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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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1. Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich im Allgemeinen auf medizinische
Vorrichtungen und Verfahren und insbesondere auf eine Vorrichtung und
ein Verfahren zum Entfernen von Ödem-Fluiden aus
einem Rumpf und/oder einer Extremität, wie z. B. einem Arm oder
einem Bein.
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Der
Brustkrebs ist eine ernste Krankheit bei Frauen, wobei bei seiner
Behandlung verschiedene Modalitäten
verwendet werden. Viele dieser Behandlungen führen zu einer Schädigung des
Lymph- und/oder Venensystems, die wiederum einen Zustand verursachen
kann, der als ein "Lymphödem" bezeichnet wird.
Das Lymphödem
ist die Ansammlung überschüssigen Lymph-Fluids
und die Schwellung subkutaner Gewebe auf Grund der Obstruktion oder
Destruktion der Lymphgefäße. Bei
Brustkrebs-Patientinnen tritt das Lymphödem im Arm auf und führt zu einer
schmerzhaften Schwellung. Eine übermäßige Fluid-Ansammlung,
die als ein Ödem bezeichnet
wird, kann sich außerdem
aus verschiedenen anderen Gründen,
einschließlich
einer Infektion, einer Strahlentherapie und anderer Bedingungen,
die zu einer Schädigung
oder zur Zerstörung von
Abschnitten des Lymph- und/oder Venensystems führen, in den Armen, Beinen
und im Rumpf ergeben.
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2. Beschreibung des technischen
Hintergrunds
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Es
sind verschiedene Vorrichtungen und Verfahren für die Behandlung von Lymphödemen in den
Armen und anderswo vorgeschlagen worden. Viele derartige Vorrichtungen
verwenden eine Sequenzpumpe, die wie mehrere Blutdruck-Manschetten
arbeitet, die sich von der Schulter zur Hand erstrecken und die
sich einzeln zusammenziehen und ausdehnen. Wenn auf irgendeine Kammer
oder Manschette ein Druck ausgeübt
wird, übt
sie einen 'pauschalen
Druck' (blanket
pressure) (d. h. einen ringförmigen
Druck, der das Körperglied
oder den anderen Körperabschnitt
vollständig
umschreibt) auf die Haut direkt unter dem Bereich dieser Kam mer
aus. Wenn der Bereich von diesem Druck entlastet wird, wird dann
ein ähnlicher
pauschaler Druck auf den Abschnitt des Arms ausgeübt, der
durch die nächste
benachbarte Kammer abgedeckt wird, usw., den Arm hinauf. Derartige
pauschale Drucke werden mit der Absicht, die Fluide den Arm hinauf
und in den Rumpf des Körpers
zu zwingen, sequentiell vom distalen zum proximalen Ende des Arms
ausgeübt,
wobei vorhandene Lymphknoten sie verarbeiten können.
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Eine
weitere frühere
Behandlungsweise ist eine doppelwandige Hülle oder ein doppelwandiger Strumpf
gewesen, in die bzw. den der Luftdruck zwischen die Wände eingeleitet
wird, um das Körperglied
zusammenzudrücken.
Es ist festgestellt worden, dass diese und andere ähnliche
Systeme, die sich auf die Ausübung
eines gleichmäßigen pauschalen
Drucks über
die Länge
des leidenden Körpergliedes
oder seiner Abschnitte stützen,
nicht sehr gut funktionieren, wobei sie in der Tat den gewünschten
Distal-zu-Proximal-Fluss des Lymph-Fluids stören können.
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Es
ist festgestellt worden, dass, wenn ein gleichmäßiger und/oder übermäßiger Druck
auf einen Bereich ausgeübt
wird, um das Fluid zu bewegen, sich die entgegengesetzte Wirkung
ergeben kann. Insbesondere kann die Ausübung des Drucks: 1) die Venen
und die Lymphgänge
komprimieren, was zu einer Obstruktion führt; 2) ein kapillares Leck vergrößern; und
3) die Mobilisierung der Lymph-Fluide verhindern.
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Andere
Zugänge
zu der Behandlung haben die Verwendung einer Hülle enthalten, die in eine
Anzahl longitudinal beabstandeter aufblasbarer Luftzellen getrennt
ist, die das zu behandelnde Körperglied umgeben.
Diese Zellen werden mit der Absicht, den Fluid-Fluss in der gewünschten
Richtung zu fördern, mit
einem gleichmäßigen Luftdruck
vom distalen Ende zum proximalen Ende der Hülle der Reihe nach aufgeblasen.
Derartige Systeme sind größtenteils unwirksam
gewesen, da sie sich darauf stützen,
dass der Luftdruck in irgendeiner oder allen der unter Druck gesetzten
Zellen auf dem gleichen Pegel oder der gleichen Größe aufrechterhalten
wird und eine pauschale Wirkung erzeugt wird.
US-Patent Nr. 2.533.504 und
2.781.041 offenbaren Beispiele
derartiger Systeme.
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Das
frühere
US-Patent Nr. 4.370.975 offenbart
eine Vorrichtung zum Behandeln von Lymphödemen und ähnlichen Fluid-Retentionsbeschwerden durch
die Verwendung einer mehrzelli gen aufblasbaren Hülle, die das geschwollene Körperglied
umgibt. Der Druck wird von der distalen Zelle zur proximalen Zelle
in einer zeitlich gesteuerten Folge in den Zellen der Hülle ausgeübt, wobei
die Folge der ausgeübten Drucke
außerdem
einen abnehmenden Gradientendruck von einem maximalen Druck, der
in der distalen Zelle ausgeübt
wird, zu einem minimalen Druck, der in der proximalen Zelle ausgeübt wird,
definiert, wenn alle Zellen unter Druck gesetzt sind. Im Allgemeinen
wird für
jede der benachbarten Zellen in der weiter distal angeordneten Zelle
ein höherer
Druck als in der weiter proximal angeordneten Zelle ausgeübt. Diese
Ausübung
eines Gradientendrucks von den distalen zu den proximalen Zellen
in einer zeitlichen Folge umfasst einen Zyklus, wobei ein derartiger
Zyklus unbegrenzt wiederholt werden kann, um den Fluss des Lymph-Fluids
vom leidenden Körperglied
in einer proximalen Richtung zu fördern.
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Das
Problem bei den obigen Verfahren ist, dass jede Form des pauschalen
Drucks, wie z. B. der, der durch einen pneumatischen oder hydraulischen Druck
auf große
leidende Bereiche ausgeübt
wird, bestenfalls ein minimales Ergebnis besitzt.
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Carter,
5.063.910, zeigt eine Vorrichtung zum Behandeln vaskulärer, metabolischer
und funktionaler Gleichgewichtsstörungen eines Körperglieds durch
Druckvariationen eines Fluids mit hoher Dichte, wie z. B. eines
Quecksilberbads, um das Körperglied.
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Das
Problem bei dieser Vorrichtung ist, dass der durch diese Mittel
ausgeübte
Druck tatsächlich ein
pauschaler Druck ist, der mit der Tiefe des Körperglied-Abschnitts innerhalb
des Fluids-Bades zunimmt, was zu den oben für alle anderen Drucksysteme
beschriebenen Nachteilen führt.
Ein weiterer Nachteil ist, dass der Patient während der Behandlung immobilisiert
bleiben muss.
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R.
W. Lilligren u. a., 3.454.010, zeigt eine hohle schlauchartige Bandage,
die in einer spiralartigen Weise um das Körperglied eines Patienten zu
wickeln ist und in der dann ein pneumatischer Druck ausgeübt wird,
der vorgesehen ist, um vor einem operativen Eingriff überschüssige Fluide
auszutreiben.
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Abermals
ist der ausgeübte
Druck ein gleichmäßiger oder
pauschaler Druck auf die Haut, wobei er daher relativ unwirksam
ist, um die Schwellung zu verringern.
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Ewen,
5.257.956, zeigt ein Kleidungsstück für die Verwendung
durch Postmastektomie-Patientinnen,
das die postoperativen Schmerzen und Beschwerden lindert und die
normale Aktivität
während der
Erholungsperiode erleichtert. Ein gepolstertes westenartiges Kleidungsstück ist so
beschaffen, dass es einen unterstützenden Druck auf die Stellen
der entfernten Brust- und anderen Gewebe ausübt und dass es schmerzentlastende
Pakete hält.
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Abermals
ist das Problem bei diesem Kleidungsstück, dass es einen pauschalen
Druck ausübt, was
zu einer geringen Verringerung der Schwellung führt.
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Fregealle,
3.975.929, zeigt eine Strumpf-Strickart in einer Kreis-Strickmaschine,
die eine allmählich
abnehmende Druckkraft auf das Bein des Trägers vom Knöchel aufwärts zum Oberteil des Strumpfs
bereitstellt. Abermals wird geglaubt, dass ein gleichmäßiger oder
pauschaler Druck, wie er z. B. durch diese Vorrichtung ausgeübt wird,
nicht das beste Verfahren ist, um überschüssige Lymphödem-Fluide herauszutreiben.
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Bei
all diesen Verfahren, bei denen Druck ausgeübt wird, ist der Patient bis
zu 4 Stunden pro Tag und manchmal mehrere Tage hintereinander immobilisiert,
wodurch die folgende Behandlung und das Wundsein des Arms während vieler
Tage in Mitleidenschaft gezogen werden.
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Es
ist eine gut nachgewiesene Tatsache, das spezielle Übungen nach
einer Mastektomie helfen, Lymphödem-Fluide
zu mobilisieren; dennoch tragen die Vorrichtungen des Standes der
Technik zur Immobilisierung der Patientin bei, was das Üben schwierig
oder unmöglich
macht. Dies führt
folglich zu einer kontraproduktiven Wirkung.
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Die
Kosten der Sequenzpumpen einschließlich der notwendigen Körperglied-Kompressionsvorrichtung
reichen von $500 bis über
$8.000. Außerdem
sind ausgebildete Techniker notwendig, um sie zu bedienen, wobei
dadurch die Behandlung für
Lymphödem-Patienten äußerst teuer
gemacht wird.
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Die
folgenden zitierten Literaturhinweise des Standes der Technik sind
relevant, aber von der vorliegenden Erfindung verschieden: 2.533.504, 2.699.165,
2.781.041, 2.943.859, 3.173.420, 3.454.010, 6.548.819, 3.561.435,
3.728.875, 3.845.769, 3.862.629, 3.885.554, 3.942.518, 3.975.929,
4.013.069, 4.030.488, 4.180.065, 4.320.746, 4.370.975, 4.374.518,
4.402.312, 4.552.133, 4.583.522, 4.773.397, 4.922.893, 4.938.208,
4.961.418, 5.108.426, 5.109.832, 5.117.812, 5.171.211, 5.172.689,
5.228.142, 5.233.974, 5.257.956 und 5.310.400.
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US-A-3.850.167 offenbart
eine Schiene mit kompressiblen Schaumpolstern.
US-A-4.186.738 offenbart
eine aus Schaum gebildete Fersenstütze mit einer verschlungenen
inneren Oberfläche.
GB-A-1.531.268 offenbart
eine Schiene, für
die drei Luftkissen in einer Schale verwendet werden, um ein Körperglied
zu immobilisieren.
DE-A-43
41 722 offenbart eine Schaumeinlage für einen Kompressionsverband,
wobei die Einlage mehrere nachgiebige druckausübende Finger besitzt.
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Die
vorliegende Erfindung ist in den Ansprüchen dargelegt. Die Offenbarung
betrifft eine verbesserte Vorrichtung für die Behandlung von Körperteilen
des Patienten, insbesondere der Körperglieder, um die Schwellung
auf Grund von Lymphödemen und
aus anderen Gründen
zu erleichtern. Die Vorrichtung umfasst mehrere nachgiebige druckausübende Vorsprünge, wie
z. B. Finger oder Rippen, die so angeordnet sind, dass sie einen
Innendruck auf eine Oberfläche
des Körperteils
ausüben,
um die Schwellung zu erleichtern. Die Vorsprünge sind aus einem komprimierbaren
Werkstoff, wie z. B. Schaumgummi, gebildet, wobei der Druck ausgeübt wird,
indem die Vorsprünge
auf das Körperteil
gewickelt oder anderweitig komprimiert oder zusammengedrückt werden, so
dass die Finger einen gesteuerten Pegel des Drucks auf einen lokalisierten
Bereich über
der Oberfläche
des Körperteils
ausüben.
In allen Ausführungsformen
sind die Vorsprünge
in einer Anordnung voneinander beabstandet, so dass die Spitzen
der Finger oder Rippen, die mit der Oberfläche des Körperteils in Eingriff gelangen,
den Druck in einer voneinander beabstandeten Weise ausüben. Überraschenderweise
ist festgestellt worden, dass das Ausüben eines derartigen verteilten
Musters von voneinander beabstandeten Druckpunkten oder -linien
auf die Haut die Schwellung, die sich aus einem Lymphödem oder
anderen Ödemen
ergibt, in einer einfachen und kosteneffektiven Weise effektiv verringert.
Insbesondere blockiert oder sperrt die Vorrichtung den Fluid-Fluss
im Körperteil
nicht, wobei sie ferner die Fähigkeit
des Körpers
vergrößert, das
für die
Schwellung verantwortliche Fluid zu resorbieren. Es ist ein zusätzlicher
Vorteil der Vorrichtung, dass sie sowohl einfach als auch bequem
zu verwenden ist, was die Einwilligung des Patienten vergrößert. Es
ist insbesondere festgestellt worden, dass die Vorrichtung bei der
Behandlung des Lymphödems
die Freigabe und den Rückfluss
des Fluids zu den verbleibenden gesunden Lymphknoten in einer gesteuerten
Weise erlaubt, die eine derartige begleitende Lymphdrainage nicht überlastet.
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In
einer spezifischen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, die für die Verwendung mit den Körpergliedern
des Körpers,
d. h. den Armen und den Beinen, vorgesehen ist, besitzen die nachgiebigen
Vorsprünge
eine Höhe
von einer radial äußeren Grundfläche zu einer
radial inneren Spitze im Bereich von 0,5 cm bis 15 cm. Die Vorsprünge sind
in einer im Allgemeinen zylindrischen Hülle angeordnet, wobei die einzelnen
Finger oder Rippen in Bezug auf die Achse der zylindrischen Hülle radial
nach innen ausgerichtet sind. Die Länge der zylindrischen Hülle hängt von
dem behandelten Körperteil
ab, z. B. von etwa 3 cm für
einen Finger bis zu 200 cm für
den Rumpf und die Beine. In einer Vorrichtung, die spezifisch für die Verwendung
mit einem Arm vorgesehen ist, liegt die Länge der zylindrischen Hülle im Bereich von
10 cm bis 90 cm, wobei die Grundflächen der Finger über eine
im Allgemeinen zylindrische Oberfläche verteilt sind, die einen
Durchmesser im Bereich von 7,5 cm bis 75 cm besitzt, während die
Spitzen der Finger über
eine im Allgemeinen zylindrische Grundfläche verteilt sind, die einen
Durchmesser im Bereich von 2 cm bis 15 cm besitzt. Die Durchmesser verändern sich
selbstverständlich
für die
Behandlung anderer Körperteile
umfassend.
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Die
Vorrichtung umfasst ferner wenigstens eine äußere Hülse, die die Grundfläche der
Finger über
der im Allgemeinen zylindrischen äußeren Oberfläche befestigt.
Die äußere Hülse ist
im Allgemeinen aus einem nicht ausdehnbaren Werkstoff, wie z. B.
Nylonstoff, gebildet, wodurch erlaubt wird, dass die Finger oder
die Rippen gerollt werden, um die im Allgemeinen zylindrische Hülle zu bilden.
Die Vorrichtung umfasst ferner normalerweise eine axiale Befestigungseinrichtung,
wie z. B. einen Reißverschluss,
der das Öffnen
und Schließen
des gerollten Stoffes erlaubt. Alternativ oder zusätzlich kann
die Vorrichtung mehrere Bänder
umfassen, die erlauben, dass der gerollte Stoff radial nach innen
gegen das Körperteil
komprimiert wird, z. B. indem die Bänder auf ein gewünschtes
Niveau der internen Komprimierung zusammengezogen werden. Die Fähigkeit,
den auf die Körperoberfläche ausgeübten Druck
einzustellen, ist wichtig für
den Erfolg der vorliegenden Erfindung. Die Vorrichtung kann ferner
eine innere Hülse
umfassen, um die Spitzen der Finger über einer im Allgemeinen zylindrischen
Oberfläche
radial nach innen abzudecken. Die innere Hülse ist in erster Linie für die Behaglichkeit
und die Reinlichkeit vorgesehen, wobei sie aus einem weichen, relativ
dün nen Werkstoff
gebildet ist, der es den nachgiebigen Fingern erlaubt, einen Druck
auf die Oberfläche
des Körperteils
auszuüben.
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In
einer spezifischeren Ausführungsform sind
die nachgiebigen Vorsprünge
mit einer Lage aus einem verschlungenen Schaumstoff versehen, der, wenn
er entrollt ist, mehrere Vorsprünge
besitzt, die von seiner Grundfläche
nach oben vorstehen. Die Vorsprünge
bilden typischerweise zylindrische Finger oder axial ausgerichtete
Rippen, die in der Richtung weg von ihrer Grundfläche zu einer
kleineren Breite konisch zulaufend sind. Die Lage des Schaumstoffs kann
in die obenbeschriebene gewünschte
Konfiguration einer zylindrischen Hülle gerollt werden. Die Verjüngung der
Vorsprünge
ist ein besonderer Vorteil, weil sie das Rollen der Schaumgummilage
mit einer übermäßigen Kompression
der inneren Oberfläche
der Lage erlaubt.
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Das
Vorsehen einer verbesserten Vorrichtung, um einen Druck auf ein
Körperglied
eines Patienten auszuüben,
um den Fluss des Lymphödem-Fluids
das Körperglied
hinauf zur Schulter zu erleichtern, ist ein Grundmerkmal der Ausführungsform.
Dieses Merkmal enthält
eine Hülse,
die über das
Körperglied
des Patienten geschoben werden kann und die mehrere nach innen zugespitzte
nachgiebige druckausübende
Finger oder Rippen enthält. Die
Finger sind vorzugsweise in Reihen angeordnet, wobei die Reihen
Seite an Seite angeordnet sind, so dass die Finger ein Gittermuster
bilden, das einen Zwischenraum um jeden Finger und zwischen den Reihen
besitzt. Jeder Finger übt
einzeln einen Druck gegen einen kleinen Bereich der Haut aus, wobei
jeder kleine Bereich durch einen Zwischenraum getrennt ist. Die
Trennung der einzelnen Finger ist ein besonderer Vorteil, weil sie
eine genauere Steuerung des auf die Körperoberfläche ausgeübten Drucks und Druckgradienten
erlaubt.
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Es
ist ein weiteres Merkmal, dass jeder Vorsprung einen gesteuerten
Druck gegen die angrenzende Körperoberfläche bereitstellt,
der wiederum erlaubt, dass das Fluid zurück zum Lymph- und Venensystem
mobilisiert wird. Es ist wichtig, dass der ausgeübte Druck ausreichend groß ist, um
den Fluss des überschüssigen Fluids
vom Gewebe zurück
in den Kreislauf (venösen
und lymphatischen Kreislauf) zu fördern und dadurch die Schwellung
zu verringern. Es ist ebenso wichtig, dass der ausgeübte Druck nicht
so groß ist,
dass das Fluid am Rückkehren
in den vaskulären
Kreislauf gehindert wird. Es ist festgestellt worden, dass ein ausgeübter Druck
im Bereich von 5 mmHg bis 60 mmHg normalerweise ausreichend ist,
wobei er vorzugsweise zwischen 10 mmHg und 45 mmHg liegt. Der genaue
ausgeübte Druck
ist normalerweise etwas niedriger als der venöse und lymphatische Ausflussdruck,
wobei er typischerweise 1 mmHg bis 10 mmHg unter dem Venendruck
des einzelnen Patienten liegt.
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Es
ist festgestellt worden, dass die Vorrichtungen der vorliegenden
Erfindung besonders geeignet sind, um die gewünschten gesteuerten Drucke aufrechtzuerhalten,
die für
die Behandlungsverfahren notwendig sind. Insbesondere erlaubt die
Verwendung der inneren Schaumschicht, dass die Druckkraft ausgeübt wird,
während
eine signifikante Körperbewegung
erlaubt ist. Während
andere Vorrichtungen, wie z. B. eine elastische Hülse, anfangs auf
einen gewünschten
Druck eingestellt werden könnten,
würde eine
Körperbewegung,
wie z. B. die Beugung des Arms, zu einer straffen Einschnürung der
Fluid-Zirkulation führen.
Die Verwendung der nachgiebigen Vorsprünge ist besonders bevorzugt, weil
sie das Rollen der Vorrichtung über
das Körperteil
ohne eine übermäßige Kompression
der inneren Oberfläche
des Werkstoffs erlaubt. Andere Schaum- und nachgiebige Werkstoffe
könnten
jedoch außerdem
verwendet werden, z. B. Schäume,
die in der Nähe
der Oberfläche,
die mit dem Körperteil
in Eingriff gelangt, eine geringere Dichte besitzen.
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Es
ist ein weiteres Merkmal der vorliegenden Erfindung, dass jeder
Druckfinger einen abgestuften niedrigen Druck auf die Oberfläche des
Körperglieds bereitstellt,
wobei außerdem
Einstellmittel vorgesehen sind, um den Druck der Finger gegen die
Haut zu vergrößern oder
zu verringern.
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Die
Anwendung der Vorrichtung auf die Hand in der Form eines Handschuhes
oder auf die Brust oder den Rücken
in der Form einer Weste ist ein weiteres Merkmal der vorliegenden
Erfindung.
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Weitere
Merkmale werden in der folgenden Beschreibung der Ausführungsformen
dieser Erfindung und aus den beigefügten Ansprüchen offensichtlich.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG
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1 ist
eine perspektivische Ansicht der an einen Patienten angepassten
Hülse der
vorliegenden Erfindung.
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2 ist
eine ausführliche
perspektivische Ansicht der Hülse.
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3 ist
eine ausführliche
perspektivische Ansicht eines Stücks
des verschlungenen Schaumstoffwerkstoffs, der bei der Konstruktion
der vorliegenden Erfindung verwendet wird.
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4 ist
eine längs
der Linie 4-4 nach 2 genommene Schnittansicht.
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5 ist
die in 4 gezeigte Schnittansicht, wenn ein Körperglied
in der Hülse
angeordnet ist, die die Kompression der Druckfinger gegen das Körperglied
zeigt.
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6 ist
eine Ansicht der Stirnseite nach 2.
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7 ist
eine Ansicht der gegenüberliegenden
Stirnseite nach 2.
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8 ist
eine perspektivische Seitenansicht der Hülse, die die an der Hülse angebrachte
Anordnung der VELCRO-Streifen zeigt.
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9 ist
eine Seitenansicht einer kurzen Hülse zum Einschließen eines
Abschnitts eines Körperglieds.
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10 ist
eine Seitenansicht einer Hülse zum
Einschließen
eines unteren Körperglieds
einschließlich
des Fußes.
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11 ist
eine perspektivische Ansicht einer zweiten Ausführungsform einer Hülse, die
in Übereinstimmung
mit den Prinzipien der vorliegenden Erfindung konstruiert ist und
die an einen Arm eines Patienten angepasst ist.
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12 ist
eine ausführliche
Ansicht des distalen Endes der Hülse
nach 11.
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13 ist
eine zu 12 ähnliche ausführliche
Ansicht, die in einem Teilschnitt gezeigt ist.
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BESCHREIBUNG DER SPEZIFISCHEN
AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Demgemäß zeigt 1 eine
therapeutische Hülsenvorrichtung 18 der
vorliegenden Erfindung, die zur Behandlung eines Lymphödems an
einen Patienten angepasst ist.
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2 ist
eine ausführliche
perspektivische Ansicht der Hülse 18,
die aus einem Viereck aus einem verschlungenen Schaumwerkstoff 20 hergestellt ist
(3). Der verschlungene Schaumwerkstoff wird als
eine Unterlagen-Ausfütterung
in Matratzen umfassend verwendet. Das konisch zulaufende Viereck 20 des
verschlungenen Schaums ist so geschnitten, wie in 3 gezeigt
ist, wobei die Seiten 21 im Winkel geschnitten sein können, so
dass die Kanten bündig
aneinanderstoßen,
wenn der Schaum gerollt wird, um die konisch zulaufende Hülse zu bilden.
Der Schaum umfasst einen Grundflächenabschnitt 22, der
mehrere Konvolute oder nach oben stehende Finger 24 besitzt.
Die Finger 24 sind in der Formation eines Gittermusters
angeordnet, wie in 3 gezeigt ist, wobei sie um
jedes Fingerende 28 einen Zwischenraum 26 besitzen.
Weil die Finger in Reihen angeordnet sind, sind die Wege oder Kanäle des Zwischenraums 30 in
vier verschiedenen Richtungen zwischen und durch diesen Reihen vorhanden,
wie durch die Pfeile A, B, C und D angegeben ist, die longitudinal,
quer, diagonal nach rechts und diagonal nach links verlaufen.
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Das
verschlungene Schaumviereck 20 ist längs gerollt, um eine langsam
konisch zulaufende trichterförmige
Hülse 28 zu
bilden (die 2, 6–9),
wobei die Finger nach innen gerichtet sind. Die nach innen gerichteten
Finger 24 sind in der Querschnittsansicht der 4 und 5 am
besten zu sehen. Die Hülse 18 ist
in einen Stoff eingeschlossen, der eine innere Ausfütterung 32 aus
einem SPANDEX-Werkstoff und eine äußere Ausfütterung 34 aus NYLON
umfasst (die 2, 6–9). Andere
geeignete Werkstoffe können
außerdem
verwendet werden. Die innere Ausfütterung 32 und die äußere Ausfütterung 34 sind
an jedem Ende zusammengenäht,
wie durch das Bezugszeichen 36 angegeben ist (4–6).
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Die äußere Ausfütterung 34 jeder
Hülse ist von
mehreren einstellbaren VELCRO-Bändern
oder -Streifen 38 umgeben. Jeder Streifen umfasst ein Stück eines
50 mm (2'') breiten Schlaufenseiten-VELCRO-Streifens 38,
der ein erstes Ende 40 und ein zweites Ende 42 besitzt
(8). Das erste Ende 40 wird an einen einzelnen
Schlaufenring 44 angepasst, wobei es dann bei 45 (4 und 5)
an die äußere Ausfütterung 34 genäht wird.
Das zweite Ende ist an ein 50 mm-×-50 mm-Quadrat (2'' × 2''-Quadrat) 46 des Hakenseiten-VELCRO
angepasst, das am nahen Ende 42 angenäht oder klebend befestigt ist.
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Das
zweite Ende 42 wird dann unter und um die Hülse 18 und
durch den einzelnen Schlaufenring 44 geführt und
dann doppelt zusammengelegt, um das Hakenseiten-Quadrat 46 am
Schlaufenseiten-Streifen 38 zu befestigen. Ein "D"-Ring 48 oder ein (nicht gezeigtes)
sich selbst trennendes Polster ist am Ende 42 befestigt.
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Jedes
Gurtband oder jeder Gurtstreifen 38 kann straffer oder
lockerer eingestellt werden, um den Innendruck der Finger 24 gegen
das Körperglied des
Patienten zu vergrößern oder
zu verringern. Die Einstellung kann dann gesichert werden, indem
das Hakenseiten-Quadrat 46 am Ende 42 an des Schlaufenseiten-Streifens 38 befestigt
wird.
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In
gleicher Weise ist eine zusätzliche
Anzahl umgebender Gurtstreifen 38 fortlaufend längs des Rests
der äußeren Ausfütterung 34 der
Hülse befestigt,
wobei sie 12,5 mm (1/2'') getrennt gehalten
werden (die 2 und 8).
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Eine
kurze Hülse 50 (9),
die etwa 225 mm (9'') lang ist, erfordert
drei 50 mm (2'') breite Streifen.
Eine 400 mm (16'') lange Hülse 18, 2,
erfordert 6 Streifen, während
eine 76 cm bis 99 cm (30'' bis 39'') lange Hülse 52 (10)
für ein
unteres Körperglied
etwa 12 bis 16 Streifen erfordern würde.
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Außerdem sind
am Nähende 40 an
der äußeren Ausfütterung 34 der
Hülse längs einer
Seite der Hülse 18 eine
Folge von Schlaufen 54 (7) bei 56 an
der gegenüberliegenden
Seite der Hülse
angenäht,
um die Streifen 38 in einer regelmäßigen voneinander beanstandeten
Beziehung längs
der Hülse verschiebbar
anzuordnen. Jeder Streifen 38 ist frei, um beim Spannen
oder Locker der Streifen mit dem Ende nach vorn durch die Schlaufen 54 zu
gleiten.
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Der
verschlungene Schaumwerkstoff kann mit verschiedenen Werkstoffdichten
hergestellt sein, was zu härteren
oder weicheren Druckfingern führt. Weich
für Patienten,
die einen niedrigeren Pegel des ausgeübten Drucks erfordern, während für Patienten, die
hohe Pegel des ausgeübten
Drucks erfordern, mehr dichte Finger verwendet werden, wie im Folgenden
ausführlicher
beschrieben ist.
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10 zeigt
eine Hülse 52 für ein unteres Körperglied,
das außerdem
den Fuß des
Patienten enthält.
Diese kann in verschiedenen Längen
hergestellt werden, um längere
und kürzere
Körperglieder aufzunehmen.
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Wenn
eine Ebene des verschlungenen Schaumwerkstoffs, die in 2 gezeigt
ist, in eine Hülse
gerollt wird, wobei die Finger nach innen gerichtet sind, befinden
sich dann die Finger und die Fingerenden 28 näher zusammen,
wie in den 4 und 5 zu sehen
ist. Die Finger erhalten jedoch die ursprüngliche Gitterformation aufrecht,
wobei außerdem
ein Zwischenraum zwischen den Fingern und zwischen den Reihen der
Finger in den obenerwähnten
vier Richtungen immer noch vorhanden ist.
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Wenn
ein Körperglied,
wie z. B. ein Arm 25 (die 1 und 5),
in der Hülse
angeordnet wird und mit den VELCRO-Streifen 38 Einstellungen
für das
Spannen vorgenommen werden, drücken
die elastischen Druckfinger 24 um und längs der vollen Länge des
Arms gegen die Haut 29. Jeder Druckfinger ist durch einen
Kanal 30, gegen den kein Druck ausgeübt wird, vom benachbarten Druckfinger
getrennt. Die schraffierten Bereiche 31 (5)
geben die Bereiche an, die nicht unter Druck stehen, die die Kanäle zum Transportieren
der Lymphödem-Fluide bilden.
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Es
wird geglaubt, dass jeder unter Druck stehende kleine Bereich den
interstitiellen Druck im Gewebe ändert,
was die Lymph-Fluide in und längs
dieser Kanäle
zum lymphatischen und venösen
Drainagesystem bewegt.
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In
den 11–13 ist
eine alternative Konstruktion der Hülse der vorliegenden Erfindung veranschaulicht.
Die Hülse 100 ist
im Allgemeinen zu der in 1 veranschaulichten Hülse ähnlich,
mit Ausnahme, dass eine äußere Hülse 102 eine
axiale Befestigungseinrichtung in der Form eines Reißverschlusses 104 umfasst,
der erlaubt, dass die gesamte Länge
der Hülse
geöffnet
und geschlossen wird, um das Einführen des Arms A in die Hülse und
das Herausziehen des Arms A aus der Hülse zu erleichtern. In einigen
Fällen
kann es ausreichend sein, nur den Reißverschluss 104 zu
verwenden, um einen im Voraus gewählten Pegel des Drucks auf den
Arm auszuüben.
Normalerweise ist es jedoch immer noch erwünscht, mehrere getrennte Bänder 106 vorzusehen,
die so konstruiert sein können,
wie im Allgemeinen oben beschrieben worden ist.
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Ein
weiterer Unterschied bei der Hülse 100 ist
die Einbeziehung eines Paars gegenüberliegender Platten 110 und 112,
wie in den 12 und 13 am
besten bemerkt wird. Die Platten 110 und 112 unterstützen das
Ausüben
des Drucks auf den verschlungenen Schaum, der den Streifen mit dem inneren
Hülsenmaterial 120 in
Eingriff bringt.
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Bei
der Verwendung der Vorrichtungen nach den 1 und 11 ist
es wichtig, den Druck an den voneinander beabstandeten Orten auf
der Körperoberfläche in einer
gleichmäßigen Weise
auszuüben.
Der ausgeübte
Druck sollte relativ hoch sein, er sollte aber immer unter dem Venendruck
aufrechterhalten werden, um den kontinuierlichen Blutfluss zu erlauben
und die Lymph- und andere Fluid-Drainage zu erlauben. Der ausgeübte Druck
kann gemessen werden, indem eine fluid-gefüllte Blase zwischen der Körperoberfläche und
den inneren radialen Spitzen der druckausübenden Finger angeordnet wird.
Die äußere Hülle der
Vorrichtung kann dann ausreichend gespannt werden, so dass der durch
die Finger auf die Blase ausgeübte
Druck im Bereich von 5 mmHg bis 60 mmHg, vorzugsweise von 10 mmHg
bis 45 mmHg, liegt. Der Druck sollte während einer Zeitdauer ausgeübt werden,
die ausreichend ist, um die Schwellung zu verringern, wobei er typischerweise über Nacht
ausgeübt
wird. Oft umfasst die anfängliche
Behandlung tägliche
(oder nächtliche)
Behandlungen mit Erhaltungsbehandlungen, die ein oder zweimal in
einer Woche erfolgen.
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Die
in den 1 und 11 veranschaulichten Vorrichtungen
sind in einer Anzahl von Testfällen erfolgreich
verwendet worden. In einem Fall wurde der Umfang eines Arms, der
auf Grund überschüssiger Lymph-Fluide
geschwollen gewesen ist, in 2 Stunden um 50 mm (2'') verringert, während andere Druckvorrichtungen
des Standes der Technik, die während
mehrerer Tage verwendet worden sind, keine nennenswerte Verringerung
erzeugt hatten. Mit anderen Patienten wurden ähnliche Ergebnisse erhalten.
Einer weiteren Patientin, die die Druckvorrichtungen des Standes
der Technik ohne Erfolg verwendet hatte und die außerdem an
häufigen
Infektionen an ihrem Arm gelitten hat, wurde auf einer zwölfmonatigen
Versuchsbasis die vorliegende Erfindung angepasst; wobei die Schwellung
bald verringert war und keine weiteren Infektionen auftraten.
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Die
Fachleute auf dem Gebiet werden sich vorstellen, dass viele andere
mögliche
Variationen in ihrem Umfang liegen. Ausgebildete Fachleute können z.
B. leicht die Dicke oder die Dichte des Schaums oder die Länge der
Konvolute ändern
oder andere Kombinationen des Schaums zusammenbauen oder eine andere
Konfiguration der Druckpunkte und Kanäle konstruieren. Es ist möglich, die Anordnung
oder die Breiten der VELCRO-Streifen zu ändern oder andere Klassen des
VELCRO zu verwenden. Es ist möglich,
andere Formen der Schlaufen oder Mittel, um die VELCRO-Streifen
zu greifen, anzupassen, wenn Einstellungen vorgenommen werden. Es
kann jeder geeignete Werkstoff verwendet werden, um das elastische
Druckmaterial abzudecken, einschließlich mit Muster bedruckten
Stoffs. Es können
andere Typen des Schaumwerkstoffs, wie z. B. Gummi, Kunststoffschaum,
Schaumstoff oder nicht verschlungener Schaum und dergleichen verwendet
werden. Es können
andere Installationsmittel verwendet werden. Es können verschiedene
Höhen der
Konvolute verwendet werden, um der Form des Körperglieds zu entsprechen,
und es kann eine andere Anzahl der Konvolute pro Quadratfuß verwendet werden.
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Demgemäß wird der
Leser ersucht, den Umfang der Erfindung durch die beigefügten Ansprüche und
nicht durch die Beispiele, die gegeben worden sind, zu bestimmen.