DE69608806T2 - Mikrobizide zusammensetzungen - Google Patents

Mikrobizide zusammensetzungen

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Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft fungizide Gemische mit synergistisch gesteigerter Wirkung gegen Pilze und ein Verfahren zur Anwendung solcher Gemische zur Blatt-, Boden und Beizapplikation. Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen basieren auf zwei Wirkstoffkomponenten, worin die Verbindungen (I) und (1I) in einer Menge vorkommen, die eine synergistische fungizide Wirkung liefert, und worin die Komponente I eine Verbindung ist, ausgewählt aus der Gruppe, die besteht aus
  • (Ia) 1 -[3-(4-tert-Butylphenyl)-2-methylpropyl]-piperidin ("Fenpropidin", Referenz DE27 52 135), und
  • (Ib) cis-4[3-(4-tert-Butylphenyl)-2-methylpropyl]-2,6-dimethylmorpholin ("Fenpropimorph", Referenz DE-27 52 135)
  • oder jeweils eines der Salze oder Metallkomplexe, und worin die Komponente II eine Verbindung ist, ausgewählt aus der Gruppe, die besteht aus
  • (IIa) 5-(4-Chlorbenzyl)-2,2-dimethyl-1-(1-H-1,2,4-triazol-1-ylmethyl)-cyclopentanol ("Metconazol", Referenz EP-A-267778) und
  • (IIb) 2-(2,4-Dichlorphenyl)-3-(1H-1,2,4-triazol-1-yl)propyl-1,1,- 2,2-tetrafluorethylether ("Tetraconazol", Referenz EP-A-234242), oder jeweils eines der Salze oder Metallkomplexe.
  • Solche Gemische sind ähnlichen aus der Literatur bekanntgewordenen Gemischen überlegen.
  • Unter den Säuren, die zur Herstellung von Salzen der Verbindungen der Formeln Ia, Ib, IIa und IIb verwendet werden können, sind zu nennen: Halogenwasserstoffsäure wie Fluorwasserstoffsäure, Chlorwasserstoffsäure, Bromwasserstoffsäure oder Jodwasserstoffsäure sowie Schwefelsäure, Phosphorsäure, Salpetersäure und organische Säuren wie Essigsäure, Trifluoressigsäure, Trichloressigsäure, Propionsäure, Glycolsäure, Thiocyansäure, Milchsäure, Bernsteinsäure, Zitronensäure, Benzoesäure, Zimtsäure, Oxalsäure, Fumarsäure, Benzolsulfonsäure, p-Toluolsulfonsäure, Methansulfonsäure, Salicylsäure, p-Aminosalicylsäure, 2-Phenoxybenzoesäure, 2-Acetoxybenzoesäure oder 1, 2-Naphthalin-disulfonsäure.
  • Der Begriff Salze schließt auch Metallkomplexe der basischen Komponenten I und II ein. Diese Komplexe können wahlweise nur eine Komponente oder auch beide Komponenten unabhängig enthalten. Es ist auch möglich, Metallkomplexe durch die Kombination der zwei Verbindungen I und II miteinander unter Bildung eines gemischten Komplexes herzustellen.
  • Metallkomplexe bestehen aus dem zugrundeliegenden organischen Molekül und einem anorganischen oder organischen Metallsalz, beispielsweise den Halogeniden, Nitraten, Sulfaten, Phosphaten, Acetaten, Trifluoracetaten, Trichloracetaten, Propionaten, Tartraten, Sulfonaten, Salicylaten, Benzoaten usw. der Elemente der zweiten Hauptgruppe des Periodensystems, wie Calcium und Magnesium und der dritten und vierten Hauptguppe wie Aluminium, Zinn oder Blei sowie der ersten bis achten Nebengruppe wie Chrom, Mangan, Eisen, Kobalt, Nickel, Kupfer, Zink und anderen. Bevorzugt sind die Nebengruppen-Elemente der 4. Periode. Die Metalle können dabei in den verschiedenen ihnen zukommenden Wertigkeiten vorliegen. Die Metallkomplexe können ein- oder mehrkernig auftreten, das heißt sie können einen oder mehrere organische Molekülteile als Liganden enthalten.
  • Dem erfindungsgemäßen Wirkstoffgemisch kann man auch weitere agrochemische Wirkstoffe wie Insektizide, Akarizide, Nematizide, Herbizide, Wuchsregulatoren und Düngemittel, insbesondere aber weitere Mikrobizide, zufügen.
  • Es wurde überraschenderweise gefunden, daß die fungizide Wirkung der neuen Wirkstoffkombinationen wesentlich höher ist als die erwartete Summe der Wirkungen der einzelnen Wirkstoffe. Es hat sich gezeigt, daß die fungiziden Verbindungen im Gemisch oder unmittelbar nacheinander eingesetzt eine sprunghaft verbesserte Wirkung entfalten, die nicht nur derjenigen der Einzelkomponenten überlegen ist, sondern im Sinne eines Synergismus deutlich überadditiv ist. Es liegt also eine nicht vorhersehbare synergistisch gesteigerte Wirkung vor und nicht nur eine Wirkungsergänzung, wie sie durch die Kombination zweier Wirkstoffe hätte erwartet werden können. Die neuen Wirkstoffkombinationen stellen somit eine Bereicherung der Technik dar.
  • Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist auch ein Verfahren zur Bekämpfung von Pilzen, das gekennzeichnet ist durch Behandlung einer durch Pilze befallenen oder gefährdeten Stelle in beliebiger Reihenfolge oder gleichzeitig mit einer wirksamen Menge; die eine synergistische fungizide Wirkung liefert, mit einer Verbindung der Formel I oder einem Salz hiervon, und mit einer Verbindung der Formel II oder einem Salz hiervon, wobei die Salze auch so gewählt sein können, daß beide Wirkstoffe an einem Säurerest oder, im Falle eines Metallkomplexes, an ein zentrales Metall- Kation gebunden sind. Wenn die Wirkstoffe in den neuen Verbindungsgemischen in bestimmten Gewichtsverhältnissen vorhanden sind, zeigt sich der synergistische Effekt besonders deutlich. Jedoch können die Gewichtsverhältnisse der Verbindungen in den Wirkstoffkombinationen je nach Anwendung in einem relativ großen Bereich variiert werden. Günstige Mischungsverhältnisse der zwei Verbindungen sind I : II = 1 : 10 bis 10 : 1, bevorzugt I : II = 1 : 5 bis 8 : 1, besonders bevorzugt I : I1I = 1 : 3 bis 6 : 1. Weitere günstige Mischungsverhältnisse von I : II sind beispielsweise 1 : 1, 4 : 1, 2 : 1, 3 : 2 und 5 : 3. Für Säureadditionssalze und Metallkomplexe der Verbindungen kommen die entsprechenden Mengenverhältnisse in Frage.
  • Die erfindungsgemäßen Verbindungsmischungen I + II besitzen sehr vorteilhafte kurative, präventive und systemische Fungizid-eigenschaften zum Schutz von Kulturpflanzen. Diese Verbindungsgemische können zur Hemmung oder Zerstörung von Mikroorganismen verwendet werden, die auf Pflanzen oder Pflanzenteilen (Früchte, Blüten, Laubwerk, Stengel, Knollen, Wurzeln) von unterschiedlichen Kulturpflanzen vorkommen, wobei auch später nachwachsende Pflanzenteile vor dem Angriff derartiger Mikroorganismen verschont bleiben. Die Verbindungsgemische können auch als Beizmittel zur Behandlung von Pflanzenvermehrungsgut, insbesondere von Saatgut (Früchte, Knollen, Körner) und Pflanzenstecklingen (beispielsweise Reis) zum Schutz vor Pilzinfektionen sowie gegen im Erdboden auftretende phytopathogene Pilze eingesetzt werden. Die erfindungsgemäßen Verbindungsgemische zeichnen sich durch besonders gute Pflanzenverträglichkeit und durch Umweltfreundlichkeit aus.
  • Die Wirkstoffgemische sind gegen die den folgenden Klassen angehörenden phytopathogenen Pilze wirksam: Ascomyceten (beispielsweise Venturia, Podosphaera, Erysiphe, Monilinia, Uncinula), Basidiomyceten (beispielsweise die Gattung Hemileia, Rhizoctonia, Puccinia),Fungi imperfecti (beispielsweise Botrytis, Helminthosporium, Rhynchosporium, Fusarium, Septoria, Cercospora, Alternaria, Pyricularia und Pseudocercosporella herpotrichoides). Die erfindungsgemäßen Verbindungsgemische eignen sich insbesondere auch zur Bekämpfung von Pilzstämmen, die eine gewisse Resistenz gegen Wirkstoffe aus der Triazolklasse entwickelt haben. Als Zielkulturen für die hierin offenbarten Indikationsgebiete gelten im Rahmen dieser Erfindung beispielsweise folgende Pflanzenarten: Getreide (Weizen, Gerste, Roggen, Hafer), Reis, Sorghum und verwandte Arten, Rüben (Zucker- und Futterrüben), Kern-, Stein- und Beerenobst(Äpfel, Birnen, Pflaumen, Pfirsiche, Mandeln, Kirschen, Erdbeeren, Himbeeren und Brombeeren), Hülsenfrüchte (Bohnen, Linsen, Erbsen, Sojabohnen), Ölkulturen (Raps, Senf, Mohn, Oliven, Sonnenblumen, Kokos, Rizinus, Kakao, Erdnüsse), Gurkengewächse (Kürbis, Gurken, Melonen), Fasergewächse (Baumwolle, Flachs, Jute), Citrusfrüchte (Orangen, Zitronen, Grapefruit, Mandarinen), Gemüsesorten (Spinat, Kopfsalat, Spargel, Kohlarten, Möhren, Zwiebeln, Tomaten, Kartoffeln, Paprika), Lorbeergewächse (Avocado, Zimt, Kampfer) oder Pflanzen wie Mais, Tabak, Nüsse, Kaffee, Zuckerrohr, Tee, Weinreben, Hopfen, Bananen- und Naturkautschukgewächse sowie Zierpflanzen (Blumen, Sträucher, Laubbäume und Nadelbäume wie Koniferen). Diese Aufzählung stellt keine Limitierung dar. Besonders vorteilhaft sind die erfindungsgemäßen Verbindungsgemische für die Anwendungen in Getreide, ganz besonders in Weizen und Gerste.
  • Die Verbindungsgemische der Formel I und II werden üblicherweise in Form von Zusammensetzungen verwendet. Die Verbindungen der Formel I und II können gleichzeitig oder auch nacheinander am selben Tag auf die zu behandelnde Feldfläche oder Pflanze gegeben werden, wahlweise zusammen mit weiteren in der Formulierungstechnik üblichen Trägern, oberflächenaktiven Mitteln oder anderen applikationsfördernden Zusätzen.
  • Geeignete Träger und Zusätze können fest oder flüssig sein und entsprechen den in der Formulierungstechnik zweckdienlichen Substanzen, wie beispielsweise natürlichen oder regenerierten mineralischen Substanzen, Löse-, Dispergier-, Netz-, Haft-, Verdickungs-, Binde- oder Düngemitteln.
  • Ein bevorzugtes Verfahren zum Aufbringen eines Verbindungsgemisches das mindestens je eine dieser Verbindungen I und II enthält, ist das Aufbringen auf die oberirdischen Pflanzenteile, vor allem die Blattapplikation. Die Anzahl der Applikationen und die Applikationsrate richten sich nach den biologischen und klimatischen Lebensbedingungen des Erregers. Die Verbindungen können aber auch über den Erdboden durch das Wurzelwerk in die Pflanze gelangen (systemische Wirkung), indem man den Standort der Pflanze mit einer flüssigen Formulierung tränkt oder die Verbindungen in fester Form in den Boden einbringt beispielsweise in Form von Granulat (Bodenapplikation). Die Verbindungen der Formeln I und II können auch zur Saatgutbehandlung auf Samenkörner aufgebracht werden (Coating), indem man die Knollen bzw. Körner entweder nacheinander in einer flüssigen Formulierung einer Verbindung tränkt oder sie mit einer bereits kombinierten feuchten oder trockenen Formulierung beschichtet. Darüberhinaus sind in besonderen Fällen weitere Applikationsarten bei Pflanzen möglich, beispielsweise die gezielte Behandlung der Knospen oder der Fruchtstände.
  • Die Verbindungen der Kombination werden dabei in unveränderter Form oder vorzugsweise zusammen mit den in der Formulierungstechnik üblichen Hilfsmitteln eingesetzt und werden daher beispielsweise zu Emulsionskonzentraten, streichfähigen Pasten, direkt versprühbaren oder verdünnbaren Lösungen, verdünnten Emulsionen, benetzbaren Pulvern, löslichen Pulvern, Stäubemitteln, Granulaten, oder durch Verkapselungen in beispielsweise polymere Stoffe in bekannter Weise verarbeitet. Die Anwendungsverfahren wie Versprühen, Vernebeln, Verstäuben, Verstreuen, Bestreichen oder Gießen werden gemäß der Art der Zusammensetzungen den angestrebten Zielen und den gegebenen Umständen entsprechend gewählt. Vorteilhafte Applikationsraten des Verbindungsgemisches liegen im allgemeinen bei 50 g bis 2 kg WS/ha, vorzugsweise bei 100 g bis 1000 g WS/ha. Für die Saatgutbehandlung betragen die Applikationsraten 0,5 g bis 1000 g, vorzugsweise 5 g bis 100 g WS pro 100 kg Saatgut.
  • Die Formulierungen werden in bekannter Weise hergestellt, beispielsweise durch inniges Vermischen und/oder Vermahlen der Wirkstoffe mit Streckmitteln, beispielsweise mit Lösungsmitteln, festen Trägern, und wahlweise oberflächenaktiven Mitteln.
  • Geeignete Lösemittel können typischerweise aromatische Kohlenwasserstoffe sein, vorzugsweise die Fraktionen, die 8-12 Kohlenstoffatome enthalten, wie Xylolgemische oder substituierte Naphthaline, Phthalsäureester wie Dibutyl- oder Dioctylphthalat, aliphatische Kohlenwasserstoffe wie Cyclohexan oder Paraffine, Alkohole und Glykole sowie deren Ether und Ester, wie Ethanol, Diethylenglykol, 2-Methoxyethanol oder 2-Ethoxyethanol, Ketone wie Cyclohexanon, stark polare Lösemittel wie N-Methyl-2-pyrrolidon, Dimethylsulfoxid oder Dimethylformamid, sowie Pflanzenöle oder epoxydierte Pflanzenöle wie epoxydiertes Kokosnußöl oder Sojaöl, oder Wasser.
  • Die festen Trägerstoffe, die typischerweise für Stäubemittel und dispergierbare Pulver verwendet werden, sind in der Regel natürliche mineralische Füllstoffe, wie Calcit, Talkum, Kaolin, Montmorillonit oder Attapulgit. Zur Verbesserung der physikalischen Eigenschaften können auch hochdisperse Kieselsäure oder hochdisperse saugfähige Polymere zugesetzt werden. Als gekörnte, adsorptive Granulatträger sind poröse Typen wie beispielsweise Bimsstein, Ziegelbruch, Sepiolit oder Bentonit geeignet und geeignete nicht-sorptive Träger sind Materialien, wie Calcit oder Sand. Darüberhinaus können eine Vielzahl von vorgranulierten Materialien anorganischer oder organischer Natur wie insbesondere Dolomit oder zerkleinerte Pflanzenrückstände verwendet werden.
  • Als oberflächenaktive Verbindungen kommen je nach Art der zu formulierenden Verbindungen der Formeln I und II nichtionische, kationische und/oder anionische oberflächenaktive Mittel mit guten Emulgier-, Dispergier- und Benetzungseigenschaften in Betracht. Unter oberflächenaktiven Mitteln sind auch Gemische oberflächenaktiver Mittel zu verstehen.
  • Die in der Formulierungstechnik gebräuchlichen oberflächenaktiven Mittel sind u. a. in folgenden Publikationen erschienen
  • - "McCutcheon's Detergents and Emulsifiers Annual", MC Publishing Corp., Glen Rock, New Jersey,1988.
  • - M, and J. Ash, "Encyclopedia of Surfactants", Vol. I-III, Chemical Publishing Co., New York, 1980-1981.
  • Besonders vorteilhafte, applikationsfördernde Zusätze sind ferner natürliche oder synthetische Phospholipide aus der Reihe der Kephaline und Lecithine, typischerweise Phosphatidylethanolamin, Phosphatidylserin, Phosphatidylglycerin und Lysolecithin.
  • Die agrochemischen Formulierungen enthalten in der Regel 0,1 bis 99%, insbesondere 0,1 bis 95% der Verbindungen der Formeln I und II, 99,9 bis 1%, insbesondere 99,9 bis 5% eines festen oder flüssigen Zusatzstoffes und 0 bis 25%, insbesondere 0, 1 bis 25 %, eines oberflächenaktiven Mittels.
  • Während als Handelsware eher konzentrierte Mittel bevorzugt werden, verwendet der Endverbraucher in der Regel verdünnte Formulierungen.
  • Derartige (agro)chemische Zusammensetzungen sind ein Bestandteil der vorliegenden Erfindung.
  • Die nachfolgenden Beispiele dienen der Illustration der Erfindung, wobei "Wirkstoff " ein Gemisch aus Verbindung I und Verbindung 1I in einem bestimmten Mischungs-Verhältnis bedeutet.
  • Formulierungsbeispiele Benetzbare Pulver
  • Der Wirkstoff wird mit den Zusatzstoffen gut vermischt und in einer geeigneten Mühle gut vermahlen, um benetzbare Pulver zu erhalten, die sich mit Wasser zu Suspensionen jeder gewünschten Konzentration verdünnen lassen.
  • Emulgierbare Konzentrate
  • Wirkstoff (Ia: IIa = 1 : 1) 10%
  • Octylphenolpolyethylenglykolether (4-5 Mol Ethylenoxid) 3%
  • Ca- Dodecylbenzolsulfonat 3%
  • Ricinusölpolyglykolether (35 Mol Ethylenoxid) 4%
  • Cyclohexanon 30%
  • Xylolgemisch 50%
  • Aus diesen Konzentraten können durch Verdünnen mit Wasser Emulsionen jeder gewünschten Verdünnung hergestellt werden, die sich im Pflanzenschuttz einsetzen lassen. Stäubemittel
  • Man erhält anwendungsfertige Stäubemittel, indem der Wirkstoff mit dem Träger vermischt und auf einer geeigneten Mühle vermahlen wird. Solche Pulver lassen sich auch zur Trockenbeize für Saatgut verwenden.
  • Extrudergranulate
  • Wirkstoff (Ib : IIb = 1 : 2) 15%
  • Na-Ligninsulfonat 2%
  • Carboxymethylcellulose 1%
  • Kaolin 82%
  • Der Wirkstoff wird mit den Zusatzstoffen vermischt, vermahlen und mit Wasser angefeuchtet. Dieses Gemisch wird extrudiert und anschließend im Luftstrom getrocknet.
  • Beschichtetes Granulat
  • Wirkstoff (Ia : IIb = 3 : 5) 8%
  • Polyethylenglykol (MG 200) 3%
  • Kaolin 82%
  • (MG = Molekulargewicht)
  • Der fein gemahlene Wirkstoff wird in einem Mischer auf das mit Polyethylenglykol angefeuchtete Kaolin gleichmäßig aufgetragen. Auf diese Weise erhält man staubfreie beschichtete Granulate.
  • Suspensionskonzentrate
  • Wirkstoff (Ib : IIa = 3 : 1) 40%
  • Propylenglykol 10%
  • Nonylphenolpolyethylenglykolether (15 Mol Ethylenoxid) 6%
  • Na- Ligninsulfonat 10%
  • Carboxymethylcellulose 1%
  • Silkonöl (in Form einer wäßrigen 75% Emulsion) 1%
  • Wasser 32%
  • Der fein gemahlene Wirkstoff wird mit den Zusatzstoffen innig vermischt, wobei man ein Suspensionskonzentrat erhält, aus welchem durch Verdünnen mit Wasser Suspensionen jeder gewünschten Konzentration hergestellt werden können. Solche verdünnten Formulierungen können zur Behandlung von lebenden Pflanzen sowie pflanzlichem Vermehrungsgut und zu deren Schutz vor Mikroorganismenbefall durch Besprühen, Begießen oder Eintauchen verwendet werden.
  • Biologische Beispiele
  • Ein synergistischer Effekt liegt bei Fungiziden immer dann vor, wenn die fungizide Wirkung der Wirkstoffkombination größer ist als die Summe der Wirkung der einzelnen Fungizide. Die zu erwartende Wirkung E für eine gegebene Wirkstoffkombination, beispielsweise zweier Fungizide, gehorcht der sogenannten COLBY- Formel und kann wie folgt berechnet werden,(Colby,S. R. "Calculating synergistic and antagonistic responses of herbicide combination", Weeds, Vol. 15, Seiten 20-22, 1967):
  • ppm = Milligramm Wirkstoff (WS) pro Liter Sprühgemisch
  • X = % Wirkung durch Fungizid I bei Anwendung von p ppm Wirkstoff
  • Y = % Wirkung durch Fungizid 1I bei Anwendung von q ppm Wirkstoff
  • E = die erwartete Wirkung der Fungizide I + II bei Anwendung von
  • p+q ppm Wirkstoff(additive Wirkung),
  • dann ist nach Colby:
  • E = X + Y - X · Y/ 100
  • Wenn die tatsächlich beobachtete Wirkung (O) größer ist als die erwartete Wirkung (E), so ist die Kombination in ihrer Wirkung überadditiv, d. h. es liegt ein synergistischer Effekt vor.
  • In den folgenden Beispielen wird der Befall der unbehandelten Pflanzen gleich 100% gesetzt, was einer Wirkung von 0% entspricht.
  • B-1 Wirkung gegen Puccinia recondita auf Weizen
  • 7 Tage alte Weizenpflanzen werden mit einem aus dem formulierten Fungizid oder der Fungizidkombination hergestellten Sprühgemisch tropfnaß eingesprüht. Nach 24 Stunden werden die behandelten Pflanzen mit einer Konidiensuspension des Pilzes infiziert, anschließend werden die behandelten Pflanzen während 2 Tagen bei 90-100% relativer Luftfeuchtigkeit und 20ºC inkubiert und während 7 weiteren. Tagen im Gewächshaus bei 20/18ºC aufgestellt. 7 Tage nach der Infektion wird der Pilzbefall beurteilt. Dabei werden mit dem Verbindungsgemisch bestehend aus Fenpropidin (Ia) und Metconazol (IIa) in Mischungsverhältnissen Ia : IIa von 1 : 10 bis 10 : 1 synergistische Wirkungen erreicht.
  • B-2 Wirkung gegen Erysiphe graminis auf Gerste
  • 7 Tage alte Gerstenpflanzen werden mit einem aus dem formulierten Fungizid oder der Fungizidkombination hergestellten Sprühgemisch tropfnaß eingesprüht. Nach 24 Stunden werden die Pflanzen mit Konidien des Pilzes inokuliert und bei 20/18ºC in einer Klimakammer inkubiert. Nach 10 Tagen wird der Pilzbefall beurteilt. Dabei werden mit dem Verbindungsgemisch bestehend aus Fenpropidin (Ia) und Metconazol (IIa) in Mischungsverhältnissen Ia : IIa von 1 : 10 bis 10 : 1 synergistische Wirkungen erreicht (siehe Tabelle).
  • B-3 Wirkung gegen Pyrenophora teres auf Gerste
  • 7 Tage alte Gerstenpflanzen werden mit einem aus dem formulierten Fungizid oder der Fungizidkombination hergestellten Sprühgemisch tropfnaß eingesprüht. Nach 1 Tag werden die Pflanzen mit einer Sporensuspension von Pyrenophora teres inokuliert und bei 21ºC und 90-100% Luftfeuchtigkeit im Gewächshaus inkubiert. Nach einer Woche wird der Pilzbefall beurteilt. Dabei treten bei den erfindungsgemäßen Mischungen deutliche synergistische Wirkungen auf.
  • B-4: Wirkung aeaen Septoria nodorum an Weizen
  • Weizenpflanzen werden im 3-Blatt-Stadium mit einem benetzbaren Pulver besprüht, das aus dem Fungizid oder der Fungizidkombination hergestellt wurde. Nach 24 Stunden werden die behandelten Pflanzen mit einer Konidiensuspension des Pilzes infiziert. Anschließend werden die Pflanzen während 2 Tagen bei 90-100% relativer Luftfeuchtigkeit inkubiert und während 10 weiteren Tagen in einem Gewächshaus bei 20-24ºC aufgestellt. 13 Tage nach der Infektion wird der Pilzbefall beurteilt. Weniger als 1% der Weizenpflanzen weisen einen Befall auf. Tabelle zu B-2 (Wirkung gegen Erysiphe graminis)

Claims (9)

1. Pflanzenmikrobizide Zusammensetzung, die mindestens zwei Wirkstoffkomponenten umfaßt, worin die Komponente I eine Verbindung ist, ausgewählt aus der Gruppe, die besteht aus (Ia) 1 -[3-(4-tert-Butylphenyl)-2-methylpropyl]-piperidin ("Fenpropidin"), und
(Ib) cis-4[3-(4-tert-Butylphenyl)-2-methylpropyl]-2,6-dimethylmorpholin ("Fenpropimorph"), oder jeweils eines der Salze oder Metallkomplexe,
und worin die Komponente II eine Verbindung ist, ausgewählt aus der Gruppe, die besteht aus
(IIa) 5-(4-Chlorbenzyl)-2,2-dimethyl-1-(1H-1,2,4-triazol-1-ylmethyl)-cyclopentanol ("Metconazol"), und
(IIb) 2-(2,4-Dichlorphenyl)-3-(1H-1,2,4-triazol-1-yl)propyl- 1, 1,2, 2-tetra#luorethylether ("Tetraconazol"), oder jeweils eines der Salze oder Metallkomplexe, worin die Verbindungen (I) und (1I) in einer Menge vorkommen, die eine synergistische fungizide Wirkung liefert.
2. Zusammensetzung gemäß Anspruch 1, worin die Komponente I die Verbindung Ia und die Komponente II die Verbindung IIa ist;
3. Zusammensetzung gemäß Anspruch 1, worin die Komponente I die Verbindung Ia und die Komponente II die Verbindung IIb ist.
4. Zusammensetzung gemäß Anspruch 1, worin die Komponente I die Verbindung Ib und die Komponente II die Verbindung IIa ist.
5. Zusammensetzung gemäß Anspruch 1, worin die Komponente I die Verbindung Ib und die Komponente II die Verbindung IIb ist.
6. Zusammensetzung gemäß Anspruch 1, worin das Gewichtsverhältnis von I : II gleich 1 : 10 bis 10 : 1, vorzugsweise 1 : 5 bis 5 : 1 ist.
7. Verfahren zur Bekämpfung und Hemmung von Pilzen auf Pflanzen, dadurch gekennzeichnet, daß man in beliebiger Reihenfolge oder gleichzeitig eine durch Pilze befallene oder gefährdete Stelle mit einer wirksamen Menge der Komponente I und der Komponente II gemäß Anspruch 1 unter Bildung einer synergistischen fungiziden Wirkung behandelt.
8. Verfahren gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß Getreide behandelt wird.
9. Verfahren gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß Saatgut behandelt wird.
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