DE69600182T2

DE69600182T2 - Kosmetische Zubereitung in weicher Pastenform und sein Verfahren zur Herstellung

Info

Publication number: DE69600182T2
Application number: DE69600182T
Authority: DE
Inventors: Therese Daubige; Veronique Roulier
Original assignee: LOreal SA
Current assignee: LOreal SA
Priority date: 1995-06-01
Filing date: 1996-05-10
Publication date: 1998-08-13
Anticipated expiration: 2016-05-11
Also published as: BR9608431A; ES2116809T3; PL323623A1; US6103249A; FR2734716B1; WO1996038126A1; DE69600182D1; US5897869A; CN1191479A; RU2147221C1; EP0745376B1; EP0745376A1; JP3014458B2; JPH10506643A; DK0745376T3; CA2220401A1; FR2734716A1

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft kosmetische Zusammensetzungen, die in Eorm einer weichen Paste vorliegen und zur Pflege und/oder zum Schminken der Lippen und/oder der Haut verwendet werden können.
Die kosmetischen Zusammensetzungen, die als Schminkprodukt oder Pflegeprodukt auf die Haut oder die Lippen aufgetragen werden können, wie beispielsweise die Pflegegrundlagen zur Lippenpflege oder die Lippenstifte, enthalten im allgemeinen Fettsubstanzen, darunter Wachse, Pigmente und/oder Füllstoffe sowie gegebenenfalls Zusatzstoffe. Es ist bekannt, daß die Zusammensetzungen eine umso festere Konsistenz aufweisen, je höher der Mengenanteil der in der Zusammensetzung vorliegenden Wachse ist, wodurch die Zusammensetzungen in Form eines Stiftes verwendet werden können. Das Vorliegen in Form eines Stiftes, insbesondere eines Lippenstiftes, weist verschiedene Nachteile auf: Das Nachzeichnen der Lippenkonturen ist schwierig und die Haltbarkeit des Stiftes in der Wärme ist nicht optimal.
Ferner sind kosmetische Zusammensetzungen bekannt, die in Form einer weichen Paste vorliegen und beispielsweise mit einem Pinsel aufgetragen werden können. Diese Zusammensetzungen enthalten wenige oder keine Wachse, wodurch sie leicht entnommen und aufgetragen werden können, wobei die Zugabe einer großen Menge Wachse zu einer Zusammensetzung höherer Viskosität führen würde, die nicht aufgetragen werden könnte.
Die Wachse können sich jedoch als kosmetisch bemerkenswerte Verbindungen erweisen. Insbesondere die Wachse mit hoher Startschmelztemperatur, d.h. einer Startschmelztemperatur von über ungefähr 100ºC, können verschiedene Eigenschaften wie Geschmeidigkeit und Gleitfähigkeit beim Auftragen sowie eine nicht klebrige Textur liefern. Sie können der Zusammensetzung ferner bemerkenswerte Eigenschaften bezüglich der Konsistenz, der Cremigkeit und der Haltbarkeit des aufgetragenen Films verleihen. Bei dem Versuch, diese Wachse oder andere Verbindungen mit einer hohen Startschmelztemperatur in eine Zusammensetzung einzuarbeiten, die ferner weitere Fettsubstanzen, wie die in der Kosmetik üblicherweise verwendeten Wachse oder Öle, umfaßt, stellt sich ein Problem. Wenn das gesamte Gemisch auf eine Temperatur erwärmt wird, bei der die Wachse mit hohem Schmelzpunkt schmelzen, wird nämlich eine Denaturierung der übrigen in der Formulierung vorliegenden Fettsubstanzen beobachtet, die in einer Oxidation dieser anderen Fettsubstanzen besteht. Es ist nicht möglich, auf diese Weise eine Zusammensetzung guter Qualität herzustellen.
Um diese Denaturierung der anderen Fettsubstanzen zu vermeiden, können die Wachse mit hohem Schmelzpunkt in einem ersten Schritt auf eine Temperatur erwärmt werden, bei der sie schmelzen, und die übrigen Fette, Wachse und Öle können dann in einem zweiten Schritt bei einer weniger hohen Temperatur eingearbeitet werden. In diesem Fall wird jedoch bei der Zugabe der anderen Fettsubstanzen zu einer Kristallisation der Wachse mit hohem Schmelzpunkt und damit zur Herstellung eines nicht homogenen Gemisches und einer Endzusammensetzung beigetragen, die sich körnig anfühlt und/oder beim Auftragen eine körnige Textur aufweist und mit einer zufriedenstellenden kosmetischen Verwendung unvereinbar ist.
Es ist also nicht möglich, durch ein Verfahren des Standes der Technik eine kosmetische Zusammensetzung herzustellen, die ein Wachs mit hohem Schmelzpunkt enthält und annehmbar gute kosmetische Eigenschaften aufweist.
Aus der Druckschrift EP524892 ist ein Verfahren zur Herstellung einer wasserfreien, festen Dispersion bekannt, die eine Fettsubstanz, darunter ein Wachs mit einem Schmelzpunkt von über 55ºC, und einen Polyalkohol enthält, bei dem die Fettsubstanz und der Polyalkohol auf 65 bis 95ºC erwärmt und mit einem Rührer, dessen Drehgeschwindigkeit über 1500 umdrehungen/Minute liegt, vermischt werden.
Aus der Druckschrift EP530084 ist eine Zusammensetzung zum Schminken der Wimpern und der Augenbrauen bekannt, die eine dispergierte Phase, die einen Füllstoff und ein Kohlenwasserstoffwachs enthält, und eine wässerige, dispergierende Phase umfaßt, die ein wasserlösliches Polymer enthält.
Aus der Druckschrift EP530085 ist ferner eine Zusammensetzung zum Schminken der Haut bekannt, die ein Siliconwachs enthält, das in einer wässerigen Phase dispergiert ist, die zwei wasserlösliche Acrylpolymere umfaßt.
Aus dem Dokument Chemical Abstract, Band 104, Nr. 2, abstract 10386k, Seite 301, sind ferner Grundmassen für kosmetische Zusammensetzungen bekannt, die ein Gemisch von zwei Kombinationen von Wachsen enthalten, wobei die erste Kombination ein Montanwachs und ein Polyethylenwachs und die zweite Kombination ein Montanwachs und ein Polyethylen- Copolymer umfaßt.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Herstellung einer solchen Zusammensetzung zu ermöglichen und sie gibt ein Verfahren an, mit dem eine kosmetische Zusammensetzung homogener und kosmetisch zufriedenstellender Textur, insbesondere eine wasserfreie Zusammensetzung, hergestellt werden kann, obwohl diese Zusammensetzung einerseits gewöhnlich verwendete Fettsubstanzen, wie Wachse und/oder Öle, und andererseits Verbindungen, insbesondere Wachse, mit einer hohen Startschmelztemperatur enthält.
Ein Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist also eine extrudierte Zusammensetzung, die in Form einer weichen Paste vorliegt und bei 25ºC eine dynamische Viskosität von 3 bis 30 Pa s aufweist und die eine Fettphase und mindestens eine Verbindung mit einer Startschmelztemperatur von mindestens 100ºC umfaßt, wobei die Viskosität mit einem Rotationsviskosimeter CONTRAVES TV gemessen wird, das mit einem beweglichen Körper 'MS-r4' mit einer Frequenz von 60 Hz ausgestattet ist.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung dieser Zusammensetzung, bei dem in einem ersten Schritt die Verbindung mit einer Startschmelztemperatur von mindestens ungefähr 100ºC auf eine Temperatur T1 erwärmt wird, bei der sie schmilzt, in einem zweiten Schritt mindestens ein erster Teil der weiteren Fettsubstanzen bei einer Temperatur T2 zugegeben und untergemischt wird, bei der diese Fettsubstanzen geschmolzen sind, ohne verändert zu sein, wobei das Gemisch während dieses Schrittes weiter geknetet wird, und anschließend das Gemisch während wenigstens eines Teils der zu seiner Abkühlung auf Umgebungstemperatur benötigten Zeitspanne weiter geknetet wird, wobei die Arbeitsgänge des Mischens und Knetens in mindestens einem Mischextruder durchgeführt werden.
'Startschmelztemperatur' steht in der vorliegenden Beschreibung für die Temperatur, bei der die Verbindung zu schmelzen beginnt.
Diese Temperatur kann insbesondere durch DTA (Differentialthermoanalyse) bestimmt werden, durch die das Thermogramm (oder die Schmelzkurve) der betrachteten Verbindung, insbesondere des Wachses, erstellt werden kann. Die Startschmelztemperatur entspricht der Temperatur, bei der eine merkliche Veränderung der Steigung im Thermogramm beobachtet werden kann. Der Schmelzpunkt selbst entspricht dem Minimum des Thermogramms.
In der vorliegenden Beschreibung stehen im folgenden die Ausdrücke 'Verbindung mit einer Startschmelztemperatur von mindestens etwa 100ºC' und 'Verbindung mit hohem Schmelzpunkt' bedeutungsgleich als Bezeichnung für die im Rahmen der vorliegenden Erfindung verwendeten Verbindungen.
Es wurde festgestellt, daß die erfindungsgemäße Zusammensetzung einen hohen Mengenanteil von Verbindungen mit hohem Schmelzpunkt, insbesondere von Wachsen mit hohem Schmelzpunkt, umfassen kann und dennoch kosmetisch zufriedenstellend bleibt. Diese Zusammensetzung weist ferner eine wenig klebrige Textur auf, gleitet beim Auftragen gut und ist lange haltbar.
Die erfindungsgemäße Zusammensetzung ist also eine weiche Paste, deren Viskosität, anders als bei der festen Struktur eines Stiftes oder eines Stick, bei denen die Viskosität nicht meßbar ist, bestimmt werden kann. Die dynamische Viskosität liegt, gemessen mit einem Rotationsviskosimeter CONTRAVES TV, das mit einem beweglichen Körper 'MS-r4' mit einer Frequenz von 60 Hz ausgestattet ist, bei 25ºC im allgemeinen im Bereich von 3 bis 30 Pa s.
Die erfindungsgemäße Zusammensetzung umfaßt also mindestens eine Verbindung mit hohem Schmelzpunkt, deren Startschmelztemperatur mindestens gleich etwa 100ºC ist und vorzugsweise über etwa 110ºC liegt.
Von diesen Verbindungen können die Wachse, die Polymere und die Kunststoffe sowie die Gemische dieser Verbindungen genannt werden.
Von den Wachsen, deren Startschmelztemperatur im allgemeinen unter 150ºC liegt, können verschiedene Polyethylenwachse, wie das Wachs 'Polywax 2000T-6' von Petrolite (Startschmelztemperatur: 125ºC), das Wachs 'PED 191' von Hoechst (120ºC) und das Wachs 'Epolene N 14' von Eastman Kodak (106ºC), genannt werden, die alleine oder als Gemisch vorliegen können.
Diese Wachse mit hohem Schmelzpunkt können die einzigen in der Zusammensetzung vorliegenden Wachse sein, wobei es sich bei den übrigen Fettsubstanzen um Öle, Gummen und/oder pastöse Verbindungen handeln kann. Sie können ferner mit anderen Wachsen kombiniert sein, deren Startschmelztemperatur beispielsweise in der Größenordnung von 40 bis 70ºC liegt.
Von den Polymeren und Kunststoffen, deren Schmelztemperatur im allgemeinen über 150ºC und vorzugsweise unter 300ºC liegt, können die Polypropylene, die Polyethylene, die PVC- Polymere, die Vinylpolymere oder Acrylpolymere, wie das Polystyrol, die Polyamide, wie Nylon, und die Gemische dieser Verbindungen genannt werden. Diese Polymere oder Kunststoffe können gegebenenfalls als Pulver oder in mikronisierter Form vorliegen.
Die Verbindungen mit hohem Schmelzpunkt können in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung in einem Mengenanteil von 2 bis 50 Gew.-% und vorzugsweise von 10 bis 30 Gew.-% vorliegen.
Die erfindungsgemäße Zusammensetzung kann also ferner die üblicherweiser in der Kosmetik verwendeten Fettsubstanzen enthalten, insbesondere Öle, Gummen und/oder Siliconwachse und/oder gegebenenfalls ätherische, pflanzliche, minerallsche, tierische und/oder synthetische Öle und/oder Wachse. Diese weiteren Fettsubstanzen können ebenso wie ihre Mengenanteile vom Fachmann problemlos auf Basis seiner allgemeinen Kenntnisse ausgewählt werden, um eine Zusammensetzung mit den gewünschten Eigenschaften/Fähigkeiten herzustellen. Im allgemeinen kann der Rest der Fettphase 50 bis 98 Gew.-% der Zusammensetzung und vorzugsweise 70 bis 90 Gew.-% ausmachen.
Von den Wachsen, die in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung vorliegen können, können die Kohlenwasserstoffwachse, wie Bienenwachs, Carnaubawachs, Candellilawachs, Ouricuriwachs, Japanwachs, Wachse von Korkfasern oder Zuckerrohrfasern, Paraffinwachs und Lignitwachs, mikrokristalline Wachse, Lanolinwachs, Montanwachs, die Ozokerite, Polyethylenwachse, die durch Fischer-Tropsch-Synthese hergestellten Wachse, die hydrierten Öle sowie die Fettsäureester und Glyceride, die bei 25ºC fest werden, genannt werden. Es können ferner Siliconwachse verwendet werden, von denen die Alkylverbindungen, Alkoxyverbindungen und/oder Ester von Polymethylsiloxan genannt werden können.
Von den Ölen, die in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung vorliegen können, können die Kohlenwasserstofföle, wie Paraffinöl oder Vaselineöl, Perhydrosqualen, Araraöl, Süßmandelöl, Calophyllumöl, Palmöl, Ricinusöl, Avocadoöl, Jojobaöl, Olivenöl oder Getreidekeimöl, Lanolinsäureester, Ölsäureester, Laurinsäureester und Stearinsäureester, Alkohole, wie Oleylalkohol, Linoleylalkohol oder Linolenylalkohol, Isostearylalkohol oder Octyldodecanol genannt werden. Ferner können die siliconhaltigen Öle genannt werden, wie die PDMS, die gegebenenfalls phenyliert sein können, wie beispielsweise die Phenyltrimeticone. Es können ferner flüchtige Öle, wie Cyclotetradimethylsiloxan, Cyclopentadimethylsiloxan, Cyclohexadimethylsiloxan, Methylhexyldimethylsiloxan oder die Isoparaffine verwendet werden.
Die Zusammensetzung kann ferner eine pulverförmige Phase umfassen, die im allgemeinen in einem Mengenanteil von bis 40 Gew.-% und vorzugsweise von 10 bis 25 Gew.% vorliegt und die üblicherweise in den kosmetischen Zusammensetzungen verwendete Pigmente und/oder Perlglanzmittel und/oder Füllstoffe enthalten kann.
Die Pigmente können in der Zusammensetzung in einem Mengenanteil von 0 bis 30 Gew.-% und vorzugsweise von 5 bis 20 Gew.-%, bezogen auf die Endzusammensetzung, vorliegen. Sie können weiß oder farbig, anorganisch und/oder organisch sein. Von den anorganischen Pigmenten können Titandioxid, Zirkoniumdioxid oder Cerdioxid sowie Zinkoxid, Eisenoxid oder Chromoxid und Eisenblau genannt werden. Von den organischen Pigmenten können Ruß, Bariumlack, Strontiumlack, Calciumlack und Aluminiumlack genannt werden.
Die Perlglanzmittel können in der Zusammensetzung in einem Mengenanteil von 0 bis 20 Gew.-% und vorzugsweise in einem hohen Anteil in der Größenordnung von 5 bis 15 Gew.-% vorliegen. Von den möglichen Perlglanzmitteln können die mit Titandioxid, Eisenoxid, natürlichem Pigment oder Bismutoxychlorid überzogenen Glimmer sowie der farbige Titandioxidglimmer genannt werden.
Die Füllstoffe, die in einem Mengenanteil von 0 bis 40 Gew.-% und vorzugsweise von 10 bis 25 Gew.-% in der Zusammensetzung vorliegen können, können anorganisch oder synthetisch, lamellar oder nicht lamellar sein. Es können Talk, Glimmer, Siliciumdioxid, Kaolin, Nylonpulver und Polyethylenpulver, Teflon, Stärke, Titandioxidglimmer, natürliches Perlmutt, Bornitrid, die Mikrohohikugeln, wie Expancel (Nobel Industrie) oder Polytrap (Dow Corning), und Mikrokugeln aus Siliconharz (beispielsweise Tospearls von Toshiba) genannt werden.
Die Zusammensetzung kann ferner beliebige üblicherweise in der Kosmetik verwendete Zusatzstoffe enthalten, wie Antioxidantien, Parfums, etherische Öle, Konservierungsmittel, kosmetische Wirkstoffe, Hydratisierungsmittel, Vitamine, essentielle Fettsäuren, Sphingolipide, Sonnenschutzfilter, grenzflächenaktive Stoffe und mit den Fettsubstanzen verträgliche fettlösliche Polymere, wie die Polyalkylene, insbesondere das Polybutylen, die Polyacrylate und die sihconhaltigen Polymere. Selbstverständlich wird der Fachmann die gegebenenfalls verwendete(n) Zusatzverbindung(en) und/oder ihren Mengenanteil so auswählen, daß die vorteilhaften Eigenschaften der erfindungsgemäßen Zusammensetzung durch den beabsichtigten Zusatz nicht oder im wesentlichen nicht beeinträchtigt werden.
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können in Form eines Pflegeproduktes oder eines Schminkproduktes für die Haut vorliegen, insbesondere als Make-up, als Rouge oder Lidschatten, als Lippenstift oder Pflegegrundlage zur Lippenpflege, oder auch als Pflegecreme für den Körper oder das Gesicht.
Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Zusammensetzung kann in einem ersten Schritt die Verbindung mit hohem Schmelzpunkt unter beständigem Kneten auf eine Temperatur T1 erwärmt werden, bei der sie geschmolzen ist.
Es können gegebenenfalls alle oder ein Teil der weiteren Bestandteile der Zusammensetzung, die von den Fettsubstanzen verschieden sind und die ohne Veränderung auf diese Temperatur T1 erwärmt werden können, zugegeben werden.
In einem zweiten Schritt wird mindestens ein erster Teil der Fettsubstanzen bei einer Temperatur T2, bei der sie geschmolzen sind, ohne verändert zu sein, zugegeben und untergemischt, wobei das Gemisch weiter geknetet wird.
T2 liegt vorzugsweise in der Größenordnung der Schmelztemperatur dieser Fettsubstanzen und ist niedriger als T1.
Es können auch alle oder ein Teil der Bestandteile, die von den Fettsubstanzen verschieden sind, bei diesem zweiten Schritt zugegeben werden.
Diese Zugabe von Fettsubstanzen und weiteren Bestandteilen kann in einem oder mehreren Schritten durchgeführt werden. So kann ein dritter und sogar ein vierter, dem zweiten ähnlicher Schritt vorgesehen werden, wobei bei T3 bzw. T4 jeweils die Fettsubstanzen mit nahe bei diesen Temperaturen liegender Schmelztemperatur gegebenenfalls zusammen mit den weiteren Bestandteilen, wie Füllstoffen oder Pigmenten, zugegeben werden.
Schließlich wird das Endgemisch während mindestens eines Teils der zu seiner Abkühlung auf Umgebungstemperatur erforderlichen Zeitspanne weiter geknetet.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß die Arbeitsgänge des Mischens und Knetens in mindestens einem Mischextruder durchgeführt werden.
Die Arbeitsgänge des Mischens und Knetens werden in mindestens einem Extruder durchgeführt.
Es wurde nämlich festgestellt, daß durch die Verwendung von mindestens einem Mischextruder reproduzierbar eine Paste sehr konstanter Qualität hergestellt werden kann. Es ist ferner möglich, durch Anpassen der Düse am Ausgang des Mischextruders die Zusammensetzung gleich am Ausgang der Düse im Fließbandbetrieb zu verpacken.
Vorzugsweise werden auch die Arbeitsgänge des Erwärmens in einem Mischextruder durchgeführt.
Es ist ferner möglich, die Arbeitsgänge des Erwärmens, Mischens und Knetens in mehreren Extrudern durchzuführen, die jeweils nacheinander angeordnet sein können.
Es wird jedoch bevorzugt ein einziger Zweischneckenextruder zur Durchführung des gesamten Verfahrens verwendet.
Die Bedingungen, unter denen das Extrudieren durchgeführt werden kann, sind in der Patentanmeldung FR94-00756 beschrieben, auf deren Inhalt in der vorliegenden Anmeldung als Referenz Bezug genommen wird.
Durch dieses Verfahren kann eine Zusammensetzung hergestellt werden, die in Form einer weichen und homogenen Paste vorliegt, obwohl sie, gegebenenfalls in beträchtlicher Menge, Verbindungen mit hohem Schmelzpunkt enthält. Ferner weist die hergestellte Zusammensetzung nach dem Extrudieren eine besondere Geschmeidigkeit auf und fühlt sich gleitfähig an, wenn sie auf die Haut aufgetragen wird, wobei ein öliges und fettiges Aussehen oder Gefühl vermieden wird.
Die Erfindung wird in den folgenden Beispielen ausführlicher erläutert.

Beispiel 1

Es wird ein Pflegegrundstoff folgender Zusammensetzung hergestellt:
Sesamöl 35 g
Lanolin 35 g
Wachs 'Epolene N-14' von Kodak 15 g
Talk 15 g.
Die Zusammensetzung wird wie folgt hergestellt: Das Wachs 'Epolene N-14' wird in den ersten Teil eines Zweischnekkenextruders eingebracht, der so erwärmt wird, daß das Wachs schmilzt (etwa 130ºC). Die weiteren Bestandteile werden bei einer Temperatur in der Größenordnung von 85 bis 90ºC in einen nachfolgenden Teil des Extruders eingebracht.
Die Ausgangstemperatur beträgt 30ºC, die Schneckengeschwindigkeit 400 U/min und die Verweilzeit ungefähr 2 Minuten.
Am Ausgang wird eine weiche Paste mit einer Viskosität von etwa 9 Pa s erhalten, die in Form einer einzigen stabilen und homogenen Phase vorliegt und mit einem Pinsel zum Auftragen entnommen werden kann.
Mit dieser Zusammensetzung kann ein homogener Film erhalten werden, der leicht aufzutragen ist und sich leicht und gleichmäßig verteilt.
Diese Zusammensetzung fühlt sich gleitfähig und nicht klebrig an und ihre Textur ist überhaupt nicht körnig.

Beispiel 2

Es wird ein Lippenstift folgender Zusammensetzung hergestellt:
Sesamöl 45 g
Isopropyllanolat 20 g
Wachs 'Polywax 2000T-6' von Petrolite 23 g
Pigmente und Füllstoffe 12 g.
Die Zusammensetzung wird gemäß Beispiel 1 hergestellt.
Es wird eine wasserfreie, weiche Paste mit einer Viskosität von 12 Pa s erhalten, deren Textur wenig klebrig ist und die beim Auftragen eine gute Gleitfähigkeit aufweist und lange haltbar ist.

Beispiel 3

Es wird ein Pflegegrundstoff folgender Zusammensetzung hergestellt:
Sesamöl 35 g
Lanolin 35 g
Wachs 'Epolene N-14' von Kodak 15 g
Talk 15 g.
Die Zusammensetzung wird bei 150ºC mit einem Rührwerk vom Typ Moritz vermischt und abgekühlt. Es wird eine heterogene Paste mit körniger Textur erhalten.

Claims

1. Extrudierte Zusammensetzung, die in Form einer weichen Paste vorliegt und bei 25ºC eine dynamische Viskosität von 3 bis 30 Pa s aufweist, die mit einem Rotationsviskosimeter CONTRAVES TV bestimmt wird, das mit einem beweglichen Körper 'MS-r4' mit der Frequenz von 60 Hz ausgestattet ist, und die eine Fettphase sowie 2 bis 50 Gew.-% mindestens einer Verbindung mit einer Startschmelztemperatur von mindestens 100ºC umfaßt, die unter den Wachsen, den Polymeren, den Kunststoffen und den Gemischen dieser Verbindungen ausgewählt ist.

2. Zusammensetzung nach Anspruch 1, in der diese Verbindung ein Wachs mit einer Startschmelztemperatur von über etwa 110ºC ist.

3. Zusammensetzung nach Anspruch 1 oder 2, in der diese Verbindung mindestens ein Polyethylenwachs umfaßt.

4. Zusammensetzung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, in der diese Verbindung unter dem Polyethylenwachs 'Polywax 2000T-6' von Petrolite, dem Polyethylenwachs 'PED 191' von Hoechst, dem Polyethylenwachs 'Epolene N- 14' von Eastman Kodak und den Gemischen dieser Polyethylenwachse ausgewählt ist.

5. Zusammensetzung nach Anspruch 1, in der diese Verbindung ein Polymer oder ein Kunststoff ist, das bzw. der unter den Polypropylenen, den Polyethylenen, den PVC- Polymeren, den Vinylpolymeren oder Acrylpolymeren, wie dem Polystyrol, den Polyamiden, wie dem Nylon, und den Gemischen dieser Verbindungen ausgewählt ist.

6. Zusammensetzung nach Anspruch 5, in der die Polymere oder Kunststoffe als Pulver oder in mikronisierter Form vorliegen.

7. Zusammensetzung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, in der die Verbindung mit einer Startschmelztemperatur von mindestens ungefähr 100ºC in einem Mengenanteil von 10 bis 30 Gew.-% in der Zusammensetzung vorliegt.

8. Zusammensetzung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, die ferner Fettsubstanzen umfaßt, die unter den gegebenenfalls flüchtigen, kohlenwasserstoffhaltigen und/oder siliconhaltigen Ölen, Gummen, Wachsen und/oder pastenförmigen Verbindungen ausgewählt sind.

9. Zusammensetzung nach Anspruch 8, in der die Fettsubstanzen einen Mengenanteil von 50 bis 98 Gew.-% der Zusammensetzung und vorzugsweise von 70 bis 90 Gew.-% ausmachen.

10.Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, in der das Wachs mit einer Startschmelztemperatur von mindestens etwa 100ºC das einzige in der Zusammensetzung vorliegende Wachs ist.

11.Zusammensetzung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, die eine pulverförmige Phase in einem Mengenanteil von Null bis 40 Gew.-% und vorzugsweise von 10 bis 25 Gew.-% umfaßt.

12.Zusammensetzung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, die in Form einer kosmetischen Zusammensetzung und insbesondere in Form eines Make-ups, eines Rouges oder Lidschattens, eines Lippenstifts oder einer Pflegegrundlage für die Lippenpflege, oder auch einer Pflegecreme für den Körper oder das Gesicht vorliegt.

13.Verfahren zur Herstellung einer Zusammensetzung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem:

- in einem ersten Schritt die Verbindung mit einer Startschmelztemperatur von mindestens etwa 100ºC auf eine Temperatur T1 erwärmt wird, bei der sie schmilzt,

- in einem zweiten Schritt mindestens ein erster Teil weiterer Fettsubstanzen bei einer Temperatur T2, bei der diese Fettsubstanzen geschmolzen sind, ohne verändert zu sein, zugegeben und untergemischt wird, wobei das Gemisch während dieses Schrittes geknetet wird,

- das Gemisch während mindestens eines Teils der zu seiner Abkühlung auf Umgebungstemperatur erforderlichen Zeitspanne weiter geknetet wird und

- die Arbeitsgänge des Mischens und Knetens in mindestens einem Mischextruder durchgeführt werden.

14.Verfahren nach Anspruch 13, bei dem alle oder ein Teil der Bestandteile, die von den Fettsubstanzen verschieden sind, bei dem ersten und/oder dem zweiten Schritt zugegeben werden.

15.Verfahren nach Anspruch 13 oder 14, bei dem die Arbeitsgänge des Erwärmens in einem Mischextruder durchgeführt werden.

16.Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 15, bei dem die Arbeitsgänge des Erwärmens, Mischens und Knetens in mehreren Extrudern durchgeführt werden.

17.Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 16, bei dem die Arbeitsgänge der Erwärmens, Mischens und Knetens in einem einzigen Zweischneckenextruder durchgeführt werden.