DE69600026T2

DE69600026T2 - Festes Produkt auf Basis von Stärke, das thermoplastische expandierte hohle Teilchen enthält sowie seiner Anwendung zur topischen Verwendung

Info

Publication number: DE69600026T2
Application number: DE69600026T
Authority: DE
Inventors: Gerard Gabin; Katrin Holz; Myriam Mellul; Veronique Roulier
Original assignee: LOreal SA
Current assignee: LOreal SA
Priority date: 1995-05-29
Filing date: 1996-05-15
Publication date: 1997-09-18
Anticipated expiration: 2016-05-16
Also published as: EP0745378A1; JP3009475B2; EP0745378B1; CN1096846C; CN1185731A; US5925380A; DE69600026D1; FR2734830A1; ES2105910T3; WO1996038128A1; BR9608685A; FR2734830B1; MX9708983A; JPH10506645A

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft feste expandierte und extrudierte Zusammensetzungen, deren Matrix aus einem zelligen Netzwerk auf Stärkebasis besteht und hohle expandierte thermoplastische Teilchen enthält, sowie deren Verwendung zur topischen Anwendung.
Auf dem Gebiet der Lebensmittelindustrie sind expandierte Produkte auf der Basis von Stärke und eßbaren Bestandteilen bekannt, die durch Extrusion in einem oder mehreren Ein- oder Zweischneckenextrudern hergestellt sind, insbesondere appetitanregende Snacks, Chips, Cornflakes, Frühstücksprodukte auf Getreidebasis sowie Biskuits.
Von der Anmelderin wurden überraschenderweise neue galenische Formen zur kosmetischen oder dermatologischen Verwendung in Form einer festen expandierten und extrudierten Zusammensetzung aufgefunden, deren Matrix aus einem zelligen Netzwerk auf Stärkebasis besteht, die durch Mischen, Verkneten, Expandieren und Extrudieren mindestens folgender Bestandteile in einem Zweischneckenextruder erhältlich ist:
(a) eines Stärkematerials,
(b) expandierter hohler thermoplastischer Teilchen aus einem Polymer oder Copolymer, das aus einem ethylenisch ungesättigten Monomer oder einem Gemisch ethylenisch ungesättigter Monomerer hergestellt ist,
und
(c) Wasser.
Von der Anmelderin wurde ferner gestellt, daß die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen unerwarteterweise durch Extrusion/Expansion bei Temperaturen unter 100 ºC erhältlich sind und daher kosmetische oder dermatologische Substanzen enthalten können, die wärmeempfindlich oder bei Temperaturen oberhalb von 100 ºC instabil sind.
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können selbst neue Formen von Schminkprodukten, wie Gesichtspuder, Lidschatten oder Rouge, neue Formen von Produkten zur Hygiene, wie Trockenshampoos, oder Produkte zur Pflege, wie etwa Produkte zum Abschminken, darstellen. Sie können in Form von expandierten Strängen, expandierten Pellets, expandierten Platten oder expandierten Flocken vorliegen, die ausreichend Füllstoffe enthalten können, um ein gutes Zerfallen und zufriedenstellende Mildeeigenschaften zu erzielen.
Sie können ferner große Mengen einer Fettphase enthalten, wodurch der Komfort verbessert und das Auftragen auf die Haut erleichtert wird, da sie beispielsweise ohne Zuhilfenahme eines Schminkwerkzeugs (Pinsel, Schwamm, Puderquaste) direkt aufgetragen werden können.
Die Anmelderin hat in überraschender Weise festgestellt, daß das Einbringen von hohlen expandierten thermoplastischen Teilchen aus einem Polymer oder Copolymer aus einem ethylenisch ungesättigten Monomer bzw. einem Gemisch von ethylenisch ungesättigten Monomeren in eine aus einem zelligen Netzwerk auf Stärkebasis bestehende Matrix den Expandierungsgrad nicht verringert und das Einbringen erheblicher Mengen von Fettsubstanzen, wie Ölen und/oder Wachsen, erlaubt.
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können insbesondere in erheblichen Mengen Wachse enthalten, die Filmhaltbarkeit, Gleiteigenschaften und Mattierungseigenschaften ergeben. Festpuder, wie sie gewöhnlich zum Schminken verwendet werden, dürfen keine großen Mengen an Fettsubstanzen wie Wachsen (mehr als 10 Gew.-%) enthalten. Das Einbringen dieser Stoffe in Puder führt zu Produkten, die wachsig sind und nicht mehr zerfallen.
Die hohlen expandierten Teilchen des Polymers oder Copolymers, das aus einem ethylenisch ungesättigten Monomer bzw. einem Gemisch ethylenisch ungesättigter Monomerer hergestellt ist, sind Füllstoffe sehr geringer Dichte von weniger als 0,1 g cm&supmin;³, die für ihre Milde und ihr Aufnahmevermögen für Fette in Zusammensetzungen zum Schminken oder zur Pflege bekannt sind. Nach der Patentanmeldung EP-A- 0 486 394 wurden derartige Teilchen zur Herstellung von in Schälchen gegossenen Schminkpudern verwendet. Sie wurden ferner nach der Patentanmeldung EP-A-0 605 284 auch in Schminkzusammensetzungen vom gegossenen oder verpreßten Typ verwendet, die eine hohe Konzentration an pulverförmigen Füllstoffen geringer Dichte sowie eine Fettphase enthielten; diese Zusammensetzungen wurden in einem als Mischer dienenden Extruder-Kocher vom Ein- oder Zweischneckentyp hergestellt. Diese Teilchen sind aber auch dafür bekannt, daß sie nur schwierig verpreßbar sind.
Unter einem schwierig verpreßbaren Füllstoff wird ein Ausgangsmaterial verstanden, das ab einem bestimmten Prozentanteil, der vom betreffenden Material abhängt, mit einer mechanischen Presse nicht verpreßt werden kann. Derartige Füllstofftypen können allgemein in Schminkprodukten in Form von gepreßten Pudern nicht eingesetzt werden. Produkte, die diesen Typ von Füllstoffen in kleinen Mengen enthalten, besitzen keine gute Haltbarkeit bei der Lagerung, keine gute Stoßfestigkeit und/oder keine geeignete plane Oberfläche.
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können aufgrund ihrer neuartigen zelligen Struktur auf Stärkebasis daher diese schwierig verpreßbaren Füllstoffe enthalten, die einen sehr weichen und nicht fettigen Griff ergeben, ohne daß sie zu den Nachteilen herkömmlicher Schwinkzusammensetzungen führen, die diese Füllstofftypen enthalten.
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können aufgrund ihrer neuartigen zelligen Struktur auf Stärkebasis neue Formen von Schminkprodukten darstellen, deren kosmetische Eigenschaften insbesondere aufgrund ihrer Milde und ihrer Leichtheit, die durch das Einbringen von Füllstoffen geringer Dichte bedingt sind, völlig neuartig sind.
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können in Form von expandierten Strängen, expandierten Pellets, expandierten Platten oder expandierten Flocken vorliegen, die direkt auf die Haut oder das Gesicht aufgebracht werden oder zu einem Puder zerkleinert werden können, das dann als solches in herkömmlicher Weise als Schminkpuder verwendet werden kann.
Sie können ferner in Form eines Puder zur Pflege und/oder zur Hygiene vorliegen, das direkt auf die Haut, die Kopfhaut oder die Haare aufgebracht werden kann, beispielsweise in Form von Trockenshampoos oder losen Pudern zur Körperpflege.
Sie können ferner auch in Form von expandierten Strängen, expandierten Pellets, expandierten Platten oder expandierten Flocken vorliegen, die in trockenem Zustand aufbewahrt werden und nach Eintauchen in ein wäßriges Medium zur Rekonstituierung sehr leicht zu Formulierungen zum Schminken rehydratisierbar sind, beispielsweise in Form von Make-ups oder Formulierungen zur Pflege oder zur Hygiene wie etwa als Cremen, Milche, Schaumbäder, Gele oder Shampoos. Es ist so möglich, in diese galenischen Formen, die bei Temperaturen unterhalb von 45 ºC lagerstabil sind, wasserempfindliche kosmetische Wirkstoffe einzubringen.
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen, die trocken gelagert werden und zur Rehydratation bei der Anwendung zur Wiederherstellung der kosmetischen Formulierungen, wie oben angegeben, vorgesehen sind, bringen gegenüber den herkömmlichen rehydratisierbaren galenischen Formen den Vorteil mit sich, daß sie sehr leicht rehydratisierbar sind und im Fall von Reinigungszusammensetzungen, insbesondere von Shampoos, aufgrund des Umstands, daß die grenzflächenaktiven Stoffe in einer expandierten Matrix auf Stärkebasis integriert sind, weniger aggressiv sind.
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen sind erhältlich durch Mischen, Verkneten, Expandieren und Extrudieren mindestens folgender Komponenten in einem Zweischneckenextruder:
(a) eines Stärkematerials, das unter Getreidemehlen und Kartoffelmehl, reinen Stärken, hinsichtlich des Verhältnisses Amylose/Amylopektin modifizierten Stärken, vernetzten Stärken und mit einer funktionellen Gruppe modifizierten Stärken ausgewählt ist,
(b) expandierter hohler thermoplastischer Teilchen aus einem Polymer oder Copolymer, das aus einem ethylenisch ungesättigten Monomer oder einem Gemisch ethylenisch ungesättigter Monomerer hergestellt ist, und
(c) Wasser.
Die erfindungsgemäß verwendbaren Teilchen können aus nichttoxischen und nicht zu Hautreizungen führenden ethylenisch ungesättigten Monomeren hergestellt werden.
Die erfindungsgemäß eingesetzten Partikel können beispielsweise nach den Verfahren der Patente und Patentanmeldungen EP 56219, EP 348372, EP 486080, EP 320473, EP 112807 und US 3615972 hergestellt werden.
Der innere Hohlraum der Teilchen enthält im Prinzip ein Gas, das Luft, Stickstoff oder ein Kohlenwasserstoff, wie Isobutan oder Isopentan, sein kann.
Von den zur Herstellung der erfindungsgemäß eingesetzten hohlen expandierten thermoplastischen Teilchen verwendbaren Monomeren sind die Ester von Methacrylsäure oder Acrylsäure, wie Methylacrylat oder Methylmethacrylat, Vinylidenchlorid, Acrylnitril, Styrol und seine Derivate und Butadien und seine Derivate sowie deren Gemische zu nennen.
Es können beispielsweise Polymere oder Copolymere von Methylacrylat oder Methylmethacrylat; aus Styrol und Acrylnitril hergestellte Copolymere sowie Copolymere aus Vinylidenchlorid und Acrylnitril oder Vinylchlorid verwendet werden.
Vorzugsweise wird ein Polymer oder Copolymer eingesetzt, das 0 bis 60 % Vinylidenchlorid, 20 bis 90 % Acrylnitril und 0 bis 50 % eines (Meth)acrylmonomers oder eines Styrol(monomers) enthält, wobei die Summe der Prozentanteile (in Gew.-%) gleich 100 ist. Das (Meth)acrylmonomer ist beispielsweise Methylacrylat, Methylmethacrylat, Ethylacrylat oder Ethylmethacrylat. Das Styrolmonomer ist beispielsweise Styrol oder α-Methylstyrol.
Die erfindungsgemäß eingesetzten Teilchen sind noch bevorzugter hohle Teilchen aus einem expandierten Copolymer aus Vinylidenchlorid und Acrylnitril oder aus Vinylidenchlorid, Acrylnitril und Methylmethacrylat. Diese Teilchen können trocken oder in wasserhaltiger Form vorliegen.
Die erfindungsgemäß eingesetzten Teilchen besitzen vorteilhaft eine Korngröße von 1 bis 100 µm, günstiger eine Korngröße von 5 bis 60 µm und noch günstiger eine Korngröße von 10 bis 50 µm.
Die Dichte der Teilchen wird vorzugsweise im Bereich von 15 bis 200 kg/cm³, günstiger im Bereich von 40 bis 120 kg/cm³ und noch günstiger im Bereich von 60 bis 80 kg/cm³ gewählt.
Die erfindungsgemäß verwendbaren Teilchen stellen beispielsweise Mikrokügelchen eines expandierten Vinylidenchlorid-Acrylnitril-Methacrylat-Terpolymers dar, die unter der Marke EXPANCEL von der Firma Nobel Casco unter den Bezeichnungen 551 DE 50 (Korngröße etwa 40 µm), 551 DE 20 (Korngröße etwa 30 µm, Dichte etwa 65 kg/m³). 551 DE 12 (Korngröße etwa 12 µm), 551 DE 80 (Korngröße etwa 80 µm) bzw. 461 DE 50 (Korngröße etwa 50 µm) im Handel sind. Ferner können auch aus dem gleichen expandierten Terpolymer gebildete Mikrokügelchen mit einer Korngröße von etwa 18 µm und einer Dichte von etwa 70 kg/m³ Verwendung finden, die im folgenden als EL 23 bezeichnet sind.
Die hohlen expandierten thermoplastischen Teilchen liegen in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen in Konzentrationen vor, die vorzugsweise im Bereich von 2 bis 30 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, liegen.
Die in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen verwendeten stärkereichen Produkte werden vorzugsweise ausgewählt unter Getreidemehlen, wie Weizenmehl, Maismehl, Reismehl, Hafermehl, Weizenkeimmehl oder Kartoffelmehl; den reinen Stärken, die üblicherweise für Lebensmittel verwendet werden, wie Maisstärke, Kartoffelstärke, Tapiokastärke und Haferstärke; den hinsichtlich des Verhältnisses Amylose/Amylopektin modifizierten Stärken, wie z.B. dem Produkt HYLON VII, das von der Firma Amylum im Handel ist; den durch Vernetzung oder durch eine funktionelle Gruppe modifizierten Stärken, wie vernetzter Maisstärke, die unter der Bezeichnung RESISTAMYL E2 von der Firma Amylum im Handel ist, schwach quaternisierter Maisstärke, die unter der Bezeichnung MYPLUS W7 von der Firma Amylum im Handel ist, Kartoffelstärke, die unter der Bezeichnung SUPRAMYL P 60 von der Firma Amylum im Handel ist, oder hydroxypropylierter Maisstärke, die unter der Bezeichnung MERIGEL EF6 von der Firma Amylum vertrieben wird.
Die aus dem zelligen Netzwerk auf Stärkebasis bestehende Matrix, die aus diesen stärkereichen Produkten erzeugt wurde, liegt in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen vorzugsweise in einem Mengenanteil von 70 bis 98 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der Zusammensetzung, vor. Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen weisen einen Wassergehalt auf, der vorzugsweise ≤ 5 Gew.-% ist und insbesondere im Bereich von 1 bis 2 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der Zusammensetzung, liegt.
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können ferner eine Fettphase enthalten. Diese Fettphase kann Öle und/oder Wachse tierischen, pflanzlichen, mineralischen oder synthetischen Ursprungs umfassen, wobei diese Stoffe allein oder in Form von Gemischen verwendet werden können.
Beispiele für verwendbare Öle sind Nerzöl, Schildkrötenöl, Sojaöl, Traubenkernöl, Sesamöl, Maisöl, Rapsöl, Sonnenblumenöl, Baumwollsamenöl, Avocadoöl, Olivenöl, Ricinusöl, Jojobaöl und Erdnußöl; Kohlenwasserstofföle, wie Paraffinöle, Squalan, Vaseline; Fettsäureester, wie Isopropylmyristat, Isopropylpalmitat, Butylstearat, Hexyllaurat, Isononylisononanoat, 2-Ethylhexylpalmitat, 2-Hexyldecyllaurat, 2-Octyldecylpalmitat, 2-Octyldodecylmyristat, 2-Octyldodecyllactat, 2-Ethylhexylsuccinat, Diisostearylmalat, Glycerintriisostearat oder Diglycerintriisostearat; Siliconöle, wie Polymethylsiloxane, Polymethylphenylsiloxane, mit Fettsäuren, Fettalkoholen oder Polyoxyalkylengruppen modifizierte Polysiloxane, fluorierte Silicone und perfluorierte Öle; höhere Fettsäuren, wie Myristinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure, Behensäure, Ölsäure, Linolsäure, Linolensäure oder Isostearinsäure, sowie höhere Fettalkohole, wie Cetanol, Stearylalkohol oder Oleylälkohol.
Beispiele für verwendbare Wachse sind Bienenwachse, Lanolin und Chinainsektenwachse, Carnaubawachs, Candelillawachs, Ouricurrywachs, Korkwachs, Zuckerrohrwachs, Japanwachs, hydrierte Jojobawachse und hydrierte Öle, wie hydriertes Sonnenblumenöl, hydriertes Ricinusöl, hydriertes Coprahöl und hydriertes Lanolin, Paraffine, mikrokristalline Wachse, Montanwachse und Ozokerite, Polyethylenwachse, durch Fischer-Tropsch-Synthese erhaltene Wachse, wachsartige Copolymere und ihre Ester sowie Siliconwachse, wie Polyalkoxysiloxane und Polyalkylsiloxane.
Die Fettphase liegt in Mengenanteilen vor, die vorzugsweise im Bereich von 2 bis 30 Gew.-% und noch bevorzugter im Bereich von 5 bis 15 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, liegen.
Die Fettphase kann ferner Zusätze, wie lipophile kosmetische Wirkstoffe und/oder öllösliche Bestandteile, wie sie allgemein in der Kosmetik verwendet werden, wie z.B. Parfums, enthalten. Diese Zusätze können vorzugsweise in einem Mengenanteil von 0 bis 20 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Fettphase, vorliegen.
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können ferner Pigmente enthalten, vorzugsweise in einem Mengenanteil von 0 bis 50 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Endzusammensetzung. Diese Pigmente können unter anorganischen bzw. mineralischen Pigmenten, organischen Pigmenten und Perlglanzpigmenten ausgewählt werden.
Beispiele für anorganische bzw. mineralische Pigmente sind Titandioxid (Rutil oder Anatas), das ggf. oberflächenbehandelt ist, schwarzes, gelbes, rotes und braunes Eisenoxid, Manganviolett, Ultramarinblau, Chromoxid, das ggf. wasserhaltig ist, sowie Eisenblaupigmente.
Beispiele für organische Pigmente sind die Pigmente D & C Rot, D & C Orange, D & C Gelb, Ruß sowie Karmin auf der Basis von Cochenille.
Die Perlglanzpigmente können insbesondere ausgewählt werden unter weißen Perlglanzpigmenten, wie mit Titanoxid oder Bismutoxidchlorid beschichtetem Glimmer, gefärbten Perlglanzpigmenten, wie Titandioxid-Glimmer mit Eisenoxiden, Titandioxid-Glimmer mit Eisenblau oder Chromoxid, Titandioxid-Glimmer mit einem organischen Pigment eines der oben angegebenen Typen sowie Pigmenten auf der Basis von Bismutoxidchlorid.
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können ferner auch andere anorganische bzw. mineralische oder organische Füllstoffe enthalten, die gewöhnlich in Schminkprodukten verwendet werden, wie beispielsweise Talk, Glimmer, Kaolin, Kieselsäure, Zinkoxid, Titanoxid, Calciumcarbonat, Magnesiumcarbonat, Magnesiumhydrogencarbonat, nicht expandierte Pulver aus synthetischen Polymeren sowie von C&sub8;&submin;&sub2;&sub2;-Carbonsäuren abgeleitete Metallseifen. Sie liegen in Konzentrationen von vorzugsweise 0 bis 50 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der Zusammensetzung, vor.
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können ferner ein oder mehrere nichtionische, anionische, kationische oder amphotere grenzflächenaktive Mittel enthalten, wie sie gewöhnlich in der Kosmetik verwendet werden. Die Menge des eingesetzten grenzflächenaktiven Mittels beträgt vorzugsweise 2 bis 30 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung.
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können ferner auch noch wasserlösliche kosmetische Wirkstoffe enthalten.
Beispiele für kosmetische Wirkstoffe sind Antioxidationsmittel oder Mittel gegen freie Radikale, Hydratisierungsmittel oder Feuchthaltemittel, wie Glycerin und Collagen, sowie UV-Filter, wie Benzophenon. Diese wasserlöslichen Wirkstoffe können in der Endzusammensetzung in einem Mengenanteil von 0 bis 20 Gew.-% und vorzugsweise von 5 bis 15 Gew.-% vorliegen. Als Beispiele für wärmeempfindliche Wirkstoffe sind Vitamine, wie Vitamin E, zu nennen.
Der Fachmann wird selbstverständlich darauf achten, die ggf. zusätzlich eingesetzten Verbindungen und/oder ihre Mengen so zu wählen, daß die der erfindungsgemäßen Zusammensetzung immanenten vorteilhaften Eigenschaften durch den oder die in Betracht gezogenen Zusätze nicht oder nicht wesentlich beeinträchtigt werden.
Die vorliegende Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung einer Zusammensetzung wie oben definiert, die dadurch gekennzeichnet ist, daß sie aus dem stärkereichen Produkt, hohlen thermoplastischen Teilchen und ggf. zusätzlichen Bestandteilen, wie oben angegeben, in Gegenwart von Wasser durch Mischen, Verkneten und Expandieren in einem Zweischneckenextruder erhalten ist.
Der beim erfindungsgemäßen Verfahren verwendete Extruder wird unter Zweischneckenextrudern ausgewählt, worunter auch der in der Patentanmeldung FR 94-00756 beschriebene Extruder gehört.
Die Ausgangsmaterialien werden am Einlaß des Zweischneckenextruders in die Zuführungszone bei Raumtemperatur und vorzugsweise etwa 20 ºC eingeführt, anschließend in die Transportzone, die sich auf einer Temperatur von vorzugsweise etwa 50 ºC befindet, gefördert und anschließend in verschiedenen Zonen des Extruders verknetet und verpreßt, die auf einer Temperatur unterhalb 100 ºC gehalten werden, vorzugsweise auf einer Temperatur von 60 bis 80 ºC; die erhaltene Masse wird dann zum Ausgang des Extruders transportiert und durch eine Düse extrudiert, wo sie expandiert wird; die extrudierten Produkte werden anschließend erforderlichenfalls nach einem herkömmlichen Trockenverfahren getrocknet (Ofen, Umluft-Trockenschrank).
Während der Mischphase wird das stärkereiche Produkt gelatiniert und bildet nach der Extrusion ein zelliges Netzwerk, das die Matrix der als Endprodukt erhaltenen expandierten Produkte darstellt.
Ein überraschender Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß die Verwendung der hohlen thermoplastischen Teilchen des Polymers oder Copolymers aus einem ethylenisch ungesättigten Monomer bzw. einem Gemisch von ethylenisch ungesättigten Monomeren eine Expandierung der Zusammensetzungen bei Temperaturen von größenordnungsmäßig 60 bis 80 ºC erlaubt. Dieses Verfahren erlaubt die Erzeugung expandierter Produkte, die kosmetische oder dermatologische Substanzen enthalten können, die bei Temperaturen oberhalb von 100 ºC wärmeempfindlich sind, z.B. Vitamine oder bestimmte Öle, die bei Temperaturen von über 100 ºC zersetzt werden.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung besteht in neuen kosmetischen oder dermatologischen Zusammensetzungen, die dadurch gekennzeichnet sind, daß sie aus einer festen expandierten Zusammensetzung wie oben definiert bestehen.
Diese Zusammensetzungen können in Form von expandierten Strängen, expandierten Pellets, expandierten Platten oder expandierten Flocken vorliegen oder auch zu einem Pulver zerkleinert sein.
Diese Zusammensetzungen können Schminkprodukte darstellen. Sie können entweder direkt oder mit einem Schminkwerkzeug, wie etwa einem Pinsel, einer Puderquaste oder einem Pad, auf das Gesicht aufgetragen werden. Sie können in trockenem Zustand gelagert und zum Zeitpunkt der Anwendung nach Eintauchen in Wasser rehydratisiert werden, um eine wäßrige, flüssige oder halbflüssige Schminkformulierung, wie etwa ein Make-up, zu rekonstituieren.
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können Produkte zur Pflege und/oder zur Hygiene der Haut, der Schleimhäute, der Kopfhaut oder der Haare darstellen.
Sie können in Form eines Puders vorliegen und direkt auf die Haut, die Kopfhaut oder die Haare aufgetragen werden, beispielsweise in Form eines Trockenshampoos oder eines losen Puders zur Körperpflege. Diese Zusammensetzungen können ferner auch in Form eines expandierten Puders oder in Form von expandierten Strängen, Pellets oder Flocken vorliegen, die nach Eintauchen in Wasser so hydratisierbar sind, daß eine wäßrige Formulierung zur Pflege und/oder Hygiene rekonstruiert wird, z.B. eine Creme, eine Milch, ein Gel, ein Schaumbad oder ein Shampoo.
Die nachstehenden Beispiele erläutern die Erfindung, ohne sie einzuschränken.

Beispiele

Beispiel 1 Trockenshampoo in Form eines rehydratisierbaren Puders

Das Endprodukt entspricht folgender Formulierung:
- Weizenmehl 35,0 Gew.-%
- Maisstärke 35,0 Gew.-%
- expandierte Partikel eines Vinylidenchlorid-Acrylnitril-Methylmethacrylat- Copolymers, das unter der Bezeichnung EXPANCEL 550 DE von der Firma Casco Nobel im Handel ist 15,0 Gew.-%
- Natriumlaurylethersulfat 15,0 Gew.-%.

Verfahrensweise

Die Ausgangsmaterialien werden bei einer Temperatur von 30 ºC in den Einlaß des Extruders eingeführt. Sie werden anschließend bei einer Temperatur von vorzugsweise etwa 50 ºC in die Transportzone gefördert und anschließend in verschiedenen Zonen des Extruders, die auf 60 bis 80 ºC gehalten sind, verknetet und verpreßt. Die so verknetete und verpreßte Masse wird zum Ausgang des Extruders transportiert und durch eine Düse von 5 mm Durchmesser extrudiert. Die Drehzahl der Extruderschnecken beträgt 500 U/min. Die am Düsenausgang erhaltenen Stränge werden mit einer herkömmlichen Stiftmühle, die am Ausgang des Extruders angeordnet ist, zu einem Puder zerkleinert.

Beispiel 2 Gesichtsmaske in Form von rehydratisierbaren "expandierten Plättchen"

Das Endprodukt entspricht folgender Formulierung:
- Weizenmehl 24,0 Gew.-%
- Stärke 24,0 Gew.-%
- expandierte Partikel eines Vinylidenchlorid-Acrylnitril-Methylmethacrylat- Copolymers, das unter der Bezeichnung EXPANCEL 550 DE von der Firma Casco Nobel im Handel ist 10,0 Gew.-%
- Kieselsäure, unter der Bezeichnung SB700 von der Firma Maprecos im Handel 40,0 Gew.-%
- Vitamin E 2,0 Gew.-%.

Verfahrensweise:

Die Ausgangsmaterialien werden in den Einlaß eines Zweischneckenextruders bei einer Temperatur von 30 ºC eingeführt. Sie werden anschließend bei einer Temperatur von vorzugsweise etwa 50 ºC in die Transportzone gefördert und anschließend in verschiedenen Zonen des Extruders, die auf 60 bis 80 ºC gehalten sind, verknetet und verpreßt. Die so verknetete und verpreßte Masse wird zum Ausgang des Extruders transportiert und durch eine Düse von 5 mm Durchmesser extrudiert. Die am Düsenausgang erhaltenen extrudierten Bänder werden zu Plättchen gewünschter Größe geschnitten.

Claims

1. Feste expandierte und extrudierte Zusammensetzung, deren Matrix aus einem zelligen Netzwerk auf Stärkebasis besteht, die durch Mischen, Verkneten, Expandieren und Extrudieren mindestens folgender Komponenten in einem Zweischneckenextruder erhältlich ist:

(a) eines Stärkematerials, das unter Getreidemehlen und Kartoffelmehl, reinen Stärken, hinsichtlich des Verhältnisses Amylose/Amylopektin modifizierten Stärken, vernetzten Stärken und mit einer funktionellen Gruppe modifizierten Stärken ausgewählt ist,

(b) expandierter hohler thermoplastischer Teilchen aus einem Polymer oder Copolymer, das aus einem ethylenisch ungesättigten Monomer oder einem Gemisch ethylenisch ungesättigter Monomerer hergestellt ist,

und

(c) Wasser.

2. Zusammensetzung nach Anspruch 1, erhältlich durch Einführen des Stärkematerials, der expandierten hohlen thermoplastischen Teilchen und des Wassers in den Einlaß des Zweischneckenextruders in der Zuführungszone bei Raumtemperatur, anschließendes Verkneten und Verpressen in verschiedenen auf einer Temperatur unter 100 ºC gehaltenen Zonen des Extruders, Transportieren der erhaltenen Masse zum Ausgang des Extruders und Extrudieren durch eine Düse, wo eine Expandierung er folgt, sowie ggf. anschließendes Trocknen der extrudierten Produkte nach einem herkömmlichen Trocknungsverfahren.

3. Zusammensetzung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie in Form expandierter Stränge, expandierter Pellets, expandierter Platten oder expandierter Flocken vorliegt.

4. Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die expandierten hohlen thermoplastischen Teilchen Partikel eines expandierten Polymers oder Copolymers sind, das aus einem Monomer oder einem Gemisch von Monomeren hergestellt ist, die ausgewählt sind unter Estern von Methacrylsäure oder Acrylsäure, Vinylidenchlorid, Acrylnitril, Styrol und seinen Derivaten sowie Butadien und seinen Derivaten.

5. Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die hohlen thermoplastischen Teilchen Partikel eines Polymers oder Copolymers von Methylacrylat oder Methylmethacrylat, eines Copolymers von Styrol und Acrylnitril oder eines Copolymers von Vinylidenchlorid und Acrylnitril oder Vinylchlorid sind.

6. Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Polymer oder Copolymer 0 bis 60 % von Vinylidenchlorid abgeleitete Einheiten, 20 bis 90 % von Acrylnitril abgeleitete Einheiten und 0 bis 50 % von einem Acrylmonomer oder einem Styrolmonomer abgeleitete Einheiten enthält, wobei die Summe der Prozentanteile (gewichtsbezogen) gleich 100 ist.

7. Zusammensetzung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die expandierten hohlen thermoplastischen Teilchen hohle Partikel eines expandierten Copolymers von Vinylidenchlorid und Acrylnitril oder eines expandierten Terpolymers von Vinylidenchlorid, Acrylnitril und Methylmethacrylat sind.

8. Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilchen eine Teilchengröße von 1 bis 100 µm aufweisen.

9. Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die hohlen thermoplastischen Teilchen eine Dichte von 15 bis 200 kg/cm³ aufweisen.

10. Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß sie 2 bis 30 Gew.-% Füllstoff, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, enthält.

11. Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, bei der die aus einem zelligen Netzwerk auf Stärkebasis bestehende Matrix 70 bis 98 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, ausmacht.

12. Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, bei welcher der Wassergehalt, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, weniger als 5 Gew.-% beträgt.

13. Zusammensetzung nach Anspruch 12, bei welcher der Wassergehalt, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, 1 bis 2 Gew.-% beträgt.

14. Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß sie ferner eine Fettphase enthält.

15. Zusammensetzung nach Anspruch 14, die 2 bis 30 Gew.-% Fettphase enthält.

16. Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß sie Hilfsstoffe enthält, die ausgewählt sind unter Pigmenten, anorganischen oder organischen Füllstoffen, grenzflächenaktiven Stoffen, fettlöslichen Wirkstoffen, fettlöslichen Zusätzen, die gewöhnlich in der Kosmetik verwendet werden, Antioxidationsmitteln, Mitteln gegen freie Radikale, Hydratationsmitteln, Befeuchtungsmitteln und Sonnenschutzfiltern.

17. Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß sie zu einem Pulver zerkleinert ist.

18. Zusammensetzung zur kosmetischen oder dermatologischen Anwendung, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einer festen expandierten und extrudierten Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 17 besteht.

19. Zusammensetzung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß sie ein Produkt zum Schminken ist.

20. Zusammensetzung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß sie ein Produkt zur Pflege und/oder zur Hygiene der Haut, der Schleimhäute, der Kopfhaut oder der Haare ist.

21. Verfahren zur Herstellung einer festen expandierten und extrudierten Zusammensetzung, deren Matrix aus einem zelligen Netzwerk auf Stärkebasis besteht, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusammensetzung durch Mischen, Verkneten, Expandieren und Extrudieren in einem Zweischneckenextruder aus mindestens folgenden Komponenten hergestellt wird:

(a) einem Stärkematerial, das unter Getreidemehlen und Kartoffelmehl, reinen Stärken, hinsichtlich des Verhältnisses Amylose/Amylopektin modifizierten Stärken, vernetzten Stärken und mit einer funktionellen Gruppe vernetzten Stärken ausgewählt ist,

(b) expandierten hohlen thermoplastischen Teilchen aus einem Polymer oder Copolymer, das aus einem ethylenisch ungesättigten Monomer oder einem Gemisch ethylenisch ungesättigter Monomerer hergestellt ist,

und

(c) Wasser.

22. Verfahren nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgangsmaterialien in den Einlaß des Zweischneckenextruders in der Zuführungszone bei Raumtemperatur eingeführt werden und anschließend in verschiedenen auf einer Temperatur unter 100 ºC gehaltenen Zonen des Extruders verknetet und verpreßt werden und die erhaltene Masse zum Ausgang des Extruders transportiert und durch eine Düse extrudiert wird, wo eine Expandierung erfolgt, wonach die extrudierten Produkte ggf. nach einem herkömmlichen Trocknungsverfahren getrocknet werden.

23. Verfahren nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß die Zonen, wo das Verkneten und das Verpressen erfolgen, auf eine Temperatur von 60 bis 80 ºC erwärmt werden.