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Hintergrund
der Erfindung
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1. Gebiet der Erfindung.
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Die
Erfindung betrifft Verbindungen, welche bei der Modulierung von
zellulären
Antworten, die durch Ceramid-vermittelte Signalübertragung, insbesondere in
Antwort auf einen Stimulus durch das Cytokin Tumornekrosefaktor α (TNFα), stimuliert
werden, wirksam sind. Genauer gesagt, betrifft sie Verbindungen,
welche die Entwicklung von Leiden, die mit einem Zell-Stimulus über den
Ceramid-vermittelten Signalübertragungsweg
assoziiert sind, inhibieren.
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2. Geschichte des Stands
der Technik.
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Der
Sphingomyelin-Weg ist ein zellulärer
Signalübertragungsweg,
von dem man annimmt, dass er bei der Vermittlung von zellulären Antworten
auf mehrere Cytokine (einschließlich
TNFα und
IL-1β) und
Wachstumsfaktoren (z. B. Blutplättchen-entstammender
(Platelet derived) Wachstumsfaktor und Fibroblasten-Wachstumsfaktor)
beteiligt ist (siehe z. B. Dressler et al., Science, 259: 1715–1718, 1992;
und Jacobs und Kester, Amer. J. Physiol., 265: 740–747, 1993).
Es wird angenommen, dass die Wechselwirkung derartiger Moleküle mit Zelloberflächenrezeptoren
die Aktivierung einer Plasmamembran-Sphingomyelinase auslöst. Sphingomyelinase
katalysiert ihrerseits die Hydrolyse von Sphingomyelin zu Ceramid
und Phosphocholin. Man nimmt an, dass Ceramid als ein "Second Messenger" durch die Aktivierung
einer Prolin-gerichteten Serin/Threonin-Kinase (Ceramid-aktivierte
Proteinkinase oder "CaPK") wirkt. Ceramid
interagiert auch mit MAP-Kinase und Proteinkinase C zeta (siehe
z. B. Rivas et al., Blood, 83: 2191–2197, 1993) und mit einer
Serin/Threonin-Protein-Phosphatase (siehe Hannun et al., TIBS, 20:
73–77,
1995).
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Jüngere Untersuchungen
haben Beweise erbracht, dass der Sphingomyelin-Weg Zellseneszenz
und Apoptose (programmierter Zelltod) in Antwort auf TNF-α (siehe z.
B. Jayadev et al., J. Biol. Chem., 270: 2047–2052, 1994; und Dbaibo et
al., J. Biol. Chem., 268: 17762–17766,
1993) und Strahlung (Haimovitz-Friedman et al., J. Exp. Med., 180:
525–535,
1994) vermitteln kann. In dieser Hinsicht ist vermutet worden, dass Ceramid
die Effekte von TNF-α auf
intrazelluläre
Prozesse nachahmt.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
Erfindung richtet sich auf die Entwicklung und Verwendung von Verbindungen,
welche zelluläre Antworten
auf Ceramid-Metabolite des Sphingomyelin-Signalübertragungsweges, wie Entzündung, Fibrose, Ultraviolettlicht-induzierte
Immunsuppression in der Haut, Zellseneszenz und Apoptose, inhibieren.
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In
einem Aspekt besteht die Erfindung in neuen Verbindungen, aufgebaut
aus heterocyclischen Molekülen
mit biologisch aktiven Seitenketten (die "Verbindungen der Erfindung"). Verbindungen auf
Isochinolon-Basis sind in der Erfindung eingeschlossen.
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Die
Verbindungen der Erfindung inhibieren die Aktivität von cAMP-Phosphodiesterase
nicht und bringen daher keine Gefahr von Nebenwirkungen, welche
mit anderen TNF-α-Inhibitoren (z. B.
Pentoxifyllin) assoziiert sind, wie Schlaflosigkeit und Angst, mit
sich. Überraschenderweise
besaß einer
der wirkungsvolleren, hierin beschriebenen Inhibitoren der TNF-α-Aktivität (Verbindung
37) tatsächlich
den geringsten inhibitorischen Effekt auf Phosphodiesterase-Typ
IV, das vorherrschende Phosphodiesterase-Isoenzym in Monozyten und Neutrophilen.
Dies beruht auf der Tatsache, dass Verbindungen, wie 37, keine Methylxanthin-Struktur
aufweisen. Viele übliche
Phosphodiesterase-Inhibitoren (wie Theophyllin, Theobromin und Koffein)
sind Methylxanthin-Verbindungen.
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Darüber hinaus
inhibieren alle Verbindungen der Erfindung die Apoptose und verlangsamen
zelluläre Antworten
auf TNF-α in
vitro und in vivo mit größerer Wirksamkeit
als Pentoxifyllin. Unerwarteterweise scheint die Wirksamkeit wenigstens
der Nicht-Isochinolon-Verbindungen
teilweise von der Gegenwart von Ring-Stickstoffatomen (verschieden
von Pyrimidin-Stickstoffen) abhängig
zu sein, was nahe legt, dass die Bindung an den für die beobachtete
Inhibition der Aktivität
von TNF-α verantwortlichen
Zielre zeptor ebenfalls zu einem gewissen Ausmaß durch das Vorhandensein solcher
Ring-Stickstoffatome
reguliert wird. Ferner scheinen die Effekte von allen Verbindungen
ohne jede Beziehung zur Phosphodiesterase-Inhibition zu sein. Dies
ist besonders interessant angesichts der Tatsache, dass Erhöhungen der
cAMP-Spiegel in Zellen eine Apoptose in B-Zellen induzieren können (siehe
z. B. Lømo
et al., J. Immunol., 154: 1634–1643,
1995).
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung besteht in der Verwendung der neuen
Verbindungen in der Herstellung eines Medikaments zum Inhibieren
von Ceramid-aktivierten zellulären
Antworten auf Stimuli, insbesondere Stimuli für Zellseneszenz und Apoptose.
Dieser Aspekt der Erfindung besitzt potenzielle therapeutische Bedeutung
in der Behandlung von mit Zelltod assoziierten Leiden, wie Schlaganfall,
Herz-Ischämie,
Nervenschädigung
und der Alzheimer-Krankheit.
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Ein
anderer Aspekt der Erfindung nutzt die Fähigkeit der Verbindungen der
Erfindung, UV-Strahlung zu absorbieren. Dieser Aspekt der Erfindung
besitzt potenzielle therapeutische Bedeutung für die Behandlung und Prävention
von Strahlendermatosen, einschließlich derjenigen, welche mit
Therapie-Schemata zur Behandlung von Krebs assoziiert sind.
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Von
den Verbindungen der Erfindung wird erwartet, besonders nützlich bei
der Verringerung der Auswirkungen der Alterung der Haut sowie des
Ausbruchs und des Fortschreitens von Strahlendermatitis zu sein.
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Weitere
Vorteile und Ausführungsformen
der Erfindung, welche darin eingeschlossen sind, werden aus der
folgenden Offenbarung offensichtlich werden.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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Die 1 ist
eine Balkengrafik, welche die Inhibition der Zellwachstums-Arretierung
in 3T3-Fibroblasten gemäß der Erfindung
darstellt, nachdem die Wachstumsarretierung herbeigeführt wurde,
indem den Zellen das Serum entzogen wurde. Die Zellen wurden inkubiert
und bis zu 90% Konfluenz in Serum herangezogen. Dann wurde das Medium entfernt
und durch serumfreies Medium ersetzt. Um den Effekt einer Verbindung
(Nr. 37, ein Pteridin) auf die Zellseneszenz in Gegenwart von Ceramid
zu untersuchen, wurden Aliquots der Zellen mit jeweils unterschiedlichen
Konzentrationen davon inkubiert. Die Konzentrationen an Verbindung
Nr. 37 sind durch die eingefügte
Legende angegeben, während
die Konzentrationen an Ceramid entlang der x-Achse angegeben sind.
Inhibitorische Effekte wurden über
eine Messung der DNA-Synthese bewertet; die Detektion des [3H]-Thymidin-Einbaus ist entlang der y-Achse
angegeben.
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Die 2 ist
eine Balkengrafik, welche die Inhibition der Zellapoptose gemäß der Erfindung
in humanen (Jurkat) T-Lymphozyten darstellt. Die inhibitorische
Aktivität
von zwei Verbindungen (Nr. 37 und 6 (ein Purin)) wurde im Vergleich
zur gleichartigen Aktivität
von Pentoxyfillin und einer Kontrollverbindung, Ro 20-1724, getestet.
Die Aktivierung des Sphingomyelin-Signalübertragungsweges wurde durch
Inkubation der Zellen mit einem monoklonalen Anti-FAS-Antikörper stimuliert
(welcher CD95 bindet, einen Zelloberflächenrezeptor, der Zellapoptose
auslöst).
Die prozentuale Inhibition wurde als eine Funktion der Anzahl von
Zellen gemessen, welche den Vitalfarbstoff Erythrosin B ausschlossen.
Die prozentuale Inhibition ist entlang der y-Achse angegeben, wohingegen
die Konzentration der getesteten Verbindungen entlang der x-Achse
angegeben ist.
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Die 3 ist
eine Balkengrafik, welche die Inhibition der Aktivität aufgrund
der Beteiligung von CaPK gemäß der Erfindung
in Jurkatzellen zeigt. Die inhibitorische Aktivität einer
Verbindung (Nr. 37) wurde in Gegenwart von entweder Ceramid oder
Anti-FAS gestestet. Die Inhibition der CaPK-Aktivität wurde
als eine Funktion der Phosphorylierung gemessen und durch Autoradiographie
nachgewiesen. Die Verbindungen, mit denen die Zellen inkubiert wurden,
sind entlang der y-Achse angegeben, während der Prozentsatz der Kontrolle (d.
h. Inhibition von CaPK) entlang der x-Achse angegeben ist. Kürzere Balken
zeigen eine größere relative Inhibition
an.
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Die 4(a)–(c)
sind Kopien von Spektralaufzeichnungen, welche die Absorption der
Verbindungen Nr. 37, Nr. 6, Nr. 37 in Kombination mit Nr. 6, Oxo-Varianten
von Nr. 37 und 6 sowie, zum Vergleich, PABA (p-Aminobenzoesäure, ein übliches
Sonnenschutz-Additiv) und Isochinolon anzeigen. Die Verbindungen
Nr. 37, Nr. 6 und Oxo-Varianten
davon absorbierten über
den Großteil
des UVB-Wellenlängenbereichs
hin weg, wohingegen eine Mischung aus den Verbindungen Nr. 37 und
6 über
den gesamten UVB-Wellenlängenbereich absorbierte.
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Die 5(a) bzw. (b) zeigen die Ergebnisse eines Enzym-gekoppelten
Immunosorbent-Assays (ELISA) für
die TNF-α-Erzeugung
durch mit bakteriellem Lipopolysaccharid (Endotoxin) stimulierte
humane Monozyten, welche mit den hierin beschriebenen Verbindungen
und einer Kontrollverbindung (RO-1724, welche ein bekannter und
spezifischer Inhibitor von Phorsphodiesterase-Typ-IV ist [der vorherrschenden
Isoform von Phosphodiesterase, welche in Monozyten und Neutrophilen
gefunden wird]) inkubiert wurden. Die getesteten Verbindungen sind
durch die an sie zugewiesene Nummer in der Tabelle 1 identifiziert.
Die horizontale Achse jeder Grafik zeigt die Menge jeder getesteten
Verbindung (in μM),
während
die vertikale Achse die IC50-Werte für die TNF-α-Erzeugung als einen
Prozentsatz der Erzeugung in Gegenwart von lediglich der Kontrollverbindung
zeigt.
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Die 6 ist
eine Balkengrafik, welche die Ergebnisse eines ELISA-Assays für die Inhibition
der Aktivität
von Phosphodiesterase-Typ-IV durch die Kontrollverbindung (Ro 20-1724)
und mehrere der Verbindungen der Erfindung darstellt. Die horizontale
Achse identifiziert das Ausmaß der
erreichten Inhibition in pMol Substrat/Minuten Kontakt/mg Phosphodiesterase
Typ IV. Die Mengen jeder getesteten Verbindung sind entlang der
vertikalen Achse angegeben. Die getesteten Verbindungen werden durch
die Nummer, welche ihnen in der Tabelle 1 zugewiesen ist, identifiziert.
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Die 7 ist
eine Grafik, welche die Ergebnisse eines Assays auf in vivo-Leukopenie
in Mausblut in Antwort auf Lipopolysaccharid (LPS) zeigt. Durch
LPS induzierte Leukopenie wird durch TNF vermittelt. Somit untersucht
dieses Modell sowohl TNF-Erzeugung
als auch -Wirkung. Hinsichtlich der Inhibition von Leukopenie getestete
Verbindungen werden durch die an sie in der Tabelle 1 zugewiesene
Nummer identifiziert. Entlang der x-Achse der Grafik entsprechen
die Zahlen der Anzahl an weißen
Blutzellen, welche als Zellen/ml Flüssigkeit nachgewiesen werden.
Die Ergebnisse (gezeigt durch Balken) werden als ein Prozentsatz
der Leukopenie-Antwort (basierend auf dem Neutrophilen-Gehalt) auf
reines LPS in Abwesenheit von anderen Verbindungen ausgedrückt.
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Die 8 zeigt
die Ergebnisse eines Assays auf durch hierin beschriebene Verbindungen
(Nr. 37 und 6) verursachte Inhibition der Effekte eines zellpermeablen
Ceramid-Analogs
(C2-Ceramid), von Dihydroceramid und von
Diacylglycerol auf die TNF-α-Produktion von humanen
Monozyten. Die Inhibition der TNF-α-Produktion wurde mittels ELISA
gemessen; die Ergebnisse sind in pg/ml TNF-α entlang der x-Achse angegeben.
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Die 9 zeigt
die Ergebnisse eines Assays auf Inhibition durch eine hierin beschriebene
Verbindung (Nr. 37), um die stimulatorischen Effekte von C2-Ceramid oder Proteinkinase-C-Aktivität in humanen
Lymphozytenextrakten zu verhindern. Inhibitorische Effekte wurden über eine
Messung der DNA-Synthese bewertet; der [3H]-Thymidin-Einbau-Nachweis
ist entlang der y-Achse angegeben.
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Die 10 zeigt
die Ergebnisse eines Assays auf in vitro-TNF-α-Produktion durch humane Makrophagen
in Antwort auf Lipopolysaccharid (LPS) und Inhibition dieser Produktion
durch eine Pteridinverbindung und durch eine Isochinolonverbindung
der Erfindung (Nr. 37 und 1I-49). Entlang der x-Achse der Grafik
entsprechen die Zahlen der Konzentration an nachgewiesenem TNF-α in pg/ml.
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Die 11 zeigt
die Inhibition der PDGF-induzierten Fibroblastenproliferation unter
3T3-Fibroblasten in Antwort auf hierin beschriebene Verbindungen.
Die getesteten Verbindungen werden entlang der x-Achse durch die
Nummern, welche ihnen in der Tabelle 1 zugeordnet sind, identifiziert.
Inhibitorische Effekte wurden als ein Maß der DNA-Synthese bewertet; der [3H]-Thymidineinbau-Nachweis
ist entlang der y-Achse angegeben.
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Die 12 zeigt
die Inhibition der EGF-induzierten Fibroblastenproliferation unter
3T3-Fibroblasten in Antwort auf hierin beschriebene Verbindungen.
Die getesteten Verbindungen werden entlang der x-Achse durch die
Nummern, welche ihnen in der Tabelle 1 zugeordnet sind, identifiziert.
Inhibitorische Effekte wurden über
eine Messung der DNA-Synthese bewertet; der [3H]-Thymidineinbau-Nachweis
ist entlang der y-Achse angegeben.
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Die 13 zeigt
Daten, welche die vor Apoptose schützenden Eigenschaften einer
hierin beschriebenen Verbindung (IC-261) und einer Verbindung der
Erfindung, wie sie durch die Verbindung 1I-49 repräsentiert wird,
aufzeigen. Humane Lymphozyten wurden in Serumaliquots mit den Konzentrationen
der erfindungsgemäßen Verbindungen,
die entlang der x-Achse der FIGUR angegeben sind, kultiviert. Schützende Effekte
wurden über
4 Tage als eine Funktion der Länge
des Überlebens
der kultivierten Zellen in Gegenwart der Verbindungen, im Vergleich
zum Überleben
der Zellen in Abwesenheit der Verbindungen, gemessen. Ein 100%iges Überleben
(y-Achse) bedeutet, dass eine Anzahl behandelter Zellen vollständig während der
gesamten Testdauer überlebte,
wohingegen eine gleiche Anzahl an unbehandelten Zellen abstarb.
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Die 14 zeigt die Struktur von kommerziell
erhältlichen
Isochinolin-Strukturen, deren inhibitorischer Effekt in Hinsicht
auf die Produktion von TNF-α durch
humane Monozyten vor einer Modifikation zur Anfügung von Seitenketten-Substituenten
gemäß der Erfindung
getestet wurde. Außer
der Verbindung S52 626-6 (6,7-Dimethoxy-1(2H)-isochinolin, welches eine milde inhibitorische
Aktivität
besaß,
wie in der 10 gezeigt) besaß keine
der getesteten Verbindungen irgendeine derartige inhibitorische
Aktivität
vor ihrer Modifikation gemäß der Erfindung,
sogar bei Konzentrationen von bis zu 500 μM.
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I. Verbindungen
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Die
hierin beschriebenen Verbindungen umfassen im Allgemeinen Purine,
Pteridine, Thiadiazolopyrimidine und Chinazoline, welche gemäß den untenstehend
beschriebenen Schemata hergestellt werden. Zur Bezugnahme sind die
bei der Synthese der Verbindungen angewandten Techniken Adaptationen
des gut bekannten Traube-Syntheseprotokolls (Lister, "Purines" (Wiley-Interscience,
1971, auf S. 220), wobei mit 4,5-Diaminopyrimidinen
begonnen wird; d. h.: (1) für
die Purine im Allgemeinen, siehe Brown, "The Chemistry of Heterocyclic Compounds:
Fused Pyrimidines",
Teil II, The Purines, 1971, auf S. 31–90; (2) für die 9-Dieazapurine insbesondere
siehe Fox. et al., J. Org. Chem., 43: 2536, 1978; (3) für die Pteridine
siehe für
eine Beschreibung der standardmäßigen Timmis-Reaktion,
Nishigaki, et al., Heterocycles, 15: 757–759, 1981; Timmis, Nature, 164:
139, 1949 (oder andere standardmäßige Traube-ähnliche
Protokolle für
die Herstellung von Pteridinen durch Ringschluss von Diamino-Pyrimidinen unter
Verwendung eines Zwei-Kohlenstoff-Reagenz); und (4) für die Pyrimidine,
siehe Schrage und Hitchings, J. Org. Chem., 16: 207, 1951.
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Verbindungen,
Intermediate und Verbindungen, welche zum Vergleich der Aktivität mit den
hierin beschriebenen Verbindungen getestet wurden, sind in der nachstehenden
Diskussion durch die Nummern identifiziert, welche jeder Verbindung
in Tabelle 1 zugeordnet werden.
- dec
- = Zersetzung
- dec
- = Zersetzung
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B. Purin-Synthese
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Die
hierin beschriebenen Purine besitzen folgende allgemeine Formel
(I):
worin Z N oder CH ist;
R
2 (CH
2)
nA
ist, worin:
A NH
2, Acyloxy, SO
3H, PO
4H
2,
NNO(OH), SO
2NH
2,
PO(OH)NH
2, SO
2R
oder COOR ist, worin R H, ein Alkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen,
ein Alkenyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, Tetrazolyl oder Benzyl
ist;
n eine beliebige Zahl von Atomen von 1 bis 7 mit gesättigten
und/oder ungesättigten
Kohlenstoff-zu-Kohlenstoff-Bindungen ist, wobei die Atome ein Sauerstoff-
oder Stickstoffatom an Stelle eines Kohlenstoffatoms einschließen können zur
Bildung von Ether- bzw. Aminoverknüpfungen;
und vorzugsweise
R
1 ein ω-Carboxyalkyl, ω-Carboxyalkenyl
oder ω-Carboxyaryl
mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen ist, worin die aromatische Gruppe
ferner einen Substituenten A (wie oben definiert) aufweist;
R
2 H, ein Alkyl (einschließlich aliphatischen und alicyclischen
und heteroalicyclischen Formen), Alkenyl, Aralkyl mit 1 bis 7 Kohlenstoffatomen
oder ein ω-Hydroxyalkyl
mit 1 bis 7 Kohlenstoffatomen ist;
R
3 das
gleiche wie R
2 ist; und
X H, ein beliebiges
Halogen, OH, SH, OR' oder
SR' ist, worin R' ein Alkyl, Alkenyl,
Phenyl oder Benzyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen ist.
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Diese
Verbindungen werden mittels des unten stehenden Synthese-Schemas
synthetisiert (welches detaillierter in den Beispielen beschrieben
wird).
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Schema I
-
(PURINE)
-
Es
wurden 3 grundlegende Syntheseprotokolle im Schema I angewandt;
d. h.:
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-
Im
Allgemeinen wurde Theobromin als das Ausgangsmaterial unter Bedingungen
angewandt, um sicherzustellen, dass eine N-1-Alkylierung an Stelle
von O-6-Alkylierung stattfand. Die Verbindungen 4 bis 8, 10 und
11 (Tabelle 1) wurden durch dieses Verfahren hergestellt. Die Verbindungen
10 und 11 insbesondere wurden durch eine Variation des Alkylierungsverfahrens
hergestellt, in welchem Theobromin zuerst bromiert wurde, um 8-Bromtheobromin
(Verbindung 9) zu erhalten, und dann alkyliert wurde. Der 8- Brom-Substituent
wurde auch durch NaSH verdrängt,
um die entsprechenden 8-Thioxo-Derivate,
Verbindungen 12 und 13, zu erhalten.
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Dieses
Verfahren beruht im Wesentlichen auf dem Traube-Purinsynthese-Protokoll,
auf welches oben stehend Bezug genommen wurde. Das Verfahren wurde
eingesetzt, um 1,3,8-trisubstituierte Xanthine herzustellen, welche
keine Alkylgruppe an der N-7-Position
tragen. In dieser Verfahrensweise wurde das N-1-substituierte Pyrimidin
an der Position N-3 alkyliert. Die Bildung des Purinrings war durch
Nitrosierung, Reduktion des Nitroso zum Amin durch katalytische
Hydrierung, danach Ringschluss unter Verwendung von Harnstoff oder
Kaliumethylxanthat vollständig,
wodurch die Verbindungen 24 und 25 vorgesehen wurden (8-Oxo- bzw. 8-Thioxo-Derivate).
Eine ausführliche
Beschreibung dieses Protokolls ist in den Beispielen zur Verfügung gestellt.
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Dieses
Verfahren wurde eingesetzt, um die N-3-Propylpurine herzustellen.
Das verwendete Ausgangsmaterial war n-Propylharnstoff, der mit Ethylcyanoacetat
in Gegenwart von Natriumethoxid kondensiert wurde, wodurch man das
6-Amino-1-propylpyrimidindion
in einer mäßigen Ausbeute
erhielt. Kommerziell erhältliches
3-n-Propylxanthin
konnte ebenfalls als das Ausgangsmaterial verwendet werden.
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Der
Ringschluss wurde wie beschrieben in Beispiel A bewerkstelligt,
außer,
dass Diethoxymethylacetat als die Quelle für den Kohlenstoff in dem Ringschließungsschritt
eingesetzt wurde. Dann wurden sequenzielle Alkylierungen unter Verwendung
von Alkylhalogeniden durchgeführt,
um die letztendliche Verbindung 31 zu ergeben (Ethyl-4-(2,3,6,7-tetrahydro-2,6-dioxo-7-methyl-3-n-propyl-1H-purin-1-yl)butansäure). Eine
ausführliche
Beschreibung dieses Protokolls ist in den Beispielen angegeben.
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C. Synthese von Pteridinen
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Die
hierin beschriebenen Pteridine besitzen die allgemeine Formel (II):
R
1 ist
(CH
2)
nA, worin:
A
NH
2, Acyloxy, SO
3H,
PO
4H
2, NNO(OH),
SO
2NH
2, PO(OH)NH
2, SO
2R oder COOR
ist, worin R H, ein Alkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, ein Alkenyl
mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, Tetrazolyl oder Benzyl ist;
n
eine beliebige Zahl von Atomen von 1 bis 7 mit gesättigten
und/oder ungesättigten
Kohlenstoff-zu-Kohlenstoff-Bindungen ist, wobei die Atome ein Sauerstoff-
oder Stickstoffatom an Stelle eines Kohlenstoffatoms einschließen können zur
Bildung von Ether- bzw. Aminoverknüpfungen;
und, vorzugsweise
R
1 ein ω-Carboxyalkyl, ω-Carboxyalkenyl
oder ω-Carboxyaryl
mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen ist, worin die aromatische Gruppe
ferner einen Substituenten A (wie oben stehend definiert) aufweist;
R
2 H, ein Alkyl (einschließlich aliphatischen und alicyclischen
und heteroalicyclischen Formen), Alkenyl, Aralkyl mit 1 bis 7 Kohlenstoffatomen
oder ein ω-Hydroxyalkyl
mit 1 bis 7 Kohlenstoffatomen ist;
R
4 das
Gleiche wie R
2, OH oder ein O-Alkyl mit
1 bis 5 Kohlenstoffatomen ist;
R
5 das
Gleiche wie R
2, OH oder ein O-Alkyl mit
1 bis 5 Kohlenstoffatomen ist; und
Z N oder CH ist.
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Diese
Verbindungen werden durch das unten stehende Syntheseschema synthetisiert
(welches in weiterer Ausführlichkeit
in den Beispielen beschrieben ist).
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Schema II
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(PTERIDINE)
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Das
Verfahren C (oben stehend) wurde als ein zweckmäßiges Verfahren zur Herstellung
von N-Alkylen in Bevorzugung gegenüber O-Alkylen in dieser Gruppe
gewählt.
Das Verfahren C wurde zu diesem Zweck wie folgend modifiziert:
-
-
Die
Synthese der Pteridine basierte auf Orthodiaminopyrimidinen als
Vorläufern.
Der Ringschluss der Orthodiamine (Verbindungen 33 und 28) wurde
mit einer Zwei-Kohlenstoff-Quelle
(z. B. Glyoxal) unter Herstellung der Verbindungen 34 und 35 (N-1-substituierte Pteridine)
bewerkstelligt. Die Alkylierung am N-3, wie beschrieben in Hinsicht
auf Verfahren A, erzeugte die gewünschten Pteridine (Verbindungen
36–38).
Ferner erzeugte die Verwendung von 3,4-Hexandion in dem Ringschlussschritt
ein li pophileres Derivat (Verbindung 41; 6,7-Diethylpteridin). Die
Kondensation von Verbindung 22 mit Dimethylacetylendicarboxylat
bildete die Verbindung 39 (1,3-Dialkylpteridin), während die
Behandlung von Verbindung 27 mit Phenethylamin, gefolgt von Alkylierung,
die Verbindung 43 (6-Phenyldialkylpteridin) bereitstellte. Beide
der letztgenannten Protokolle verwendeten eine Timmis-Reaktion,
um die gewünschten
Produkte herzustellen. Eine ausführliche
Beschreibung dieser Protokolle ist in den Beispielen vorgesehen.
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D. Thiadiazolo-Pyrimidin-Synthese.
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Die
hierin beschriebenen Thiadiazolo-Pyrimidine besitzen die allgemeine
Formel (III):
R
1 ist
(CH
2)
nA, worin:
A
NH
2, Acyloxy, SO
3H,
PO
4H
2, NNO(OH),
SO
2NH
2, PO(OH)NH
2, SO
2R oder COOR
ist, worin R H, ein Alkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, ein Alkenyl
mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, Tetrazolyl oder Benzyl ist;
n
eine beliebige Zahl von Atomen von 1 bis 7 mit gesättigten
und/oder ungesättigten
Kohlenstoff-zu-Kohlenstoff-Bindungen ist, wobei die Atome ein Sauerstoff-
oder Stickstoffatom an Stelle eines Kohlenstoffatoms einschließen können zur
Bildung von Ether- bzw. Aminoverknüpfungen;
und vorzugsweise
R
1 ein ω-Carboxyalkyl, ω-Carboxyalkenyl
oder ω-Carboxyaryl
mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen ist, worin die aromatische Gruppe
ferner einen Substituenten A (wie oben definiert) aufweist; und
R
2 H, ein Alkyl (einschließlich aliphatischen und alicyclischen
und heteroalicyclischen Formen), Alkenyl, Aralkyl mit 1 bis 7 Kohlenstoffatomen
oder ein ω-Hydroxyalkyl
mit 1 bis 7 Kohlenstoffatomen ist.
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Diese
Verbindungen werden mittels des unten stehenden Synthese-Schemas
synthetisiert (welches detaillierter in den Beispielen beschrieben
ist).
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Schema III
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(THIADIAZOLOPYRIMIDINE)
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Das
Verfahren C (oben stehend) wurde als ein zweckmäßiges Verfahren zur Herstellung
von N-Alkylen in Bevorzugung gegenüber O-Alkylen in dieser Gruppe
gewählt.
Das Verfahren C wurde für
diesen Zweck wie folgend modifiziert:
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-
Die
Synthese der Pyrimidine basierte auf Orthodiaminopyrimidinen als
Vorläufern.
Der Ringschluss der Orthodiamine wurde durch Behandlung mit Thionylchlorid
in Gegenwart von Pyridin bewerkstelligt. Die Alkylierung dieser
Intermediate erzeugte die Verbindungen 47 und 48 (disubstituierte
Pyrimidine). Eine ausführliche
Beschreibung dieses Protokolls ist in den Beispielen angegeben.
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E. Isochinolin-Synthese
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Die
Isochinoline der Erfindung zur Verwendung in der medizinischen Therapie
besitzen die folgende allgemeine Formel (IV):
R
2 ist
(CH
2)
nA, worin:
A
H, NH
2, Acyloxy, SO
3H,
PO
4H
2, NNO(OH),
SO
2NH
2, PO(OH)NH
2, SO
2R oder COOR
ist, worin R H, ein Alkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, ein Alkenyl
mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, Tetrazolyl oder Benzyl ist;
n
eine beliebige Zahl von Atomen von 1 bis 7 mit gesättigten
und/oder ungesättigten
Kohlenstoff-zu-Kohlenstoff-Bindungen ist, wobei die Atome ein Sauerstoff-
oder Stickstoffatom an Stelle eines Kohlenstoffatoms einschließen können zur
Bildung von Ether- bzw. Aminoverknüpfungen;
und vorzugsweise
R
2 ein ω-Carboxyalkyl, ω-Carboxyalkenyl
oder ω-Carboxyaryl
mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen ist, worin die aromatische Gruppe
ferner einen Substituenten A (wie oben definiert) aufweist; und
R
3 H, ein Alkyl (einschließlich aliphatischen und alicyclischen
und heteroalicyclischen Formen) oder ein ω-Hydroxyalkyl mit 1 bis 7 Kohlenstoffatomen
ist;
R
4 H, OH, NH
2 oder
O-Alkyl mit 1–7
Kohlenstoffatomen ist;
R
6 H, OH, NO,
NO
2, NH
2, ein O-Alkyl
mit 1–7
Kohlenstoffatomen oder X ist, worin:
X H, ein beliebiges Halogen,
OH, SH, OR' oder
SR' ist, worin R' ein Alkyl, Alkenyl,
Phenyl oder Benzyl mit 1 bis 7 Kohlenstoffatomen ist; und
R
7 H, OH, NO, NO
2,
NH
2, ein O-Alkyl mit 1–7 Kohlenstoffatomen oder X
ist, worin:
X H, ein beliebiges Halogen, OH, SH, OR' oder SR' ist, worin R' ein Alkyl, Alkenyl,
Phenyl oder Benzyl mit 1 bis 7 Kohlenstoffatomen ist.
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Die
vorliegende Erfindung sieht des Weiteren eine Verbindung der oben
stehenden allgemeinen Formel IV vor, worin jedoch, wenn R3, R4, R6 und
R7 jeweils Wasserstoff sind und A COOR ist,
worin R Wasserstoff, Methyl oder Ethyl ist, n dann nicht ... ist.
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Diese
Verbindungen wurden durch Erwerben von Isochinolinen von Aldrich
Chemical (siehe 14) und Anfügen von
Seitenketten an die Ringstruktur synthetisiert, wie oben stehend
und in den Beispielen in Hinsicht auf die hierin beschriebenen Purin-,
Pteridin- und Thiadiazolopyrimidin-Verbindungen beschrieben. Nur die
6,7-Dimethoxy-1(2H)-isochinolin-Verbindung
(Aldrich # S52.626-6) besaß irgendeinen
inhibitorischen Effekt auf die TNF-α-Herstellung vor der obenstehend
beschriebenen Addition der Seitenketten (siehe Beispiel 7).
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F. Chinazolin-Synthese
-
Hierin
beschriebene Chinazoline werden gemäß des folgenden Schemas synthetisiert
und werden hinsichtlich der Struktur durch Verbindung 52 repräsentiert:
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Schema IV
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(DIDEAZAPTERIDINE ODER
CHINAZOLINE)
-
Die
Verbindung 52 (ein Chinazolin-Derivat; Ethyl-4-(1-methyl-2,4-dioxochinazol-3-yl)butansäure) wurde
wie folgend hergestellt:
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Das
Ausgangsmaterial für
dieses Protokoll war N-Methylisatosäureanhydrid. Eine ausführliche
Beschreibung dieses Protokolls ist in den Beispielen angegeben.
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II. Verfahren zur Verwendung
der Verbindungen der Erfindung
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Die
Verbindungen der Formeln I bis IV können an einen Säuger-Wirt
verabreicht werden, um mit TNF-α-
und IL-1-Produktion und Aktivierung des Ceramid-vermittelten Signalübertragungsweges
assoziierte zelluläre
Antworten zu verzögern.
Insbesondere können
die hierin beschriebenen Verbindungen an einen Säuger verabreicht werden, um
die Aktivierung von Ceramid-abhängigen
intrazellulären
biochemischen Wegen in Zielzellen zu verlangsamen, ohne die Aktivität von Phosphodiesterase
in den Zielzellen zu inhibieren oder die Spiegel von Diacylglycerol
darin zu beeinflussen. Wie hierin beispielhaft aufgeführt, wird
erwartet, dass die hierin beschriebenen Verfahren bei der Bereitstellung
von Schutz gegen Entzündung
und übermäßige Bildung von
fibrotischem Gewebe durch Verringerung der Produktion von TNF-α durch stimulierte
Monozyten von besonderem Nutzen sind. Wie ferner hierin beispielhaft
veranschaulicht, wird ebenfalls erwartet, dass die hierin beschriebenen
Verbindungen (insbesondere die Isochinoline der Erfindung und Pteridine)
wirksam bei der Bereitstellung von Schutz gegen Zellseneszenz oder
Zell-Apoptose sind, wie sie als ein Ergebnis von Verletzung (z.
B. Strahlendermatitis) und Alterung (z. B. der Haut und anderer
Organe) stattfinden. In diesem Zusammenhang bedeutet der Ausdruck "Bereitstellen von
Schutz gegen" die
klinisch signifikante Inhibition von zellulären Antworten auf Stimuli (Signale),
deren Übertragung
an die Zelle zur Gänze
oder zum Teil durch den Ceramid-vermittelten Sphingomyelin-Signalübertragungsweg
erleichtert wird.
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Für die Zwecke
dieser Offenbarung werden deshalb Entzündung, Fibroblastenproliferationen,
Zellseneszenz und Zellapoptose in Antwort auf Ceramid-vermittelte
Signalübertragung über den
Sphingomyelinweg als "Ceramid-assoziierte" Leiden betrachtet.
Der Durchschnittsfachmann auf dem Gebiet wird mit der Identität und den
klinischen Anzeichen von spezifischen Ceramid-assoziierten Leiden
vertraut sein oder kann diese ohne weiteres feststellen und kann
klinische Anzeichen einer Verbesserung davon (wie Reduktionen der
Serumspiegel von TNF-α und
eine Verbesserung der klinischen Gesundheit) zusätzlich zu denjenigen, welche hierin
beispielhaft angegeben sind, identifizieren.
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Für die Verabreichung
werden die hierin beschriebenen Verbindungen vorzugsweise in einem
pharmazeutisch annehmbaren Träger
formuliert. Solche Träger
schließen
sterile wässrige
oder nicht-wässrige
Lösungen,
Suspensionen und Emulsionen ein. Beispiele von nicht-wässrigen
Lösungsmitteln
sind Propylenglykol, Polyethylenglykol, Pflanzenöle, wie Olivenöl, und injizierbare
organische Ester, wie Ethyloleat. Wässrige Träger schließen Wasser, alkoholisch/wässrige Lösungen,
Emulsionen oder Suspensionen, einschließlich Kochsalzlösung und
gepufferten Medien, ein.
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Parenterale
Vehikel schließen
Natriumchloridlösung,
Ringer-Dextrose, Dextrose und Natriumchlorid, Lactat-Ringer oder
gehärtete Öle ein.
Intravenöse
Vehikel schließen
Fluid- und Nährstoff-Ergänzer, Elektrolyt-Ergänzer (wie
diejenigen, basierend auf Ringer-Dextrose) und dergleichen ein.
Konservierungsstoffe und andere Additive können ebenfalls vorhanden sein,
wie zum Beispiel antimikrobielle Mittel, Antioxidationsmittel, Chelatbildner
und Inertgase und dergleichen.
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Beispielhaft
für feste
Träger
sind Lactose, Terra alba, Saccharose, Talk, Gelatine, Agar, Pectin,
Acacia, Magnesiumstearat, Stearinsäure, mikrokristalline Zellulose,
Polymer-Hydrogele
und dergleichen. In ähnlicher Weise
kann der Träger
oder das Verdünnungsmittel
jedwedes dem Fachgebiet gut bekannte Zeitverzögerungsmaterial, wie Glycerylmonostearat
oder Glyceryldistearat, allein oder mit einem Wachs, Mikrokapseln, Mikrosphären, Liposomen
und Hydrogelen einschließen.
Zur weiteren Bezugnahme könnte
der Fachmann wünschen,
die Standard-Referenz Remington's
Pharmaceutical Sciences zu konsultieren (welche hierin als Bezugstelle
einbezogen ist, um den Kenntnisstand im Fachgebiet in Hinsicht auf
geeignete pharmazeutische Träger
zu veranschaulichen).
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Eine
große
Vielzahl von pharmazeutischen Formen kann angewandt werden. Bei
Verwendung eines festen Trägers
kann die Präparation
daher tablettiert, in eine harte Gelatine-Kapsel, in Pulver- und
Pelletform oder in die Form einer Tablette, Pastille oder eines
Suppositoriums gebracht werden. Bei Verwendung eines flüssigen Trägers kann
die Präparation
in der Form einer Flüssigkeit,
wie einer Ampulle, oder als eine wässrige oder nicht-wässrige flüssige Suspension
vorliegen. Eine topische Verabreichung über Zeitverzögerungs-Hautpflaster
ist ebenfalls eine geeignete pharmazeutische Form.
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Dosierungen
der hierin beschriebenen Verbindungen werden abhängig vom Alter, Gewicht und
dem vorliegenden Zustand des zu behandelnden Wirtes sowie von der
Wirksamkeit der verabreichten jeweiligen Verbindung variieren. Solche
Variablen werden vom Durchschnittsfachmann auf dem klinischen Gebiet
ohne weiteres berücksichtigt
werden. Insbesondere werden Dosierungen für jeden Empfänger, basierend
auf der Schwere des zu behandelnden Leidens und der Zugänglichkeit
der Zielzellen für
die pharmazeutischen Formulierungen der Erfindung, nach oben oder
nach unten angepasst. Falls möglich,
wird es bevorzugt, die pharmazeutischen Formulierungen der Erfindung
lokal an der Stelle der Zielzellen zu verabreichen; z. B. auf entzündete Haut
oder mittels Infusion an ein anderes Organ des Wirtes. Somit werden
die Dosierungen ebenfalls in Abhängigkeit
vom Verabreichungsweg und dem Ausmaß variieren, zu welchem erwartet
wird, dass die Formulierungen der Erfindung Zielzellen vor Verdünnung oder
Clearance der Formulierung erreichen. Bevorzugte Verabreichungswege
sind durch topische Verabreichung, lokale Injektion oder parenterale
Infusion, obwohl orale und intravaskuläre Wege ebenfalls angewandt
werden können.
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Basierend
auf der Erfahrung mit anderen Inhibitoren von intrazellulären Antworten
auf externe Stimuli (wie Pentoxifyllin) und den hierin vorgesehenen
Daten, kann man erwarten, dass im Allgemeinen gute Ergebnisse im
einem erwachsenen Wirt von etwa 60 kg Körpergewicht in einem Dosierungsbereich
von etwa 500 bis etwa 4000 mg/Tag, vorzugsweise zwischen etwa 1000
und etwa 3500 mg/Tag erzielt werden (d. h. eine "therapeutisch wirksame Dosierung"). Diese Dosierungen
können
mit anderen herkömmlichen
pharmazeutischen Therapien für
Entzündung
und Fibrose; z. B. Verabreichung von nicht-steroidalen entzündungshemmenden
Medikamenten, kombiniert werden.
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Die
hierin beschriebenen Verbindungen variieren hinsichtlich der Wirksamkeit.
Eine Zusammenfassung der Wirksamkeit jeder Verbindung (welche als
Prozentsatz der Inhibition der intrazellulären Antworten auf LPS, nämlich der
Herstellung von TNF-α,
ausgedrückt
wird, wobei Antworten auf reines LPS = 100% sind, und als die Konzentration
der Verbindung der Erfindung gemessen werden, welche benötigt wird,
um die TNF-α-Herstellung um 50%
zu inhibieren) ist in der Tabelle 1, oben stehend, vorgesehen. Der
Durchschnittsfachmann auf dem Gebiet wird erkennen, dass niedrigere
oder höhere Dosierungen
der hierin beschriebenen Verbindungen erfordert sein können, abhängig von
der Wirksamkeit der jeweiligen Verbindung, welche verabreicht wird.
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III. Verfahren zur Identifizierung
von therapeutisch wirksamen Analoga der hierin beschriebenen Verbindungen
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Dem
Durchschnittsfachmann werden Methoden geläufig sein, um Analoga zu den
hierin spezifisch beschriebenen Verbindungen zu entwickeln, welche,
obwohl sie nicht strukturell identisch dazu sind, die gleiche biologische
Aktivität
besitzen. Solche Verbindungen liegen innerhalb des Umfangs der Erfindung
und können gemäß der Protokolle
identifiziert werden, welche nachstehend und in den Beispielen beschrieben
sind.
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Durch
Exposition von Zellen an die hierin beschriebenen Verbindungen unter
regulierten Bedingungen, können
das Ansprechen von Zellen auf Entzündungs-Agenzien und die intrazellulären Mechanismen
hierfür
untersucht werden. Diese Information wird nicht nur die intrazellulären Wege
besser aufklären,
welche für zelluläre Antworten
auf bestimmte Stimuli verantwortlich sind, sondern wird auch bei
der Identifikation von therapeutischen Anti-Entzündungs- und Anti-Fibrose-Verbindungen
helfen.
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Um
therapeutische Verbindungen zur Verwendung bei der Behandlung von
Ceramid-assoziierten
Leiden, wie Entzündung
und Fibrose, zu identifizieren und zu selektieren, werden Zellen
(oder intrazelluläre
Komponenten wie Mikrosomen), welche nicht an ein entzündliches
oder Fibroblastenproliferation-induzierendes Agens (z. B. LPS, TNF-α, IL-1, PDGF)
exponiert worden sind, an ein solches Agens und die therapeutische Kandidatenverbindung
ausgesetzt. Spezifisch gesagt, wird eine Kontrollgruppe von Zellen
mit einer bekannten Menge des entzündungsfördernden oder Fibroblastenproliferation-induzierenden Agens
inkubiert. Behandlungsgruppen von Zellen werden an die gleiche Menge
an entzündungsförderndem
oder Fibroblastenproliferation-induzierendem Agens sowie an Aliquots
der therapeutischen Kandidatenverbindung exponiert. Entzündungs-Antworten oder Fibroblastenproliferation
in jeder Gruppe werden durch dem Fachmann bekannte, herkömmliche
Methoden nachgewiesen (wie den in den Beispielen beschriebenen Assay-Schritten)
und verglichen.
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Um
therapeutische Verbindungen zur Verwendung beim Behandeln von Ceramid-assoziierten Leiden wie
Zellseneszenz und Apoptose zu identifizieren und selektieren, werden
Zellen (oder intrazelluläre
Komponenten, wie Mikrosomen), welche nicht an ein Seneszenz oder
Apoptose induzierendes Agens (z. B. Cytokine, wie TNF-α, und exogene
Stimuli, wie Wärme,
Strahlung und chemische Mittel) exponiert worden sind, an ein derartiges
Agens und an die therapeutische Kandidaten-Verbindung exponiert.
Die Inhibition von Seneszenz oder Apoptose wird als eine Funktion
des Zellwachstums gemessen. Der Durchschnittsfachmann auf dem Gebiet
wird mit Techniken zum Erhalten derartiger Messungen vertraut sein,
für welche
Beispiele nachstehend angegeben sind.
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"Therapeutisch wirksame
Verbindungen" werden
diejenigen sein, welche bei Verabreichung gemäß der Erfindung und angemessenen
medizinischen Praktiken Zellen einen Schutz gegen Ceramid-assoziierte Leiden
im Vergleich zu Kontrollwerten für
zelluläre
Reaktionen auf ein Mittel, welches ein Ceramid-assoziiertes Leiden
induziert, gewähren.
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Nachdem
die Erfindung vollständig
beschrieben worden ist, werden nachstehend Beispiele dargelegt, welche
ihre Ausführung
veranschaulichen.
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In
den Beispielen bezieht sich die Abkürzung "min." auf
Minuten, "hrs" und "h" bezieht sich auf Stunden, und Maßeinheiten
(wie "ml") werden durch die
standardmäßigen Abkürzungen
angegeben. "Schmp." bezieht sich auf
den Schmelzpunkt.
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Beispiel 1
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Inhibition
von Zellseneszenz nach Serumentzug in serumabhängigen Zellen
-
Viele
Zelltypen sind von Serumfaktoren für das Wachstum abhängig. Daher
sieht der Entzug von Serum bei solchen Zellen ein Modell zur Untersuchung
von Verbindungen vor, um Zellantworten auf intrazelluläre Ceramid-vermittelte
Signalübertragung
zu modulieren. Insbesondere erzeugt der Entzug von Serum aus serumabhängigen Zellkulturen
erhöhte
intrazelluläre
Spiegel an endogenem Ceramid und kann auch die intrazellulären Spiegel
an endogenem Diacylglycerol erhöhen
(siehe z. B. Jayadev, et al., J. Biol. Chem., 270: 2047–2052, 1995).
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Um
den inhibitorischen Effekt der hierin beschriebenen Verbindungen
auf Ceramid-assoziierte
Leiden in vitro zu erfassen, wurde das Serumentzug-Modell eingesetzt.
Spezifisch wurden 3T3-Fibroblastenzellen in 96-Vertiefungs-Mikrotiterplatten
in DMEM in der Gegenwart von 10% fötalem Rinderserum ausgesät. Die Zellen
wurden bis zu 90% Konfluenz inkubiert.
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Das
Medium wurde entfernt, die Zellen gewaschen und in serumfreiem DMEM
erneut inkubiert. Verbindung Nr. 37 und zellpermeables Ceramid wurden
den Vertiefungen bei jeweiligen Konzentrationen von 0, 4, 40 oder
400 μM Verbindung
Nr. 37 bzw. 0, 5 oder 10 μM
Ceramid zugesetzt. Nach 24 Stunden Inkubation wurden 0,5 μCi [3H]-Thymidin für 2 Stunden lang in jede Vertiefung
zugegeben. Die DNA-Synthese in der getesteten Zellpopulation wurde
durch herkömmliche
Techniken zum Nachweisen von [3H]-Thymidin-Einbau überprüft. Die
Ergebnisse dieses Assays sind in der 1 angegeben
und untermauern die Zellseneszenz inhibierende Wirksamkeit der beschriebenen
Verbindungen (wie repräsentiert
durch Verbindung Nr. 37).
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Beispiel 2
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Inhibition der Zellapoptose
nach CD95-Stimulation
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Ein
Aktivierung des Zelloberflächenrezeptors
CD95 (ebenfalls bekannt als Fas/Apo-1-Antigen) löst eine Zellapoptose aus. DX2
ist ein funktioneller Anti-FAS(CD95)-Antikörper, welcher, nach Bindung
an CD95, die SMase-Katalyse der Sphingomyelin-Hydrolyse und die Herstellung von Ceramid
aktivieren wird (siehe, re DX2, Cifone, et al., J. Exp. Med., 177:
1547–1552,
1993, dessen Beschreibung hierin als Bezugstelle zur Verwendung
beim Zugang zum DX2-Antikörper
einbezogen ist). Somit ist die Bindung an CD95 ein Modell für die Induktion
von Apoptose über
den Sphingomyelin-Signalübertragungsweg.
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Um
den inhibitorischen Effekt der hierin beschriebenen Verbindungen
auf die Ceramid-vermittelte
Zellapoptose zu untersuchen, wurden humane T-Lymphoblasten (Jurkat)
bei 2 × 106 Zellen pro ml in RPMI-1640 suspendiert,
welches mit Insulin, Transferrin, Selen und Glutamin ergänzt worden
war. Nach 2 Stunden langer Inkubation bei Raumtemperatur entweder
mit Verbindung Nr. 37, Verbindung Nr. 6, Pentoxifyllin oder einer Kontrollverbindung
(Ro-1724) wurden 25 ng/ml Anti-FAS-Antikörper zu jeder Suspension zugesetzt.
Nach weiteren 2 Stunden wurde die Zellapoptose als eine Funktion
der Anzahl von Zellen (gezählt
mittels Hämozytometer),
welche den Vitalfarbstoff Erythrosin B ausschlossen, gemessen. Die
Ergebnisse des Experiments sind in der 2 angegeben
und belegen die Apoptose-inhibierende Wirksamkeit der hierin beschriebenen
Verbindungen (wie repräsentiert
durch die Verbindungen Nr. 6 und 37, insbesondere der letztgenannten).
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Um
den inhibitorischen Effekt der hierin beschriebenen Verbindungen
auf den Tod von humanen Lymphozyten zu untersuchen, wurden humane
Lymphozyten des peripheren Blutes aus normalem menschlichen Blut
isoliert und durch Adhäsion
an ein Kunststoffsubstrat von Monozyten befreit. Die Lymphozyten
wurden dann in RPMI-1640-Medium mit 10% autologem Plasma bei einer
Anfangskonzentration von 2 × 106 Zellen pro ml kultiviert. Aliquots der
Zellproben wurden aufgeteilt, und eine Hälfte der Proben wurde entweder
mit Verbindung 37 oder Verbindung 1L-49 (ein Isochinolon, dessen
Struktur in Beispiel 7 gezeigt wird) vier Tage lang inkubiert. Die
verbleibende Hälfte
der Proben ließ man
4 Tage lang ruhen. Die Zelllebensfähigkeit nach vier Tagen wurde
durch Erythrosin-B-Farbstoffausschluss in einem Hämocytometer
bestimmt.
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Wie
in der 13 gezeigt, schützten die
Verbindungen der Erfindung (wie repräsentiert durch Verbindung 1L-49),
bei zunehmenden Konzentrationen, die Zellprobenpopulation um bis
zu 100% im Vergleich zur Überlebensrate
von unbehandelten Lymphozyten vor dem Tod.
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Beispiel 3
-
Inhibition
der Aktivität
von Ceramid-aktivierter Proteinkinase
-
Ceramid-aktivierte
Proteinkinase (CaPK) ist ein 97 kDa großes Protein, welches ausschließlich membrangebunden
vorliegt, und von welchem angenommen wird, eine Rolle im Sphingomyelin-Signalübertragungsweg
zu spielen. Es wird insbesondere angenommen, dass CaPK die Phosphorylierung
eines Peptids vermittelt, welches von der Aminosäuresequenz abgeleitet ist,
die Thr669 des epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptors
umgibt (d. h. Aminosäuren
663–681).
Diese Stelle wird auch von der Mitogen-aktivierten Kinase MAP (ebenfalls
bekannt als eine Familie von extrazellulären Signal-regulierten Kinasen)
erkannt. Somit gibt der Effekt der hierin beschriebenen Verbindungen
auf die CaPK-Aktivität
in Zellen Hinweise für
den Effekt, welchen die Verbindungen auf die Signalübertragung
im Sphingomyelin-Weg ausüben.
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In
dieser Absicht wurden Jurkat-Zellen bei 2 × 106 Zellen
pro ml in RPMI-1640-Medium suspendiert, wie in Beispiel 2 beschrieben.
Nach 2 Stunden langer Inkubation wurden entweder Verbindung 37,
20 μM Ceramid
oder 25 ng/ml Anti-FAS-Antikörper
DX2 zu jeder Suspension zugesetzt und 15 Minuten lang inkubiert. Nach
Zentrifugation und Waschen wurden die Zellen in einem "Dounce"-Homogenisator getrennt
homogenisiert.
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Die
Ceramid-Kinase-Spiegel in jeder Testprobe wurden bestimmt, wie beschrieben
von Liu et al., J. Biol. Chem., 269: 3047–3052, 1994 (dessen Beschreibung
hierin zur Bezugnahme und Verwendung beim Assay auf Ceramid-Kinase
einbezogen ist). Kurz gesagt, wurde die Membranfraktion aus jeder
Testprobe von behandeltem Zellhomogenat durch Ultrazentrifugation
isoliert und auf einem 10%igem PAGE-Gel laufen gelassen. Das Gel
wurde mit Guanidin-HCl gewaschen und in HEPES-Puffer renaturiert.
Dann wurde [32P]-ATP zu dem Gel zugesetzt
und 10 Minuten dort belassen. Danach wurde das Gel gründlich mit
5% TCA gewaschen. Autophosphorylierte Kinase wurde durch Autoradiographie
nachgewiesen. Die Ergebnisse dieses Assays sind in der 3 angegeben
und belegen die CaPK-inhibierende Wirkung der hierin beschriebenen
Verbindungen (wie repräsentiert
durch Verbindung 37).
-
Beispiel 4
-
Absorption
von UVB-Strahlung durch die hierin beschriebenen Verbindungen
-
Strahlung
(insbesondere in dem UVB-Wellenlängenbereich)
ist eine Hauptursache für
Hautschaden (einschließlich
Apoptose) bei Menschen. Wie oben stehend an anderer Stelle angegeben,
nimmt man an, dass der Sphingomyelin-Signalübertragungsweg zumindest an
den frühen
Stufen der Entwicklung von strahlungsinduzierten Dermatosen beteiligt
ist (einschließlich
Strahlendermatitis, Sonnenbrand und UVB-induzierte Immunsuppression
durch Strahlungsschaden an Langerhans-Zellen in der Haut; siehe
z. B. Haimovitz-Friedman et al., J. Exp. Med., 180: 525–535, 1994
[zelluläre
Antworten auf ionisierende Strahlung]; und Kurimoto und Streilein,
J. Immunol., 145: 3072–3078,
1992 [kutane Immunsuppression durch UVB-Exposition]). Daher wäre eine
Verbindung, welche Zellantworten auf die Stimulierung des Sphingomyelin-Signalübertragungswegs durch
Strahlung inhibieren wird, und topisch an der Stelle der Exposition
verabreicht werden kann, von großem Nutzen bei der Verzögerung des
Schadens, der mit einer Strahlungsexposition assoziiert ist (z.
B. durch Exposition an Sonnenlicht oder Strahlung).
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Um
die strahlungsabsorbierenden Fähigkeiten
der hierin beschriebenen Verbindungen zu untersuchen, wurden die
Ultraviolettspektren von hierin beschriebenen Verbindungen (Nr.
6 und 37, allein, in Kombination und als 8-Oxo-Derivate) ausgewertet
und mit denjenigen eines kommerziell erhältlichen Sonnenschutz-Additivs
(PABA) und Isochinolin verglichen. Die Spektren wurden unter Verwendung
eines KONTRON-Analysegeräts
identifiziert. Wie in der 4 angegeben,
absorbierten die hierin beschriebenen Verbindungen (wie repräsentiert
durch die Verbindungen Nr. 6 und 37) über den Großteil des UVB-Bereichs hinweg, was
Wirksamkeit bei der Absorbierung von Strahlung anzeigte. Überraschenderweise
zeigte sich, dass eine Mischung aus den Verbindungen Nr. 6 und 37 über den
gesamten UVB-Bereich hinweg absorbierte. Angesichts der etwas größeren Absorptions-Charakteristika
von Verbindung 37 verglichen mit Verbindung 6 kann man daher vernünftigerweise
erwarten, dass Mischungen der zwei in Verhältnissen von 1 : 1 oder größer (zu Gunsten
von Verbindung 37) eine substanzielle synergistische Wirksamkeit
bei der Absorbierung von Strahlung und der Verlangsamung ihrer Effekte
auf Zellen aufweisen werden.
-
Beispiel 5
-
Inhibition
von TNF-α-Herstellung
durch die hierin beschriebenen Verbindungen
-
Wie
in der 5(a) gezeigt, sind hierin beschriebene
Verbindungen mit N-1-Kettenlängen von
2–5 Kohlenstoffatomen
besonders nützlich
zur Inhibierung der TNF-α-Herstellung
in vitro, wohingegen N-1-Kettenlängen
von etwa 4 Kohlenstoffen (mit einem terminalen Ester) in dieser
Hinsicht optimal zu sein scheinen (im Vergleich zu einer Kontrollverbindung; 5(b)). Ferner waren die veresterten Verbindungen
signifikant wirksamere Inhibitoren der TNF-α-Herstellung als ihre Carboxyl-Gegenstücke. Diese
Daten wurden wie folgend erhalten:
Mononukleäre Zellen
des peripheren Blutes wurden aus normalem humanem Blut auf Hypaque-Ficoll-Dichtegradienten
isoliert. Ein Teil der isolierten Zellen wurde durch Adhäsion an
Gelatine-beschichtete Flaschen weiter gereinigt.
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100-μl-Aliquots
von Monozyten wurden auf 96-Loch-Mikrotiterplatten bei einer Dichte
von 5 × 105 Zellen/ml in RPMI-1640-Medium eingebracht,
welches 10% fötales
Rinderserum enthielt. Nach 24 Stunden langer Inkubation wurden verschiedene
Konzentrationen der Testverbindungen (5)
zu den plattierten Zellen in einem Volumen von 100 μl zugegeben
und eine Stunde lang inkubiert. Nach der Inkubation wurde 1 μg/ml LPS in
jede Vertiefung gegeben.
-
18
Stunden nach der Exposition der plattierten Zellen an LPS wurden
100 μl Medium
aus jeder Vertiefung abgenommen und (mittels ELISA) auf Freisetzung
von TNF-α getestet,
wobei rekombinantes humanes TNF als ein Standard verwendet wurde.
Die Empfindlichkeit des Assays lag im Bereich von 10–100 pg/ml.
-
Beispiel 6
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Relativ niedrige
Inhibition von Phosphodiesterase-IV-Aktivität durch hierin beschriebene
Verbindungen
-
Wie
in der 6 gezeigt, scheint es eine geringe Korrelation
zwischen der Wirksamkeit der hierin beschriebenen Verbindungen hinsichtlich
der Inhibierung der Aktivität
von Phosphodiesterase und der Inhibierung der Aktivität von TNF-α zu geben.
Zum Beispiel war die wirkungsvollste Pteridinverbindung bei der
Inhibierung der TNF-α-Herstellung
in vitro (# 37) ein sehr schwacher Inhibitor von Phosphodiesterase
IV, sogar bei mikromolaren Konzentrationen.
-
Diese
Daten bestätigen,
dass die beschriebenen Verbindungen nicht auf Phosphodiesterase
abzielen, um die TNF-α-Herstellung
zu regulieren. Die Daten wurden wie folgend erhalten:
Die Reaktion
wurde mit der Zugabe von PDE begonnen und 10 Minuten lang bei 37°C inkubiert
und danach durch 2 Minuten langes Kochen beendet. 500 μl 0,1 M HEPES/0,1
M NaCl (pH 8,5) wurden in jedes Röhrchen gegeben und dann wurde
die Reaktionsmischung auf eine Boronat-Säule aufgetragen. Nicht umgesetztes cAMP
wurde mit Hepes/NaCl abgewaschen, und die Reaktionsmischung wurde
mit Essigsäure
eluiert. Die Ausbeute wurde mithilfe von [14C]-AMP
bestimmt.
-
Beispiel 7
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In vivo- und
in vitro-Leukopenie in Antwort auf LPS und Inhibition der selbigen
durch die hierin beschriebenen Verbindungen
-
Wie
in den 7 bis 9 und der Tabelle I gezeigt,
reduzieren die hierin beschriebenen Verbindungen effektiv die zelluläre Antwort
auf LPS, einem bekannten Induktor der TNF-α-Herstellung. In Gegenwart von Ceramid
wurde die inhibitorische Aktivität
der Verbindungen der Erfindung auf LPS-induzierte Leukopenie (ein Phänomen, welches
abhängig
ist von TNF-α-induzierter
Oberflächenexpression
der P-Selektions-Klasse von Adhäsionsmolekülen) verstärkt (7).
Allerdings war die inhibitorische Aktivität der hierin beschriebenen
Verbindungen im Wesentlichen von Diacylglycerol unbeeinflusst (8),
was darauf hinweist, dass die Wirkungsweise der beschriebenen Verbindungen
nicht von der Hydrolyse von Phosphatidinsäure abhängig ist. Die Daten wurden
wie folgend erhalten:
Die Leukopenie inhibierende Fähigkeit
der Testverbindungen wurde durch intraperitoneale Verabreichung
von 0,5 μg
LPS in Kochsalzlösung
an weibliche ICR-Mäuse
(Alter 6–8
Wochen; Gewicht 19–23
g) bestimmt. Eine Stunde vor Empfangen des LPS erhielten die Mäuse die
Testverbindung durch intraperitoneale Injektion bei einer Dosis
von 50 mg/kg (in isotonischer Kochsalzlösung). Zwei Stunden nach der
Injektion von LPS wurden 200 μl
Blut aus jeder Maus in ein heparinisiertes Röhrchen hinein abgenommen, und
die Gesamtzählung
an nukleierten Zellen wurde in einem Hämozytometer bestimmt (7 und 9).
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Die
calciumunabhängige
Proteinkinaseaktivität
wurde unter Verwendung eines 1%igen Triton-X-100-Extraktes von Jurkat-Zellen
(5 × 108/ml) gemessen. Die Reaktionsmischung bestand
aus 20 mM Tris-HCl, pH 7,5, 20 mM MgCl2,
20 μM ATP,
enthaltend 200 000 cpm [γ32P]-ATP und 50 μM Myelin-Basisches-Protein.
Der Extrakt wurde während
15 Minuten mit A) Verbindung 37, B) Verbindung 37 mit oder ohne 10 μM Ceramid,
C) Ceramid oder D) Dihydroceramid präinkubiert, gefolgt von der
Zugabe von Substrat und ATP und 5 Minuten langer Inkubation bei
30°C. Die
Gesamtzählung
an nukleierten Zellen wurden in einem Hämozytometer gemessen (9).
Das gleiche Protokoll wurde befolgt, um die in der 8 gezeigten
Ergebnisse zu erhalten (mit der Zugabe von Diacylglycerol zu manchen
der Testmischungen).
-
Auch
eine Isochinolinverbindung der Erfindung wurde in vitro hinsichtlich
ihrer inhibitorischen Wirksamkeit in Bezug auf LPS-induzierte TNF-α-Herstellung
in menschlichen Zellen getestet.
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Humane
Makrophagen wurden in 96-Loch-Mikrotiterplatten kultiviert und mit
LPS inkubiert. Aliquots der stimulierten Zellen wurden dann jeweils
mit 0,1, 1, 10, 100 oder 1 000 μM
1I-49, Verbindung 37 bzw. einem kommerziell erhältlichen Isochinolin (6,7-Dimethoxy-1(2H)-Isochinolin
von Aldrich Chemical; gekennzeichnet als S52-626-6 in der 10),
welches, wie die Verbindungen der Erfindung, ein Sauerstoffatom
in ortho-Stellung
zu einem Ringstickstoffatom aufweist, aber, anders als die Verbindungen
der Erfindung, keinen Seitenkettensubstituenten, wie oben stehend
beschrieben, aufweist, inkubiert (1L-49 ist stellvertretend für die Isochinolon-Verbindungen
der Erfindung, welche die Seitenkettensubstituenten, welche an anderer
Stelle oben stehend beschrieben wurden, aufweisen). Die inhibierende
Wirksamkeit jeder Verbindung wurde als eine Funktion der TNF-α-Reduktion
in pg/ml gemessen. Die Ergebnisse des Experiments sind in der 10 angegeben und
belegen, dass die Verbindungen der Erfindung (repräsentiert
durch 1I-49) eine inhibitorische Wirksamkeit in Hinsicht auf die
Reduktion der LPS-induzierten TNF-α-Herstellung durch menschliche
Zellen aufweisen. Andere getestete Isochinoline (14) übten keine
inhibitorische Aktivität
in Abwesenheit der hinzugefügten
Seitenkettensubstituenten gemäß der Erfindung
auf.
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Beispiel 8
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Fibroblasten-Proliferation
in Antwort auf LPS und Inhibition derselben durch die hierin beschriebenen
Verbindungen
-
Wie
in der 11 gezeigt, wurde die PDGF-induzierte
Fibroblasten-Proliferation selektiv durch die hierin beschriebenen
Verbindungen inhibiert. Darüber
hinaus wurde gezeigt, dass die Verbindungen nicht cytostatisch oder
cytotoxisch sind, insoweit sie nicht die EGF-ausgelöste Mitogenese
in den getesteten Zellen veränderten
(12). Diese Daten wurden wie folgend erhalten:
Zellen
der Mausfibroblastenlinie 3T3 (American Type Culture Collection
#CCL 92) wurden in 96-Loch-Platten in Vollmedium eingesät und bis
zur Konfluenz wachsen gelassen. Das Medium wurde dann durch serumfreies Medium
ersetzt, und die Zellen wurden 24 Stunden lang inkubiert.
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Die
Testverbindungen wurden dann 1 Stunde lang mit den Zellen vor Zugabe
von 5 ng/ml humanem PDGF, oder bevor EGF zu jeder Vertiefung zugesetzt
wurde, inkubiert. Nach weiteren 24 Stunden wurde 1 μCi [3H]-Thymidin in jede Vertiefung zugesetzt.
4 Stunden später
wurden die Zellen auf Glasfaserfiltern geerntet, und der zelluläre Einbau
von [3H]-Thymidin wurde durch Flüssigkeits-Szintillationszählung (11 und 12)
gemessen.
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Beispiel 9
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Synthese der Verbindungen
2, 4–8
und 10–13
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Allgemeines Alkylierungsvorgehen
für Verbindungen
4–8, 10,
11 (Verfahren A):
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Theobromin
oder 8-Bromtheobromin (2 mmol) wurde mit wasserfreiem K2CO3 (2,5 mmol) und trockenem DMF (15 ml) vereinigt,
und die Mischung wurde auf 75°C
gebracht. Das passende Alkylhalogenid (2,5 mmol) wurde zugesetzt,
und die Mischung wurde 2–18
Stunden lang bei 75°C
gerührt.
Die Reaktionsmischung wurde abgekühlt, in Wasser (125 ml) gegossen
und mit Ethylacetat (2 × 75
ml) extrahiert. Die organische Schicht wurde über Magnesiumsulfat getrocknet
und eingedampft, um ein farbloses Öl oder einen weißen Feststoff,
welcher mit Ethylether trituriert wurde, zu erhalten. Der oftmals
analysenreine, resultierende Feststoff kann nach Bedarf durch Kristallisation
aus einer kleinen Menge an Ethanol weiter gereinigt werden. Ausbeuten 58–89%. Die
Verbindungen 15–17,
31, 36–38,
41, 43, 47 und 48 (nachstehend beschrieben) wurden durch dieses
selbige Vorgehen hergestellt, wobei lediglich die geeigneten Vorläufer anstelle
von Theobromin verwendet wurden.
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Allgemeines Thionierungs-Vorgehen
für die
Verbindungen 12 und 13:
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Das
8-Bromxanthin 10 oder 11 (0,25 mmol) wurde in wasserfreiem Ethanol
(10 ml) suspendiert und bis zum Rückfluss erhitzt. NaSH·H2Ox (2,5 mmol) wurde zugegeben, und die Mischung
wurde fast unverzüglich
durchsichtig grün.
Die Mischung wurde 30 Minuten lang unter Rückfluss gerührt, abgekühlt und auf Siliziumdioxidgel
eingedampft. Eine Flash-Säulenchromatographie
unter Verwendung von 5–7%
MeOH in CH2Cl2 ergab
eine Ausbeute von 63% und 75% an 12 bzw. 13 als weiße Feststoffe.
Anmerkung: Durch 1H-NMR wurde festgestellt,
dass die Verbindung 13 der Ethylester aufgrund von Umesterung unter
den Reaktionsbedingungen war.
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1H-NMR-Spektren und Elementanalysen oder
exakte Massendaten standen in Übereinstimmung
mit den zugeordneten Strukturen (siehe die Tabelle 2 im Anschluss
an Beispiel 13).
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Beispiel 10
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Synthese von Verbindungen
24, 25, 31 und Intermediaten
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Allgemeines Vorgehen für die C-Nitrosierung
von Pyrimidinen (Verbindungen 18–20, 27 und 32):
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Das
Pyrimidin (15 mmol) wurde in 1 N HCl (30 ml) suspendiert, und eine
wässrige
Lösung
von Natriumnitrit (20 mmol in 10 ml) wurde unter Rühren über 10 Minuten
hinweg eingetropft. Die Suspension veränderte sich fast unverzüglich von
weißlich
zu purpur. Das Rühren
wurde eine Stunde lang fortgesetzt, der pH-Wert wurde mit Ammoniak-Wasser auf 5 eingestellt,
und das purpurne Feststoffprodukt wurde aufgefangen, um eine Ausbeute
von 75–90%
nach der Trocknung vorzusehen. Das charakteristische Fehlen des C-5-Protons
in der 1H-NMR war für jede Verbindung offensichtlich
(Tabelle 2).
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Allgemeines Vorgehen für die Reduktion
von 5-Nitroso- zu 5-Aminopyrimidinen (Verbindungen 21–23, 28
und 33):
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Das
5-Nitrosopyrimidin (15 mmol) wurde in Wasser (50 ml) suspendiert
und auf 80–90°C erwärmt. Unter
Rühren
wurde Natriumhydrosulfit (45 mmol) in Portionen über 5 Minuten hinweg zugesetzt.
Die Farbe änderte
sich rasch von purpur zu hellgrün,
und das Rühren
wurde zusätzliche
10 Minuten lang fortgesetzt. Die Mischung wurde in Eis gekühlt und
filtriert. Der filtrierte Feststoff wurde mit kaltem Wasser, EtOH
und Et2O ge waschen, um das Orthodiamin in
einer Ausbeute von 70–88%
als einen bräunlichen
bis blassgrünen
Feststoff vorzusehen.
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Synthese des 1-n-Hexyl-3-methylharnsäure-Intermediates
(24):
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Das
Nitrosopyrimidin 19 (270 mg, 1,06 mmol) wurde in Ethanol (20 ml)
unter Erwärmen
gelöst,
und Palladium-auf-Kohlenstoff (75 mg, 10%) wurde unter Argon zugesetzt.
Eine Hydrierung wurde bei Raumtemperatur und 15 psi 2 Stunden lang
durchgeführt,
es wurde filtriert, um den Katalysator zu entfernen, und bis zur Trockenheit
eingedampft. Der Rückstand
wurde mit Harnstoff (600 mg, 10 mmol) vereinigt und pur auf der
heißen
Platte unter Rühren
erwärmt.
Die Temperatur erreichte 140°C,
was eine klare Schmelze erzeugte, und wurde etwa 10 Minuten lang
aufrechterhalten, wobei zusätzlicher
Harnstoff (1 g) zugesetzt wurde. Nach Abkühlen verfestigte sich die Schmelze
und wurde in 1 N NaOH (25 ml) gelöst und mit Entfärbungs-Kohle
10 Minuten lang gekocht, filtriert und im heißen Zustand auf pH 3–4 angesäuert. Das
resultierende Präzipitat
wurde nach dem Abkühlen
gesammelt und mit Wasser gewaschen und getrocknet, wodurch man 160
mg (57%) an 24 als weißlichen
Feststoff mit den folgenden Charakteristika erhielt: Schmp. > 290°C m. Zersetzung. 1H-NMR (500 MHz, DMSO-d6)
d 11,80 und 10,73 (2s, 2H, N-7 H, N-9 H), 3,78 (t, 2H, N-CH2), 3,30 (s, 3H, N-CH3,
unter H2O-Signal), 1,48 (m, 2H, 2'CH2),
1,24 (m, 6H, 3',
4', 5' CH2),
0,85 (t, 3H, CH3). Analyse: C12H18N4O3 (C,
H, N; Tabelle 2).
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Synthese von 3-Methyl-8-thioharnsäure (25)-Intermediat:
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Das
Pyrimidindiamin 33 (100 mg, 0,63 mmol) wurde mit Kaliumethylxanthat
(810 mg, 5 mmol) und DMF (10 ml) vereinigt und bei 100°C erwärmt. Die
Suspension wurde nahezu unverzüglich
grün, und
die Reaktion war, mittels TLC, nach 30 Minuten vollständig. Nach
einer Gesamtreaktionszeit von 1 Stunde wurde die Mischung gekühlt, filtriert
und mit Et2O gewaschen und getrocknet, um einen weißlichen
Feststoff (310 mg) zu ergeben, welcher vermutlich das nicht-umgesetzte
Kaliumethylxanthat und das Kaliumsalz des gewünschten Produkts enthielt.
Der Feststoff wurde in Wasser (5 ml) suspendiert und zur Auflösung erwärmt. Eisessig
wurde bis zu einem pH-Wert von 5 zugegeben, und ein heftiges Aufbrausen
wurde bemerkt. Ein weißer
Feststoff bildete sich, welcher in warmem Zustand filtriert wurde
und mit Wasser und danach Ethanol gewaschen und getrocknet wurde,
wodurch man 99 mg (79%) der Titelverbindung erhielt. 1H-NMR
(DMSO-d6) d 13,40, 12,92 und 11,80 (3br
s, 3H, NHs), 3,28 (s, 3H, CH3). Analyse:
C6H6N4O2S (C, H, N; Tabelle 2).
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Synthese von 3-n-Propylxanthin
(29)-Intermediat:
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Das
Pyrimidindiamin 28 (750 mg) wurde mit Diethoxymethylacetat (7 ml)
vereinigt und 2 Stunden lang bei 80°C erwärmt. Die Mischung wurde bis
zur Trockenheit eingedampft, und Wasser (5 ml) wurde zugegeben, und
die Mischung wurde 20 Minuten lang fast bis zum Sieden erwärmt. Die
resultierende Lösung
wurde dann langsam eindampfen gelassen, um weißliche Kristalle zu ergeben.
Ausbeute 680 mg (86%); Schmp. 282–284°C, Lit.13 291–292°C.
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Beispiel 11
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Synthese von Verbindungen
36–39,
41 und 43 und Intermediaten
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Allgemeines Vorgehen für den Ringschluss
von Pyrimidin-Diaminen zu Pteridinen:
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Das
Orthodiamin 28 oder 33 (2 mmol) wurde in Wasser (20 ml) suspendiert
und auf über
70°C erwärmt, bevor
eine Lösung
von Glyoxal-Natriumbisulfit-Additionsprodukt (10 mmol in 25 ml Wasser)
unter Rühren
zugegeben wurde. Die blassgrüne
Suspension wurde langsam leicht bernsteinfarben und klar. Nach 5
Minuten langem Erwärmen
zeigte die TLC, dass die Reaktion vollständig war. Die Mischung wurde
gekühlt
und mit Ethylacetat (5 × 40
ml) extrahiert, über
MgSO4 getrocknet und eingedampft, um das
1-Methyl (34) oder 1-n-Propylpteridin
(35) bei 71 bzw. 78% zu ergeben. 1H-NMR
zeigte das Auftreten von zwei aromatischen Signalen bei etwa 8,74
und 8,55 als Dubletten (J = 2,5 Hz) für beide Verbindungen.
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Synthese von 6,7-Diethyl-1-methylpteridin-2,4-dion
(40)-Intermediat:
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Die
Verbindung 33 (200 mg, 1,27 mmol) wurde in Acetonitril (5 ml) suspendiert,
und 3,4-Hexandion (185 μl,
1,52 mmol) wurde zugegeben. Die Mischung wurde 15 Minuten lang bei
70°C bei
einer minimalen Produktbildung aufgrund der Unlöslichkeit von 33 erwärmt. Deshalb
wurden DMF (3 ml) und Wasser (3 ml) zugegeben, und die Temperatur
wurde auf 100°C
angehoben. Nach 90 Minuten Gesamtreaktionszeit wurde die Mischung
gekühlt
und in Wasser (100 ml) gegossen und mit Ethylacetat (3 × 75 ml)
extra hiert. Die organische Schicht wurde über MgSO4 getrocknet
und eingedampft, um das farblose kristalline Produkt vorzusehen.
Ausbeute 240 mg (81%); Schmp. 218–222°C; 1H-NMR
(DMSO-d6) d 11,78 (br s, 1H, NH), 3,46 (s,
3H, NCH3), 2,95 und 2,93 (2q, 4H, 2CH2 von Ethylen), 1,28 und 1,23 (2t, 6H, 2CH3 von Ethylen). Analyse: C11H14N4O2 (C,
H, N; Tabelle 2).
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Synthese von 1-Methyl-6-phenylpteridin-2,4-dion
(42)-Intermediat:
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Das
Nitrosopyrimidin 32 (220 mg, 1,28 mmol) wurde gründlich mit Phenethylaminhydrochlorid
(1,5 g, 9,5 mmol) vermischt und in einem offenen Becherglas auf
der heißen
Platte erwärmt.
Nach wenigen Minuten bei etwa 160°C
verschmolz die purpurne Reaktionsmischung zu einer braunen Paste.
Eine TLC zeigte viele Produkte an, daher wurde Sulfolan (1 ml) zugegeben
und das Erwärmen
wurde 15 Minuten lang fortgesetzt. Die Reaktionsmischung wurde in
Wasser (10 ml) erwärmt
und dann mit 50 ml Wasser verdünnt
und mit Ethylacetat (2 × 50
ml) extrahiert, die organische Schicht wurde über MgSO4 getrocknet
und dann konzentriert. Der Rückstand
wurde auf Silicagel unter Verwendung von 4% MeOH in CH2Cl2 flash-chromatographiert. Ausbeute 75 mg
(23%) 42 als blassgelb-oranger Feststoff. Schmp. > 307°C m. Zersetzung; 1H-NMR (500 MHz, DMSO-d6)
d 11,95 (br s, 1H, NH), 9,37 (s, 1H, C-7 H), 8,17 (m, 2H, 2', 6' Phenyl), 7,55 (m,
3H, 3', 4', 5' Phenyl), 3,51 (s,
3H, NCH3). Anal. C13H10N4O2 (C,
H, N).
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Beispiel 12
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Synthese der Verbindungen
44, 47 und 48
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Allgemeines Verfahren
für den
Ringschluss von Pyrimidinen zu Thiadiazolo-Pyrimidinen (Verbindungen 44–46):
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Das
Orthodiamin 23, 27 oder 32 (2,3 mmol) wurde in trockenem Acetonitril
(5 ml) suspendiert, und trockenes Pyridin (1,5 ml) wurde zugesetzt.
Thionylchlorid (1 ml, 13,7 mmol) wurde rasch zugegeben, und die Mischung,
welche klar wurde und sich verdunkelte, wurde 10 Minuten lang bei
60°C erwärmt. Die
Mischung wurde dann gekühlt
und unter Rühren
in 1 N HCl (40 ml) gegossen. Die resultierende gelbe Lösung wurde
mit Ethylacetat (3 × 40
ml) extrahiert, über
MgSO4 getrocknet und eingedampft, um einen
blassgelben Feststoff zu ergeben, welcher mit Ether trituriert wurde.
Ausbeute 65–74%.
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Eine
Alkylierung dieser Intermediate ergab die disubstituierten Produkte
47 und 48.
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Beispiel 13
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Synthese der Verbindungen
50 und 52
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Ethyl-4-[(2-methylamino)benzoyl]aminobutanoat
(51):
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Eine
Mischung von N-Methylisatosäureanhydrid
(3,5 g, 19,8 mmol) wurde mit 4-Aminobuttersäure (2,5 g,
24,3 mmol) in trockenem DMF (50 ml) vereinigt und 2 Stunden lang
bei 100°C
erwärmt.
Eine TLC zeigte an, dass die Reaktion vollständig ist, und das DMF wurde
im Vakuum entfernt. Der Rückstand
wurde direkt für
die Veresterung verwendet, welche durch Auflösen des Rückstands in 100% Ethanol (50
ml) und Zugeben von Chlortrimethylsilan (2,5 ml, 20 mmol) bewerkstelligt
wurde. Die Mischung wurde 6 Stunden lang bei 65°C erwärmt und dann eingedampft, um
einen braunen Sirup zu ergeben. Roh-Ausbeute 87% aus Isatosäureanhydrid.
Eine kleine Probe wurde zur Charakterisierung und zum biologischen
Testen mittels präparativer
TLC unter Verwendung von 7% MeOH in CH2Cl2 gereinigt. Der Rest des Materials wurde
direkt für
die Herstellung von Verbindung 52 verwendet. Analyse: C14H20N2O3 (C,
H, N; Tabelle 2).
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Ethyl-1-methyl-1,4-dihydro-2,4-dioxo-3(2H)-chinazolinbutanoat
(52):
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Der
Rückstand
von 51 wurde mit Ethylchlorformiat (10 ml) vereinigt und eine Stunde
lang bei 90°C
erwärmt.
Die Mischung wurde gekühlt
und mit Rühren
in gesättigtes
wässriges
Natriumbicarbonat (50 ml) gegeben und nach 10 Minuten mit Ethylacetat
(2 × 75
ml) extrahiert. Die organische Schicht wurde über MgSO4 getrocknet
und eingedampft, wodurch man einen braunen Sirup erhielt. Das Roh-Produkt
wurde auf Silica unter Verwendung von 3% MeOH in CH2Cl2 flash-chromatographiert, um g (%) an 52
als ein dickes Öl
zu ergeben. 1H-NMR (500 MHz, DMSO-d6) d 7,27–7,42 (2m, 4H, C-5,6,7,8), 4,04 (t,
2H, CH2 von Ethyl), 3,88 (m, 2H, NCH2), 3,11 (s, 3H, NCH3),
2,33 (t, 2H, 2'CH2), 1,71 (m, 2H, 3'CH2). Analyse:
C15H18N2O4 (C, H, N; Tabelle 2).
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Tabelle
2 ANALYSE
VON AUSGEWÄHLTEN
VERBINDUNGEN DER ERFINDUNG UND INTERMEDIATEN (Verbrennungs-Elementanalyse)
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