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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet der Immunologie und beschäftigt sich
insbesondere mit Immunogenen und Antigenen aus der Spezies Haemophilus.
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Hintergrund
der Erfindung
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Haemophilus
influenzae ist der Organismus, der für eine Vielzahl von ernsten
Krankheiten des Menschen verantwortlich ist, wie Meningitis, Epiglotitis,
Pneumonie und Mittelohrentzündung.
Haemophilus influenzae-Typ b (Hib) ist eine Hauptursache von bakterieller
Meningitis bei Kindern mit einem Alter von unter fünf Jahren.
Schützende
Antikörper
gegen die Krankheit werden durch das Kapsel-Polysaccharid des Organismus induziert,
und es sind Impfstoffe entwickelt worden, welche das gereinigte
Polyribosyl-Ribitol-Phosphat (PRP) als das Antigen verwenden. Dieser
Impfstoff sieht einen 90%igen Schutz bei Erwachsnen und bei Kindern
mit einem Alter über
24 Monate vor, war aber unwirksam in Kindern unter 24 Monaten (Zangwill
et al., 1993). (Die Literatur-Bezugsstellen sind in einer Liste
der Bezugsstellen am Ende der Beschreibung angegeben). Wie andere
Polysaccharid-Antigene induziert PRP nicht die Proliferation von
T-Helferzellen, und eine erneute Immunisierung versagt darin, entweder
eine Booster-Antwort oder einen Zuwachs an Gedächtniszellen hervorzurufen.
Die Konjugation des PRP-Polysaccharids mit Proteinträgern vermittelt
dem Impfstoff T-Zell-abhängige Kennzeichen
und verstärkt
die immunologische Antwort auf das PRP-Antigen wesentlich. Derzeit
sind vier PRP-Träger-Konjugatimpfstoffe
verfügbar.
Diese Impfstoffe basierten auf H.influenzae-Typ-b-Kapselpolysaccharid,
konjugiert an Diphtherie-Toxoid, Tetanus-Toxoid oder Außenmembranprotein von Neisseria
meningitidis (übersichtsmäßig zusammengefasst
in Zangwill et al., 1993) Diese H.influenzae-b-Konjugatimpfstoffe
haben das Auftreten von bakterieller Meningitis drastisch vermindert
(Schoendorf et al., 1994).
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Es
gibt sechs Serotypen von H. influenzae, bezeichnet als a bis f welche
durch ihre Kapselpolysaccharide definiert werden. Die derzeitigen
Haemophilus-Konjugatimpfstoffe schützen nicht gegen andere invasive
typisierbare Stämme
(Typen a und c) und schützen,
be deutenderweise, nicht gegen nicht-typisierbare (NTHi) Stämme, welche
eine häufige
Urssache von nachgeburtlicher und Neugeborenen-Sepsis, -Pneumonie und
Mittelohrentzündung
sind. Otitis media bzw. Mittelohrentzündung ist die häufigste
Erkrankung in der frühen Kindheit,
wobei ungefähr
70 % aller Kinder mindestens einen Anfall von Mittelohrentzündung vor
dem Alter von 7 erleiden. Chronische Mittelohrentzündung kann
zur Beeinträchtigung
des Hörens,
Sprechens und der Wahrnehmung bei Kindern führen. Sie wird durch eine bakterielle
Infektion mit Streptococcus pneumoniae (ungefähr 50 %), nicht-typisierbarem
H. influenzae (ungefähr
30 %) und Moraxella (Branhamella) catarrhalis (ungefähr 20 %)
verursacht. Allein in den Vereinigten Staaten kostet die Behandlung
von Mittelohrentzündung
zwischen 1 und 2 Milliarden Dollar pro Jahr für Antibiotika und chirurgische
Eingriffe, wie Tonsillektomien, Adenoidektomien und Insertion von
Tympanostomie-Schläuchen.
Um einen universellen Schutz gegen mit H. influenzae zusammenhängenden
Krankheiten zu erzielen, insbesondere in der Altersgruppe von 2
bis 6 Monaten und bestimmten Hochrisiko-Gruppen, ist die Bereitstellung
von konservierten, kreuzreaktiven nicht-kapsulären H. influenzae-Immunogenen
wünschenswert.
Nicht-typisierbare Stämme
von H. influenzae sind ebenfalls bedeutende Pathogene, welche für Pneumonie
in älteren
und anderen Personen verantwortlich sind, welche besonders anfällig für Atemwegsinfektionen
sind. Somit besteht ein Bedarf nach Antigenen aus H. influenzae, welche
nützlich
als Komponenten in immunogenen Präparationen sind, welche einen
Schutz gegen die vielen Serotypen von H. influenzae gewähren. Die
PCT-Anmeldung WO 92/10936, veröffentlicht
am 9. Juli 1992, beschreibt ein Außenmembranprotein mit einem
Molekulargewicht von 47 000, welches aus H. influenzae erhalten
wurde, das berichtetermaßen
ein Adhesin ist und Hin47 genannt wurde, welches immunologisch zwischen nichttypisierbaren,
Typ-b- und nicht-typisierten klinischen Isolaten von H. influenzae
konserviert ist. Die Aminosäuresequenz
von Hin47 und die Nukleotidsequenz des Hin47 codierenden Gens wurden
auf der "American Society
of Microbiology" (ASM)-Konferenz
vorgestellt, welche vom 26–30.
Mai 1992 in New Orleans abgehalten wurde. Diese Sequenzen sind ebenfalls
in der PCT-Anmeldung WO 94/00149 veröffentlicht worden, welche am
6. Januar 1994 veröffentlicht
worden ist.
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Da
Hin47 unter den Stämmen
von Haemophilus influenzae konserviert ist und berichteterweise
ein Adhesin ist, besitzt das Protein Verwendbarkeit in der Diagnose
von und Impfung gegen Krankheit, verursacht von H. influenzae oder
anderen bakteriellen Pathogenen, welche Hin47 oder ein Protein herstellen,
welches fähig
zur Erzeugung von Antikörpern
ist, die spezifisch mit Hin47 reaktionsfähig sind.
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Ein
Nachteil von Hin47 zur Verwendung als ein Antigen in der Diagnose,
für die
Erzeugung von bei der Diagnose nützlichen
Anti-Hin47-Antikörpern
und als Immunogen in einer Impfung besteht in der unerwarteten Feststellung
durch die Anmelder der vorliegenden Erfindung, dass Hin47 eine Protease-Aktivität besitzt,
welche zum Selbstverdau von Hin47 und zum proteolytischen Abbau
anderer damit vermischter Antigene führt.
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Es
wäre vorteilhaft,
Analoga von Hin47-Protein (hierin manchmal bezeichnet als Mutanten
oder Derivate), welche eine substanziell verringerte proteolytische
Aktivität
aufweisen, zur Verwendung als Antigene, immunogene Präparationen
einschließlich
Impfstoffen, Träger
für andere
Immunogene und die Erzeugung von diagnostischen Reagenzien bereitzustellen.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung richtet sich auf die Bereitstellung von Analoga
von Haemophilus-Hin47-Protein mit verminderter Protease-Aktivität.
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Gemäß eines
Aspekts der Erfindung wird ein isoliertes und gereinigtes Analogon
von Haemophilus influenzae-Hin47-Protein mit einer verminderten
Protease-Aktivität,
welche geringer als etwa 10% des natürlichen Hin47-Proteins ist,
vorgesehen. Ein solches Hin47-Analogon
besitzt vorzugsweise im Wesentlichen die gleichen immunogenen Eigenschaften
wie das natürliche
Hin47-Protein. Das Analogon der vorliegenden Erfindung kann durch
chemische, biochemische oder genetische Modifikation von natürlichem
Hin47 hergestellt werden.
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In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung kann, wenn das Analogon durch genetische
Modifikation hergestellt wird, mindestens eine Aminosäure des
natürlichen
Hin47, welche zur Protease-Aktivität beiträgt, deletiert oder durch eine
andere Aminosäure
ersetzt werden, um die verminderte Protease-Aktivität zu erzeugen.
Alternativ dazu kann die verminderte Protease-Aktivität durch
Insertion mindestens einer Aminosäure in das natürliche Hin47-Protein
erzielt werden. Die mindestens eine deletierte oder ersetzte Aminosäure kann
aus den Aminosäuren
195 bis 201 von Hin47 gewählt
werden, und kann spezifisch Serin-197 sein, welches deletiert oder
durch Alanin, Cystein oder Threonin ersetzt werden kann. Darüber hinaus
kann die mindestens eine deletierte oder ersetzte Aminosäure His-91
sein und kann deletiert oder durch Alanin, Lysin oder Arginin ersetzt
werden. Ferner kann die mindestens eine deletierte oder ersetzte
Aminosäure
Asp-121 sein und kann deletiert oder durch Alanin ersetzt werden.
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Darüber hinaus
können
mehrere Aminosäuren
in dem Hin47-Molekül
deletiert oder ersetzt werden. Derartige mehrere Aminosäuren können His-91
und Serin-197 einschließen und
können
deletiert oder ersetzt werden durch Ala-91 und Ala-197, um ein Hin47-Analogon
H91A/S197A herzustellen. Darüber
hinaus können die
mehreren Aminosäuren
His-91, Asp-121
und Ser-197 einschließen,
und können
deletiert oder ersetzt werden mit Ala-91, Ala-121 bzw. Ala-197,
um ein Hin-47-Analogon H91 A/D 121 A/S 197A herzustellen. Eine Zusammenfassung
von manchen der Eigenschaften einiger Hin47-Analoge, wie hierin
vorgesehen, wird in der Tabelle 3 gezeigt. Es wurde nur von einer
Hin47-Mutante, D121E, festgestellt, eine substanzielle Protease-Aktivität beizubehalten.
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In
einem weiteren Aspekt sieht die vorliegende Erfindung ein isoliertes
und gereinigtes Nukleinsäuremolekül vor, umfassend
ein mutantes Haemophilus influenzae-hin47-Gen, codierend ein Analogon
des Haemophilus influenzae-Hin47-Proteins mit einer verminderten
Protease-Aktivität,
welche weniger als etwa 10 % von der des natürlichen Hin47-Proteins beträgt. Das
mutante hin47-Gen kann jedwedes der obenstehend erörterten
Hin47-Analoga codieren. Das mutante Gen wird vorzugsweise durch
ortsgerichtete Mutagenese eines Wildtyp-hin47-Gens gebildet. Das
Nukleinsäuremolekül kann in
einem rekombinanten Plasmid enthalten sein, angepasst für Transformation
eines Wirts und kann das Plasmid DS-1011-1-1 sein (hinterlegt am
27. Juli 1994 bei der American Type Culture Collection, Rockville,
Maryland, U.S.A., unter der Zugangs-Nr. 75845). Die Erfindung schließt ebenfalls
eine transformierte Zelle ein, welche ein solches rekombinantes
Plasmid enthält.
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In
einem anderen Aspekt schließt
die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines Analogons
von Haemophilus influenzae-Hin47-Protein mit einer verminderten
Protease-Aktivität,
welche niedriger als etwa 10 % wie beim natürlichen Hin47-Protein ist,
ein, welches das Identifizieren von wenigstens einem Aminosäurerest
des Hin47-Proteins, der zur Protease-Aktivität davon beiträgt, das
Durchführen
einer ortsgerichteten Mutagenese des hin47-Gens, um eine Nukleotidsequenz,
welche diese wenigstens eine Aminosäure codiert, zu entfernen oder
zu ersetzen, und um ein mutiertes hin47-Gen zu produzieren, das
Einführen
des mutierten hin47-Gens in eine Zelle, um eine transformierte Zelle
zu produzieren, und das Züchten
der transformierten Zelle, um das Hin47-Analogon zu produzieren,
umfasst. Die wenigstens eine Aminosäure, welche ausgewählt wird,
kann eine beliebige von denjenigen sein, welche obenstehend in Bezug
auf das Hin47-Analogon angegeben wurden.
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Das
Einführen
des mutierten hin47-Gens erzeugt vorzugsweise eine transformierte
Zelle, in welcher das mutierte hin47-Gen unter der Steuerung des
T7-Promotors steht, und das Züchten
der transformierten Zelle und die Expression des Hin47-Analogons
durch den T7-Promotor
wird dann vorzugsweise durch Kultivierung in einer induzierenden
Konzentration von Lactose durchgeführt. Vorzugsweise wird die
Einführung
des mutierten hin47 durch Transformieren der Zelle mit dem rekombinanten
Plasmid DS-1011-1-1, welches anderweitig manchmal als Plasmid pT7/Hin47*
bezeichnet wird, durchgeführt.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung sieht ein Verfahren zur Bereitstellung
von isoliertem und gereinigtem Hin47-Analogon vor, welches das Durchführen der
oben stehend beschriebenen Vorgehensweise für die Herstellung des Hin47-Analogons,
um gezüchtete
transformierte Zellen herzustellen, welche Einschlusskörper beinhalten,
welche das Hin47-Analogon
enthalten, das Zerstören
der gezüchteten
transformierten Zellen, um einen Überstand und die Einschlusskörper zu
produzieren, das Solubilisieren der Einschlusskörper, um eine Lösung zu
produzieren, die das Hin47-Analogon enthält, das chromatographische
Reinigen des Hin47-Analogons aus der Lösung ohne Zelldebris und das
Isolieren des gereinigten Hin47-Analogons umfasst.
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Die
hierin vorgesehenen Analoga von Hin47 mit ihrer verminderten proteolytischen
Aktivität
sind nützlich
als Antigene in einer immunogenen Zubereitung, Träger für andere
Immunogene, diagnostische Mittel und bei der Erzeugung von diagnostischen
Mitteln. Die Nukleinsäuremoleküle sind
ebenfalls als Sonden für
die diagnostische Anwendung und auch in immunogenen Zubereitungen
nützlich.
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In
einem weiteren Aspekt der Erfindung wird eine immunogene Zubereitung,
umfassend eine immunwirksame Menge des Hin47-Analogons oder des
Nukleinsäuremoleküls, welches
das Gen, codierend für
das Hin47-Analogon, einschließt,
bereitgestellt. Die immunogene Zubereitung kann als ein Impfstoff
für die
in vivo-Verabreichung an einen Wirt, einschließlich eines Menschen, formuliert
sein, um Schutz gegen Erkrankungen zu verleihen, die durch ein bakterielles
Pathogen verursacht werden, das Hin47 oder ein Protein, welches fähig ist,
in dem Wirt Antikörper
zu induzieren, die mit dem Hin47-Protein spezifisch reagieren, produziert.
Das bakterielle Pathogen kann eine Haemophilus-Spezies, wie Haemophilus
influenzae sein. Die immunogenen Zubereitungen der Erfindung können ferner
mindestens ein weiteres immunogenes oder immunstimulierendes Material,
wie ein Adjuvans, umfassen. In einer zusätzlichen Ausführungsform
kann das Nukleinsäuremolekül, umfassend
ein für
das Hin47-Analogon codierendes Gen, innerhalb eines Lebendvektors,
wie einem Pockenvirus, Salmonella, Poliovirus, Adenovirus, Vaccinia
oder BCG, enthalten sein.
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Die
Erfindung erstreckt sich ebenfalls auf ein Verfahren zur Erzeugung
einer Immunantwort in einem Wirt, einschließlich eines Menschen, umfassend
das Verabreichen an diesen von einer immunwirksamen Menge der hierin
vorgesehenen immunogenen Zubereitungen.
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Wie
obenstehend erwähnt,
ist das hierin bereitgestellte Hin47-Analogon nützlich in diagnostischen Anwendungen.
Folglich wird, in einem weiteren Aspekt der Erfindung, ein Verfahren
zum Bestimmen des Vorliegens von Antikörpern, die spezifisch mit Hin47
reagieren, in einer Probe vorgesehen, umfassend die folgenden Schritte:
- (a) In Kontaktbringen der Probe mit dem Hin47-Analogon,
welches im Wesentlichen dieselben immunogenen Eigenschaften wie
das natürliche
Hin47-Protein besitzt, wie hierin bereitgestellt, zur Herstellung
von Komplexen, die das Hin47-Analogon und jedwede derartigen, in
der Probe vorhandenen Antikörper,
die spezifisch damit reagieren, umfassen; und
- (b) Bestimmen der Bildung der Komplexe.
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Die
vorliegende Erfindung sieht ebenfalls ein Verfahren zum Bestimmen
des Vorliegens von Hin47 in einer Probe vor, umfassend die folgenden
Schritte:
- (a) Immunisieren eines Subjekts mit
einer wie hierin bereitgestellten immunogenen Zubereitung, um für das Hin47-Protein
spezifische Antikörper
herzustellen;
- (b) In Kontaktbringen der Probe mit den Antikörpern, um
Komplexe herzustellen, die jedwedes Hin47, das in der Probe vorliegt,
und die Hin47-spezifischen Antikörper
umfassen; und
- (c) Bestimmen der Bildung der Komplexe.
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Die
Erfindung erstreckt sich des weiteren auf ein diagnostisches Kit
zum Bestimmen des Vorliegens von Antikörpern in einer Probe, die spezifisch
mit Hin47 reagieren, umfassend:
- (a) das Hin47-Analogon
mit im Wesentlichen denselben immunogenen Eigenschaften wie das
natürliche Hin47-Protein,
wie hierin vorgesehen;
- (b) Mittel zum in Kontaktbringen des Analogons mit der Probe,
um einen Komplex herzustellen, der das Analogon und jedwede derartigen,
in der Probe vorliegenden, Antikörper
umfasst; und
- (c) Mittel zum Bestimmen der Bildung des Komplexes.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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Die 1 zeigt
die Restriktionskarten der Plasmide JB-1031-1-14 und JB-1068-2-2
und die Konstruktion der Plasmide für die Sequenzanalyse;
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Die 2 zeigt die vollständige Nukleotid- (SEQ ID Nr.
1) und abgeleitete Aminosäure-Sequenz (SEQ ID Nr.
2) von Hin47 aus dem H. influenzae-Stamm SB 33 sowie eine partielle
Nukleotid-Sequenz (SEQ ID Nr. 3) und eine partielle abgeleitete
Aminosäuresequenz
(SEQ ID Nr. 4) davon, wobei letztere spezifisch von einem Erfinder
hierin aus Materialien kopiert wurde, welche in der ASM-Konferenz,
wie oben stehend beschrieben, vorgestellt wurden;
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Die 3 zeigt einen Vergleich der Aminosäuresequenzen
von H. influenzae-Hin47 (SEQ ID Nr. 2), E. coli-htrA (SEQ ID Nr.
5) und Salmonella ryphimurium-htrA (SEQ ID NR. 6);
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Die 4 zeigt eine Parallel-Übereinanderstellung von den
Aminosäureresten
57 bis 256 von Hin47 mit gewissen bekannten Proteasen (SEQ ID Nr.
7 bis 16). Die Codes sind die Folgenden: TON, Ratten-Tonin; PKAAB,
Kallikrein; PTN, Trypsin; CHAA, Chymotrypsin; EST, Elastase; RP2A,
Ratten-Mastzellen-Protease; SGT, Streptomyces griseus-Trypsin; SGBE,
S.griseus-Proteinase A; SGA, S. griseus-Proteinase B; ALP, L.enzymogenes-alphalytische
Protease; hin47, Reste 57–256
von Hin47. Die Asterisken (*) kennzeichnen strukturell konservierte
Regionen. Die katalytischen Triaden-Reste werden durch ein Gitterkreuz
(#) angegeben. "con" bezieht sich auf
Regionen eines strukturellen Konsensus unter den Säuger-Proteasen;
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Die 5 zeigt die Restriktionskarten für die Plasmide
DS-1011-1-1 und DS-1048-2, welche ein Hin47-Analogon aus E. coli
exprimieren, und ein Konstruktionsschema für das Plasmid DS-1011-1-1 (Plasmid pT7/Hin47*);
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Die 6 zeigt
ein Verfahren zur Reinigung des Hin47-Analogons aus E. coli gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung und die Gel-Analyse des gereinigten Produkts;
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Die 7 zeigt
die Protease-Aktivitäten
von natürlichem
Hin47 und Hin47-Analogon gegenüber β-Casein.
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Die 8 zeigt
die Stabilität
von natürlichem
Hin47 und des Hin47-Analogons bei unterschiedlichen Temperaturen;
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Die 9 zeigt
den enzymatischen Abbau eines rekombinanten H. influenzae-Proteins
durch natürliches
Hin47 und das Hin47-Analogon; und
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die 10 zeigt
die vergleichende Immunogenität
von natürlichem
Hin47 und des Hin47-Analogons in
Mäusen;
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die 11 zeigt den Aminosäurevergleich von Hin47-Protein,
das aus den H. influenzae-Stämmen SB33
und SB12 isoliert wurde; und
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die 12 zeigt
die Reinigung des Hin47- Analogons H91A aus E. coli.
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Allgemeine
Beschreibung der Erfindung
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Jedwede
Haemophilus-Stämme,
welche Hin47-Gene aufweisen, können
zweckmäßigerweise
verwendet werden, um die gereinigten und isolierten Nukleinsäuremoleküle vorzusehen
(welche in der Form von DNA-Molekülen vorliegen können), die
wenigstens einen Teil umfassen, der für Hin47 codiert, wie von den Ausführungsformen
von der vorliegenden Er findung typisiert. Solche Stämme sind
im Allgemeinen aus klinischen Quellen und aus Bakterienkultur-Sammlungen,
wie der American Type Culture Collection, erhältlich. Derartige Stämme schließen H. influenzae-Stämme und
andere Bakterien ein, welche ein Protein herstellen, das fähig zur
Erzeugung von Antikörpern
ist, die Hin47, ein Fragment oder ein Analog davon, spezifisch erkennen.
Passende Stämme
von Haemophilus können
folgende einschließen:
- H. influenzae-Typ b Stamm MinnA;
- H. influenzae-Typ b Stamm Eagan;
- Nicht-typisierbarer H. influenzae-Stamm SB33;
- Nicht-typisierbarer H. influenzae-Stamm SB 12; oder
- Nicht-typisierbarer H. influenzae-Stamm PAK 12085.
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Unter
Bezugnahme auf die 1 werden Restriktionskarten
der Plasmide JB-1031-1-14
und JB-1068-2-2 veranschaulicht, welche einen Abschnitt enthalten,
codierend für
das Hin47-Protein aus nicht-typisierbarem H. influenzae SB33. Die
Nukleotidsequenz des Hin47-Gens
wurde bestimmt und wird in der 2 zusammen
mit der abgeleiteten Aminosäuresequenz
des Hin47-Proteins gezeigt. Unter Bezugnahme auf die 3 wird eine Aminosäuresequenz-Parallelübereinanderstellung
von H.influenzae-Hin47 und den Serin-Proteasen htrA aus Escherichia
coli und htrA aus Salmonella typhimurium gezeigt. Diese Übereinanderstellung enthüllt erstmalig
die unerwartete Feststellung der Anmelder der vorliegenden Erfindung,
dass Hin47 mit bakteriellen Serin-Proteasen verwandt ist, und dass
Hin47 Protease-Aktivität
besitzt. Früher
wurde über
Hin47 berichtet, ein Adhesin zu sein. Die festgestellte Protease-Aktivität davon
limitiert die Nützlichkeit
von natürlichem Hin47
als Immunogen für
eine Impfung und als Antigen in diagnostischen Anwendungen in großem Maße. Die Sequenz-Übereinanderstellung, welche
in der 3 gezeigt ist, enthüllte, dass
die htrA-Proteine und Hin47 eine Sequenz GNSGGAL (SEQ ID Nr. 17)
zwischen den Resten 195 und 201 des reifen Proteins enthalten. Die
Konsensus-Sequenz der aktiven Stelle von Serinproteasen ist GDSGGPK
(SEQ ID Nr. 18) (Brenner 1988), und der aktive Rest ist Serin. Somit
wurde Serin-197 in Hin47 mutiert, um ein Analogon von Hin47 mit
verminderter Protease-Aktivität,
gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung, zu produzieren. In einer besonderen Ausführungsform
wurde Serin-197 durch Alanin ersetzt. Die Aminosäurereste 57 bis 256 von Hin47
wurden fernerhin mit bekannten Proteasen parallel-übereinander
gestellt, und die Reste der aktiven Stelle aus den lokalen Homologien
identifiziert, welche die Reste der katalytischen Triade umgeben
(4). Es gibt ein Standard-Numerierungssystem
für Serin-Proteasen,
in welchem die Reste der katalytischen Triade als His-57, Asp-102
und Ser-195 numeriert sind. Diese entsprechen den Resten His-91,
Asp-121 und Ser-197 in dem sequenziellen Numerierungssystem. Somit
wird, unter Bezugnahme auf die 4,
eine Struktur-basierende Über einanderstellung
von 10 strukturell bestimmten Serinproteasen (SEQ ID Nr. 7 – 16) gezeigt,
in welchen homologe Reste hauptsächlich
auf Grundlage ähnlicher
Lokalisierungen im dreidimensionalen Raum aligniert bzw. parallel-ausgerichtet
werden. Die Lage von vielen der Reste im hydrophoben Kern von Hin47,
sowie von Resten rings um die aktive Stelle herum, kann ziemlich
gut aligniert werden, um funktionelle Aminosäuren der Hin47-Protease zu
identifizieren. Somit schließen
andere Aminosäurereste
in Hin47, welche zur Protease-Aktivität des Proteins
beitragen, His-91 und Asp-121 ein. In besonderen Ausführungsformen
kann His-91 durch Alanin, Lysin oder Arginin ersetzt werden. In
einer weiteren Ausführungsform
kann Asp-121 durch Alanin oder Glutaminsäure ersetzt werden. In einer
zusätzlichen
Ausführungsform
kann Serin-197 durch Alanin, Serin oder Treonin ersetzt werden.
Obwohl die Bereitstellung eines Analogons von Hin47 mit verminderter
Protease-Aktivität
hierin durch eine besondere Aminosäuresubstitution innerhalb des
Hin47-Proteins beispielhaft veranschaulicht worden ist, gestatten
die Feststellung der Protease-Aktivität und die Verfahren der Hin47-Expression,
-Reinigung und -Analyse, welche hierin vorgesehen sind, die Herstellung
von anderen Analoga, bei welchen wenigstens eine andere Aminosäure deletiert
oder ersetzt wird oder bei welchen wenigstens eine zusätzliche
Aminosäure
in das Hin47-Protein eingefügt
wird. In besonderen Anwendungen und Ausführungsformen kann es wünschenswert
sein, gleichzeitig mehrere Aminosäuren des Hin47-Proteins zu
verändern,
um insbesondere die Protease-Aktivität von Hin47 zu vermindern.
Die mehreren Aminosäuren
können
His-91 und Ser-197 sein, und können
deletiert oder mit Alanin ersetzt werden. In einer alternativen
Ausführungsform
können
die mehreren Aminosäuren
His-91, Asp-121 und Ser-197 und können deletiert oder durch Alanin
ersetzt sein. Folglich sieht die vorliegende Erfindung Analoga von
Hin47-Protein mit einer verminderten Protease-Aktivität aufgrund
einzelner oder mehrerer Aminosäure-Deletionen,
-Austauschungen oder -Additionen innerhalb des Hin47-Proteins vor.
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Wie
obenstehend erörtert,
zeigt Hin47 Homologie mit E. coli-htrA oder S. typhimurium-htrA,
welche beide Stressantwort-Proteine mit Serinprotease-Aktivität sind.
E. coli-htrA ist durch Wachstum bei 43,5°C (Ref. 13) induzierbar. Wir
haben gezeigt, dass das E. coli-htrA-Protein
ebenfalls durch Wachstum in 6 % Ethanol induzierbar ist. Hin47 kann
auch durch 6 % Ethanol und zu einem geringeren Ausmaß durch
Temperaturreduktion bei 43,5°C
induziert werden, wie ausführlich
untenstehend beschrieben wird. Diese Analyse der Expression von
Hin47 liefert einen weiteren Beweis der Verwandtschaft zwischen
diesem Protein und LtrA.
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Das
hin47-Gen wurde auch aus dem nicht-typisierbaren H. influenzae-Stamm
SB12 durch PCR-Amplifikation kloniert. Unter Bezugnahme auf die 11 wird ein Aminosäu revergleich zwischen den Hin47-Proteinen
der H. influenzae-Stämme
SB12 und SB33 gezeigt. Dies zeigt, dass die Proteine hinsichtlich
der Aminosäuresequenz
fast identisch sind.
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Unter
Bezugnahme auf die 5, werden die Plasmide
DS-1011-1-1 und DS-1048-2 veranschaulicht, welche ein Hin47-Analogon
Serin-197-iAlanin in E. coli exprimieren. Die 6 zeigt
ein Flussdiagramm eines Verfahrens für die Reinigung des Hin47-Analogons
aus E. coli-Einschlusskörpern.
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Die 7 zeigt
die verminderte Protease-Aktivität
des Hin47 Serin-197 → Alanin-Analogons auf das Substrat β-Casein und
demonstriert, dass das Analogon weniger als etwa 10 % der Protease-Aktivität von natürlichem
Hin47-Protein besitzt. Somit wird in einer Ausführungsform der Erfindung ein
Analogon von Hin47 mit einer Protease-Aktivität von weniger als etwa 10 %
der Protease-Aktivität
von natürlichem
Hin47 vorgesehen, und bei einem solchen Analogon kann die Aminosäure Serin-197
spezifisch durch Alanin ersetzt sein.
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Unter
Bezugnahme auf die 8 wird eine Analyse der erhöhten Stabilität eines
Analogons von Hin47, wie hierin vorgesehen, veranschaulicht. Somit
wird, in einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, ein Analogon von Hin47-Protein mit erhöhter thermischer
Stabilität
vorgesehen, und bei einem derartigen Analogon kann die Aminosäure Serin-197 spezifisch durch
Alanin ersetzt sein.
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Unter
Bezugnahme auf die 9 wird der proteolytische Abbau
eines Nicht-Hin47-Haemophilus-Antigens
durch Hin47 und ein Hin47-Analogon, wie hierin vorgesehen, veranschaulicht.
So wird gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ein Analogon von Hin47 vorgesehen, kompatibel
mit einem zweiten Nicht-Hin47-Protein, und bei einem derartigen
Analogon kann die Aminosäure
Serin-197 spezifisch durch Alanin ersetzt sein.
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Unter
Bezugnahme auf die 10 und die Tabelle 1 wird die
vergleichende Immunogenität
von unmodifiziertem Hin47 und einem Hin47-Analogon mit verminderter
Protease-Aktivität in Mäusen veranschaulicht. Das
Hin47-Protein und die Hin47-Analoga S197A und H91A hatten eine vergleichbare
Immunogenität.
Somit wird in einer besonderen Ausführungsform ein Analogon von
Hin47 mit verminderter Protease-Aktivität und mit im Wesentlichen den
gleichen immunogenen Eigenschaften wie natürliches Hin47-Protein vorgesehen.
Bei einem derartigen Analogon kann spezifisch die Aminosäure Serin-197
durch Alanin ersetzt sein.
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Unter
Bezugnahme auf die Tabellen 2 und 3 werden die Immunschutz-verleihenden
Eigenschaften der Analoga von Hin47 mit verminderter Protease-Aktivität gegen
Hib im Jungratten-Modell von Bakterämie und im Aktivimpfungs-Chinchilla-Modell
für Mittelohrentzündung gemäß besonderen
Ausführungsformen
der Erfindung gezeigt, wobei bei einem derartigen Analog spezifisch
die Aminosäure
His-91 deletiert oder durch Alanin, Lysin oder Arginin ersetzt werden
kann; Asp-121 deletiert oder durch Alanin oder Glutaninsäure ersetzt
werden kann; Serien-197 durch Alanin, Cystein oder Threonin ersetzt
sein kann; oder eine Kombination hiervon der Fall ist.
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Gemäß eines
anderen Aspektes der vorliegenden Erfindung wird ein Impfstoff gegen
Haemophilus oder andere bakterielle Pathogene vorgesehen, welche
Hin47 oder ein Protein produzieren, das in der Lage zum Induzieren
von Antikörpern
ist, welche Hin47 spezifisch erkennen, umfassend eine immunogenisch
wirksame Menge eines immunprotektiven Analogons von Hin47, wie hierin
vorgesehen, oder ein Nukleinsäuremolekül mit einer
ein Hin47-Analogon
codierenden Sequenz, wie hierin vorgesehen, und einem physiologisch
annehmbaren Träger
hierfür.
Die bereitgestellten Analoga können
auch als ein Trägerprotein
für Hapten,
Polysaccharide oder Peptide verwendet werden, um einen Konjugatimpfstoff
gegen nicht mit Hin47 verwandte antigene Determinanten herzustellen.
-
Wie
aus der folgenden Beschreibung offensichtlich sein wird, sieht die
vorliegende Erfindung ferner Plasmide und neue Stämme von
Bakterien für
die Herstellung von Hin47-Analogen,
wie hierin vorgesehen, vor.
-
Die
gereinigten und isolierten DNA-Moleküle, umfassend mindestens einen
Abschnitt, codierend für ein
Analogon von Haemophilus influenzae-Hin47-Protein mit verminderter
Protease-Aktivität
im Vergleich zu natürlichem
Hin47, typisiert durch die hierin beschriebenen Ausführungsformen,
sind vorteilhaft als Nukleinsäuresonden
für die
spezifische Identifikation von Haemophilus-Stämmen in vitro oder in vivo.
Die von den hierin vorgesehenen DNA-Molekülen codierten Hin47-Analoga
sind nützlich
als diagnostische Reagenzien, als Antigene oder für die Erzeugung
von Anti-Hin47-Antikörpern,
Antigene für
die Impfung gegen die Erkrankungen, welche von Spezies von Haemophilus
oder anderen bakteriellen Pathogenen verursacht werden, die ein Protein
herstellen, das fähig
zur Erzeugung von Antikörpern
ist, welche Hin47 spezifisch erkennen, oder zum Nachweisen einer
Infektion durch Haemophilus und andere derartige Bakterien.
-
In
zusätzlichen
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung können
die Hin47-Analoga
mit verminderter Protease-Aktivität, wie hierin vorgesehen, als
Trägermoleküle zur Herstellung
von chimären
Molekülen und
Konjugatimpfstoffen (einschließlich
Glycokonjugaten) gegen pathogene Bakterien, einschließlich eingekapselten
Bakterien, verwendet werden. So können beispielsweise Glycokonjugate
der vorliegenden Erfindung bei Impfungen angewandt werden, um Schutz
gegen Krankheit und Infektion zu verleihen, welche von jedweden
Bakterien verursacht werden, die Polysaccharid-Antigene einschließlich Lipooligosacchariden (LOS)
und PRP aufweisen. Bakterielle Pathogene können beispielsweise Haemophilus
influenzae, Streptococcus pneumoniae, Escherichia coli, Neisseria
meningitidis, Salmonella typhi, Streptococcus mutans, Cryptococcus
neoformans, Klebsiella, Staphylococcus aureus und Pseudomonas seruginosa
einschließen.
Besondere Antigene, welche an Analoge von Hin47 konjugiert sein
können,
und Verfahren zur Durchführung
solcher Konjugationen werden in der veröffentlichten PCT-Anmeldung
WO 94/12641 der Anmelder beschrieben, welche hierin durch den Bezug
darauf einbezogen ist.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
kann die Trägerfunktion
von Hin47-Analogen zum Beispiel verwendet werden, um Immunität gegen
abnormale Polysaccharide von Tumorzellen zu induzieren, oder um
Anti-Tumor-Antikörper
herzustellen, welche an chemotherapeutische oder bioaktive Mittel
konjugiert werden können.
-
Folglich
sieht die vorliegende Erfindung die Primärsequenz und die Herstellung
von Analogen von Hin47 von H. influenzae vor, welche in der Prävention
und Diagnose von Krankheiten, die durch H. influenzae verursacht
werden, verwendet werden können.
Insbesondere haben die Erfinder festgestellt, dass die Hin47-Analoga
schützende
Immunantworten gegen eine bakterielle Herausforderung mit lebendem
H. influenzae-Typ b hervorrufen können. Somit besitzt die vorliegende
Erfindung Nützlichkeit
bei Impfstoffen. Die Erfindung beschreibt auch die Nukleotidsequenzen
der Gene, welche die Hin47-Analoga codieren. Diese DNA-Segmente
können
verwendet werden, um ein Immunogen, welches im wesentlichen frei
von anderen H. influenzae-Antigenen ist, wie PRP und Lipooligosacchariden
(LOS), durch Anwendung von rekombinanter DNA-Technologie vorzusehen.
Das Hin47-Analogon-Protein kann in einem geeigneten Expressionssystem, wie
E. coli, Haemophilus, Bacillus, Bordetella, Pilzen, Hefe, Baculovirus,
Pockenvirus, Vaccinia oder Säuger-Expressionssystemen,
produziert werden. Die vorliegende Beschreibung sieht ferner neue
Techniken vor, welche zur Herstellung von im wesentlichen reinen
Hin47-Analogen angewandt werden können.
-
Für den Fachmann
auf dem Gebiet ist es deutlich offensichtlich, dass die verschiedenen
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung viele Anwendungen auf den Gebieten der
Impfung, Diagnose, Behandlung beispielsweise von Haemophilus-Infektionen
und Infektionen mit anderen bakteriellen Pathogenen, welche Proteine
produzieren, die in der Lage zur Erzeugung von Antikörpern sind,
die Hin47 spezifisch erkennen, und der Erzeugung von immunologischen
Reagenzien aufweisen. Eine weitere, nicht-einschränkende Erörterung derartiger
Anwendungen wird ferner nachstehend präsentiert.
-
1. Impfstoff-Herstellung
und -Anwendung
-
Immunogene
Zubereitungen, welche zur Verwendung als Impfstoffe geeignet sind,
können
aus Hin47-Analogen, wie hierin beschrieben, hergestellt werden.
Der Impfstoff ruft eine Immunantwort in einem Subjekt hervor, welches
Antikörper
produziert, einschließlich
Anti-Hin47-Antikörpern
und Antikörpern,
welche opsonisierend bzw. Phagozytose-herbeiführend oder bakterizid sind.
Sollte das geimpfte Subjekt durch Haemophilus oder andere Bakterien
herausgefordert werden, welche Proteine herstellen, fähig zur
Erzeugung von Antikörpern,
welche Hin47 spezifisch erkennen, binden die Antikörper an
das Bakterium und inaktivieren dieses. Darüber hinaus können opsonisierende
oder bakterizide Anti-Hin47-Antikörper ebenfalls
Schutz durch alternative Mechanismen verleihen.
-
Immunogene
Zubereitungen, einschließlich
Impfstoffen, können
als injizierbare Formen, als flüssige Lösungen oder
Emulsionen hergestellt werden. Die Hin47-Analoge können mit
pharmazeutisch annehmbaren Exzipienten gemischt werden, welche mit
dem Hin47-Analog
kompatibel sind. Solche Exzipienten können Wasser, Kochsalzlösung, Dextrose,
Glycerol, Ethanol und Kombination hiervon einschließen. Die
immunogenen Zubereitungen und Impfstoffe können ferner Hilfssubstanzen
enthalten, wie benetzende oder emulgierende Mittel, pH-Puffermittel
oder Adjuvantien, um deren Wirksamkeit zu steigern. Verfahren zur
Erzielung eines Adjuvanz-Effektes schließen die Verwendung von Mitteln,
wie Aluminiumhydroxid oder -phosphat (Alum) ein, welches üblicherweise
als 0,05- bis 0,1-prozentige Lösung
in phosphatgepufferter Kochsalzlösung
verwendet wird. Immunogene Zubereitungen und Impfstoffe können parenteral,
durch Injektion, subkutan oder intramuskulär verabreicht werden. Alternativ
dazu können
die gemäß der vorliegenden
Erfindung gebildeten immunogenen Zubereitungen in einer Weise formuliert
und abgegeben werden, dass eine Immunantwort an Schleimhautoberflächen hervorgerufen
wird. So kann die immunogene Zubereitung an Schleimhautoberflächen beispielsweise
auf dem nasalen oder oralen (intragastrischen) Weg verabreicht werden.
Alternativ dazu können andere
Arten der Verabreichung, einschließlich Suppositorien und oralen
Formulierungen, wünschenswert sein.
Für Suppositorien
können
Bindemittel und Träger
beispielsweise Polyalkalenglycole oder Triglyceride einschließen. Orale
Formulierungen können
normalerweise verwendete Inzipienten einschließen, wie beispielsweise pharmazeutische
Güteklassen
von Saccharin, Cellulose und Magnesiumcarbonat. Diese Zubereitungen
können
die Form von Lösungen,
Suspensionen, Tabletten, Pillen, Kap seln, Formulierungen mit verzögerter Freisetzung
oder Pulvern einnehmen und enthalten etwa 1 bis 95 % an den Hin47-Analogen.
Die immunogenen Präparationen
und Impfstoffe werden auf eine Weise verabreicht, welche mit der
Dosierungsformulierung kompatibel ist, und in einer solchen Menge,
wie sie therapeutisch wirksam, schützend und immunogen sein wird.
Die zu verabreichende Menge hängt
vom zu behandelnden Subjekt ab, einschließlich zum Beispiel der Fähigkeit
des Immunsystems der Person, Antikörper zu synthetisieren, und,
falls notwendig, eine Zell-vermittelte Immunantwort hervorzubringen.
Die genauen Mengen an Wirkstoff, welche zur Verabreichung erforderlich
sind, hängen
von der Beurteilung des behandelnden Arztes ab. Allerdings sind
geeignete Dosierungsbereiche vom Fachmann auf dem Gebiet leicht
bestimmbar, und können
in der Größenordnung
von Mikrogramm der Hin47-Analoge
liegen. Geeignete Zeitpläne
für die
anfängliche
Verabreichung und Booster-Dosierungen
sind ebenfalls variabel, können
aber eine anfängliche
Verabreichung, gefolgt von anschließenden Verabreichungen, einschließen. Die
Dosierung kann auch vom Weg der Verabreichung abhängen und
wird gemäß der Größe des Wirtes
variieren.
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Die
Antigenkonzentration in einer immunogenen Zubereitung gemäß der Erfindung
beläuft
sich im allgemeinen auf etwa 1 bis 95 %. Ein Impfstoff, welcher
antigenes Material von lediglich einem Pathogen enthält, ist
ein monovalenter Impfstoff. Impfstoffe, welche antigenes Material
von mehreren Pathogenen enthalten, sind kombinierte Impfstoffe und
gehören
ebenfalls der vorliegenden Erfindung an. Derartige kombinierte Impfstoffe können zum
Beispiel Material aus verschiedenen Pathogenen oder aus verschiedenen
Stämmen
desselben Pathogens oder aus Kombinationen verschiedener Pathogene
enthalten.
-
Die
Nukleinsäuremoleküle, codierend
das Hin47-Analog der vorliegenden Erfindung, können auch direkt für eine Immunisierung
durch direkte Verabreichung der DNA beispielsweise durch Injektion
für eine
genetische Immunisierung oder durch Konstruieren eines Lebendvektors,
wie Salmonella, BCG, Adenovirus, Pockenvirus, Vaccinia oder Poliovirus,
verwendet werden. Eine Erörterung
von einigen Lebendvektoren, welche verwendet worden sind, um heterologe
Antigene in das Immunsystem einzutragen, wird zum Beispiel in O'Hagan (1992) diskutiert.
Verfahren für
die direkte Injektion von DNA in Testsubjekte für eine genetische Immunisierung
werden beispielsweise in Ulmer et al., 1993, beschrieben.
-
2. Immunoassays
-
Die
Hin47-Analoga der vorliegenden Erfindung sind nützlich als Immunogene für die Erzeugung
von Anti-Hin47-Antikörpern,
als Antigene in Immunassays, einschließlich Enzyme-Linked-Immunosorbent-Assays (ELISA),
RIAs und anderen nicht-Enzym-verknüpften Antikörperbindungsassays oder Vorgehensweisen,
welche im Fachgebiet für
die Detektion von antibakteriellen Haemophilus- und Anti-Hin47-Antikörpern bekannt sind.
In ELISA-Assays
werden die Hin47-Analoge auf einer gewählten Oberfläche, beispielsweise
einer Oberfläche,
fähig zur
Bindung von Proteinen, wie den Vertiefungen einer Polystyrol-Mikrotiterplatte,
immobilisiert. Nach Waschen zur Entfernung von unvollständig adsorbierten
Hin47-Analogen kann ein nicht-spezifisches Protein, wie eine Lösung von
Rinderserumalbumin (BSA), welches bekanntermaßen hinsichtlich der Testprobe antigenisch
neutral ist, an die gewählte
Oberfläche
gebunden werden. Dies gestattet die Blockierung von nicht-spezifischen
Adsorptionsstellen auf der immobilisierenden Oberfläche und
vermindert somit den Hintergrund, der durch nicht spezifische Bindungen
von Antiseren an die Oberfläche
verursacht wird.
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Die
immobilisierende Oberfläche
wird dann mit einer Probe, wie klinischen oder biologischen Materialien,
welche zu testen ist, auf eine Weise kontaktiert, welche der Bildung
von Immunkomplex (Antigen/Antikörper)
förderlich
ist. Dies kann das Verdünnen
der Probe mit Verdünnungsmitteln,
wie Lösungen
von BSA, Rindergammaglobulin (BGG) und/oder Phosphat-gepufferter
Kochsalzlösung
(PBS)/Tween, einschließen.
Die Probe wird dann 2 bis 4 Stunden lang bei Temperaturen wie von
der Größenordnung
von etwa 25°C
bis 37°C inkubieren
gelassen. Im Anschluß an
die Inkubation wird die Proben-kontaktierte Oberfläche gewaschen,
um nicht-immunkomplexiertes Material zu entfernen. Das Waschvorgehen
kann das Waschen mit einer Lösung, wie
PBS/Tween oder einem Boratpuffer, einschließen. Im Anschluß an die
Bildung spezifischer Immunkomplexe zwischen der Testprobe und den
gebundenen Hin47-Analogen, und einem anschließenden Waschen, kann das Auftreten
und sogar die Menge der Immunkomplex-Bildung bestimmt werden, indem
der Immunkomplex einem zweiten Antikörper mit Spezifität für den ersten
Antikörper
unterzogen wird. Wenn die Testprobe von menschlichem Ursprung ist,
ist der zweite Antikörper
ein Antikörper
mit Spezifität
für humane
Immunglobuline und im allgemeinen IgG. Um nachweisende Mittel vorzusehen,
kann der zweite Antikörper
eine assoziierte Aktivität,
wie eine enzymatische Aktivität
aufweisen, welche zum Beispiel eine Farbentwicklung nach Inkubieren
mit einem passenden chromogenen Substrat erzeugen wird. Die Quantifizierung
kann dann durch Messen des Grads der Farberzeugung beispielsweise
unter Verwendung eines Spektrophotometers für sichtbare Spektren erreicht
werden.
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3. Verwendung von Sequenzen
als Hybridisierungssonden
-
Die
Nukleinsäuremoleküle der vorliegenden
Erfindung, welche die Sequenz des hin47-Analogon-Gens aufweisen, gestatten die
Identifizierung und Klonierung der Hin47-Gene aus jeder Spezies
von Haemophilus und anderen Bakterien, welche Proteine produzieren,
die fähig
zur Erzeugung von Antikörpern
sind, welche Hin47 spezifisch erkennen.
-
Die
Nukleinsäuremoleküle, welche
die Sequenz aufweisen, codierend für das Hin47-Analogon der vorliegenden Erfindung,
sind wegen ihrer Fähigkeit
nützlich,
selektiv Duplex-Moleküle mit komplementären Abschnitten
von anderen hin47-Genen zu bilden. Abhängig von der Anwendung kann
eine Vielzahl von Hybridisierungsbedingungen angewandt werden, um
variierende Grade an Selektivität
der Sonde zu den anderen hin47-Genen zu erzielen. Für einen
hohen Grad an Selektivität
werden relativ stringente Bedingungen verwendet, um die Duplizes
bzw. Doppelstränge
zu bilden, wie Niedrigsalz- und/oder Hochtemperatur-Bedingungen, wie
vorgesehen durch 0,02 M bis 0,15 M NaCl bei Temperaturen zwischen
etwa 50°C
bis 70°C.
Für einige
Anwendungen sind weniger stringente Hybridisierungsbedingungen erfordert,
wie 0,15 M bis 0,9 M Salz, bei Temperaturen im Bereich zwischen
etwa 20°C
bis 55°C.
Die Hybridisierungsbedingungen können
auch durch Zugabe von zunehmenden Mengen an Formamid stringenter
gemacht werden, um den Hybrid-Duplex zu destabilisieren. Somit können jeweilige
Hybridisierungsbedingungen leicht manipuliert werden und werden
im allgemeinen ein Verfahren nach Wahl, abhängig von den gewünschten
Ergebnissen, sein.
-
In
einer klinischen diagnostischen Ausführungsform können die
Nukleinsäuremoleküle, welche
die hin47-Gene der vorliegenden Erfindung codieren, in Kombination
mit einem passenden Mittel, wie einer Markierung, zum Bestimmen
der Hybridisierung verwendet werden. Eine große Vielzahl von geeigneten
Indikatormitteln sind im Fachgebiet bekannt, einschließlich radioaktiven,
enzymatischen oder anderen Liganden, wie Avidin/Biotin, welche in
der Lage zur Bereitstellung eines nachweisbaren Signals sind. In
einigen diagnostischen Ausführungsformen
kann ein Enzym-Tag bzw. -Marker, wie Urease, alkalische Phosphatase
oder Peroxidase anstelle eines radioaktiven Tag's verwendet werden. Im Falle von Enzym-Tags
sind colorimetrische Indikatorsubstrate bekannt, welche eingesetzt
werden können,
um ein Mittel bereitzustellen, welches für das menschliche Auge oder
spektrophotometrisch sichtbar ist, um eine spezifische Hybridisierung
mit Proben, welche hin47-Gensequenzen enthalten, zu identifizieren.
-
Die
Nukleinsäuremoleküle, welche
hin47-Gene der vorliegenden Erfindung umfassen, sind nützlich als Hybridisierungssonden
in Lösungs-Hybridisierungen
und in Ausführungsformen,
welche Festphasen-Vorgehensweisen anwenden. In Ausführungsformen,
welche Festphasen-Vorgehensweisen anwenden, wird die Test-DNA (oder
RNA) aus Proben, wie klinischen Proben, einschließlich Exsudaten,
Körperfluiden
(z. B. Serum, Amnionflüssigkeit, Mittelohr-Erguß, Sputum,
Bronchoalveolar-Waschfluid) oder sogar Geweben, auf eine gewählte Matrix
oder Oberfläche
adsorbiert oder anderweitig angeheftet. Die fixierte einzelsträngige Nukleinsäure wird
dann einer spezifischen Hybridisierung mit ausgewählten Sonden,
umfassend die Nukleinsäuresequenzen
der hin47-Gene der vorliegenden Erfindung, unter gewünschten
Bedingungen unterzogen. Die gewählten
Bedingungen werden von den jeweiligen Umständen abhängen, basierend auf den jeweiligen
Kriterien, welche in Abhängigkeit
von beispielsweise dem G+C-Gehalt, dem Typ der Zielnukleinsäure, der
Quelle der Nukleinsäure,
der Größe der Hybridisierungssonde
etc. erforderlich sind. Im Anschluß an das Waschen der Hybridisierungsoberfläche, so
dass nicht-spezifisch gebundene Sondenmoleküle entfernt werden, wird eine spezifische
Hybridisierung mittels der Markierung nachgewiesen oder sogar quantifiziert.
-
4. Expression der Gene,
welche Analoge von Hin47 mit verminderter Protease-Aktivität codieren
-
Vektoren,
welche vielleicht Replicon- und Steuerungssequenzen enthalten, die
aus mit der Wirtszelle kompatiblen Spezies abgeleitet sind, können für die Expression
der Hin47-Analogon-Gene,
wie hierin vorgesehen, in Expressionssystemen verwendet werden.
Der Vektor trägt
gewöhnlicherweise
eine Replikations-Stelle sowie markierende Sequenzen, welche in
der Lage sind, eine phänotypische
Selektion in transformierten Zellen vorzusehen. Zum Beispiel kann
E. coli unter Verwendung von pBR322 transformiert werden, welcher
Gene für
Ampicillin- und Tetracyclin-Resistenz enthält und somit ein einfaches
Mittel zur Identifizierung transformierter Zellen bereitstellt.
Das pBR322-Plasmid oder ein anderes mikrobielles Plasmid oder Phage, muß ebenfalls
Promotoren enthalten, oder modifiziert sein, um selbige zu enthalten,
welche von der Wirttzelle für
die Expression ihrer eigenen Proteine verwendet werden können.
-
Darüber hinaus
können
Phagenvektoren, enthaltend Replicon- und Steuerungssequenzen, welche
mit dem Wirt kompatibel sind, als ein transformierender Vektor im
Zusammenhang mit diesen Wirten verwendet werden. Beispielsweise
kann der Phage in Lambda GEMTM-11 verwendet
werden bei der Herstellung rekombinanter Phagenvektoren, welche
verwendet werden können,
um Wirtszellen, wie E. coli LE392, zu transformieren.
-
Promotoren,
welche üblicherweise
bei der rekombinanten DNA-Konstruktion verwendet werden, schließen die β-Lactamase
(Penicillinase)- und Lactose-Promotorsysteme (Chang et al., 1979;
Goeddel et al., 1980) und andere mikrobielle Promotoren, wie das
T7-Promotorsystem
(U.S.-Patent 4 952 496), ein. Details, welche die Nukleotidsequenzen
von Promotoren betreffen, sind bekannt, was einen geschulten Fachmann
in die Lage versetzt, diese funktionstüchtig mit Plasmidvektoren zu
ligieren. Der jeweilige verwendete Promotor wird im allgemeinen
eine wahlfreie Angelegenheit sein, abhängig von den gewünschten
Ergebnissen. Wirte, welche für
eine Expression der Hin47-Analoga geeignet sind, schließen E. coli,
Bacillus-Spezies, Haemophilus, Bordetella, Pilze, Hefe, Säugerzellen
ein, oder das Baculovirus-Expressionssystem kann eingesetzt werden.
-
Somit
kann es, in Übereinstimmung
mit der Erfindung, bevorzugt sein, das Hin47-Analogon-Protein durch rekombinante
Verfahren herzustellen. Besonders erwünschte Wirte für die Expression
schließen
in dieser Hinsicht grampositive Bakterien ein, welche kein LPS besitzen
und deswegen Endotoxin-frei sind. Derartige Wirte schließen Spezies
von Bacillus ein und können
besonders nützlich
für die
Produktion von nicht-pyrogenem Hin47-Analog sein.
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Biologische Hinterlegungen
-
Das
Plasmid DS-1011-1-1 (pT7/Hin47*), welches einen Abschnitt enthält, codierend
für ein Hin47-Analog,
welches hierin beschrieben und angegeben ist, ist bei der American
Type Culture Collection (ATCC), befindlich in Rockville, Maryland,
USA, unter Befolgung des Budapester Vertrages am 27. Juli 1994 unter
der Zugangs-Nr. 75845 hinterlegt worden. Proben des hinterlegten
Plasmids werden der Öffentlichkeit nach
Erteilung eines Patentes, basierend auf dieser US-Patentanmeldung,
zugänglich
werden. Die hierin beschriebene und beanspruchte Erfindung ist in
ihrem Umfang nicht durch das hinterlegte Plasmid eingeschränkt, da
die hinterlegte Ausführungsform
lediglich als eine Veranschaulichung der Erfindung beabsichtigt ist.
Jedwede äquivalenten
oder ähnlichen
Plasmide, welche ähnliche
oder äquivalente
Antigene codieren, wie beschrieben in dieser Anmeldung, liegen innerhalb
des Umfangs der Erfindung.
-
Beispiele
-
Die
obenstehende Offenbarung beschreibt die vorliegende Erfindung allgemein.
Ein vollständigeres Verständnis kann
durch Bezugnahme auf die folgenden spezifischen Beispiele erhalten
werden. Diese Beispiele sind lediglich aus Zwecken der Veranschaulichung
beschrieben, und mit ihnen wird nicht beabsichtigt, den Umfang der
Erfindung zu beschränken. Änderungen
in der Form und Substitution von Äquivalenten werden in Betracht
gezogen, wie es die Umstände
nahelegen oder zweckdienlich scheinen lassen können. Obwohl spezifische Ausdrücke hierin
benutzt worden sind, sind derartige Ausdrücke in einem beschreibenden Sinn
und nicht zu Zwecken von Einschränkungen
beabsichtigt.
-
Verfahren
der Molekulargenetik, Proteinbiochemie und Immunologie, welche in
dieser Beschreibung und diesen Beispielen angewandt aber nicht explizit
beschrieben werden, sind in der wissenschaftlichen Literatur in
breitem Maße
berichtet und liegen durchaus innerhalb der Fähigkeiten des Fachmanns auf
dem Gebiet.
-
Beispiel 1
-
Dieses
Beispiel veranschaulicht die Klonierung des hin47-Gens aus nicht-typisierbarem
N. influenzae-Stamm SB33.
-
Chromosomale
DNA wurde aus dem H. influenzae-Stamm SB33 hergestellt, und eine
EMBL3-Bibliothek wurde hergestellt und mit einer markierten Oligonukleotidsonde,
spezifisch für
das 5'-Ende von
hin47, gescreent. Nicht-typisierbarer H, influenzae-Stamm SB33 wurde
auf Mueller-Hinton-Agar oder in Hirn-Herz-Infusionsnährmedium
gezüchtet,
wie beschrieben von Harkness et al., 1992. Chromosomale DNA wurde
wie folgend hergestellt: Zellen aus 50 ml Kultur wurden durch 15
bis 20 Minuten lange Zentrifugation bei 5000 U/min bei 4°C in einer
Sorvall RC-3B-Zentrifuge pelletiert. Das Zellpellet wurde in 10
ml TE (10 mM Tris/HCl, 1 mM EDTA, pH 7,5) resuspendiert, und Pronase
wurde zu 500 μg
ml–1 und
SDS zu 1 % zugesetzt. Die Probe wurde bei 37°C inkubiert, bis ein klares
Lysat erhalten wurde. Das Lysat wurde vorsichtig einmal mit Tris-gesättigtem Phenol
(pH 7,4), einmal mit Trisgesättigtem
Phenol/Chloroform (1:1) und einmal mit Chloroform extrahiert. Die letztendliche
wäßrige Phase
wurde 24 Stunden lang bei 4°C
gegen 1 M NaCl, gefolgt von 24 Stunden gegen TE, dialysiert.
-
Eine
EMBL3-Bibliothek wurde durch partiellen Verdau der chromosomalen
SB33-DNA mit Sau3A
I, gefolgt von Größenfraktionierung
entweder auf einem 10 bis 30%igen Saccharosegradienten in TNE (20
mM Tris/HCl, 5 mM NaCl, 1 mM EDTA, pH 8,0) oder von präparativer
Gelelektrophorese, hergestellt. Fraktionen, welche DNA-Fragmente
mit einer größeren Länge als
5 kb enthielten, wurden vereinigt, gefällt und mit BamH I-Armen von
EMBL3 (Promega) ligiert. Die Ligationsmischung wurde unter Verwendung
eines Gigapack II-Verpackungskits verpackt und auf E. coli LE392-Zellen
plattiert. Die Bibliotheken wurden amplifiziert und bei 4°C in Gegenwart
von 0,3 % Chloroform aufbewahrt.
-
Plaques
wurden auf Nitrozellulosefilter für die Hybridisierung mit einer
32P-markierten Oligonukleotidsonde
(3026.SL) abgezogen. Die Oligonukleotidsequenz war AT-GAAAAAAACACGTTTTGTATTAAATAGTATTGCACTTGG
(SEQ ID Nr.: 3), entspre chend der N-terminalen Aminosäuresequenz
MKKTRFVLNSIALG (SEQ ID Nr.: 19). Phagen-DNA wurde aus den vermeintlichen
Plaques präpariert,
und die Insert-DNA wurde durch Sal I-Verdau herausgeschnitten und
in pUC8-BgXb, welcher mit Sal I verdaut war, kloniert. Die Plasmide JB-1031-1-14
und JB-1068-2-2 (1) wurden für eine weitere Analyse ausgewählt.
-
Beispiel 2
-
Dieses
Beispiel veranschaulicht die Charakterisierung und Sequenzanalyse
des hin47-Gens und
der abgeleiteten Aminosäuresequenz
des Hin47-Proteins aus dem NTHi-Stamm SB33.
-
Eine
Restriktionskartierung und Southern-Blot-Analyse der Klone JB-1031-1-14
und JB-1068-2-2 lokalisierte das hin47-Gen auf einem 4,7 kb großen BamH
I/BamH I- oder einem 2,7 kb großen
BamH I/Pst I-DNA-Fragment. Das 4,7 kb große BamH I/BamH I-Fragment aus
JB-1068-2-2 wurde in pUC8/BgXb subkloniert, wodurch das Plasmid
DS-755-1 erzeugt wurde. Das 3,1 kb große BamH I- bis Xba I-Fragment
von DS-755-1 wurde in pUC18 subkloniert, wodurch das Plasmid JB-1165-1
erzeugt wurde, welches Restriktionsstellen besitzt, die für das "Erase-a-base"(Promega)-Vorgehen
geeignet sind (1). Diese Technik erzeugt sukzessive
Klone mit zunehmenden Trunkierungen von Insert-DNA, wobei die Deletionen
vom gleichen Ende her stattfinden. Der resultierende "nested" bzw. geschachtelte
Satz an Klonen kann rasch unter Verwendung eines universellen Primers
sequenziert werden.
-
DNA
aus dem Plasmid JB-1165-1 wurde mit BamH I und Sac I verdaut und
einem exoIII-Verdau unter Verwendung eines Erase-a-base-Kits unterzogen.
Der resultierende Satz von trunkierten Plasmiden wurde durch Agarosegelelektrophorese
analysiert, und repräsentative
Plasmide wurden für
die Sequenzanalyse ausgewählt.
-
Plasmid-DNA
für die
Sequenzierung wurde durch eine Modifikation der Vorgehensweise von
Holmes und Quigley, 1981, hergestellt. Kurz gesagt, wurde das Zellpellet
aus 50 ml Kultur in 10 ml STET (8 % Saccharose, 5 % Triton X-100,
50 mM EDTA und 50 mM Tris/HCl, pH 8,0) resuspendiert, Lysozym (2,5
mg) wurde zugesetzt, und die Mischung wurde 2 Minuten lang gekocht.
Die Probe wurde in einer Sorval RC 5B 20 Minuten lang bei 14000
U/min zentrifugiert, und der Überstand
wurde mit einem gleichen Volumen von Isopropanol präzipitiert,
mit 70 % Ethanol und danach absolutem Ethanol gewaschen und dann
luftgetrocknet. Das Pellet wurde in 0,9 ml TE resuspendiert, wonach
20 μl von
5 mg ml–1 RNAse
A zugegeben wurden, und die Mischung wurde 15 Minuten lang bei 37°C inkubiert.
Nach der Zugabe von 500 μl
1,5 M NaCl/30% PEG wurde die Mischung 30 Minuten lang auf Eis inkubiert,
und die DNA wurde durch Zentrifugation in einer Eppendorf-Mikrofuge
während
10 Minuten pelletiert. Das Pellet wurde in 400 μl TE resuspendiert und zweimal
mit Trisgesättigtem
Phenol (pH 7,4), zweimal mit Tris-gesättigtem Phenol/Chloroform (1:1)
und zweimal mit Chloroform extrahiert. Die DNA wurde durch Zusetzen
von 40 μl
3 M Ammoniumacetat und 1 ml Ethanol präzipitiert, mit 70 % Ethanol
gewaschen und in destilliertem Wasser resuspendiert.
-
DNA-Proben
wurden unter Verwendung des ABI-Modell 370A-DNA-Sequenzierers und
der Farbstoff-Terminator-Chemie sequenziert. Der universelle Rückwärts-Primer
wurde mit dem geschachtelten Satz an Klonen verwendet, um die Sequenz
des hin47-codierenden Stranges zu bestimmen. Oligonukleotid-Primer von
ungefähr
25 Basen Länge
wurden verwendet, um die Sequenz des nicht-codierenden Strangs zu
bestätigen.
Die Nukleotidsequenz des SB33-hin47-Gens und die abgeleitete Aminosäuresequenz
des Hin47-Proteins sind in der 2 gezeigt.
Die Nukleotid- und N-terminalen Aminosäuresequenzen von Hin47, vorgestellt auf
dem ASM-Meeting, New Orleans, 26. bis 30. Mai 1992, sind in Kleinbuchstaben
in der 2 angegeben. Die aminoterminalen
Sequenzen des SB33-Hin47 und diese präsentierte Sequenz sind identisch,
was die Identität
des klonierten Gens als hin47 begründet.
-
Beispiel 3
-
Dieses
Beispiel beschreibt die Ermittlung von Serinprotease-Aktivität des Hin47-Proteins.
-
Die
abgeleitete Aminosäuresequenz
von Hin47-Protein, bestimmt in obenstehendem Beispiel 2, wurde mit
allen anderen bekannten Proteinen in der Genbank-Datenbank verglichen.
Wie obenstehend beschrieben, wird von dem Hin47-Protein in veröffentlichten
PCT-Anmeldungen
WO 94/00149, WO 92/11367 und WO 92/10936 berichtet, ein Adhesin-Molekül von Haemophilus
zu sein. Es war deshalb eine überraschende
und unerwartete Feststellung der vorliegenden Erfindung, dass Hin47-Protein
eine signifikante Aminosäurehomologie
(55 %) mit den Serinproteasen E. coli htrA und S. typhimurium htrA
und anderen Proteasen besitzt. Diese Aminosäurehomologien sind in den 3 und 4 gezeigt.
Darüber
hinaus wurde von Hin47-Protein festgestellt, sich selbst zu verdauen,
es sei denn es wurde in Gegenwart eines Serinprotease-Inhibitors,
wie Pefablock, aufbewahrt.
-
Beispiel 4
-
Dieses
Beispiel veranschaulicht die Erzeugung des mutanten hin47-Gens durch
ortsgerichtete Mutagenese.
-
Wie
obenstehend erklärt,
sind H. influenzae Hin 47, E.coli htrA und S. typhimurium htrA alle
Serinproteasen. Die Konsensussequenz der aktiven Stelle von Serinproteasen
ist GDSGGPK (SEQ ID Nr.: 18) [Brenner, 1988], wobei Serin der aktive
Rest ist. Die htrA-Proteine
besitzen beide eine GNSGGAL (SEQ ID Nr.: 17)-Sequenz, und in H.
influenzae Hin 47 gibt es die identische Sequenz zwischen den Resten
195 und 201 des reifen Proteins. Somit wurde der Serinrest an Position
197 für
eine ortsgerichtete Mutagenese ausgewählt, um ein Analogon von Hin47
mit verminderter Protease-Aktivität zu produzieren.
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Ein
Oligonukleotid CGCTCCACCAGCATTACCGCGG (SEQ ID Nr.: 20) wurde synthetisiert,
welches den Serinrest bei 197 zu einem Alanin ändern wird. Das hin47-Gen wurde
in M13mp18 kloniert, wodurch der Klon DS-981-3 erzeugt wurde, und
eine Mutagenese wurde unter Verwendung des "in Vitro Site-Directed Mutagenesis"-Kit von Amersham
durchgeführt.
Bei dem Klon DS-991-8 wurde durch Sequenzanalyse bestätigt, dass
er die Mutation Serin-197 zu Alanin enthält. Dieses mutante hin47-Gen
wird als hin47* bezeichnet. Unter Verwendung passender Oligonukleotide
wurde der Serinrest bei 197 zu einem Cystein (Mutante S 197C) und einem
Threonin (Mutante S197T) verändert.
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Zusätzlich dazu
enthüllte
ein Vergleich der Aminosäuresequenz
von Hin47 mit anderen Proteasen (wie gezeigt in der 4),
dass die Aminosäuren
His-91 und Asp-121 passende Stellen für eine Mutagenese sind, um
ein Analogon von Hin47 mit verminderter Protease-Aktivität herzustellen. Durch Mutageneseverfahren, welche
analog zu den obenstehend beschriebenen waren, wurden His-91 und/oder
Asp-121 deletiert oder durch andere Aminosäuren ersetzt. Derartige Aminosäure-Austausche
schlossen His-91 zu Alanin (Mutante H91 A) und Arginin (Mutante
H91 R) und Asp-121 zu Alanin (Mutante D 121 A) und Glutaminsäure (Mutante D121E)
ein. Die Oligonukleotide zur Bewirkung einer derartigen Mutagenese
schlossen folgende ein:
-
-
Entsprechende
Oligonukleotide wurden angewandt, um die anderen Mutationen zu bewirken.
Mehrfach-Mutationen wurden ebenfalls bewirkt, bei welchen His-91
und Serin-197 beide durch Alanin ersetzt wurden (Mutante H91A/S197A),
und His-91, Asp-121 und Ser-197
alle durch Alanin ersetzt wurden (Mutante H91A/D121A/S197A).
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Diese
weiteren Mutanten wurden hergestellt, extrahiert, gereinigt und
hinsichtlich Protease-Aktivität getestet,
wie beschrieben für
das Hin47*-Material in den anschließenden Beispielen.
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Viele
Serinproteasen werden in einer inaktiven ("Zymogen")-Form sezerniert und erfordern ein
Schneiden, um ihre akitven Stellen freizusetzen. Eine N-terminale
Sequenzanalyse von reifem natürlichen
Hin47-Protein legte nahe, dass die Spaltung des Präproteins
bei KFFFG DRFAEQ (SEQ ID Nr: 23) stattfindet. Modifikationen von
Aminosäuren,
welche die Spaltung des Moleküls
zur Herstellung des aktiven Protease-Moleküls verhindern, können ein
Analogon von Hin47 mit verminderter Protease-Aktivität erzeugen.
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Beispiel 5
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Dieses
Beispiel veranschaulicht die Konstruktion von Plasmiden, welche
das Hin47-Ser-197→Alanin-Analog
aus E. coli exprimieren.
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Das
mutierte hin47*-Gen aus dem Plasmid DS-991-8 wurde in den pT7-7-Expressionsvektor
kloniert, wodurch das Plasmid DS-1011-1-1 (5)
erzeugt wurde. Der E. coli-Stamm BL21/DE3 wurde transformiert, um
den E. coli-Stamm DS-1018-3-1 zu erzeugen, welcher das Hin47-Ser-197→Alanin-Analogon
nach Induktion exprimiert.
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Um
die Tetracyclin-Selektion zu verwenden, wurde das hin47*-Gen in
pBR328 kloniert. Das Bgl II/Cla I-T7/hin47*-Genfragment aus DS-1011-1-1
wurde in pEVvrfl (Young und Davis, 1985) kloniert, um ein Bgl II/BamH
I-Fragment zu erzeugen, welches in pUC-4K (Pharmacia) kloniert werden
konnte, der mit BamH I verdaut war. Der resultierende Klon DS-1034-3 wurde mit
EcoR I verdaut, und das T7/hin47*-Genfragment in pBR328 (Boehringer
Mannheim Corporation) kloniert, um die Plasmide DS-1048-2 und DS-1067-2
zu erzeugen. Eine Elektroporation von Plasmid-DNA in den E. coli-Stamm
BL21/DE3 führte
zu den Stämmen DS-1071-1-1
und DS-1071-3-1, welche das Hin47-Ser-197→Alanin-Analogon exprimieren.
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Beispiel 6
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Dieses
Beispiel veranschaulicht die Expression von Hin47-Ser-197→Alanin-Analogon
aus E. coli.
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Eine Übernachtkultur
der Stämme
DS-1018-3-1, DS-1071-1-1 oder DS-1071-3-1 wurde über Nacht in NZCYM-Medium +
3 % Dextrose + Antibiotika (Ampicillin bei 25 μg ml–1 oder
Tetracyclin bei 10 μg
ml–1)
bei 37°C
unter Schütteln
gezüchtet.
Eine 1:40-Verdünnung
der Übernachtkultur
wurde in das gleiche Medium inokuliert und bei 37°C unter Schütteln herangezogen,
bis die Extiaktion A57g ungefähr
0,3 war. Ein zehntel Volumen an 10%iger Lactose wurde dann zugegeben,
um die Expression vom T7-Promotor aus zu induzieren. Zellproben
wurden etwa 4 Stunden nach der Induktion durch Zentrifugieren von
Kulturproben bei 5000 U/min während
10 Minuten in einer Sorval RC-3B bei 4°C geerntet.
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Beispiel 7
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Dieses
Beispiel veranschaulicht die Extraktion und Reinigung von Hin47.
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Hin47
wurde als lösliches
Protein in E. coli exprimiert. Das Zellpellet aus einer 250-ml-Kultur, hergestellt
wird beschrieben in Beispiel 6, wurde in 40 ml 50 mM Tris-HCl, pH
8,0, resuspendiert und durch Schallbehandlung bzw. Sonifikation
(3 × 10
min, 70 % Leistungs-Zyklus) zerstört. Der Extrakt wurde bei 20
000 × g zentrifugiert,
und der resultierende Überstand,
welcher > 95 % des
löslichen
Hin47-Proteins enthielt, wurde beibehalten. Diese Fraktion wurde "Hin47-Extrakt" genannt.
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Dieser
Hin47-Extrakt wurde weiter auf einer DEAE-Sephacel-Säule gereinigt.
Vierzig ml des Hin47-Extraktes wurden auf eine 20-ml-DEAE-Sephacel-Säule, äquilibriert
in 50 mM Tris-HCl, pH 8,0, aufgetragen. Hin47 zeigte unter diesen
Bedingungen eine Bindung an die Säule. Die Säule wurde mit 100 ml 50 mM Tris-HCl,
pH 8,0, gewaschen und dann mit 100 ml 50 mM Tris-HCl, pH 8,0, enthaltend
20 mM NaCl, gewaschen. Hin47 wurde dann mit 50 mM Tris-HCl, pH 8,0,
enthaltend 40 mM NaCl, eluiert. Die Menge an Hin47 in den Fraktionen
wurde durch den BCA-Protein-Assay bestimmt. Die Reinheit von Hin47
wurde durch SDS-PAGE-Analyse überprüft. Die
Fraktionen, welche Hin47 enthielten, wurden vereinigt und bei –20°C aufbewahrt.
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Nur
die H91A-Mutante war so löslich
wie das Wildtyp-Hin47-Protein, wobei die meisten der anderen Mutanten
als Einschlusskörper
produziert wurden.
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Beispiel 8
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Dieses
Beispiel veranschaulicht die Extraktion und Reinigung von Hin47-Ser-197→Alanin-Analogon.
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Das
Hin47-Ser-197→Alanin-Analogon
wurde in Einschlusskörpern
in E. coli exprimiert. Das Zellpellet aus einer 250-ml-Kultur, hergestellt
wie beschrieben in Beispiel 6, wurde in 40 ml 50 mM Tris-HCl, pH
8,0, resuspendiert und durch Ultraschallbehandlung (3 × 10 min,
70 % Leistungs-Zyklus) zerstört.
Der Extrakt wurde bei 20 000 × g
zentrifugiert, und das resultierende Pellet wurde aufbewahrt. Das
Pellet wurde erneut mit 40 ml 50 mM Tris-HCl, 0,5 % Triton X-100,
10 mM EDTA, pH 8,0, extrahiert. Die Suspension wurde 10 Minuten
lang bei 70 % Leistungs-Zyklus schallbehandelt. Der Extrakt wurde
5 Minuten lang bei 300 × g
zentrifugiert. Der resultierende Überstand wurde erneut bei 20
000 × g
30 Minuten lang zentrifugiert, und das resultierende Pellet wurde
aufbewahrt. Das Pellet wurde in 50 mM Tris-HCl, 0,5 % Triton X-100, 10 mM EDTA,
pH 8,0, resuspendiert. Die Suspension wurde dann mit 50 mM Tris-HCl,
pH 8,0, enthaltend 8 M Harnstoff, gemischt. Die letztendliche Harnstoffkonzentration
in der Mischung wurde mit 50 mM Tris-HCl, pH 8,0, auf 2 M eingestellt.
Das Hin47-Ser-197→Alanin-Analogon
wurde unter diesen Bedingungen vollständig solubilisiert. Das Endvolumen der
Lösung
belief sich auf 20 ml. Diese Fraktion wird "Hin47-Analogon-Extrakt" bezeichnet. Der Hin47-Analogon-Extrakt
wurde ferner auf einer DEAE-Sephacel-Säule gereinigt.
Zwanzig ml Hin47-Analogon-Extrakt wurden auf eine 10 ml-DEAE-Sephacel-Säule aufgetragen,
welche in 50 mM Tris-HCl, pH 8,0, äquilibriert war. Das Hin47-Ser-197→Alanin-Analogon
zeigte unter diesen Bedingungen eine Bindung an die Säule. Die
Säule wurde
mit 50 mM Tris-HCl, pH 8,0, gewaschen, und das Hin47-Analogon wurde
mit 50 mM Tris-HCl, pH 8,0, enthaltend 30 mM NaCl, eluiert. Die
Menge an Hin47-Analogon
in den Fraktionen wurde durch den BCA-Protein-Assay bestimmt. Die
Reinheit des Hin47-Analogons wurde durch SDS-PAGE-Analyse überprüft (6).
Die Fraktionen, welche Hin47-Analogon enthielten, wurde vereinigt
und bei –20°C aufbewahrt.
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Beispiel 9
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Dieses
Beispiel veranschaulicht die Proteaseaktivität von Hin47 und Hin47-Ser-197→Alanin-Analogon.
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Die
enzymatische Aktivität
von Hin47 und von Hin47-Ser-197→Alanin-Analogon
wurde unter Verwendung von β-Casein
als Substrat analysiert (7). Die Reaktionsmi schungen
enthielten 5 μg β-Casein und entweder
Hin47 oder Hin47-Analogon. Die Reaktion wurde zwei Stunden lang
bei 37°C
ausgeführt
und dann durch Zugeben des SDS-Probenpuffers
und unverzügliches
Erhitzen der Probe während
5 Minuten bei 100°C gestoppt.
Die Aliquots wurden durch SDS-PAGE analysiert. Wie in der 7 gezeigt,
war der Verdau von β-Casein
durch Hin47 nach zwei Stunden offensichtlicher (Tafel A, Spur 1)
im Vergleich zu den Fraktionen, welche Hin47-Analogon enthielten
(Tafel A, Spur 2) oder keinerlei exogene Proteine aufwiesen (Tafel
A, Spur 3). Das Vorliegen von Hin47 oder Hin47-Analogon in diesen
Mischungen wurde durch Immuno-Blotting unter Verwendung eines monoklonalen
Antikörpers
gegen Hin47 bestätigt
(7, Tafel C, Spuren 1 und 2).
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Die
Protease-Aktivitäten
von Hin47 und Hin47-Ser-197→Alanin-Analogon
wurden auch durch Analysieren des Selbstverdaus von Hin47 oder Hin47-Analogon
bei 4°C
und – 20°C verglichen.
Das gereinigte Hin47 oder Analogon wurden entweder bei 4°C oder –20°C bis zu
20 Tage lang aufbewahrt. Aliquots wurden an den Tagen 0,10 und 20
entnommen, und die Stabilität
von Hin47 oder Analogon wurde durch Immuno-Blotting unter Verwendung
eines monoklonalen Hin47-Antikörpers
analysiert (8). Das Analogon war bis zu
20 Tage viel stabiler als Hin47 bei Aufbewahrung entweder bei 4°C oder –20°C.
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Um
die Protease-Aktivität
des Hin47-Ser-197→Alanin-Analogons
weiter zu untersuchen, wurde die Fähigkeit von Hin47 oder des
Analogons, ein 80-kDa großes
rekombinantes H.influenzae-Antigen abzubauen, untersucht. Somit
wurde eine gemischte Antigen-Untersuchung
durchgeführt,
um den proteolytischen Effekt von Hin47 oder Hin47-Analogon auf
ein anderes Antigen zu bestimmen. Es wurde ein 80 kDa großes rekombinantes
H. influenzae-Protein (TBP1) für
diese Untersuchung ausgewählt,
um es von dem Hin47- oder Analogon-Protein (47 kDa) zu unterscheiden.
Fünf Mischungen
wurden wie folgend formuliert: 80-kDa-Protein allein; 80-kDa-Protein
+ Hin47; 80-kDa-Protein + Analogon; Hin47 allein; und Analogon allein.
Die Menge an jedem Protein in der Mischung belief sich auf 5 μg. Die Mischungen
wurden bei 4°C
bis zu vier Wochen lang aufbewahrt. Aliquots wurden an den Tagen
0, 7, 14 und 28 für
eine Analyse durch SDS-PAGE entnommen (9). Sowohl
das 80-kDa-Protein als auch Hin47 waren nach einer Woche in großem Maße abgebaut
(Spuren 2 und 4). Im Gegensatz dazu blieb das 80-kDa-Protein in
Kombination mit Hin47-Analogon nach einer Woche unversehrt und zeigte
sogar nach 4 Wochen lediglich einen geringfügigen Abbau (Spur 3).
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Die
restliche Protease-Aktivität
von anderen Hin47-Analogen wurde unter Anwendung des Verdaus von β-Casein,
wie beschrieben von Lipinska et al. (Ref. 13) untersucht, und die Ergebnisse
hieraus sind in der Tabelle 3 gezeigt. Es wurde festgestellt, dass
nur eine Mutante (D121E) Serin-Protease-Aktivität beibehält.
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Beispiel 10
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Dieses
Beispiel veranschaulicht die vergleichende Immunogenität von Hin47
und Hin47-Analogon in Mäusen.
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Die
Ergebnisse einer Untersuchung zur Bestimmung der vergleichenden
Immunogenität
von Hin47 und des Hin47-Ser-197→Alanin-Analogons
sind in der 10 gezeigt. So erhielten Gruppen
von fünf Ba1b/c-Mäusen dreimal
(wie durch die Pfeile angezeigt) subkutan an den Tagen 1, 29 und
43 eine Injektion mit einer 1-μg-Dosis
von entweder Hin47 oder Hin47-Analogon in Gegenwart von AlPO4 (1,5 mg je Dosis). Blutproben wurden an
den Tagen 14, 28, 42 und 56 (wie angegeben durch die Blutproben
1, 2, 3 bzw. 4) zum Analysieren der Anti-Hin47-Antikörper-Titer
durch EIAs entnommen. Die Bestimmung von Anti-Hin47-Antikörpern in
Maus-Seren wurde durchgeführt,
wie beschrieben von Panezutti et al. (1993). Mikrotitervertiefungen wurden
mit 1 μg
entweder an Hin47 oder Hin47-Analogon 16 Stunden lang bei Raumtemperatur
beschichtet. Danach wurden die Platten mit 0,1 % (w/v) Rinderserumalbumin
in PBS blockiert. Die Maus-Seren wurden einer Verdünnungsreihe
unterzogen, in die Vertiefungen gegeben und dann eine Stunde lang
bei Raumtemperatur inkubiert. Affinitäts-gereinigte F(ab')2-Fragmente
von Ziege-Anti-Maus-IgG(Fc-spezifisch)-Antikörper, konjugiert an Meerrettich-Peroxidase,
wurden als der Zweitantikörper
verwendet. Die Reaktionen wurden unter Verwendung von Tetramethylbenzidin
(TMB/H2O2) entwickelt,
und Extinktionen wurden bei 450 nm (unter Verwendung von 540 nm
als Bezugswellenlänge)
in einem "Flow-Multiskan
MCC"-Mikroplatten-Lesegerät gemessen.
Der reaktive Titer eines Antiserums wurde als der Kehrwert der Verdünnung definiert,
welcher konsistent einen zweifachen Anstieg der Extinktion gegenüber derjenigen
aufzeigte, welche mit der Serumprobe der Vorab-Blutentnahme erhalten
wurde. Wie aus der 10 ersehen werden kann, riefen
sowohl Hin47 als auch das Hin47-Analogon vergleichbare IgG-Titer
in Mäusen
hervor, ungeachtet dessen, ob Hin47 oder die Mutante als Antigen
in EIAs verwendet wurde.
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Immunogenitäts-Untersuchungen
wurden auch unter Verwendung des H91A-Hin47-Analogons durchgeführt. Es wurde festgestellt,
dass dieses Analogon eine Immunantwort hervorbringt, äquivalent
zu jener des S197A-Hin47-Analogons.
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Um
die Immunantwort gegen Hin47 oder das Hin47-Ser-197→Alanin-Analogon
weiter zu untersuchen, wurden die Unterklassen von Anti-Hin47-IgG
in Maus-Seren bestimmt.
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Mikrotiter-Vertiefungen
wurden mit 1 μg
gereinigtem Hin47 oder Analogon beschichtet. Die letzte Blutentnahme
von Maus-Serumproben aus der vergleichenden Immunogenitätsuntersuchung
(wie obenstehend beschrieben) wurden vereinigt und in EIAs getestet.
Ratte-Anti-Maus-IgG1-, IgG2-, IgG2b-Antikörper,
welche an Meerrettich-Peroxidase konjugiert waren, und Kaninchen-Anti-Maus-IgG3, konjugiert an Meerrettich-Peroxidase,
wurden als Reagenzien in EIAs verwendet. Die Arbeitsverdünnung jedes
Konjugats wurde unter Verwendung von gereinigten Antikörper-Unterklassen
bestimmt, um eine Kreuzreaktivität
zu vermeiden. Die reaktiven Titer wurden bestimmt, wie obenstehend
beschrieben. Wie in der nachstehenden Tabelle 1 gezeigt, war das
IgG-Unterklassenprofil, welches in Mäusen entweder durch Hin47 oder
Hin47-Analogon induziert wurde, identisch, ungeachtet dessen, ob
Hin47 oder das Analogon als ein Feststoff-Antigen in den EIAs verwendet
wurde. Die vorherrschende IgG-Antwort
in beiden Gruppen von Maus-Seren war vom IgG1-Isotyp. Somit
zeigte das Hin47-Analogon
im Wesentlichen die gleichen immunogenen Eigenschaften wie das natürliche Protein.
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Beispiel 11
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Dieses
Beispiel veranschaulicht die immunprotektiven Eigenschaften von
Hin47 und Hin47-Ser-197→Alanin-Analogon.
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Die
immunprotektiven Eigenschaften von Hin47 und Hin47-Ser-197→Alanin-Analogon wurden durch das
Vermögen
von Hin47-spezifischen Antiseren, junge Ratten gegen den H. influenzae-Typ
b-Stamm MinnA in einem Bakterämie-Modell
zu schützen,
analysiert. Die Ergebnisse dieser Untersuchung sind in der nachstehenden
Tabelle 2 gezeigt. Gruppen von neun 6-Tage alten Wistar-Jungratten
wurden subkutan (s. c.) auf dem Rücken nahe am Hals mit 0,1 ml
von entweder einem Kaninchen-Anti-Hin47-Analogon-Antiserum oder
dem entsprechenden Vorab-Blutentnahme-Serum inokuliert. 24 Stunden
später
wurden die Tiere intraperitoneal (i. p.) mit 700 cfu bzw. koloniebildenden
Einheiten des frisch gezüchteten
Hib-Stammes MinnA
herausgefordert. Blutproben wurden 20 Stunden nach der Herausforderung
abgenommen, und auf Schokolade-Agar-Platten ausplattiert. Die Bakerienkolonien
wurden nach 24 Stunden gezählt.
Wie in der Tabelle 2 gezeigt, zeigten drei von neun Tieren in der
Gruppe, welche mit Anti-Hin47-Analogon-Antiserum inokuliert worden
war, keinerlei Bakterämie
in ihrem Blut. Lediglich eine Maus in der Gruppe, welche mit Anti-Hin47-Analogon-Antiserum inokuliert
worden war (11 %), besaß eine
höhere
Bakterienzurückgewinnung
aus der Blutprobe im Vergleich zu Mäusen, welche mit einem Serum
der Vorab-Blutentnahme inokuliert worden waren. Im Gegensatz dazu
wurden Bakterien aus allen neun Mäusen zurückgewonnen, welche mit Serum
der Vorab-Blutentnahme inokuliert worden waren. Vier von neun Tieren
(44 %) in der Gruppe, welche mit Serum der Vorab-Blutentnahme inokuliert
worden war, zeigten hohe Spiegel (500 bis 1000) an Bakterien, welche
in den Blutproben zurückgewonnen wurden.
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Das
Jungratten-Modell der Bakterämie
wurde angewandt, um den Schutz zu untersuchen, welcher von Anti-Hin47-
oder Anti-Hin47-Mutante-Antiseren gegen Bakterämie, welche durch Infektion
mit H. influenzae-Typ b verursacht wurde, verleihen wurde. 6/10
Jungratten wurden durch Antiseren geschützt, welche jeweils gegen Wildtyp-Hin47,
H91A-Hin47- und
S 197A-Hin47-Analoga herangezogen worden waren.
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Beispiel 12
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Dieses
Beispiel veranschaulicht die Induktion von Hin47 unter Stressbedingungen.
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Der
H. influenzae-Stamm Eagan wurde bei 37 °C zu einer A590 ≈ 0,3 in Gehirn-Herz-Infusions-Nährmedium
(BHI), enthaltend Hämin
(2 μg ml–1)
und NAD (2 μg
ml–1)
herangezogen. Die Probe wurde aliquotiert und bei 37 °C, 42 °C, 43,5 °C oder in
Gegenwart von 6 % Ethanol, 0,2 M NaCl oder 0,3 M NaCl herangezogen. Der
E. coli-Stamm JM 109 wurde bei 37°C
zu einer A590 von ≈ 0,3 in YT-Medium herangezogen
und wie beschrieben aliquotiert. Die Proben wurden bei 0 min, 20
min, 40 min, 60 min und 90 min genommen und durch OD und SDS-PGE/Western-Blot
analysiert. Meerschweinchen-Antiseren, welche sowohl H. influenzae-Hin47 als
auch E. coli-htrA erkannten, wurden für die Western-Blot-Analyse
verwendet. Das E. coli-htrA-Protein wurde in großen Mengen hergestellt, wenn
der Organismus bei 43,5°C
gezüchtet
wurde, und eine kleine Menge des H. influenzae-Hin47-Proteins kann
beobachtet werden. Beim Wachstum in Medien, enthaltend 6 % Ethanol,
werden sowohl das E. coli-htrA- als auch das H. influenzae-Hin47-Protein
induziert. Die Hochsalzbedingungen waren nicht ausreichend, um eines
der beiden Proteine zu induzieren. Diese Ergebnisse zeigen, dass Hin47
ein Stress-Antwortprotein in H. influenzae ist, welches unter ähnlichen
Bedingungen zu dem E, coli-htrA-Protein induzierbar ist.
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Beispiel 13
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Dieses
Beispiel veranschaulicht die Reinigung des H91A-Hin47-Proteins.
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Die
lösliche
H91A-Mutante wurde im Wesentlichen so gereinigt, wie beschrieben
für das
Wildtyp-Hin47 in Beispiel 7, unter Hinzufügung einer Hydroxylapatit (HAP)-Säule. Die
HAP-Säule
wurde in 10 mM Natriumphosphatpuffer (pH 8,0) äquilibriert, und der Durchlauf aus
der DEAE-Säule
wurde aufgetragen. Das H91A-Hin47 zeigte eine Bindung an die HAP-Säule, und kontaminierende Proteine
wurden durch Waschen der Säule
mit 175 mM Natriumphosphat-Puffer entfernt. Das H91A-Hin47-Protein
wurde mit 300 mM Natriumphosphat-Puffer
(pH 8,0) eluiert und bei –20 °C aufbewahrt.
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Beispiel 14
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Dieses
Beispiel veranschaulicht die Schutz-Untersuchungen mit Hin47 und
Hin47-Mutanten im
Chinchilla-Modell der Mittelohrentzündung.
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Das
Chinchilla-Modell der Mittelohrentzündung (Ref. 14) wurde angewandt,
um den Schutz zu untersuchen, welcher durch eine aktive Immunisierung
mit Wildtyp-Hin47, H91A-Hin47
oder S197A-Hin47 induziert wurde.
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Chinchillas
(~ 500 g Gewicht) wurden i. m. dreimal mit 30 μg/Dosis an Hin47 oder Hin47-Mutante (H91A
oder S197A), vorgelegt in dem Adjuvans AlPO4,
an den Tagen 1, 28 und 42 immunisiert. Die Tiere wurden am Tag 56,
durch die Bulla, mit 50 – 1000
cfu virulenten NTHi-Stamm-SB 12-Organismen herausgefordert. Die
Tiere wurden durch Tympanometrie und otoskopische Untersuchung überwacht
und 4 Tage nach der Herausforderung wurden Mittelohr-Fluida abgesaugt
und auf Schokoladen-Agar ausplattiert. Bakterienkolonien wurden
nach 24 Stunden gezählt.
Die Wildtyp-Hin47- und H91A-Hin47-Proteine gewährten einen Schutz für ~50 %
der Tiere, aber das S 197A-Hin47 war in diesem Modell nichtprotektiv
(Tabelle 3).
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Zusammenfassung
der Beschreibung
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Als
Zusammenfassung dieser Beschreibung sieht die vorliegende Erfindung
neue Analoga des Haemophilus influenzae-Hin47-Proteins, welche eine
verminderte Protease-Aktivität
von weniger als etwa 10 % von jener des natürlichen Hin47-Proteins aufweisen,
sowie isolierte und gereinigte DNA-Moleküle, welche für selbige
codieren, vor.
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Gruppen
von neun 6 Tage alten Jungratten wurden s. c. entweder mit einem
Kaninchen-Anti-Hin47-Mutanten-Antiserum oder dem entsprechenden
Vorab-Blutproben-Serum immunisiert. Die Tiere wurden i. p. mit 700
cfu H. influenzae-Stamm MinnA nach 24 Stunden herausgefordert. Die
Blutproben wurden 20 Stunden nach der Herausforderung abgenommen.
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Anti-Hin47*-Antikörper: Kaninchen-Immunserum,
welches gegen gereinigte Hin47-Mutante
in CFA/IFA bzw. vollständigem/unvollständigem Freund'schen Adjuvans herangezogen
worden war.
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Durchschnittliche
Bakterienzurückgewinnung
aus der immunisierten Gruppe: 100 cfu pro 2,5 μl Blut; aus Kontrollgruppe:
290 cfu pro 2,5 μl
Blut.
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Tabelle
3 Charakterisierung
von Hin47-Mutanten
-
Liste der Literatur-Bezugsstellen
-
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