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ERFINDUNGSGEBIET
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Die vorliegende Erfindung betrifft
drahtlose Paketdatenkommunikationssysteme und Verfahren zur Bereitstellung
von gleichem Zugang zu Zwischenamtsverbindungsanbietern in derartigen
Systemen.
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STAND DER
TECHNIK
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In jüngster Zeit hat sich viel Aufmerksamkeit auf
die Bereitstellung eines drahtlosen Paketdatendienstes für Mobilfunkdatenkommunikationsbenutzer konzentriert.
Beispielsweise ist in
EP 366 342 oder „Cellular
Digital Packet Data System Specification" (Spezifikation eines zellularen digitalen
Paketdatensystems) Freigabe 1.0 (19. Juli 1993) ein verbindungsloser
Mehrprotokoll-Netzdienst
beschrieben, der eine drahtlose Partnernetzausdehnung zu bestehenden
Datennetzen bereitstellt und bei dem ein oder beide Enden der Datenkommunikationen
ein Mobilfunk-Endsystem sein können.
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Wie Sprachnetze weisen Datenkommunikationsnetze
typischerweise mehr als einen Weg zwischen zwei Endpunkten auf.
Datennetzgeräte
können
Protokolle wie beispielsweise das Leitweginformationsprotokoll und
das Open Shortest Path First (kürzesten
Weg zuerst öffnen)
dazu benutzen, zu bestimmen, was für welche Wege dies sind und
zu bestimmen, welcher Weg den besten Leitweg zwischen einem gegebenen
Paar Endsystemen darstellt. Diese Protokolle laufen jedoch der Auffassung
gleichen Zugangs zuwider, der einen nichtdiskriminierenden Austauschzugang
zu Zwischenamtsverbindungsanbietern bereitstellen würde und
einem Benutzer oder Teilnehmer an dem Netzdienst ermöglichen
würde, den
Leitweg zu wählen, über den
die Daten zwischen Endsystemen übermittelt
werden. Gleicher Zugang würde
einem Teilnehmer erlauben, den Leitweg auszuwählen, über den Daten übermittelt
werden, zumindest hinsichtlich derjenigen Wege, für die der
Teilnehmer bezahlt.
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Bei Sprachkommunikationsnetzen kann
ein Teilnehmer zu dem Zeitpunkt, zu dem er sich für den Dienst
einschreibt, einen Weitverkehrsnetzbetreiber wählen. Auch kann der Teilnehmer
den Weitverkehrsnetzbetreiber zu jeder Zeit ändern, indem er einfach mit
dem örtlichen
Dienstanbieter Kontakt aufnimmt. Weiterhin kann ein Teilnehmer einen
Weitverkehrsnetzbetreiber auf verbindungsindividueller Basis auswählen.
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Paketdatennetze sind jedoch von Natur
her verbindungslos. Anders gesagt können Datenpakete zu jeder Zeit
zwischen jedem beliebigen Paar von Endsystemen ausgetauscht werden,
ohne ausdrücklich
eine Verbindung herzustellen. Paketdatennetze bieten daher einmalige
Probleme bei der Bestimmung, wie einem Teilnehmer zu ermöglichen
ist, den Datennetzbetreiber zwischen Ortsnetzen oder den Zwischenamtsverbindungsananbieter,
der seine Daten zwischen Endsystemen transportieren wird, zu wählen.
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Nach einem Aspekt der vorliegenden
Erfindung ist ein System nach Anspruch 1 bereitgestellt.
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Nach einem weiteren Aspekt der vorliegenden
Erfindung ist ein Verfahren nach Anspruch 15 bereitgestellt.
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Ein Mobilfunk-Paketdatenkommunikationssystem
kann geeigneterweise ein Mobilfunk-Endsystem zum verbindungslosen
Senden und Empfangen von Daten umfassen, das einem Teilnehmer ermöglicht,
einen bevorzugten Zwischenamtsverbindungsanbieter zum Überführen von
Daten zu und von dem Mobilfunk-Endsystem während einer bestimmten Sitzung
anzugeben. Das System kann auch ein bedienendes Mobilfunkdaten-Zwischensystem
zum Empfangen von einer dem bevorzugten Zwischenamtssystem entsprechenden
Kennung vom Mobilfunk-Endsystem und zum Senden einer dem bevorzugten
Zwischenamtsverbindungsanbieter entsprechenden Kennung zu einem
dem Mobilfunk-Endsystem zugeordneten Heimat-Mobilfunkdaten-Zwischensystem
umfassen. Zusätzlich
kann das System ein Heimat-Mobilfunkdaten-Zwischensystem
umfassen, auf das zugegriffen werden muß, ehe dem Teilnehmer erlaubt
wird, vom Kommunikationssystem bereitgestellte Dienste zu benutzen,
wobei das Heimat-Mobilfunkdaten-Zwischensystem den bevorzugten Zwischenamtsverbindungsanbieter
des Teilnehmers für
die bestimmte Sitzung dem bedienenden Mobilfunkdaten-Zwischensystem
bestätigt.
Auch enthält
das System eine Mehrzahl von Zwischenamtsverbindungsanbietern zur
verbindungslosen Übertragung
von Daten zwischen Bestandteilen des Kommunikationssystems. Das
Heimat-Mobilfunkdaten-Zwischensystem leitet Vorwärtsverkehr während der
bestimmten Sitzung über
den bevorzugten Zwischenamtsverbindungsanbieter, wenn sich das Mobilfunk-Endsystem
außerhalb
seines festen Heimatbereichs befindet. Weiterhin leitet das bedienende Mobilfunkdaten-Zwischensystem
Rückverkehr
während
der bestimmten Sitzung über
den bevorzugten Zwischenamtsverbindungsanbieter.
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Weitere Merkmale und Vorteile der
vorliegenden Erfindung sind anhand der nachfolgenden ausführlichen
Beschreibung und beiliegenden Zeichnungen leicht ersichtlich.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt
die Grundarchitektur eines beispielhaften Paketdatensystems, bei
dem die vorliegende Erfindung besonders vorteilhaft ist.
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2 ist
ein Blockschaltbild, das verschiedene Netzwege darstellt, die mit
der Übertragung
von Daten zwischen einem mobilen und einem festen Endsystem verbunden
sind.
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3 zeigt
das Format einer Endsystem-Begrüßungsnachricht.
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4 zeigt
das Format einer Umleitungsanforderungsnachricht.
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5 zeigt
das Format einer Umleitungsbestätigungsnachricht.
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6 zeigt
eine beispielhafte Mobilfunkdaten-Zwischensystem-Datenbank, die Zwischenamtsverbindungsanbieter-Kennungen
in ihre entsprechenden Grenzrouteradressen umsetzt.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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1 zeigt
die Grundarchitektur eines beispielhaften Paketdatensystems 100.
Teilnehmer können
auf das System 100 über
eine Mobilfunk-Endsystem-Vorrichtung (M-ES), wie beispielsweise
einen Laptop-Computer mit eingebautem Funkgerät und Antenne und mit Anwendungen,
die unter Verwendung von IP-(Internetprotokoll)-Datenpaketen mit dem Internet kommunizieren
können,
zugreifen. M-ES-Vorrichtungen sind tragbar und können sich zwischen Zellen genannten
Bereichen wie beispielsweise Zellen 130–132 bewegen, die
durch den durch eine Mobilfunk-Datenbankstation (MDBS) überdeckten
geographischen Bereich definiert sein können. Eine MDBS ist für die detaillierte
Steuerung der Funkschnittstelle verantwortlich und eine M-ES-Vorrichtung kommuniziert
direkt mit einer MDBS unter Verwendung der entsprechenden Hochfrequenzen.
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Eine MDBS unterliegt der Steuerung
eines einzigen Mobilfunkdatenzwischensystems (MD-IS) wie beispielsweise
dem MD-IS 125, das Leitwegfunktionen aufgrund seiner Kenntnis
des gegenwärtigen Standorts.
einer M-ES-Vorrichtung durchführt
und die Beweglichkeit der M-ES-Vorrichtung vor herkömmlichen
Datenaustauschnetzen oder Zwischensystemen wie beispielsweise Zwischensystemen 140–143 verbirgt.
Der kombinierte geographische Bereich aller MDBS unter Steuerung
eines einzigen MD-IS definiert eine Leitwegbereichs-Teildomäne wie beispielsweise
die Teildomäne 120.
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Ein MD-IS, das die Zelle versorgt,
in der sich eine M-ES-Vorrichtung
gegenwärtig
befindet, kann als bedienendes MD-IS bezeichnet werden. Jede M-ES-Vorrichtung ist jedoch
auch logisch ein Mitglied eines durch ein Heimat-MD-IS versorgten
festen Heimatbereichs. Das Heimat-MD-IS dient einer Berechtigungsfunktion
und enthält
typischerweise ein Teilnehmerverzeichnisprofil, auf das zugegriffen
werden muß,
ehe einem Teilnehmer erlaubt wird, die Dienste des Systems 100 zu
benutzen. Wenn weiterhin ein Teilnehmer beispielsweise mit einem
festen Endsystem (F-ES) wie beispielsweise einem Personal Computer
kommuniziert, fließt
Vorwärtsverkehr
vom F-ES zum M-ES über
das Heimat-MD-IS und das bedienende MD-IS. Rückwärtsverkehr fließt vom M-ES zum
F-ES über
das bedienende MD-IS. Wenn sich der Teilnehmer gegenwärtig in
seinem festen Heimatbereich befindet, dann sind das Heimat-MD-IS und
das bedienende MD-IS dasselbe Gerät. In einer solchen Situation
muß Rückwärtsverkehr
nur über
einen Zwischenamtsverbindungsanbieter fließen, wenn sich das F-ES in
einem anderen Bereich als dem festen Heimatbereich des Teilnehmers
befindet. Wenn sich jedoch der Teilnehmer außerhalb seines festen Heimatbereichs
befindet, dann werden das bedienende MD-IS und das Heimat-MD-IS unterschiedlich
sein und Daten müssen
für sowohl
Vorwärts-
als auch Rückwärtsverkehr über Zwischenamtsverbindungsanbieter
fließen.
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2 ist
ein Blockschaltbild der verschiedenen Netzwege, die mit der Übertragung
von Daten zwischen einem M-ES 205 und einem F-ES 230 verbunden
sind, wobei sich das M-ES 205 nicht in seinem festen Heimatbereich
befindet. Es wird darauf hingewiesen, daß das M-ES 205 auch
Daten zu oder von anderen Endsystemen wie beispielsweise einem anderen
M-ES anstelle des F-ES 230 senden bzw. empfangen kann.
Fünf Hauptnetzwege
können
identifiziert werden. Für
vom M-ES 205 zum F-ES 230 fließende Daten gibt es zwei Netzwege,
die zu berücksichtigen
sind. Als erstes fließen
Daten vom M-ES 205 zu einem bedienenden MD-IS 220 über ein MDBS 210.
Zweitens fließen
die Daten vom bedienenden MD-IS 220 zum F-ES 230 über einen
von einer Mehrzahl von Zwischenamtsverbindungsanbietern (IXC – inter-exchange
carriers) 222, 224. Aus Deutlichkeitsgründen sind
in der 2 nur zwei IXC 222 und 224 zum Übertragen
von Daten von dem bedienenden MD-IS 220 zum F-ES 230 dargestellt.
Es kann jedoch mehr als zwei derartige IXC geben.
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Die Verbindungsstrecken zwischen
dem MD-IS 220 und der MDBS 210 sind Teil der Infrastruktur
des Systems und es ist einem Anbieter überlassen, zur Implementierung
dieser Verbindungsstrecken beliebige Einrichtungen zu benutzen.
Das Konzept gleichen Zugangs stellt daher keine einmaligen Anforderungen
in bezug auf den ersten Weg. Auf ähnliche Weise ist ersichtlich,
daß es
keine einmaligen Anforderungen hinsichtlich von Verbindungsstrecken
gibt, die Steuerdaten zwischen dem bedienenden MD-IS 220 und
einem Heimat-MD-IS 240 austauschen. Das bedienende MD-IS 220 steuert
jedoch die Leitweglenkung auf dem zweiten Weg und der dem M-ES 205 zugeordnete
Teilnehmer bezahlt für den
Verkehr auf diesem Weg. Dem bedienenden MD-IS 220 muß daher
der bevorzugte IXC des Teilnehmers bekannt gemacht werden, um die
Anforderungen gleichen Zugriffs zu erfüllen und zu implementieren.
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Für
Daten, die vom F-ES 230 zum M-ES 205 fließen, gibt
es drei Netzwege, die in Betracht zu ziehen sind. Als erstes fließen Daten
vom F-ES 230 zum Heimat-MD-IS 240 über einen
von einer Mehrzahl von IXC 232, 234. Der Deutlichkeit
halber sind in der 2 nur
zwei IXC 232 und 234 zum Übertragen von Daten vom F-ES 230 zum
Heimat-MD-IS 240 dargestellt. Es wird jedoch typischerweise
mehr als zwei derartige IXC geben. Der zweite Weg dient zur Übertragung
von Daten vom Heimat-MD-IS 240 zum
bedienenden MD-IS 220 über
einen der IXC 222, 224. Der dritte Weg schließlich dient
zur Übertragung
der Daten vom bedienenden MD-IS 220 zum M-ES 205 über die
MDBS 210.
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Das F-ES 230 steuert die
Leitweglenkung für vorwärtsfließenden Verkehr
auf dem ersten Weg und der dem M-ES 205 zugeordnete Teilnehmer
bezahlt nicht für
Verkehr auf diesem Weg. Das Konzept gleichen Zugangs erfordert daher
nicht, daß dem
Teilnehmer erlaubt sei, einen bevorzugten Leitweg oder IXC für die Übertragung
von Daten über
diesen Weg auszuwählen.
Der dritte Weg für
vorwärtsfließenden Verkehr
ist der gleiche wie der erste Weg für vom M-ES 205 zum
F-ES 230 fließenden
Verkehr, nur in der umgekehrten Richtung. Wie zuvor stellt auch
bezüglich
dieser Verbindungsstrecke der gleiche Zugang keine besonderen Anforderungen.
Der Teilnehmer muß jedoch
typischerweise für
den Verkehr auf dem zweiten Weg bezahlen, obwohl die Leitweglenkung
auf diesem Weg vom Heimat-MD-IS 240 gesteuert wird. Gleicher
Zugang würde
dem Teilnehmer erlauben, auch für
diesen Weg den IXC seiner Wahl auszuwählen. Diese Anforderung bedeutet
jedoch, daß das
Paketdatensystem einige Daten auf Grundlage der Bevorzugung des
dem Ziel des Verkehrs anstelle der Quelle zugeordneten Teilnehmers
leiten muß.
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Um eine Netzstruktur und ein Protokoll
zu erzielen, die die Implementierung von gleichem Zugang für Paketdatendienst
ermöglichen,
müssen
an im Stande der Technik bekannten Paketdatennetzen mehrere Zufügungen und
Abänderungen
durchgeführt
werden. Die ausführlicher
unten erläuterten Änderungen
ermöglichen
einem Teilnehmer, den zur Leitweglenkung von Daten benutzten IXC
auf sitzungsindividueller Grundlage zu wählen. Für diese Zwecke kann der Beginn
einer Sitzung als der Zeitpunkt definiert werden, an dem der Teilnehmer
die Software am M-ES 205 aktiviert und Genehmigung zur
Benutzung der Netzdienste empfängt.
Die Sitzung endet, wenn der Teilnehmer das M-ES 205 deaktiviert
oder Funkkontakt mit dem bedienenden MD-IS 220 verliert.
Typischerweise kann das M-ES 205 mehrere Netzinstanzkennungen
(NEI – network entity
identifier) aufweisen, wobei eine NEI der Mechanismus ist, mit dem
ein anderes Endsystem das M-ES identifiziert oder adressiert, um
Datenpakete zum M-ES zu leiten, und wobei alle NEI gleichzeitig aktiv
sein können.
Weiterhin kann das M-ES 205 während einer gegebenen Sitzung
Daten mit mehreren verschiedenen Endsystemen austauschen.
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Typischerweise besitzt das dem M-ES
des Teilnehmers zugeordnete Heimat-MD-IS 230 ein Teilnehmerverzeichnisprofil,
das eine Speichereinheit mit spezifischen Informationen über den
Teilnehmer wie beispielsweise den Namen des Teilnehmers, den mit
dem M-ES verbundenen NEI und sonstigen zugehörigen Informationen ist. Diese
Informationen werden bei Bestellung des Dienstes durch den Teilnehmer
in das Teilnehmerverzeichnisprofil eingetragen. In einer bevorzugten
Ausführungsform
würde dieses Verzeichnis
erweitert werden, um einen Eintrag für den Vorgabe-Prioritäts-IXC des
Teilnehmers zur Verwendung wie weiter unten erläutert zu enthalten.
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Protokolldateneinheiten (PDU – protocol data
units) sind die Informationseinheiten oder Nachrichten, die zum
Implementieren des einen bestimmten Dienst anbietenden Protokolls
ausgetauscht werden. Eine beispielhafte PDU kann beispielsweise eine
Ganzzahl von Oktetten enthalten, die ansteigend von Oktett 1 aus
numeriert sind. Jedes Oktett kann beispielsweise acht, von 1 bis 8 numerierte
Bit enthalten, wobei Bit 1 das niederwertige Bit ist. Einige Nachrichten
bzw. PDU werden zwischen einem M-ES und einem bedienenden MD-IS
für den
Zweck des Registrierens des M-ES für den Dienst mit dem System 100 während einer
bestimmten Sitzung ausgetauscht. Diese Nachrichten enthalten unter
anderem eine Endsystembegrüßungs-PDU
(end system hello) und eine Begrüßungsbestätigungs-PDU
(hello confirm). Andere Nachrichten werden zur Unterstützung der
Registrierung zwischen dem bedienenden MD-IS und dem Heimat-MD-IS
ausgetauscht. Diese Nachrichten umfassen unter anderem eine Umleitungsanforderungs-PDU
(redirect request) und eine Umleitungsbestätigungs-PDU (redirect confirm).
Die zwischen den verschiedenen Bestandteilen des Systems 100 ausgetauschten
PDU werden verbindungslos gesendet. Die obigen PDU sind abgeändert, um ein
wahlweises Feld zu enthalten, das einem Teilnehmer erlaubt, einen
bevorzugten Zwischenamtsverbindungsanbieter (IXC – inter-exchange
carrier) für eine
bestimmte Sitzung anzugeben.
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3 zeigt
das Format einer Endsystembegrüßungs-PDU
(ESH end system hello). Die ESH-Nachricht wird zum Austauschen von
Leitweg- und Registrierungsinformationen zwischen M-ES wie beispielsweise
M-ES 205 und einem bedienenden MD-IS wie beispielsweise
MD-IS 220 benutzt. Insbesondere wird eine ESH vom M-ES 205 zum
Registrieren des Vorhandenseins und der Zugänglichkeit einer Netzinstanzkennung
(NEI – network
entity identifier), die mit dem bestimmten M-ES 205 verbunden ist,
zu registrieren. Oktette 1 bis N in der in 3 dargestellten ESH werden auf bekannte
Weise zum Anzeigen der PDU-Art, im vorliegenden Fall einer Endsystembegrüßung, der
Länge der
Ursprungsadresse und der Netzadresse der Quelle benutzt. Die Netzadresse
der Quelle identifiziert die NEI, die als vorhanden und zugänglich im
M-ES 205 angezeigt wird.
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Oktette N + 1 bis M der ESH-PDU in
der 3 werden dazu benutzt,
den bevorzugten Zwischenamtsverbindungs anbieter (IXC) des Teilnehmers
für die
gegenwärtige
Sitzung anzuzeigen. Oktette N + 1 bis M stellen daher das IXC-Prioritäts-Feld der
ESH-PDU dar. In einer bevorzugten Ausführungsform werden mindestens
sechzehn Bit bzw. zwei Oktette diesem Feld zugeordnet werden. Jedem IXC
kann eine einmalige Kennung zugewiesen werden, um sicherzustellen,
daß dieselben
Werte universell von allen Teilnehmern und allen Bestandteilen des
Paketdatennetzes beachtet werden.
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An der Schnittstelle zwischen dem
M-ES 205 und einer dem M-ES 205 zugeordneten Teilnehmereinheit
können
entsprechende Änderungen
durchgeführt
werden, damit der Teilnehmer die Kennung für seinen bevorzugten IXC auf
einer Dateneingabeeinheit 207 wie beispielsweise einer
mit dem M-ES 220 verbundenen Tastatur eingeben kann. Wenn
daher beispielsweise ein Teilnehmer die Software am M-ES 205 aktiviert,
kann der Teilnehmer aufgefordert werden, die Kennung seines bevorzugten
IXC als Teil der ESH-Nachricht einzugeben.
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Sobald das MD-IS 220 die
ESH-PDU empfängt,
sendet es eine Umleitungsanforderungs-PDU (RDR – redirect request) zum Heimat-MD-IS 240,
um das Vorhandensein und die Zugänglichkeit
der bestimmten NEI zu registrieren. 4 zeigt
eine beispielsweise RDR-PDU. Oktette 1 bis M werden gemäß bekannten
Verfahren zum Anzeigen der PDU-Art, einer Ursprungsadressenlänge, einer
Ursprungsnetzadresse, einer Weiterleitungsadressenlänge und
einer Weiterleitungsnetzadresse benutzt. Der Weiterleitungsnetzadressenparameter
ist eine dem bedienenden MD-IS 220 zugeordnete Adresse an
die nachfolgende, an den M-E5 205 adressierte PDU umgeleitet
werden sollten. Oktette M + 1 bis P stellen das IXC-Prioritätsfeld dar
und werden wie zuvor zum Übertragen
der dem bevorzugten IXC des Teilnehmers entsprechenden Kennung benutzt.
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Das Heimat-MD-IS 240 sendet
dann eine Umleitungsbestätigungs-PDU
(RDC – redirect
confirm) zur Bestätigung
der Gegenwart des M-ES 205 an seinem gegenwärtigen Standort
und zur Benachrichtigung des bedienenden MD-IS 220 über die
Bereitwilligkeit oder Fähigkeit
des Heimat-MD-IS zur Bereitstellung von Netzweiterleitungsdienst
an seinem aktuellen Standort. Eine beispielhafte RDC-PDU ist in 5 dargestellt. Oktette 1 bis
N werden für
die PDU-Art, eine Zieladressenlänge
und eine Zielnetzadresse benutzt. Der Zielnetzadressenparameter
ist die NEI des M-ES, die in einer vorherigen RDR-PDU angesagt wurde.
Oktette N + 1 bis M stellen das IXC-Prioritätsfeld für die RDC-Nachricht dar und werden dazu benutzt,
die dem bevorzugten IXC des Teilnehmers entsprechende Kennung anzuzeigen.
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Der Inhalt von Oktetten N + 1 bis
M der RDC-PDU sind davon abhängig,
ob der Teilnehmer sich entschieden hat, einen bevorzugten IXC für die aktuelle
Sitzung anzuzeigen. Wenn der Teilnehmer keinen bevorzugten IXC für die aktuelle
Sitzung durch Anzeigen der Wahl im IXC-Prioritätsfeld der ESH-PDU ausgewählt hat,
dann enthalten Oktette N + 1 bis M die dem Vorgabe-Prioritäts-IXC des
Teilnehmers entsprechende Kennung, so wie sie im Teilnehmerverzeichnisprofil
gespeichert ist. Wenn der Teilnehmer jedoch einen bevorzugten Zwischenamtsverbindungsanbieter
für die
aktuelle Sitzung im IXC-Prioritätsfeld
der ESH-PDU angezeigt hat, dann wird vom Heimat-MD-IS erachtet,
daß die
IXC-Priorität in der
RDR-Nachricht eine höhere
Priorität
aufweist, als irgendwelche anderen IXC-Prioritätsinformationen im Teilnehmerverzeichnis.
In einer derartigen Situation enthalten Oktette N + 1 bis M der RDC-Nachricht
den bevorzugten IXC des Teilnehmers, so wie er im IXC-Prioritätsfeld der
ESH-Nachricht angezeigt
ist.
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Sobald der MD-IS 220 die
RDC-Nachricht vom Heimat-MD-IS 240 erhält, bewahren sowohl das bedienende
MD-IS 220 und das Heimat-MD-IS 240 die Informationen
des bevorzugten Zwischenamtsverbindungsanbieters für die Sitzungsdauer
in jeweiligen Speichereinheiten auf. Auch sendet das MD-IS 220 typischerweise
eine Begrüßungsbestätigungs-PDU
(ISC) zum Bestätigen
des Vorhandenseins von M-ES 205 und zum Benachrichtigen von
M-ES 205 über
die Bereitwilligkeit oder Fähigkeit des
bedienenden MD-IS zur Bereitstellung von Netzdienst. In einer bevorzugten
Ausführungsform
würde die
ISC-PDU auch abgeändert
werden, um ein wahlweises Feld zu enthalten, das anzeigen würde, ob der
bevorzugte Anbieter für
das Heimat-MD-IS 240 und das bedienende MD-IS 220 zugänglich ist
oder nicht. Wenn der vom Teilnehmer für die aktuelle Sitzung gewählte bevorzugte
Anbieter nicht zur Verfügung
steht, dann würde
das wahlweise Feld anzeigen, daß Dienst
unter Verwendung des bevorzugten Anbieters verweigert wird. Als
Alternative würde
das wahlweise Feld anzeigen, daß Dienst
unter Verwendung eines anderen Anbieters bereitgestellt werden könnte.
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Man sollte verstehen, daß die Reihenfolge und
Länge der
oben besprochenen PDU-Parameter unterschiedlich sein können. In
manchen PDU können
auch zusätzliche
Parameter enthalten sein.
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Sobald das M-ES 205 eine
Anzeige erhält, daß Paketdatendienst
für die
aktuelle Sitzung unter Verwendung eines bestimmten bevorzugten Zwischenamtsverbindungsanbieters
bereitgestellt wird, müssen
die eigentlichen Datenpakete über
den bevorzugten IXC zum gewünschten
Ziel geleitet werden. Datenpakete können vom MD-IS 220 oder
dem MD-IS 240 zum richtigen Grenzrouter des bevorzugten
IXC durch im „Internet
Protocol" RFC 791,
DARPA Internet Program Protocol Specification, September 1981 definiertes
loses quellengesteuertes Routing (LSR – Loose Source Routing) übertragen
werden. Als Alternative können
die Datenpakete unter Verwendung eines Verkapselungsansatzes übertragen
werden, mit dem die Datenpakete in einem Informationsfeld eines
neuen Pakets überführt werden, das
direkt an einen Router an der Grenze des bevorzugten IXC adressiert
ist.
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Um Datenpakete über den bevorzugten IXC des
Teilnehmers zu leiten, wird für
jedes MD-IS wie beispielsweise das Heimat-MD-IS 240 und
das bedienende MD-IS 220 eine neue Datenbank bzw. Nachschlagetabelle 241 bzw. 221 bereitgestellt,
die jede Zwischenamtsverbindungsanbieterkennung in den entsprechenden
Weiterleitungsoder Grenzrouter umsetzt, der dem Zwischenamtsverbindungsanbieter zugeordnet
ist. 6 zeigt eine derartige
repräsentative
Datenbank 600, die in einer Speicherbank aufgestellt werden
kann, die durch Verwaltungsmittel zusammengestellt worden ist und
die die Adressenumsetzung Kennung-zu-Grenzrouter speichert. Ein Übergabepunkt-
oder Grenzrouter, der die Stelle ist, an der der örtliche
Netzbetreiber an den IXC anschließt, hängt typischerweise von der
bestimmten Zelle ab, in der sich das M-ES gegenwärtig befindet. In einer solchen
Situation würde
die Datenbank 610 eine zweidimensionale Matrix nach der
Darstellung in 6 sein,
die die Weiterleitungs- bzw. Grenzrouteradresse für den bevorzugten
IXC des Teilnehmers auf Grundlage der in den IXC-Prioritätsfeldern
angegebenen IXC-Kennung
und der Zelle, in der sich das M-ES gegenwärtig befindet, anzeigt. Es
sollte klar sein, daß der
Inhalt der Datenbank von der bestimmten Konfiguration des MD-IS abhängig und
typischerweise für
jedes MD-IS unterschiedlich ist.
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Bekannte drahtlose Paketdatenkommunikationssysteme
enthalten ein jedem MD-IS zugeordnetes Verkehrsmatrixsegment für Berechnungs-
und Vergebührungszwecke.
Das Verkehrsmatrixsegment enthält
durch das MD-IS gesammelte Berechnungsinformationen und besteht typischerweise
aus einem Kopfteil und mehreren Zeilen von Berechnungsinformationen.
Während
angegebener Zeiten werden von MD-IS Informationen hinsichtlich des
von ihm geführten
Verkehrs verfolgt und aufgezeichnet. Die aufgezeichneten Informationen
enthalten typischerweise eine Zählung
der Gesamtzahl von Datenpaketen und der Gesamtzahl von Datenoktetten,
die während
einer bestimmten Periode gesendet wurden und bestimmte angegebene
Merkmale aufweisen. Die Merkmale können in einem Kopfteil und
Zeilen angegeben sein, wobei der Kopfteil allen Zeilen gemeinsame
Merkmale angibt und jede Zeile eine einmalige Menge von Merkmalen
definiert. Typische Merkmale umfassen beispielsweise unter anderem
die Richtung, in der die Paketdaten fließen und die Netzinstanzkennung
des M-ES. Nach einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung kann zu den Merkmaldefinitionen jeder Zeile im Verkehrsmatrixsegment
ein zusätzliches
Feld hinzugefügt werden,
um Vergebührungsinformationen
durch Zwischenamtsverbindungsanbieter zu erleichtern.
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Es wird darauf hingewiesen, daß, wenn
sich der Teilnehmer in seinem Heimatbereich befindet und mit einem
F-ES zu kommunizieren wünscht,
der sich außerhalb
des Heimatbereichs befindet, der Teilnehmer auch auf dieselbe Weise
wie oben beschrieben einen bevorzugten IXC für die Sitzung angeben kann.
Anders gesagt würde
die dem bevorzugten IXC entsprechende Kennung im IXC-Prioritätsfeld der Endsystem-Begrüßungsnachricht
enthalten sein. In dieser Situation würde das bedienende MD-IS und das
Heimat-MD-IS jedoch dasselbe Gerät
sein. Es bestünde
daher keine Notwendigkeit, die Umleitungsanforderungs- und Umleitungsbestätigungsnachricht
zu senden. Vom Heimat-MD-IS würden
einfach die im IXC-Prioritätsfeld
der Endsystem-Begrüßungsnachricht
empfangenen Informationen und die Datenbank zur Adressenumsetzung
der IXC-Kennung zum Grenzrouter zum Leiten der Daten zum F-ES über den
angegebenen Zwischenamtsverbindungsanbieter benutzt werden.