DE69512660T2 - Dampfpuffer für dampfkraftanlage - Google Patents

Dampfpuffer für dampfkraftanlage

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Description

  • Die vorliegende Erfindung bezieht auf einen Dampfpuffer, der in einer Dampfkraftanlage mit geschlossenem Dampfsystem arbeitet und dazu ausgelegt ist, um Dampf unter hohem Druck und hoher Temperatur abwechselnd zu speichern und abzugeben, gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
  • Bei einer Dampfkraftanlage besteht ein großer Bedarf an einem Puffer, weil die normale Dampferzeugung und die Verwendung des Dampfes zu Zeitpunkten stattfinden können, die einander nicht entsprechen. Eine derartige Speicherung wurde seit langer Zeit in einem sogenannten Dampfakkumulator durchgeführt. Dieser Dampfakkumulator besteht aus einem Druckkessel, der teilweise mit Wasser gefüllt ist, das durch einen Erhitzer oder Dampferzeuger erhitzt wird, welcher mit wählbarer Leistung arbeiten kann. Wenn der Dampf vom Dampfakkumulator zur Dampfmaschine zugeführt wird, neigt der Druck dazu, abzusinken. Dieser Druckabfall bewirkt wiederum eine spontane Neubildung von Dampf durch das erhitzte Wasser. Durch diesen Dampfakkumulator lassen sich hohe Leistungsabgaben erreichen, und die Leistungsabgaben können unabhängig von unregelmäßiger Feuerung im Dampferzeuger erhalten werden. Dieser Typ von Dampfakkumulator weist jedoch verschiedene Nachteile auf, weil er schwer und sperrig wird und die große Menge an Wasser und Dampf hoher Temperatur ein hohes Risiko im Falle von Brüchen im Druckkesselgehäuse darstellt. Bei einem Dampfakkumulator wird die Energie in dem unter Druck stehenden Wasser gespeichert. Es besteht auch die Möglichkeit, die Wärmeenergie in anderen Materialien zu speichern. Es wurde daher seit langem als reizvoll erachtet, solche Energiespeichermaterialien zu verwenden, die zwischen fester und flüssiger Phase (Latentwärme) wechseln können. Bei Verwendung von Latentwärme ergeben sich jedoch Probleme bei den Phasenwechseln, beispielsweise Kontraktion, Spannungen und chemische Erschöp fung, was Anlaß für mechanische, chemische, Wärmeübergangs- und Funktionsprobleme gibt.
  • Ein Dampfpuffer soll, wie der Name angibt, eine Nivellierung zwischen Energieeingang in Form von vom Dampferzeuger ankommenden Dampfes und der Energieabgabe an die Dampfmaschine bewirken, was es ermöglicht, intermittierende und stochastische Energiequellen zu nutzen, wie Solarenergie in stationären Anlagen, und macht es in erster Linie möglich, wesentlich höhere Spitzen-Ausgangsleistungen für kurze Perioden zu erreichen, gegenüber der Leistung, die der Kapazität des Dampferzeugers entspricht. Dies eröffnet auch die Möglichkeit, den Brenner im Dampferzeuger mit niedriger und konstanter Leistung zu betreiben, selbst wenn die Leistungsabgabe der Dampfmaschine stark schwankend ist.
  • Bei einer Dampfmaschine für Fahrzeug-Anwendungen mit starken Schwankungen der Leistungsabgabe macht es ein effektiver Puffer möglich, den Dampferzeuger lediglich für die höchste Dauerleistungsabgabe auszulegen, die wesentlich niedriger ist als die höchste momentane Leistungsabgabe, die lediglich für kurze Zeiträume benötigt wird (beispielsweise zur Beschleunigung). Ferner stellt der Dampfpuffer auch einen Energiespeicher dar, was es möglich macht, das Fahrzeug ohne Abgase (d. h. ohne Feuerung) über eine bestimmte Strecke zu fahren.
  • Die US-A-3 977 197 offenbart einen Energiespeichertank mit druckfester Seitenwand und angrenzenden Decken- und Bodenwänden. Der Tank ist in eine Mehrzahl vertikal gestapelter Abteile unterteilt, deren jedes isoliert ist, um Wärme darin zurückzuhalten jedes der Abteile weist eine mit jedem benachbarten Abteil in Verbindung stehende Öffnung auf, durch welche Öffnungen Wasser hindurchtritt und durch die Abteile hindurchsickert. Weiterhin ist jedes der Abteile so aufgebaut, daß es Wärmeenergie mit einer unterschiedlichen Temperatur speichert, mit einem Temperaturgradienten, der von den oberen zu den unteren Abteilen abnimmt. Dieser Tempe raturgradient wird erreicht, indem man innerhalb jedes Abteiles eine Mehrzahl metallischer Kugeln anordnet, die eine Metallschale beinhalten, die in der Lage ist, ein Material eingeschlossen zu halten, das von einem Festzustand in einen flüssigen Zustand zu überführen ist, um die Wärmeenergie darin zu speichern. Somit basiert der Dampfpuffer auf der Speicherung von Latentwärmeenergie, was eine langsame Wärmeübertragung mit geringer Leistungsdichte und Energiedichte bedeutet sowie eine geringe Wärmespeicherungswirkung aufgrund der Tatsache, daß jedes Abteil eine feste Temperatur besitzt und mit einer höheren Temperatur geladen und mit einer niedrigeren Temperatur entladen werden muß. Die verschiedenen Abteile und das hochdruckfeste Gehäuse, das Dampf hoher Temperatur und hohen Druckes enthält, komplizieren die Konstruktion.
  • Das Ziel der Erfindung ist es, einen Dampfpuffer zu schaffen, der klein und leicht ist und eine hohe Leistungsdichte und Energiedichte erbringt, wie sie bislang nicht zu erhalten waren, und auch mit solcher Bauweise, die im Fall von Unfällen eine hohe Sicherheit bietet, wenn sie in Verbindung mit Dampfmaschinen bei Fahrzeug-Anwendungen benutzt wird.
  • Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß die langgestreckten Strömungskanäle mit einem hydraulischen Durchmesser, der kleiner als etwa 0,5 mm für den Dampf und das Speisewasser zwischen den zwei Verbindungen ist, ausgelegt und von druckfesten Wände umgeben sind, deren Werkstoff einen oberhalb der höchsten auftretenden Temperatur liegenden Schmelzpunkt besitzt und die primäre Wärmespeicherungssubstanz darstellt.
  • Die Erfindung benutzt somit sogenannte wahrnehmbare Wärme, d. h. Temperaturänderungen in festem Stoff, und der Feststoff, der die druckfesten Wände der Strömungskanäle bildet, ist hauptsächlich für die Wärmespeicherungsfähigkeit des Dampfpuffers verantwortlich.
  • Die Erfindung unterscheidet sich insbesondere durch die Abmessungsmaßnahme, daß der Dampfpuffer aus einer großen Anzahl, in der Realität der höchstmöglichen Anzahl, von Strömungskanälen mit einem hydraulischen Durchmesser von weniger als 0,5 mm besteht. Solche kleinen Kanäle erfordern einen hohen Druck, um den Dampf und das Wasser durch sie hindurch zuzuführen. Ein Druck von zumindest 100 bar ist erforderlich, was ein Druck ist, der für eine effektive Dampfmaschine, beispielsweise vom Verdrängertyp, geeignet ist. Trotz des hohen Druckes ist die Dehnungsbelastung in dem die Strömungskanäle umgebenden Wandmaterial begrenzt.
  • Da jeder Strömungskanal selbst druckfeste Wände besitzt, besteht keine Notwendigkeit für einen gemeinsam druckfesten Kessel, der über den gesamten Dampfpufferdurchmesser dem hohen Druck ausgesetzt ist. Somit besteht keine Explosionsgefahr und, was unten gezeigt werden wird, besteht keine Gefahr durch ausströmenden Dampf im Falle einer Beschädigung des Dampfpuffers.
  • Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel des Dampfpuffers ist dieser - sowie auch die Dampfmaschine - für einen Druck oberhalb des kritischen Druckes ausgelegt, vorzugsweise 250 bar und eine entsprechende Dampftemperatur, vorzugsweise 500ºC, und einen hydraulischen Durchmesser von 0,2 mm. Bei diesen Werten ist es möglich, eine Energiedichte von 500 kJ/kg sowie eine Leistungsdichte von 100 kW/kg für den Dampfpuffer zu erreichen, zu vergleichen beispielsweise mit einer Bleibatterie mit lediglich 100 kJ/kg und 100 W/kg.
  • Gemäß einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel sind die Strömungskanäle durch kleine Körner gebildet, vorzugsweise aus keramischem Material, die miteinander und mit der Innenseite des Gehäuses des Dampfpuffers gesintert sind. Die Strömungskanäle werden teilweise zwischen den Körnern und teilweise zwischen den Körnern und dem mit den Körnern gesinterten Gehäuse gebildet, das dünnwandig sein kann, da es geringer Dehnungsbelastung ausgesetzt ist und hauptsächlich eine Abdichtungsfunk tion hat, jedoch eine Wärmespeicherungsfunktion darstellt wie das übrige Material.
  • Die Erfindung wird im folgenden in näheren Einzelheiten unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben, die schematisiert verschiedene Ausführungsbeispiele von erfindungsgemäßen Dampfpuffern zeigen. Fig. 1 zeigt die Auslegung einer Dampfkraftanlage mit einem Dampfpuffer, Fig. 2-5 sind Teilschnitte des Dämpfpuffers, die unterschiedliche Wege zur Bildung von Strömungskanälen darstellen, Fig. 6a ist eine symbolische Seitenansicht des Dampfpuffers, Fig. 6b - f zeigen Temperaturprofile des Materials in dem Dampfpuffer bei unterschiedlichen Bedingungen des Aufladens, und Fig. 7a-d zeigen Temperaturprofile sowohl des Materials als auch des Dampfes am Ende des Entladevorganges in dem Dampfpuffer bei unterschiedlichen Druckwerten und unterschiedlichen Durchmessern der Strömungskanäle.
  • Fig. 1 zeigt schematisiert einen Dampferzeuger 1, der über ein Dampfrohr 2 mit einem Hochtemperaturanschluß 3 des Dampfpuffers 4 und mit einem Einlaßventil 5 einer mehrzylindrigen Axialkolben-Dampfmaschine 6 verbunden ist. Vom Auslaß der Dampfmaschine 6 führt ein Rohr 7 zu einem Kondensatorpuffer 8, mit dem ein Kühler 9 über Rohre 10, 11 verbunden ist, um das Speisewasser und den Dampf in dem Kondensatorpuffer zu kühlen. Von dem Kondensatorpuffer führt ein Rohr 12 zu einer Pumpe 13, um Speisewasser mit hoher Temperatur einem Niedertemperaturanschluß 14, welcher aus einem zum Dampfpuffer 4 führenden langen, wärmeisolierten Rohr besteht, über ein Rohr 15 zuzuführen, sowie über ein Rohr 16 zu einer Umwälzpumpe 17 zuzuführen, deren Ausgang über ein Rohr 18 mit dem Dampferzeuger 1 verbunden ist.
  • Zwischen dem Hochtemperaturanschluß 3 des Dampfpuffers 4 und dem Niedertemperaturanschluß 14 erstreckt sich eine große Anzahl von Strömungskanälen 20, was in Fig. 2-5 dargestellt ist. Diese Kanäle können durch ein Paket aus Kapillarrohren 21 gebildet sein, deren Enden sich in die Anschlüsse 3 und 14 erstrecken und die mit ihren äußeren Oberflächen abdichtend aneinander und an den Anschlüssen 3 und 14 anhaften. Die Rohre 21 haben in Fig. 2 kreisrunde Querschnitte, können jedoch ebenso sechseckförmig sein, wie die Rohre in Fig. 3. Die Strömungskanäle 20 können alternativ durch Extrusion eines Blockes 23 aus geeignetem Material gebildet werden, in dem sich die Strömungskanäle erstrecken. Die Rohre 21, 22 und der Block 23 können aus Metall oder keramischem Werkstoff bestehen. Eine speziell bevorzugte Bauweise ist in Fig. 5 gezeigt. Innerhalb eines dünnwandigen, zylindrischen Gehäuses 24 zwischen den Anschlüssen 3, 14 befindet sich eine große Anzahl kleiner Körner aus keramischem Werkstoff, die miteinander und mit der Innenseite des Gehäuses 24 gesintert sind. Die Strömungskanäle 20 sind hier durch den Zwischenraum zwischen den Körnern 25 und zwischen Körnern und Innenwand des Gehäuses 24 gebildet. In allen Fällen sind die hydraulischen Durchmesser der Strömungskanäle 20 kleiner als 0,5 mm.
  • Die Dampfkraftanlage arbeitet in groben Umrissen wie folgt. Der Dampferzeuger 1 ist dazu ausgelegt, Dampf in einigen spezifizierten Leistungsabgaben zu erzeugen, einem hohen und einem niedrigen kontinuierlichen Leistungsabgabepegel und evtl. einigen dazwischen liegenden Pegeln, je nach erforderlicher Dampferzeugung. Wenn das Ventil 5 geschlossen ist, bekommt die Maschine 6 keinerlei Dampf, und sämtlicher, vom Dampferzeuger 1 erzeugter Dampf strömt mit dem Druck von 250 bar und der Temperatur von 500ºC zum Dampfpuffer 4. In dem Dampfpuffer durchdringt der Dampf die Strömungskanäle 20 und drückt das Wasser innerhalb der Strömungskanäle 20 weg, welches durch das Rohr 15 zu einem Pufferbehälter 26 ausströmt, der mit dem Rohr verbunden ist und ein Gaspolster enthält, gegen dessen Druck das Wasser in den Behälter gepreßt wird. Das Material 21, 22, 23, 24 oder 25 in dem Dampfpuffer 4 wird vom Anschluß 3 her mit einer diagonalen Temperaturfront erhitzt, die gegen den Anschluß 14 hin bewegt wird. Wenn diese Temperaturfront den Anschluß 14 erreicht hat, ist der Dampfpuffer vollständig geladen, und die Umwälzpumpe 17 wird angehalten. Die Anlage kann in diesem vollständig geladenen Zustand während langer Zeitdauer verbleiben und ist mit einer wirksamen Wärmeisolation 27 ausgerüstet, die den Dampferzeuger 1, den Dampfpuffer 4 mit Anschluß 14, das Ventil 5 und die Oberseite der Dampfmaschine 6 und auch die zugehörigen Rohre umschließt, die zusammen einen Hochtemperaturteil bilden, während der Rest der Anlage einen Niedertemperaturteil bildet, mit einer Temperatur von ungefähr 80º. Einige Wärmeverluste sind natürlich unvermeidbar, können jedoch so klein gemacht werden, daß sie ausgeglichen werden können, indem man den Dampferzeuger 1 startet und ihn lediglich einige Minuten in intervallen von mehreren Tagen laufen läßt, um den gewünschten Temperaturpegel wieder herzustellen.
  • Wenn das Ventil 5 geöffnet wird, um die Dampfmaschine mit normaler, niedriger Belastung zu betreiben, reicht der vom Dampferzeuger erzeugte Dampf aus. Wenn das Ventil 5 geöffnet wird, um die Dampfmaschine 6 bei hoher Belastung während kurzer Zeiträume zu betreiben, beispielsweise bei der Beschleunigung, wenn ein anderes Fahrzeug überholt wird, wird der überwiegende Dampf vom Dampfpuffer 4 zugeführt, beispielsweise gibt der Dampfpuffer zehn mal mehr ab als der Dampferzeuger 1 liefern kann. Der Dampf tritt aus dem Anschluß 3 aus, und das Speisewasser aus dem Speicher 26 wird durch dessen Gaspolster über den Anschluß 14 in den Dampfpuffer gepreßt. In dem Dampfpuffer 4 wird das Wasser durch das umgebende Material verdampft, und nun wird die oben erwähnte Temperaturfront langsam in Richtung auf den Anschluß 3 hin bewegt, und wenn diese Temperaturfront den Anschluß erreicht, ist der Dampfpuffer vollständig entladen und lediglich der Dampf aus dem Dampferzeuger 1 steht zur Verfügung.
  • Der oben erwähnte Prozeß ist in den Fig. 6a-6f dargestellt. Fig. 6a zeigt den Dampfpuffer 4 mit dem Niedertemperaturanschluß 14 und dem Hochtemperaturanschluß 3. Beim vollständig geladenen Zustand ist die Temperatur im Dampfpuffer vom einen Ende zum anderen Ende derart, wie es die Kurve in Fig. 6b darstellt, d. h. ungefähr 80ºC außerhalb der Wärmeisolation und 500ºC längs der gesamten Länge des Dampfpuffers. Nach einem langen Zeitraum in vollständig geladenem Zustand verhält sich die Temperaturverteilung entlang des Rohres am Anschluß 14 so, wie es Fig. 6b darstellt. Der Temperaturgradient im Anschluß 14 ist für das größte Wärmeleck aus dem Dampfpuffer 4 verantwortlich, dieses Leck kann jedoch klein sein, wenn das Rohr 14 lang ausgeführt ist. Während der Entladung strömt der Dampf über den Anschluß 3 aus, und das Wasser strömt über den Anschluß 14 ein, und die diagonale Temperaturfront T wird entsprechend Fig. 6c ausgebildet. Die Temperaturfront bewegt sich langsam gegen den Anschluß 3 hin, mit einer Fortpflanzungsgeschwindigkeit, die immer geringer ist als die Strömungsgeschwindigkeit von Dampf und Wasser und mit der Geschwindigkeit der strömenden Flüssigkeit in Bezug steht, da die Wärmekapazität der Flüssigkeit mit der Summe aus der Wärmekapazität der Flüssigkeit und des Wärmetauschermaterials in Beziehung steht. Die Entladung findet bei unveränderter Temperatur und fast unverändertem Druck des abgegebenen Dampfes statt, bis die Front T den Anschluß 3 entsprechend Fig. 6d erreicht.
  • Wenn die Wärmeübertragungsbedingung günstig ist und die Strömungsgeschwindigkeit nicht zu hoch ist (wird durch viele Strömungskanäle erreicht), ist der Anstieg der Temperaturfront sehr steil, was wichtig ist, um eine hohe Energiedichte zu erhalten, die als die reale Leistungsabgabe definiert ist, die, einheitsbezogen auf das Materialgewicht des Dampfpuffers, erreichbar ist. Die reale Energieabgabe ist wiederum diejenige Energieabgabe, die bei garantierter Dampfqualität erfolgen kann, und zwar von vollgeladenem Dampfpuffer bis zu dem Zustand, bei dem die Dampfqualität am Anschluß 3 nicht mehr aufrecht erhalten werden kann. Der letztgenannte Zeitabschnitt ist in Fig. 6d dargestellt. Zu bemerken ist, daß während der gesamten Entladung bis zum Zeitabschnitt in Fig. 6d der abgegebene Dampf von gleicher Qualität ist wie der Dampf, der den Dampfpuffer geladen hat.
  • Wenn die Position in Fig. 6d erreicht ist, ist Speisewasser bei 14 eingeströmt und wurde auf die Nenntemperatur des Dampfes durch die Wärme von dem gesamten Material erhitzt, das seinen Energieinhalt von 500ºC auf 80ºC abgegeben hat. Dies ereignete sich für das gesamte Material, wo die Temperaturfront hindurchgetreten ist, und die Energie entspricht dem in Fig. 6e mit Y bezeichneten Abschnitt. Das Verhältnis zwischen Y und dem gesamten Abschnitt in Fig. 6b ist als Nutzverhältnis definiert, das für den Dampfpuffer gemäß der Erfindung 85-95% betragen kann. Bei hohen Temperaturen, beispielsweise 800-900ºC, die vorkommen können, wenn das gesamte Dampfsystem keramisch aufgebaut ist, wäre es möglich, eine Energiedichte von ungefähr 1 MJ/kg zu erhalten.
  • Bei wiederholtem Laden wird die Temperaturfront in der entgegengesetzten Richtung bewegt, wie es in Fig. 6F gezeigt ist, bis eine Entladung stattfindet oder der Dampfpuffer wieder vollständig geladen ist, wie in Fig. 6b.
  • Eine Bedingung für das Erreichen hoher Energiedichte ist ein Anstieg der Temperaturfront im Dampfpuffer, der so steil wie möglich ist, und es läßt sich zeigen, daß der hydraulische Durchmesser der Kanäle einige Zehntelmillimeter betragen soll. Es läßt sich auch zeigen, daß höhere Leistungsdichte, definiert als Leistung pro kg, die ohne große, unannehmbare Druckverluste abgezogen werden kann, einen hohen Dampfdruck, einen hohen Verhältniswert zwischen Gesamtfläche des Querschnitts der Strömungskanäle und der Gesamtquerschnittsfläche des Wandmaterials und der Strömungskanäle, eine hohe Dampftemperatur, eine niedrige Materialdichte, was Keramikwerkstoffe favorisiert, und einen kleinen hydraulischen Durchmesser erfordert, d. h. die gleichen Bedingungen wie für hohe Energiedichte.
  • Der hydraulische Durchmesser und sein Einfluß auf Steilheit der Temperaturfront ist in Fig. 7a-7d bei verschiedenen Betriebsarten dargestellt. Fig. 7a, b zeigen die Temperatur des Dampfpuffers entlang seiner relativen Län ge beim Druck von 250 bar und der Dampftemperatur 500ºC für Strömungskanäle mit dem hydraulischen Durchmesser von 0,5 bzw. 0,2 mm. Tg und Ta beziehen sich auf die Temperaturkurven für Wandmaterial bzw. Dampf. Fig. 7c, d zeigen entsprechende Kurven beim Druck von 100 bar und der Dampftemperatur 450ºC. In beiden Fällen ist dargestellt, daß bei einer Änderung des hydraulischen Durchmessers von 0,5 auf 0,2 mm die Temperatursteilheit dramatisch ansteigt, speziell in dem Fall mit den höheren Druck- und Temperaturwerten.
  • Trotz hohen Druckes und hoher Temperatur der Dampfkraftanlage besteht für die Umgebung ein sehr geringes Beschädigungsrisiko aufgrund von Explosion und/oder Ausströmen von Heißdampf, insbesondere aus dem Dampfpuffer, weil der Dampfpuffer nicht in einem druckfesten Kessel enthalten ist und auch weil die Strömungskanäle lediglich eine geringere Menge an Heißdampf/-wasser enthalten. Der Dampf wird in der gleichen Geschwindigkeit erzeugt, mit der das Speisewasser beim Entladen in die Strömungskanäle fließt und dies findet lediglich statt, wenn der Dampfpuffer intakt ist. Er kann auch mit einem Strombegrenzungsventil 30 in der unter Druck stehenden Leitung 15 ausgerüstet sein, die das Speisewasser zum Dampfpuffer 4 beim Entladen zuführt. Eine größere Strömungsgeschwindigkeit des Speisewassers als ein vorbestimmter Wert, beispielsweise bei voll geöffnetem Ventil 5 (Vollast), führt zu einem schnellen Schließen des Ventils 30, und die Dampferzeugung im Puffer 4 endigt.
  • Die Erfindung ist natürlich nicht auf die oben beschriebenen Dampfpufferbauarten und Dampfdaten beschränkt, sondern kann in verschiedener Art innerhalb des Bereichs der erfindungsgemäße Idee modifiziert werden, der durch die Ansprüche definiert ist.

Claims (7)

1. Dampfpuffer, der für die Verwendung bei einer Dampfkraftanlage mit geschlossenem Dampfsystem vorgesehen und dazu ausgelegt ist, um Dampf unter hohem Druck und hoher Temperatur abwechselnd zu speichern und abzugeben, wobei der Dampfpuffer (4) mit einem Hochtemperaturanschluß (3) für Dampf und einem Niedertemperaturanschluß (14) für Speisewasser und zwischen diesen mit einer großen Anzahl langer Strömungskanäle (20) für den Dampf und das Speisewasser zwischen den zwei Anschlüssen ausgerüstet ist, die durch druckfeste Wände umgeben sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Strömungskanäle (20) mit einem hydraulischen Durchmesser von weniger als ungefähr 0,5 mm für den Dampf und das Speisewasser zwischen den zwei Anschlüssen (3, 14) ausgebildet und durch druckfeste Wände (21, 22, 23, 24, 25) umgeben sind, deren Material einen Schmelzpunkt oberhalb der höchsten auftretenden Temperatur besitzt und die primäre Wärmespeicherungssubstanz bildet.
2. Dampfpuffer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Dampfpuffer (4) für einen höheren Druck als den kritischen Druck, vorzugsweise 250 bar, und eine Dampftemperatur von 500ºC sowie einen hydraulischen Durchmesser von 0,2 mm der Strömungskanäle (20) ausgelegt ist.
3. Dampfpuffer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Strömungskanäle (20) durch parallele Kapillarrohre (21, 22) gebildet sind, die aneinander angebracht sind, beispielsweise hartgelötet oder miteinander gesintert.
4. Dampfpuffer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Strömungskanäle (20) durch Extrudieren zu einem Block (23) ausgebildet sind.
5. Dampfpuffer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Strömungskanäle (20) durch feine Körner (25) aus metallischem oder keramischem Material gebildet sind, die innerhalb eines dünnen Gehäuses (24) miteinander gesintert sind, mit dessen Innenseite die Körner gesintert sind.
6. Dampfpuffer nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein unter Druck stehendes Rohr (15) für Speisewasser, das mit dem Niedertemperaturanschluß (14) verbunden ist, mit einem Ventil (30) ausgerüstet ist, das so eingerichtet ist, daß es schließt, wenn die Strömungsgeschwindigkeit in dem unter Druck stehenden Rohr (15) einen vorbestimmten Wert übersteigt.
7. Dampfpuffer nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein Niedertemperaturanschluß (14) aus einem langen, wärmeisolierten Rohr besteht.
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