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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur
Verbesserung der Absetzgeschwindigkeit und/oder Klarheit der
Zuführungen zu dem Absetzer und/oder den Anfangsstufen des
Wäscherzuges im Bayer-Verfahren.
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Das beinahe allgemein verwendete Verfahren zur Herstellung
von Aluminiumoxid ist das Bayer-Verfahren. In einem
typischen kommerziellen Bayer-Verfahren wird rohes Bauxit bis
zu einem fein zerteilten Zustand pulverisiert. Das
pulverisierte Erz wird dann in einen Schlammischer zugeführt, wo
ein Schlamm mit 50% Feststoffen hergestellt wird unter
Verwendung von Ablauge und zugesetztem Ätzmittel. Dieser
Bauxitschlamm wird dann verdünnt und durch eine Serie von
Extraktionsapparaten geschickt, wo bei etwa 148 bis 427ºC
(etwa 300-800ºF) und 6,9 bis 138 bar (100-2000 p.s.i.) 98%
des gesamten zur Verfügung stehenden Aluminiumoxids aus dem
Erz extrahiert wird, das Aluminiumoxid in Form von sowohl
Trihydraten als auch Monohydraten enthalten kann. Das aus
den Extraktionsapparaten ausfließende Medium fließt durch
eine Serie von Entspannungsbehältern, in denen Hitze und
Kondensat gewonnen werden, wenn der Schlamm auf etwa 110ºC
(etwa 230ºF) abgekühlt und unter atmosphärischen Druck
gebracht wird. Die nach dem Entspannungsvorgang austretende
Aluminatlauge enthält etwa 1-20% Feststoffe, die aus den
unlöslichen Resten bestehen, die nach der Reaktion zwischen
Bauxiterz, dem zum Aufschließen des Erzes verwendeten
Grundmaterial und den unlöslichen Bestandteilen, die
während der Aufschließung ausgefällt werden, zurückbleiben.
Die gröberen Feststoffpartikel werden im allgemeinen mit
einem "Sandfang"-Zyklon entfernt. Um die feineren
Feststoffpartikel aus der Lauge zu entfernen, wird der Schlamm
normalerweise zum zentralen Schacht eines Schlammabsetzers
(auch Dekanter, Rückstandsverdicker oder Rühreindicker
genannt) geführt, wo er mit einem Flockungsmittel, wie z. B.
einem Polyakrylatpolymer, behandelt wird. Wenn sich der
Schlamm absetzt, fließt gereinigte Natriumaluminatlösung,
die "grüne" oder "wertstoffhaltige" Lauge genannt wird,
über einen Überlauf oben am Schlammabsetzbehälter und wird
zu den nachfolgenden Bearbeitungsschritten weitergeleitet.
Die abgesetzten Feststoffe ("Rotschlamm") werden vom Boden
des Schlammabsetzers entfernt und durch einen
Gegenstromwäschezyklus (auch "Wäscherzug" genannt) geführt zur weiteren
Gewinnung von Natriumaluminat und Soda. Die über den
Absetzer fließende Aluminatlauge enthält typischerweise noch 50
bis 200 mg suspendierte Feststoffe pro Liter. Diese Lauge
wird dann im allgemeinen durch Filtration weiter gereinigt,
um ein Filtrat mit 10 mg an suspendierten Feststoffen pro
Liter Lauge zu erhalten.
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Aluminiumoxid in verhältnismäßig reiner Form wird dann aus
dem Filtrat als Aluminiumoxid-Trihydratkristalle
ausgefällt. Die verbleibende Flüssigphase oder Ablauge wird in
den ersten Extraktionssschritt zurückgegeben und als
extrahierendes Medium für zusätzliches Erz eingesetzt, nachdem
sie mit zusätzlichen Ätzmitteln zur ursprünglichen
Konzentration gelöst worden ist. Nach dem Durchfließen des
Filtrationsschrittes sollte der Gehalt an suspendierten
Feststoffen ausreichend niedrig sein, um ein
Aluminiumoxidprodukt aus dem Fällungsschritt zu schaffen, das allen
Industrienormen gerecht wird.
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Die zuvor erwähnten, unlöslichen Bestandteile werden
vorzugsweise bei einer relativ hohen Geschwindigkeit
abgeschieden, um das gesamte Bayer-Verfahren effizient zu
machen. Das wird im allgemeinen in großen Absetzern,
Dekantern, Rückstandsverdickern usw., wie oben erwähnt,
durchgeführt. Die Abscheidung selbst sollte sauber und vollständig
erfolgen, wobei nur minimale Mengen an Rückständen als
Dispersum in der gelösten Aluminatlauge bleiben sollen. Die
Absetzer, Dekanter, Rückstands- (oder Rühr-)verdicker (von
denen alle nachfolgend als "Absetzer" bezeichnet werden)
können Durchmesser von mehr als 49 m aufweisen. Manche
haben einen mehrschichtigen Aufbau, allerdings sind
gegenwärtig fast ausschließlich einschichtige Einheiten in
Verwen
dung. Bei der Anwendung wird die Absetzerzuführungslauge in
der Mitte des(r) Absetzer(s) zugeführt, und die gereinigte
Lösung fließt außen über. Die Absetzerzuführungslauge wird
dem(n) Absetzer(n) über ein Zuführungsrohr beigegeben, das
in einen zentral, oben auf dem Absetzer, gelegenen
Zuführungsschacht mündet. Wenn die Lösung radial über den
Absetzer fließt, werden die horizontale und die vertikale
Viskosität sehr niedrig, und die Feststoffe, d. h. der
Rotschlamm, sinken zu Boden, da ihre spezifische Schwerkraft
höher ist als die der Lösung. Je höher die
Absetzgeschwindigkeit, desto mehr Material kann in dem(n) Absetzer(n)
bearbeitet werden. Die Lösung, die den(die) Absetzer
überfließt, enthält sehr wenige Feststoffe, wogegen der
Unterlauf bis zu 35% Feststoffe enthalten kann. Ein
Drehmechanismus mit Pflugschararmen, die an einem Winkel angebracht
sind, bewegt die abgesetzten Feststoffe langsam über den
Boden des(r) Absetzer(s) zu einem Entladungskegel, der
üblicherweise in der Mitte des Bodens liegt. Die feinen
Feststoffe der Absetzerzuführungslauge setzen sich sehr
langsam ab, wenn dies nicht durch Zugabe von
Flockungsmitteln beschleunigt wird, die die feinen Feststoffe zu
Flocken binden, die oft einige Millimeter Durchmesser
aufweisen. Das Verhältnis zwischen Masse und hydrodynamischen
Widerstandskräften wird dadurch erhöht, wodurch die Flocken
sich schneller absetzen. Die abgesetzten Feststoffe aus
dem(n) Absetzer(n) werden in dem zuvor beschriebenen
Gegenstromwäschezyklus (Wäscherzug) behandelt, um den von dort
stammenden Rotschlamm durch Waschen weiter zu entfernen.
Dekantationssysteme werden zu diesem Zwecke eingesetzt
unter Verwendung von Wäscheverdickern, die in ihrem Aufbau
ähnlich dem(n) Absetzer(n) sind. Der Waschvorgang erfolgt
in zehn (10) Stufen, wobei die Feststoffe sich im
Gegenstrom zum Waschstrom bewegen, um lösliche Stoffe zu
gewinnen, und der Überlauf von jeder Stufe des Wäscherzuges
an die vorhergegangene zurückgeführt wird. Die Zugabe von
Flockungsmitteln zu den einzelnen Stufen des Wäscherzuges
erhöht die Feststoffabsonderung, wobei allgemein bekannt
ist, daß in den Anfangsstufen andere Flockungsmittel
verwendet werden als in den späteren Stufen, siehe z. B. US-
A-4, 678, 585.
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Die wirksame Entfernung von suspendierten Feststoffen aus
der Absetzerzuführungslauge im Bayer-Verfahren und den
Anfangsstufen des Wäscherzuges, d. h. den ersten
Absonderungsstufen, in die der Rotschlamm vom letzten Absetzer
eingebracht wird, stellte viele Jahre lang ein schwerwiegendes
Problem dar.
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Zu den Verfahren zur Lösung der obengenannten Probleme und
zur materiellen Beschleunigung der Absonderung von
suspendierten Feststoffen aus den Strömen des Bayer-Verfahrens,
sowie zur Durchführung einer saubereren Absonderung der
Bestandteile zählt das in US-A-4767540 offenbarte Verfahren.
In diesem Patent wird die Zugabe eines wasserlöslichen
Polymers mit daran hängenden Hydroxamsäure- oder
Hydroxamsäuresalzgruppen zu den Strömen des Bayer-Verfahrens, allein
oder in Verbindung mit einem anionischen Flockungsmittel
offenbart. Es wird weithin behauptet, daß das
Hydroxamsäuregruppen enthaltende Polymer in den
Ätzaluminat-Verfahrensstrom des Bayer-Verfahrens alleine, nach, vor oder
zusammen mit dem anionischen Flockungsmittel, z. B. einem
konventionellen Polyakrylatpolymer, zugesetzt werden kann. In
jedem der äußerst zahlreichen Arbeitsbeispiele wird je nach
dem entweder das Polymer mit daran hängenden
Hydroxamsäuregruppen oder -salzen alleine zugegeben, oder, wo es in
Verbindung mit einem anionischen Flockungsmittel verwendet
wird, folgt das anionische Material immer auf die Zugabe
des Polymers mit daran hängenden Hydroxamsäure- oder
Hydroxamsäuresalzgruppen. Die offenbarte Behandlung wird
gezeigt, um die Gehalte an suspendierten Feststoffen im
Prozeßstrom im Vergleich zu den Verfahren nach dem Stand
der Technik zum gegebenen Zeitpunkt zu verringern.
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Es wurde jetzt herausgefunden, daß es unerwartet
vorteilhaft ist, wenn man bei der Behandlung des dem(n) ersten
Absetzer(n) im Bayer-Verfahren und/oder den Anfangsstufen des
Wäscherzuges zugeführten Materials diese zugeführte Lauge
zuerst mit einem anionischen, vorzugsweise einem
Polyakrylat-Flockungsmittel in Berührung bringt und dann mit dem
Polymer mit den daran hängenden Hydroxamsäuregruppen und/-
oder Hydroxamsäuresalzgruppen.
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Diese Abfolge bei der Zugabe der zwei Zusatzstoffe führt
entweder zu einer erhöhten Absetzgeschwindigkeit oder einer
besseren Reinigung des zugeführten Stromes oder zu beidem.
Genauer wird gemäß der vorliegenden Erfindung ein Verfahren
zur Verbesserung der Absetzgeschwindigkeit und/oder
Klarheit der Zuführungslauge zum Absetzer und/oder den
Anfangsstufen des Wäscherzuges im Bayer-Verfahren, wobei
nacheinander zuerst ein anionisches Flockungsmittel und dann ein
wasserlösliches Polymer mit daran hängenden Hydroxamsäure-
oder Hydroxamsäuresalzgruppen beigegeben wird, und zum
Entfernen der resultierenden, abgesetzten suspendierten
Feststoffe geschaffen.
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Vorzugsweise wird das anionische Flockungsmittel den
Absetzerzuführungsleitungen zugegeben. Noch bevorzugter ist, daß
das wasserlösliche Polymer dem Zuführungsschacht des(r)
Absetzer(s) zugegeben wird. Insbesondere ist zu bevorzugen,
daß das anionische Polymer den Absetzerzuführungsleitungen
zugegeben wird, und das wasserlösliche hydroxamierte
Polymer dem Zuführungsschacht des(r) Absetzer(s) zugegeben
wird.
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Das im Verfahren der vorliegenden Erfindung verwendete,
anionische Flockungsmittel ist vorzugsweise ein Homopolymer
einer Akrylsäure oder ein Kopolymer einer Akrylsäure, die
mindestens 80 Mol% der Akrylsäure oder des Alkalimetalls,
Erdalkalimetalls oder des Ammoniumsalzes davon enthält,
oder eine Kombination aus jedem der vorhergegangenen.
Bei
spiele für Akrylsäuren, die verwendet werden können,
umfassen Akrylsäure, Methakrylsäure usw. Kopolymere und
Terpolymere der Akrylsäuren mit kopolymerisierbaren
monoethylenisch ungesättigten Komonomeren, wie z. B. Akrylamid,
Methakrylamid usw., können verwendet werden. Die normalerweise
zugegebene Menge an anionischem Flockungsmittel kann
zwischen 4,5 g und 18,2 kg (0,01 bis 40 lbs.) Flockungsmittel
pro 907 kg (ton) abzusetzender Feststoffe liegen.
Vorzugsweise ist das anionische Flockungsmittel ein Homopolymer
oder Kopolymer eines Akrylsäuresalzes.
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Sowohl das wasserlösliche anionische Flockungsmittel, als
auch das wasserlösliche hydroxamierte Polymer, wie sie bei
der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden, sollten
ausreichend stabil sein, um unter den beim Bayer-Verfahren
herrschenden Bedingungen, wie z. B. hohe Temperaturen und
stark ätzende Bedingungen, typischerweise 85 bis 107,2ºC
(185-225ºF) und 80-4000 g/l gesamt Alkaligehalt (ausgedrückt
als Natriumkarbonat-Äquivalent) effektiv sein zu können.
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Jedes wasserlösliche Polymer, das Hydroxamsäure- oder
Hydroxamsäuresalzgruppen enthält, kann im Verfahren der
vorliegenden Erfindung verwendet werden. Die nützlichen
Polymere können am besten veranschaulicht werden durch die,
die anhängende Gruppen der Formel (I) enthalten;
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wobei R Wasserstoff oder ein Kation ist. Diese Polymere
sind auf diesem Gebiet gut bekannt und können von Polymeren
mit daran hängenden Ester-, Amid-, Anhydrid- oder
Nitrilusw. -gruppen abgeleitet werden durch Reaktion derselben mit
einem Hydroxylamin oder seinem Salz.
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Beispielgebend für die Polymere, die für die Verwendung im
Verfahren der vorliegenden Erfindung hydroxamiert werden
können, sind Akryl-, Methakryl-, Kroton- usw.
-säureesterpolymere, wie z. B. Polymere, die durch Polymerisation von
Akrylsäuremethylester, Akrylsäureester, T-Butylakrylat,
Methylmethakrylat, Ethylmethakrylat, Cyclohexylmethakrylat,
Dimethylaminoethylmethakrylat, Dimethylaminoethylakrylat,
Methylkrotonat, usw. hergestellt werden; Polymere von
Maleinsäureanhydrid und Estern davon, und ähnliches;
Nitrilpolymere wie jene, die aus Akrylamid, Methakrylamid und
ähnlichem hergestellt werden.
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Hydroxamierte Polymere sind dem Fachmann gut bekannt und
sind insbesondere offenbart, wie auch die Verfahren zu
ihrer Herstellung, im oben genannten US-A-4,767,540. Im
allgemeinen können diese hydroxamierten Polymere durch
Reaktion des Polymers mit der daran hängenden reaktiven Gruppe,
in Lösung, mit einem Hydroxylamin oder seinem Salz bei
einer Temperatur zwischen etwa 50ºC und 100ºC für mehrere
Stunden hergestellt werden. Zusätzlich zur Reaktion von
Hydroxylamin oder seinem Salz mit einer Polymerlösung,
wurde herausgefunden, daß ein Polymerlatex direkt mit dem
Hydroxylamin oder seinem Salz zur Reaktion gebracht werden
kann. Der Latex kann z. B. ein Kopolymer von Akrylamid und
Akrylsäuremethylester, ein Kopolymer von Akrylsäure und
Akrylsäuremethylester usw. sein. In diesen Fällen reagiert
das Hydroxylamin oder sein Salz in erster Linie mit den
Estergruppen, um Hydroxamsäuregruppen zu bilden.
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Es wurde auch festgestellt, daß inverse Emulsionen aus z. B.
wäßrigem Polyakrylamid oder
Akrylamid-/Akrylsäure-Kopolymeren, die in Öl dispergiert sind, direkt mit Hydroxylamin
oder seinem Salz zur Reaktion gebracht werden kann, um
Polymere von hohem molekularem Gewicht mit
Hydroxamsäuregruppen zu erhalten, von denen alle wirksam im Verfahren
der vorliegenden Erfindung funktionieren.
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Der Grad der Hydroxamierung, d. h. die Konzentration der
Einheiten von Formel I in den hier brauchbaren Polymeren,
kann zwischen etwa 1 und etwa 100 Mol% liegen, vorzugsweise
zwischen etwa 5 und etwa 90 Mol% und am bevorzugtesten
zwischen etwa 20 und etwa 80 Mol% des Polymers.
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Passende Hydroxylaminsalze umfassen die Sulfate, Sulfite,
Phosphate, Perchlorate, Hydrochloride, Azetate, Propionate
und ähnliches. Der pH-Wert der Lösung des zu
hydroxamierenden Polymers wird auf über etwa 6,0, vorzugsweise über etwa
10,0 im vorhinein eingerichtet.
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Jedes wasserlösliche Polymer kann im vorliegenden Verfahren
verwendet werden, das nach der Hydroxamierung zum Absetzen
von suspendierten Feststoffen führt. Daher können
Homopolymere, Kopolymere, Terpolymere usw. der oben angeführten
Monomere verwendet werden. Passende Komonomere, die durch
Kopolymerisation z. B. bis zu etwa 95 Mol% der hier
brauchbaren Polymere bilden können, können Akrylsäure,
Natriumakrylat, Methakrylsäure, Maleinsäureanhydrid, Vinylazetat,
Vinylpyrrolidon, Butadien, Styren, sowie andere der oben
aufgezählten Ester, Amide und/oder Nitrile sein und
ähnliches, wie es auf diesem Gebiet bekannt und in den oben
erwähnten Patenten dargelegt ist, solange diese Kopolymere,
Terpolymere usw. nach der Hydroxamierung wasserlöslich
sind. Die massegemittelte Molekülmasse der im Verfahren der
vorliegenden Erfindung brauchbaren hydroximierten Polymere
liegt zwischen 1 · 10&sup4; und 3 · 10&sup7;.
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Die anionischen Flockungsmittel und die wasserlöslichen
hydroximierten Polymere, die in der vorliegenden Erfindung
verwendet werden, werden so eingesetzt, daß sie
üblicherweise in Form einer wäßrigen Lösung der
Absetzerzuführungslauge, die gelöstes Aluminiumoxid und suspendierte, überall
dispergierte Feststoffe enthält, und/oder den Zuführungen
zu den Anfangsstufen des Wäscherzuges zugegeben werden in
einer Menge, die zumindest ausreicht, um suspendierte
Fest
stoffe daraus abzusetzen. Im allgemeinen sollten, um beste
Ergebnisse zu erhalten, zumindest etwa 0,1 mg des
hydroxamierten Polymers pro Liter Absetzerzuführungslauge und/-
oder Zuführung zur Wäscherzugstufe verwendet werden.
Bevorzugter ist es, mindestens 1,0 mg des hydroxamierten
Polymers pro Liter Absetzerzuführungslauge und/oder Zuführungen
zur Wäscherstufe einzusetzen.
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Es ist verständlich, daß größere Mengen als die oben
angegebenen verwendet werden können, ohne vom Umfang der
Erfindung abzuweichen, obwohl im allgemeinen ein Punkt erreicht
wird, an dem zusätzliche Mengen an anionischem
Flockungsmittel und/oder hydroxamiertem Polymer die
Absetzgeschwindigkeit über bereits erreichte Maximumgeschwindigkeiten
hinaus nicht erhöhen. Daher ist es unökonomisch,
zusätzliche Mengen jeglichen Zusatzstoffes zu verwenden, wenn
dieser Punkt erreicht ist.
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Die Zugabe des anionischen Flockungsmittels sollte der
Zugabe des wasserlöslichen hydroxamierten Polymers mit
genügend Zeitabstand vorausgehen, so daß das anionische
Flokkungsmittel wirken kann. Daher muß, wenn z. B. beide
Zusatzstoffe der Absetzerzuführungslauge vor dem
Zuführungsschacht des Absetzers zugegeben werden, oder beide dem
Zuführungsschacht zugegeben werden, oder beide nach dem
Zuführungsschacht zugegeben werden, oder das anionische
Flokkungsmittel der Absetzerzuführungslauge zugegeben wird und
das wasserlösliche hydroxamierte Polymer dem
Zuführungsschacht, oder das anionische Flockungsmittel dem
Zuführungsschacht und das wasserlösliche hydroxamierte Polymer
nach dem Zuführungsschacht zugegeben wird, genügend Zeit
zwischen den einzelnen Zugaben gelassen werden, damit das
anionische Flockungsmittel zumindest mit der Flockung der
suspendierten Feststoffe beginnen kann. Dasselbe gilt für
verschiedene Zugabepunkte der Stufen des Wäscherzuges.
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Die folgenden Beispiele veranschaulichen die Erfindung
Alle Teile sind nach Gewicht angegeben, wenn nicht anders
festgelegt.
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Einem Behälter mit einer Absetzerzuführungslauge von einer
kommerziellen Aluminiumoxidanlage nach dem Bayer-Verfahren
werden, wie unterhalb in Tabelle I angegeben, ein zu 15
Mol% hydroxamiertes Polymer, das 55 Mol%
Akrylsäureeinheiten und 30 Mol% Akrylatnideinheiten enthält und eine
massegemittelte Molekülmasse von etwa 20 Millionen (mit A
bezeichnet) aufweist, und ein im Handel erhältliches
Ammoniumpolyakrylat-Flockungsmittel mit einem Molekulargewicht-
Zahlenmittel von etwa 10-15 Millionen (mit B
bezeichnet)zugegeben.
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Die Zusatzstoffe werden in der angegebenen Reihenfolge
zugegeben, wobei zwischen jeder Zugabe gemischt wird, um in
der Anlage das Mischen der Zusatzstoffe anzuregen, wenn sie
zum Absetzerzuführungsrohr (ZUG. #1) und dem
Absetzerzuführungsschacht (ZUG. #2) zugegeben werden. Die Ergebnisse
sind unterhalb, in Tabelle 1, angeführt.
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Alle Zusatzstoffe mit Ausnahme von Stärke werden auf 0,1%
mit 10 gpl Ätzmittel in Wasser bereitet. Das
Filtrationsvolumen ist 100 ml. Alle Beispiele, die nur
Polyakrylat-Flockungsmittel verwenden, schließen 2,4 ml/l Stärkelösung ein.
TABELLE I
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X = 2. kommerzielles Polyakrylat-Flockungsmittel
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C = Vergleichsbeispiel
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SR = Absetzgeschwidigkeit
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Turb = Trübung
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1 foot = 0,304 m
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Wie sofort aus den Daten in Tabelle 1 zu entnehmen ist, gibt
es, wenn das Polyakrylat-Flockungsmittel vor dem
wasserlöslichen hydroxamierten Polymer verwendet wird, eine enorme
Verbesserung der Absetzgeschwindigkeit und Trübung der
Beschickungslauge.
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Das Testverfahren der Beispiele 1-19 wird wieder angewendet.
Die Ergebnisse sind unterhalb, in Tabelle II, angegeben.
Bezeichnungen siehe Tabelle I.
TABELLE II
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* Filterhilfe = 1 ml/150 ml
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Die Daten von Tabelle II zeigen deutlich die unerwartete
Effizienz der Reihenfolge der Zugabe des anionischen
Flockungsmittels und des wasserlöslichen hydroxamierten Polymers gemäß der
vorliegenden Erfindung.
Beispiele 27-32
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Wieder wird nach dem Testverfahren der Beispiele 1-19
vorgegangen, die Ergebnisse, die unterhalb in Tabelle III angeführt
sind, sind zustandegekommen durch Verwendung eines anderen,
kommerziell erhältlichen Polyakrylat-Flockungsmittels mit einem
Molekulargewicht-Zahlenmittel von etwa 10-15 Millionen
(bezeichnet mit C).
TABELLE III
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Diese Daten zeigen, daß die Abfolge der Zugaben von anionischem
Flockungsmittel und wasserlöslichem hydroxamiertem Polymer in
Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung zur Verbesserung
von Absetzen und Klarheit führt.
Beispiel 33
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Wird nach dem Verfahren von Beispiel 6 vorgegangen, außer daß
das wasserlösliche hydroxamierte Polymer eine Hydroxamierung
von 20% aufweist, werden ähnliche Ergebnisse erzielt.
Beispiel 34
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Es wird wieder nach dem Verfahren von Beispiel 6 vorgegangen,
außer daß das wasserlösliche hydroxamierte Polymer eine
Hydroxamierung von 25% aufweist. Es wurden wieder ähnliche Ergebnisse
erzielt.
Beispiel 35
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Es wird wieder nach dem Verfahren von Beispiel 6 vorgegangen,
nur ist das anionische Flockungsmittel ein 90/10
Natriumakrylat/Akrylamid-Kopolymer ist. Ähnliche Ergebnisse wurden
erzielt, wie in Tabelle I gezeigt.
Beispiel 36
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Wieder wird nach dem Verfahren von Beispiel 6 vorgegangen, nur
ist das anionische Flockungsmittel ein Homopolymer von
Natriumakrylat, und es werden ähnliche Ergebnisse wie die in Tabelle I
gezeigten beobachtet.
Beispiele 37-55
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Wenn wieder nach den jeweiligen Bedingungen der Beispiele 1-19
vorgegangen wird, unter Verwendung desselben hydroxamierten
Polymers, anionischen Flockungsmittels und der anderen in Tabelle
I festgelegten Zusatzstoffe, außer daß eine kommerzielle
Zuführung zur ersten Stufe des Wäscherzuges von einer
Aluminiumoxidanlage nach dem Bayer-Verfahren als Beschickungsmedium
verwendet wird, werden ähnliche Ergebnisse erzielt, d. h. die
Ergebnisse der Beispiele 37-46 zeigen allgemein eine verbesserte
Absetzgeschwindigkeit und Trübung im Vergleich zu den
Vergleichsbeispielen 47-55.
Beispiele 56-59
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Das Ersetzen des hydroxamierten Polymers oder des anionischen
Flockungsmittels von Beispiel 42 individuell durch jene der
Beispiele 33-36 führt zu einer ähnlichen unerwartet hohen
Absetzung und Trübung.