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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zur Inaktivierung von
Pathogenen in Blutprodukten in der Anwesenheit von Ultraviolettlicht
bereit, ohne dass die Blutproduktfunktion signifikant beeinträchtigt wird oder
dass sich Mutagenese zeigt.
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STAND DER
TECHNIK
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Eine
Pathogenkontamination in der Blutversorgung bleibt ein wichtiges
medizinisches Problem auf der gesamten Welt. Obschon verbesserte
Testverfahren auf Hepatitis B (HBV), Hepatitis C (HCV) und Immunschwächevirus
beim Menschen (HIV) merklich die Inzidenz der transfusionsbedingten
Krankheiten reduziert haben, verliert die Öffentlichkeit das Vertrauen
in die Sicherheit der Blutversorgung, weil Fälle bekannt sind, bei denen
diese Viren bei einer Transfusion übertragen wurden.
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Die
neuere Einführung
eines Bluttests auf HCV reduziert die Übertragung dieses Virus; dieser
hat jedoch eine Empfindlichkeit von nur 67% zur Erfassung möglicher
infektiöser
Bluteinheiten. HCV ist verantwortlich für 90% der transfusionsbedingten
Hepatitis. Melnick, J. L., Abstracts of Virological Safety Aspects
of Plasma, Cannes, 3.–6.
November (1992) (Seite 9). Mit dem etablierten Test ist das Infektionsrisiko
schätzungsweise
1 von 3300 transfundierten Einheiten.
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Es
gibt zwar empfindlichere serologische Tests für HIV-1 und HBV, diese Mittel
können
aber entsprechend durch seronegative Blutspender übertragen
werden. International Forum: Vox Sang 32: 346 (1977). Ward, J. W.,
et al., N. Engl. J. Med., 318: 473 (1988). Bis zu 10% der transfusionsbedingten
Hepatitis und 25% der schweren ikterischen Fälle beruhen auf HBV, übertragen
durch Spender, die für
das Hepatitis B-Oberflächen-Antigen (HBasAg)
negativ sind. Bisher sind 15 Fälle
von transfusionsbedingten HIV-Infektionen vom Center for Disease
Control (CDC) unter Empfängern
von Blut beschrieben worden, das im Vortest auf Antikörper gegen
HIV-1 negativ war.
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Andere
Viren, Bakterien und Erreger werden darüber hinaus nicht routinemäßig untersucht,
und bleiben eine potentielle Bedrohung für die Transfusionssicherheit.
Schmunis, G.A. Transfusion 31: 547–557 (1992). Zudem gewährleistet
der Test keine Sicherheit der Blutzufuhr gegenüber zukünftigen unbekannten Pathogenen,
die in eine Spender-Population übertreten
können,
was zu einer transfusionsbedingten Übertragung führt, bevor
empfindliche Tests ausgeführt
werden können.
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Selbst
wenn Serokonversionstests eine hinreichende Durchmusterung sind,
können
diese nicht praktisch in der Anwendung sein. Bei Menschen sind beispielsweise
Cytomegalie-Virus (CMV – ein
Herpesvirus) und Parvo-B19-Virus
häufig.
Wenn diese in gesunden immunkompetenten Erwachsenen vorkommen, führen sie
fast immer zu einer asymptomatischen Serokonversion. Da ein solch
großer
Teil der Bevölkerung
seropositiv ist, würde
der Ausschluss der positiven Einheiten zu einer erheblichen Einschränkung der
Blutversorgung führen.
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Ein
alternativer Ansatz zur Eliminierung der Übertragung von Viruserkrankungen
durch Blutprodukte ist die Entwicklung einer Maßnahme zur Inaktivierung von
Pathogenen in Transfusionsprodukten. Die Entwicklung einer wirksamen
Technik zur Inaktivierung infektöser Pathogene
in Blutprodukten bietet das Potential zur Verbesserung der Sicherheit
der Blutversorgung, und vermutlich zur Verlangsamung der Einbringung
neuer Tests, wie dem vor kurzem eingeführten HIV-2-Test auf seltene
Pathogene. Schließlich
kann eine Dekontaminationstechnologie signifikant die Kosten der
Blutprodukte reduzieren und die Verfügbarkeit seltener Blutprodukte
steigern.
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Ein
solches Inaktivierungsverfahren i) darf nicht nachteilig die Funktion
beeinträchtigen,
für die
das Blutprodukt transfundiert wird, ii) muss bestehende Pathogene
im Blutprodukt gründlich
inaktivieren, und iii) darf die Empfänger des Blutproduktes nicht
beeinträchtigen,
damit es nutzbringend ist. Einige Verfahren wurden für die Inaktivierung
oder Eliminierung viraler Mittel in erythrocytenfreien Blutprodukten
beschrieben. Die meisten dieser Techniken sind aber vollständig inkompatibel
mit der Erhaltung der Funktion der Blutplättchen, einem wichtigen Blutprodukt.
Beispiele für
diese Techniken sind: Wärme
(Hilfenhous, J., et al., J. Biol. Std. 70: 589 (1987)), Lösungsmittel/Detergenz-Behandlung (Horowitz,
B., et al., Transfusion 25: 516 (1985)), Gamma-Strahlung (Moroff,
G., et al., Transfusion 26: 453 (1986)), W-Strahlung, kombiniert
mit Betapropriolacton, (Prince A.M., et al., Reviews of Infect Diseases
5: 92–107
(1983)), sichtbares Laserlicht in Kombination mit Hämatoporphyrinen
(Matthews J. L., et al., Transfusion 28: 81–83 (1988); North J., et al.,
Transfusion 32: 121–128 (1992)),
Verwendung der photoaktiven Farbstoffe Aluminumphthalocyananin und
Merocyanin 540 (Sieber F., et al., Blood 73: 345–350 (1989); Rywkin S., et
al., Blond 78 (Suppl 1): 352a (Abstract) (1991)) oder UV allein (Proudouz,
K. N., et al., Blood 70: 589 (1987)).
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Andere
Verfahren inaktivieren virale Mittel durch Behandlung mit Furocumarinen,
wie Psoralenen, in der Anwesenheit von Ultraviolettlicht. Psoralene
sind tricyclische Verbindungen, die durch lineare Fusion eines Furan-Rings
mit einem Kumarin hergestellt werden. Psoralene können zwischen
die Basenpaare doppelsträngiger
Nukleinsäuren
interkalieren, und bilden kovalente Addukte mit Pyrimidinbasen bei
Absorption von langwelligem Ultraviolettlicht (UVA). G. D. Cimino
et al., Ann. Rev. Biochem. 54: 1151 (1985); Hearst et al., Quart. Rev.
Biophys. 17: 1 (1984). Gibt es ein zweites Pyrimidin nächst dem
Psoralen-Pyrimidin-Monoaddukt und auf dem gegenüberliegenden Strang, kann die
Absorption eines zweiten Photons zur Bildung eine Diadduktes führen, das
als Zwischenstrangvernetzung dient. S. T. Isaacs et al., Biochemistry
16: 1058 (1977); S. T. Isaacs et al., Trends in Photobiology (Plenum)
S. 279–294
(1982); J. Tessman et al., Biochem. 24: 1669 (1985); Hearst et al.,
U.S. Pat. Nr. 4,124,598, 4,169,204, und 4,196,281, die hiermit durch
Bezugnahme aufgenommen sind.
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Die
kovalent gebundenen Psoralene wirken als Inhibitoren der DNA-Replikation
und sie haben somit das Potential zur Beendigung des Replikationsverfahrens.
Aufgrund dieser DNA-Bindungsfähigkeit
sind die Psoralene von besonderem Interesse in Bezug auf die Lösung der
Probleme, die bei der Erzeugung und Erhaltung der Pathogen-Blutzufuhr
vorkommen. Einige bekannte Psoralene inaktivieren Befunden zufolge
Viren in einigen Blutprodukten. H. J. Alter et al., The Lancet (ii:1446)
(1988); L. Lin et al., Blood 74: 517 (1989) (Dekontaminieren von
Blutplättchenkonzentraten);
G. P. Wiesehahn et al., U.S. Pat. Nr. 4,727,027 und 4,748,120, hiermit
durch Bezugnahme aufgenommen, beschreiben die Verwendung einer Kombination
von 8-Methoxypsoralen (8-MOP) und Strahlung. P. Morel et al., Blood
Cells 18: 27 (1992) zeigen, dass 300 μg/ml 8-MOP zusammen mit 10 Std.
Bestrahlung mit Ultraviolettlicht Viren in Humanserum effizient
hemmen können. Ähnliche Untersuchungen
mit 8-MOP und Aminomethyltrimethylpsoralen (AMT) wurden von anderen
Forschern beschrieben. Dodd R. Y., et al., Transfusion 31: 483–490 (1991);
Margolis-Nunno, H., et al., Thromb. Haemostas 65: 1162 (Abstract)
(1991). Tatsächlich
wurde die Photoinaktivierung eines breiten Spektrums von Mikroorganismen
entwickelt, einschließlich
HBV, HCV, und HIV, unter Bedingungen, die sich von denen, die erfindungsgemäß verwendet
werden, unterscheiden, und die zuvor bekannte Psoralen-Derivate
verwenden. [Hanson C. V., Blood Cells: 18: 7–24 (1992); Alter, H. J., et
al., The Lancet ii:1446 (1988); Margolis-Nunno H. et al., Thromb Haemostas
65:1162 (Abstract) (1991).]
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Die
Psoralen-Photoinaktivierung ist nur realisierbar, wenn die Fähigkeit
von Psoralen zur Inaktivierung von Viren zur Gewährleistung einer Sicherheitsspanne
hinreicht, in der eine vollständige
Inaktivierung erfolgt. Das Psoralen darf dagegen nicht derart sein,
dass es die Blutprodukte schädigt.
Die soeben beschriebenen Verfahren erfordern bei Einsatz bekannter
Psoralene die Verwendung schwieriger und teurer Verfahren zur Vermeidung
von Schäden
an Blutprodukten. Einige Verbindungen und Protokolle erfordern die
Entfernung von molekularem Sauerstoff aus der Reaktion vor dem Aussetzen
gegenüber
Licht, so dass der Schaden der Blutprodukte von Sauerstoffradikalen,
die bei der Bestrahlung entstehen, verhindert wird. Siehe L. Lin
et al., Blood 74: 517 (1989); U.S. Pat. Nr. 4,727,027, an Wiesehahn.
Dies ist ein teures und zeitaufwändiges
Verfahren.
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Schließlich weisen
einige gemeinhin bekannte Verbindungen, die bei photochemischer
Dekontamination (PCD) verwendet werden, eine unerwünschte Mutagenität auf, die
scheinbar mit steigender Fähigkeit
zum Abtöten
von Virus steigt. Mit anderen Worten, je effizienter die bekannten
Verbindungen Viren inaktivieren, desto schädlicher sind die Verbindungen
für den
Empfänger,
und somit umso weniger nützlich
sind sie an einer beliebigen Stelle in einem Inaktivierungssystem
von Produkten für
die In-vivo-Verwendung.
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Es
wird eine neue Psoralen-Verbindungen benötigt, welche eine verbesserte
Fähigkeit
zur Inaktivierung von Pathogenen und niedrige Mutagenität aufweist,
ohne dass die Blutprodukte signifikant geschädigt werden, für die sie
verwendet werden, und ohne dass man den Sauerstoff entfernen muss,
wodurch eine sichere und vollständige
Inaktivierung von Pathogenen in den Blutdekontaminationsverfahren
ermöglicht
wird.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung ist in den Ansprüchen definiert und stellt ein
Verfahren zur Inaktivierung von Pathogenen in Blutprodukten und
Blutprodukten in synthetischen Medien bereit.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Inaktivierung von
Pathogenen in Blutpräparaten, umfassend
in der folgenden Reihenfolge:
- a) Bereitstellen
in einer beliebigen Reihenfolge:
i) von einer oder mehreren
photoaktiven Verbindungen oder Salzen davon der folgenden Formel: worin:
X1 eine Kohlenwasserstoffkette
mit einer Gesamtlänge
von 2 bis 20 Kohlenstoffatomen ist, wobei 0 bis 6 dieser Kohlenstoffatome
unabhängig
durch NH oder O ersetzt sind, und die Austauschpunkte jeweils durch mindestens
zwei Kohlenstoffatome voneinander getrennt sind, und sie von dem
Psoralen durch mindestens 1 Kohlenstoffatom getrennt sind, und
X2,
X3 und X4 unabhängig
voneinander ausgewählt
sind aus der Gruppe, bestehend aus H und (CH2)vCH3, wobei v eine
ganze Zahl von 0 bis 5 ist;
ii) von Photoaktivierungsvorrichtungen
zum Photoaktivieren der Verbindungen oder von deren Salzen; und
iii)
von einem Blutpräparat,
von dem vermutet wird, dass es durch einen Mikroorganismus mit einer
Nukleinsäure
kontaminiert ist;
- b) Zugeben der Verbindungen oder von deren Salzen zu dem Blutpräparat; und
- c) Photoaktivieren der Verbindungen oder von deren Salzen unter
Bedingungen, die zum Inaktivieren des Mikroorganismus hinreichen.
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Es
sind andere Ausführungsformen
aufgenommen, wobei das Pathogen einzellige und mehrzellige Organismen umfasst,
wie Bakterien, Pilze, Mycoplasmen und Protozoen, oder wobei das
Pathogen ein Virus umfasst. Das Blutpräparat kann ebenfalls Blutplättchen oder
Plasma umfassen. Bei einer Ausführungsform umfasst
die Photoaktivierungsvorrichtung des vorstehend beschriebenen Verfahrens
zur Inaktivierung von Pathogenen eine Photoaktivierungsvorrichtung,
die eine bestimmte Intensität
eines Spektrums an elektromagnetischer Strahlung emittieren kann,
einschließlich
der Wellenlängen
zwischen 180 nm und 400 nm. Bei einer Ausführungsform ist die Intensität zwischen
1 und 30 mW/cm2. Bei einer weiteren Ausführungsform
wird das Blutpräparat
der Intensität
zwischen 1 sec und 30 min ausgesetzt. Bei einer weiteren Ausführungsform
umfasst das Spektrum der elektromagnetischen Strahlung Wellenlängen zwischen
320 und 380 nm.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
des vorstehend beschriebenen Verfahrens ist das Blutpräparat in einem
synthetischen Medium. Bei einer weiteren Ausführungsform wird die Verbindung
bis zu einer Endkonzentration zwischen 0,1 und 250 μM zu dem
Blutpräparat
gegeben oder spezifisch bis zu einer Endkonzentration zwischen 10
und 150 μM.
Bei einer weiteren Ausführungsform
wird der Schritt c ohne Einschränkung
der Konzentration an molekularem Sauerstoff durchgeführt.
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Bei
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst das 4'-primär-Amino-substituierte Psoralen:
a) einen Substituenten X1 am 4'-Kohlenstoffatom,
ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus: -(CH2)w-R2-(CH2)z-NH2,
-(CH2)w-R2-(CH2)x-R3-(CH2)z-NH2 und
-(CH2)w-R2-(CH2)x-R3-(CH2)y-R4(CH2)z-NH2;
wobei R2, R3 und
R4 unabhängig
voneinander ausgewählt
sind aus der Gruppe, bestehend aus O oder NH, wobei w eine ganze
Zahl von 1 bis 5 ist, x eine ganze Zahl von 2 bis 5 ist, y eine
ganze Zahl von 2 bis 5 ist, und z eine ganze Zahl von 2 bis 6 ist,
und b) die Substituenten X4, X2 und X3 an den Kohlenstoffatomen
4, 5' bzw. 8, unabhängig ausgewählt aus
der Gruppe, umfassend H und (CH2)vCH3, wobei v eine
ganze Zahl von 0 bis 5 ist; oder ein Salz davon. Bei einer anderen
Ausführungsform ist
die Verbindung in einer Lösung
vor Schritt c, wobei die Lösung
Wasser, Salzlösung
oder ein synthetisches Medium umfassen kann. Bei einer Ausführungsform
umfasst das synthetische Medium zudem Natriumacetat, Kaliumchlorid,
Natriumchlorid, Natriumcitrat, Natriumphosphat und Magnesiumchlorid.
Bei einer weiteren Ausführungsform
umfasst das synthetische Medium mindestens einen Bestandteil, ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus Mannit und Glucose. Bei einer alternativen
Ausführungsform
umfasst das synthetische Medium zudem Natriumacetat, Natriumchlorid,
Citrat und Natriumphosphat.
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Bei
einer Ausführungsform
des vorstehend beschriebenen Verfahrens ist vor Schritt (b) das
synthetische Medium in einem ersten Blutbeutel enthalten und das
Plättchenpräparat ist
in einem zweiten Blutbeutel enthalten. Bei einer weiteren Ausführungsform
wird das synthetische Medium zu dem Plättchenpräparat in Schritt (b) gegeben,
und zwar durch Ausdrücken
des synthetischen Mediums aus dem ersten Blutbeutel in den zweiten
Blutbeutel über
eine sterile Verbindung.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
ist die Verbindung in einer trockenen Formulierung vor Schritt c. Bei
einer weiteren Ausführungsform
ist die Nukleinsäure
DNA oder RNA, doppelsträngig
oder einzelsträngig.
wobei
ein Pathogen mit Nukleinsäure
in einem zweiten Blutbeutel enthalten ist; b) Zugeben des synthetischen Mediums
zum Plättchenpräparat durch
Ausdrücken
des synthetischen Mediums aus dem ersten Blutbeutel in den zweiten
Blutbeutel über
eine sterile Verbindungsvorrichtung; und c) Photoaktivierung der
Verbindung, damit die Replikation von im Wesentlichen der gesamten
Pathogen-Nukleinsäure
verhindert wird, ohne dass die biologische Aktivität des Plättchenpräparates
signifikant verändert
wird.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch Verfahren zur Synthese verschiedener
erfindungsgemäßer Verbindungen.
Bei einer Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Synthese von 4'-(ω-Amino-2-oxa)alkyl-4,5',8-trimethylpsoralen,
umfassend die Schritte: a) Bereitstellen von 4'-(ω-Hydroxy-2-oxa)alkyl-4,5',8-trimethylpsoralen;
b) Behandeln von 4'-(ω-Hydroxy-2-oxa)alkyl-4,5',8-trimethylpsoralen mit
einer Base und Methansulfonylchlorid, so dass 4'(ω-Methansulfonyloxy-2-oxa)alkyl-4,5',8-trimethylpsoralen
hergestellt wird; c) Behandeln von 4'-(ω-Methansulfonyloxy-2-oxa)alkyl-4,5',8-trimethylpsoralen
mit Natriumazid, so dass 4'-(ω-Azido-2-oxa)alkyl-4,5',8-trimethylpsoralen
hergestellt wird, und d) Reduzieren von 4'-[(ω-Azido-2-oxa)alkyl-4,5',8-trimethylpsoralen,
so dass 4'-[(ω-Amino-2-oxa)alkyl-4,5',8-trimethylpsoralen
erhalten wird. Bei einer Ausführungsform
dieses Syntheseverfahrens ist das 4'-[(ω-Amino-2-oxa)alkyl-4,5',8-trimethylpsoralen
4'-[(4-Amino-2-oxa)butyl-4,5',8-trimethylpsoralen.
Bei einer weiteren Ausführungsform
wird in Schritt (d) 4'-[(4-Azido-2-oxa)butyl-4,5',8-trimethylpsoralen
mit Triphenylphosphin reduziert. Die vorliegende Erfindung betrifft
zudem eine Psoralen-Verbindung, die durch das oben beschriebene
Syntheseverfahren hergestellt wird, umfassend 4'-[(4-Amino-2-oxa)butyl-4,5',8-trimethylpsoralen.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Synthese einer
weiteren Psoralen-Verbindung, mit einem Substituenten R1 am
4'-Kohlenstoffatom,
ausgewählt
aus der Gruppe, umfassend -(CH2)-O-(CH2)x-O-(CH2)z-NH2,
wobei x = z, und den Substituenten R5, R6, und R7 an den
4'-, 5'- und 8-Kohlenstoffatomen,
unabhängig
ausgewählt
aus der Gruppe, umfassend H und (CH2)vCH3, wobei v eine
ganze Zahl von 0 bis 5 ist, umfassend die Schritte: a) Bereitstellen
eines 4'-Halogenmethyl-4,5',8-trimethylpsoralens,
ausgewählt
aus der Gruppe, umfassend 4'-Chlormethyl-4,5',8-trimethylpsoralen,
4'-Brommethyl-4,5',8-trimethylpsoralen
und 4'-Iodmethyl-4,5',8-trimethylpsoralen;
b) Behandeln von 4'-Halogenmethyl-4,5',8-trimethylpsoralen
mit HO(CH2)xO(CH2)zOH, so dass 4'-(ω-Hydroxy-2,n-dioxa)alkyl-4,5',8-trimethylpsoralen
hergestellt wird, wobei n = x + 3 ist; c) Behandeln von 4'-(ω-Hydroxy-2,3-dioxa)alkyl-4,5',8-trimethylpsoralen
mit einer Base und Methansulfonylchlorid, so dass 4'-(ω-Methansulfonyloxy-2,n-dioxa)alkyl-4,5',8-trimethylpsoralen hergestellt
wird; d) Behandeln von 4'-(ω-Methansulfonyloxy-2,n-dioxa)alkyl-4,5',8-trimethylpsoralen
mit Natriumazid, so dass 4'-(ω-Azido-2,n-dioxa)alkyl-4,5',8-trimethylpsoralen
erhalten wird; und e) Reduzieren von 4'-(ω-Azido-2,n-dioxa)alkyl-4,5',8-trimethylpsoralen,
so dass 4'-(ω-Amino-2,n-dioxa)alkyl-4,5',8-trimethylpsoralen
erhalten wird. In einer alternativen Ausführungsform schlägt die vorliegende
Erfindung ein Verfahren zur Synthese von 4'-(12-Amino-8-aza-2,5-dioxa)dodecyl-4,5',8-trimethylpsoralen
bereit, umfassend die Schritte: a) Bereitstellen eines 4'-Halogenmethyl-4,5',8-trimethylpsoralens,
ausgewählt
aus der Gruppe, umfassend 4'-Chlormethyl-4,5',8-trimethylpsoralen,
4'-Brommethyl-4,5',8-trimethylpsoralen
und 4'-Iodmethyl-4,5',8- trimethylpsoralen;
b) Behandeln des 4'-Halogenmethyl-4,5',8-trimethylpsoralens
mit Diethylenglykol, so dass 4'-(7-Hydroxy-2,5-dioxa)heptyl-4,5',8-trimethylpsoralen
erhalten wird; c) Behandeln von 4'-(7-Hydroxy-2,5-dioxa)heptyl-4,5',8-trimethylpsoralen mit einer Base
und Methansulfonylchlorid, so dass 4'-(7-Methansulfonyloxy-2,5-dioxa)heptyl-4,5',8-trimethylpsoralen
erhalten wird; d) Behandeln von 4'-(7-Methansulfonyloxy-2,5-dioxa)heptyl-4,5',8-trimethylpsoralen
mit 1,4-Diaminobutan, so dass 4'-(12-Amino-8-aza-2,5-dioxa)dodecyl-4,5',8-trimethylpsoralen
erhalten wird.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Synthese von 4'-(ω-Amino-2-aza)alkyl-4,5',8-trimethylpsoralen,
umfassend: a) das Bereitstellen von 4'-Halogenmethyl-4,5',8-trimethylpsoralen,
ausgewählt
aus der Gruppe, umfassend 4'-Chlormethyl-4,5',8-trimethylpsoralen, 4'-Brommethyl-4,5'8-trimethylpsoralen, und 4'-Iodmethyl-4,5',8-trimethylpsoralen;
b) Behandeln des 4'-Halogenmethyl-4,5',8-trimethylpsoralens
mit 1, ω-Diaminoalkan zur
Herstellung von 4'-(ω-Amino-2-aza)alkyl-4,5',8-trimethylpsoralen.
Bei einer alternativen Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Synthese von
4'-(14-amino-2,6,11-triaza)tetradecyl-4,5'8-trimethylpsoralen,
umfassend: a) das Bereitstellen von 4,5',8-Trimethylpsoralen-4'-carboxaldehyd; b)
das Behandeln von 4,5',8-Trimethylpsoralen-4'carboxaldehyd mit
Spermin und einem Reduktionsmittel, so dass man 4'-(14-Amino-2,6,11-triaza)tetradecan-4,5',8-trimethylpsoralen
erhält.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Synthese von
5-(ω-Amino-2-aza)alkyl-4,4',8- trimethylpsoralen,
umfassend a) das Bereitstellen eines 5'-Halogenmethyl-4,4',8-trimethylpsoralens, ausgewählt aus
der Gruppe, umfassend 5'-Chlormethyl-4,4',8-trimethylpsoralen,
5'-Brommethyl-4,4',8-trimethylpsoralen,
und 5'-Iodmethyl-4,4',8-trimethylpsoralen;
b) Behandeln des 5'-Halogenmethyl-4,4',8-trimethylpsoralens
mit einem 1,ω-Diaminoalkan,
so dass man 5'-(ω-Amino-2-aza)alkyl-4,4',8-trimethylpsoralen
erhält.
Eine weitere Ausführungsform
betrifft ein Verfahren zur Synthese von 4,8-Dialkyl-5'brommethyl-4'-methylpsoralenen,
umfassend: a) das Bereitstellen von 4,8-Dialkyl-7-(1-methyl-2-oxopropyloxy)psoralen;
d) Rühren
von 4,8-Dialkyl-4',5'-dimethylpsoralen in Tetrachlorkohlenstoff,
so dass man 4,8-Dialkyl-5'-brommethyl-4'-methylpsoralen erhält. Eine
weitere Ausführungsform
betrifft ein Verfahren zur Synthese von 4,8-Dialkyl-4'-brommethyl-4'methylpsoralenen,
umfassend: a) das Bereitstellen von 4,8-Dialkyl-7-(1-methyl-2-oxopropyloxy)psoralen;
d) Rühren
von 4,8-Dialkyl-4',5'-dimethylpsoralen
in Methylenchlorid, so dass man 4,8-Dialkyl-4'-brommethyl-5'-methylpsoralen
erhält.
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Die
Erfindung betrifft eine Verbindung der Formel:
oder ein Salz davon. Die
Erfindung betrifft auch eine Psoralen-Verbindung, umfassend: a)
einen Substituenten R
1 am 4'-Kohlenstoffatom,
ausgewählt
aus der Gruppe, umfassend -(CH
2)
u-NH
2-(CH
2)
w-R
2-(CH
2)
z-NH
2-(CH
2)
w-R
2-(CH
2)
x-R
3-(CH
2)
z-NH
2 und -(CH
2)
w-R
2-(CH
2)
x-R
3-(CH
2)
y-R
4-(CH
2)
z-NH
2; wobei R
2, R
3 und R4 unabhängig ausgewählt sind
aus der Gruppe, bestehend aus O und NH, wobei u eine ganze Zahl
von 1 bis 10 ist, w eine ganze Zahl von 1 bis 5 ist, x eine ganze
Zahl von 1 bis 5 ist, x eine ganze Zahl von 2 bis 5 ist, y eine
ganze Zahl von 2 bis 5 ist; und z eine ganze Zahl von 2 bis 6 ist;
und b) die Substituenten R
5, R
6 und
R
7 am 4-, 5' – bzw.
8-Kohlenstoffatom
unabhängig ausgewählt sind
aus der Gruppe, umfassend H und (CH
2)
vCH
3, wobei v eine
ganze Zahl von 0 bis 5 ist, oder ein Salz davon. Die vorliegende
Erfindung betrifft mehrere Ausführungsformen
dieser Verbindung, einschließlich:
wobei der Substituent R
1 -CH
2-O-(CH
2)
2-NH
2 ist
und die Substituenten R
5, R
6 und
R
7 jeweils CH
3 sind,
wobei der Substituent R
1 -CH
2-O-(CH
2)
2-O-(CH
2)
2-NH
2 ist und die
Substituenten R
5, R
6 und
R
7 jeweils CH
3 sind; wobei
der Substituent R
1 -CH
2-O-(CH
2)
2-O-(CH
2)
2-NH-(CH
2)
4-NH
2 ist und die
Substituenten R
5, R
6 und
R
7 jeweils CH
3 sind;
wobei der Substituent R1 CH
2-NH-(CH
2)
4-NH
2 ist und die
Substituenten R
5, R
6 und
R
7 jeweils CH
3 sind,
und wobei der Substituent R
1 -CH
2-NH-(CH
2)
3-NH-(CH
2)
4-NH-(CH
2)
3-NH
2 ist
und die Substituenten R
5, R
6 und
R
7 jeweils CH
3 sind.
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In
einer alternativen Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung eine Psoralenverbindung, umfassend:
a) einen Substituenten R1 am 5'-Kohlenstoffatom,
ausgewählt
aus der Gruppe: -(CH2)uNH2, -(CH2)w-R2-(CH2)zNH2, -(CH2)w-R2-(CH2)x-R3-(CH2)z-NH2,
und -(CH2)w-R2-(CH2)x-R3-(CH2)y-R4(CH2)z-NH2 wobei R2, R3 und R4 unabhängig
ausgewählt
sind aus der Gruppe, umfassend O and NH, und wobei u eine ganze Zahl
von 1 bis 10 ist, w eine ganze Zahl von 1 bis 5 ist, x eine ganze
Zahl von 2 bis -5 ist, y eine ganze Zahl von 2 bis 5 ist, und z
eine ganze Zahl von 2 bis 6 ist; und b) die Substituenten R5, R6, und R7 an den 4-, 4'-, bzw. 8-Kohlenstoffatomen unabhängig ausgewählt sind
aus der Gruppe, umfassend H und (CH2)vCH3, wobei v eine
ganze Zahl von 0 bis 5 ist, wobei wenn R1 -(CH2)u-NH2 ist,
R7 dann (CH2)CH3 ist und wobei wenn R5,
R6, und R7 (CH2)vCH3 sind,
u eine ganze Zahl von 3 bis 10 ist; oder ein Salz davon. Die vorliegende
Erfindung betrifft mehrere Ausführungsformen
dieser Verbindung einschließlich:
wobei der Substituent R1 -CH2-NH-(CH2)4-NH2 ist,
und die Substituenten R5, R6,
und R7 jeweils CH3 sind
und wobei der Substituent R1 CH2-O-(CH2)2-NH2 ist und die
Substituenten R5, R6 und
R7 jeweils CH3 sind.
-
Schließlich betrifft
die vorliegende Erfindung mehrere Ausführungsformen eines synthetischen
Blutplättchenspeichermediums.
Bei einer Ausführungsform
umfasst das synthetische Blutplättchenspeichermedium
eine wässrige
Lösung
von: 45–100
mM Natriumchlorid; 4–5
mM Kaliumchlorid; 10–15
mM Citrat; 20–27 mM
Natriumacetat; 0–2
mM Glucose; 0–30
mM Mannit; etwa 20 mM Natriumphosphat; 2–3 mM Magnesiumchlorid; und
ein Psoralen, ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus 4'-primär-Aminopsoralen und
5'-primär-Aminopsoralen,
bei einer Konzentration zwischen etwa 0,1 und 250 μM. Bei einer
weiteren Ausführungsform
umfasst das wässrige
Blutplättchenspeichermedium
eine wässrige
Lösung
von: 45–100
mM Natriumchlorid; 8–15
mM Citrat; 20–35
mM Natriumacetat; etwa 26 mM Natriumphosphat; ein Psoralen, ausgewählt aus der
Gruppe, bestehend aus 4'-primär-Aminopsoralen und
5'-primär-Aminopsoralen,
bei einer Konzentration zwischen etwa 0,1 und 250 μM. Bei einer
Ausführungsform
umfasst dieses Medium insbesondere 86 mM Natriumchlorid, 10 mM Citrat,
30 mM Natriumacetat, etwa 26 mM Natriumphosphat, und 4'-(4-Amino-2-oxa)butyl-4,5',8-trimethylpsoralen
bei einer Konzentration zwischen etwa 1 und 250 μM.
-
Die
Erfindung betrifft auch eine Zusammensetzung mit antiviralen Eigenschaften,
umfassend eine wässrige
Lösung
von 4'-primär-Amino-substituiertem
Psoralen und Plättchen,
die sich für
die In vivo-Verwendung eignen. Bei einer Ausführungsform umfasst die Zusammensetzung
zudem ein synthetisches Medium, umfassend Natriumacetat, Kaliumchlorid,
Natriumchlorid, Natriumcitrat, Natriumphosphat und Magnesiumchlorid.
Bei einer weiteren Ausführungsform
umfasst das synthetische Medium zudem mindestens einen Bestandteil,
ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus Mannit und Glucose. Bei einer alternativen
Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung eine Zusammensetzung mit antiviralen
Eigenschaften, umfassend eine wässrige
Lösung
eines 5'-primär-Amino-substituierten
Psoralens und Blutplättchen,
die sich für
die in vivo-Verwendung eignen. Bei einer Ausführungsform umfasst die Zusammensetzung
zudem.
-
BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
-
Es
zeigt:
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1 Einzelheiten
des Verbindungssyntheseschemas der beiden Isomere von Brommethyl-trialkylpsoralen;
-
2 Einzelheiten
des Verbindungssyntheseschemas mehrerer 4'-primär-Amino-substituierter Psoralene;
-
3 Einzelheiten
des Verbindungssyntheseschemas mehrerer 4'-primär-Amino-substituierter Psoralene;
-
4 Einzelheiten
des Verbindungssyntheseschemas mehrerer Psoralene mit einem an der
4'-Position über eine
Alkylkette am Psoralen gebundenen terminalen Amin;
-
5 Einzelheiten
des Verbindungssyntheseschemas mehrerer 5'-primär-Amino-substituierter Psoralene;
-
6 eine
Perspektivansicht einer Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
-
7 einen
Querschnitt der in 6 gezeigten Vorrichtung entlang
der Linie 2-2;
-
8 einen
Querschnitt der in 6 gezeigten Vorrichtung entlang
der Linie 3-3;
-
9 einen
Querschnitt der in 6 gezeigten Vorrichtung entlang
der Linie 4-4;
-
10A ein Diagramm der Synthesewege und chemischen
Strukturen der erfindungsgemäßen Verbindungen
8, 13, und 14;
-
10B ein Diagramm der Synthesewege und chemischen
Strukturen der erfindungsgemäßen Verbindungen
2, 4, und 7;
-
10C ein Diagramm der Synthesewege und chemischen
Strukturen der erfindungsgemäßen Verbindungen
1, 5, 6, 9, und 10;
-
10D ein Diagramm der Synthesewege und chemischen
Strukturen der erfindungsgemäßen Verbindungen
12 und 15;
-
10E ein Diagramm der Synthesewege und chemischen
Strukturen der erfindungsgemäßen Verbindung
3;
-
10F ein Diagramm der Synthesewege und chemischen
Strukturen der erfindungsgemäßen Verbindungen
16 und 17;
-
11 die Auswirkung der Konzentration der log Abtötung von
R17, wenn die erfindungsgemäßen Verbindungen
1–3 photoaktiviert
werden;
-
12 die Auswirkung der Konzentration der log Abtötung von
R17, wenn die erfindungsgemäßen Verbindungen
3–6 photoaktiviert
werden;
-
13 die Auswirkung der Konzentration der log Abtötung von
R17, wenn die erfindungsgemäßen Verbindungen
2 und 6 photoaktiviert werden;
-
14 die Auswirkung der Konzentration der log Abtötung von
R17, wenn die erfindungsgemäßen Verbindungen
6 und 18 photoaktiviert werden;
-
15 die Auswirkung der Konzentration der log Abtötung von
R17, wenn die erfindungsgemäße Verbindung
16 photoaktiviert wird;
-
16 die Auswirkung variierender Joules/cm2 (Wattsekunde/cm2)
der Strahlung auf den log Titer von R17 für die erfindungsgemäße Verbindung
6;
-
17 die Auswirkung variierender Joules/cm2 der Strahlung auf den log Titer von R17
für die
erfindungsgemäßen Verbindungen
7, 9 und 10;
-
18 die Auswirkung variierender Joules/cm2 der Strahlung auf den log Titer von R17
für die
erfindungsgemäßen Verbindungen
7 und 12;
-
19 die Auswirkung variierender Joules/cm2 der Strahlung auf den log Titer von R17
für die
erfindungsgemäße Verbindung
15;
-
20 die Auswirkung variierender Joules/cm2 der Strahlung auf den log Titer von R17
für die
erfindungsgemäße Verbindung
17;
-
21 bis 23 nicht
verwendete Nummerierung;
-
24 die Auswirkung der Konzentrationsveränderung
der erfindungsgemäßen Verbindungen
2 und 6 in synthetischem Medium.
-
25A schematisch den Standard-Blutprodukttrennungsansatz, der derzeit
in Blutbanken verwendet wird;
-
25B schematisch eine erfindungsgemäße Ausführungsform,
wodurch das synthetische Medium in das wie in 25A hergestellte Blutplättchenkonzentrat eingebracht
wurde;
-
25C schematisch eine erfindungsgemäße Ausführungsform
des Dekontaminationsansatzes, der spezifisch auf das Blutplättchenkonzentrat
angewendet wurde, das wie in 25B mit
synthetischem Medium verdünnt
wurde;
-
26A, ein Schaubild, den Vergleich einer Tag-1-Kontrolle (C1),
einer 5 Tage lang aufbewahrten Kontrolle (D5), Ultraviolettlicht
allein (uv) und Behandlung mit Ultraviolettlicht und Verbindung
2 bei 100 μM (PCD) über ihre
Wirkungen auf die Plättchenfunktion,
wie es durch die Plättchenzahl
gemessen wurde. "n" veranschaulicht
die Anzahl der Experimente, die durch den Datenpunkt veranschaulicht
werden;
-
26B, ein Schaubild, den Vergleich einer Tag-1-Kontrolle (C1),
einer 5 Tage lang aufbewahrten Kontrolle (D5), Ultraviolettlicht
allein (uv) und Behandlung mit Ultraviolettlicht und Verbindung
2 bei 100 μM (PCD) über ihre
Wirkungen auf die Plättchenfunktion,
wie es durch die Plättchenaggregation
gemessen wurde. "n" veranschaulicht
die Anzahl der Experimente, die durch den Datenpunkt veranschaulicht
werden;
-
26C, ein Schaubild, den Vergleich einer Tag-1-Kontrolle (C1),
einer 5 Tage lang aufbewahrten Kontrolle (D5), Ultraviolettlicht
allein (uv) und Behandlung mit Ultraviolettlicht und Verbindung
2 bei 100 μM (PCD) über ihre
Wirkungen auf die Plättchenfunktion,
wie es durch die GMP140-Expression gemessen wurde. "n" veranschaulicht die Anzahl der Experimente,
die durch den Datenpunkt veranschaulicht werden;
-
26D, ein Schaubild, den vergleich einer Tag-1-Kontrolle (C1),
einer 5 Tage lang aufbewahrten Kontrolle (D5), Ultraviolettlicht
allein (uv) und Behandlung mit Ultraviolettlicht und Verbindung
2 bei 100 μM (PCD) über ihre
Wirkungen auf die Plättchenfunktion,
wie es durch den pH-Wert gemessen wurde. "n" veranschaulicht
die Anzahl der Experimente, die durch den Datenpunkt veranschaulicht
werden;
-
27A, ein Schaubild, den Vergleich einer Tag-1-Kontrolle (C1),
einer 5 Tage lang aufbewahrten Kontrolle (D5), Ultraviolettlicht
allein (uv) und Behandlung mit Ultraviolettlicht und Verbindung
6 bei 100 μM (PCD) über ihre
Wirkungen auf die Plättchenfunktion
wie es durch die Plättchenzahl
gemessen wurde. "n" veran schaulicht
die Anzahl der Experimente, die durch den Datenpunkt veranschaulicht
werden;
-
27B, ein Schaubild, den Vergleich einer Tag-1-Kontrolle (C1),
einer 5 Tage lang aufbewahrten Kontrolle (D5), Ultraviolettlicht
allein (uv) und Behandlung mit Ultraviolettlicht und Verbindung
6 bei 100 μM (PCD) über ihre
Wirkungen auf die Plättchenfunktion,
wie es durch die Plättchenaggregation
gemessen wurde. "n" veranschaulicht
die Anzahl der Experimente, die durch den Datenpunkt veranschaulicht
werden;
-
27C, ein Schaubild, den Vergleich einer Tag-1-Kontrolle (C1),
einer 5 Tage lang aufbewahrten Kontrolle (D5), Ultraviolettlicht
allein (uv) und Behandlung mit Ultraviolettlicht und Verbindung
6 bei 100 μM (PCD) über ihre
Wirkungen auf die Plättchenfunktion,
wie es durch die GMP140-Expression gemessen wurde. "n" veranschaulicht die Anzahl der Experimente,
die durch den Datenpunkt veranschaulicht werden;
-
27D, ein Schaubild, den Vergleich einer Tag-1-Kontrolle (C1),
einer 5 Tage lang aufbewahrten Kontrolle (D5), Ultraviolettlicht
allein (uv) und Behandlung mit Ultraviolettlicht und Verbindung
6 bei 100 μM (PCD) über ihre
Wirkungen auf die Plättchenfunktion,
wie es durch den pH-Wert gemessen wurde. "n" veranschaulicht
die Anzahl der Experimente, die durch den Datenpunkt veranschaulicht
werden;
-
28A, ein Schaubild, den Vergleich einer Tag-1-Kontrolle (C1),
einer 5 Tage lang aufbewahrten Kontrolle (D5), Ultraviolettlicht
allein (uv) und Behandlung mit Ultraviolettlicht und Verbindung
17 bei 100 μM (PCD) über ihre
Wirkungen auf die Plättchenfunktion
wie es durch die Plättchenzahl
gemessen wurde. "n" veranschaulicht
die Anzahl der Experimente, die durch den Datenpunkt veranschaulicht
werden;
-
28B, ein Schaubild, den Vergleich einer Tag-1-Kontrolle (C1),
einer 5 Tage lang aufbewahrten Kontrolle (D5), Ultraviolettlicht
allein (uv) und Behandlung mit Ultraviolettlicht und Verbindung
17 bei 100 μM (PCD) über ihre
Wirkungen auf die Plättchenfunktion,
wie es durch die Plättchenaggregation
gemessen wurde. "n" veranschaulicht
die Anzahl der Experimente, die durch den Datenpunkt veranschaulicht
werden;
-
28C, ein Schaubild, den Vergleich einer Tag-1-Kontrolle (C1),
einer 5 Tage lang aufbewahrten Kontrolle (D5), Ultraviolettlicht
allein (uv) und Behandlung mit Ultraviolettlicht und Verbindung
17 bei 100 μM (PCD) über ihre
Wirkungen auf die Plättchenfunktion,
wie es durch die GMP140-Expression gemessen wurde. "n" veranschaulicht die Anzahl der Experimente,
die durch den Datenpunkt veranschaulicht werden;
-
28D, ein Schaubild, den Vergleich einer Tag-1-Kontrolle (C1),
einer 5 Tage lang aufbewahrten Kontrolle (D5), Ultraviolettlicht
allein (uv) und Behandlung mit Ultraviolettlicht und Verbindung
17 bei 100 μM (PCD) über ihre
Wirkungen auf die Plättchenfunktion,
wie es durch den pH-Wert gemessen wurde. "n" veranschaulicht
die Anzahl der Experimente, die durch den Datenpunkt veranschaulicht
werden;
-
29A, ein Schaubild, den Vergleich einer Tag-1-Kontrolle (C1),
einer 5 Tage lang aufbewahrten Kontrolle (D5), Ultraviolettlicht
allein (uv) und Behandlung mit Ultraviolettlicht und Verbindung
18 bei 100 μM (PCD) über ihre
Wirkungen auf die Plättchenfunktion
wie es durch die Plättchenzahl
gemessen wurde. "n" veranschaulicht
die Anzahl der Experimente, die durch den Datenpunkt veranschaulicht
werden;
-
29B, ein Schaubild, den Vergleich einer Tag-1-Kontrolle (C1),
einer 5 Tage lang aufbewahrten Kontrolle (D5), Ultraviolettlicht
allein (uv) und Behand lung mit Ultraviolettlicht und Verbindung
18 bei 100 μM (PCD) über ihre
Wirkungen auf die Plättchenfunktion,
wie es durch die Plättchenaggregation
gemessen wurde. "n" veranschaulicht
die Anzahl der Experimente, die durch den Datenpunkt veranschaulicht
werden;
-
29C, ein Schaubild, den Vergleich einer Tag-1-Kontrolle (C1),
einer 5 Tage lang aufbewahrten Kontrolle (D5), Ultraviolettlicht
allein (uv) und Behandlung mit Ultraviolettlicht und Verbindung
18 bei 100 μM (PCD) über ihre
Wirkungen auf die Plättchenfunktion,
wie es durch die GMP140-Expression gemessen wurde. "n" veranschaulicht die Anzahl der Experimente,
die durch den Datenpunkt veranschaulicht werden;
-
29D, ein Schaubild, den Vergleich einer Tag-1-Kontrolle (C1),
einer 5 Tage lang aufbewahrten Kontrolle (D5), Ultraviolettlicht
allein (uv) und Behandlung mit Ultraviolettlicht und Verbindung
18 bei 100 μM (PCD) über ihre
Wirkungen auf die Plättchenfunktion,
wie es durch den pH-Wert gemessen wurde. "n" veranschaulicht
die Anzahl der Experimente, die durch den Datenpunkt veranschaulicht
werden;
-
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
-
Die
vorliegende Erfindung stellt Verfahren zur Inaktivierung von Pathogenen
in Blutprodukten bereit, die in vivo und in vitro verwendet werden
sollen, ohne dass die Blutproduktfunktion signifikant beeinträchtigt wird
oder dass sie Mutagenität
aufweisen.
-
Die
erfindungsgemäßen Inaktivierungsverfahren
stellen Verfahren zur Inaktivierung von Pathogenen bereit, und insbesondere
Viren, in Blutprodukten, vor der Verwendung in vivo oder in vitro.
Gegenüber
den vorhergehenden Ansätzen
erfordert das Verfahren nur kurze Bestrahlungszeiten und man braucht
die Konzentration von molekularem Sauerstoff nicht einzuschränken.
-
Die
erfindungsgemäße Beschreibung
ist unterteilt in die folgenden Abschnitte: I) Photoaktivierungsvorrichtungen,
II) Synthese der Verbindungen, III) Bindung der Verbindungen an
Nukleinsäure,
IV) Inaktivierung von Kontaminanten, und V) Wahrung der biochemischen
Eigenschaften des behandelten Materials.
-
I. PHOTOAKTIVIERUNGSVORRICHTUNGEN
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft Photoaktivierungsverfahren, insbesondere
zur Photoaktivierung von photoreaktiven Nukleinsäure-bindenden Verbindungen.
Im Allgemeinen umfasst eine Photoaktivierungsvorrichtung zum Behandeln
photoreaktiver Verbindungen: a) Vorrichtungen zum Bereitstellen
von elektromagnetischer Strahlung mit geeigneten Wellenlängen, so
dass eine Photoaktivierung von mindestens einer photoreaktiven Verbindung
erfolgt; b) Vorrichtungen zum Halten einer Reihe von Proben in einer
festen Beziehung zur Strahlungsquelle bei der Photoaktivierung,
und c) Vorrichtungen zum Erhalten der Temperatur der Proben in einem
gewünschten
Temperaturenbereich während
der Photoaktivierung.
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Die
Hauptmerkmale einer Ausführungsform
der Vorrichtung beinhalten: A) eine kostengünstige Quelle für Ultraviolettstrahlung
in einer festen Beziehung mit der Vorrichtung zum Halten der Probenbehälter, B)
rasche Photoaktivierung, C) große
Probenverarbeitung, D) Temperatursteuerung der bestrahlten Proben
und E) inhärente
Sicherheit.
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A. Elektromagnetische
Strahlungsquelle
-
Viele
Quellen für
ultraviolette Strahlung können
erfolgreich bei Dekontaminationsprotokollen mit Psoralenen verwendet
werden. Einige Gruppen haben beispielsweise eine Probe von oben
und unten mit fluoreszieren den UVA-Glühbirnen vom General-Electric
Typ F20T12-BLB mit Elektrogebläse
bestrahlt, das vorsichtig über
die Lampen bläst,
so dass der Bereich gekühlt
wird. Alter, H.J. et al., The Lancet, 24–1446 (1988). Eine weitere
Gruppe verwendete eine langwellige Ultraviolettlampe Typ A405-TLGW/05,
hergestellt von P.W. Allen Co., London, die oberhalb der Virusprobe
in direktem Kontakt mit den Deckeln der Petrischalen untergebracht war,
die die Proben enthielten, und bei Raumtemperatur angeschaltet wurde.
Die an die Proben unter diesen Bedingungen übermittelte Gesamtintensität war 1,3 × 1015 Photonen/sec cm2 (oder
0,7 mW/cm2 oder 0,0007 J/cm2 sec)
in der Petrischale. Hearst, J.E. und Thiry, L. Nucleic Acids Research
4: 1339 (1977).
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Eine
bevorzugte Photoaktivierungsvorrichtung hat eine kostengünstige Quelle
für Ultraviolettstrahlung in
einer festen Beziehung mit der Vorrichtung zum Halten der Probengefäße. Ultraviolettstrahlung
ist eine Form der Energie, die einen Teil des elektromagnetischen
Strahlungsspektrums abdeckt (das elektromagnetische Strahlungsspektrum
reicht von kosmischen Strahlen bis hin zu Radiowellen). Ultraviolettstrahlung
kann von vielen natürlichen
und künstlichen
Quellen stammen. Je nach der Quelle für Ultraviolettstrahlung, kann
diese mit anderen (Nicht-Ultraviolett)-Typen der elektromagnetischen
Strahlung einhergehen (beispielsweise sichtbares Licht).
-
Bestimmte
Typen der Ultraviolettstrahlung sind hier in Bezug auf die Wellenlänge beschrieben.
Die Wellenlänge
ist hier in Nanometern ("nm", 10–9 m)
ausgedrückt.
Für die
erfindungsgemäßen Zwecke
reicht die Ultraviolettstrahlung von etwa 180 nm bis 400 nm. Ermöglicht eine
Strahlungsquelle mittels Filter oder anderen Einrichtungen keine
Strahlung unter einer bestimmten Wellenlänge (beispielsweise 320 nm),
hat diese somit ein "Cut-Off" am unteren Ende
bei dieser Wellenlänge
(beispielsweise einen "Wellenlängen-Cutoff
bei 300 nm"). Ermöglicht entsprechend
eine Strahlungsquelle nur Strahlung unterhalb einer bestimmten Wellenlänge (beispielsweise
360 nm), hat diese ein sogenanntes "Cut-Off" am oberen Ende bei dieser Wellenlänge (beispielsweise "einen Wellenlängen-Cut-Off
bei 360 nm").
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Für jede photochemische
Reaktion möchte
man jegliche schädlichen
Nebenreaktionen eliminieren oder zumindest minimieren. Einige dieser
Nebenreaktionen können
durch die Anregung endogener Chromophore verursacht werden, die
während
des Photoaktivierungsverfahren vorhanden sein können. In einem System, bei
dem nur Nukleinsäure
und Psoralen zugegen sind, sind die endogenen Chromophore die Nukleinsäurebasen
selbst. Die Restriktion des Photoaktivierungsverfahrens auf Wellenlängen über 320
nm minimiert die direkte Nukleinsäure-Beschädigung, da Nukleinsäuren oberhalb
von 313 nm nur wenig absorbieren.
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In
Humanserum oder Plasma ist beispielsweise die Nukleinsäure gewöhnlich zusammen
mit zusätzlichen
biologischen Bestandteilen zugegen. Ist das biologische Fluid nur
ein Protein, ist der 320 nm-Cut-Off adäquat zur Minimierung der Nebenreaktionen
(aromatische Aminosäuren
absorbieren nicht oberhalb von 320 nm). Umfasst das biologische
Fluid andere Analyten, können
dies Bestandteile sein, die gegenüber bestimmten Lichtwellenlängen empfindlich
sind. Angesichts des Vorhandenseins dieser endogenen Bestandteile möchte man,
dass die Vorrichtung derart ausgelegt ist, dass Strahlung innerhalb
eines engen Bereichs spezifischer und gewünschten Wellenlängen möglich ist,
und somit die Schädigung
von Blutkomponenten vermieden wird. Der bevorzugte Bereich der gewünschten
Wellenlängen
ist zwischen 320 und 350 nm.
-
Eine
gewisse Selektivität
kann durch Auswahl kommerzieller Strahlungsquellen erzielt werden.
Typische Fluoreszenzröhrenemissionswellenlängen emittieren
zwar von 300 nm bis über
400 nm (mit einem breiten Peak um 360 nm), jedoch sind BLB-Fluoreszenzlampen
so ausgelegt, dass sie Wellenlängen über 400
nm entfernen. Dies schafft jedoch nur ein Cut-Off am oberen Ende.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst die Vorrichtung eine zusätzliche
Filtervorrichtung. Bei einer Ausführungsform umfasst die Filtervorrichtung
einen Glas-Cut-Off-Filter, wie ein Stück Kobaltglas. Bei einer Ausführungsform
ist die Filtervorrichtung BK-7-Glas,
erhältlich
von Schott Glass Technologies, Inc. Duryea, PA. Bei einer weiteren
Ausführungsform
umfassen die Filtervorrichtungen eine Flüssigkeitsfilterlösung, die
nur einen spezifischen Bereich des elektromagnetischen Spektrums
durchlässt,
wie eine wässrige
Co(NO3)2-Lösung. Die Salzlösung ergibt
ein Transmissionsfenster von 320 bis 400 nm. Bei einer bevorzugten
Ausführungsform
wird die wässrige
Co(No3)2-Lösung in
Kombination mit NiSO4 verwendet, um die
365 nm-Komponente des Emissionsspektrums der eingesetzten fluoreszierenden
oder Bogenquelle zu entfernen. Die Co-Ni-Lösung bewahrt die anfängliche
Transmission selbst nach 10 Std. Exposition gegenüber direktem
Licht von hohen Energiequellen bemerkenswert gut.
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Mehrere
anorganische Salze und Gläser
erfordern die notwendigen Anforderungen. Kupfersulfat ist beispielsweise
ein höchst
nützlicher
allgemeiner Füllstoff
zum Entfernen des Infrarotlichts, wenn nur das Ultraviolettlicht
isoliert werden soll. Seine Stabilität in starken Quellen ist recht
gut. Andere Salze sind dem Fachmann auf dem Gebiet bekannt. Öffnungs-
oder Reflektorlampen können
ebenfalls zur Erzielung spezifischer Wellenlängen und Intensitäten verwendet
werden.
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Ultraviolettstrahlung
wird hier als Bestrahlung beschrieben. Sie wird ausgedrückt als
Intensitätsfluss (Milliwatt
pro Quadratcentimeter oder mW/cm2 oder J/cm2s). "Ausgang" ist hier so definiert,
dass es sowohl die Emission der Strahlung (ja oder nein, an oder
aus) als auch den Grad der Strahlung umfasst. Bei einer bevorzugten
Ausführungsform
wird die Intensität
an 4 Stellen überwacht;
2 für jede
Seite der Strahlungsebene.
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Eine
bevorzugte Quelle für
Ultraviolettstrahlung ist eine fluoreszierende Quelle. Fluoreszenz
ist ein spezieller Fall von Lumineszenz. Lumineszenz beinhaltet
die Absorption der elektromagnetischen Strahlung durch eine Substanz
und die Umwandlung der Energie in Strahlung einer anderen Wellenlänge. Über die
Fluoreszenz kehrt die durch die elektromagnetische Strahlung angeregte
Substanz in ihren Grundzustand zurück, indem ein Quant der elektromagnetischen
Strahlung emittiert wird. Fluoreszierende Quellen haben zwar wahrscheinlich
eine zu niedrige Intensität,
als dass sie für
die Photoaktivierung geeignet sind, bei einer Ausführungsform
setzt die vorliegende Erfindung jedoch fluoreszierende Quellen ein,
damit Ergebnisse erzielt werden, die bisher nur durch teure Ausrüstung erzielbar
waren.
-
Wie
hier verwendet, ist feste Beziehung definiert als feste Distanz
und Geometrie zwischen der Probe und der Lichtquelle bei der Probenbestrahlung.
Distanz betrifft den Abstand zwischen der Quelle und der Probe,
wie sie gehalten wird. Es ist bekannt, dass Lichtintensität von einer
Punktquelle umgekehrt proportional zum Quadrat des Abstandes von
der Punktquelle ist. Somit können
kleine Änderungen
des Abstandes von der Quelle einen starken Einfluss auf die Intensität haben.
Da Änderungen
der Intensität
die Photoaktivierungsergebnisse schädigen können, werden Änderungen
der Distanz in den erfindungsgemäßen Vorrichtungen
vermieden. Dies schafft Reproduzierbarkeit und Wiederholbarkeit.
-
Die
Geometrie betrifft die Positionierung der Lichtquelle. Man kann
sich beispielsweise vorstellen, dass die Lichtquelle auf vielerlei
Arten um den Probenhalter untergebracht wird (an den Seiten, am
Boden, in einem Kreis, usw.). Die in einer bevorzugten Ausführungsform
verwendete Geometrie ermöglicht
die gleichförmige Lichteinwirkung
einer geeigneten Intensität
für rasche
Photoaktivierung. Die Geometrie einer erfindungsgemäßen bevorzugten
Vorrichtung beinhaltet vielfache Quellen linearer Lampen gegenüber einzelnen
Punktquellen. Zudem gibt es mehrere reflektierende Oberflächen und
mehrere absorbierende Oberflächen.
Aufgrund dieser komplizierten Geometrie müssen Änderungen der Unterbringung
oder Anzahl der Lampen relativ zu der Stelle der zu bestrahlenden
Proben insofern vermieden werden, als solche Änderungen zu Intensitätsänderungen führen.
-
B. Rasche Photoaktivierung
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Die
Lichtquelle der bevorzugten Ausführungsform
ermöglicht
eine rasche Photoaktivierung. Die Intensitätseigenschaften der Strahlungsvorrichtung
wurde derart ausgewählt,
dass sie geeignet sind unter der Annahme, dass viele Sätze von
mehrfachen Proben verarbeitet werden müssen. Unter dieser Annahme
ist eine Einwirkzeit von 15 min oder weniger ein praktisches Ziel.
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Bei
der Anordnung der Vorrichtungen kann die relative Position der Elemente
der bevorzugten Vorrichtung optimiert werden, so dass eine Strahlungsdauer
von etwa 15 min ermöglicht
wird, so dass wenn für
die Wellenlängen
zwischen 320 und 350 nm gemessen wird, ein Intensitätsfluss
von mehr als etwa 1 mW/cm2 (0,001 J/cm2sec) bei den Probengefäßen bereitgestellt wird.
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C. Verarbeitung großer Mengen
Proben
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Wie
erwähnt
ist ein weiteres wichtiges Merkmal der Photoaktivierungsgeräte, dass
sie die Verarbeitung großer
Mengen Proben bereitstellen. Diesbezüglich ist ein Element der Vorrichtungen
eine Vorrichtung zum Halten einer Vielzahl von Blutbeuteln. In der
bevorzugten Ausführungsform
umfasst die Haltevorrichtung eine Blutbeutelhalterung, die sich
zwischen zwei Lichtbänken
befindet. Durch Aufnahme der gemeinhin verwendeten kommerziell verfügbaren Beutel
ermöglicht
die Vorrichtung eine geeignete Verarbeitung großer Probenmengen.
-
D. Temperatursteuerung
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Wie
bereits erwähnt,
ist eine der wichtigen Eigenschaften der Photoaktivierungsvorrichtungen
eine Temperatursteuerung. Die Temperatursteuerung ist wichtig, weil
die Temperatur der Probe in der Probe zum Zeitpunkt der Lichteinwirkung
die Ergebnisse drastisch beeinflussen kann. Die Bedingungen, die
die Sekundärstruktur
in Nukleinsäuren
fördern,
steigern beispielsweise auch die Affinitätskonstanten vieler Psoralenderivate
für Nukleinsäuren. Hyde
und Hearst, Biochemistry, 17, 1251 (1978). Diese Bedingungen sind
eine Mischung aus Lösungsmittel-Zusammensetzung
und Temperatur. Bei einzelsträngiger
5S-Ribosomen-RNA steigert die Strahlung bei niedrigen Temperaturen
die kovalente Bindung von HMT an 5S-rRNA um das Doppelte bei 4°C verglichen
mit 20°C.
Thompson et al., J. Mol. Biol. 147: 417 (1981). Noch stärkere temperaturinduzierte Steigerungen
der Psoralenbindung wurden mit synthetischen Polynukleotiden beschrieben.
Thompson et al., Biochemistry 21: 1363 (1982).
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E. Inhärente Sicherheit.
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Die
Ultraviolettstrahlung kann schwere Verbrennungen verursachen. Je
nach der Beschaffenheit der Einwirkung kann sie auch krebserregend
sein. Die Lichtquelle einer bevorzugten Ausführungsform ist gegenüber dem
Verbraucher abgeschirmt. Dies steht den kommerziellen Hand-Ultraviolettquellen
sowie den großen Hochintensitätsquellen
gegenüber.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform
befindet sich die Strahlungsquelle in einem Gehäuse aus einem Material, das
die Übertragung
der Strahlungsenergie blockiert (d.h. ein lichtundurchlässiges Gehäuse). Keine
Strahlung darf zu dem Benutzer gelangen. Dies gewährleistet
eine inhärente Sicherheit
für den
Benutzer.
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II. SYNTHESE DER VERBINDUNGEN
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A. Photoaktivierungs-Verbindungen
im Allgemeinen.
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"Photoaktivierungs-Verbindungen" (oder "photoreaktive Verbindungen") definiert eine
Familie von Verbindungen, die eine chemische Änderung in Reaktion auf die
elektromagnetische Strahlung durchlaufen. Die Tabelle 1 ist eine
partielle Liste von Photoaktivierungs-Verbindungen. Tabelle 1. Photoaktivierungs-Verbindungen
Aktinomycine, Anthracyclinone, Anthramycin, Benzodipyrone, Fluorene
und Fluorenone. Furocumarine, Mitomycin, Monostral Fast Blue Norphilin
A. Viele organische Farbstoffe, die nicht speziell aufgeführten Phenanthridine,
Phenazathionium-Salze, Phenazine, Phenothiazine, Phenylazide, Chinoline,
Thiaxanthenone. Die bevorzugten Spezies von photoreaktiven Verbindungen,
die hier beschrieben sind, werden gemeinhin als Furocumarine bezeichnet.
Die vorliegende Erfindung betrifft insbesondere solche Verbindungen,
die als Psoralene beschrieben sind: [7H-Furo(3,2-g)-(1)-benzo-pyran-7-on
oder β-Lacton von 6-Hydroxy-5-benzofuranacrylsäure], die
linear sind:
und in denen die beiden Sauerstoffreste,
die an der zentralen aromatischen Einheit anhängen, eine 1,3-Orientierung aufweisen,
und wobei weiter die Furanring-Einheit
an der 6-Position des Zweiring-Cumarinsystems gebunden ist. Psoralen-Derivate
werden hergeleitet von der Substitution des linearen Furocumarins
an den 3-, 4-, 5-, 8-, 4'-
oder 5'-Positionen.
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Methoxypsoralen
(in der Literatur unter verschiedenen Bezeichnungen bekannt, beispielsweise
Xanthotoxin, Methoxsalen, 8-MOP) ist ein natürlich vorkommendes Psoralen
mit relativ schwacher photoaktivierter Bindung an Nukleinsäuren und
schwacher Mutagenität
im Ames-Test, der
im nachfolgenden Experimental-Abschnitt beschrieben ist. 4'-Aminomethyl-4,5',8-trimethylpsoralen
(AMT) ist eines der reaktivsten nukleinsäurebindenden Psoralen-Derivate,
welches bis zu 1 AMT Addukt je 3,5 DNA-Basenpaare liefert. S.T.
Isaacs, G. Wiesehahn und L.M. Hallick, NCI Monograph 66: 21 (1984).
AMT weist auch signifikante Mutagenitätslevel auf. Eine neue Gruppe
von Psoralenen wurde gewünscht,
die die besten Eigenschaften von 8-MOP und AMT haben: niedrige Mutagenität und hohe
Nukleinsäurebindungsaffinität, so dass
eine sichere und sorgfältige
Inaktivierung von Pathogenen gewährleistet
wird. Die erfindungsgemäßen Verbindungen
sind als solche Verbindungen ausgelegt.
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"4'-primär-Amino-subsitutierte Psoralene" sind definiert als
Psoralen-Verbindungen, die eine NH2-Gruppe
besitzen, die über
eine Kohlenwasserstoff-Kette mit einer Gesamtlänge von 2 bis 20 Kohlenstoffatomen
an die 4'-Position
von Psoralen gebunden ist, wobei 0 bis 6 dieser Kohlenstoffatome
unabhängig
durch NH oder O ersetzt sind, und jeder Austauschpunkt ist von jedem
anderen Austauschpunkt um mindestens 2 Kohlenstoffatome getrennt
und ist von dem Psoralen um mindestens 1 Kohlenstoffatom getrennt.
4'-primär-Amino-substituierte
Psoralene können
zusätzliche
Substitutionen an den 4'-,
5'- und 8-Positionen
des Psoralens haben, wobei die Substitutionen umfassen, aber nicht
eingeschränkt
sind auf die folgenden Gruppen: H und (CH2)nCH3, wobei n = 0
bis 6 ist.
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B. Synthese der Psoralene
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft Syntheseverfahren für die neuen
erfindungsgemäßen Verbindungen, sowie
neue Syntheseverfahren für
bekannte Zwischenprodukte. Spezifisch sind die neuen Verbindungen
mono-, di- oder trialkylierte 4'-
oder 5'-primär-Amino-substituierte
Psoralene. Mehrere Beispiele der in diesem Abschnitt erörterten
Schemata sind in den 10A–10F erörtert.
Für einen
leichteren Bezug offenbart die Tabelle 2 die Nomenklatur, die für die hier
erörterten
Psoralenderivate verwendet wird. Die Strukturen der Verbindungen
1 bis 18 sind ebenfalls in den 10A–10F aufgeführt.
Man beachte, dass in diesem Abschnitt (mit dem Titel "B. Synthese der Psoralene") die römischen
Ziffern, die zur Identifikation von Verbindungen verwendet werden,
nur mit den Schemata 1 bis 6 korrelieren, und nicht mit den Verbindungs-Nummern,
die in der Tabelle 1 oder in den 10A–10F aufgeführt
sind. Die Verbindungen 16 bis 18 bilden keinen Teil der Erfindung.
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TABELLE 2
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# VERBINDUNG
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- 1 4'-(4-Amino-2-aza)butyl-4,5',8-trimethylpsoralen
- 2 4'-(4-Amino-2-oxa)butyl-4,5',8-trimethylpsoralen
- 3 4'-(2-Aminoethyl)-4,5',8-trimethylpsoralen
- 4 4'-(5-Amino-2-oxa)pentyl-4,5',8-trimethylpsoralen
- 5 4'-(5-Amino-2-aza)pentyl-4,5',8-trimethylpsoralen
- 6 4'-(6-Amino-2-aza)hexyl-4,5',8-trimethylpsoralen
- 7 4'-(7-Amino-2,5-oxa)heptyl-4,5',8- trimethylpsoralen
- 8 4'-(12-Amino-8-aza-2,5-dioxa)dodecyl-4,5',8- trimethylpsoralen
- 9 4'-(13-Amino-2-aza-6,11-dioxa)tridecyl-4,5',8- trimethylpsoralen
- 10 4-(7-Amino-2-aza)heptyl-4,5',8-trimethylpsoralen
- 11 4'-(7-Amino-2-aza-5-oxa)heptyl-4,5',8- trimethylpsoralen
- 12 4'-(9-Amino-2,6-diaza)nonyl-4,5',8- trimethylpsoralen
- 13 4'-(8-Amino-5-aza-2-oxa)octyl-4,5',8- trimethylpsoralen
- 14 4'-(9-Amino-5-aza-2-oxa)nonyl-4,5',8- trimethylpsoralen
- 15 4'-(14-amino-2,6,11-triaza)tetradecyl-4,5',8- trimethylpsoralen
- 16 5'-(4-Amino-2-aza)butyl-4,4',8-trimethylpsoralen
- 17 5'-(6-Amino-2-aza)hexyl-4,4',8-trimethylpsoralen
- 18 5'-(4-Amino-2-oxa)butyl-4,4',8-trimethylpsoralen
-
Es
ist am logischsten, zuerst die Synthese der Zwischenprodukte zu
beschreiben, die sich zur Synthese vieler Verbindungen eignen. Einige
wichtige Zwischenprodukte umfassen Tri- und Tetramethylpsoralene, 4'-Halogenmethyl-4,5',8-trimethylpsoralene und 5'-Halogenmethyl-4,4',8-trimethylpsoralene. Die Herstel lung dieser
wichtigen Zwischenprodukte bietet schwierige Herausforderungen.
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Synthese von Zwischenprodukten
-
Die
vorherigen Synthesen von 4'-Chlormethyl-4,5',8-trimethylpsoralen
(4'-CMT) und 4'-Brommethyl-4,5',8-trimethylpsoralen
(4'-BrMT) beginnen
bei 4,5',8-Trimethylpsoralen
(5'-TMP), das kommerziell
erhältlich
ist (Aldrich Chemical Co., Milwaukee; WI) oder in vier Schritten
wie nachstehend beschrieben für
andere alkylierte Psoralene hergestellt werden kann. 5'-TMP wird in 4'-CMT umgewandelt,
wobei ein großer Überschuss
(20 bis 50 Äquivalente)
hoch krebserregender und flüchtiger
Chlormethylmethylether verwendet wird. Die Halogenmethylierung der
4,5',8-Trialkylpsoralene
mit Chlormethylmethylether oder Brommethylmethylether ist in US-Patent Nr. 4,124,598
von Hearst beschrieben. Die Brom-Verbindung
4'-BrMT wird entsprechend hergestellt
mittels Brommethylmethylether, der etwas weniger flüchtig ist.
Die Ausbeuten von nur 30 bis 60% des gewünschten Zwischenproduktes werden
erhalten. Das 5'-Chlormethyl-4,4',8-trimethylpsoralen
(5'-CMT) und 5'-Brommethyl-4,4',8-trimethylpsoralen
(5'-BrMT) werden ähnlich hergestellt,
wobei die isomere Ausgangsverbindung 4,4',8-Trimethylpsoralen
(4'-TMP) verwendet
wird [US-Patent Nr. 4,294,822 von Kaufman; McLeod, et al., "Synthesis of Benzofuranoid
Systems. I. Furocoumarins, Benzofurans and Dibenzofurans, "Tetrahedron Letters
237 (1972)]. Einige der Figuren, auf die in der folgenden Synthese-Diskussion Bezug
genommen wird, enthalten römische
Ziffern, die zur Markierung von Strukturen verwendet werden, die
mehr als eine Verbindung umfassen. Dieses Nummerierungssystem unterscheidet
sich von und sollte nicht nicht verwechselt werden mit dem Nummerierungs system
von Tabelle 1, oben, das zur Identifizierung mehrerer spezifischer
Verbindungen verwendet wurde.
-
Hier
ist ein sehr verbessertes Verfahren beschrieben worden, das die
Synthese von beiden Isomeren der Brommethyl-Trialkylpsoralene aus
der gleichen Psoralen-Vorstufe
durch sorgfältige
Kontrolle der Reaktionebedingungen ermöglicht. Siehe 1.
In der 1 sind A1 und
A2 unabhängig
voneinander ausgewählt
aus der Gruppe, umfassend H und eine Alkylkette mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen.
Die Reaktion des 4,8-Dialkyl-7-hydroxycumarins
mit dem 2-Chlor-3-butanol unter üblichen
basischen Bedingungen liefert 4,8-Dialkyl-7-(1-methyl-2-oxo)propyloxycumarin (I). Dieses
Material wird durch Erwärmen
in wässrigem
NaOH zyklisiert, so dass 4,8-Dialkyl-4,5'-dimethylpsoralen (II) erhalten wird.
Die Behandlung des tetrasubstituierten Psoralens und N-Bromsuccinimid (NBS)
in einem Lösungsmittel
bei Raumtemperatur bis zu 150°C
führt zur
Bromierung an der 4'- oder 5'-Position, und zwar
je nach den eingesetzten Bedingungen. Ein Katalysator, wie Dibenzoylperoxid
kann hinzu gegeben werden, ist aber nicht nötig. Ist das verwendete Lösungsmittel
Tetrachlorkohlenstoff unter Rückfluss,
wird 4,8-Dialkyl-5'-brommethyl-4'methylpsoralen (IV)
in Ausbeuten von 50% oder mehr erhalten. Wenn Methylenchlorid bei
Raumtemperatur verwendet wird, wird nur 4,8-Dialkyl-4'-brommethyl-5'-methylpsoralen (III) in ≥80%iger Ausbeute
erhalten. Die Benzylbromierung in anderen Lösungsmitteln kann ebenfalls
erfolgen, wobei eines der isomeren Produkte allein oder in einem
Gemisch verwendet wird. Diese Lösungsmittel
umfassen sind, aber nicht eingeschränkt auf, 1,2-Dichlorethan,
Chloroform, Bromtrichlormethan und Benzol.
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Allgemeines syntheseschema
von 4'-substituierten
psoralenen
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Bei
der Synthese einer Unterklasse der linearen Psoralene, können 4,5',8-Trialkylpsoralene
wie folgt hergestellt werden. Die 4,8-Dialkylcumarine werden aus
2-Alkylresorcinolen und einem 3-Oxoalkanoatester durch die Pechmann-Reaktion
hergestellt (Organic Reactions Bd. VII, Kap. 1, Hrsg. Adams et al.,
Wiley, NY. (1953)). Die Hydroxygruppe wird mit einem Allylierungsmittel,
CH2=CHX-CH(R)-Y, behandelt, wobei Y ein
Halogenid oder Sulfonat ist, und R H oder (CH2)vCH3 ist, wobei v
eine ganze Zahl von 0 bis 4 ist. Die Claisen-Umlagerung des resultierenden Allylethers
ergibt 4,8-Dialkyl-6-allyl-7-hydroxycumarin.
Die Cumarine werden in die 4,5',8-Trialkylpsoralen
mittels Verfahren umgewandelt, ähnlich
einem von verschiedenen vorher beschriebenen Verfahren (d.h. siehe
Bender et al. J. Org. Chem. 44: 2176 (1979); Kaufman, US-Patent
Nr. 4,235,781 und 4,216,154. 4,5',8-Trimethylpsoralen
ist ein Naturprodukt und ist kommerziell erhältlich (Aldrich Chemical Co.,
Milwaukee, WI).
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Längerkettige
4'-(ω-Halogenalkyl)trialkylpsoralene
(hier bezeichnet als längerkettiges
4'-HATP), wobei die
Alkylgruppen ausgewählt
sind aus der Gruppe (CH2)2 bis
(CH2)10, können unter
Friedel-Crafts-Bedingungen hergestellt werden, wie an anderer Stelle
erörtert
(Olah und Kuhn, J. Org. Chem. 1964, 29, 2317; Friedel-Crafts and
related Reactions, Bd. II, Teil 2, Olah, Hrsg. Interscience, NY,
1964, S. 749). Die Reaktionen der Halogenmethyl-Zwischenprodukte
mit Aminen (beispielsweise Hearst et al., US-Patent Nr. 4,124,598)
und Alkoholen (beispielsweise Kaufman, US-Patent Nr. 4,269,852)
wurden zwar beschrieben, jedoch gibt es nur zwei ursprüngliche
Berichte über
die Bildung der verlängerten
primä ren
Aminketten. Sie beschreiben die Reaktion von 4'-Chlormethyl-4,5',8-trimethylpsoralen
mit H2N-(CH2)n-NH2 (wobei n =
2, 4, 6) (Lee, B. et al., "Interaction
of Psoralen-Derivatized Oligodesoxyribonukleosid. Methylphosphonates
with Single-Stranded DNA," Biochemistry
27: 3197 (1988) und mit H2NCH2CH2SSCH2CH2NH2 (Goldenberg, M. et al., "Synthesis and Properties of
Novel Psoralen Derivatives" Biochemistry
27: 6971 (1988)). Der Nutzen der resultierenden Verbindungen für die Nukleinsäure-Photoreaktion wurde
zuvor nicht beschrieben. Die Eigenschaften dieser Materialien, wie die
verringerte Mutagenität,
sind auf der Grundlage von dem, was bekannt ist über vorher beschriebene Verbindungen,
wie AMT, unerwartet.
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In
der 2 sind mehrere Synthesewege bekannt. Ausgehend
von 4'-HATP (wobei
w eine Zahl von 1 bis 5 ist; A1, A2 und A3 unabhängig ausgewählt sind
aus der Gruppe, umfassend H und (CH2)vCH3, wobei v eine Zahl
von 0 bis 5 ist, und wobei X = Br, Cl oder I ist), ergibt die Reaktion
mit einem Überschuss
einer Bis-hydroxy-Verbindung,
HO-(B)-OH, wobei B entweder eine Alkylkette (beispielsweise HO-(B)-OH
ist 1,3-Propandiol), ein Monoether (beispielsweise Diethylenglykol)
oder ein Polyether (beispielsweise Tetraethylenglykol) ist; das kleiner
oder gleich 18 Kohlenstoffatome lang ist, entweder rein oder mit
einem Lösungsmittel,
wie Aceton bei 20 bis 80°C,
und einer Base für
die Kohlenstoffketten, die länger
als Halogenmethyl sind, ein (ω-Hydroxyalkoxy)alkyl-Psoralen.
Die terminale Hydroxygruppe kann unter einer Reihe von Bedingungen
in eine Aminogruppe umgewandelt werden (siehe beispielsweise Larock, "Comprehensive Organic
Transformations" VCH
Publishers, NY, 1989). Insbesondere kann die Hydroxygruppe in die
Ester von Methansulfonsäure
(Struktur VI) in der Anwesenheit von Methansulfonylchlorid (CH3SO3Cl) umgewandelt
werden. Dies kann anschließend
durch Rückfluss
von Ethanol und Azid, reduziert zu dem endgültigen Amin, Struktur VII in
das Azid umgewandelt werden (die Beispiele sind die Verbindungen
2, 4 und 7). Das hier verwendete Verfahren nutzt Triphenylphosphin und
Wasser in Tetrahydrofuran (THF) für die Reduktion, jedoch werden
andere Verfahren vorgeschlagen.
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Ein
bevorzugtes Herstellungsverfahren der Struktur VII verwendet die
Reaktion von 4'-HATP
mit einem primären
linearen Alkohol, der ein geschütztes
Amin (beispielsweise Phthalimidogruppe) an der terminalen Position
enthält,
in einem geeigneten Lösungsmittel,
wie DMF bei 25 bis 150°C,
so dass V erhalten wird. Die Schutzgruppe des Amins wird dann unter
Standard-Bedingungen
entfernt (beispielsweise Hydrazin oder wässriges MeNH2,
so dass die Schutzgruppe einer Phthalimidogruppe entfernt wird [höhere Alkylhydrazine,
wie Benzylhydrazine, werden ebenfalls vorgeschlagen]), so dass VII
erhalten wird.
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Umgekehrt
kann die Struktur VI mit Diaminen, H2N-(B')-NH2 umgesetzt
werden, wobei B' eine
Alkylkette ist (beispielsweise 1,4-Butandiamin), ein Monoether (beispielsweise
3-Oxa-1,5-pentandiamin) oder ein Polyether (beispielsweise 3,6-Dioxa-1,8-octandiamin)
ist, so dass das Endprodukt, Verbindung VII, erhalten wird (Beispiele
für Verbindungen
in dieser Strukturgruppe sind die Verbindungen 8, 13 und 14). Diese
Reaktion erfolgt mit einem Überschuss
an Diamin in Acetonitril unter Rückfluss,
aber andere Lösungsmittel
und Temperaturen sind gleichermaßen möglich
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Einige
endgültige
Verbindungen sind gewünscht,
in denen die Kohlenstoffkette an die 4'-Position des Psoralenringes über eine
Aminoalkylgruppe [NH(CH2)w]
und nicht über
eine Oxyalkylgruppe [O(CH2)w]
gebunden ist. Synthesewege für
diese Verbindungen sind in der 3 gezeigt.
Enthält
die Bindung zwischen diesem Stickstoff und dem abschließenden Stickstoffatom
nur CH2-Untereinheiten
und Sauerstoff, aber keine anderen Stickstoffatome (Struktur X)
(Beispiele sind die Verbindungen 1, 5, 6, 9, 10 und 11), kann das
Produkt geeignet aus dem 4'-HATP
und dem geeigneten Diamin der Struktur IX hergestellt werden. Dieses
Verfahren ist ebenfalls anwendbar auf Endprodukte, die mehr als
2 Stickstoffatome in der Kette enthalten (Struktur XIII) (Beispiele sind
die Verbindungen 12 und 15), ausgehend von den Polyaminen der Struktur
XII (beispielsweise Norspermidin oder Spermidin [kommerziell erhältlich von
Aldrich, Milwaukee, WI]), jedoch werden in diesem Fall ebenfalls
isomere Strukturen in erheblichen Mengen gebildet. Das bevorzugte
Verfahren zur Herstellung von Struktur XIII ist die reduktive Aminierung
des Psoralen-4'-alkanals
(XI) mit einem Polyamin der Struktur XII und einem Reduktionsmittel,
wie Cyanborhydrid. Diese reduktive Aminierung ist auch anwendbar
auf die Synthese der Verbindungen X. Die Carbonsäurealdehyde (Struktur XI, w
= 0) wurden zuvor durch Hydrolyse der 4'-Halogenmethyl-Verbindungen und die
anschließende
Oxidation der resultierenden 4'-Hydroxymethyl-Verbindung hergestellt
(Isaacs et al., J. Labelled Compounds. Radiopharm., 1982, 345).
Diese Verbindungen können ebenfalls
durch Formylierung der 4'-Hydrido-Verbindungen
mit einem Formamid und POCl3 oder mit einem
Hexamethylentetraamin in Säure
geeignet hergestellt werden. Längerkettige
Alkanale können
aus den 4'-HATP-Verbindungen
durch Umwandlung der terminalen Halogengruppe in eine Aldehydfunktionalität (beispielsweise
Durst, Adv. Org. Chem. 6: 285 (1969)). hergestellt werden Bei anderen
Endprodukten ist ein terminales Amin an das Psoralen über eine
Alkylkette gebunden. Wie in der 4 gezeigt
werden diese Verbindungen (Strukturen XIV) (ein Beispiel ist die
Verbindung 3) hergestellt entweder 1) durch Umsetzung von 4'-HATP mit Kaliumphthalimid
oder Azid und die anschließende
Freisetzung des gewünschten
Amins wie zuvor, beispielsweise mit Hydrazin, oder 2) Umwandlung
des 4'-HATP in die
Cyanid-Verbindung, gefolgt von Reduktion beispielsweise mit NaBH4-CF3CO2H.
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Die
Erörterung
der Umwandlung von 4,5',8-Trialkylpsoralenen
in 4'-Amino-funktionalisierte
4,5',8-Trialkylpsoralene
trifft gleichermaßen
gut zu, wenn die 4- und/oder 8-Position nur mit Wasserstoff substituiert
ist, wodurch 4'-primär-Aminosubstituierte-5' (4 oder 8)-Dialkylpsoralene
und 4'-primär-Amino-substituierte
5'-Alkylpsoralene
bereitgestellt werden.
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III. BINDUNG DER VERBINDUNGEN
AN NUKLEINSÄURE
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Bindung neuer und bekannter Verbindungen
an Nukleinsäure, wie
u.a. (aber nicht eingeschränkt
auf) virale Nukleinsäure
und bakterielle Nukleinsäure.
Ein erfindungsgemäßer Ansatz
zur Bindung der Photoaktivierungs-Verbindungen an die Nukleinsäure ist
Photobindung. Die Photobindung ist definiert als die Bindung photobindender
Verbindungen in der Anwesenheit von photoaktivierenden Lichtwellenlängen. Photobindende
Verbindungen sind Verbindungen, die in der Anwesenheit von photoaktivierenden
Lichtwellenlängen
an Nukleinsäure
binden. Die vorliegende Erfindung betrifft Verfahren zur Photobindung
mit den erfindungsgemäßen photobindenden
Verbindungen.
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IV. INAKTIVIERUNG VON
PATHOGENEN
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Behandlung eines Blutproduktes
mit einer Photoaktivierungs- Verbindung
und Bestrahlen zur Inaktivierung kontaminierender Pathogen-Nukleinsäuresequenzen
vor der Verwendung des Blutproduktes.
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A. Inaktivierung im Allgemeinen
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Der
Begriff "Inaktivierung" ist hier definiert
als die Veränderung
der Nukleinsäure
einer Pathogeneinheit, damit sich die Pathogeneinheit nicht mehr
replizieren kann. Dies unterscheidet sich von der "vollständigen Inaktivierung", wobei sich sämtliche
vorhandenen Pathogeneinheiten in einer bestimmten Probe nicht mehr
replizieren können,
und der "wesentlichen
Inaktivierung",
wobei sich die meisten vorhandenen Pathogeneinheiten nicht mehr
replizieren können. "Inaktvierungseffizienz" einer Verbindung
ist definiert als das Ausmaß der Inaktivierung,
die die Verbindung bei einer bestimmten Konzentration einer Verbindung
oder Strahlendosis erzielen kann. Wenn beispielsweise 100 μM einer hypothetischen
Verbindung X 5 log HIV-Virus inaktivieren, wohingegen unter den
gleichen Bedingungen die gleiche Konzentration der Verbindung Y
nur 1 log Virus inaktiviert, hat die Verbindung X eine bessere "Inaktivierungseffizienz" als Verbindung Y.
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Zur
Gewährleistung,
dass ein "Inaktivierungs"verfahren eine vollständige "Inaktivierung" erzielen kann oder
nicht, betrachtet man am besten ein spezifisches Beispiel. Eine
Bakterienkultur ist inaktiviert, wenn ein Aliquot der Kultur bei Überführen und
Züchten
in einer frischen Kulturplatte nach einem bestimmten Zeitraum nicht
nachweisbar ist. Eine minimale Anzahl von lebensfähigen Bakterien
darf nicht auf die Platte angewendet werden, damit ein Signal nachweisbar
wird. Mit dem optimalen Nachweisverfahren ist diese minimale Anzahl =
1 Bakterienzelle. Mit einem suboptimalen Nachweisverfahren kann
eine Minimalzahl von Bakterienzel len, die so aufgebracht wird, dass
ein Signal beobachtet wird, viel größer als 1 sein. Das Nachweisverfahren
bestimmt eine "Schwelle", unter der das "Inaktivierungsverfahren" vollständig effizient
zu sein scheint (und über
der die "Inaktivierung" tatsächlich nur
partiell effizient ist).
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B. Inaktivierung potentieller
Pathogene
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Die
gleichen Überlegungen
bezüglich
Nachweisverfahren und Schwelle existieren bei der Bestimmung der
Empfindlichkeitsgrenze eines Inaktivierungsverfahrens für eine Nukleinsäure. "Inaktivierung" bedeutet, dass sich
eine Pathogeneinheit nicht mehr replizieren lässt.
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Bei
Inaktivierungsverfahren für
Material, das bei Menschen verwendet werden soll, unabhängig davon, ob
in vivo oder in vitro, kann das Nachweisverfahren theoretisch als
Messung des Ausmaßes
der Infektion mit einer Krankheit als Ergebnis der Einwirkung des
Materials herangezogen werden. Die Schwelle, unterhalb der das Inaktivierungsverfahren
beendet wird, wird dann als Ausmaß der Inaktivierung verwendet,
die zur Verhinderung der Erkrankung aufgrund des Kontakts mit dem
Material ausreicht. Es wird erkannt, dass es in diesem praktischen
Szenario nicht wesentlich ist, dass die erfindungsgemäßen Verfahren
zu einer "Totalinaktivierung" führen. D.h.
eine "wesentliche
Inaktivierung" ist
solange angemessen, wie der überlebensfähige Abschnitt
für eine
Krankheitsverursachung unzureichend ist. Somit wird "im Wesentlichen das
gesamte" Pathogen
inaktiviert, wenn ein lebensfähiger
Abschnitt des verbleibenden Pathogens nicht zum Hervorrufen einer
Krankheit ausreicht. Das erfindungsgemäße Inaktivierungsverfahren
inaktiviert eine Nukleinsäure
in Pathogenen im Wesentlichen. Bei einer Ausführungsform macht das Inaktivie rungsverfahren
die Pathogen-Nukleinsäure
in Blutpräparaten
im Wesentlichen inaktiv.
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Man
möchte
nicht auf ein beliebiges Verfahren eingeschränkt werden, durch das die Verbindungen
die Pathogene inaktivieren, jedoch nimmt man an, dass die Inaktivierung
auf der lichtinduzierten Bindung der Psoralene an Pathogen-Nukleinsäure beruht.
Man möchte
zwar zudem nicht, dass das erfindungsgemäße Inaktivierungsverfahren
durch die Natur der Nukleinsäure
eingeschränkt
ist, jedoch wird vorgeschlagen, dass das Inaktivierungsverfahren
alle Formen von Nukleinsäuren
(wie u.a. DNA, mRNA usw.) im Wesentlichen inaktiviert.
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Werden
Photoaktivierungs-Verbindungen zur Modifikation von Nukleinsäure verwendet,
verhindert die Wechselwirkung zwischen Pathogen-Nukleinsäure (wie
u.a. DNA, mRNA, usw.) und der Photoaktivierungs-Verbindung, vorzugsweise
die Replikation des Pathogens, so dass keine Infektion erfolgt,
wenn ein Mensch dem behandelten Pathogen ausgesetzt wird.
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"Synthetisches Medium", wie es hier verwendet
wird, ist definiert als wässriges
synthetisches Blut- oder
Blutproduktspeichermedium. Bei einer Ausführungsform betrifft die vorliegende
Erfindung die Inaktivierung von Blutprodukten in synthetischen Medien,
die eine gepufferte Salzlösung
umfassen. Dieses Verfahren reduziert die Schädigung von Blutprodukten und
ermöglicht
die Verwendung viel niedrigerer Konzentrationen von Photoaktivierungs-Verbindungen.
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Das
Psoralen-Photoinaktivierungsverfahren inaktiviert die Pathogene
auf Nukleinsäure-Basis,
die in Blut zugegen sind, über
ein einziges Verfahren. Somit hat es das Potential, Bakterien, Protozoen,
und ebenfalls Viren zu eliminieren. Wäre ein effizientes Dekontaminierungsverfahren
vor dem Aufkommen der AIDS-Pandämie
verfügbar
gewesen, hätte
keine transfusionsbedingte HIV- Übertragung
stattgefunden. Eine Dekontamination auf Psoralenbasis hat das Potential
zur Eliminierung sämtlicher
Erreger aus der Blutzufuhr, ungeachtet des beteiligten Pathogens.
Zusätzlich
hat eine Dekontamination auf Psoralenbasis die Fähigkeit zur Sterilisation von
Blutprodukten nach dem Sammeln und Verarbeiten, was bei Plättchenkonzentraten
das Problem der schwachen Bakterienkontamination lösen könnte, und
zu einer verlängerten
Aufbewahrungsdauer führen könnte. Morrow,
J.F. et al., JAMA 266; 555–558
(1991); Bertolini F. et al., Transfusion 32: 152–156 (1992).
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TABELLE
3 Viren,
welche photochemisch durch Psoralene inaktiviert werden.
-
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Eine
Liste von Viren, die durch ein oder mehrere Psoralen-Derivate photochemisch
inaktiviert wurden, erscheint in Tabelle 3. (Aus Tabelle 1 von Hanson,
C.V. Blood Cells 18: 7 (1992)). In dem Artikel wurde hervorgehoben,
dass Picorna-Viren nur photoinaktiviert wurden, wenn Psoralen während des
Viruswachstums zugegen war. Diese Liste ist nicht erschöpfend, und
sie veranschaulicht bloß die
große
Vielzahl von Pathogenen, die durch Psoralene inaktiviert werden
können.
Die vorliegende Erfindung betrifft die Inaktivierung dieser und anderer
Viren durch die hier beschriebenen Verbindungen. Die Verbindungen
sind besonders gut zur Inaktivierung von Viren mit Hülle, wie
HIV-Virus, geeignet.
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C. Auswahl von Photoinaktivierungs-Verbindungen
zur Inaktivierung von Pathogenen
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Zur
Bewertung einer Verbindung zur Entscheidung, ob sie bei den erfindungsgemäßen photochemischen
Dekontaminations-(PCD)-Verfahren geeignet ist, sollten zwei wichtige
Eigenschaften in Betracht gezogen werden: 1) Die Fähigkeit
der Verbindung zur Inaktivierung der Pathogene und 2) ihre Mutagenität. Die Fähigkeit
einer Verbindung zur Inaktivierung von Pathogenen kann durch mehrere
Verfahren bestimmt werden. Eine Technik ist die Durchführung eines
Bakteriophagen-Screens: ein Test, der die Nukleinsäure-Bindung
von Test-Verbindungen bestimmt. Ein derartiger Screen, ein r-17-Screen,
ist eingehend im nachstehenden Beispiel 12 beschrieben. Wenn der
r-17-Screen die Inaktivierungsaktivität zeigt, eignet sie sich zum
direkten Testen der Fähigkeit
der Verbindung zur Inaktivierung eines Virus. Ein Verfahren zur
Durchführung
eines direkten Virusinaktivierungs-Screens ist eingehend in Beispiel 13
für zellfreies
HIV beschrieben.
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Der
R17-Bakteriophagen-Screen sagt wahrscheinlich die HIV-Inaktivierungseffizienz
voraus, sowie die Effizienz von Verbindungen gegen viele andere
Viren. R17 wurden gewählt,
weil es erwartet wurde, dass es ein sehr schwierig zu inaktivierendes
Pathogen ist. Es ist ein kleiner einzelsträngiger RNA-Phage. Man möchte keinesfalls
die Arbeitsweise der vorliegenden Erfindung einschränken, jedoch
wird erwartet, dass sich kürzere
Nukleinsäurefragmente
schlechter inaktivieren lassen, weil sie eine höhere Frequenz der Bildung von Psoralen-Addukten als längere Nukleinsäurefragmente
erfordern. Zudem sind einzelsträngige
RNA-Pathogene schwieriger zu inaktivieren, weil Psoralene weder
zwischen Basenpaare interkalieren können, wie bei doppelsträngigen Nukleinsäuren, noch
Addukte bilden können,
die als Zwischenstrang-Verbindungen arbeiten. Somit wird erwartet,
dass bei Erzielung der Inaktivierung von R17 diese gleichen Bedingungen
die Inaktivierung vieler Viren und Bakterien verursachen können.
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Der
zellfreie HIV-Screen komplementiert den r-17-Screen, indem bestätigt wird, dass eine bestimmte Verbindung,
die im r-17 positiv getestet wurde, tatsächlich die Viren effizient
inaktiviert. Zeigt somit eine Verbindung eine Aktivität im r-17-Screen,
wird sie als nächstes
im Virus-Inaktivierungs-Screen untersucht.
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Die
zweite Eigenschaft, die bei der Untersuchung einer Verbindung zur
Verwendung in den erfindungsgemäßen Verfahren
wichtig ist, ist die Mutagenität.
Der am weitesten verbreitete Mutagen/Karzinogen-Screening-Test ist
der Ames-Test. Dieser Test wird durch D.M. Maron und B.N. Ames in
Mutation Research 113: 173 (1983) beschrieben und ein bestimmter
Screen ist eingehend in dem nachstehenden Beispiel 17 beschrieben. Der
Ames-Test nutzt
mehrere einzigartige Stämme
von Salmonella typhimurium, die zum Wachstum histidinabhängig sind
und denen die üblichen
DNA-Reparatur-Enzyme fehlen. Die Frequenz von normalen Mutationen,
die die Bakterien histidin-unabhängig
machen (d.h. die Frequenz der spontanen Revertanten) ist gering. Der
Test ermöglicht
die Bewertung des Einflusses einer Verbindung auf diese Revertanten-Frequenz.
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Da
einige Substanzen selbst nicht mutagen sind, sondern durch Stoffwechselwirkung
in ein Mutagen umgewandelt werden, wird die zu untersuchende Verbindung
mit den Bakterien auf Agarplatten zusammen mit dem Leberextrakt
untersucht. Der Leberextrakt dient dazu, die Stoffwechselwirkung
in einem Tier nachzuahmen. Kontrollplatten enthalten nur die Bakterien
und den Extrakt.
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Die
Gemische werden inkubiert. Das Wachstum der Bakterien (sofern vorhanden)
wird durch Zählen von
Kolonien überprüft. Bei
einem positiven Ames-Test ist die Anzahl der Kolonien auf den Platten
mit Gemischen, die die Verbindung enthalten, signifikant höher als
die Anzahl der entsprechenden Kontrollplatten.
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Werden
bekannte Karzinogene auf diese Weise mit dem Ames-Test untersucht,
sind etwa 90% positiv. Werden ähnlich
bekannte Nicht-Karzinogene untersucht, sind etwa 90% negativ.
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Eine
neue Verbindung (X) kann als potentielle Blut-Photodekontaminations-Verbindung
bewertet werden, wie in der nachstehenden Tabelle 4 gezeigt. x wird
zu Beginn in Schritt I bewertet. X wird in dem r-17-Test bei mehreren
verschiedenen Konzentrationen zwischen 4 und 320 μM gescreent,
wie in Beispiel 12 erläutert. Zeigt
die Verbindung eine größere Inaktivierungsaktivität als 1
log Inaktivierung von r-17 (log Abtötung) im r-17-Screen bei einer
beliebigen Konzentration, wird die Verbindung dann im zellfreien
HIV-Test untersucht, wie in Beispiel 13 erläutert. Zeigt die Verbindung
eine größere Inaktivierungsaktivität als 1
log Inaktivierung von HIV (log Abtötung) im zellfreien HIV-Test,
werden die Verbindung und AMT dann im Ames-Test untersucht. Zeigt
schließlich
die Verbindung eine geringere Mutagenität im Ames-Test als AMT, wird
die neue Verbindung als geeignetes Mittel für die Inaktivierung von Pathogenen
identifiziert.
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Durch
Befolgen dieser Anweisungen kann eine Person rasch bestimmen, welche
Verbindungen für
die erfindungsgemäßen Verfahren
geeignet wäre.
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D. Zufuhr der Verbindungen
zur Photoinaktivierung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft mehrere verschiedene Formulierungen
und Wege, durch die die hier beschriebenen Verbindungen in einem
Inaktivierungsverfahren zugeführt
werden können.
Dieser Abschnitt ist lediglich veranschaulichend und soll die Erfindung
keinesfalls auf eine Form oder ein Verfahren zur Einbringung der
Verbindung einschränken.
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Die
Verbindungen können
in verschiedenen Formen in ein Inaktivierungsverfahren eingebracht
werden. Die Verbindungen können
als wässrige
Lösung
in Wasser, Salzlösung,
ein synthetisches Medium, wie "SteryliteTM 3.0" (Inhalt
zu Beginn des nachstehenden Experimentalabschnitts beschrieben)
oder eine Reihe anderer Medien eingebracht werden. Die Verbindungen
können
weiter als trockene Formulierungen mit oder ohne Hilfsstoffe bereitgestellt
werden.
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Die
neuen Verbindungen können
auch über
viele verschiedene Wege bereitgestellt werden. Die Verbindung kann
beispielsweise während
der Herstellung in das Reaktionsgefäß, wie einen Blutbeutel, eingebracht
werden. Alternativ kann die Verbindung in das zu sterilisierende
Material nach dem Einbringen des Materials in das Reaktionsgefäß zugefügt werden.
Weiterhin können
die Verbindungen allein oder in einem "Cocktail" oder als Gemisch mehrer verschiedener
Verbindungen eingebracht werden.
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V. BEWAHRUNG DER BIOCHEMISCHEN
EIGENSCHAFTEN DES BEHANDELTEN MATERIALS
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Bei
der Behandlung von Blutprodukten, die in vivo verwendet werden sollen,
sind zwei Faktoren bei der Entwicklung von Verfahren und Verbindungen,
die verwendet werden sollen, von vorrangiger Bedeutung. Zuerst muss
man sich fragen, ob das verwendete Verfahren oder die verwendeten
Verbindungen die In-vivo-Aktivität
des behandelten Materials verändern.
Beispielsweise ist die Plättchentransfusion
eine gut etablierte wirksame Behandlung für Patienten mit thrombozytopenischer
Blutung. Wenn jedoch die eingesetzte Dekontaminationsbehandlung
die Plättchenverklumpungsaktivität stark
reduziert, hat die Behandlung keinen praktischen Wert. Psoralene
eignen sich für
Inaktivierungsverfahren, weil die Reaktion bei Temperaturen durchgeführt werden
kann, die mit den verbleibenden biochemischen Eigenschaften des
Blutes und der Blutprodukte kompatibel sind. Hanson, C. V. Blood
Cells 18: 7 (1992). Aber nicht alle Psoralene oder Verfahren dekontaminieren
ohne signifikante Senkung der biologischen Aktivität des dekontaminierten
Materials. Vorhergehende Verbindungen und Protokolle haben die Entfernung
von molekularem Sauerstoff aus der Reaktion vor und während dem
Aussetzen gegenüber
Licht notwendig gemacht, so dass eine Schädigung der Blutprodukte durch
Sauerstoffradikale, die bei der Strahlung entstehen, verhindert
wird. Siehe L. Lin et al., Blood 74: 517 (1989); US-Patent 4,727,027
von Wiesehahn. Die vorliegende Erfindung kann zur Dekontamination
von Blutprodukten in Anwesenheit von Sauerstoff verwendet werden,
ohne dass die Aktivität
zerstört
wird, für
die die Produkte hergestellt werden. Mit den erfindungsgemäßen Verfahren
gibt es weiterhin keinen Bedarf zur Reduktion der Konzentration
an molekularem Sauerstoff. Die vorliegende Erfindung schlägt vor,
dass die In-vivo-Aktivität
eines Blutproduktes nicht zerstört
wird oder signifikant gesenkt wird, wenn eine Probe eines Blutproduktes,
das durch die erfindungsgemäßen Verfahren
dekontaminiert wird, sich so verhält als wäre es in bekannten Tests für die Blutproduktfunktion
eine normal funktionierende Probe eines Blutpro duktes. Sind beispielsweise
Blutplättchen
betroffen, wird die In-vivo-Aktivität nicht zerstört oder
signifikant gesenkt, wenn der pH-Wert der Blutplättchen im Wesentlichen genauso
ist, wie bei Blutplättchen,
die durch die erfindungsgemäßen Verfahren
behandelt wurden und 5 Tage aufbewahrt wurden, wie es bei unbehandelten
Proben der Fall ist, die 5 Tage aufbewahrt wurden. "Im Wesentlichen gleicher" pH-Wert bedeutet,
dass die Werte innerhalb des Fehlerbereichs liegen, der diesen bestimmten
Datenpunkt umgibt.
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Der
zweite Faktor ist, ob die verwendeten Verbindungen für den behandelten
Patient toxisch oder mutagen sind. Eine "Verbindung, die geringe Mutagenität aufweist" ist definiert als
Verbindung, die weniger mutagen ist als AMT, wenn sie bei Konzentrationen
unter 250 μM
im Ames-Test getestet wurde, wie im nachstehenden Experimental-Abschnitt
beschrieben. Die erfindungsgemäßen Inaktivierungsverfahren
sind besonders geeignet, weil sie die Abkopplung der Pathogeninaktivierungseffizienz
von der Mutagenität
aufweisen. Die Verbindungen weisen eine starke Pathogeninaktivierung
ohne einen gleichzeitigen Anstieg der Mutagenität auf. Die allgemein bekannten
Verbindungen, die in Photoinaktivierungsprotokollen untersucht wurden,
wie AMT, scheinen eine Bindung zwischen der Pathogeninaktivierungseffizienz
und der Mutagenwirkung aufzuweisen, die bisher unteilbar zu sein
schien.
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Man
möchte
zwar nicht, dass die vorliegende Erfindung auf eine bestimmte Theorie
eingeschränkt wird,
durch die die Pathogeninaktivierungseffizienz von der Mutagenität entkoppelt
wird, jedoch wird postuliert, dass die Entkopplung als Folge der
Länge der
Gruppen erfolgt, die am Psoralen substituiert sind, und der Stelle der
Ladung an den Verbindungen. Es wird postuliert, dass positive Ladungen
an einem oder beiden En den der mutagenen Verbindungen nicht-kovalente
Wechselwirkungen mit dem Phosphatgerüst der DNA haben. Diese Wechselwirkungen
erfolgen wahrscheinlich unabhängig
von der Anwesenheit von Licht (was als "Dunkelbindung" bezeichnet wird). In der Theorie blockiert
das Psoralen dadurch sterisch die Polymerase vor der Öffnung der
DNA, was Mutagenität
verursacht. Die erfindungsgemäßen Verbindungen
tragen dagegen eine positive oder neutrale Ladung an einer langen
Substituentengruppe. Diese substituierten Gruppen bilden eine sterische
Grenze während
der Dunkelbindung, die viel leichter von der DNA zu befreien ist,
so dass die Polymerase passieren kann. Somit kommt es nicht zu Mutagenität.
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EXPERIMENTE
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Die
folgenden Beispiele veranschaulichen bestimmte bevorzugte Ausführungsformen
und Aspekte der vorliegenden Erfindung, und sie sollen ihren Schutzbereich
nicht einschränken.
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Bei
der nachfolgenden Offenbarung gelten die folgenden Abkürzungen: Äq. (Äquivalente);
M (molar); μM
(mikromolar); N (normal); mol (Mol); mmol (Millimol); μmol (Mikromol);
nmol (Nanomol); g (Gramm); mg (Milligramm); (Mikrogramm); kg (Kilogramm)
1 (Liter); ml μg(Milliliter); μl (Mikroliter);
cm (Zentimeter); mm (Millimeter); μm (Mikrometer); nm (Nanometer);
J (Joule, ebenfalls Wattsekunde, man beachte, dass in den 11, 13–22 Joule
oder J für
Joule/cm2 steht); °C (Grad Celsius); DC; Dünnschichtchromatographie); EAA
(Ethylacetoacetat); EtOH (Ethanol); HOAc (Essigsäure); W (Watt); mW (Milliwatt);
NMR (Kernmagnetresonanz; Spektren, erhalten bei Raumtemperatur auf
einem Varian Gemini 200 MHz Fourier Transformations-Spektrometer);
Schmp. (Schmelzpunkt); UV (Ultraviolettlicht); THF (Tetrahydrofuran);
DMEM (Dulbeccos modifiziertes Eagles Medium); FBS (fötales Rinderserum);
LB (Luria-Brühe);
EDTA (Ethylendiamintetraessigsäure);
Phorbolmyristatacetat (PMA); phosphatgepufferte Salzlösung (PBS);
BSA (Rinderserumalbumin); PCR (Polymerasekettenreaktion). Bei den
Beispielen, die die Synthese von Verbindungen beschreiben, gelten die
angegebenen Ausbeuten weiterhin nur für den vorhergehenden Schritt
und nicht für
die gesamte Synthese.
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Für einen
leichteren Bezug haben einige Verbindungen eine Nummer von 1 bis
18 erhalten. Die Bezugszahlen sind in der Tabelle 2 angegeben. Ihre
Strukturen erscheinen in den 10A–10F. Die Bezugszahlen werden über den gesamten Experimentalabschnitt
verwendet.
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Bei
der Isolation von Verbindungen in Form eines Säureadditionssalzes wird die
Säure vorzugsweise so
ausgewählt,
dass sie ein Anion enthält,
das nicht toxisch ist und pharmazeutisch verträglich ist, zumindest in den üblichen
therapeutischen Dosen. Repräsentative
Salze, die in dieser bevorzugten Gruppe enthalten sind, sind die
Hydrochloride, Hydrobromide, Sulfate, Acetate, Phosphate, Nitrate,
Methansulfonate, Ethansulfonate, Lactate, Citrate, Tartrate, oder
Bitartrate, und Maleate. Andere Säuren sind entsprechend geeignet
und können
bei Bedarf eingesetzt werden. Es können beispielsweise auch Fumar-,
Benzoe-, Ascorbin-, Bernstein-, Salicyl-, Bismethylensalicyl-, Propion-,
Glucon-, Äpfel-,
Malon-, Mandel-, Zimt-, Citracon-, Stearin-, Palmitin-, Itakon-Glykol-, Benzolsulfon-
und Sulfaminsäuren
ebenfalls als Säureadditionssalz-bildende
Säuren
eingesetzt werden.
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Eines
der nachstehenden Beispiele betrifft HEPES-Puffer. Dieser Puffer enthält 8,0 g
137 mM NaCl, 0,2 g 2,7 mM KCl, 0,203 g 1 mM MgCl2 (6
H2O), 1,0 g 5,6 mM Glucose, 1,0 g 1 mg/ml
Rinderserumalbumin (BSA) (er hältlich
von Sigma, St. Louis, MO) und 4,8 g 20 mM HEPES (erhältlich von
Sigma, St. Louis, MO).
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Bei
einem der nachstehenden Beispiele wird das phosphatgepufferte synthetische
Medium für
die Plättchenbehandlung
formuliert. Dies kann in einem Schritt formuliert werden, so dass
eine Lösung
mit ausgeglichenem pH-Wert erhalten wird (beispielsweise pH-Wert
7,2), indem die folgenden Reagentien in 2 l destilliertem Wasser
vereinigt werden.
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Die
Lösung
wird dann gemischt, steril filtriert (0,2 Mikron Filter) und gekühlt.
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Ein
weiteres synthetisches Medium, das sich in der vorliegenden Erfindung
eignet, enthält
die folgenden Reagentien:
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Die
Polymerasekettenreaktion (PCR) wird bei einem der Beispiele verwendet,
um zu messen, ob die virale Inaktivierung durch einige Verbindungen
vollständig
war. Die PCR ist ein Verfahren zur Steigerung der Konzentration
eines Segmentes einer Zielsequenz in einem Gemisch aus genomischer
DNA ohne Klonierung oder Reinigung. Siehe K.B. Mullis et al., US-Patent
4,683,195 und 4,683,202. Dieses Verfahren zur Amplifizierung der
Zielsequenz besteht aus der Einbringung eines großen Überschusses
von zwei Oligonukleotid-Primern zum DNA-Gemisch, das die gewünschte Zielsequenz enthält, gefolgt
von einer genauen Abfolge der Wärmezylklen
in der Anwesenheit einer DNA-Polymerase. Die beiden Primer sind
komplementär
zu ihren jeweiligen Strängen
der doppelsträngigen
Zielsequenz. Zur Durchführung
der Amplifikation wird das Gemisch denaturiert, und die Primer werden
dann an ihre komplementären
Sequenzen in dem Zielmolekül
hybridisiert. Nach dem Hybridisieren werden die Primer mit einer
Polymerase verlängert,
so dass ein neues Paar komplementärer Stränge erhalten wird. Die Schritte
Denaturieren, Primer-Hybridisierung und Polymerase-Verlängerung
können
oft wiederholt werden (d.h. Denaturierung, Hybridisierung und Verlängerung
machen einen "Zyklus" aus, d.h. es können zahlreiche „Zyklen" vorhanden sein),
so dass eine hohe Konzentration eines amplifizierten Segmentes der
gewünschten
Zielsequenz erhalten wird. Die Länge
des amplifizierten Segmentes der gewünschten Zielsequenz wird bestimmt
durch die relativen Positionen der Primer in Bezug zueinander, und daher
ist diese Länge
ein steuerbarer Parameter. Mit Hilfe des Wiederholungsaspektes des
Verfahrens wird das Verfahren von den Erfindern als "Polymerasekettenreaktion" bezeichnet. Weil
die gewünschten
amplifizierten Segmente der Zielsequenz zu den vorherrschenden Sequenzen
(in Bezug auf die Konzentration) in dem Gemisch werden, werden sie
als „PCR-amplifiziert" bezeichnet.
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Mit
der PCR kann man eine einzelne Kopie einer spezifischen Zielsequenz
in genomischer DNA auf einen Wert amplifizieren, der sich über mehrere
verschiedene Verfahren nachweisen lässt (beispielsweise Hybridisierung
mit einer markierten Sonde; Einbau biotinylierter Primer, gefolgt
von Avidin-Enzym-Konjugat-Nachweis, Einbau von 32P-markierten
Desoxynukleotidtriphosphaten, beispielsweise dCTP oder dATP, in das
amplifizierte Segment). Neben der genomischen DNA kann eine beliebige
Oligonukleotid-Sequenz mit dem geeigneten Satz von Primer-Molekülen amplifiziert
werden.
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Das
PCR-Amplifikationsverfahren erreicht bekanntlich eine Plateau-Konzentration
spezifischer Zielsequenzen von etwa 10–8 M.
Ein übliches
Reaktionsvolumen ist 100 μl,
was einer Ausbeute von 6 × 1011 doppelsträngigen Produktmolekülen entspricht.
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Die
PCR ist ein Polynukleotid-Amplifikationsprotokoll.
Der beobachtete Amplifikationsfaktor wird auf die Anzahl (n) der
erfolgten PCR-Zyklen
und die Effizienz der Replikation in jedem Zyklus (E) bezogen, was wiederum
eine Funktion der Priming- und Verlängerungs-Effizienzen in jedem
Zyklus ist. Die Amplifikation folgt Beobachtungen zufolge der Form
En, bis hohe Konzentrationen an PCR-Produkt
ent standen sind. Bei diesen hohen Konzentrationen (etwa 10–8 M/l)
fällt die
Replikationseffizienz drastisch. Dies beruht wahrscheinlich auf der
Verdrängung
der kurzen Oligonukleotid-Primer durch die längeren komplementären Stränge des
PCR-Produktes. Bei Konzentrationen über 10–8 M
wird die Rate der beiden komplementären PCR-amplifizierten Produktstränge, die
einander während
der Priming-Reaktionen finden, hinreichend schnell, dass dies vor
oder zeitgleich mit dem Verlängerungsschritt
der PCR-Prozedur erfolgt. Dies führt
schließlich
zu einer reduzierten Primimg-Effizienz, und daher einer reduzierten
Zykluseffizienz. Fortgesetzte PCR-Zyklen führen zu sinkenden Zunahmen
der PCR-Produktmoleküle.
Das PCR-Produkt erreicht schließlich
eine Plateau-Konzentration.
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Die
Sequenzen der in diesem Experimentalabschnitt verwendeten Polynukleotidprimer
sind wie folgt:
DCD03: 5' ACT
AGA AAA CCT CGT GGA CT 3'
DCD05:
5' GGG AGA GGG GAG
CCC GCA CG 3'
DCD06:
5' CAA TTT CGG GAA
GGG CAC TC 3'
DCD07:
5' GCT AGT ATT CCC
CCG AAG GT 3'
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Mit
DCD03 als einem allgemeinen Vorwärtsprimer
erzeugen die Paare Amplikons der Länge 127, 327 und 1072 Bp. Diese
Oligos wurden aus Bereichen ausgewählt, die zwischen 5 verschiedenen
dHBV-Isolaten (DHBV1, DHBV3, DHBV16, DHBV22 und DHBV26) sowie Heron-HBV
(HHBV4) absolut konserviert sind.
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Die
folgenden Beispiele dienen der Veranschaulichung bestimmter bevorzugter
Ausführungsformen und
Aspekte der vorliegenden Erfindung, und sollen ihren Schutzbereich
nicht einschränken.
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BEISPIEL 1
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Wie
oben erwähnt,
betrifft die vorliegende Erfindung Verfahren zur Photoaktivierung
photoreaktiver Nukleinsäure-bindender
Verbindungen. In diesem Beispiel ist eine Photoaktivierungsvorrichtung
zur Dekontamination von Blutprodukten gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
beschrieben. Diese Vorrichtung umfasst: a) Mittel zur Bereitstellung
von elektromagnetischer Strahlung mit geeigneten Wellenlängen, so
dass man die Photoaktivierung mindestens einer photoreaktiven Verbindung
bewirkt; b) Mittel zum Halten einer Mehrzahl von Blutprodukten in
einer festen Beziehung zu dem Strahlung bereitstellen den Mittel
bei der Photoaktivierung; und c) Mittel zum Halten der Temperatur
der Blutprodukte in einem gewünschten
Temperaturenbereich während
der Photoaktivierung.
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6 ist
eine Perspektivansicht einer Ausführungsform der Vorrichtung,
die die vorstehend genannten Eigenschaften integriert. Die Figur
zeigt ein opakes Gehäuse
(100), bei dem ein Teil davon entfernt ist, mit einer Anordnung
von Glühbirnen
(101) oberhalb und unterhalb einer Mehrzahl repräsentativer
Blutprodukt enthaltenden Mittel (102), die sich zwischen
Plattenbauteilen (103, 104) befinden, die bestimmte
Lichtwellenlängen
filtern. Die Plattenbauteile (103, 104) werden
eingehender nachfolgend beschrieben.
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Die
Glühbirnen
(101), die sich an eine Stromquelle (nicht gezeigt) anschließen lassen,
dienen als Quelle für
elektromagnetische Strahlung. Man ist nicht auf einen bestimmten
Glühbirnentyp
eingeschränkt,
die Ausführungsform
ist jedoch so ausgelegt, dass eine Industriestandard-Dual-Bipin-Lampe
verwendet werden kann.
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Das
Gehäuse
(100) kann über
einen Riegel (105) geöffnet
werden, so dass das Blutprodukt geeignet untergebracht werden kann. 6 zufolge
umgrenzt das Gehäuse
(100) im geschlossenen Zustand vollständig die Strahlung von den
Glühbirnen
(101). Während
der Bestrahlung kann der Benutzer bestätigen, dass die Vorrichtung
läuft,
indem er durch ein Sicherheitssichtfenter (106) schaut,
das kein Ultraviolettlicht zum Benutzer durchlässt.
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Das
Gehäuse
(100) dient auch als Befestigung für mehrere elektronische Komponenten
auf einer Steuerkonsole (107), die beispielsweise einen
Hauptstromschalter, einen Countdown-Zähler und einen Betriebsstundenzähler aufweist.
Der Stromschalter kann geeigneterweise an den Countdown-Zähler angeschlossen
sein, der wiederum parallel an einem Betriebsstundenzähler und
an die Quelle der elektromagnetischen Strahlung angeschlossen ist.
Der Countdown-Zähler
ermöglicht
einem Benutzer die Strahlungsdauer auf eine gewünschte Einwirkdauer einzustellen.
Der Betriebsstundenzähler
hält eine
Aufzeichnung der Gesamtzahl der Bestrahlungsstunden, die von der
Quelle der elektromagnetischen Strahlung bereitgestellt wird. Diese
Eigenschaft ermöglicht,
dass die Glühbirnen
(101) überwacht
und ausgewechselt werden können,
bevor ihr Ausgang unter einen bestimmten Mindestwert fällt, der
für eine
rasche Photoinaktivierung notwendig ist.
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7 ist
eine Querschnittsansicht der in 6 gezeigten
Vorrichtung entlang der Linie 2-2. 7 zeigt
die Anordnung der Glühbirnen
(101) mit geöffnetem
Gehäuse
(100). Ein Reflektor (108A, 108B) umgibt vollständig jede
Anordnung von Glühbirnen
(101). Blutprodukt enthaltende Mittel (102) werden
zwischen den oberen (103) und unteren (104) Plattenbauteilen
(beispielsweise BK-7-Glas, Shott-Glass-Technologies Inc. Duryea,
PA) untergebracht. Jedes Plattenbauteil umfasst eine obere (103A, 104A)
und untere (103B, 104B) Platten. Die Plattenbauteile
(103, 104) sind über ein Gelenk (109)
verbunden, das so ausgelegt ist, dass es den Raum ausfüllt, der
von den Blutprodukt enthaltenen Mitteln (102) erzeugt wird.
Das obere Plattenbauteil (103) wird direkt über das
obere der Blutprodukt enthaltenden Mittel (102) gebracht,
das von der unteren Platte (104B) des unteren Plattenbauteils
(104) gehalten wird.
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Detektoren
(110A, 110B, 110C, 110D) können geeignet
zwischen die Platten (103A, 103B, 104A, 104B)
der Plattenbauteile (103, 104) untergebracht werden.
Sie können
an eine Platine (111) angeschlossen werden, die wiederum
an die Steuerkonsole (107) angeschlossen ist.
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8 ist
eine Querschnittsansicht der in 6 gezeigten
Vorrichtung entlang der Linien von 3-3. Sechs Blutprodukt enthaltende
Mittel (102) (beispielsweise TeflonTM-Blutplättcheneinheitsbeutel)
werden in einer festen Beziehung über einer Anordnung von Glühbirnen
(101) angeordnet. Die Temperatur des Blutproduktes kann über ein
Gebläse
(112) allein gesteuert werden, oder stärker bevorzugt durch Einsatz
eines Wärmetauschers
(113) mit Kühleinlass-
(114) und -auslass (115)-Öffnungen,
die an eine Kühlquelle
(nicht gezeigt) angeschlossen sind.
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9 ist
eine Querschnittsansicht der in 6 gezeigten
Vorrichtung entlang der Linien von 4-4. 9 zeigt
klarer den Temperatursteueransatz einer bevorzugten Ausführungsform
der Vorrichtung. Die oberen Plattenbauteilplatten (103A, 103B)
bzw. die unteren Plattenbauteilplatten (104A, 104B)
erzeugen jeweils eine Temperatursteuerkammer (103C, 104C).
Das Gebläse
(112) kann Luft in und zwischen den Kammern 103C, 104C)
wälzen.
Wenn der Wärmetauscher
(113) eingesetzt wird, wird die zirkulierende Luft gekühlt und zwischen
die Platten (103A, 103B, 104A, 104B)
geleitet.
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BEISPIEL 2
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Synthese von 4'-Brommethyl-4,5',8-trimethylpsoralen
-
In
diesem Beispiel wird die Dreischritt-Synthese von 4'-Brommethyl-4,5',8-trimethylpsoralen
beschrieben. Diese Synthese wird ohne Brommethylierungsschritt durchgeführt, was
sie sicherer als bekannte Syntheseverfahren macht.
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Schritt
1: 3-Chlor-2-butanon (29,2 ml, 0,289 mol) wurde in eine mechanisch
gerührte
Suspension von 7-Hydroxy-4,8-dimethylcumarin
(50,00 g, 0,263 mol) und pulverförmigem
K2CO3 (54 g, 0,391
mol) in Aceton (500 ml) gegeben. Der Schlamm wurde 15 Std. unter
Rückfluss
erhitzt, wonach das Lösungsmittel
abgestrippt wurde. Zur Entfernung des Salzes wurde der Feststoff
in 1,2 l Wasser gerührt,
filtriert und mit Wasser gespült, bis
der pH-Wert der Mutterlauge neutral war (pH-Wert 5–7). Das
braune Filtrat wurde in kochendem Methanol (150 ml) gelöst, auf
Raumtemperatur abkühlen
gelassen, so dass eine dicke Paste erhalten wurde, und mit eiskaltem
Methanol gespült,
so dass das meiste der braunen Verunreinigung entfernt wurde, so
dass 4,8-Dimethyl-7-(1-methyl-2-oxo)propyloxycumarin
(67,7 g, 99,0 Ausbeute) als schmutzig-weißer Feststoff erhalten wurde,
Schmelzpunkt 95–96°C. NMR: d
1,57 (d, J = 6,7 Hz, 3H), 2,19 (s, 3H), 2,39 (s, 6H), 4,73 (q, J
= 6,9 Hz, 1H), 6,17 (s, 1H), 6,63 (d, J = 8,8 Hz, 1H), 7,38 (d,
J = 8,9 Hz, 1H).
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Schritt
2: Eine Suspension von 4,8-Dimethyl-7-(1-methyl-2-oxo)propyloxy-cumarin (67,5
g, 0,260 mol), 10% wässrigem
NaOH (114 mml, 0,286 mol) und Wasser (900 ml) wurde für 2 bis
4 Std. bei 70–85°C erhitzt. Das
Gemisch wurde dann auf Raumtemperatur abkühlen gelassen. Der Feststoff
wurde filtriert, und dann mit gekühltem Wasser (1,5 l) gespült, bis
die Mutterlauge farblos wurde, und der pH-Wert neutral (pH-Wert
5–7) wurde.
Das Produkt wurde luft- und vakuumgetrocknet, so dass 4,4',5,8-Tetramethylpsoralen
(56,3 g, 89,5%) als weißer Feststoff
erhalten wurde, Schmp. 197–199°C. NMR: d
2,19 (s, 3H), 2,42 (s, 3H), 2,51 (s, 3H), 2,56 (s, 3H), 6,23 (s,
1H), 7,40 (s, 1H).
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Schritt
3: Trockenes 4,4',5',8-Tetramethylpsoralen
(10,00 g, 41,3 mmol) wurde in Methylenchlorid (180 ml) bei Raumtemperatur
gelöst.
N-Bromsuccinimid (8,09 g, 45,3 mmol) wurde zugegeben, und das Reaktionsgemisch
wurde 4,5 Std. gerührt.
Das Lösungsmittel
wurde volllständig
entfernt, und der resultierende Feststoff wurde mit Wasser (200
ml) für
0,5–1
Std. gerührt,
filtriert und kalt mit zusätzlichem
Wasser (etwa 500 ml) verrieben, so dass das Succinimid-Nebenprodukt
entfernt wurde. Das Rohprodukt (d.h. 4'-Brommethyl-4,5',8-trimethylpsoralen)
wurde in einem Vakuum-Exsikkator mit P2O5 getrocknet, dann in einer minimalen Menge
an kochendem Toluol (200 bis 300 ml) umkristallisiert, so dass 4'-Brommethyl-4,5',8-trimethylpsoralen
(10,2 g), ein blassgelber Feststoff, erhalten wurde. Die Mutterlauge
wurde abgestrippt, und wieder mit Toluol (60 ml) umkristallisiert,
so dass eine zweite Produkternte erhalten wurde (1,08 g, vereinigte
Ausbeute = 85,1 > 99%
Reinheit nach NMR), Schmp. 206–207°C. NMR: d
2,50 (s, 3H), 2,54 (d, J = 1,2 Hz, 3H), 2,58 (s, 3H), 4,63 (s, 2H), 6,28
(apparentes q, J = 1,3 Hz, 1H), 7,59 (s, 1H).
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BEISPIEL 3
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Synthese von 4'-(4-Amino-2-oxa)butyl-4,5',8-trimethylpsoralen-Hydrochlorid
(Verbindung 2) und verwandten Verbindungen (Verbindung 4)
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In
diesem Beispiel werden zwei Verfahren zur Synthese von Verbindung
2 beschrieben. Das erste Verfahren wurde folgendermaßen durchgeführt:
-
Schritt
1: 4'-Brommethyl-4,5',8-trimethylpsoralen
(3,09 g, 9,61 mmol) (Synthese, beschrieben in Beispiel 2), und N-(2-hydroxyethyl)phthalimid
(4,05 g, 21,2 mmol) wurden in trockenem Dimethylformamid (65 ml) gerührt. Trockenes
N2-Gas wurde vorsichtig in das Reaktionsgemisch
eingeperlt. Das Reaktionsgemisch wurde für 4,5 Std. auf 100°C erwärmt, und
dann auf Raumtemperatur abkühlen
gelassen und für
mehrere Std. in den Gefrierschrank überführt. Das kristalline Produkt
wurde filtriert und mit MeOH, gefolgt von H2O,
gewaschen. Der Feststoff wurde weiter mit MeOH (100 ml) verrieben,
um die Verunreinigungen zu entfernen. Das Rohprodukt wurde an der
Luft getrocknet und in CHCl3 (150 ml) gelöst. Aktivkohle
und Silicagel wurden zum Entfärben
dazugegeben, und das CHCl3 wurde vollständig entfernt.
Das resultierende weiße
Produkt, 4'[4-(N-Phthalimido)-2-oxa]butyl-4,5',8-trimethylpsoralen
(1,56 g, Ausbeute 37,5) war ≥99%
rein, sowohl gemäß NMR als
auch HPLC; Schmp. 224–225°C. NMR (CDCl3) δ 2,37
(s, 3H); 2,47 (s, 3H); 2,48 (s, 3H); 3,78 (s, 4H), 4,59 (s, 2H);
6,22 (s, 1H); 7,42 (s, 1H); 7,50 (m, 4H).
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Schritt
2: 4'-[4-(N-Phthalimido)-2-oxa]butyl-4,5',8-trimethylpsoralen
(1,56 g, 3,61 mmol) wurde in Tetrahydrofuran (75 ml) bei Raumtemperatur
suspendiert. Methylamin (50% wässrige
Lösung,
25 ml, 290 mmol) wurde zu der Suspension gegeben und über Nacht
gerührt.
Das Lösungsmittel
und Methylamin wurden vollständig
entfernt. Der resultierende Feststoff wurde in 0,3 N wässriger
HCl-Lösung
aufgenommen (25 ml). Die saure Suspension wurde dreimal mit 40 ml
CHCl3 gespült, dann mit 20% wässrigem
NaOH auf pH-Wert 11 eingestellt. CHCl3 (3 × 60 ml)
wurde zum Extrahieren des Produktes (d.h. 4'-(4-Amino-2-oxa)butyl-4,5',8-trimethylpsoralen)
von der basisch gemachten Schicht verwendet. Die vereinigten CHCl3-Schichten wurden mit H2O (100
ml), gefolgt von Salzlösung
(100 ml) gewaschen, dann über
wasserfreiem Na2SO4 getrocknet
und eingeengt, so dass 4'-(4-Amino-2-oxa)butyl-4,5',8-trimethylpsoralen
erhalten wurde, Schmp. 139–141°C. Die Reinheit
war größer als
99% nach NMR. NMR (CDCl3) δ 2,50 (s,
6H), 2,58 (s, 3H), 2,90 (t, J = 5,27 Hz, 2H), 3,53 (t, J = 5,17
Hz, 2H), 4,66 (s, 2H), 6,25 (s, 1H), 7,61 (s, 1H). Das 4'-(4-Amino-2-oxa)butyl-4,5',8-trimethylpsoralen
wurde in absolutem Ethanol (150 ml) gelöst, eine 1,0 M Lösung von
HCl in Ether (10 ml) wurde zugegeben, und die Suspension wurde im
Gefrierschrank über
Nacht gekühlt.
Nach Filtration und Waschen mit Ether wurde der Feststoff vakuumgetrocknet,
so dass blassgelbe Kristalle erhalten wurden (0,76 g, Ausbeute 62%), Schmp.
235–236°C.
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Alternativ
kann Schritt 2 durchgeführt
werden, indem entweder Hydrazin oder Butylamin anstatt Methylamin
verwendet wird. Das Verfahren, das Butylamin verwendet, ist für eine Synthese
im größeren Maßstab bevorzugt,
wohingegen ein Überschuss
an Methylamin aufgrund von Verflüchtigung
benötigt
wird, jedoch gilt dies nicht für
Butylamin. Das Verfahren, das Butylamin verwendet, wurde folgendermaßen ausgeführt: Die Schutzgruppen
von 28,3 g Phthalimid wurden mit n-Butylamin in Propanol entfernt.
Die rohe Reaktionslösung wird
dann mit HCl behandelt, so dass das Produkt ausgefällt wird.
Somit wurde das Reaktionsgemisch in 285 ml 1-Propanol mit HCl-Gas
auf pH-Wert 2 behandelt. Das Gemisch wurde für 0,5 Std. bei 5°C gerührt, dann filtriert
und mit kaltem Lösungsmittel
(3 × 15
ml) gewaschen, so dass 20,5 g rohes 4'-(4-Amino-2-oxa)butyl-4,5',8-trimethylpsoralen
(92% Ausbeute) erhalten wurden.
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Das
Verfahren mittels Hydrazin erfolgte wie folgt: Die Schutzgruppen
der Phthalimid-Vorstufe (6 mol) wurden mit Hydrazin entfernt, und
nach der Einengung und den Säure-Base-Extraktionen
wurde das rohe Amin in 30 l Ethylendichlorid erhalten. Dazu wurde
HCl-Gas (0,14 kg) über
Dispersionsrohr über
40 min zugegeben, wobei die Temperatur bei 15–25°C gehalten wurde. Der erhaltene Schlamm
wurde eine weitere Std. gerührt.
Die Feststoffe wurden auf einem Büchner-Trichter aufgefangen.
Beim Trocknen in einem Lufttrockner bei 80°C für 2 Std. wurden 0,945 kg rohes
4'-(4-Amino-2-oxa)butyl-4,5',8-trimethylpsoralen
erhalten. 0,94 kg Produkt in einem Gemisch von 7,5 kg Isopropanol
und 1,88 kg Wasser wurden für
30 min unter Rückfluss
erhitzt und dann heiß filtriert.
Die Lösung
wurde auf Raumtemperatur über
1 Std. gekühlt,
dann für
0,5 Std. auf 15 bis 20°C
gekühlt.
Die Feststoffe wurden auf einem Büchner-Trichter aufgefangen,
dann mit kaltem Isopropanol (0,3 l) gewaschen. Die feuchten Feststoffe
wurden in Glasbehälter überführt und
unter Vakuum (>28
min) bei etwa 75°C
für 11,5
Std. getrocknet. Der Feuchtigkeitsgehalt betrug 0,5%. Die Ausbeute
betrug 0,758 kg (81% Ausbeute). Das 4'-(4-Amino-2-oxa)butyl-4,5',8-trimethylpsoralen
war analytisch rein. Restliches Isopropanol betrug gemäß NMR etwa
1700 ppm.
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Das
erste Verfahren ist wegen seiner hohen Ausbeute und Reinheit eine
bevorzugte Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung.
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Das
zweite Verfahren beginnt mit der Herstellung von 4'-Chlormethyl-4,5',8-trimethylpsoralen
aus kommerziell erhältlichem
4,5',8-Trimethylpsoralen,
wie oben beschrieben. Die Synthese von 4'-(4-Amino-2-oxa)butyl-4,5',8-trimethylpsoralenhydrochlorid
wird in vier (4) Schritten erzielt.
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Schritt
1: 4'-Chlormethyl-4,5',8-trimethylpsoralen
(550 mg, 1,99 mmol) und Ethylenglykol (6,8 ml, 121,9 mol) wurden
in Aceton (6 ml) für
3,5 Std. auf 50–60°C erhitzt.
Nach 2 Std. Erhitzen wurde die weiße Suspension zu einer klaren
hellgelben Lösung.
Das Aceton und Ethylenglykol wurden auf dem Rotationsverdampfer
entfernt, und Wasser (50 ml) wurde zu dem Rückstand gegeben. Die resultierende
Suspension wurde filtriert, mit kaltem Wasser gewaschen, dann im
Vakuumofen getrocknet, so dass 574 mg (96%) 4'-(4-Hydroxy-2-oxa)butyl-4,5',8-trimethylpsoralen
erhalten wurden; NMR (CDCl3) δ 2,51 (s,
6H); 2,58 (s, 3H); 3,62 (t, J = 4,5 Hz, 2H); 3,78 (t, J = 4,9 Hz,
2H); 4,70 (s, 2H); 6,26 (d, J = 1,1 Hz, 1H); 7,61 (s, 1H).
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Schritt
2: 4'-(4-Hydroxy-2-oxa)butyl-4,5',8-trimethylpsoralen
(574 mg, 1,9 mmol) wurde in CH2Cl2 (6 ml) unter N2 bei ≤10°C gelöst. Triethylamin
(359 mg, 3,55 mmol) wurde zugegeben. Methansulfonylchlorid (305 mg,
266 mmol) wurde langsam eingetropft, wobei die Temperatur unter
10°C gehalten
wurde. Nach Beendigung der Zugabe wurde das Gemisch für weitere
15 min gerührt,
und dann wurde es für
10 Std. bei Raumtemperatur gerührt.
Zu der umgesetzten Suspension wurde CH2Cl2 (45 ml) gegeben, und das Gemisch wurde
mit Wasser (3 × 20
ml) gewaschen, dann über
wasserfreiem Na2SO4 getrocknet.
Die Einengung bei ≤30°C, gefolgt von
Vakuumtrocknen ergab 4'-[(4-Methansulfonyloxy-2-oxa)butyl-4,5',8-trimethylpsoralen
als gelben Feststoff (706 mg, 98%), Schmp. 138–140°C. NMR δ 2,51 (s, 3H); 2,52 (d, 3H);
2,58 (s, 3H); 2,99 (s, 3H); 3,77 (m, 2H); 4,39 (m, 2H); 4,71 (s,
2H); 6,26 (s, 1H); 7,62 (s, 1H).
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Schritt
3: 4'-[(4-Methansulfonyloxy-2-oxa)butyl-4,5',8-trimethylpsoralen
(706 mg, 1,86 mmol) und Natriumazid (241 mg, 3,71 mmol) wurden in
95% Ethylalkohol (5 ml) für
8 Std. unter Rückfluss
erhitzt. Die Reaktionslösung
wurde gekühlt,
und kaltes Wasser (55 ml) wurde zugegeben. Der schmutzig-weiße Feststoff
wurde filtriert und mit kaltem Wasser gewaschen. Beim Vakuumtrocknen
wurde das Azid (d.h. 4'-(4-Azido-2-oxa)butyl-4,5',8-trimethylpsoralen)
als hell gelblicher Feststoff erhalten (575 mg, 95 %, Schmp. 105–106°C. NMR δ 2,51 (s,
6H); 2,58 (s, 3H); 3,41 (t, J = 4,9 Hz, 2H); 3,67 (apparentes t,
J = 4,9 Hz, 2H); 4,70 (s, 2H); 6,26 (s, 1H); 7,66 (s, 1H).
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Schritt
4: Das 4'-(4-Azido-2-oxa)butyl-4,5',8-trimethylpsoralen
(1,65 g, 5,03 mmol) wurde in Tetrahydrofuran (10 ml) gelöst. Triphenylphosphin
(1,59 g, 6,08 mmol) und sechs Tropfen Wasser wurden zu der vorhergehenden
Lösung
zugegeben. Nach Rühren
bei Raumtemperatur über
Nacht wurde die hellgelbe Lösung eingeengt.
Der Rückstand
wurde in CHCl3 (90 ml) gelöst und mit
0,3 N wässrigem
HCl (30 ml, dann 2 × 5
ml) extrahiert. Die vereinigten HCl-Schichten wurden vorsichtig
bis zur Sättigung
mit K2CO3 behandelt.
Die Basislösung
wurde mit CHCl3 (3 × 60 ml) extrahiert. Die vereinigten
CHCl3-Schichten wurden mit 60 ml Wasser,
60 ml Salzlösung
gewaschen und über
wasserfreiem Na2SO4 getrocknet.
Beim Einengen und Vakuumtrocknen wurde das Amin als gelber Feststoff
erhalten (1,25 g, 82%), Schmp. 139–141°C; NMR δ 2,48 (s, 6H); 2,55 (s, 3H);
2,89 (t, J = 6 Hz, 2H); 3,52 (t, J = 6 Hz, 2H); 4,64 (s, 2H); 6,22
(s, 1H); 7,59 (s, 1H).
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Das
Amin wurde in absolutem Ethanol (40 ml) gelöst, und 20 ml 1 N HCl in Ethylether
wurden zugegeben. Nach Absetzenlassen bei 5°C über Nacht wurde der Niederschlag
filtriert, und mit Ether gespült,
so dass 1,25 g Verbindung 2 erhalten wurden, Schmp. 236°C (Zers.) 13C-NMR: 8,54, 12,39, 19,18, 38,75, 62,26, 65,80,
108,01, 112,04, 112,42, 112,97, 116,12, 125,01, 148,76, 153,97,
154,37, 155,76, 160,34.
Anal berechn. für C10H20ClNO4: C, 60,45:
H, 5,97; N, 4,15. Gefunden: C, 60,27; H, 5,88; N, 4,10.
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Ähnlich durch
Umsetzen von 4'-CMT
mit 1,3-Propandiol,
vergleichbar zu Schritt 1 und analog weiter bis zu Schritt 4, wurde
4'-(5-Amino-2-oxa)pentyl-4,5',8-trimethylpsoralen,
(Verbindung 4), hergestellt, Schmp. 212–214°C (zersetzt). NMR der freien
Base: δ 1,73
(pent, J = 6,4 Hz, 2H), 2,45 (s, 6H), 2,51 (s, 3H), 2,78 (t, J =
6,8 Hz, 2H), 3,54 (t, J = 6,2 Hz, 2H), 4,59 (s, 2H), 6,18 (s, 1H),
7,54 (s, 1H).
oranger Feststoff, sublimiert ≥ 250°C, zers. >300°C, 1H
NMR (CDCl3): 2,54 (d, J = 1 Hz, 3H), 2,64
(s, 3H), 2,68 (s, 3H), 6,32 (apparentes d, J = 1 Hz, 1H), 7,75 (s,
1H), 10,07 (s, 1H).
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4,4',8-Trimethyl-5-psoralencarboxaldehyd
(7,50 g, 29,3 mmol) wurde in 200 proof EtOH (250 ml) gerührt. Natriumborhydrid
wurde zugegen, und der Schlamm wurde über Nacht gerührt. Eiswasser
(150 ml) und 10% wässr.
NaCO3 (50 ml) wurden zugegeben, um die Reaktion
zu quenchen. Nach dem Rühren
für 45
min wurde der Niederschlag abfiltriert und mit Wasser gespült, bis
das Filtrat neutral war (pH-Wert 5–7). Das Produkt wurde in einem
Vakuum-Exsikkator mit P2O5 getrocknet,
so dass 5'-Hydroxymethyl-4,4',8-trimethylpsoralen
(7,46 g, 98,5) als blassgelber Feststoff erhalten wurde, Schmp.
244–245°C. 1H NMR (CDCl3): 1,97
(t, J = 6 Hz, 1H), 2,31 (s, 3H), 2,51 (d, J = 1 Hz, 3H), 2,58 (s,
3H), 4,79 (d, J = 6 Hz, 2H), 6,25 (apparentes d, J = 11 Hz, 1H),
7,49 (s, 1H).
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Zu
einem gerührten,
mit Eis/Wasser gekühlten
Schlamm von 5'-Hydroxymethyl-4,4',8-trimethylpsoralen
(15,42 g, 59,7 mmol) in Dichlorethan (500 ml) wurde Phosphortribromid
(6,17 ml, 85,7 mmol) tropfenweise gegeben. Die Reaktion wurde vor
Feuchtigkeit geschützt
und konnte über
Nacht bei Raumtemperatur rühren. Das
Gemisch wurde dann mit 300 ml Eis/Wasser für 1 Std. gerührt. Der
Feststoff wurde abfiltriert, getrocknet, in heißem Toluol gelöst, durch
geriffeltes Filterpapier filtriert und abgestrippt, so dass 5'-Brommethyl-4,4',8-trimethylpsoralen
(3,43 g) erhalten wurde. Die Reaktions-Lösungsmittel (Dichlorethan und
Wasser) wur den getrennt, und die wässrige Schicht wurde dreimal
mit Dichlorethan extrahiert. Die organischen Schichten wurden vereinigt,
mit Salzlösung
gespült,
und dann getrocknet (wasserfr. Na2SO4) und unter Vakuum gestrippt, so dass ein
Großteil
des Produktes, 5'-Brommethyl-4,4',8-trimethylpsoralen,
erhalten wurde (13,13 g, kombinierte Ausbeute 86,4%) als blassgelber
Feststoff, Schmp. 201–202°C. 1H NMR (CDCl3): 2,29
(s, 3H), 2,52 (d, J = 1 Hz, 3H), 260 (s, 2H), 4,64 (s, 2H), 6,27
(apparentes d, J = 1 Hz, 1H), 7,51 (s, 1H).
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N-Hydroxyethylphthalimid
(3,00 g, 15,5 mmol) wurde in DMF (5 ml) bei 60–64°C gelöst, während N2 in die
Lösung
geperlt wurde. Natriumiodid (0,01 g, 0,067 mmol) und 5'-Brommethyl-4,4',8-trimethylpsoralen
(1,00 g, 3,11 mmol) wurden dazu gegeben, und der Schlamm wurde unter
diesen Bedingungen über
Nacht gerührt. Das
dicke gelbe Reaktionsgemisch wurde auf Raumtemperatur abkühlen gelassen,
in einem Eis/Wasser-Bad gekühlt,
filtriert und mit eiskaltem MeOH gespült, so dass das Rohprodukt
(1 g) erhalten wurde. Der Feststoff wurde in Dichlorethan (100 ml)
umkristallisiert, so dass 4,4',8-Trimethyl-5'-[2-(N-phthalimido)-2-oxa]butylpsoralen
(0,68 g, 50,8% als schmutzig-weißer Feststoff erhalten wurde,
Schmp. 225–228°C. 1H NMR (CDCl3): 2,26 (s,
3H), 2,46 (s, 3H), 2,51 (d, J = 1 Hz, 3H), 3,87 (m, 4H), 4,64 (s,
2H), 6,26 (apparentes d, J = 1 Hz, 1H), 7,42 (s, 1H), 7,64 (Multiplett,
4H), 4,4',8-Trimethyl-5'-[4'-(N-phthalimido)-2-oxa]butylpsoralen
(1,61 g, 3,73).
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BEISPIEL 4
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Synthese von 4'-(7-Amino-2,5-oxa)heptyl-4,5',8-trimethylpsoralen-Hydrochlorid
(Verbindung 7)
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In
diesem Beispiel wird die Synthese von Verbindung 7 beschrieben.
Die Synthese von 4'-(7-Amino-2,5- oxa)heptyl-4,5',8-trimethylpsoralen-Hydrochlorid
verläuft
in vier (4) Schritten:
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Schritt
1: 4'-Chlormethyl-4,5',8-trimethylpsoralen
(589 mg, 2,13 mmol), Diethylenglykol (15,48, 145 mmol) und Aceton
(13 ml) wurden für
11,5 Std. unter Rückfluss
erhitzt. Die Reaktionslösung
wurde eingeengt, so dass Aceton und ein Teil des Diethylenglykols
entfernt wurde. Zu der erhaltenen hellbraunen Lösung wurde CHCl3 (40
ml) zugegeben, dann mehrmals mit Wasser gewaschen. Die CHCl3-Schicht wurde über wasserfreiem Na2SO4 getrocknet und
eingeengt, so dass 781 mg Produkt erhalten wurde. 4'-(7-Hydroxy-2,5-oxa)heptyl-4,5',8-trimethylpsoralen
(100%). NMR δ 2,46
(d, 3H), 2,47 (s, 3H), 2,51 (s, 3H), 3,58–3,67 (m, 8H), 4,67 (s, 2H),
6,18 (s, 1H), 7,57 (s, 1H).
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Schritt
2: 4'-(7-Hydroxy-2,5-oxa)heptyl-4,5',8-trimethylpsoralen
(781 mg, 2,25 mmol) wurde in CH2Cl2 (2,5 ml) unter einem N2-Strom
bei <10°C gelöst. Triethylamin
(363 mg, 3,59 mmol) wurde zugegeben. Methansulfonylchlorid (362
mg, 3,16 mmol) wurde langsam eingetropft, so dass die Temperatur
unter 10°C
gehalten wurde. Nach Beendigung der Zugabe wurde das Gemisch für weitere
15 min unter 10°C
gehalten. Das Gemisch wurde bei Raumtemperatur über Nacht gerührt, dann
wurde CH2Cl2 (50
ml) zugegeben. Die Lösung
wurde mit Wasser (3 × 60
ml) gewaschen, über
wasserfreiem Na2SO4 getrocknet,
und bei 530°C
eingeengt. Beim Vakuumtrocknen wurde ein hellbrauner Sirup erhalten
[4'-(7-Methansulfonyloxy-2,5-oxa)heptyl-4,5',8-trimethylpsoralen];
437 mg (76%) NMR δ 2,50
(s, 3H), 2,51 (s, 3H), 2,58 (s, 3H), 3,01 (s, 3H), 3,66 (m, 4H),
3,77 (t, J = 4,6 Hz, 2H), 4,37 (t, J, t = 6 Hz, 2H), 4,69 (s, 2H),
6,25 (s, 1H), 7,61 (s, 1H).
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Schritt
3: 4'-(7-Methansulfonyloxy-2,5-oxa)heptyl-4,5',8-trimethylpsoralen
(288 mg, 0,678 mmol) und Natriumazid (88,2 mg, 1,36 mmol) wurden
in 3 ml 95% Ethylalkohol für
8 Std. unter Rückfluss
erhitzt. Die Reaktionslösung
wurde abkühlen
gelassen, und es wurde kaltes Wasser (50 ml) hinzugegeben. Die Wasserschicht
wurde weggegossen. Das rohe Material wurde durch Chromatographie
auf (Silicagel mit Chloroform-Elutionsmittel)
einem Chromatotron (Harrison Research, Inc., Palo Alto, CA) gereinigt
und vakuumgetrocknet, so dass ein hellgelber Sirup erhalten wurde.
4'-(7-Azido-2,5-oxa)heptyl-4,5',8-trimethylpsoralen
(123 mg, 49%). NMR δ 2,50
(s, 6H), 2,57 (s, 3H), 3,39 (t, J = 5,2 Hz, 2H), 3,68 (m, 6H), 4,70
(s, 2H), 6,24 (s, 1H), 7,62 (s, 1H).
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Schritt
4: 4'-(7-Azido-2,5-oxa)heptyl-4,5',8-trimethylpsoralen
(122 mg, 0,33 mmol), Triphenylphosphin (129 mg, 0,49 mmol) und mehrere
Tropfen Wasser wurden in Tetrahydrofuran (2 ml) gelöst. Die
hellgelbe klare Lösung
wurde bei Raumtemperatur über
ein Wochenende gerührt.
Es wurde kein Ausgangsmaterial durch DC nachgewiesen. Die Reaktionslösung wurde
eingeengt, und der Rückstand
wurde in CHCl3 (20 ml) gelöst. Die Lösung wurde
mit 0,15 N wässriger
HCl-Lösung
(10 ml, dann 2 × 5
ml) extrahiert, und die HCl-Schichten wurden durch Zugabe von 20%
wässriger
NaOH-Lösung
auf einen pH-Wert von 13 eingestellt. Die basische Lösung wurde
mit CHCl3 (3 × 15 ml) extrahiert. Die vereinigten
CHCl3-Schichten wurden mit Wasser gewaschen, über wasserfreiem
Na2SO4 getrocknet,
eingeengt und im Vakuum getrocknet, so dass 63,9 mg Produkt, 4'-(7-Amino-2,5-oxa)heptyl-4,5',8-trimethylpsoralen
erhalten wurden (56%). Die DC zeigte nur einen Fleck. NMR δ 2,50 (s,
3H); 2,50 (s, 3H); 2,57 (s, 3H); 2,86 (t, J = 5,3 Hz, 2H); 3,50
(t, J = 5,3 Hz, 2H); 3,63 (s, 4H); 4,70 (s, 2H); 6,24 (s, 1H); 7,62
(s, 1H). Schmp. 170–173 °C.
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Der
Feststoff wurde in absolutem Ethanol gelöst, dann wurde 1 M HCl in Ethylether
dazu gegeben, die Suspension wurde filtriert, und das Produkt wurde
mit Ether gespült
und getrocknet.
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BEISPIEL 5
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Synthese von 4'-(12-Amino-8-aza-2,5-dioxa)dodecyl-4,5',8-trimethylpsoralen-Dihydrochlorid
(Verbindung 8)
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Die
Synthese von 4'-(12-Amino-8-aza-2,5-dioxa)dodecyl-4,5',8-trimethylpsoralen-Dihydrochlorid
verläuft
in einem (1) Schritt von dem Produkt aus Beispiel 5, Verfahren 2,
Schritt 2: Eine Lösung
von 4'-(7-Methansulfonyloxy-2,5-oxa)heptyl-4,5',8-trimethylpsoralen
(108 mg, 0,253 mmol) in 8 ml Acetonitril wurde langsam zu einer
Lösung
von 1,4-Diaminobutan
(132 mg, 1,49 mmol) in 2,8 ml Actonitril gegeben. Nach Erhitzen
unter Rückfluss
für 8 Std.
verblieb kein Ausgangsmaterial gemäß DC. Das Reaktionsgemisch
wurde auf Raumtemperatur abgekühlt,
und CHCl3 (25 ml) und 1 N wässrige NaOH
(25 ml)-Lösung
wurden zugegeben. Die Schichten wurden getrennt, und CHCl3 (2 × 10
ml) wurde zum Waschen der wässrigen
Schicht verwendet. Wässriges HCl
(0,3 N, 3 × 10
ml) wurde zum Extrahieren des Produktes aus den vereinigten organischen
Schichten verwendet. Die HCl-Schichten wurden mit 20% wässriger
NaOH-Lösung
behandelt, bis der pH-Wert 13 betrug. Die vereinigten basischen
Schichten wurden dann mit CHCl3 (3 × 20 ml)
extrahiert. Die CHCl3-Schicht wurde mit
wässriger
gesättigter
NaCl-Lösung
(10 ml) gewaschen, dann über
wasserfreiem Na2SO4 getrocknet.
Nach dem Einengen und Vakuumtrocknen wurden 63 mg Produkt, 4'-(12-Amino-8-aza-2,5-dioxa)dodecyl-4,5',8-trimethylpsoralen-Dihydrochlorid
erhalten (60%). NMR δ 1,45
(m, 2H), 2,49 (s, 6H), 2,55 (s, 3H), 2,58 (t, 2H), 2,66 (t, J =
5,6 Hz, 2H), 2,76 (m, 4H), 3,55–3,61
(m, 6H), 4,68 (s, 2H), 6,22 (s, 1H), 7,61 (s, 1H).
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BEISPIEL 6
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Synthese von 4'(2-Aminoethyl)-4,5',8-trimethylpsoralen-Hydrochlorid
(Verbindung 3)
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Die
Synthese von 4'-(2-Aminoethyl)-4,5',8-trimethylpsoralen
verläuft
in einem (1) Schritt: Natriumtrifluoracetoxyborhydrid wurde hergestellt
durch Zugabe von Trifluoressigsäure
(296 mg, 2,60 mmol) in 2 ml THF zu einer gerührten Suspension von Natriumborhydrid
(175 mg, 4,63 mmol) in 2 ml THF über
einen Zeitraum von 10 min bei Raumtemperatur. Die resultierende
Suspension wurde zu einer Suspension von 4'-Cyanomethyl-4,5',8-trimethylpsoralen
(Kaufman et al., J. Heterocyclic Chem. 19: 1051 (1982)) (188 mg,
0,703 mmol) in 2 ml THF gegeben. Das Gemisch wurde über Nacht
bei Raumtemperatur gerührt.
Mehrere Tropfen Wasser wurden zu der umgesetzten hellgelben klaren
Lösung
gegeben, so dass das überschüssige Reagens
unter 10°C
zersetzt wurde. Das resultierende Gemisch wurde eingeengt, und es
wurde 1 N wässrige
NaOH-Lösung (30
ml) zugegeben. Chloroform (30 ml, dann 10 ml, 5 ml) wurde zum Extrahieren
des resultierenden Amins verwendet. Die vereinigten CHCl3-Schichten
wurden mit gesättigter
NaCl-Lösung
gewaschen. Das Amin wurde dann in wässrige 0,3 N HCl (10,5, 5 ml)
extrahiert, und die sauren Schichten wurden mit 20% wässrigem NaOH
auf einen pH-Wert von 13 eingestellt. CHCl3 (3 × 10 ml)
wurde verwendet, um das Amin aus den vereinigten basischen Schichten
zu extrahieren, dann wurde mit Wasser (2 ml) gewaschen und über wasserfreien Na2SO4 getrocknet.
Beim Einengen und Vakuumtrocknen wurde das Amin als Feststoff erhalten. >95% rein gemäß NMR. NMR δ 2,45 (s,
3H); 2,47 (s, 3H); 2,53 (s, 3H); 2,78 (t, J = 6,6 Hz, 2H); 3,00
(t, J = 6,5 Hz, 2H); 6, 20 (s, 1H) ; 7, 44 (s, 1H).
-
Der
Feststoff wurde in absolutem Ethanol gelöst. Eine Lösung von Chlorwasserstoff in
Diethylether (1 N, 1 ml) wurde zugegeben. Die Suspension wurde filtriert,
so dass Verbindung 3, ein leicht purpurner Feststoff, erhalten wurde
(32,7 mg, Ausbeute 15%), Schmp. > 237°C (zers.).
-
BEISPIEL 7
-
4'-(6-Amino-2-aza)hexyl-4,5',8-trimethylpsoralen-Dihydrochlorid (Verbindung
6)
-
Die
Synthese von 4'-(6-Amino-2-aza)hexyl-4,5',8-trimethylpsoralen-Dihydrochlorid
verläuft
in einem (1) Schritt, wie folgt: Eine Lösung von 4'-Chlormethyl-4,5',8-trimethylpsoralen
(188 mg, 0,68 mmol) in 30 ml Acetonitril wurde zu einer Lösung von
1,4-Diaminobutan (120 mg, 1,4 mmol) in 7 ml Acetonitril gegeben.
Nach Rühren über Nacht
wurde das Lösungsmittel
unter reduziertem Druck entfernt. Chloroform (10 ml) und 1 N NaOH
(10 ml) wurden zu dem Rückstand
gegeben, und das Gemisch wurde geschüttelt und getrennt. Die wässrige Lösung wurde
mit weiteren 2 × 10
ml CHCl3 extrahiert, und die vereinigten
Extrakte wurden mit Wasser gespült.
Das Produkt wurde dann aus der CHCl3-Lösung mit
0,3 N wässriger
HCl extrahiert und die saure Schicht wurde dann mit konzentrierter
NaOH-Lösung
auf pH-Wert 12 eingestellt. Die Basensuspension wurde mit CHCl3
extrahiert, was dann mit Wasser gespült wurde, über Na2SO4 getrocknet wurde und unter reduziertem
Druck eingeengt wurde, so dass das Amin als die freie Base erhalten
wurde. NMR (CDCl3); δ 1,33 (m, 3H), 1,52 (m, 4H),
2,47 (s, 3H), 2,49 (d, J = 1,1 Hz, 3H), 2,54 (s, 3H), 2,68 (q, J
= 6,5 Hz, 4H), 3,86 (s, 2H), 6,21 (apparentes d, J = 1,1 Hz, 11H),
7,60 (s, 1H).
-
Die
freie Base, gelöst
in etwa 6 ml absolutem EtOH, wurde mit einer Lösung von HCl in Ether (1,0
M, 3 ml) behandelt. Das resultierende HCl-Salz wurde filtriert,
mit absolutem EtOH gespült
und unter Vakuum getrocknet, so dass 150 mg Verbindung 6 (55%) erhalten
wurden, Schmp. 290°C
(zersetzt). Analyse, berechnet für
C19H26C12N2O3·H2O: C, 54,42; H, 6,73; N, 6,68. Gefunden:
C, 54,08; H, 6,45; N, 6,65.
-
Die
folgenden Verbindungen wurden auf ähnliche Weise hergestellt,
hergestellt, wobei die Unterschiede in der Synthese vermerkt sind:
- a) 4'-(4-Amino-2-aza)butyl-4,5',8-trimethylpsoralen-Dihydrochlorid
(Verbindung 1), Schmp. 320–322°C (zers.).
Bei dieser Synthese wurde Ethylendiamin als Diamin verwendet.
- b) 4'-(5-Amino-2-aza)pentyl-4,5',8-trimethylpsoralen-Dihydrochlorid
(Verbindung 5), Schmp. 288°C
(zers.). NMR der freien Base: d 1,33 (brs, 3H), 1,66 (pent, J =
6,8 Hz, 2H), 2,47 (s, 3H), 2,50 (d, J = 1 Hz, 3H), 2,55 (s, 3H),
2,6–2,85
(m, 4H), 3,89 (s, 2H), 6,22 (apparentes d, J = 1 Hz, 1H), 7,62 (s,
1H). Für
diese Synthese wurde 1,3-Diaminopropan als Diamin verwendet.
- c) 4'-(7-Amino-2-aza)heptyl-4,5',8-trimethylpsoralen-Dihydrochlorid (Verbindung
10), Schmp. 300°C (zers.).
NMR der freien Base: d 1,22 (brs,), 1,3–1,6 (m) total 9H, 2,44 (s),
2,50 (s), total 9H, 2,63 (m, 4H), 6,17 (s, 1H), 7,56 (s, 1H).
-
Hier
wurde 1,5-Diaminopentan als Diamin verwendet.
-
BEISPIEL 8
-
4'-(14-Amino-2,6,11-triaza)tetradecyl-4,5',8-trimethylpsoralen-Tetrahydrochlorid
(Verbindung 15)
-
Die
Synthese von 4'-(14-Amino-2,6,11-triaza)tetradecyl-4,5',8-trimethylpsoralen-Tetrahydrochlorid verläuft in einem
(1) Schritt, wie folgt: Zu einer Lösung von 0,5 g (2,5 mmol) Spermin
(Aldrich, Milwaukee, WI) in 10 ml Methanol wurde eine 5 N Methanol-Lösung von
HCl (konzentrierte HCl, verdünnt
mit MeOH auf 5 N) gegeben, so dass der pH-Wert auf 5–6 eingestellt
wurde, gefolgt von 0,128 g (0,5 mmol) 4,5',8-Trimethylpsoralen-4'-carboxaldehyd, 20
mg (0,3 mmol) NaBH3CN und 3 ml MeOH. Das
Reaktionsgemisch wurde über Nacht
bei Raumtemperatur gerührt.
Eine Lösung
von 5 N methanolischer HCl wurde zugefügt, bis der pH-Wert <2 war, und das Methanol
wurde unter reduziertem Druck entfernt. Der Rückstand wurde in etwa 100 ml
Wasser aufgenommen, und mit drei 25 ml Portionen CHCl3 gespült. Die
wässrige
Lösung
wurde mit konzentrierter NaOH auf pH-Wert >10 gebracht und mit drei 25 ml-Portionen
CHCl3 extrahiert. Diese endgültigen Extrakte wurden
vereinigt und mit Wasser gewaschen, getrocknet (Na2SO4) und verdampft, so dass die freie Aminbase erhalten
wurde, ≥95%
rein gemäß NMR. NMR
(CDCl3): d 1,31 (m, 5H), 1,45 (pent, J =
3,41 Hz, 4H), 1,65 (m, 4H), 2,46 (s, 3H), 2,49 (d, J = 1,14 Hz,
3H), 2,66 (m, 15H), 3,85 (s, 2H), 6,21 (s, 1H), 7,60 (s, 1H).
-
Das
freie Amin wurde in absolutem Ethanol gelöst und HCl (wasserfrei, 1N
in Ethylether) wurde dazugegeben. Das Hydrochlorid-Salz wurde filtriert
und mit absolutem Ethanol gewaschen und unter Vakuum bei Raumtemperatur
getrocknet, so dass 80,2 mg Produkt, 4'-(14-Amino-2,6,11-triaza)tetradecyl-4,5',8-trimethylpsoralen-Tetrahydrochlorid
als hellgelber Feststoff erhalten wurde.
-
BEISPIEL 9
-
Ein
r-17-Bakteriophagentest wurde in diesem Beispiel verwendet, um die
Pathogeninaktivierungseffizienz vorherzusagen, und um die Nukleinsäure-Bindung
der photoreaktiven bindenden Verbindungen der vorliegenden Erfindung
zu bestimmen. Bei dem r-17-Assay wurde der Bakteriophage in einer
Lösung
mit jeder untersuchten Verbindung vorgelegt und dann bestrahlt.
Die Fähigkeit
des Phagen zur anschließenden
Infektion von Bakterien und Hemmung ihres Wachstums wurde gemessen.
Der Bakteriophage wurde auf seine relativ zugängliche Nukleinsäure hin
ausgewählt,
so dass die Kulturwachstumshemmung genau den Nukleinsäure-Schaden
durch die Testverbindungen widerspiegeln würde. Der Bakteriophagentest
für die
Nukleinsäure-Bindung
an Testverbindungen bietet ein sicheres und billiges Verfahren zur
Identifikation von Verbindungen, die wahrscheinlich eine effiziente
Pathogen-Inaktivierung aufzeigen. Vorherige Experimente legen nahe,
dass der r-17-Test genau die HIV-1-Empfindlichkeit gegenüber ähnlichen
Verbindungen misst.
-
Der
r-17 wurde in HFr-3000-Bakterien, ungefährer Titer 5 × 1011 gezüchtet
(R17 und Hfr 3000 wurden von American Tissue Culture Collection
(ATCC), Washington D.C.) erhalten. Das R17-Phagen-Ausgangsmaterial
wurde zu einer Lösung
von 15% fötalem
Rinderserumalbumin in Dulbecco's
modifiziertem Eagles Medium (DMEM) zu einer Phagen-Endkonzentration
von 109/ml gegeben. Ein Aliquot (0,5 ml)
wurde in ein 1,5 ml Polyethylen-Röhrchen mit Schnappverschluss überführt. Ein
Aliquot (0,004–0,040
ml) der Ausgangslösung
der Testverbindung, hergestellt in Wasser, Ethanol oder Dimethylsulfoxid
bei 0,80–8,0
mM wurde in das Röhrchen gegeben.
Die Verbindungen wurden bei Konzentrationen zwischen 4 μM und 320 μM getestet.
(AMT ist kommerziell erhältlich
von HRI, Inc. Concord, CA; 8-MOP ist kommerziell erhältlich von
Sigma, St. Louis, MO). Die Röhrchen
wurden in einer Lichtvorrichtung untergebracht, wie in Beispiel
1 beschrieben, und 1 bis 10 min bestrahlt. Sterile 13 ml Verdünnungsröhrchen wurden
hergestellt; jede Testverbindung benötigte ein Röhrchen mit 0,4 ml Luria-Brühe (LB)
und fünf
Röhrchen
mit 0,5 ml LB-Brühe.
Zur Erstellung der Verdünnungen
wurde ein 0,100 ml-Aliquot der bestrahlten Lösung von Phage und Testverbindung
zum ersten Verdünnungsröhrchen von
0,4 ml Medium gegeben, dann wurden 0,020 ml dieser Lösung zum
zweiten Röhrchen
mit 0,5 ml Medium (1:25) gegeben. Die zweite Lösung wurde dann seriell verdünnt (1:25)
in die verbleibenden Röhrchen.
Zu jeder verdünnten
Probe wurden 0,050 ml Hfr 3000-Bakterien
gegeben, die über
Nacht gezüchtet
wurden, und 3 ml geschmolzener LB-Top-Agar und die gemischten Materialien
wurden auf Platten mit LB-Brühe
gegossen. Nach dem Härten
des Top-Agars wurden die Platten bei 37°C über Nacht inkubiert. Die plaquebildenden
Einheiten wurden am nächsten
Morgen gezählt,
und der Phagentiter der nach der Photobehandlung verblieb, wurde
auf der Basis der Verdünnungsfaktoren
berechnet.
-
Es
wurden folgende Kontrollen durchgeführt; "Nur Phage", wobei der Phage nicht mit der Testverbindung
behandelt wurde und auch nicht bestrahlt wurde (aufgeführt als "Anfangstiter" in den nachstehenden
Tabellen); "Nur
UV", wobei der Phage
in der Abwesenheit von Testverbindung bestrahlt wurde; und "Dunkel"-Kontrolle, wobei
die Lösung
aus Phage/Test-Verbindung nicht bestrahlt wurde, bevor sie verdünnt und plattiert
wurde.
-
Tabelle
5 unten zeigt drei verschiedene Experimente, die die Verbindung
1 gemäß dem soeben
beschriebenen R17-Protokoll untersuchten. Ein Vergleich der Werte
der Kontrollproben in den Durchgängen
1 bis 3 (Werte fett gedruckt) zeigt, dass weder die "Nur W"- noch die "Dunkel"-Kontrollen zu einer
signifikanten bakteriellen Abtötung
(höchstens
0,3 log in der "Nur
W"- abgetötet und
0,1 log in der "Dunkel"-Kontrolle abgetötet) führen.
-
Die "Nur W"-Kontrolle wurde
in vielen ähnlichen
Experimenten mit anderen erfindungsgemäßen Verbindungen durchgeführt, und
diese zeigten durchweg keine signifikante Abtötung (Daten nicht gezeigt).
Somit ist die "Nur
W"-Kontrolle nicht
in den folgenden Tabellen und Figuren gezeigt, obgleich dies in
jedem Experiment in diesem Beispiel durchgeführt wurde. Wie bei der "Dunkel"-Kontrolle wurde
nach vielen Versuchen mit verschiedenen erfindungsgemäßen Verbindungen
offensichtlich, dass unabhängig
von dem Typ der Substitution an der 4'-Position des Psoralens keine experimentell
signifikante bakterielle Inaktivierung im Dunkeln beobachtet wurde
(Daten nicht gezeigt). In Tabelle 5 zeigt beispielsweise Versuch
1 0,1 log Abtötung
mit der Verbindung 1 im Dunkeln. Wird die Verbindung 1 dagegen für nur 1
min bestrahlt, beträgt
der Abfall des Titers >6,7 log.
Daher wurden die "Dunkel"-Kontrollen für die später getesteten
Verbindungen nicht durchgeführt,
und wenn sie durchgeführt
wurden, sind sie nicht in den nachstehenden Tabellen und Figuren
aufgeführt.
-
-
Die
nachstehenden Tabellen 6–9
und die 11–13 zeigen
die Ergebnisse des R17-Tests für mehrere
der 4'-primär-aminosubstituierten
Psoralen-Verbindungen. Die Daten in den Tabellen 7 und 8 erscheinen
in den 11 bzw. 12. 5'-primär-aminosubstituierte
Psoralen-Verbindungen
(Vergleichsbeispiele), die Substitutionen an der 5'-Position ähnlich wie
die 4'-primär-amino-substituierten Psoralen-Verbindungen
aufweisen, wurden ebenfalls bei verschiedenen Konzentrationen untersucht,
wie oben in diesem Beispiel beschrieben, und sie weisen Befunden
zufolge eine vergleichbare Inaktivierungseffizienz auf. Die Ergebnisse
für diese
Verbindungen sind in den 14 und 15 unten
beschrieben.
-
Die
Verbindungen mit Substitutionen an der 4'-Position
des Psoralen-Rings töteten
Befunden zufolge R17 wie gezeigt in: TABELLE
6
TABELLE
7
TABELLE
8
TABELLE
9
den vorstehenden Tabellen. Es ist offensichtlich
in Tabelle 7, dass Verbindung 1 eine viel höhere R17-Inaktivierungseffizienz aufweist, als
8-MOP. Wie in Tabelle 7 und
11 gezeigt,
ist Verbindung 1 eine der weniger aktiven Verbindungen. Beide Verbindungen
2 und 3 zeigen eine höhere
log-Inaktivierung als Verbindung 1 an jedem Konzentrationspunkt.
Diese Ergebnisse unterstützen,
dass die Verbindungen gewöhnlich
viel aktiver sind als 8-MOP.
-
Die
Verbindungen haben auch eine ähnliche
oder bessere R17-Inaktivierungseffizienz als AMT. In den Tabellen
7 und 8 und in den 11 bis 15 erzielen
sämtliche
erfindungsgemäßen Verbindungen
eine R17-log-Inaktivierung
in Mengen, vergleichbar mit AMT. Die Verbindungen 2 und 3 (Tabelle
6, 11), die Verbindungen 5 und 6 (Tabelle 8, 12) und Verbindung 16 (15)
weisen eine erheblich höhere
Inaktivierungseffizienz als AMT auf.
-
Die
Verbindungen wurden ebenfalls bei einer konstanten Konzentration
für verschiedene
Dosen von W-Licht
untersucht. Drei Sätze
mit 1,5 ml-Röhrchen
wurden hergestellt, die 0,6 ml Aliquots von R17 in DMEM enthielten
(hergestellt wie oben beschrieben). Die untersuchte Verbindung wurde
in der gewünschten
Konzentration zugegeben, und die Proben wurden im Vortex-Gerät aufgewirbelt.
Die Proben wurden dann in Intervallen von 1,0 J/cm2 bis
zum Erreichen von 3,0 J/cm2 bestrahlt. Zwischen
jedem 1,0 J/cm2-Intervall wurden 100 μl aus jeder
Probe entnommen und in dem ersten entsprechenden Verdünnungsrohr
untergebracht, dann wurden 5 aufeinander folgende Verdünnungen
für jede
untersuchte Verbindung bei sämtlichen
3 Bestrahlungsdosen, wie oben in diesem Beispiel beschrieben, durchgeführt.
-
Dann
wurden 50 μl
Hfr 3000-Bakterien in jedes Röhrchen
gegeben, 3 ml Top-Agar wurden zugegeben und der Inhalt der Röhrchen wurde
im Vortexgerät
aufgewirbelt. Der Inhalt jedes Röhrchens
wurde in seine eigene LB-Platte gegossen, und die Platten wurden über Nacht
bei 37°C
inkubiert. Die Plaques wurden durch optische Untersuchung am nächsten Morgen
gezählt.
-
Die
Ergebnisse des Tests für
mehrere 4'- und
5'-primär-amino
substituierte Psoralen-Verbindungen sind in den 16-22 gezeigt. Diese
Daten unterstützen
weiterhin, dass die Verbindungen hinsichtlich ihrer Fä higkeit
zur Inaktivierung von R17 mit AMT vergleichbar sind. Zudem inaktivierten
die Verbindungen 6 (16), 10 (17), 12 (18),
15 (19 und 22),
und Verbindung 17 (20) R17 jeweils effizienter als
AMT.
-
BEISPIEL 10
-
Die
Pathogeninaktivierungseffizienz verschiedener Verbindungen wurde
durch Untersuchen der Fähigkeit
der Verbindungen zur Inaktivierung von zellfreiem Virus (HIV) bewertet.
Die Inaktivierung von zellfreiem HIV wurde folgendermaßen durchgeführt.
-
Wie
in dem R17-Test wurden kleine Aliquots der Verbindungen, die in
den Tabellen 10 und 11 unten aufgeführt sind, bei den in der Tabelle
aufgeführten
Konzentrationen zu einem Ausgangs-HIV-1 auf insgesamt 0,5 ml zugegeben.
Der Ausgangs-HIV (105–107 plaquebildende
Einheiten/ml) war in DMEM/15% FBS. Die 0,5 ml Testaliquots wurden
in 24 Polystyrol-Gewebekulturplatten untergebracht und mit 320 bis
400 nm (20 mW/cm2) für 1 min auf einer Vorrichtung ähnlich wie
in Beispiel 1 bestrahlt. Die hier verwendete Photoaktivierungsvorrichtung
wurde zuvor untersucht und führte
zu einer vergleichbaren Lichtexposition wie bei der Vorrichtung
von Beispiel 1 (Daten nicht gezeigt). Die Kontrollen umfassten Nur-HIV-Ausgangsmaterial,
Nur HIV-1 plus UVA und HIV-1 plus höchste Konzentration jedes untersuchten
Psoralens ohne UVA. Nach der Bestrahlung wurden sämtliche
Proben bis zum Test auf Infektiosität durch einen Mikrotiter-Plaque-Test
bei –70°C eingefroren
aufbewahrt. Die Aliquots zur Messung der restlichen HIV-Infektiosität in den
mit einer erfindungsgemäßen Verbindung
behandelten Proben wurden entnommen und gezüchtet.
-
Die
restliche HIV-Infektiosität
wurde mit einem MT-2-Infektiositätstest
untersucht (zuvor beschrieben in Hanson, C.V. Crowford-Miksza, L.
und Sheppard, H.W., J. Clin. Micro 28: 2030 (1990)). Das Assay-Medium war
85% DMEM (mit einer hohen Glucose-Konzentration) mit 100 μg Streptomycin,
100 U Penicillin, 50 μg Gentamicin,
und 1 μg
Amphotericin B pro ml, 15% FBS und 2 μg Polybrene (Sigma Chemical
Co., St. Louis, Mo.) pro ml. Test- und Kontrollproben aus dem Inaktivierungsverfahren
wurden in 50% Assaymedium und 50% normalem menschlichem gepooltem
Plasma verdünnt.
Die Proben wurden direkt in Platten mit 96 Vertiefungen (Corning
Glass Works, Corning N.Y.) seriell verdünnt. Die Platten wurden in
einem Schwingschüttler
für 30
sek gemischt und bei 37°C
in einer 5% CO2-Atmosphäre für 1 bis 18 Std. inkubiert.
MT-2-Zellen (0,025 ml) [Klon alpha-4, erhältlich (Katalog-Nummer 237)
von den National Institutes of Health AIDS Research and Reference Reagent
Program, Rockville, Md.] wurden in jede Vertiefung gegeben, so dass
eine Konzentration von 80000 Zellen pro Vertiefung erhalten wurde.
Nach einer zusätzlichen
Stunde Inkubation bei 37°C
in 5% CO2 wurden 0,075 ml auf 38,5°C vorgewärmtes Assaymedium
mit 1,6 % SeaPlaque-Agarose
(FMC Bioproducts; Rockland, Maine) in jede Vertiefung gegeben. Die
Platten wurden für
einige Minuten bei 37°C
gehalten, bis sich mehrere Platten angesammelt hatten, und dann
in Plattenträgern
bei 600 × g
für 20
min in einer auf 10°C
vorgekühlten Zentrifuge
zentrifugiert. In der Zentrifuge bildeten sich Zellmonoschichten
vor der Gelbildung der Agaroseschicht. Die Platten wurden für 5 Tage
bei 37°C
in 5% CO2 inkubiert, und durch die Zugabe
von 0,05 ml 50 μg/ml
Propidiumiodid (Sigma Chemical Co.) in phosphatgepufferter Salzlösung (pH-Wert
7,4) in jede Vertiefung gefärbt.
Nach 24 bis 48 Std. wurden die rot fluoreszenz-gefärbten Mikropla ques
durch Unterbringen der Platten auf einem 8000 μW/cm2 304
nm UV-Lichtkasten (Fotodyne, Inc. New Berlin Wis.) sichtbar gemacht. Die
Plaques wurden bei einer 20- bis 25-fachen Vergrößerung über ein Stereomikroskop gezählt. Die
Ergebnisse sind in den nachstehenden Tabellen 10 und 11 gezeigt. "n" veranschaulicht die Anzahl der Durchgänge, für die der
Datenpunkt ein Durchschnitt ist.
-
Die
Ergebnisse unterstützen,
dass die Verbindungen HIV effizient inaktivieren. Tatsächlich legen
die Daten für
die Konzentrationen von 64 μM
Verbindung oder höher
nahe, dass die Verbindungen 2 und 3 signifikant aktiver als AMT
sind, was zuvor für
das wirksamste antivirale Psoralen gehalten wurde. Bei niedrigeren Konzentrationen
kann Verbindung 6 einen höheren
log HIV (3,1 log bei 32 μM)
als AMT (2,5 log bei 32 μM) abtöten. Die
anderen in Tabelle 9 aufgeführten
Verbindungen zeigen eine Inaktivierungseffizienz im gleichen Bereich
wie AMT.
-
-
-
-
Beispiel 11
-
Dieses
Beispiel beschreibt das Protokoll zur Inaktivierung von Enten-Hepatitis-B-Virus
(DHBV), ein Modell für
Hepatitis B-Virus, unter Verwendung von erfindungsgemäßen Verbindungen.
-
DHBV
in Enten-Eidotter wurde zu einem Blutplättchenkonzentrat (PC) in einer
Endkonzentration von 2 × 107 Teilchen pro ml gegeben und durch sanftes
Schütteln
für ≥15 min gemischt.
Die Psoralene S-70, S-59 und AMT wurden zu 3 ml-Aliquots von PC
in einem TeflonTM-Minibeutel in Konzentrationen von 35,
70 und 100 mM gegeben. Proben, einschließlich Kontrollen ohne zugefüg tes Psoralen,
wurden unter Mischen mit 5 J/cm2 UVA bei
Zunahmen von 1 J/cm2 bestrahlt. Nach der
Bestrahlung wurden Leukocyten und Blutplättchen durch Zentrifugation
von Virus getrennt. Der Überstand
mit DHBV wurde über
Nacht mit 50 μg/ml
Proteinase K in einem Puffer mit 0,5% Natriumdodecylsulfat, 20 mM
Tris-Puffer, pH-Wert 8,0, und 5 mM EDTA bei 55°C gespalten. Die Proben wurden
mit Phenol-Chloroform und Chloroform extrahiert, gefolgt von Ethanolfällung. Gereinigte
DNA wurde dann in PCR-Amplifikationsreaktionen verwendet, mit einer
Anfangseingabe von 106 DHBV-Genomen aus
jeder Probe. Die PCR-Amplikons wurden mit den Primerpaaren DCD03/DCD05
(127 Bp), DCD03/DCD06 (327 Bp) und DCD03/DCD07 (1072 Bp) erzeugt.
Die PCR wurde in einem Standard-PCR-Puffer mit jeweils 0,2 mM der
Desoxyribonukleosid-5'-triphosphate (dATP,
dGTP, dCTP, und dTTP), jeweils 0,5 mM der Primer und 0,5 Einheiten
Taq-Polymerase pro 100 ml-Reaktion durchgeführt. Es wurden 30 Amplifikationszyklen
mit dem folgenden Wärmeprofil
durchgeführt:
95°C 30
sec, 60°C
30 sec, 72°C
1 min. Der Amplifikation folgte eine 7 min Inkubation bei 72°C, so dass
Volllängenprodukte
erhalten wurden. [Lambda-32P]-dCTP wurde
in einer Menge von 10 mCi pro 100 ml zugefügt, so dass die resultierenden
Produkte nachgewiesen und quantifiziert wurden. Die Produkte wurden
durch Elektrophorese auf denaturierenden Polyacrylamidplattengelen
getrennt und gezählt.
Die Abwesenheit von Signal in einer bestimmten Reaktion diente der
Anzeige der effizienten Inaktivierung von DHBV.
-
Die
Ergebnisse zeigten, dass die kleineren Amplikons eine steigende
Inaktivierung als Funktion der Psoralenkonzentration für alle untersuchten
Psoralene aufwiesen. Bei den gleichen Konzentrationen hemmten S-59
und S-70 die PCR der kleineren Amplikons besser als AMT. Für das 1072
Bp-Amplikon wurde eine vollständige Hemmung
der PCR bei allen Konzentrationen von S-59 und S-70 beobachtet,
wohingegen die Probe ohne Psoralen ein starkes Signal ergab. AMT
hemmte die PCR-Amplifikation des 1072 Bp-Amplikons bei Mengen von
70 und 100 mM, aber ein Signal konnte erfasst werden, wenn AMT in
einer Endkonzentration von 35 mM verwendet wurde.
-
BEISPIEL 12
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In
Beispiel 10 wurden die Verbindungen auf ihre Fähigkeit zur Inaktivierung von
Virus in DMEM/15% FBS getestet. In diesem Beispiel werden die Verbindungen
in 100% Plasma und vorwiegend Synthesemedium getestet, so dass gezeigt
wird, dass die erfindungsgemäßen Verfahren
nicht auf einen bestimmten Mediumtyp eingeschränkt sind.
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Für die Proben
in Synthesemedium wurden die Standard-Plättchenkonzentrate
aus Mensch zentrifugiert, um Plasma zu trennen. 85% des Plasmas
wurde dann ausgedrückt
und durch ein synthetisches Medium (bezeichnet als "SterilyteTM 3.0")
ersetzt, das 20 mM Na-Acetat, 2 mM Glucose, 4 mM KCl, 100 mM NaCl,
10 mM Na3-Citrat, 20 mM NaH2PO4/Na2HPO4 und
2 mM MgCl2 enthielt. H9-Zellen, die mit
HIV infiziert waren, wurden entweder zu den 85% SterilyteTM 3.0 Plättchenkonzentraten
oder Standardplättchenkonzentraten
aus Mensch (2,5 × 107 Zellen je Konzentrat) gegeben, Endkonzentration
5 × 105 Zellen/ml. Die Plättchenkonzentrate wurden in
Teflon modifizierten FL20- oder TeflonTM-Minibeuteln
(American Fluoroseal Co., Silver Springs, MD) untergebracht, mit
einer der in 24 gezeigten Verbindungen bei
den gezeigten Konzentrationen behandelt, und dann mit 320–400 nm
(20 mW/cm2) für 5 J/cm2 (für Plasmaproben)
oder 2 J/cm2 (für 85% SterilyteTM 3.0-Proben)
auf einer Vorrichtung ähnlich
der Vorrichtung von Beispiel 1 bestrahlt. Die hier verwendete Photoaktivierungsvorrichtung
wurde zuvor getestet, und es zeigte sich, dass sie eine vergleichbare
Lichtexposition ergab, wie die Vorrichtung von Beispiel 1 (Daten
nicht gezeigt). Aliquots für
die Messung der restlichen HIV-Infektiosität in den mit einer erfindungsgemäßen Verbindung
behandelten Proben wurden entnommen und gezüchtet.
-
Für Proben,
die in Plasma liefen: H9-Zellen, infiziert mit HIV, wurden zu Standardplättchenkonzentraten
aus Mensch (2,5 × 107 Zellen pro Konzentrat) gegeben, Endkonzentration
5 × 105 Zellen/ml. Aliquots von HIV-komtaminiertem Plättchenkonzentrat
(5 ml) wurden in Pyrexkammern mit Wassermantel untergebracht. Die
Kammern wurden vorher auf der Innenseite mit Silicium beschichtet.
Die Plättchenkonzentrate
wurden mit einer der Verbindungen behandelt, die in den nachstehenden
Tabellen 10 und 11 aufgeführt
sind, und zwar in den in der Tabelle aufgeführten Konzentrationen, und
dann mit 320 bis 400 nm (20 mW/cm2) für 1 Min
auf einer ähnlichen
Vorrichtung wie der von Beispiel 1 bestrahlt (Daten nicht gezeigt).
Aliquots für
die Messung der Rest-HIV-Infektiosität in den
mit einer erfindungsgemäßen Verbindung
behandelten Proben wurden entnommen und gezüchtet. Die Rest-HIV-Infektiosität wurde
für die
Plasma- und die
85% SterilyteTM-Proben mit einem MT-2-Infektiositäts-Test
untersucht (eingehend beschrieben in Beispiel 13 oben und zuvor
beschrieben in Hanson, C.V. et al., J. Clin. Micro 28: 2030 (1990)).
Die Ergebnisse sind in 24 gezeigt.
-
Die
Ergebnisse unterstützen,
dass die Verbindungen effizient HIV in Plasma- und synthetischem
Medium inaktivieren. Ein Vergleich der 18 und 19 ergibt,
dass die Inaktivierungskurven gleich zu sein scheinen, wobei beide
5 log Inaktivierung bei Konzentrationen von 64 μM Verbindung erzielen. Die Inaktivierung
in synthetischem Medium wurde jedoch mit nur 2 J/cm2 Bestrahlung
durchgeführt,
3 J/cm2 weniger als zur Erzielung der gleichen
Inaktivierung in Plasma notwendig ist. Somit erscheint es aus den
Daten, dass synthetisches Medium die erfindungsgemäßen Inaktivierungsverfahren
erleichtert.
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BEISPIEL 13
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In
diesem Beispiel wurde die bakterielle Inaktivierung durch die photoreaktiven
nukleinsäurebindenden
Verbindungen als Funktion der Fähigkeit
der Bakterien zur nachfolgenden Replikation gemessen. Ein gramnegatives
Bakterium wurde als Beispiel für
die schwieriger zu inaktivierenden Bakterienstämme gewählt.
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Die
Bakterien, ein Pseudomonus-Stamm, wurden mit einer sterilen Impföse in LB überimpft,
und über Nacht
in einem Schüttler
bei 37°C
gezüchtet.
Auf der Basis der Annäherung,
dass eine OD bei 610 nm 5 × 108 koloniebildenden Einheiten (cfu)/ml entspricht,
wurde eine 1:10-Verdünnung
der Kultur in einem Spektralphotometer (hergestellt von Shimatsu)
gemessen. Die Bakterienkultur wurde in eine Lösung von 15% fötalem Rinderserum
in DMEM auf eine endgültige
Bakterienkonzentration von etwa 106/ml gegeben.
Ein Aliquot (0,8 ml) wurde in ein 1,5 ml Polyethylen-Röhrchen mit
Schnappverschluss überführt. Ein
Aliquot (0,004–0,040
ml) der in Wasser, Ethanol oder Dimethylsulfoxid hergestellten Ausgangslösung der
Testverbindung wurde in das Röhrchen
bei 0,80–8,
0 mM überführt. Die
Verbindungen wurden bei einer Konzentration von 16 μM untersucht.
Die Röhrchen
wurden in einer Lichtvorrichtung wie in Beispiel 1 beschrieben untergebracht
und mit 1,3 J/cm2, 1,2 J/cm2 und
schließlich
2,5 J/cm2 für insgesamt 5 J/cm2 bestrahlt.
150 μl wurden
zur Untersuchung nach jeder Pulsperiode entnommen. Es wurden sterile
13 ml-Verdünnungs-Röhrchen vorbereitet;
jede Testverbindung benötigte
ein Röhrchen
mit 0,4 ml LB-Brühe
und vier Röhrchen
mit 0,5 ml LB-Brühe.
Zur Herstellung der Verdünnungen
wurde ein 0,050 ml-Aliquot der bestrahlten Lösung von Phage und Testverbindung
zum ersten Verdünnungsröhrchen mit
0,5 ml Medium gegeben, dann wurden 0,050 ml dieser Lösung in
das zweite Röhrchen
mit 0,5 ml Medium gegeben (1:10). Die zweite Lösung wurde dann seriell (1:10)
in die restlichen Röhrchen
verdünnt.
100 μl der
Ausgangsprobe und jede Verdünnung
werden gesondert auf LB-Agarplatten ausplattiert und bei 37°C über Nacht
inkubiert. Die koloniebildenden Einheiten wurden dann am darauf
folgenden Morgen gezählt,
und der Titer des nach der Photobehandlung verbleibenden Phagen
wurde auf der Basis der Verdünnungsfaktoren
berechnet.
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Es
wurden folgende Kontrollen mitgeführt: "Nur Bakterien", in denen die Bakterien nicht mit der
Testverbindung behandelt wurden und nicht bestrahlt wurden (aufgeführt als "Ausgangstiter" in den nachstehenden
Tabellen); "Nur
UV", wobei die Bakterien
in der Abwesenheit von Testverbindung bestrahlt wurden. Dunkelkontrollen
wurden hier aus den für
Beispiel 12 oben offenbarten Gründen
nicht durchgeführt.
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Die
Ergebnisse waren wie folgt. Der Ausgangstiter der Bakterien betrug
6,5 log. Nach 5 J/cm2 Bestrahlung wurde
die log Abtötung
für verschiedene
Verbindungen folgendermaßen
untersucht: 8-MOP – 1,9
log, AMT – 5,2
log, Verbindung 2 – >5,5, Verbindung 6 – >5,5. Aus diesen Ergebnissen
geht hervor, dass die Verbindungen effizienter als AMT und 8-MOP
bei der Inaktivierung eines gramnegativen Bakteriums sind.
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BEISPIEL 14
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Bei
den vorstehenden Beispielen erwiesen sich die Psoralene als effizient
für die
Inaktivierung von Pathogenen wie Bakterien (Pseudomonus), Bakteriophage
(R17) und Viren (HIV und DHBV). Man möchte nicht auf ein bestimmtes
Verfahren eingeschränkt
sein, durch das die Verbindungen Pathogene inaktivieren, jedoch nimmt
man an, dass die Inaktivierung auf der lichtinduzierten Bindung
der Psoralene an die Nukleinsäure
der Pathogene beruht. Wie oben erörtert, ist AMT bekannt für seine
Pathogen-Inaktivierungseffizienz und seine begleitenden Mutagenwirkung
im Dunkeln bei niedrigen Konzentrationen. Die weniger aktiven Psoralene,
wie 8-MOP, die vorher untersucht wurden, zeigen erheblich weniger
Mutagenität.
Dieses Beispiel etabliert, dass die Photobindung und die Mutagenität kein verknüpftes Phänomen in
den erfindungsgemäßen Verbindungen sind.
Die erfindungsgemäßen Psoralene
haben eine außergewöhnliche
Pathogen-Inaktivierungseffizienz, während sie
nur minimale Mutagenität
zeigen.
-
In
diesem Beispiel werden die Verbindungen auf ihre Dunkel-Mutagenität mit einem
Ames-Test untersucht. Die für
die Salmonella-Mutagenität
verwendeten Verfahren wie eingehend von Maron und Ames beschrieben
wurden genau befolgt. Maron, D.M. und B.N. Ames, Mutation Research
113: 173 (1983). Eine kurze Beschreibung für jedes Verfahren ist hier
angegeben. Die Testerstämme
TA97a, TA98, TA100, TA102, TA1537 und TA1538 wurden von Dr. Ames
erhalten. TA97a, TA98, TA1537 und TA1538 sind Rasterverschiebungs-Testerstämme. TA100
und TA102 sind Basensubstitutions-Testerstämme. Bei Erhalt wurde jeder
Stamm unter einer Reihe von Bedingungen gezüchtet, so dass die für diese
Stämme
spezifischen Genotypen bestätigt
wurden.
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Die
in dieser Untersuchung verwendeten Standard-Salmonella-Testerstämme benötigen Histidin für das Wachstum,
da jeder Testerstamm einen anderen Mutationstyp im Histidin-Operon
benötigt.
Neben der Histidin-Mutation
enthalten diese Testerstämme
andere nachstehend beschriebene Mutationen, die ihre Fähigkeit
zur Erfassung von Mutagen stark steigern.
-
Histidin-Abhängigkeit:
Der Histidin-Bedarf wurde durch Ausstreichen jedes Stammes zuerst
auf einer Minimal-Glucoseplatte, die nur mit Biotin angereichert
war, und dann auf einer Minimal-Glucose-Platte, die mit Biotin und
Histidin angereichert war, untersucht. Alle Stämme entwickelten das Fehlen
des Wachstums der Stämme
bei Abwesenheit von Histidin.
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rfa-Mutation:
Eine Mutation, die einen partiellen Verlust der Lipopolysaccharid-Schranke
verursacht, die die Oberfläche
der Bakterien überzieht,
wodurch die Permeabilität
für große Moleküle gesteigert
wird, wurde bestätigt,
indem eine ausgestrichene Nähragarplatte,
die mit dem Testerstamm bestrichen war, Kristallviolett ausgesetzt
wurde. Zuerst wurden 100 μl
jeder Kultur zu 2 ml geschmolzenem Minimal-Topagar gegeben und auf
eine Nähragarplatte
gegossen. Dann wurde eine sterile, mit Kristallviolett gesättigte Filterpapierscheibe
in der Mitte jeder Platte untergebracht. Nach 16 Std. Inkubation
bei 37°C
wurden die Platten bewertet und eine klare Zone ohne Bakterienwachstum
wurde um die Scheibe gefunden, welche die rfa-Mutation anzeigte.
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uvrB-Mutation:
Drei Stämme,
die in dieser Untersuchung verwendet wurden, enthalten ein defektes UV-Reparatursystem (TA97a,
TA98, TA100, TA1537 und TA1538). Auf dieses Merkmal wurde untersucht,
indem die Stämme
auf einer Nähragarplatte
ausgestrichen wurden, die Hälfte
der Platte bedeckt wurde, und die exponierten Seiten der Platte
mit keimtötenden
Lampen bestrahlt wurden. Nach der Inkubation wurde Wachstum nur
auf der Seite der Platte beobachtet, die vor UV-Bestrahlung geschützt war.
-
R-Faktor:
Die Testerstämme
(TA97a, TA98, TA100 und TA102) enthalten das pKM101-Plasmid, das ihre
Empfindlichkeit gegenüber
Mutagenen erhöht.
Das Plasmid verleiht den Bakterien auch eine Ampicillin-Resistenz.
Dies wurde durch Anzucht der Stämme
in Anwesenheit von Ampicillin bestätigt.
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pAQ1:
Der Stamm TA102 enthält
auch das pAQ1-Plasmid, das seine Empfindlichkeit gegenüber Mutagenen
weiter steigert. Dieses Plasmid codiert auch eine Tetracyclin-Resistenz. Zur Untersuchung
auf die Anwesenheit dieses Plasmids wurde TA102 auf einer Minimal-Glucoseplatte
ausgestrichen, die Histidin, Biotin und Tetracyclin enthielt. Die
Platte wurde 16 Std. bei 37°C
inkubiert. Der Stamm zeigte normales Wachstum, was die Anwesenheit
des pAQ1-Plasmids
anzeigte.
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Die
gleichen Kulturen, die für
die Genotyp-Untersuchung
verwendet wurden, wurden wiederum gezüchtet, und Aliquots wurden
unter kontrollierten Bedingungen eingefroren. Die Kulturen wurden
wieder auf den Genotyp untersucht, so dass die Genauigkeit des Genotyps
bei der Handhabung der Herstellung der eingefrorenen Dauerproben
bestätigt
wurde.
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Die
ersten mit den Stämmen
erfolgten Tests bestimmten den Bereich der spontanen Reversion für jeden
der Stämme.
Bei jedem Mutagenitäts-Experiment
wurde die spontane Reversion der Testerstämme zur Histidin-Unabhängigkeit
gemessen und ausgedrückt
als die Anzahl der spontanen Revertanten pro Platte. Dies diente
als Hintergrundkontrolle. Eine positive Mutagenesekontrolle wurde
für jeden
Testerstamm aufgenommen, indem ein diagnostisches Mutagen verwendet
wurde, das sich für
diesen Stamm eignete (2-Aminofluoren
bei 5 mg/Platte für
TA98 und Natriumazid bei 1,5 mg/Platte für TA100).
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Für sämtliche
Experimente wurde das Vorinkubationsverfahren verwendet. In diesem
Verfahren wurde ein Gefäß jedes
Testerstamms aufgetaut und 20 μl
dieser Kultur wurden zu 6 ml Oxoid-Nährbrühe Nr.2 gegeben. Diese Lösung wurde
10 Std. bei 37°C
geschüttelt.
Bei dem Vorinkubationsverfahren wurden 0,1 ml dieser Übernachtkultur
zu jeder der erforderlichen Anzahl von sterilen Teströhrchen gegeben.
Zur Hälfte
der Röhrchen
wurden 0,5 ml einer 10% S-9- Lösung mit
Aroclor 1254 induziertem Rattenleberextrakt (Molecular Toxicology
Inc. Annapolis, MD) und MgCl2, KCl, Glucose-6-Phosphat,
NADP und Natriumphosphatpuffer (Sigma, St. Louis, Missouri) gegeben.
Bei der anderen Hälfte
der Röhrchen
wurden 0,5 ml 0,2 M Natriumphosphatpuffer, pH-Wert 7,4 anstelle des S-9-Gemischs verwendet
(die -S9-Proben).
Schließlich
wurden 0,1 ml Testlösung mit
0, 0,1, 0,5, 1, 5, 10, 50, 100, 250 oder 500 μg Testverbindung hinzugefügt. Das
0,7 ml-Gemisch wurde im Vortexer aufgewirbelt und dann unter Schütteln für 20 min
bei 37°C
vorinkubiert. Nach dem Schütteln
wurden 2 ml geschmolzener Topagar, angereichert mit Histidin und
Biotin, zu dem 0,7 ml-Gemisch gegeben und sofort auf eine Minimal-Glucose-Agarplatte gegossen
(Volumen des Basisagars war 20 ml). Der Topagar konnte 30 min fest
werden, und dann wurden die Platten umgedreht und für 44 Std.
bei 37°C
inkubiert. Nach der Inkubation wurde die Anzahl der revertierten
Kolonien auf jeder Platte gezählt.
Die Ergebnisse erscheinen in den Tabellen 12(A)–18(B) unten. ("n" steht für die Anzahl der Replikate,
die für
jeden Datenpunkt durchgeführt
wurden.)
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Maron
und Ames (1983) beschreiben die widersprüchlichen Ansichten in Bezug
auf die statistische Behand lung von Daten, die aus dem Test hergeleitet
wurden. Daher nimmt dieses Beispiel das einfache Modell der Mutagenität an, das
durch eine zweifache oder größere Zunahme
der Anzahl der Revertanten über
dem Hintergrund gekennzeichnet ist (fett gedruckt in den Tabellen),
sowie die dosisabhängige
Mutagenreaktion auf Medikament.
-
In
Bezug auf 8-MOP war die einzige erfasste Mutagenreaktion ein schwaches
Basensubstitutions-Mutagen in TA102 bei 500 μg/Platte (Tabelle 13(B)).
-
Im
scharfen Gegensatz dazu zeigte AMT (Tabelle 12(A) und 12(B)) eine
Rasterverschiebungs-Mutagenität
zwischen 5 und 10 μg/Platte
in TA97a und TA98 bei 5 μg/Platte
in TA1537 und bei 1 μg/Platte
in TA1538. AMT zeigte keine signifikanten Basensubstitutionsmutationen.
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Bei
Verbindung 1 war die einzige Mutagenreaktion ein schwaches Rasterverschiebungsmutagen
in TA1538 bei 5 μg/Platte
in der Anwesenheit von S9. Die Verbindung 1 zeigte auch eine Mutation
im TA100-Stamm, aber nur in der Abwesenheit von S9. Verbindung 2
zeigte auch eine schwache Rasterverschiebungsmutagenität in der
Anwesenheit von S9 in TA98 und TA1537. Die Verbindungen 3 und 4
zeigten keine Mutagenität.
Verbindung 6 hatte keine Basensubstitutionsmutagenität, zeigte
aber eine Rasterverschiebungsreaktion in TA98 in der Anwesenheit
von S9 bei Konzentrationen von 250 μg/Platte und darüber. Sie
zeigte auch eine Reaktion bei 50 μg/Platte
in TA1537 in der Anwesenheit von S9. Verbindung 18 zeigte nur eine schwache
Reaktion bei hohen Konzentrationen in der Anwesenheit von S9 in
den Stämmen
TA90 und TA1537. Die Reaktion war höher bei der Abwesenheit von
S9, aber immer noch signifikant unter derjenigen von AMT, das Mutagenität bei viel
niedrigeren Konzentrationen zeigte (5 μg/Platte).
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Aus
diesen Daten geht hervor, dass die Verbindungen weniger mutagen
sind als AMT, wie es durch den Ames-Test bestimmt wurde. Gleichzeitig
zeigen diese Verbindungen eine viel höhere Inaktivierungseffizienz
als 8-MOP, wie es in den Beispielen 12 und 16 gezeigt wurde. Diese
beiden Faktoren unterstützen,
dass die Verbindungen die besten Merkmale von AMT und 8-MOP vereinen,
nämlich
hohe Inaktivierungseffizienz und niedrige Mutagenität.
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BEISPIEL 15
-
In
Beispiel 12 zeigten die Verbindungen die Fähigkeit zur Inaktivierung von
Pathogenen in synthetischem Medium. Dieses Beispiel beschreibt die
Verfahren, durch die synthetische Medien und Verbindungen eingebracht
werden können
und zur Inaktivierung von Pathogenen in Blut verwendet werden können. 25A zeigt schematisch den Standard-Blutprodukttrennungsansatz,
der derzeit in Blutbanken verwendet wird. Drei Beutel sind durch
flexible Röhren
integriert, so dass ein Blutübertragungs-Set
(200) erzeugt wird (beispielsweise kommerziell erhältlich von
Baxter, Deerfield, Ill.). Nach der Entnahme von Blut in den ersten
Beutel (201), wird das gesamte Set durch Zentrifugation
verarbeitet (beispielsweise mit einer SorvallTM Schwingbecher-Zentrifuge, Dupont),
was zu verpackten roten Blutkörperchen
und plättchenreichem
Plasma in dem ersten Beutel (201) führt. Das Plasma wird aus dem
ersten Beutel (201) (beispielsweise mit einer FenwallTM-Vorrichtung zum Ausdrücken von Plasma) durch die
Rohrleitung und in den zweiten Beutel (202) ausgedrückt. Der
erste Beutel (201) wird dann abgenommen und das Zweibeutel-Set
wird zentrifugiert, so dass das Plättchenkonzentrat und plättchenarmes
Plasma erhalten wird; Letzteres wird aus dem zweiten Beutel (202)
in den dritten Beutel (203) ausgedrückt.
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25B zeigt schematisch eine erfindungsgemäße Ausführungsform,
durch die synthetisches Medium und Photoaktivierungsverbindung in
das Plättchenkonzentrat
wie in 25A eingebracht werden. Ein Zweibeutel-Set
(300) ist steril an den Plättchenkonzentratbeutel (202)
(angezeigt als "P.C.") angedockt. Das sterile
Andocken ist im Stand der Technik bekannt. Siehe beispielsweise
das US-Patent 4,412,835 von D.W.C. Spencer. Siehe ebenfalls die
US-Patente 4,157,723 und 4,265,280. Sterile Andock-Vorrichtungen
sind kommerziell erhältlich
(beispielsweise Terumo, Japan).
-
Einer
der Beutel (301) des Zweibeutel-Sets (300) enthält eine
synthetische Medienformulierung (angezeigt als "STERILYTE"). Im zweiten Schritt, der in 25B gezeigt ist, wird das Plättchenkonzentrat mit dem synthetischen
Medium gemischt durch Übertragen
des Plättchenkonzentrates
in den Beutel mit dem synthetischen Medium (301), indem
das Plättchenkonzentrat
aus dem ersten Blutbeutel über
ein steriles Verbindungsmittel in den zweiten Blutbeutel ausgedrückt wird.
Die Photoaktivierungsverbindung kann in dem Beutel vorliegen, der
das synthetische Medium (301) enthält, das zum Zeitpunkt der Herstellung
dazugegeben wird. Alternativ kann die Verbindung mit dem Blut zum
Zeitpunkt des Auffangens gemischt werden, wenn die Verbindung zum
Herstellungs-Zeitpunkt in den Blutsammelbeutel gegeben wird (25A, 201). Die Verbindung kann entweder
in trockener Form oder in einer Lösung vorliegen, die mit der
Bluterhaltung kompatibel ist.
-
25C zeigt schematisch eine Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Dekontaminationsansatzes,
der speziell bei einem Plättchenkonzentrat
angewendet wird, das mit dem synthetischen Medium verdünnt wird,
wie in 25B. Bei dieser Ausführungsform
wurden die Plättchen
in einen Beutel (301) für
synthetisches Medium überführt. Die
Photoaktivierungsverbindung wurde entweder bereits in den Blutsammelbeutel
(201) eingeführt
oder ist in dem Beutel (301) für synthetisches Medium zugegen.
Entweder werden die Plättchen
dann in den Beutel mit dem synthetischen Medium über ein steriles Verbindungsmittel
(wie gezeigt) ausgedrückt,
oder das synthetische Medium wird in den Plättchenbeutel ausgedrückt. Der
Beutel, der das Gemisch aus Plättchenkonzentrat
und synthetischem Medium (301) enthält, das UV-Licht-Transmissionseigenschaften und
andere Eigenschaften aufweist, die sich erfindungsgemäß eignen,
wird dann in einer Vorrichtung (wie in Beispiel 1 oben beschrieben)
untergebracht und bestrahlt.
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Nach
der Photobehandlung werden die dekontaminierten Plättchen aus
dem Beutel mit synthetischem Medium (301) in den Aufbewahrungsbeutel
(302) des Zweibeutel-Sets
(300) überführt. Der
Aufbewahrungsbeutel kann ein kommerziell erhältlicher Aufbewahrungsbeutel
(beispielsweise der CLX-Beutel von Cutter) sein.
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25D zeigt schematisch eine Ausführungsform
des Dekontaminationsansatzes der vorliegenden Erfindung, welche
eine Fangvorrichtung aufweist, mit der die Photoinaktivierungs-Verbindung
von dem behandelten Material nach der Photobehandlung entfernt wird.
Die vorliegende Erfindung betrifft mehrere adsorbierende Materialien,
die in einer Fangvorrichtung zum Entfernen der Photoinaktivierungs-Verbindungen
verwendet werden können,
von denen Folgendes eine nichtausschließliche Liste ist: Amberlite
XAD-4 (erhältlich
von Rohm und Haas Ltd., Croydon, Surrey, UK) ("Resin hemoperfusion for Acute Drug Intoxication", Arch Intern Med
136: 263 (1976)); Amberlite XAD-7 ("Albumin-Coated Amberlite XAD-7 Resin
for Hemoperfusion in Acute Liver Failure, "Artificial Organs, 3: 20 (1979); Amberlite
200, Amberlite DP-1 Amberlite XAD-2, Amberlite XAD-16; Aktivkohlen,
("Charcoal haemoperfusion
in Drug Intoxication," British
J. Hospital Med. 49:493 (1993); Silica ("In vitro Studies of the Efficacy of
Reversed Phase Silica Gel as a Sorbent for Hemo- and Plasmaperfusion," Clinical Toxicology
30:69 (1992)). Bei einer Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung ein absorbierendes Material,
das zur Entfernung von Verbindungen zusammen mit einer Filtervorrichtung
arbeitet.
-
BEISPIEL 16
-
Dieses
Beispiel beinhaltet eine Bestimmung des Einflusses der erfindungsgemäßen Verfahren
auf die Plättchenfunktion.
Vier Indikatoren der Plättchenlebensfähigkeit
und -funktion wurden eingesetzt: 1) GMP-140-Expression; 2) Erhaltung des pH-Wertes;
3) Plättchenaggregation,
und 4) Plättchenzahl.
-
Zur
Messung der Auswirkungen der erfindungsgemäßen Verbindungen und Verfahren
der Dekontamination auf die Plättchenfunktion
mit diesen vier Indikatoren wurden vier Proben für jede untersuchte Verbindung
hergestellt, zwei Kontrollproben und zwei mit der Verbindung. Drei
Einheiten von Human-Plättchen
wurden aus dem Sacramento Blood Center, Sacramento, CA erhalten.
Diese wurden jeweils unter sterilen Bedingungen in 50 ml-Zentrifugenröhrchen überführt, dann
wurden Aliquots jeder Einheit in einen zweiten Satz von sterilen
50 ml-Zentrifugenröhrchen überführt. Zu
jedem Zentrifugenröhrchen,
das Plättchenkonzentrat
(PC) enthielt, wurde ein Aliquot des Verbindungs-Ausgangsmaterials
zugegeben, so dass eine Endkonzentration von 100 μM Verbindung
erhalten wurde. Die Verbindungen, die in diesem Experiment untersucht
wurden, waren Verbindung 2 (36 μl
10 mM Ausgangsmaterial, zugefügt
zu 4 ml PC), Verbin dung 6 (173,5 μl
9,8 mM Ausgangsmaterial, zugefügt
zu 16,8 ml PC), Verbindung 17 (2,0 ml 1 mM Ausgangsmaterial, zugefügt zu 18
ml PC) und Verbindung 18 (0,842 ml 2,0 mM Ausgangsmaterial zu 16
ml PC). Diese Proben wurden vorsichtig zum Mischen auf- und abpipettiert.
Dann wurden Aliquots (entweder 3 ml oder 8 ml) jeder Probe in zwei
sterile TeflonTM Medi-BagsTM (American
Fluoroseal Co., Silver Springs, MD) (derzeit Eigentum von The West
Company, Lionville, PA) überführt. Die
Proben wurden in einem von zwei verschieden großen Beuteln behandelt, die entweder
3 ml oder 8 ml Fassungsvermögen
aufwiesen. Die Beutel haben beide etwa die gleichen Verhältnisse von
Oberfläche
zu Volumen, und vorherige Experimente haben gezeigt, dass die beiden
Beutel etwa äquivalente
Eigenschaften während
der Bestrahlung der Proben aufweisen (Daten nicht gezeigt). Für jede untersuchte
Verbindung wurden zwei Kontrollproben ohne Verbindung hergestellt,
indem Aliquots des Plättchenkonzentrats
wieder (17 ml bei der Verwendung eines 8 ml-Beutels, 4 ml bei der
Verwendung eines 3 ml-Beutels) aus dem gleichen des ersten Sets
der 50 ml-Zentrifugenröhrchen
entnommen wurden, aus dem die Verbindungs-Probe entnommen wurde,
und in Medibags wie zuvor aufgeteilt wurden. Ein Beutel jedes Paars
Medibags mit einer Verbindung und ein Beutel jedes Paars Kontroll-Medibags
wurde für
5 Joule/cm2 in der in Beispiel 1 oben beschriebenen
Vorrichtung bestrahlt. Dann wurden sämtliche Experiment- und Kontroll-Medibags in
einem Plättchen-Schüttler zur
Aufbewahrung für
5 Tage untergebracht. Die gleichen Experimente wurden mehrmals wiederholt,
so dass statistisch relevantere Daten erhalten wurden, wie dargestellt
durch "n", der Anzahl der
aufgeführten
Datenpunkte, in den nachstehend erörterten Schaubildern der 26–29. In den 26–29 veranschaulicht auch "C1" eine unbehandelte
Kontrolle an Tag 1, "D5" veranschaulicht
eine unbehandelte Kontrolle nach 5 Tagen Aufbewahrung, "uv" veranschaulicht
eine Probe, die nur mit UV-Licht behandelt wurde, und "PCD" veranschaulicht
die Testprobe, die mit Ultraviolettlicht und einer erfindungsgemäßen Verbindung
behandelt wurde.
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Zur
Gewinnung der Daten für
die Kontrollproben an Tag 1 wurden etwa 3 ml aus dem verbleibenden Volumen
von jeder der 3 Einheiten entnommen und in zwei 1,5 ml-Röhrchen aufgeteilt. Diese Proben
wurden wie nachstehend beschrieben auf den pH-Wert untersucht. Die
Plättchenzahl
wurde ebenfalls bestimmt, wie nachstehend beschrieben, und zwar
in einer 1:3-Verdünnung.
Das Rest-Plättchenkonzentrat
aus jeder Einheit wurde für
10 min bei 3800 U/min (3000 g) in einer Sorval RC3B (DuPont Company,
Wilmington, Delaware) zentrifugiert, so dass die Blutplättchen pelletiert
wurden. Das Plasma wurde dann in 2 sterile 50 ml-Röhrchen dekantiert
(eines für
Tag 1, und das andere wurde bei 4°C
für Tag
5 aufbewahrt) zur Verwendung im Aggregationstest.
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1) GMP-140-Expression
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Wenn
Plättchen
aktiviert werden, wird ein alpha-Granula-Membranglycoprotein,
das als p-Selectin (GMP140) bezeichnet wird, auf der Plättchenoberfläche exponiert.
Weniger als (5%) der frischen normalen unstimulierten Plättchen exprimieren
nachweisbare GMP140-Spiegel
gemäß Durchflusscytometrie.
Siehe im Allgemeinen M.J. Metzelaar, Studies on the Expression of
Activation-Markers on Human Platelets (Doktorarbeit 1991).
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Zur
Messung von GMP140 wird ein kleines Aliquot von plättchenreichem
Plasma in HEPES-Puffer untergebracht, der einen GMP140-bindenden
Antikörper
oder Isotyp-Kontroll-Maus-IgG enthält. CD62 ist ein kommerziell
erhältlicher
monoklonaler Antikörper,
der an GMP140 (erhältlich
von Sanbio, Uden, Niederlande, Caltag Labs, So. San Francisco, CA,
und Becton Dickinson, Mountain View, CA) bindet. Nach 15 min Inkubation
bei Raumtemperatur wurde Ziege-F(ab')2-Anti-Maus-IgG,
konjugiert an FITC (Caltag Laboratories, So. San Francisco, CA)
in das Röhrchen
in Sättigungsmengen
zugegeben und 15 min bei Raumtemperatur (RT) inkubiert. Schließlich wurden
die Zellen in 1% Paraformaldehyd in phosphatgepufferter Salzlösung verdünnt und
auf einem FACSCANTM (Becton Dickinson, Mountain
View, CA) analysiert. Die positive Kontrolle erfolgt durch Zugabe
von Phorbolmyristatacetat (PMA) zu dem Testsytem in einer Endkonzentration
von 2 × 10–7 M.
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In
diesem Beispiel wurde CD62 zur Messung der Auswirkung, sofern vorhanden,
der Bestrahlung in der Anwesenheit von mehreren erfindungsgemäßen Verbindungen
auf die Plättchenaktivierung
verwendet. Der Antikörper
wurde mit HEPES-Puffer (10 μl
Antikörper
[0,1 mg/ml]; 2,49 ml Puffer) gemischt und in 50 μl-Aliquots bei –40°C vor dem
Gebrauch aufbewahrt. Eine positive Kontrolle bestand aus: 10 μl CD62, 8 μl PMA und 2,482
ml Hepes-Puffer.
Eine 5-fach konzentrierte Maus-IgG1-Kontrolle (0,05 mg/ml) (Becton
Dickinson, Mountain View, CA Nr.9040) wurde ebenfalls eingesetzt.
Der Antikörper
wurde im HEPES-Puffer (20 μl
Antikörper: 2,48
ml Puffer) verdünnt
und bei –40°C aufbewahrt.
Phorbolmyristatacetat (PMA) (Sigma, St. Louis, MO) wurde bei –40°C aufbewahrt.
Am Gebrauchszeitpunkt wurde dies in DMSO gelöst (die Arbeitskonzentration
betrug 10 μg/ml).
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1%
Paraformaldehyd (PFA) (Sigma, St. Louis, MO) wurde hergestellt durch
Zugabe von 10 g Paraformaldehyd zu 1 l PBS. Dies wurde auf 70°C erhitzt,
woraufhin 3 M NaOH tropfenweise zugegeben wurde, bis die Lösung klar
wurde. Die Lösung
wurde gekühlt,
und der pH-Wert wurde mit 1 N HCl auf 7,4 eingestellt. Dies wurde
filtriert und aufbewahrt.
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Die
Verarbeitung jeder Probe Plättchenkonzentrat
beinhaltete die Zugabe von 5 μl
Plättchenkonzentrat,
1:3, in Hepes-Puffer verdünnt,
in jedes Mikrozentrifugenröhrchen,
das den Antikörper
CD62 und geeignete Reagentien enthielt, und das sehr vorsichtige
Aufwirbeln mit dem Vortex-Gerät.
Die Proben wurden dann für 15
min bei Raumtemperatur inkubiert.
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Das
Ziege-Anti-Maus-IgG-FITC (1:10 in HEPES-Puffer verdünnt) wurde
in jedes Röhrchen
zugegeben (5 μl),
und die Lösung
wurde mit dem Vortex-Gerät
vorsichtig aufgewirbelt. Die Proben wurden für weitere 15 min bei Raumtemperatur
inkubiert. Anschließend
wurde 1 ml 1% PFA in PBS in jedes Röhrchen gegeben und vorsichtig
gemischt. Die Plättchen
wurden im FACSCANTM analysiert. Die Ergebnisse
sind in den 26C, 27C, 28C und 29C gezeigt.
(26 entspricht Verbindung 2, 27 entspricht Verbindung 6, 28 entspricht Verbindung 17 und 29 entspricht Verbindung 18). Drei der
vier untersuchten Verbindungen, d.h. 2, 6 und 17 zeigten eindeutig
wenig oder keinen Unterschied zwischen der unbehandelten Kontrolle an
Tag 5 (D5) und der Probe, die mit Licht und der Psoralen-Verbindung
behandelt wurde (PCD). Nur Verbindung 18 zeigte einen bemerkenswerten
Anstieg über
die Kontrolle. Aber der Wert lag noch gut unter dem positiven Kontrollwert.
-
2) Erhaltung des pH-Wertes
-
Änderungen
des pH-Wertes der Plättchen
im Konzentrat können
ihre morphologischen Eigenschaften und ihr Überleben nach der Transfusion
verändern.
Moroff, G. et al., "Factors
Influencing Changes in pH during Storage of Platelet Concentrates
at 20–24°C" Vox Sang 42:33 (1982).
Der pH-Wert-Bereich, bei dem die Plättchen normal funktionieren,
reicht von etwa 6,0–6,5
zu 7,6. Stack, G. und E.L. Snyder, "Storage of Platelet Concen trate", Blood Separation
and Platelet Fractionation 99, S. 107 (1991). Zur Messung des pH-Wertes
der Proben wurde ein CIBA-CORNING 238 pH-Wert/Blutgas-Analysator
verwendet (CIBA-Corning, Norwood, MA). Eine kleine Menge Plättchenkonzentrat
aus jeder Probe wurde in den pH-Wert/Blutgasanalysator
eingebracht.
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Die
Messungen des pH-Wertes wurden am Zeitpunkt Null und nach 5 Tagen
Aufbewahrung für
alle Proben bestimmt. Die 26D, 27D, 28D und 29D sind Säulendiagramme,
die die pH-Wert-Ergebnisse für
eine Dunkelkontrolle, eine Lichtkontrolle und ein Experimentallicht
plus Verbindung zeigen. Diese Diagramme zeigen, dass der pH-Wert
der Plättchenkonzentratproben
nach der Bestrahlung in der Anwesenheit von einer der Verbindungen über einem
pH-Wert von 6,5 bleibt. Somit verbleiben die Plättchen bei einem pH-Wert, der
für die
aufbewahrten Plättchen
nach der Photoinaktivierungsbehandlung mit den erfindungsgemäßen Verbindungen
annehmbar ist.
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3) Aggregation
-
Die
Plättchenaggregation
wird gemessen durch die Änderung
der optischen Transmission, die eine Plättchenprobe beim Stimulieren
der Aggregation aufweist. Die Plättchenaggregation
wurde gemessen mit einem vollblut-Aggregometer (Chrono-Log Corp.,
Havertown, PA, Modell 560VS). Die Anzahl der Plättchen in jeder Probe wurde
so gesteuert, dass sie für
jede Messung konstant war. Ein Modell F800 Sysmex-Zellzähler (Top
Medical Electronics, Kobe, Japan) wurde zum Messen der Plättchenzahl
in den Plättchenproben
verwendet, und autologes Plasma wurde zum Einstellen der Plättchenzahlen
auf 300000/ml Plättchenkonzentrat
verwendet.
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Für das Verfahren
wurden sämtliche
Proben in einem verschlossenen Plastikröhrchen für 30 min bei 37°C zur Aktivierung
inkubiert. Das Aggregometer wurde auf 37°C erwärmt. Der optische Kanal wurde
zur Plättchenaggregationsmessung
verwendet. Die Magnetgeschwindigkeit des Aggregometers wurde auf 600/min
eingestellt. Das verbleibende Plättchenkonzentrat
aus den erhaltenen Einheiten, das nicht als Probe zur Behandlung
entnommen wurde, wurde bei hoher Geschwindigkeit (14000 g) mit einer
Mikrozentrifuge für 5
min zentrifugiert, so dass Behälter
mit plättchenarmem
Plasma erhalten wurden, das für
die experimentellen Proben autolog war.
-
Zu
Beginn wurden 0,45 ml autologes plättchenarmes Plasma zusammen
mit 0,5 ml Salzlösung
in eine Glasküvette
gegeben und in dem PPP-Kanal untergebracht. Dann wurden 0,45 ml
des Proben-Plättchenkonzentrates
und 0,50 ml Salzlösung
zu einer Glasküvette
(die einen kleinen Magneten enthielt) in den Probenkanal gegeben.
Nach einer Minute wurden ADP und Kollagen-Reagentien (10 μl) jeweils
in die Probenküvette gegeben.
Die ADP-Endkonzentration
war 10 μM
und die Kollagenendkonzentration war 5 μg/ml. Die Plättchenaggregation wurde für etwa 8
bis 10 min aufgezeichnet oder bis die höchste Ablesung erreicht wurde.
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Die
Ergebnisse erscheinen in den 26B, 27B, 28B und 29B. Die 100% Aggregations-Gerade ist dasjenige
Niveau, bei dem das Aufzeichnungsgerät auf null eingestellt wurde.
Die 0% Aggregations-Gerade befindet sich dort, wo die Plättchen übertragen
wurden, bevor ADP und Kollagen zugegeben wurden. Der Aggregationswert
für die
Probe wird bestimmt durch Verwendung des Höchst-Aggregationswertes als Prozentsatz des
Gesamtbereichs. Drei der vier untersuchten Verbindungen zeigten
sehr wenig oder keinen Unterschied der Aggregationsmengen zwischen
den Proben, die mit der Verbindung behandelt wurden, und den unbehandelten
Proben, die 5 Tage aufbewahrt wurden. Verbindung 2 zeigte eine geringe
Reduktion der Aggregation von etwa 8% von der Kontrolle an Tag 1.
Die Aggregation für
die Probe, die mit Verbindung und UV behandelt wurde, war genauso
wie bei der Nur-UV-Probe.
Dies ist ein zwingender Beweis, dass die untersuchten Dekontaminations-Verbindungen
keine signifikante Auswirkung auf die Plättchenaggregation haben, wenn
sie in den erfindungsgemäßen Verfahren
verwendet wurden.
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4) Zählung
-
Zum
Messen der Plättchenzahl
in den Plättchenproben
wurde ein Sysmex-Zellzähler
verwendet. Die Proben wurden 1:3 in Blutbank-Salzlösung verdünnt.
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Die
Ergebnisse der Plättchenzahlmessungen
erscheinen in den 26A, 27A, 28A und 29A.
Für jede
der Verbindungen zeigen die Proben wenig oder keinen Abfall der
Plättchenzahl
zwischen der Kontrolle an Tag 5 und der behandelten Probe an Tag
5. Interessanterweise weisen die Proben, die mit den Verbindungen
6, 17 und 18 behandelt wurden alle eine höhere Plättchenzahl auf als Proben,
die mit Licht allein behandelt wurden. Proben, die mit Verbindung
6 behandelt wurden, hatten beispielsweise Zählungen, die der Kontrolle
an Tag 5 entsprechen, aber Proben, die nur mit Ultraviolettlicht
behandelt wurden, zeigten eine etwa 33%ige Reduktion der Plättchenzahl.
Somit ist nicht nur die Behandlung mit den erfindungsgemäßen Verbindungen
kompatibel mit der Erhaltung der Plättchenzahl, sondern scheint
tatsächlich
den Abfall der Zählung
zu verhindern, der durch Einwirkung von Ultraviolettlicht verursacht
wird.
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BEISPIEL 17
-
Eine
bevorzugte Verbindung zur Dekontamination von Blut, das anschließend in
vivo verwendet wird, sollte für
den Empfänger
der Bluts nicht mutagen sein. Im ersten Teil dieses Experimentes
wurden einige Verbindungen untersucht, um ihr Genotoxizitätsausmaß im Vergleich
mit Aminomethyltrimethylpsoralen zu bestimmen. Im zweiten Teil wurde
die In-vivo-Clastogenität
einiger erfindungsgemäßer Verbindungen
gemessen, indem Maus-Retikulozyten
auf Mikronukleus-Bildung untersucht wurden.
-
1) Genotoxizität
-
Säugetier-Zellkulturen
sind wertvolle Werkzeuge zur Bestimmung des clastogenen Potenzials
von Chemikalien. In derartigen Untersuchungen werden die Zellen
Chemikalien mit und/oder ohne Ratten-S9-Stoffwechselaktivierungssystem (S-9)
ausgesetzt, und später
auf Zellüberleben
(für einen
Genotoxizitäts-Sceen) oder auf Änderungen
der Chromosomen-Struktur (für
einen Chromosomenaberrations-Assay) untersucht.
-
Ovarzellen
des Chinesischen Hamsters (CHO; ATCC CCL 61 CHO-K1, die Prolin benötigen) wurden für die In-vitro-Genotoxizitäts- und
Chromosomenaberrationstests verwendet. CHO-Zellen werden ausgiebig für Cytogenie-Untersuchung verwendet,
weil sie eine relativ niedrige Chromosomenzahl (2n = 20) und eine
rasche Vermehrungsrate (–12
bis 14 Std., je nach den Kulturbedingungen) aufweisen. Die Zellen
wurden in einer Atmosphäre
von 5% CO2 bei etwa 37°C in McCoys 5a-Medium mit 15%
fötalem
Rinderserum (FBS), 2 mM L-Glutamin und 1% Penicillin-Streptomycin-Lösung gezüchtet, so
dass ein exponentielles Wachstum aufrechterhalten wurde. Dieses
Medium wurde auch bei der Einwirkung der Testverbindung auf die
Zellen verwendet, wenn kein S-9 verwendet wurde. Die Zellkulturen
wurden erhalten und die Zelleinwirkungen erfolgten in T-75- oder
T-25-Kolben.
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Die
Probenverbindungen wurden jeweils in 7 Verdünnungen untersucht. 1, 3, 10,
33, 100, 333 und 1000 μg/ml.
Die Verbindung wurde in komplettes McCoys 5a- Medium gegeben. Nach Zugeben der Verbindung wurden
die Zellen im Dunkeln bei etwa 37°C
für etwa
3 Std. gezüchtet.
Das Medium, das die Testverbindung enthielt, wurde dann abgesaugt,
die Zellen wurden dreimal mit phosphatgepufferter Salzlösung (PBS)
bei etwa 37°C
gewaschen und frisches komplettes McCoys 5a-Medium wurde zugefügt. Die
positive Kontrolle war Methylmethansulfonat. Die Lösungsmittel-Kontrolle
war Dimethylsulfoxid (DMSO), verdünnt in Kuturmedium. Für Assays,
die eine Stoffwechselaktivierung (siehe unten) verwenden, wurde
das Aktivierungsgemisch ebenfalls in die Lösungsmittel-Kontrolle gegeben. Die Kulturen wurden
dann für
eine weitere Zeit von etwa 12 Std. vor der Ernte inkubiert. Colchicin
(Endkonzentration, 0,4 μg/ml)
wurde etwa 2,5 Std. vor der Ernte zugegeben.
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Nach
etwa 2,5 Std. mit Colchicin wurden die Zellen geerntet. Die Zellen
wurden von der Oberfläche der
Kolben mit einem Zellschaber entfernt. Die resultierende Zellsuspension
wurde zentrifugiert, der Überstand abgesaugt,
und 4 ml einer hypotonischen Lösung
von 0,075 M KCl zu den Zellen für
15 min bei etwa 37°C gegeben.
Die Zellen wurden dann zentrifugiert, der Überstand abgesaugt, und die
Zellen in einem Fixierer aus Methanol:Essigsäure (3:1) suspendiert. Nach
dreimaligem Wechsel des Fixierers wurden luftgetrocktete Objektträger mit
Zellen aus allen Kolben hergestellt. Die Zelldichte und die Metaphasenqualität des Anfangs-Objektträgers aus
jedem Kolben wurde mit einem Phasenkontrast-Mikroskop überwacht;
mindestens zwei Objektträger
geeigneter Zelldichte wurden aus jedem Kolben hergestellt. Die Objektträger wurden
in 3% Giemsa für
20 min gefärbt,
in entionisiertem Wasser gespült
und durch Xylol geleitet. Die Deckgläschen wurden mit Permount befestigt.
Die Objektträger
wurden dann unter sucht, um zu bestimmen, welche Konzentration jeder Testverbindung
eine toxische Dosis darstellte.
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Eine
Analyse der Ergebnisse zeigte, dass AMT bei 30 μg/ml genotoxisch war. Die Verbindungen
2 und 6 waren dagegen nur bei 100 μg/ml genotoxisch, mehr als das
Dreifache der toxischen Dosis von AMT.
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Eine
Psoralen-Verbindung mit einer Struktur, die sich von den erfindungsgemäß verwendeten
Verbindungen unterscheidet, d.h. 8-Aminomethyl-4,4',5'-trimethylpsoralen, wurde ebenfalls in
diesem Experiment untersucht, und sie erwies sich bei 10 μg/ml als
toxisch. Die 8-substituierte Aminomethyl-Verbindung und ähnliche
Strukturen sind zwar für
die erfindungsgemäßen Verfahren
nicht geeignet, jedoch können
sie sich für
alternative Zwecke eignen. Angesichts der Fähigkeit der Verbindungen zur
Verhinderung der Nukleinsäure-Replikation in Kombination
mit ihrer extremen Toxizität
können
die Verbindungen beispielsweise zur Behandlung von Krankheiten verwendet
werden, die durch unkotrolliertes Zellwachstum gekennzeichnet sind,
wie Krebs.
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2) Mikronukleus-Assayprotokoll
-
Salzlösungen wurden
hergestellt für
die Verbindungen 2, 6, 17 und 18 bei verschiedenen Konzentrationen.
Männlichen
Balb/c-Mäusen
wurden dann 0,1 ml einer Verbindungs-Lösung über die Schwanzvene injiziert.
Mindestens 3 Mäuse
wurden je Dosismenge beimpft. Nur Salzlösung wurde als negative Kontrolle
verwendet. Für
eine positive Kontrolle wurde Cyclophosphamid (cycloPP) bei einer
Dosis von 30 mg/kg verabreicht. In der Experimentalgruppe wurden
die Injektionen einmal täglich
für 4 Tage
wiederholt. In der positiven Kontrollgruppe wurde die Probe nur
einmal an Tag 3 verabreicht. An Tag 5 wurden mehrere μl Blut aus
jedem Individuum entnommen und auf einem Glas-Objektträger verteilt.
Die Zellen wurden in absolutem Methanol fixiert und in einem Objektträgerständer aufbewahrt.
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Zur
Analyse wurden die Zellen mit Acridin-Orange gefärbt und unter einem Fluoreszenzmikroskop sichtbar
gemacht, durch Zählen:
(i) der Anzahl Retikulozyten pro 5000 Erythrozyten; und (ii) der
Anzahl der Retikulozyten mit Mikronukleus pro 1000 Retikulozyten.
Die Retikulozyten wurden durch ihre rote Fluoreszenz aufgrund der
Anwesenheit von RNA unterschieden. Die Mikronuklei wurden durch
ihre grüne
Fluoreszenz aufgrund der Anwesenheit von DNA unterschieden. Der
Prozentsatz an Retikulozyten (%PCE) wurde dann berechnet. Eine Abnahme
der Frequenz der Erythrozyten, dargestellt durch einen Anstieg des
Prozentsatzes von Retikulozyten, ist ein Anzeichen für Knochenmarkstoxizität. Der Prozentsatz
von Retikulozyten mit Mikronuklei (%PCE mit MN) wurde ebenfalls
berechnet. Ein Anstieg der %PCE mit MN ist ein Maß für die Clastogenität.
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Nach
der Bestimmung der Anfangsergebnisse wurde das Experiment mit steigenden
Dosismengen wiederholt, bis (i) die Mikronukleus-Bildung sichtbar
wurde; oder (ii) die Knochenmarkstoxizität beobachtet wurde, oder (iii)
die letale Dosis erreicht wurde oder (iv) eine Dosis von 5 g/kg
verabreicht wurde. Für
die Tests mit jeder der Verbindungen 2, 6, 17 und 18 wurde jeweils
die akut letale Dosis erreicht, bevor sich Anzeichen von Knochenmarkstoxizität oder Mikronukleus-Bildung
ergaben. Die Ergebnisse des Experimentes erscheinen in der nachstehenden
Tabelle 20. Aus der Tabelle geht hervor, dass für keine der Verbindungen bei
den untersuchten Dosen Knochenmarkstoxizität beobachtet wurde. Der prozentuale
Retikulozytenwert zur Behandlung mit jeder Verbindung blieb nahe
bei dem negativen Kontrollwert. Dies ist im Widerspruch zu einem
Abfall von etwa 2–2,5%
PCE/RBC, der bei der positiven Kontrolle beobachtet wird, was eine
Erythrozytenabreicherung aufgrund von Knochenmarkstoxizität darstellt.
Keine der Verbindungen zeigte clastogene Wirkung.
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-
BEISPIEL 18
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In
Beispiel 10 ist die Inaktivierung von zellfreiem HIV-Virus mit den
erfindungsgemäßen Verfahren
gezeigt. Dieses Beispiel zeigt die Inaktivierung von zellassoziiertem
HIV ebenfalls unter Verwendung der erfindungsgemäßen Verbindungen.
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H9-Zellen,
die chronisch mit HIVIIIB infiziert waren,
wurden verwendet (H9/HTLV-III-B NIH 1983 Kat.Nr.400). Kulturen dieser
Zellen wurden in glucosereichem Dulbecco modifiziertem Eagle-Medium,
angereichert mit 2 mM L-Glutamin, 200 μ/ml Penicillin, 200 μg/ml Streptomycin
und 9% fötalem
Rinderserum (Intergen Company, Purchase NY) gehalten. Zur Erhaltung
wurde die Kultur einmal wöchentlich
auf eine Dichte von 3 × 105 bis 4 × 105 Zellen/ml geteilt, und etwa 4 Tage nach
dem Teilen wurde bei Bedarf eine 3,3% Natriumbicarbonat-Lösung zugegeben.
Für das
Inaktivierungsver fahren wurden die Zellen drei Tage nach dem Aufteilen verwendet.
Sie wurden aus ihrem Kulturmedium bei 400 g × 10 min pelletiert, der Überstand
wurde verworfen, und die Zellen wurden in 1 bis 5 Tage altem Humanplättchenkonzentrat
(PC) (pH-Wert 7,5–6,5)
bis zu einer Konzentration von 2 × 106 Zellen/ml
resuspendiert. Aliquots der PC-infizierten Zellsuspension wurden
für psoralenfreie
Dunkelkontrollen, für
psoralenfreie Nur-UVA-Kontrollen,
für Psoralen-Dunkelkontrollen
und für
die Psoralen plus UVA-Experimentalprobe erstellt. Konzentrierte
steril filtrierte Stammlösungen
jedes Psoralens in Wasser wurden in die geeigneten Aliquots verdünnt, so
dass eine Endkonzentration von 150 μM erhalten wurde (eine 10 mM
Stammlösung
von Verbindung 18 wurde etwa 67-fach verdünnt und eine 2 mM Stammlösung von
Verbindung 2 wurde etwa 13-fach verdünnt). Nach einem Äquilibrierungszeitraum
von 30 min bei Raumtemperatur wurden jeweils 0,5 ml jeder Dunkelkontrolle
in einem Kryogefäß untergebracht
und im Dunkeln bei –80°C aufbewahrt.
Für die
UVA-Bestrahlung wurden 8 ml des psoralenfreien Aliquots und 8 ml
jedes psoralenhaltigen Aliquots in einen modifizierten Fl 20 TeflonTM-Beutel
(modifiziert auf 92 cm2 Gesamtoberfläche, The West
Co., Phoenixvill, PA) über
eine 10 ml Plastik-Einwegspritze
eingebracht, die an einer der Polypropylen-Öffnungen am Beutel befestigt
war. Dies ergab eine durchschnittliche Weglänge von 0,17 cm. Die Beutel wurden
dann für
eine Gesamteinwirkung von 3 Joule/cm2 in
der in Beispiel 1 oben beschriebenen Vorrichtung bestrahlt, die
an einem zirkulierenden Kühlwasserbad
befestigt war, das auf 4°C
eingestellt war und das die Temperatur in dem Beutel bei etwa 22
bis 25°C
hielt. Bei der Einwirkung wurde die Vorrichtung auf einem Plättchenschüttler (Helmer
Labs, Noblesville, IN) geschüttelt.
Nach der Exposition wurde der Inhalt der Beutel mit einer frischen
Spritze durch die verbleibende nicht verwendete Öffnung im Beutel entnommen,
und in Kryogefäßen zur
Speicherung im Dunkeln bei –80°C bis zur
Analyse untergebracht.
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Die
aufbewahrten Proben wurden bei 37°C
aufgetaut, dann in einem HIV-Mikroplaquetest, wie in Hanson, C.V.
Crawford-Miksza, L. und Sheppard H.W., J. Clin. Micro 28: 2030 (1990)
beschrieben und wie in Beispiel 13 oben beschrieben, mit den folgenden
Modifikationen titriert. Die Gerinnungsentfernung aus jeder Probe
erfolgte vor dem Plattieren. Da die Plattierung eines Zielvolumens
von 4 ml nach der Gerinnungsentfernung gewünscht war, wurde ein Überschuss
der Probe (6 ml) in ein Polypropylen-Röhrchen überführt und auf ein Endvolumen
von 60 ml verdünnt,
wobei die Test- und Kontrollproben aus dem Inaktivierungsverfahren
in 50% Assaymedium und 50% normalem gepooltem Plasma aus Mensch
verdünnt
wurde. Die Proben wurden direkt seriell auf Platten mit 96 Vertiefungen
(Corning Glass Works, Corning N.Y) verdünnt. Die Platten wurden in
einem Schwingschüttler
für 30
sek gemischt und bei 37°C
in einer 5% CO2-Atmosphäre für 1 bis 18 Std. inkubiert.
MT-2-Zellen (0,025 ml) [Klon alpha-4, erhältlich (Katalognummer 237)
von den National Institutes of Health AIDS Research and Reference
Reagent Program, Rockville, Md.] wurden in jede Vertiefung gegeben, so
dass eine Konzentration von 80000 Zellen pro Vertiefung erhalten
wurde. Nach einer weiteren Std. Inkubation bei 37°C in 5% CO2 wurden 0,075 ml Assaymedium mit 1,6% SeaPlaque-Agarose
(FMC Bioproducts, Rockland, Maine) und vorgewärmt auf 38,5°C in jede
Vertiefung gegeben. Die Platten wurden bei 37°C für einige Minuten gehalten,
bis sich mehrere Platten angesammelt hatten und dann in Plattenträgern bei
600 × g für 20 min
in einer auf 10°C
vorge kühlten
Zentrifuge zentrifugiert. In der Zentrifuge bildeten sich Zell-Monolayer vor
dem Gelieren der Agaroseschicht. Die Platten wurden 5 Tage bei 37°C in 5% CO2 inkubiert und durch Zugabe von 0,05 ml
50 μg/ml
Propidiumiodid (Sigma Chemical Co.) in phosphatgepufferter Salzlösung (pH-Wert 7,4)
in jede Vertiefung gefärbt.
Nach 24 bis 48 Std. wurden die rot fluoreszierend gefärbten Mikroplaques
durch Unterbringen der Platten in einem 8000 μW/cm2 304
nm UV-Lichtkasten
(Fotodyne, Inc. New Berlin, Wis.) sichtbar gemacht. Die Plaques
wurden bei 20- bis 25-facher Vergrößerung mit einem Stereomikroskop
gezählt.
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Die
Ergebnisse waren wie folgt: Verbindung 2 (150 μM) inaktivierte > 6,7 log HIV nach 3
Joules/cm2 Bestrahlung (verglichen mit Dunkel-
und Lichtkontrollen von 0 log Inaktivierung, Ausgangs-log-Titer
6,1 plaquebildende Einheiten/ml). Bei gleicher Konzentration und
Bestrahlungszeit inaktivierte Verbindung 18 >7,2 log HIV (verglichen mit einer Dunkelkontrolle
von 0 log und einer Lichtkontrolle von 0,1 log, Ausgangstiter 6,6). Dieses
Beispiel unterstützt,
dass die erfindungsgemäßen Verbindungen
zellassoziiertes Virus effizient inaktivieren.
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BEISPIEL 19
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Dieses
Beispiel beinhaltet eine Bestimmung neuer synthetischer Medienformulierungen,
wie gemessen durch die folgenden In-vitro-Plättchenfunktionstests: 1) Erhaltung
des pH-Wertes; 2) Plättchenaggregation ("Agg") und 3) GMP140-Expression.
Die Assays für
jeden dieser Tests wurden oben beschrieben.
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Vier
Formulierungen wurden hergestellt, S 2.19, S 2.22, S 3.0 und S 4.0.
Die Zusammensetzung dieser synthetischen Medienformulierungen sind
in Tabelle 21 gezeigt.
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Eine
Einheit an humanem plättchenreichen
Plasma (PRP) wurde von der Sacramento Blutbank erhalten. Die Einheit
wurde bei Raumtemperatur 6 min bei 4000 U/min zentrifugiert und
dann in eine Einheitspresse überführt. Mit
einer befestigten Übertragungsleitung
wurde das Plasma aus der Einheit ausgedrückt, so dass etwa 9,4 ml Restplasma übrig blieben.
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Die
Einheit konnte 1 Std. ruhen, wonach sie vorsichtig zum Resuspendieren
der Plättchen
geknetet wurde. Zu 0,6 ml Suspension wurden 2,4 ml Plasma zurückgegeben,
und der gesamte Inhalt wurde in einen Teflon
TM Minibeutel überführt. Die
wiederhergestellte Einheit wurde auf pH-Wert und andere Tests am
folgenden Tag untersucht, mit den folgenden Ergebnissen:
pH-Wert | 7,19 |
GMP140 | 62% |
Agg | 58% |
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Die
verbleibende Einheit wurde dann zur Bewertung der synthetischen
Medien auf die Plättchenaufbewahrung
mit und ohne Photodekontamination verwendet. Aliquots (0,8 ml) aus
der Einheit wurden zu jeder Formulierung (3,2 ml) in Röhrchen gegeben.
3 ml jedes Gemischs wurden in einen TeflonTM Minibeutel überführt (Plasmaendkonzentration
20%).
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5
Tage später
wurde die Plättchenfunktion
mit der oben beschriebenen Reihe von Tests bestimmt. Die Ergebnisse
jeder der synthetischen Medienformulierungen sind in der nachstehenden
Tabelle 22 gezeigt.
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Es
schien, dass die synthetischen Medien mit 2 mM Glucose, d.h. (S
2.22) die Plättchenfunktion
erhielten, wie durch GMP140 und Aggregation gemessen, und zwar besser
als das synthetische Medium, das keine Glucose enthielt (d.h. S
2.19).
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Zur
Bestätigung
der vorstehenden Befunde wurden die Experimente wiederholt ("n" ist die Anzahl der Wiederholungexperimente)
mit diesen Formulierungen, und mit zusätzlichen glucosefreien Formulierungen (3.0
und 4.0). Die Plättchenfunktion
wurde vor und nach der Aufbewahrung und zusammen mit der Photodekontamination
bewertet. Eine Zusammenfassung der Ergebnisse ist in den nachstehenden
Tabellen 4, 5 und 6 angegeben.
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