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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Beutel zum Behandeln von wenigstens
einer Blutkomponente gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 sowie ein Beutelset gemäß Anspruch
11. Ferner betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren gemäß Anspruch
13 sowie eine Behandlungsvorrichtung gemäß Anspruch
22.
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Bei
der Behandlung bestimmter pathologischer Zustände eines
Patienten wird diesem Blut oder Komponenten hiervon ausgetauscht
und/oder zugegeben. Nicht zuletzt zur Vermeidung möglicher Immunreaktionen
oder Unverträglichkeitsphänomene erhält
ein Patient nur solche Blutbestandteile aus dem Blut eines Spenders,
die er tatsächlich benötigt. Des weiteren kann
durch Auftrennung des Blutes in seine Bestandteile die Handhabung
und Lagerung der jeweils relevanten Blutkomponente vereinfacht werden.
Zu diesem Zweck werden die entsprechenden Blutkomponenten aus einer
vorher gewonnenen Vollblutprobe isoliert, aufgereinigt oder auf
andere Weise behandelt und derselben oder einer anderen Person (re-)infundiert.
Die Vollblutprobe kann dabei vom Patienten selbst oder von einem
anderen Spender stammen.
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Ein
gängiges Verfahren zum Behandeln von Blutkomponenten ist
die Photopherese, einer Form der Apherese, bei welcher Blut mit
lichtaktivierbaren Pharmazeutika in Kontakt gebracht wird, welche
anschließend mit UV-Licht aktiviert werden.
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Photopherese
wird beispielsweise im Rahmen der Therapie von kutanen T-Zell-Lymphomen eingesetzt.
Dabei wird der Leukozytenfilm vom Vollblut getrennt, mit 8-Methoxypsoralen
(8-MOP) versetzt, UV-Licht ausgesetzt und dem Spender (Patienten)
anschließend wieder injiziert oder infundiert. Aufgrund
der Lichtaktivierung bindet sich das 8-Methoxypsoralen irreversibel
an beide Stränge der DNA. Die dem Patienten reinfundierten
photochemisch beschädigten T-Zellen scheinen einen vorteilhaften,
zytotoxischen Effekt auf die T-Zellen-Entwicklung hervorzurufen.
Photopherese wird u. a. auch bei Patienten mit Allotransplantations-Abstoßungsreaktionen, Autoimmunerkrankungen
oder Colitis ulcerosa eingesetzt.
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Eine
entsprechende Vorrichtung zur Auftrennung von Vollblut ist beispielsweise
als „Therakos” (THERAKOS, Inc. USA, Exton, PA
19341, Vereinigte Staaten) bekannt. Mittels dieser Vorrichtung wird eine
in drei aufeinanderfolgenden Entnahmezyklen entnommene Blutmenge
von insgesamt etwa 750 ml bei einem Vollblutfluss von 10–40
ml/min entnommen und nach Zentrifugation mit Heparin koaguliert.
Der so genannte „Buffy Coat” (Leukozyten und Blutplättchen;
etwa 240 ml) wird zusammen mit etwa 300 ml Plasma und 200 ml Kochsalzlösung
in einen Sammelbeutel überführt und als UV-aktivierbarer
Wirkstoff 8-MOP zugegeben. Die Gesamtdauer dieses Verfahrens beträgt
etwa 3,5–4 Stunden pro Sitzung, verlangt ein hohes extrakorporales
Volumen während der Separation sowie den Einsatz von zum
Beispiel Heparin als Antikoagulanz und ist insgesamt mit einem hohen
Zeit- und Kostenaufwand verbunden. Ein Beutel bzw. ein Beutelsystem
und ein Verfahren zur Inaktivierung von Pathogenen relevanter, separierter
Blutkomponenten mittels Photopherese ist beispielsweise in der
EP 1 902 740 A1 offenbart.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist, einen weiteren Beutel, ein geeignetes
Beutelset, ein Verfahren sowie eine Behandlungsvorrichtung zum Behandeln
von wenigstens einer Blutkomponente anzugeben.
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Die
erfindungsgemäße Aufgabe wird durch einen Beutel
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Der erfindungsgemäße
Beutel ist zum Aufnehmen von wenigstens einer Blutkomponente zu
deren Behandeln oder Pathogeninaktivierung in einem Inneren des
Beutels unter Einsatz von UV-Licht geeignet und weist eine Zugabeeinrichtung
zum Zugeben wenigstens eines UV-aktivierbaren Wirkstoffs in das Innere
des Beutels auf.
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Eine „Blutkomponente”,
wie sie hierin verwendet wird, bezeichnet eine Komponente des Bluts wie
Plasma, Erythrozyten, Leukozyten oder Thrombozyten. Sie kann durch
Zentrifugieren einer Vollblutprobe erhalten sein.
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Das „Plasma” bildet
die flüssige, zellfreie Komponente des Bluts. Ein Plasmaaustausch
wird zum Beispiel bei der Behandlung von neurologischen Erkrankungen,
wie beispielsweise Guillain-Barré-Syndrom, Multipler Sklerose,
Myasthenia gravis, Lamber-Eaton-Syndrom, durchgeführt.
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Die „Leukozyten” zählen
zum Immunsystem. Bei einer Leukämie verändern
sich einzelne Untergruppen der Leukozyten zu Tumorzellen. Am häufigsten
betroffen sind die Lymphozyten. Tumorzellen dieser Art beeinträchtigen
die Bildung von Erythrozyten, gesunden Leukozyten und Thrombozyten.
Betroffene Patienten leiden an Müdigkeit, Blässe,
Blutungsneigung. Sie sind ferner vermehrt für Infektionen anfällig,
da die entarteten Leukozyten ihre eigentliche Aufgabe der Immunantwort
nicht mehr erfüllen können.
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Das „Aufnehmen
von wenigstens einer Blutkomponente zu deren Behandeln im Inneren
des Beutels” bedeutet erfindungsgemäß,
dass wenigstens eine, z. B. der vorstehend genannten, Blutkomponente
in einen Abschnitt des Beutels aufgenommen und in selbigem behandelt
wird. Das „Aufnehmen” der wenigstens einen Blutkomponente
kann dabei zum Beispiel durch Einführen der wenigstens einen
Blutkomponente in einem online-Prozess oder einem offline-Prozess
in den Beutel erfolgen. Unter Aufnehmen wird erfindungsgemäß allgemein
ein „Vorliegen” der Blutkomponente verstanden.
Die Komponente liegt auch dann im Inneren des Beutels vor, wenn
dieser Vollblut enthält.
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Das
Behandeln oder Aufreinigen der wenigstens einen Blutkomponente im
Inneren des Beutels erfolgt unter Einsatz von UV-Licht. Der „Einsatz
von UV-Licht” schließt hierbei die Mitwirkung
von UV-Licht bei der Behandlung der wenigstens einen Blutkomponente
ein, ist jedoch nicht auf eine alleinige Verwendung von UV-Licht
beschränkt. Zum Behandeln der wenigstens einen Blutkomponente
können ferner weitere Mittel oder Maßnahmen, wie
beispielsweise eine Bestrahlung mit Licht anderer Wellenlängenbereiche,
Zugabe chemischer Substanzen, Wärme- oder Kältezufuhr,
ein Sterilisationsverfahren oder dergleichen, eingesetzt werden.
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Der „Beutel” der
vorliegenden Erfindung kann aus einem für das Aufnehmen
und Behandeln von Blutkomponenten geeigneten Material, wie beispielsweise
Polyvinylchlorid, Polyethylen, Polypropylen, hergestellt sein. Geeignete
Materialien sind einem Fachmann allgemein bekannt und schließen zum
Beispiel die in der Druckschrift
EP 1 902 740 A1 oder der
WO 2005/004862 A2 angegebenen
Materialien ein. Auf die diesbezüglichen Offenbarungen
der genannten Schriften wird hiermit vollinhaltlich verwiesen.
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Zum
Behandeln der wenigstens einen Blutkomponente im Inneren des erfindungsgemäßen Beutels
weist der Beutel wenigstens einen Abschnitt aus für die
jeweilige Photobehandlung geeignet UV-einlässigem oder
transmissivem Material auf. Dies bedeutet, dass wenigstens ein Abschnitt
des Beutels so ausgelegt ist, dass UV-Licht mit der gewünschten
Wellenlänge in das Innere des Beutels eindringen und dort
zum Behandeln der wenigstens einen Blutkomponente eingesetzt werden
kann. Der Beutel kann vollständig UV-einlässig
ausgebildet und/oder ebenso UV-durchlässig sein. Daneben
können Abschnitte des Beutels vollständig lichtundurchlässig
sein und beispielsweise Aufkleber und/oder beschreibbare, markierbare
Abschnitte zum Beschriften den Beutels tragen, in welchem Fall das UV-Licht
zwar in das Innere eindringen kann, ohne diese durchdringen zu können.
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Der
erfindungsgemäße Beutel weist eine „Zugabeeinrichtung” zum
Zugeben wenigstens eines UV-aktivierbaren Wirkstoffs oder Medikaments
in das Innere des Beutels auf. Eine derartige Zugabeeinrichtung
kann zum Beispiel Einrichtungen zum Zugeben des UV-aktivierbaren
Wirkstoffs von außerhalb des Beutels in das Innere oder
von einem weiteren Abschnitt innerhalb des Beutels wiederum in das
Innere des Beutels, in welchem die Blutkomponente vorliegt, umfassen.
Eine Zugabe von außerhalb kann beispielsweise über
zu diesem Zwecke angeordnete Reservoirs, Zuleitungen, Ventile und
weitere Komponenten erfolgen. Die direkt mit dem UV-aktivierbaren Wirkstoff
in Kontakt kommenden Komponenten können dabei aus einem
Material ausgestaltet sein oder ein solches aufweisen, welches nicht mit
dem UV-aktivierbaren Wirkstoff wechselwirkt, leicht zu sterilisieren
und pathogenfrei zu halten ist.
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Die
Zugabeeinrichtung kann derart ausgestaltet sein, dass sie nicht
als Reservoir zur wenigstens vorübergehenden Lagerung des
Wirkstoffs dient. Sie kann ferner derart ausgestaltet sein, dass der
Wirkstoff beim Vorgang des Aufnehmens der Blutkomponente in das
Innere des Beutels nicht bereits im Inneren oder einem anderen Abschnitt
des Beutels vorliegt. Das heißt, die Zugabeeinrichtung kann
ausgestaltet sein, um nach Aufnahme der Blutkomponente die Zugabe
des Wirkstoffs zur Blutkomponente zu ermöglichen. Daneben
kann die in das Innere des Beutels zuzugebende Wirkstoffmenge variabel
angepasst und zu variablen Zeitpunkten zugeführt werden.
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Die
Zugabeeinrichtung kann ungeachtet weiterer Merkmale in einem „unteren” Bereich
des Beutels in dessen Inneres münden, also in einem vom Rotationsmittelpunkt
der Zentrifugation entfernten Bereich des Beutels. Die Zugabeeinrichtung
kann zusätzlich zu Auslassöffnungen des Beutels
vorliegen und nicht zum Auslassen von Blutkomponenten geeignet oder
vorgesehen sein.
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Die
Zugabeeinrichtung kann zur Entnahme von Proben aus dem Inneren des
Beutels ausgestaltet sein. Dies kann wiederum beispielsweise mittels Membran
vorgehen sein.
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Die
Zugabeeinrichtung kann an voll- oder halbautomatisierte Steuer-
und/oder Regeleinrichtungen angeschlossen sein, mit denen eine Zugabe des
UV-aktivierbaren Wirkstoffs kontinuierlich oder in bestimmten, zum
Beispiel festgelegten oder sich in Abhängigkeit von weiteren
Bedingungen und Umständen ergebenden, Zeitintervallen erfolgen
kann.
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Die
Zugabeeinrichtung kann des Weiteren mit geeigneten Sensoren zum
Messen bestimmter Parameter gekoppelt sein, und die Zugabe des Wirkstoffs
kann entsprechend dem gemessenen Wert des jeweiligen Parameters
erfolgen.
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Der „wenigstens
eine UV-aktivierbare Wirkstoff”, wie er hierin verwendet
wird, bezeichnet einen Wirkstoff- oder ein Medikament oder eine
Kombination von Wirkstoffen oder Medikamenten, der durch Bestrahlung
mit UV-Licht in eine andere, bevorzugt aktive, Form überführt
werden kann. Unter UV-Licht wird Licht in einem Wellenlängenbereich
von allgemein etwa 1 bis etwa 380 Nanometer, insbesondere aber UV-A-Licht,
verstanden.
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Geeignete
UV-aktivierbare Wirkstoffe schließen beispielsweise Psoralene,
Porphyrine, verschiedene Farbstoffe sowie Kombinationen derselben
ein. Die zum Behandeln der wenigstens einen Blutkomponente geeigneten
UV-aktivierbaren Wirkstoffe sind einem Fachmann allgemein bekannt
und schließen u. a. die in den Druckschriften
EP 1 902 740 A1 oder
WO 2005/004862 A2 angegebenen
Wirkstoffe ein, auf welche Wirkstoffe hiermit ausdrücklich
Bezug genommen wird. Erfindungsgemäß können
auch verschiedene UV-aktivierbare Wirkstoffe zum Behandeln derselben
Blutkomponenten oder zum Behandeln von verschiedenen Blutkomponenten
eingesetzt werden. Die Zugabemenge des wenigstens einen UV-aktivierbaren
Wirkstoffs kann von verschiedenen Parametern und dem Zustand der
wenigstens einen zu behandelnden Blutkomponente abhängen.
Eine von Fall zu Fall verschiedene Bestimmung der Zugabemenge kann
daher sinnvoll sein und anhand von Messungen, wie beispielsweise
Konzentrationsmessungen, optischen Messungen und anderen Messungen
und/oder anhand von Erfahrungswerten erfolgen.
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Vorteilhafte
Weiterentwicklungen der vorliegenden Erfindung sind jeweils Gegenstand
der Unteransprüche.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform ist die Zugabeeinrichtung
ein Zuspritzport. Ein solcher „Zuspritzport” kann
an einer beliebigen geeigneten Position an dem Beutel mit Verbindung
zum Inneren hiervon vorgesehen sein. Der Zuspritzport ist aus einem Material
ausgestaltet, das zum Zugeben des UV-aktivierbaren Wirkstoffs geeignet
ist. Daneben sind aus Gründen einer sterilen Durchführung
der Behandlung der wenigstens einen Blutkomponente bestimmte Materialien,
wie beispielsweise Edelstahl, medizinische (medical grade) Kunststoffe,
bevorzugt, da sie besonders leicht zu sterilisieren und pathogenfrei
zu halten sind. Der Zuspritzport kann zum Beispiel eine mit einer
Spritzenkanüle durchstechbare Membran umfassen.
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In
einer weiteren Ausführungsform ist der Beutel zum Einlassen
von UV-Licht in das Innere mit wenigstens einer Wellenlänge
zwischen 315 und 380 Nanometer geeignet. Weiter bevorzugt ist der
Beutel zum Einlassen von UV-A-Licht in das Innere mit wenigstens
einer Wellenlänge zwischen 325 und 365 Nanometer geeignet.
Auch bevorzugt ist der Beutel zum Einlassen von UV-Licht in das
Innere mit wenigstens einer im Inneren messbaren Wellenlänge zwischen
334 und 346 oder zwischen 325 und 335 Nanometer geeignet. Geeignet
ist ebenfalls eine Wellenlänge eines UV-A-Lichts von weniger
als 350 Nanometer.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform kann der erfindungsgemäße
Beutel zur Behandlung von Leukozyten geeignet sein. Die Behandlung
von Leukozyten im erfindungsgemäßen Beutel kann
wie oben beschrieben dazu dienen, das bei bestimmten pathologischen
Zuständen beeinträchtigte Immunsystem des Körpers
zu unterstützen.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann der Beutel
zur Behandlung – wie sie vorstehend beschrieben – wurde
von Lymphozyten eingesetzt werden. Zum Beispiel können
in dem erfindungsgemäßen Beutel behandelte maligne
T-Lymphozyten inaktiviert werden. Sie können daraufhin nach
Rückführung tumorspezifische Immunreaktionen im
Körper des Patienten auslösen und dessen körpereigenes
Immunsystem stärken.
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In
einer weiter bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung ist der Beutel geeignet und vorgesehen, um zur Abtrennung
von wenigstens einer ersten – in seinem Inneren vorliegenden Blutkomponente – von
wenigstens einer zweiten – ebenfalls in seinem Inneren
vorliegenden, von der ersten verschiedenen – Blutkomponente,
zentrifugiert zu werden.
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Der „zum
Zentrifugieren geeignete und/oder vorgesehene Beutel” ist
dabei so ausgelegt, dass er den bei der Zentrifugation aufgebrachten
Kräfte und Spannungen Stand halten kann. In ihm kann zum Beispiel
eine Vollblutprobe mittels Zentrifugieren in einzelne Blutkomponenten
(Plasma, Leukozyten/Thrombozyten, Erythrozyten) aufgetrennt werden oder
bereits voneinander getrennte Blutkomponenten mittels Zentrifugieren
weiter voneinander getrennt werden, das heißt, es kann
eine „schärfere” Grenzfläche
zwischen den einzelnen Blutkomponenten geschaffen werden.
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In
einer weiter bevorzugten Ausführungsform weist der erfindungsgemäße
Beutel wenigstens zwei Entnahmeeinrichtungen auf, welche als Abgänge
zum Entnehmen von jeweils voneinander verschiedenen Blutkomponenten
aus dem Inneren des Beutels nach einem Zentrifugieren des Beutels
vorgesehen und bestimmt sind. Das Entnehmen der einzelnen Komponenten
soll dabei bevorzugt getrennt voneinander erfolgen können.
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Derartige „Entnahmeeinrichtungen” können beispielsweise
Schläuche, Ventile, Pumpen- und/oder Absaugeinrichtungen
und weitere, zu diesem Zweck geeignete Einrichtungen sein oder zu
deren Anschluss vorgesehen und ausgestaltet sein. Derartige Einrichtungen
können aus Materialien hergestellt sein, die ein keimfreies
Abführen der verschiedenen Blutkomponenten zu deren weiterer
therapeutischer und/oder diagnostischer Verwendung ermöglichen.
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Des
Weiteren kann der Beutel mit wenigstens zwei Zuführ- oder
Entnahmeeinrichtungen für Blutkomponenten, bei welchen
es sich nicht um die zu behandelnden Komponenten handelt, von welchen
eine erste Einrichtung in einem ersten Endabschnitt des Beutels
oder seines Inneres angeordnet ist und eine zweite an einem anderen
Endabschnitt des Beutels oder seines Inneres angeordnet ist, ausgestaltet
sein. Die Zuführ- und Entnahmeeinrichtungen können
als geeignete Schlauch-, Ventil-, Pumpen-, Absaugeinrichtungen und
weitere zu diesem Zweck geeignete Einrichtungen, wie sie vorstehend
beispielhaft angegeben sind, oder um Anschlüsse hierfür,
ausgestaltet sein.
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Die „erste
Einrichtung in einem ersten Endabschnitt des Beutels oder seines
Inneres” kann an einem ersten Ende des Beutels angeordnet
sein. Zum Beispiel kann die erste Einrichtung bei vertikaler Ausrichtung
des Beutels „oben” angeordnet sein und zum Entnehmen
der leichteren Komponente, z. B. der Plasmakomponente, des Bluts
dienen. Die Angabe „oben” kann sich hierbei auf
die bei vertikaler Ausrichtung des Beutels nach der Zentrifugation
oberhalb der Leukozyten/Thrombozyten- und Erythrozytenkomponente
vorhandene Plasmakomponente beziehen. „Oben”,
bzw. das erste Ende, kann dabei als die Seite des Beutels verstanden
werden, welche sich beim Zentrifugieren näher am Rotationsmittelpunkt
befindet oder befunden hat als z. B. ein zweites Ende.
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Die „zweite
Einrichtung in einem zweiten Endabschnitt des Beutels oder seines
Inneres” kann an einem zweiten Ende des Beutels angeordnet
sein. Zum Beispiel kann diese zweite Einrichtung bei vertikaler
Ausrichtung des Beutels „unten” angeordnet sein
und zum Entnehmen der Erythrozytenkomponente des Blutes dienen.
Die Angabe „unten” kann sich hierbei auf die bei
vertikaler Ausrichtung des Beutels nach der Zentrifugation unterhalb
der Plasmakomponente und der Leukozyten/Thrombozytenkomponente vorhandene
Erythrozytenkomponente beziehen. „Unten”, bzw.
das zweite Ende, kann dabei als die Seite des Beutels verstanden
werden, welche sich beim Zentrifugieren näher am Rotationsmittelpunkt
befindet oder befunden hat als z. B. das erste Ende.
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Des
Weiteren können die wenigstens zwei Zuführ- oder
Entnahmeeinrichtungen für Blutkomponenten auch an beliebigen
anderen Endabschnitten des Beutels oder seines Inneres angeordnet
sein. Es ist nicht erforderlich, dass die Zuführ- oder
Entnahmeeinrichtungen an zwei sich gegenüberliegen Endabschnitten
vorhanden sind. Jedoch ist bevorzugt, dass die Zuführ-
oder Entnahmeeinrichtungen nicht am selben Endabschnitt des Beutels
oder seines Inneres vorgesehen sind, so dass vom Rand des Inneren
des Beutels aus – ohne in das Innere hineinragende Leitungsabschnitte
oder dergleichen – zwei durch Zentrifugation voneinander
getrennte Komponenten unabhängig voneinander aus dem Inneren des
Beutels entnehmbar sind.
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Die
erfindungsgemäße Aufgabe wird ferner auch durch
ein Beutelset nach Anspruch 11, ein Verfahren nach Anspruch 13 und
eine Behandlungsvorrichtung nach Anspruch 22 gelöst. Zur
Vermeidung einer Wiederholung der einzelnen Komponenten, Elemente
und/oder Vorteile wird auf die im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen
Beutel erläuterten Komponenten, Elemente und/oder Vorteile verwiesen.
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Das
erfindungsgemäße Beutelset umfasst wenigstens
einen Beutel gemäß der vorliegenden Erfindung.
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In
einer weiter bevorzugten Ausführungsform kann das Beutelset
wenigstens einen weiteren Beutel, wie z. B. einen oder mehrere Separations- oder
Komponentenbeutel, umfassen. Die wenigstens zwei Beutel stehen miteinander
Flüssigkeitsverbindung, insbesondre in unterbrechbarer
Flüssigkeitsverbindung. Der „wenigstens eine weitere
Beutel” kann ein zweiter erfindungsgemäßer
Beutel oder ein anderer für das Behandeln, Aufbereiten,
Sterilisieren, Transportieren, Lagern, Einfrieren, und dergleichen geeigneter
Beutel sein. Geeignete Materialien für entsprechende Beutel
schließen die vorstehend genannten Materialien sowie alle
weiteren, im Stand der Technik zum jeweiligen Zweck bekannte Materialien sowie
deren Kombinationen ein.
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Eine „unterbrechbare
Flüssigkeitsverbindung” zwischen wenigstens zwei
Beuteln bezeichnet eine, vorzugsweise nach Belieben und Bedarf,
zwischen den Beutel zu öffnende oder zu verschließende
Verbindung, welche mittels Schläuchen, Ventilen und weiteren
zu diesem Zwecke geeigneten Komponenten ausgeführt sein
kann.
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Ferner
wird die erfindungsgemäße Aufgabe durch ein Verfahren
zum Behandeln wenigstens einer Blutkomponente unter Einsatz des
erfindungsgemäßen Beutels und/oder eines erfindungsgemäßen Beutelsets
mit den Merkmalen des Anspruchs 13 gelöst.
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Ein
solches Verfahren umfasst in einer weiter bevorzugten Ausführungsform
ferner ein Zentrifugieren einer Vollblutprobe im Inneren des Beutels,
ein Austragen wenigstens einer ersten und einer zweiten Blutkomponente
aus dem Inneren aus dem Beutel unter Verbleib eines Buffy Coat im
Inneren, ein Zuführen wenigstens eines mittels UV-Licht
aktivierbaren Wirkstoffs zu dem im Inneren des Beutels verbliebenen
Buffy Coat und ein Bestrahlen des Beutels mit UV-Licht.
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Die
aus dem Inneren des Beutels ausgetragene erste und/oder zweite Blutkomponente
können zum Beispiel Plasma und Erythrozyten sein. Die in dem
Beutel verbleibende dritte Blutkomponente ist dann der Leukozyten
und/oder Thrombozyten enthaltende Buffy Coat. Auf diese Weise ist
es in vorteilhafter Weise möglich, die zum Beispiel für
die Behandlung von kutanen T-Zell-Lymphomen vorgesehenen Lymphozyten
erfindungsgemäß getrennt von anderen Komponenten
in nur einem Blutbeutel und ohne Umfüllen in einen anderen
Blutbeutel oder dergleichen sowohl zu aufzutrennen als auch zu behandeln.
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Das
Zuführen des wenigstens eines mittels UV-Licht aktivierbaren
Wirkstoffs zu dem im Inneren des Beutels verbliebenen Buffy Coat
kann zum Beispiel von außerhalb des Beutels über
die vorstehend beschriebene Zugabeeinrichtung, beispielsweise über
einen Zuspritzport, erfolgen. Der wenigstens eine UV-aktivierbare
Wirkstoff kann jedoch auch innerhalb des Beutels aus dafür
vorgesehenen, zunächst gegen das Beutelinnere abgedichteten
Reservoirs zugeführt werden.
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Anschließend
kann der Beutel mit geeignetem UV-Licht, wie beispielsweise UV-A-Licht,
bestrahlt werden. Bevorzugte Wellenlängenbereiche schließen
dabei Wellenlängenbereiche von 315 bis 380 Nanometer, bevorzugt
325 bis 365 Nanometer, weiter bevorzugt 334 bis 346 Nanometer und
ganz besonders bevorzugt 325 bis 335 Nanometer sowie allgemein UV-A-Wellenlängen
unterhalb 350 Nanometer ein.
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Eine
bevorzugte Weiterbildung des erfindungsgemäßen
Verfahrens umfasst den Schritt des Abdichtens des Beutels oder des
Inneren des Beutels.
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Das „Abdichten” des
Beutels oder des Inneren des Beutels kann erfindungsgemäß das
Abdichten gegenüber der Atmosphäre und/oder gegen Komponenten
im Inneren des Beutels und/oder gegen Substanzen, die sich in den
Beutel mündenden und/oder aus diesem herausführenden
Zugabeeinrichtungen und/oder Entnahmeeinrichtungen befinden, bedeuten.
Darunter wird erfindungsgemäß zum Beispiel das
hermetische Abdichten des Beutels gegenüber der Atmosphäre
verstanden. So kann es vorteilhaft sein, einen sterilisierten Beutel
und dessen Inneres keimfrei gegen die Umgebung abzudichten. Mittel
zum geeigneten Abdichten des Beutels und/oder des Inneren des Beutels
sind allgemein bekannt und können von einem Fachmann in
geeigneter Weise entsprechend der jeweils vorliegenden Situation
ausgewählt werden. Thermoschweißen ist ein mögliches
Verfahren neben anderen.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren kann des Weiteren den
Schritt des Messens einer Hämoglobin- und/oder Erythrozytenkonzentration
im Inneren des Beutels umfassen.
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Das „Messen
einer Hämoglobin- und/oder Erythrozytenkonzentration” kann
zum Bestimmen des Hämatokritwertes im Inneren des Beutels
dienen. Der Hämatokritwert bezeichnet den Anteil aller zellulären
Bestandteile am Volumen des Blutes. Da er fast ausschließlich
von der Erythrozytenkonzentration abhängig ist, kann der
Hämatokritwert als Anteil der roten Blutkörperchen
am Volumen des Blutes betrachtet werden. Wie vorstehend diskutiert,
kann es von Vorteil sein, den Hämatokritwert der im Inneren des
Beutels verbleibenden Blutkomponente, beispielsweise des Buffy Coat,
zu kennen. Eine zu hohe Erythrozytenkonzentration kann die Behandlung
des Buffy Coat bei deren Bestrahlung ungünstig beeinflussen.
Ihre Kenntnis kann vorteilhaft zu ihrer entsprechenden Senkung verwendet
werden oder Anlass zu entsprechend angepasster Bestrahlung sein.
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Daneben
ist es ebenso möglich, eine Hämoglobinkonzentration
zu messen. Die Messung der Hämoglobinkonzentration kann
zusätzlich oder statt einer Messung der Erythrozytenkonzentration
erfolgen. Da Hämoglobin Blutfarbstoff in den Erythrozyten bezeichnet,
kann das Messen einer Hämoglobinkonzentration ebenso kennzeichnend
für die im Inneren des Beutels vorhandene Erythrozytenkonzentration sein.
Wie auch die Messung der Erythrozytenkonzentration kann die Messung
der Hämoglobinkonzentration zur Vermeidung von Kontamination
vorteilhaft ohne Kontakt zum Beutelinneren, z. B. optisch, erfolgen.
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Eine
bevorzugte Weiterbildung des erfindungsgemäßen
Verfahrens kann ferner ein Zugeben wenigstens einer die Hämoglobin-
und/oder Erythrozytenkonzentration senkenden Substanz in das Innere
des Beutels umfassen. Das Zugeben der die Hämoglobin- und/oder
Erythrozytenkonzentration senkenden Substanz bzw. deren Menge kann
beispielsweise auf Basis der mittels Messen der Hämoglobin- und/oder
Erythrozytenkonzentration im Inneren des Beutels ermittelten Werte
erfolgen. Des Weiteren kann die Zugabe der Substanz auch auf Erfahrungswerten
basieren und/oder anhand weiterer Messergebnisse, die beispielsweise
mittels optischer Verfahren erzielt wurden, und die gegebenenfalls
keinen Rückschluss auf die Hämoglobin- und/oder
Erythrozytenkonzentration zulassen, bestimmt werden. Die vorliegende
Erfindung ist diesbezüglich auf kein spezielles Messverfahren
beschränkt. Ein Fachmann kann in geeigneter Weise die zur
Senkung der Hämoglobin- und/oder Erythrozytenkonzentration
im Inneren des Beutels erforderliche Menge bestimmen.
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Geeignete
Substanzen zum Senken der Hämoglobin- und/oder Erythrozytenkonzentration schließen
physiologische Kochsalzlösungen, HAES oder dergleichen
sowie Kombinationen derselben ein.
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In
einer weiter bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist der UV-aktivierbare Wirkstoff ein Psoralen. Ein „Psoralen” ist
der Grundkörper einer Gruppe von Naturstoffen, die in den ätherischen Ölen verschiedener
Pflanzen vorkommen und die Grundstruktur eines Cumarins mit einem
addierten Furanring aufweisen. Da Psoralen photosensibilisierende
Eigenschaften besitzt und beispielsweise die Haut gegen UV-A-Strahlung
sensibilisiert, kann es gemeinsam mit UV-A-Licht zu einer photoaktivierten
Chemotherapie (zum Beispiel Photopherese) verwendet werden.
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Als
Beispiel eines Psoralens kann 5'-(4-Amino-2-oxa)butyl-4,5',8-trimethylpsoralen
(8-MOP) als UV-aktivierbarer Wirkstoff eingesetzt werden. Das in den
Beutel der zu behandelnden Blutkomponente hinzu gegebene 8-MOP gelangt
schnell in den Zellkern und bildet unter Bestrahlung mit UV-Licht
kovalente Kreuzvernetzungen der DNA. Diese führen zu einer
Apoptose der Zellen. Auf diese Weise inaktivierte T-Lymphozyten
können nach Reinfusion in den Körper vorteilhaft
eine tumorspezifische Immunantwort im Körper auslösen.
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Daneben
wird die erfindungsgemäße Aufgabe auch durch eine
Behandlungsvorrichtung mit wenigstens einer Einrichtung gemäß Anspruch
22, insbesondere zum halb- oder vollautomatisierten Durchführen
des erfindungsgemäßen Verfahrens gelöst.
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Geeignete
Einrichtungen können zum Beispiel ein Mikroprozessor mit
einem vorgegebenen Programmablauf zur Durchführung eines
erfindungsgemäßen Verfahrens, weitere zur Ausführung
eines automatisierten Verfahrens vorteilhafte Komponenten, wie beispielsweise
Speichereinrichtungen, Regeleinrichtungen, Dosiereinrichtungen,
Pump- und/oder Ansaugeinrichtungen, Zentrifugationseinrichtungen,
Messeinrichten, wie Sensoren, Recheneinrichtungen, Einrichtungen
zum Abmessen, zum Vergleichen, zum Abdichten, zum Sterilisieren
sowie weitere zum Ausführen einzelner Verfahrensschritte geeignete
Einrichtungen aufweisen.
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Das
Messen der Hämoglobin- und/oder Erythrozytenkonzentration
kann beispielsweise automatisch mittels einer dafür geeigneten
Messeinrichtung erfolgen. Auch die Zugabe einer die Hämoglobin- und/oder
Erythrozytenkonzentration senkenden Substanz kann – beispielsweise
basierend auf einem erhaltenen Messergebnis – nach Vergleichen
des Messwerts mit einem vorgegebenen Sollwert in einer dafür
geeigneten Einrichtung automatisch mit einer zum Zugeben einer die
Hämoglobin- und/oder Erythrozytenkonzentration senkenden
Substanz geeigneten Dosiereinrichtung erfolgen. Die vorliegende
Erfindung ist jedoch nicht auf bestimmte für das Verfahren der
vorliegenden Erfindung geeignete Behandlungsvorrichtungen beschränkt,
sondern kann auch weitere Einrichtungen umfassen. Diese können
weitere, sich an das erfindungsgemäße Verfahren
anschließende und/oder vor Ausführen des erfindungsgemäßen
Verfahren stattfindende Prozesse steuern und/oder regeln. Dies schließt
beispielsweise, ohne darauf beschränkt zu sein, das automatisierte
Reinfundieren der behandelten Blutkomponenten in das Gefäßsystem
des Patienten und/oder das Zuführen des von diesem Patienten
oder einem anderen Spender gewonnenen Blutes in den erfindungsgemäßen Beutel
ein.
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Durch
die vom erfindungsgemäßen Beutel umfasste Zugabeeinrichtung
zum Zugeben des UV-aktivierbaren Wirkstoffs in das Innere des Beutels kann
unter Verminderung der Gefahr einer möglichen Kontamination
vorteilhaft auf im Stand der Technik erforderliche Komponenten verzichtet
werden, da es möglich ist, die wenigstens eine erste Blutkomponente
im Inneren des Beutels von der wenigstens einen zweiten Blutkomponente
im Inneren des Beutels, in welchem auch die Photobehandlung erfolgt,
zu separieren. Dies erübrigt vorteilhaft ein Umfüllen
des Buffy Coat von einem ersten Beutel, in welchem die Separation
erfolgt, in einen zweiten Beutel, in welchem die Photobehandlung
stattfindet. Dabei kann vorteilhaft Material einspart werden, indem
ein zweiter Beutel wie z. B. ein separater MOP-Beutel entbehrlich
wird. Dies trägt vorteilhaft zur Senkung der Behandlungskosten
bei. Gleichzeitig kann der apparative Aufwand einer Behandlungsvorrichtung
reduziert oder die manuelle Tätigkeit verringert werden,
da die zur Behandlung der wenigstens einen Blutkomponente erforderlichen
Anforderungen von einem einzigen erfindungsgemäßen
Beutel erfüllt werden können. Das Zentrifugieren
wird ebenfalls erleichtert, wenn auf einen zusätzlichen
Beutel wie einen separaten MOP-Beutel verzichtet wird, wie dies
mit der vorliegenden Erfindung möglich ist. Die im Inneren
des Beutels verbleibende Blutkomponente kann im Beutel verbleiben
für eine weitere Verwendung oder eine Lagerung zur späteren
Verwendung ohne weiter aufgereinigt oder zur Lagerung umgefüllt
werden zu müssen.
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Bei
der vorliegenden Erfindung werden die Blutkomponenten in den erfindungsgemäßen
Beutel aufgenommen, dort separiert und auch behandelt. Im Gegensatz
zu herkömmlichen Verfahren kann die Behandlungsdauer mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren deutlich verringert
werden, u. a. da die Separation off-line erfolgen kann, der Spender
daher während der Separation nicht an die Behandlungsmaschine
gebunden ist. Daneben kann die Menge der für die Behandlung
oder Aufreinigung benötigten Blutkomponente insbesondere
beim off-line durchgeführten Verfahren unter Verwendung
des erfindungsgemäßen Beutels reduziert werden.
Aufgrund einer verringerten Zeitdauer und der mit einer verringerten Blutmenge
einhergehenden apparativen Einsparung können wiederum die
Behandlungskosten und die mit dem erforderlichen Aufenthalt in der ärztlichen oder
klinischen Einrichtung erforderlichen Kosten gesenkt werden. Das
erfindungsgemäße Verfahren kann des Weiteren ohne
Einsatz einer Antikoagulanz mit den hiermit verbundenen, dem Fachmann
bekannten Vorteilen durchgeführt werden.
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Eine
erfindungsgemäße Behandlungsvorrichtung zum halb-
oder vollautomatisierten Durchführen des erfindungsgemäßen
Verfahrens kann zur weiteren Vereinfachung und Kostenersparnis beitragen.
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Es
wird darauf hingewiesen, dass die Erfindung nicht auf die Behandlung
von Blutkomponenten beschränkt ist: Jede Art der Zellseparation
unter Einsatz eines wie oben beschriebenen Beute bei folgender Photobehandlung
ist von der Erfindung umfasst. Der Beutel, das Beutelset und das
Verfahren sind entsprechend ausgestaltet. Ferner können
weitere Körperflüssigkeiten wie Lymphe, Galle,
Urin in dem erfindungsgemäßen Beutel behandelt
werden. Die Behandlung ist nicht auf die alleinige Zugabe eines UV-aktivierbaren
Wirkstoffs beschränkt. Ferner können weitere Wirkstoffe
und/oder Maßnahmen zur Behandlung der im Inneren des Beutels
vorhandenen Komponente eingesetzt werden. Die in den Patienten zu
reinfundierende Komponente kann daneben nach der Behandlung mit
weiteren Komponenten, wie Dialysier- und/oder Substitutionsflüssigkeiten
ergänzt werden.
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Unter
Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnung wird die vorliegende Erfindung
beispielhaft beschrieben. Es gilt:
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1 zeigt
eine schematische Seitenansicht eines erfindungsgemäßen
Beutels.
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1 zeigt
einen Beutel 1 mit einem Inneren 3 zum Aufnehmen
von wenigstens einer Blutkomponente 5 zu deren Behandeln gemäß der
vorliegenden Erfindung. Der Beutel 1 nimmt die wenigstens
eine Blutkomponente 5 in seinem Inneren 3 auf.
Eine Zugabeeinrichtung 7 ist an der in 1 linken
unteren Seite des Beutels 1 vorgesehen. Des Weiteren sind am
oberen Ende 9 des Beutels 1 eine erste Einrichtung 11 und
am unteren Ende 13 des Beutels 1 eine zweite Einrichtung 15 zum
Zuführen und/oder Entnehmen von mittels Zentrifugation
abgetrennten Blutkomponenten vorgesehen. Eine weitere Ableitung 17 für
Blutkomponenten ist ebenfalls am oberen Ende 9 des Beutels 1 vorgesehen.
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Der
erfindungsgemäße Beutel kann in jeder Ausführungsform
Halterungen zu seiner Befestigung in einer Zentrifugiereinrichtung
aufweisen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - EP 1902740
A1 [0005, 0013, 0022]
- - WO 2005/004862 A2 [0013, 0022]