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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Gebiet der
Erfindung
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Die
Erfindung bezieht sich auf kontinuierliche Zellinien, abgeleitet
von normalem adultem humanem Lebergewebe. Diese Zellinien zeigen
morphologische Eigenschaften und Genexpressionseigenschaften, die mit
der Herkunft normaler humaner Leberepithelzellen übereinstimmen.
Die Zellinien werden durch die Expression des großen T-Antigens
(TAg) des SV40-Virus immortalisiert, sind aber nicht tumorbildend.
Als solche stellen sie eine reproduzierbare Quelle von Zellen für Studien
der Initiierung und Progression von Karzinogenese, besonders von
chemischer und viraler Karzinogenese, verursacht durch den Lebermetabolismus
von nicht tumorbildenden Vorläuferverbindungen
zu genotoxischen Substanzen oder durch Infektion mit onkogenen Hepatitisviren,
bereit.
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Beschreibung
des Standes der Technik
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In
dieser Patentanmeldung werden durchweg zahlreiche Artikel der wissenschaftlichen
Literatur zitiert. Jede dieser Referenzen wird hiermit in ihrer
Vollständigkeit
durch ein solches Zitat berücksichtigt.
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Kaighn
und Prince (1) beschrieben vor mehr als 20 Jahren klonabgeleitete
Kulturen von fötalen,
infantilen und adulten humanen Donoren. Diese Kulturen hatten alle
begrenzte Lebenserwartungen. Ihre Beobachtungen wiesen auf die Existenz
von normalen adulten humanen Leberepithelzellen hin, die entweder
weniger differenziert werden oder in der Lage sind, sich einer retrograden
Differenzierung in eine Form zu unterziehen, die in der Lage ist,
einige Populationsverdopplungen in vitro zu vervollständigen,
wenn unter entsprechenden Bedingungen kultiviert. Kulturen von Ratten-Leberepithelzellen
sind etabliert worden (2, 3), aber diese Kulturen, wie diese von
Kaighn und Prince, haben nur eine begrenzte Lebenserwartung. Kürzlich beschrieben
wir ein serumfreies Kulturmedium (LCM, unten beschrieben), das die
ausgedehnte Replikation normaler humaner Leberepithelzellen unterstützt (4).
Das Wachstumspotential der Leberzellen auf diesem Medium war jedoch immer
noch begrenzt, d. h., es wurden nie mehr als 12 Zyklen von Zellteilungen
in jeder unserer Kulturen erhalten. Alle diese Kulturen sind für langfristige
Studien aufgrund ihrer begrenzten Lebenserwartung nicht geeignet.
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Die
metabolische Aktivierung von Umweltkarzinogenen aus verschiedenen
chemischen Klassen ist in humanen Lebergewebeexplantaten oder Mikrosomen
und in isolierten humanen Leberepithelzellen studiert worden (5).
Außerdem
zeigen die beobachteten Tierarten spezifischen Unterschiede im Metabolismus
von Aflaxtoxin B1 (AFB1)
und 2-Ace-tylaminofluoren die Notwendigkeit an, die humane Leber
oder die Leberepithelzellen zu studieren. Weil jedoch die Gewebeverfügbarkeit
begrenzt ist, unterscheiden sich die Individuen in ihrer Neigung
zu einem xenobiotischen Metabolismus, und reproduzierbare in vitro
Bedingungen sind schwierig zu etablieren, ein reproduzierbares System
mit humanen Leberzellen für
pharmako-toxikologische Studien ist nicht etabliert worden.
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Mehrere
Forschergruppen haben berichtet, daß die Langlebigkeit von Kulturen
humaner Epithelzellen durch Transformation mit dem SV40-Virus großes T-Antigen
(TAg)-Gen erhöht
werden kann oder in einigen Fällen
unbegrenzt gemacht werden kann (5, 6). Derartig transformierte Zellen
können
einen beinahe normalen Karyotyp haben, und einige von den isolierten
behalten viele von den Wachstums- und Differenzierungseigenschaften
ihrer normalen Gegenstücke,
einschließlich
der Nicht-Karzinogenität.
Außerdem
haben Woodworth et al. und Ledley et al. (7–9) berichtet, daß Ratten-Leberepithelzellen,
die mit einem SV40-TAg-Gen transformiert wurden, mehrere normale
Leberepithelzelleneigenschaften behielten. Leider sind solche Kulturen
für Studien
von humaner Karzinogenese und Arzneimittelmetabolismus nicht nützlich,
da der Metabolismus xenobiotischer Verbindungen in Menschen und
in Ratten sehr unterschiedlich sein kann.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
menschliche Leber ist eines der wenigen Organe in Erwachsenen, das
zur Regeneration fähig
ist. Jedoch ist noch nie eine kontinuierlich replizierende Kultur
von nicht neoplastischen adulten humanen Leberepithelzellen etabliert
worden. Wir offenbaren hierin die Etablierung einer kontinuierlichen
Kultur normaler humaner Leberepithelzellen (Hepatozyten) durch Infektion
replikativer Kulturen von solchen Zellen mit einem retroviralen
Vektor, der das SV40 TAg-Gen enthält. Diese Zellinien (THLE-Zellen) überwinden
die Mängel
von vorhergehenden Zellinien bezüglich
der Begrenzung der Lebenserwartung oder des nicht humanen Ursprungs und
liefern damit eine reproduzierbare Quelle von Zellen für langfristige
Studien der humanen Karzinogenese und Toxikologie.
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Die
Zellen scheinen immortal zu sein, d. h. sie haben eine unbegrenzte
Lebenserwartung in vitro. Die Zellen von hierin beschriebenen Linien
sind nicht tumorbildend und liefern so eine Quelle für Studien
von Prozessen, bei denen Zellen tumorbildend gemacht werden. Sie
sind besonders wertvoll im Studium chemischer Karzinogenese, da
angenommen wird, daß der
Metabolismus nicht karzinogener Vorläuferverbindungen durch Leberenzyme
zu einer genotoxischen Verbindung ein Hauptmechanismus der Karzinogenese
durch Chemikalien ist. Daher liefern die Zellen ein Mittel zum Screenen
von Chemikalien auf karzinogenes Potential durch Exposition der
Zellen mit dem angenommenen karzinogenen Vorläufer und einen Assay zur Umwandlung
der Zellen zu einem tumorbildenden Phänotyp. Die Reproduzierbarkeit
eines solchen Assays hängt
davon ab, ob man eine reproduzierbare Zellinie hat, um die obigen
Tests auszuführen.
Die THLE-Zellinien der gegenwärtigen
Erfindung liefern solche reproduzierbaren Zellinien.
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Außerdem könnten sich
die THLE-Zellen der vorliegenden Erfindung in der Untersuchung der
Kontrolle von Differenzierungsprozessen als nützlich erweisen. Es wird allgemein
angenommen, daß Proliferation
und Differenzierung entgegenwirkende zelluläre Prozesse sind (47, 48).
Daher können
die THLE-Zellen benutzt werden, um Arzneistoffe zu identifizieren,
die bei der Behandlung von Lebertumoren nützlich sind, indem die Wirkung
solcher Arzneistoffe auf den Phänotyp
der THLE-Zellen untersucht wird. Verbindungen, die die terminale
Differenzierung der THLE-Zellen induzieren, würden als vielsprechende Kandidaten
betrachtet werden.
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Die
Einführung
von Onkogenen zusätzlich
zu dem SV40 TAg-Gen kann auch in den THLE-Zellen durchgeführt werden,
um die Wirkung der Expression von solchen zusätzlichen Onkogenen auf die
tumorbildenden Eigenschaften oder anderen phänotypischen Aspekten der THLE-Zellen
zu untersuchen. Die so abgeleiteten Zellinien können wiederum als Tar get in
Screeningassays für
Verbindungen benutzt werden, die wirkungsvoll sind, die Proliferation
von Zellen, die diese zusätzlichen
Onkogene exprimieren, zu stoppen.
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Schließlich sind
Leberepithelzellen der Zelltyp, der durch Hepatitisviren (HepA,
HepB, HepC und nicht-A-nicht-B-Hepatitis) infiziert wird und auch
der Zelltyp, der durch viele humane Parasiten infiziert wird. Daher
liefern die THLE-Zellen einen in vitro-Wirt für das Wachstum dieser Organismen
und folglich ein in vitro-System zum Studium der Zellbiologie solcher
Infektionen und zum Screenen von Verbindungen auf Wirksamkeit bei
der Hemmung oder Heilung solcher Infektionen.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 zeigt die Morphologie und Expression
zellulärer
Marker in THLE-2-Zellen;
Phasenkontrastaufnahme, die das epitheliale Auftreten von THLE-2-Zellen
(A) zeigt, indirekte Immunfluoreszenzanfärbung für SV40-T-Antigen (B) und Cytokeratin
18 (C), die die Anwesenheit beider Proteine in nahezu 100% der Passage-5-Zellen
demonstriert, Immunperoxidaseanfärbung,
die die klonale Expression von Albumin in THLE-2-Zellen der Passage 5 (D) zeigt. Für die Immunfluoreszenz-Analysen
wurde nicht spezifische Bindung mit dem entsprechenden Blockserum
(1 : 100 Verdünnung,
20 min.) blockiert. Anschließend
wurden Antikörper
(IgG), spezifisch für
Albumin (1 : 20; American Qualox, La Mirada, CA) allgemeine Cytokeratine
(1 : 15; ICN, Costa Mesa, CA), Cytokeratin 18 Cytokeratin 19 (1
: 20 jedes; ICN, Costa Mesa, CA), α-Fetoprotein (1 : 50; Zymed,
San Francisco, CA), α1-Antitrypsin, α2-Makroglobulin
(1 : 50; Chemicon, Inc., Temecula, CA) und SV40 T-Anigen (1 : 5;
Oncogene Science, Manhasset, NY) bei Raumtemperatur (30 min. bis
1 h) inkubiert und mit fluoreszenten sekundären Antikörpern, verdünnt 1 : 32 bei Raumtemperatur
(1 h) entwickelt. Immuncytochemisches Anfärben für Albumin wurde durch Inkubation
mit sekundären
(Kaninchen anti-Maus; Da koCorp, Santa Barbara, CA) und tertiären (Schwein
anti-Kaninchen; DakoCorp, Santa Barbara, CA) Antikörpern und
durch Entwicklung mit Meerrettich-Peroxidase bei Raumtemperatur
(30 min. jede Inkubation) durchgeführt.
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2 zeigt die Albuminsekretion von THLE-2
(A) und THLE-3 (B). Nach Normierung auf den gleichzeitig immunpräzipitierten
Albuminstandard von 3 ng in A und 2 μg in B annähernd 300 pg/ml, 70 pg/ml und 14.5
ng/ml durch Densitometrie wurde Albumin in 24 Stunden von THLE-2
(Rb), THLE-2 (FL) bzw. von THLE-3 (FL) sekretiert.
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3 zeigt die Karyotypen von THLE-2 und
THLE-3. Die Monosomie der Chromosomen 2 und 10, ein Bruch des Chromosoms
1 (Pfeil) und eine 22q+-Translokation, die zu dem Markeρchromosom
M1A führt,
charakterisieren die nahe-diploide Metaphase von THLE-2 an der Passage
18 (A). Typische SV40 T-Antigenwirkungen wurden auch in THLE-3 bei
der Passage 22 (B) detektiert, veranschaulicht durch die Monosomie
der Chromosomen 13 und 22 und die Deletionen in den Chromosomen
2 und 8. Ein nicht identifiziertes Markeρchromosom (M) wird auch gesehen.
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4 zeigt die Ergebnisse eines Experiments,
das die metabolische Aktivierung von Karzinogenen untersucht. Die
THLE-2-Zellen werden mit 1.5 μM 3H-B[a]p, 32 μM 3H-AFB1 oder entsprechend mit 50 μM DMN inkubiert
(24 h). Die Vorbehandlung mit Arochlor 1254 wurde 24 Stunden vor
der karzinogenen Behandlung durchgeführt. Die Zellen wurden dann
mit Trypsin, suspendiert in einem Lysepuffer (5–10 ml), (Applied Biosystems,
Foster City, CA), geerntet und mit Ribonuklease und Proteinase K
(2 h jede) behandelt. Karzinogenmodifizierte DNA wurde aus Zellen
durch eine Chloroform-/Phenol-Extraktion isoliert (39), hydrolysiert
und chromatographiert. Die BPDE-DNA-Addukte wurden durch Mischen
der hydrolysierten DNA-Basen mit UV absorbierenden Mengen von bekannten
BPDE-DNA-Standards identifiziert und auf Sephadex LH20-Säulen fraktioniert
und weiter durch HPLC charakterisiert (A; Arochlor induziert; O,
nicht induziert) (24). Die Northern Blot Analyse (B) von polyA+-selektierter mRNA zeigte eine Induktion
von CYP1A1, normiert auf GAPDH, wo Arochlor < B[a]P < Arochlor + B[a]P. Die relativen CYP1A1/GAPDH-Verhältnisse
sind 0,73, 10,0 bzw. 13,1. Die Alkyl-DNA-Addukt-Analyse wurde durch HPLC durchgeführt und
durch 32P-Postmarkierung detektiert. Autoradiogramme
der zweidimensionalen TLC-Trennung
eines Nukleotid-32P-Postmarkierung-Assays von DNA aus unbehandelten
Zellen (C) zeigten keine detektierbaren N7-Methyl- Deoxyguanosinaddukte,
aber Zellen, die DMN ausgesetzt wurden (D), hatten detektierbare
Werte, wie in diesem Fall gezeigt, bei 28 fmol pro μg DNA. Die
Addukte koeluierten mit UV-Markern des postmarkierten Produkts,
um die Adduktidentität
zu bestätigen. Der
Wert des Addukts wurde durch den Gebrauch von Szintillationszählung und
Kalibrierkurven für
bekannte versus detektierte molare Verhältnisse von Addukt zu unmodifiziertem
dGp bestimmt. Die gereinigte DNA aus AFB1-behandelten
Zellen wurde durch eine Hochleistungs-HPLC-Adduktreinigung und Detektion
untersucht (23). Die HPLC-Profile der AFB1-DNA-Addukte
identifizierten nach 24 Stunden AFB1-fAPyr
als das Hauptprodukt (E). Identifikationen beruhen auf einer Koelution
mit authentischen Standards.
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5 zeigt die Northern Blot Analyse von
Phase-ΙΙ-Enzymen.
Die gesamte RNA wurde isoliert aus THLE-Zellen, normalem adultem
Lebergewebe, Fall 88-5, was zu der Etablierung von THLE-2, der hepatoblastomischen
Zellinie, HepG2, und zu den normalen humanen bronchialen Epithelzellen
(NHBE) führte.
Beruhend auf der Ethidium Bromid-Anfärbung (GAPDH unterschätzte die
Menge an RNA, die aus der Leber zugeführt wurde) wurde eine ähnliche
Expression der Epoxid-Hydrolase (A), GPX, SOD (B) in den THLE-Zellen
und der menschlichen Leber gefunden, wohingegen die Expression von
CAT (A) und Cytochrom P450 Reduktase (B, NADPH-red.) reduziert wurde.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Die
Zellinien der gegenwärtigen
Erfindung liefern reproduzierbare biologische Materialien für Untersuchungen
zur Karzinogenese und Toxikologie. Die Zellen können für Untersuchungen der metabolischen
Aktivierung von Verbindungen zu Cytotoxinen oder Karzinogenen benutzt
werden. Die Zellen können
in ihrem gegenwärtigen
Zustand benutzt werden, oder es können alternativ exogene Gene
zusätzlich
zu dem SV40 T-Antigen in die Zellen eingeführt werden. Ähnlich können die
Zellinien der gegenwärtigen
Erfindung mit verschiedenen Viren infiziert werden, die bei humaner
Krankheit, wie beispielsweise Hepatitis, von Interesse sind.
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Gene
von Interesse in den Studien der Karzinogenese und Toxikologie könnten beispielsweise
Onkogene per se, Wild-Typ-Gene oder mutierte Tumorsuppressorgene
oder Gene sein, die Enzyme für
den Metabolismus xenobiotischer Verbindungen kodieren. Eine Familie
besonders interessanter Gene sind die Mutanten des Tumorsuppressorgens
p53, die in Zusammenhang mit der Progression einer Vielzahl von
Tumortypen gebracht worden sind.
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Die
Zellinien der gegenwärtigen
Erfindung, entweder wie hierin beschrieben oder zusätzliche
exogene Gene enthaltend, sind beim Screenen und Studium der Wirkungsweise
therapeutischer Verbindungen, die die Genexpression in den Zellen
verändern
oder die die toxikologischen Wirkungen einiger Sekundärsubstanzen verändern, nützlich.
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Bevorzugte
Ausführungsformen
der Erfindung werden mit Hilfe der Beispiele unten beschrieben.
Diese Beispiele sind ausdrücklich
dazu bestimmt, den Umfang der Erfindung eher zu veranschaulichen
als zu begrenzen.
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Die
Zellproliferation wird in einer Vielzahl von Experimenten, unten
beschrieben, gemessen. Daher werden die Methoden, die für solche
Messungen benutzt werden, als allgemeine Methoden dargelegt. Die DNA-Synthese wird in
Zellen, geimpft bei einer klonalen Dichte (100 Zellen/cm2) gemessen. Das Medium wird am nächsten Tag
gegen ein frisches Medium ausgetauscht, und nach zwei zusätzlichen
Tagen der Inkubation wird [3H]-Thymidin
(New England Nuclear) zu den Zellkulturen bei 0,5 μCi/ml hinzugefügt. 24 Stunden
später wird
die sauer fällbare
Fraktion auf Glasfaserfiltern gesammelt, und die eingebaute Menge
an [3Η]
wird durch Szintillationszählung
quantifiziert. Alternativ wird die Proliferation durch Zählen der
Anzahl der Zellen in jeder Kolonie gemessen. Das Medium wird gegen
ein Medium ausgetauscht, in welchem die Proliferation einen Tag lang
untersucht werden soll, folgend der Impfung bei der klonalen Dichte,
und die Schalen werden für
weitere 7 Tage inkubiert. Die Zellen werden dann formalinfixiert
und mit Kristallviolett angefärbt.
Die Zahl der Zellen pro Kolonie wird bestimmt, und die Populationsverdopplungen
pro Tag werden, wie vorher beschrieben, berechnet (13).
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Für viele
der beschriebenen Experimente, beispielsweise die Southern und Nothern
Blot Analysen und metabolischen Experimente, werden die Kulturen
zu einer hohen Dichte gezüchtet.
Solche Kulturen werden in T175-Gewebekulturkolben oder in 800 ml
Rollflaschen inkubiert und zu einer Dichte von 3.7 × 104 Zellen/cm2 gezüchtet.
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Beispiel 1: Etablierung
von kontinuierlichen Kulturen von normalen adulten humanen Leberepithelzellen
(THLE-Zellen)
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i) Primäre Kultur
von normalem adultem Lebergewebe
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LCM-Medium
(4) besteht aus PFMR-4 Medium (Biofluids, Rockville, MD), worin
die Ca2+-Konzentration auf 0,4 mM reduziert
wird und Arginin durch 0,3 mM Ornithin ersetzt wird, ergänzt mit
Insulin (1,45 μM), Transferrin
(125 nM), Choleratoxin (300 pM), epidermalem Wachstumsfaktor (825
pM), Hydrokortison (0,2 μM),
Triiodothyronin (10 nM), retinoide Säure (10 nM), Phosphoethanolamin
(0,5 μM),
Ex-Cyte V (312 μM), Rinderhypophysenextrakt
(ref. 10, 7,5 μg
Protein/ml) und chemisch denaturiertem Serum (10).
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Um
ein LCM-Medium, konditioniert durch Hep-G2-Zellen (HGLCM), zu machen,
werden Hep-G2-Zellen (American Type Culture Collection, Rockville,
MD) in einem DMEM-Medium, ergänzt
mit 10% fötalem
Rinderserum, gehalten. Nahkonfluente Kulturen solcher Zellen werden
zwei mal mit LCM gewaschen und dann in LCM für 72 Stunden gehalten. Das überstehende
Medium (HGLCM) wird entfernt, durch Filtration über eine 0,22 μm Membran
sterilisiert und unter sterilen Bedingungen gelagert.
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Normale
Leberepithelzellen werden durch Collagenase/Dispase-Perfusion des
linken unteren Flügels der
Leber aus einer unmittelbaren Autopsie adulteρ Donoren mit keiner klinischen
Evidenz auf Krebs erhalten (11). Die Kulturen werden in Kolben geimpft,
die mit Collagen I vorbeschichtet worden sind (VitrogenTM,
Celtrix Laboratories, Palo Alto, CA) und über Nacht in Waymouth's Medium, 10% fötales Rinderserum
enthaltend, inkubiert worden sind. Am folgenden Tag werden die Kulturen
mit Phosphat-gepuffertem Salin (PBS) gewaschen und das Medium gegen
HGLCM ausgetauscht.
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Innerhalb
von 2 bis 4 Tagen der Isolation der normalen Zellen werden Gruppen
von zufällig
platzierten replizierenden Zellen mit einer epithelartigen Morphologie
evident. Diese Kulturen bilden nach 10 bis 14 Tagen der Inkubation
eine konfluente Monoschicht. Diese normalen Zellen können bei
einem Aufteilungsverhältnis von
1 : 4 subkultiviert werden, indem die gleiche Collagenase-/Dispaselösung benutzt
wird, wie sie beim Etablieren der primären Kultur, um die Zellen von
der Oberfläche
des Kulturgefäßes zu entfernen,
benutzt wird. Die durchschnittliche Lebenserwartung dieser normalen
Leberepithelzellkulturen ist 12 Populationsverdopplungen.
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ii) Produktion des SV40
TAg-exprimierenden Retrovirus
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Ein
rekombinanter Retrovirus, der das große T-Antigen-Gen des SV40-Virus trägt, wird
durch Insertion des BgII-HpaI-Fragmentes der SV40-viralen DNA (Nukleotide
5235–2666)
in die BamHI-Stelle des pZipNeoSVX (12) retroviralen Vektors hergestellt,
indem BamHI-Linker und standardmäßige rekombinante
DNA-Techniken benutzt werden. Dem Fragment des angewendeten SV40-Genoms
fehlt sowohl der frühe
Promotor als auch die Polyadenylierungsstelle.
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Infektiöse rekombinante
Viruspartikel werden hergestellt, indem die amphotropen Durchgangszelllinien
PA317 mit dem oben erhaltenen ecotropischen rekombinaten Vektor
transfiziert werden. Transfizierte Zellen werden durch Neomycinselektion
isoliert, und 10 Klone werden isoliert. Die klonierten PA317 Zellen
werden in einem DMEM-Medium, ergänzt
mit 10% FBS, vermehrt. Das Medium wird gegen ein serumfreies PC-1-Medium
(Ventrex Laboratories, Portland, ME) ausgetauscht, und der Virus
wird per Titer bestimmt, indem 8 × 104 NIH
3T3-Zellen in einer 60 mm Schale mit verschiedenen Verdünnungen
des überstehenden
Mediums, das den Virus der in Gegenwart von 8 μg/ml Polybren enthält, infiziert
und die Kolonien nach 10 Tagen einer Selektion, die 750 μg/ml Neomycin
benutzt, gezählt
werden.
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iii) Infektion von primären Lebergewebe-Kulturzellen
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Ein
Pool des Virus aus 7 der 10 Klone der transfizierten PA317-Zellen
wird benutzt, um die primären Lebergewebekulturen
zu infizieren. 8 × 104-Zellen der primären Kulturen wurden mit 0,1
pfu des rekombinanten Virus für
2 Stunden in der Gegenwart von 8 μg/ml
Polybren in einem PC-1-Medium infiziert. Nach der Infektion werden
die Kulturen mit HEPES gepuffertem Salin (HBS) gewaschen und in
einem LCM-Medium inkubiert. Die Infektion mit dem rekombinanten
Virus veranlaßt
praktisch alle der Leberzellen in der Kultur, sich einer schnellen
Teilung zu unterziehen. Mehrere Kulturen sind so etabliert worden.
Von diesen werden THLE-2 und THLE-3 als Massenkulturen passieren
gelassen. Anfänglich
unterziehen sich die THLE-2- und THLE-3-Zellen während den ersten sechs Wochen
nach Infektion ungefähr
25 Populationsverdopplungen, dann nimmt das Wachstum merklich ab.
Die Zellen werden bei jedem Durchgang während dieser frühen Wachstumsperiode
kryokonserviert.
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Die
THLE-2-Zellinie wurde unter den Bestimmungen des Budapester Vertrags
bei der American Type Culture Collection, 12301 Parklawn Dr., Rockville,
MD, am 16. Mai, 1989 hinterlegt, und ihr wurde die Zugangsnummer
CRL 10149 zugewiesen. Die THLE-3-Zellinie wurde unter den Bestimmungen
und Bedingungen des Budapester Vertrags bei der American Type Culture
Collection am 14. Januar, 1993 hinterlegt, und ihr wurde die Zugangsnummer
CRL 11233 zugewiesen.
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Die
THLE-2-Zellen aus solchen kryokonservierten frühen Passagebeständen werden
benutzt, um die Wachstumsantworten der Zellen auf die verschiedenen
Supplemente des LCM-Mediums zu bestimmen. Einzelne Eliminationsexperimente
zeigen, daß die
klonale Wachstumsrate der frühen
Passage-THLE-2-Zellen erhöht
wird, indem das Ex-Cyte V und das Choleratoxin aus dem LCM weggelassen
wird und auch indem das Ornithin gegen Arginin ersetzt wird. Der
Gebrauch eines Mediums, kon ditioniert durch THLE-2-Zellen eher als durch
HepG2-Zellen, verbessert weiter das Wachstum der THLE-2-Zellen.
Modifiziertes LCM-Medium (MLCM) ist somit ein reformuliertes LCM
durch die Auslassung von Ex-Cyte
V und Choleratoxin und durch den Gebrauch von Arginin eher als von
Ornithin (bei 0,3 mM) und durch Hinzufügen zu 30% des Mediumvolumens, konditioniert
durch THLE-2-Zellen eher als durch HepG2-Zellen.
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Die
THLE-2-Zellen sind für
mehr als 130 Populationsverdopplungen ohne Evidenz für eine Seneszenz kultiviert
worden, indem MLCM für
die Haltung der Kultur benutzt worden ist. Die apparente maximale
klonale Wachstumsgenerationszeit ist 24 Stunden, und ihre koloniebildende
Wirksamkeit beträgt
im Durchschnitt 15%. Die THLE-3-Zellen wurden zu einem frühen Durchgang
auf MLCM gewechselt, und infolgedessen betrat diese Zellinie nie
ein Ruhestadium. Die THLE-3-Zellen sind über mehr als 100 Populationsverdopplungen
hinweg gezüchtet
worden. Ihre Wachstumsrate ist 0,7 PDL/Tag, und ihre koloniebildende
Wirksamkeit beträgt
im Durchschnitt 15%.
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Beispiel 2: Analyse von
leberspezifischer Genexpression in THLE-Zellen
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Die
THLE-Zellen wurden für
die Expression einer Anzahl von leberspezifischen Genen sowohl auf
den transkriptionellen als auch auf den translationalen Ebenen evaluiert.
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Die
Karyotyp-Analyse wird durchgeführt,
indem in der Wissenschaft gebräuchliche
Standardtechniken benutzt werden.
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Für die Southern
Blot Analyse wird die zelluläre
DNA durch in der Wissenschaft typische Methoden extrahiert und mit
dem ClaI-Restriktionsenzym verdaut. Die DNA wird auf einem 0,7%
Agarosegel elektropho resiert und auf Gene Screen PlusTM (DuPont,
Wilmington, DE) transferiert. Genomische DNA wird auf die Anwesenheit
von SV40-T-Antigen DNA analysiert, indem sie mit dem 1.17 Kilobasenpaar
(kb) HindIII-Fragment des
großen
T-Antigen-Gens, markiert mit 32P, durch
den Gebrauch einer Einschnittübersetzung
entsprechend der Methode, beschrieben durch den Hersteller (DuPont),
untersucht wird.
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Die
mRNA-Expression wird sowohl durch Northern Blot Analyse als auch
durch in situ Hybridisierung bestimmt. Für das Northern Blotting wird
die RNA, wie vorher beschrieben (15), durch Hybridisierung an ein biotinyliertes
Oligo-dT, gefolgt durch das Einfangen der hybridisierten RNA mit
paramagnetischen Streptavidin Beads (Promega, Madison, WI), isoliert.
Das Hybridisierungsprotokoll ist auch vorher beschrieben worden (15).
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Für eine in
situ Hybridisierung werden die Zellen für 10 Tage in Kulturkammer-Objektträgern inkubiert, dann
zwei mal mit PBS (pH 7,4) gewaschen und für 3 Minuten in PBS, das 4%
Paraformaldehyd, 2% Saccharose, 5 mM MgCl2 und
0,02% Diethylpyrocarbonat enthält,
fixiert. Die Folien werden dann mit zweimaligem Austausch von PBS,
das 5 mM MgCl2 enthält, gewaschen und dann für 10 Minuten
in 0,1 M Glycin/0,2 M Tris inkubiert und anschließend durch
eine 10minütige
Inkubation in 5% Acetanhydrid/0,1 M Triethanolamin, pH 8,0 acetyliert.
Die Objektträger
werden dann in PBS gewaschen und in 50% Formamid, 2× SSC, 10
mM Dithiothreitol (DTT) bei 52°C
für 10
Minuten vorhybridisiert. Die Hybridisierung wird bei 50°C, wenn cRNA-Proben benutzt
werden, oder bei 42°C,
wenn cDNA-Proben benutzt werden, in 50 Formamid, 2× SSC, 0,1
M DTT, 1 mg/ml tRNA, 10 mg/ml sonorisiertes Lachssperma DNA, 2 mg/ml
Rinderserumalbumin (BSA) und 6 × 104 cpm/μl
der Probe durchgeführt.
Nach der Hybridisierung werden die Folien, untersucht mit cRNA,
in 50% Formamid, 5× SSC,
bei 50°C
für eine
Stunde gewaschen, dann RNAse verdaut, wie durch Maier et al. (16) beschrieben.
Die Objektträger
werden dann bei 45°C
in 50% Formamid, 2× SSC
für 30
Minuten und schließlich in
2× SSC
für 30
Minuten bei 45°C
gewaschen. Die Objektträger,
untersucht mit cDNA-Proben, werden in 50% Formamid, 2× SSC bei
37°C für 30 Minuten,
dann in 50 Formamid, 1 × SSC
bei Raumtemperatur und schließlich
in 1 × SSC
bei Raumtemperatur gewaschen. Die hybridisierten Objektträger werden
dann autoradiographiert, indem eine NBT2-Emulsion (Eastman Kodak)
benutzt wird, exponiert bei 4°C
für 7 bis
10 Tage und entwickelt mit einem Kodak D19-Entwickler, dann gegengefärbt mit
Hematoxylin und Eosin, dehydratisiert und befestigt mit Permount.
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Die
cDNA-Proben werden durch Einschnittübersetzung markiert, indem 35S dCTP als Substrat benutzt wird. Die Durchschnittslänge solcher
Proben ist 0,2 kb. Riboproben (cRNA) werden durch das Transkriptionsprotokoll
von Melton et al. (17) vorbereitet, indem 35S
UTP als das markierte Nukleotid benutzt wird. Die Transkripte werden
dann teilweise mit Alkali hydrolysiert, so daß das meiste der Markierung
aus 100–200
nukleotidlangen Fragmenten besteht.
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Die
Anwesenheit der Epoxidhydrolase wird in den Zellinien durch Hybridisierung
mit einer humanen Genprobe bestimmt; entweder die SmaI-XhoI-Fragmente (0,4
kb) oder die NcoI-NspI-Fragmente (0,9 kb) des Plasmids R60 (Oxford
Biochemicals, Oxford, MI 48051). Die NADPH-Cytochrom p450 Reduktaseprobe stammt
vom Plasmid hp450 (F. Gonzales, National Cancer Institute, National
Institutes of Health, Bethesda, MD) durch EcoRI-Verdau und Isolierung
des 2,4 kb-Fragments. Die Expression von Superoxid-Dismutase (SOD)
wird durch Hybridisierung an ein 0,45 kb EcoRI-HindIII-Fragment
der humanen cDNA, die von dem Plasmid sp65/SOD (18) erhalten wird,
bestimmt. Die Gluthathionperoxidase wird durch den Gebrauch eines 0,8
kb EcoRI-Fragments der humanen cDNA, die von dem Plasmid pSPT19/GPX
(19) erhalten wird, analysiert. Die Expression der Glutathion-S-Transferase πi, α und μ werden durch
Hybridisierung mit dem 0,73 kb EcoRI-Fragment des Plasmids pGEM4/GSTπi (J. A.
Moxow, National Cancer Institute, National Institutes of Health,
Bethesda, MD) und an das 0,7 kb EcoRI-Fragment des Plasmids pGST2-PvuII (20)
bzw. an das 0,67 kb PstI-EcoRI-Fragment
des Plasmids pGST-T-Nco (Geschenk von P. G. Board, Australian National
University) bestimmt. Die Probe für Albumin mRNA wird aus dem
Plasmid B44 isoliert (21). Die 0,73 kb Insertions-cDNA von B44 wird
in pGEM4 (Promega Madison, WI) zwischen den PstI- und den HindIII-Orten
subkloniert. Zur Detektion der mRNA Katalase wird die einschnittübersetzte
Probe aus dem 1,25 kb EcoRI-HindIII-Fragment eines Plasmids, das
das HindIII-PvuII-Fragment der humanen Katalase-cDNA enthält (22), vorbereitet. Die Proben
für die
Cytochrome p450 Isoenzyme entsprechend dem 1,0 kb 3' EcoRI 1A2, 1,0 kb
3' EcoRI 1A1, 1,3 kb
3' BamHI-EcoRI IIA3,
dem 3' 1.6 kb BamHI-EcoRI
IIE1, dem 1,1 kb 3' EcoRI
IIIA4, dem 0,8 kb 5' EcoRI
IIB1 cDNA Fragment oder der vollständigen 1,6 kb IID6 cDNA, isoliert
durch EcoRI Verdau des Plasmids, geliefert von F. Gonzales (National
Cancer Institute, National Institutes of Health, Bethesda, MD).
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Für die Immuncytochemie
werden die Zellen auf nahe Konfluenz auf den Glaskammerträgern (Lab-Tek)
gezüchtet
und in Phosphat-gepuffertem Salin (PBS) gewaschen. Die Zellen werden
durch Eintauchen der Träger
in einen Phosphatpuffer, der Paraformaldehyd (für Albuminanfärbung) oder
100% Methanol bei 4°C
(für Cytokeratin
und TAg-Anfärbung)
enthält,
fixiert. Die Träger
werden dann in PBS gewaschen, und das entsprechende Blockserum (1
: 100 Verdünnung)
wird auf jede Folie für
20 Minuten gelegt. Die primären Antikörper (IgG)
gegen Albumin (1 : 20 Verdünnung,
ICN, Costa Mesa, CA), allgemeine Cytokeratine (1 : 15 Verdünnung, ICN),
Cytokeratin 18 und Cytokeratin 19 (beide bei 1 : 20 Verdünnung, ICN)
und SV40 T-Antigen (1 : 5 Verdünnung,
Oncogene Science, Manhasset, NY) werden auf die Träger appliziert
und für
30 Minuten bis 1 Stunde bei Raumtemperatur inkubiert. Die Träger werden
in PBS gewaschen, um ungebundenen Antikörper zu entfernen. Für Immunfluoreszenzstudien
werden die mit Fluorescein-Isothiocyanat oder Tetramethylrhodamin-Isothiocyanat
markierten sekundären
Antikörper
auf die Folien für
1 Stunde bei Raumtemperatur gelegt. Zum Anfärben mit Meerrettich-Peroxidase
(HRP) werden die Träger
mit Schwein-anti-Maus-sekundärem Antikörper für 30 Minuten
bei Raumtemperatur inkubiert, in PBS gewaschen und dann mit HRP-verbundenen Kaninchen-anti-Schwein-tertiärem Antikörper unter
den gleichen Bedingungen inkubiert. HRP wird durch den Umsatz eines
Benzidinsubstrats detektiert.
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Für negative
Kontrollexperimente wurden 3T6 Maus Fibroblastenzellen benutzt.
HepG2-Zellen wurden als eine positive Kontrollzellinie benutzt.
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Die
Albuminsekretion von den THLE-Zellen wurde durch Western Blot Analyse
von immunpräzipitiertem
Albumin untersucht. Die Zellüberstände (10
ml von 72 h Kulturen von ungefähr
0,6 × 106 Zellen/ml in Kolben oder 1,2 × 106 Zellen/ml in Rollflaschen, die Zellen wurden
auf LCM ohne konditioniertes Medium 24 Stunden von dem Assay verlegt)
wurden auf die Salz- und Detergenzienkonzentration von RIPA (1×) (40),
immunpräzipitiertes
Albumin (4°C
: 1 h) mit anti-humanem Ziegen-Albumin (Dako, Santa Barbara, CA)
eingestellt und einer Western Blot Analyse und einer quantitativen
Densitometrie unterworfen (2). Albumin
wurde aus Zellen isoliert, die in einem serumfreien Medium für 24 Stunden
in Rollerflaschen (Rb) oder Kolben (F1) (0,5 × 106/ml;
72 h) mit 10 μl
des anti-humanen Ziegen-Albumins, gefolgt von einer Extraktion (1
h) mit Protein A Sepharose (Zymed, South San Francisco, CA) gezüchtet wunden.
Die Immunkomplexe wurden zwei mal mit RIPA-Puffer, einmal in einer
Mischung von gleichen Volumina von RIPA und TNE (0,15 M NaCl; 0,05
M Tris-HCl, pH 7,5; 1 mM EDTA) und einmal in TNE gewaschen. Das
Albuminprotein wurde in einem Probepuffer (200 μl, 0,06 M Tris-HCl, pH 6,8,
2% SDS, 10% Glycerol, 5% β-Mercaptoethanol,
0,002% Bromphenol Blau) eluiert, auf einem 7,5 SDS Polyacrylamidgel elektrophoresiert
und auf eine Nitrozellulosemembran transferiert. Die Membran wurde
gegen nicht spezifische Bindung bei Raumtemperatur vor der Hybridisierung
mit einem anti-humanen Kaninchen-Albumin-Antikörper (Dako, Santa Barbara,
CA), verdünnt
1 : 800 in TBST einschließlich einer
5% fettlosen Milch, mit einer fettlosen Milch (5%), verdünnt in TBST
(10 mM Tris, pH 7,5, 150 mM NaCl, 0,05% Tween 20) blockiert. Anschließend wurde
die Membran drei mal in TBST (10 min.) gewaschen, bei Raumtemperatur
mit einem biotinylierten Schwein-anti-Kaninchen-Antikörper, verdünnt 1 : 2000 in TBST (30 min.)
inkubiert, erneut wie oben gewaschen und bei Raumtemperatur in Streptavidin-Alkalischer-Phosphatase in
TBST (30 min.) inkubiert, die eine Farbreaktion in der Gegenwart
des Chromogens (ABComplex, Dako, Santa Barbara, CA) erzeugte.
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Die
Karyotypanalyse der THLE-2 und THLE-3-Zellen zeigt, daß beide
Linien hypodipolid (aneuplod) sind, wobei die meisten Karyotypen
beinahe dipolid sind. Der Karyotyp jeder Zelllinie ist unverkennbar;
keiner ist vollständig
normal. Beide zeigen strukturelle Veränderungen, wie beispielsweise
Chromatidenbrüche,
Deletionen und azentrische Fragmente. Sowohl die THLE-2 als auch
die THLE-3 sind bei der Tumorbildung durch subkutane Injektion in
athymische Nacktmäuse
getestet worden; keine Tumore sind 12 Monaten nach Injektion der
Zellen entstanden.
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Die
Southern Blot Analyse der DNA aus den THLE-2-Zellen zeigt, daß diese
Zellen eine einzige Kopie des SV40 T-Antigen-Gens pro haploidem
Genom enthalten. Kulturen der SV40 TAg immortalisierten Zellen werden
als Massenkulturen passagiert. Die immuncytochemische Analyse sowohl
von THLE-2- als auch von THLE-3-Zellen zwischen der dritten und
fünften
Passage zeigt, daß von
beiden Linien alle Zellen TAg in ihren Kernen exprimieren.
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Bei
früher
Passage (Passage 3) zeigen sowohl die THLE-2- als auch die THLE-3-Zellen
eine immuncytochemische Evidenz der Expression von Cytokeratin 18,
aber nicht von Cytokeratin 19. Die Zellen von frühen Passagen färben auch
positiv auf Albumin an. α-Fetoprotein
ist durch Immunanfärbung
nicht detektierbar. Die in situ Hybridisierung an mRNA-Demonstrat bestätigt die
positive Expression von Albumin und das Fehlen der Expression von α-Fetoprotein.
Die in situ Hybridisierung detektiert auch mRNA, die Transferrin, α2-Macroglobulin
und α-1-Antitrypsin
kodiert.
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Die
Wiederuntersuchung von der Cytokeratinexpression durch Immunanfärbung bei
Passage 10 zeigt, daß sowohl
Cytokeratin 18 als auch Cytokeratin 19 zu einer späteren Passage
in beiden Zellinien exprimiert werden. Die Albuminexpression in
späteren
Passagezellen (Passage 12) ist abhängig von den Kulturbedingungen.
Wachstum unter Bedingungen, die schnelle Proliferation begünstigen,
führt zu
einer geringeren Albuminexpression. Wachstum unter Bedingungen,
die Proliferation verlangsamen, wie beispielsweise Rollflaschenkultur
oder Ausplattieren auf Collagen oder MATRIGELTM-Oberflächen, führt zu einer
erhöhten
Albuminexpression. Die Albuminsekretion durch THLE-2-Zellen in Rollkulturen
war ungefähr
300 pg/ml des Kulturmediums. In der Kolbenkultur produzierten die
THLE-2- und THLE-3-Zellen 70 pg/ml bzw. 14,5 ng/ml des Albumins.
Immuncytochemische Analyse der Albuminexpression zeigt, daß Albumin
leicht in frühen
Durchgangs-THLE-2- und THLE-3-Zellen
detektiert wird. Zellinseln, die auf Albumin anfärbten, wurden von Clustern weniger
intensiv anfärbender
Zellen umgeben, was die Anwesenheit verschiedener Klontypen in der
Kultur bei einem geringen PDL anzeigte.
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Die
THLE-2-Zellen sind für
die Expression einer Anzahl von hepatocytenspezifischen Markern
evaluiert worden. Die THLE-2-Zellen exprimieren Cytokeratin 18 und
nicht Cytokeratin 19 bei einer frühen Passage, während bei
einer späteren
Passage die Expression von beiden dieser Cytokeratine beobachtet
wird. Da Cytokeratin 19 normalerweise nicht in vivo in Leberepithelzellen
exprimiert wird, sondern in Gallengangszellen exprimiert wird, ist
dies ein Hinweis darauf, daß die
THLE-Zellinien entweder zu einem primitiveren, weniger festgelegten
Zelltyp während
der Passage dedifferenzieren oder daß ein Stammzellentyp einen
selektiven Vorteil in der Kultur gewinnt. Die Evidenz, daß Gallengangszellen
und Leberepithelzellen aus einer gewöhnlichen Stammzelle entstehen,
ist kürzlich
durch andere gezeigt worden (44).
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Zellen
für die γ-GT-Anfärbung wurden
auf beschichtete Glaskammerträger
plattiert, in PBS gewaschen, in eisgekühltem Aceton (2 min.) fixiert
und bei –20°C bis zum
Gebrauch gelagert. Die histochemische Enzymreaktion für γ-GT wurde,
wie beschrieben, durchgeführt
(41). Die HepG2-Zellinie wurde als eine positive Kontrolle und die
embryonische Hamsterzellinie 3T6 als eine negative Kontrolle benutzt. γ-GT wurde
schwach durch Immuncytochemie in einigen Kolonien von THLE-2 und
THLE-3 detektiert, genauso wie in primären Kulturen vor der viralen
Transformation. 3T6-Zellen waren negativ, wohingegen HepG2-Zellen
einheitlich hohe Werte der Enzyme aufwiesen.
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Für die Faktor
VIII-Analyse, wurden die Zellen in eisgekühltem Aceton fixiert (2 min.)
und mit einem monoklonalen Mausantikörper gegen den humanen Faktor
VIII bei Raumtemperatur inkubiert (45 min.; Zymed). Primäre Kulturen
der humanen Nabelschnur-Endothelzellen wurden als eine positive
Kontrolle benutzt. Die Expression des Faktors VIII wurde in einer
frühen
oder späten
Passage in THLE-Zellen nicht detektiert.
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Die
Expression der Katalase, Superoxid-Dismutase und der Glutathionperoxidase
wird in THLE-2-Zellen durch Northern Blot Analyse evaluiert. Die
Zellen zeigen die Expression von mRNA für jedes dieser Proteine.
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Bei
der Evaluierung der mRNA-Expression stellt sich heraus, daß die frühen Passage-THLE-2-Zellen Botschaften
für Albumin,
Transferrin, α-1-Antitrypsin, α-2-Macroglobulin,
Katalase, Superoxid-Dismutase und Glutathionperoxidase exprimieren. α-Fetoproteinexpression
ist weder auf der mRNA-Ebene noch auf der Proteinebene detektierbar. α-Fetoprotein
wird normalerweise nicht durch reife Leberepithelzellen exprimiert,
sondern wird durch regenerierende Leber und häufig durch ein hepatozelluläres Karzinom
sekretiert. So zeigen die THLE-2-Zellen ein den in vivo normalen
Leberepithelzellen ähnliches
Genexpressionsmuster. Dieses Genexpressionsmuster zeigt an, daß die Kulturen
von THLE-2-Zellen (und wahrscheinlich von THLE-3-Zellen, obwohl
sie nicht so gut charakterisiert sind) hauptsächlich eine Teilungspopulation
von Leberzellen sind, die zumindest einen teilweise differenzierten
Phänotyp
aufrechterhalten.
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Frühe Passage-THLE-2-
und THLE-3-Zellen bildeten Kolonien mit einer gemischten Fähigkeit,
Albumin zu sekretieren. Wir nehmen an, daß diese Zellen dedifferenzierte
Leberepithelzellen konstituieren und eine unterschiedliche Fähigkeit
haben, Albumin zu exprimieren, oder aus Leberstammzellen, differenziert
zu Zellen mit Leberepithelzelleneigenschaften, entstanden. In Ratten,
die mit hepatischen karzinogenen oder toxischen Verbindungen behandelt
werden, werden ovale Zellen, die viel kleiner als parenchymale Leberepithelzellen oder
knotenförmige
Zellen sind, beobachtet (42–45).
Ovale Zellen können
zu Leberepithelzellen unter besonderen Bedingungen in vivo differenzieren
(43, 45, 46) und legen nahe, dass diese Zellen Stammzellen mit der Möglichkeit,
neoplastisch sowohl zu cholangiozellulären als auch zu hepatozellulären Karzinomen
transformiert zu werden, sein können
(44). Rattenovalzellen werden durch die Expression phänotypischer
Marker, wie beispielsweise Albumin, Cytokeratin 18 und 19, γ-GT, α-Fetoprotein
und Glutathion-S-Transferase
pi, charakterisiert, wohingegen die 6-Glucose-Phosphatase-Aktivität nur schwach
positiv ist (43, 45). Die THLE-Zellen haben eine epitheliale Morphologie;
frühe Passagezellen
sekretierten Albumin, exprimierten Cytokeratin 18, Transferrin, α1-Antitrypsin, α-Macroglobulin,
GST (1 und 2)
und sehr kleine Mengen von γ-GT.
Sie waren einheitlich negativ für α-Fetoprotein
und den Faktor VIII. Daher repräsentieren
die THLE-Zellen eine Population mit einem Differenzierungsgrad zwischen
ovalen Zellen und Leberepithelzellen. Die Möglichkeit, daß die THLE-Zellen
von den Leberepithelzellenvorläufern
abstammen, wie beispielsweise ovale Zellen, kann nicht ausgeschlossen
werden. Die Tatsache jedoch, daß Cytokeratin
18 exprimiert wird und α-Fetoprotein
abwesend ist, in einem sehr frühen
Stadium ihrer Etablierung, zeigt eine Abstammung von differenzierten
Leberepithelzellen eher an als von ovalen Zellen. Das Auftreten
von Cytokeratin 19 und die Abnahme in der Albuminsekretion zu späteren Durchgängen legt
nahe, daß die
Zellen in der Kultur dedifferenzieren, ein Prozeß, der oft als eine Konsequenz
der Transformation gesehen wird (47). In dem hier beschriebenen
in vitro Modell von normalen Leberepithelzellen ist die Dedifferenzierung
reversibel, weil die Albuminexpression in Rollflaschen induziert werden
kann, und indem Zellen auf extrazellulären Matrizen oder in dreidimensionalen
Aggregaten gezüchtet werden.
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Eine
zweite Konsequenz der Dedifferenzierung von Leberepithelzellen ist
der Verlust von Arzneistoff metabolisierenden Enzymen, einschließlich Cytochrom
P-450 und assoziierte gemischt-funktionale Oxidasen (48). Es ist
berichtet worden, daß Kulturbedingungen,
wie beispielsweise extrazelluläre
Matrizen (49–51), Co-Kultursysteme
(43, 52) und Hormonergänzung
(7, 53, 54) die differenzierten Funktionen, einschließlich der Phase
I und II Enzymaktivitäten
von primären
Leberepithelzellen, positiv beeinflussen (50, 55). Obwohl immortalisierte
SV-40 Rattenleberzellinien nicht umfangreich auf ihr metabolisches
Potential charakterisiert worden sind, sind die Aufrechterhaltung
und/oder Induzierbarkeit von CYP2B und CYPIA, NADPH-Dytochrom P450 Reduktase,
Glutathion-S-Transferasen und UDP-Glucuronyltransferasen mit Werten
höher als
in hu manen Hepatomzellinien oder Rattenhepatomzellinien berichtet
worden (48). Die THLE-Zellen exprimierten mRNAs der Phase II Enzyme,
wie beispielsweise die Epoxidhydrolase, CAT, GPD, SOD und GSTs in
Mengen, vergleichbar mit der humanen Leber. GST pi und α- mRNAs sind
die dominanten Formen, die in beiden THLE-Zellen bzw. der menschlichen
Leber beobachtet werden. Die NADPH-Cytochrom P450 Reduktase wurde
erhalten, aber auf einem niederen stabilen Zustand der mRNA-Ebene
als in humaner Leber.
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Beispiel 3: Karzinogener
Metabolismus durch THLE-Zellinien, DNA-Adduktbildung
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Der
Metabolismus von drei karzinogenen Vorläuferverbindungen, die DNA-Addukte
bilden, wurde in den THLE-Zellinien evaluiert. Benzo-[a]-pyren wurde als eine
Prototypverbindung der polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffklasse
von karzinogenen Vorläufern
benutzt. Ähnlich
diente Dimethylnitrosamin als der Prototyp für die N-Nitrosaminklasse der
karzinogenen Vorläufer
und Aflatoxin B1 dient als Prototyp für Mikrotoxine,
die von Mikroorganismen gemachte Verbindungen sind, bei denen gezeigt
worden ist, daß sie
durch die Säugerleber
zu karzinogenen Verbindungen metabolisiert werden.
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Für einige
Experimente wird die Hälfte
der Kulturen in MLCM gehalten. Der Rest der Kulturen wird mit 10 μg/ml Arochlor
1254 (NCl Chemical Repository, Kansas City, MO) 24 Stunden vor der
Inkubation entweder mit Tritium behandeltem Benzo-a-pyren (B[a]P)
oder mit Tritium behandeltem Aflatoxin B1 (AFB1) behandelt. In anderen Experimenten werden
die experimentellen Kulturen mit [3H]-B[a]P,
[3H]-AFB1 oder [3H]-Dimethylnitrosamin
(DMN) für
24 Stunden ohne eine vorherige Arochlorbehandlung behandelt. Die
Zellen werden durch Trypsination isoliert und durch Zentrifugation
bei 200 × g
für 5 Minuten
pelletiert. Der Über stand
wird verworfen, und das Zellpellet wird in 5–10 ml des Lysepuffers (Applied
Biosystems, Foster City, CA) resuspendiert. Die Lyselösung wird
in RNAse für
2 Stunden inkubiert, gefolgt von einer 2-stündigen Behandlung mit Proteinase K.
Die DNA wird von der Lysemischung durch Ethanolfällung aus der wäßrigen Lösung nach
von einer Chloroform/Phenolextraktion gereinigt.
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Gereinigte
AFB1-adduktierte DNA, in Wasser neu gelöst, wird auf 0.15 N HCl eingestellt
und für
15 Minuten bei 90–95°C, wie vorher
beschrieben, inkubiert (Groopman et al. (23)). Dieses Verfahren
setzt mehr als 95,5% des kovalent gebundenen Aflatoxins von der
modifizierten DNA frei. Die Hydrolysate werden schnell auf Eis gekühlt und
auf pH 5,3 mit 1 M Ammoniumformiat eingestellt. Methanol mit Hochleistungsflüssigkeitschromatographie
(HPLC)-Qualität
wird zu einer Endkonzentration von 5 hinzugefügt, und die Proben werden auf
eine C-18 Sep-Pak-Säule
(Waters Assoc., Milford, MA) aufgetragen, mit 5% Methanol in Wasser
gewaschen, um nicht hydrolysierte DNA zu entfernen, und dann mit
80% Methanol in Wasser eluiert. Anschließend wird das Lösungsmittel
aus dem Eluat durch rotierende Evaporation unter reduziertem Druck
bis auf 200–300 μl Probengröße für eine Standard-HPLC-Analyse
entfernt (23).
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Die
DMN-DNA-Addukt-Analyse wird mit einer kombinierten HPLC und 32P-Postmarkierten-Assaz, wie vorher berichtet,
durchgeführt
(24). Kurz dargestellt, 100 μg
der DNA werden enzymatisch zu 3'-Monophosphatnukleotiden
verdaut und dann mit Ionenpaar, reverse Phasen HPLC gereinigt. Fraktionen,
die N7-Methyldeoxyguanosin (N7medGp) enthalten, werden mit Deoxyguanosin
(dGp) als einem internen Standard in der Gegenwart von Polynucleotidkinase
und 32P-gamma-ATP gemischt. Radioaktive Orthophosphate werden dabei
auf unmodifizierte und adduktierte Nucleotide transferiert. Diese
werden gelöst
und quantifiziert, indem zweidimensionale Dünnschichtchromatographie, Autoradiographie
oder Szintillationszählung
benutzt wird.
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Die
Analyse von B[a]P-DNA (BPDE-DNA)-Addukten wird, wie vorher beschrieben,
durchgeführt.
Kurz dargestellt, die DNA wird mit DNAse I, alkalischer Phosphatase
und Phosphodiesterase hydrolysiert und dann mit UV-absorbierenden
Mengen von authentischen BPDE-DNA-Addukten gemischt. Die Mischungen werden auf
Sephadex LH20-Säulen
(90 cm × 5
cm, Pharmacia LKB, Piscataway, NJ) appliziert und mit Wasser-Methanol-Gradienten
(30–100% über 1 Liter)
eluiert. Die Fraktionen (5 ml) werden auf Fluoreszenzemission (Anregung
340 nm, Emission 400 nm) analysiert, und die Portionen (1 ml) von
jeder werden einer flüssigen
Szintillationszählung
unterworfen. Fraktionen, die radioaktive und fluoreszente Materialien
enthalten, werden weiter durch HPLC zur Bestätigung der Adduktidentität charakterisiert.
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THLE-2-Zellen,
die Dimethylnitrosamin, Aflatoxin B1 und Benzo-[a]-pyren ausgesetzt
werden, zeigen eine dosisabhängige
Cytotoxizität,
nahelegend, daß diese
Zellen die Fähigkeit
haben, diese Verbindungen zu genotoxischen Metaboliten zu metabolisieren.
Daher wird die Bildung von DNA-Addukten durch diese Metaboliten
untersucht, indem THLE-2- und
THLE-3-Zellen, kultiviert in Kolben oder in Rollflaschen, benutzt
werden. Die Ergebnisse solcher Studien werden in Tabelle 2 und 5 zusammengefaßt. Rollflaschenkulturen sowohl
von THLE-2- als auch von THLE-3-Zellen zeigen höhere Mengen der Adduktbildung
als die beobachtete Menge in Zellen, die in Kolben gezüchtet werden.
Kein Metabolismus von AFB1 oder B[a]P durch THLE-2-Zellen ist detektierbar,
wenn die Kulturen in Kolben gehalten werden. Jedoch werden beide
dieser Karzinogene leicht durch Zellen, inkubiert in Rollflaschenkulturen,
metabolisiert. Der Metabolismus von AFB1 durch THLE-3-Zellen ist
dem in THLE-2-Zellen beobachteten ähnlich. Jedoch ist der Metabolismus
von B[a]P zu DNA-bindenden Eletrophilen durch THLE-3 unabhängig von
dem Gefäß, in dem
die Kultur gehalten wird.
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Das
p450-induzierende Agens Arochlor erhöht signifikant die Rate der
Adduktbildung durch B[a]P, hat aber keine Wirkung auf die AFB1-Adduktbildung. Die
Zunahme an DNA-Adduktbildung durch Arochlorbehandlung wird durch
Induktion von Cytochrom p450 1A1 mRNA parallel geschaltet (5). In Zellen, die nicht mit Arochlor
behandelt werden, sind Cytochrom p450 1A1 und andere p450 Enzyme
unter den beschriebenen Kulturbedingungen nicht detektierbar. Der
Metabolismus der B[a]P Ausgangsverbindung zu dem reaktiven Elektrophil
hat die Aktivität
einer der beiden Cytochrom p450 Enzyme (P4501A1 und P450IIIA4) als
auch die Aktivität
des Phase II Biotransformationsenzyms Epoxidhydrolase zur Folge
(14). Die gefundene Menge an B[a]P Dihydrodiolepoxid-Addukt nach
der Exposition der THLE-2-Zellen zu B[a]P zeigt an, daß zumindest
eines der P450 Enzyme genauso wie die Epoxidhydrolase aktiv sind
und durch Arochlor 1254 reguliert werden. Da gezeigt worden ist,
daß Arochlor
1254 die enzymatische Aktivität
mehrerer Formen von P450 in vivo induziert (25), antworten sowohl
die THLE-2- als auch die THLE-3-Zellinien auf eine solche Behandlung
in einer physiologisch relevanten Weise.
-
Die
Ergebnisse der karzinogenen Metabolismusstudien werden in Tabelle
I gezeigt.
-
Tabelle
I: Karzinogene DNA Addukte, gebildet in THLE-2-Zellen
-
REFERENZEN
-
Die
folgenden Referenzen sind oben zitiert. Jede wird hiermit in ihrer
Vollständigkeit
durch ein solches Zitat berücksichtigt.
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