BEREICH DER ERFINDUNG
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Sendestelle zum Ausstrahlen einer
Anzahl Fernsehprogramme über betreffende Übertragungskanäle, mit einem
Datengenerator, der dazu eingerichtet ist, in dem Fernsehsignal eines der Fernsehprogramme
Abstimmdaten zu übertragen, die für die von der Sendestelle benutzten
Übertragungskanäle repräsentativ sind. Die Erfindung bezieht sich ebenfalls auf einen
Fernsehempfänger zum Empfangen von Fernsehsignalen von einer derartigen Sendestelle.
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Eine Sendestelle der eingangs erwähnten Art ist in der Europäischen
Patentanmeldung EP 0 263 555 beschrieben worden. Die Sendestelle ist namentlich
anwendbar bei Kabelfernsehsystemen, bei denen der Inhaber des Kabelnetzes die
Verteilung von Fernsehprogrammen versorgt. Wie in der Patentanmeldung
beschrieben, wird von der Kabelfernsehsendestelle simultan mit wenigstens einem der
Fernsehprogramme eine Videotexttafel mitgesendet, in der die Abstimmdaten der
verfügbaren Programme und die entsprechenden Voreinstellnummern verzeichnet sind. Die
Abstimmdaten stellen die sendefrequenz oder die Kanalnummer dar, unter der die
Fernsehprogramme gesendet werden.
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In einer von Fernsehempfängern automatisch durchführbaren
Installationsprozedur werden die Abstimmdaten empfangen und in einem Abstimmspeicher des
Empfängers an Speicherstellen gespeichert, die den Voreinstellnummern entsprechen.
Nach Durchführung einer derartigen Installationsprozedur ist der Fernsehempfänger
programmiert, d. h., dass jedem empfangebaren Fernsehprogramm eine
Voreinstellnummer zugeordnet worden ist. Der Empfänger kann nun mit sog. Vorwahltasten
abgestimmt werden Die Installationsprozedur ist besonders benutzerfreundlich
einerseitz, weil sie völlig automatisch erfolgt, andererseits weil die Zuordnung von
Vorwahlnummern zu den empfangbaren Fernsehprogrammen durch den örtlichen
Ka
belinhaber bestimmt ist und im Allgemeinen den Wünschen des Benutzers
entsprechen wird.
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Die Abstimmdaten werden in der Praxis mit dem Fernsehsignal eines
von dem Kabelnetzinhaber erzeugten Ortsfernsehprogramm mitgesendet. In fast allen
Kabelnetzen ist ein derartiges Programm in Form einer Kabelzeitung, eines
Mosaikbildes o. dgl. bereits vorhanden. Wie in der genannten Patentanmeldung beschrieben,
kann die Übertragung über eine dazu bestimmte Videotexttafel erfolgen.
ZWECK UND ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Es ist nun u. a. eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die
Installationsprozedur zu verbessern und weitere sinnvolle Vorrichtungen zwecks der
Benutzerfreundlichkeit der Fernsehempfänger zu schaffen.
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Die Fernsehsendestelle weist dazu das Kennzeichen auf, dass der
Datengenerator (52) dazu eingerichtet ist, für jeden Kanal einen Code (5) zu übertragen,
der die Fernsehnorm angibt, nach der die betreffenden Fernsehprogramme über den
genannten Kanal übertragen werden. Siehe Anspruch 1. Ein auf ähnliche Art und
Weise angepasster Empfänger ist, wie in Anspruch 2 beschrieben.
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Die Übertragung eines solchen Codes ist besonders interessant, wenn die
nachfolgenden Aspekte in Betracht genommen werden. Die bisherigen Installationsprozeduren
umfassen das Suchen nach einem Fernsehprogramm mit Hilfe einer automatischen
Sucheinheit, die ein Programm findet, sobald ein Videosignal wiedererkannt worden
ist. Der Benutzer soll aber danach von Hand eine Einstellung durchführen um den
Empfänger von Pal nach NTSC umzuschalten, so dass der Ton ebenfalls einwandfrei
demoduliert wird. Die gewählte Einstellung wird danach in dem Abstimmspeicher
gespeichert. Die automatische Sucheinheit sollte ebenfalls im Voraus wissen, in
welcher Fernsehnorm ein gesuchtes Programm übertragen wird. Fernsehsignale
beispielsweise nach einer bestimmten SECAM-Norm werden bei einem automatischen
Suchlauf der Einheit nicht gefunden, wenn diese Einheit aktualisiert worden ist zum
Suchen nach PAL- oder NTSC-Signalen. Ein Mehrnormempfänger läuft dabei
mehrere Male durch den ganzen verfügbaren Frequenzbereich, wobei bei jedem Durchgang
eine andere Fernsehnorm in Betracht gezogen wird. Wenn der genannte Code mit
Hil
fe des Ortsfernsehprogramms übertragen wird, gibt es diese Probleme überhaupt nicht
und ein Mehrnormenempfänger kann viel schneller installiert werden.
KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
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Fig. 1 zeigt eine Sendestelle zum Übertragen einer Anzahl
Fernsehprogramme nach der Erfindung,
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Fig. 2 zeigt einige Formate von Videotext-Datenpaketen, die von einem
in Fig. 1 angegebenen Videotextgenerator erzeugt werden.
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Fig. 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Videotexttafel mit
Abstimmdaten und Signalverarbeitungsdaten.
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Fig. 4 zeigt schematisch den allgemeinen Aufbau eines
Fernsehempfängers nach der Erfindung.
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Fig. 5 zeigt das Flussdiagramm eines Installationsprogramms, das von
einem Microcomputer durchgeführt wird, der in Fig. 4 angegeben ist.
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Fig. 6 zeigt eine etwaige Einteilung eines Abstimmspeichers, der in Fig.
4 angegeben ist, nach Durchführung des in Fig. 5 angegebenen
Installationsprogramms.
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Fig. 7 zeigt das Flussdiagramm eines Fernseh-Betriebsartprogramms,
das von dem Microcomputer nach Fig. 4 durchgeführt wird.
BESCHREIBUNG VON AUSFÜHRUNGSBEISPIELEN
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Fig. 1 zeigt eine Sendestelle nach der Erfindung. Die Sendestelle ist mit
einer Empfangsantenne 1 für den Empfang von fernsehprogrammen versehen. Diese
Programme werden mit Hilfe einer Anzahl parallelgeschalteter Transponierungsstufen
2 über Übertragungskanäle, die von dem Sendestelle-Inhaber aufs Neue gesendet
werden. Die von den Transpositionsstufen gelieferten Signale werden in einer
Addierschaltung 3 addiert, so dass an dem Ausgang derselben ein Zentralantennensignal CAS
auftritt, das zu einer Anzahl von Fernsehempfängern übertragen wird. Die neu
gesendeten Fernsehprogramme können ggf. einen Videotext-Dienst umfassen.
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Nebst den neu gesendeten Fernsehprogrammen umfasst das Signal CAS
auch ein örtlich erzeugtes Fernsehprogramm, dessen Fernsehsignal LOC über einen
Modulator 4 der Addierschaltung 3 zugeführt wird. Dieses örtliche Fernsehprogramm
wird von einer Signalquelle 5 geliefert. Diese umfasst eine Videosignalquelle 51, die
ein Basisband-Videosignal liefert, und einen Videotextgenerator 52, der eine oder
mehrere Videotexttafeln liefert. Der Videotextgenerator umfasst ein Tastenfeld 53
zum Zusammensetzen der Videotexttafeln. Die zu übertragenden Tafeln werden von
einem Videotexteinfügungselement 54 auf Bildzeilen in der Vertikal-Rücklaufzeit des
Videosignals LOC untergebracht. Nachstehend wird vorausgesetzt, dass die
Videotexttafeln gemäß der "World System Teletext"-Norm gesendet werden. Darin
entspricht jede Bildzeile mit Videotextdaten einer Zeile von 40 Zeichenstellen am
Bildschirm. Es wird nun vorausgesetzt, dass über das örtliche Fernsehprogramm ein
Zyklus von 120 Tafeln über zwei Bildzeilen des Fernsehsignals übertragen werden. Die
Dauer des Zyklus beträgt 30 Sekunden. Eine der Tafeln bildet die Tafel mit den
Abstimmdaten und den Signalverarbeitungsdaten.
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Fig. 2 zeigt eine etwaige Einteilung der gesendeten Videotextzeilen.
Insbesondere zeigt Fig. 2A die Kopfzeile der Videotexttafeln. Eine derartige Kopfzeile
fängt an mit acht Zeichenstellen, welche die Tafel identifizieren. Der restliche Teil
umfasst 24 Zeichenstellen mit einem Kopftext und 8 Zeichenstellen zur Wiedergabe
der Ist-Zeit. Der Kopftext aller Tafeln ist im Grunde für alle Videotexttafeln gleich. Es
ist aber möglich (und üblich), die Tafelnummer in Form von wiedergebbaren Zeichen
abermals in den Kopftext aufzunehmen. In dem Fall weichen die Kopfzeilen in der
Tafelnummer voneinander ab. Wie in Fig. 2A als Beispiel angegeben ist, umfasst der
Kopftext aller Videotexttafeln, die bei dem Örtlichen Fernsehprogramm übertragen
werden die Zeichenreihe "nnn ~ Cabletext.." Darin ist nnn die Tafelnummer und - ist
ein Code, der angibt, dass das Fernsehprogramm die Tafel mit Abstimmdaten umfasst.
In diesem Ausführungsbeispiel wird vorausgesetzt, dass der Code ~ durch den
"steady" Steuercode gebildet wird, den die Videotextnorm schafft.
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In den Fig. 2B und 2C ist die Einteilung der Textzeilen dargestellt,
welche die Tafel mit Abstimmdaten bilden. Insbesondere zeigt Fig. 2B das Format der
ersten Textzeile und Fig. 2C das Format der übrigen Textzeilen. Die ersten 20 Zeichen
der ersten Textzeile (siehe Fig. 2B) enthalten Systeminformation, worunter: zwei
Zei
chen && um anzugeben, dass es sich um die Tafel mit den Abstimmdaten handelt,
einen Sprachcode L, die Tafelnummer V und ein Zeichen % um anzugeben, dass
dahinter nähere Daten je Fernsehprogramm folgen. Nicht spezifizierte Zeichenstellen
sind für künftigen Gebrauch reserviert. Der zweite Teil der ersten Textzeile (siehe Fig.
2B) sowie der erste und der zweite Teil der übrigen Textzeilen (siehe Fig. 2C)
umfassen die näheren Daten jedes Fernsehprogramms, das von der Sendestelle übertragen
wird. Diese Daten bestehen einerseits aus Abstimmdaten, und zwar einer 2-stelligen
Presetnummer P und einer 5-stelligen Abstimmfrequenz F, und andererseits aus
weiteren Signalverarbeitungsdaten, und zwar einem Sendernamen NAM von 7 Zeichen,
einem Systemcode S um anzugeben, nach welcher Fernsehnorm das betreffende
Programm übertragen wird (0 = PAL B/G, 1 = SECAM L, 2 = PAL M, 3 = NTSC usw.), und
eine Tafelnummer PDC einer Videotexttafel, mit deren Hilfe Videorecorder
programmiert werden können (PDC: "Programme Delivery Control"). Die Abstimmdaten und
die Signalverarbeitungsdaten werden nachstehend zusammen auch als Programmdaten
bezeichnet. Die Programmdaten eines Fernsehprogramms werden mit einem
Fortsetzungscode c abgeschlossen, der mit dem Zeichen % angibt, dass noch mehr
Programmdaten folgen oder mit dem Zeichen! die Programmdaten auf der Tafel
abschließt.
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Weil die Tafel mit Programmdaten mehrere Zeichen mit einer
speziellen Bedeutung aufweist und nicht zur Selektion durch den Benutzer gemeint ist, ist für
die Tafelnummer eine Nummer außerhalb den üblichen Bereich von 100-899
gewählt worden, beispielsweise die hexadezimale Nummer 1BE. Ein Beispiel der Tafel
mit Programmdaten ist in Fig. 3 dargestellt. Wie in dieser Figur versucht worden ist
wiederzugeben, enthält die Tafel die Programmierdaten von 44 empfangbaren
Fernsehprogrammen. Der rechte teil der Textzeile 1 umfasst die Programmdaten eines
Fernsehprogramms, das an die Presetnummer 01 gekoppelt ist. Dieses Programm wird
auf 175.25 MHz ausgesendet, hat den Namen NLD 1, wird gemäß der PAL B/G Norm
gesendet und enthält die PDC-Daten auf Videotexttafel 210. Ein zweites
Fernsehprogramm, gekoppelt an Presetnummer 02 wird auf 511.25 MHz gesendet, hat den Nach
Anspruchmen NLD 2, wird ebenfalls gemäß der PAL B/G Norm gesendet und enthält
die PDC-Daten auf Videotexttafel 220.
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Auf die in Fig. 3 dargestellte Videotexttafel sind mehrere
Abwandlungen möglich. So brauchen die Presetnummer nicht unbedingt in die Tafel
aufgenommen zu werden, da sie ggf. auch aus der Zeilennummer hergeleitet werden können.
Werden die Presetnummern aber in die Tafel aufgenommen, so braucht dies nicht
unbedingt in der numerischen Folge zu sein. Die in Fig. 3 angegebene Einteilung bietet
aber den Vorteil der Möglichkeit zum Detektieren von Unvereinigbarkeiten durch
Übertragungsfehler. Tritt eine derartige Situation auf, kann Neuübertragung der Tafel
abgewartet werden. Weiterhin kann statt der Abstimmfrequenz eine Kanalnummer
verwendet werden.
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In Fig. 4 ist schematisch der allgemeine Aufbau eines
Farbfernsehempfängers (oder der Empfangsteil eines Videorecorders) nach der Erfindung dargestellt.
Der Empfänger ist mit einem Antenneneingang 6 versehen, der das
Zentralantennensignal CAS von der Sendestelle empfängt, die in Fig. 1 angegeben ist. Das empfangene
Signal wird einer Abstimmeinheit 7 zugeführt. Diese empfängt eine
Abstimmspannung VT von einer Schnittstellenschaltung 8. Als Schnittstellenschaltung kann die
Philips IC SAB 3035 gewählt werden, die als CITAC (Computer Interface for Tuning
and Analaog Control) bekannt ist. Die Abstimmeinheit 7 liefert ein Schwingsignal mit
der Frequenz f und führt dieses Signal nach Teilung durch 256 in einem Frequenzteiler
9 zu der CLTAC 8 zurück. Auf diese Weise bilden die Abstimmeinheit 7, der Teiler 9
und die CITAC 8 eine Frequenzsyntheseschaltung. Wird der CITAC eine Zahl
zugeführt, die für eine Abstimmfrequenz oder eine Kanalnummer repräsentativ ist, so
stimmt die Abstimmeinheit autonom auf diese Frequenz oder auf diese Kanalnummer
ab. Zugleich empfängt die Abstimmeinheit ein Signal M, das angibt, ob ein positiv
oder negativ moduliertes Fernsehsignal berücksichtigt werden soll. Die
Abstimmeinheit 7 liefert ein ZF-Signal IF. Diese letztere Signal wird einer ZF-Verstärkungs- und
Demodulationsschaltung 10 zugeführt, die ein Basisband-Videosignal CVBS und
einen Tonträger SC liefert. Für diese Schaltungsanordnung 10 könnte die Philips IC
TDA gewählt werden.
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Das Videosignal CVBS wird einer Farbdecoderschaltung 11a zugeführt,
welche die drei Elementarfarbsignale R, G, B liefert, die ihrerseits über eine
Verstärkerschaltung 12a einem Bildschirm 13a zur Wiedergabe des empfangenen Programms
zugeführt werden. In der Farbdecoderschaltung 11a werden Angelegenheiten wie
Farbsättigung, Kontrast und Leuchtdichte mittels geeigneter Steuersignals CTRL
beeinflusst, die ebenfalls der CITAC zugeführt werden. Zugleich empfängt diese einen
zusätzlichen Satz von Elementarfarbsignalen R', G' und B', sowie ein Austastsignal
BLK, mit dessen Hilfe die Primärfarbsignale R, G, B völlig oder teilweise ausgetastet
werden können. Für diese Schaltungsanordnung 11a kann eine zu der TDA 356X-
Familie gehörende Philips IC gewählt werden.
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Der Tonträger CS wird dem Tondemodulator 11b zugeführt. Dieser
Empfängt ebenfalls die Steuersignale CTRL, worunter einerseits ein Signal zur
Unterscheidung unterschiedlicher Tonträgerfrequenzen, die bei betreffenden Fernsehnormen
angewandt werden und andererseits Signale zur Regelung der Lautstärke u. dgl. Der
Demodulator 11b liefert ein Audiosignal AS, das über einen Verstärker 12b einer
Tonwiedergabeanordnung 13b zugeführt wird.
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Das Videosignal CVBS wird ebenfalls einem Videotextdecoder 14
zugeführt. Dieser umfasst einen Videoprozessor 41, der das Videosignal CVBS
empfängt, davon die Videotextdatenpakete trennt und diese über eine Datenleitung einer
Schaltungsanordnung 142 zuführt, die als "Computer controlled Teletext decoder"
(abgekürzt: CCT-Decoder) bezeichnet wird. Der CCT-Decoder empfängt zugleich
über eine Taktleitung TCC ein Taktsignal von dem Video-Eingangsprozessor 141.
Weiterhin ist er noch mit einem Speicher 143 gekoppelt, in dem eine oder mehrere
Videotexttafeln gespeichert werden können und deswegen als Tafelspeicher
bezeichnet wird. Der CCT-Decoder liefert die drei genannten Elementarfarbsignal R', G' und
B', sowie das Austastsignal BLK. Der CCT-Decoder eignet sich außerdem zum
Wiedergeben örtlich erzeugter On-Screen-Display-Information. Der
Video-Eingangsprozessor 141 kann durch die Philips IC SAA 5230, der CCT-Decoder durch die Philips
IC SAA 5240 und der Tafelspeicher durch einen 8 kbyte RAM gebildet werden. Für
eine eingehende Beschreibung des Aufbaus und der Wirkungsweise des Videotext-
Decoders 14 sei der Kürze wegen auf "Computer Controlled Teletext" "Electronic
Components and Applications" Heft 6, Nr. 1, 1984, Seiten 15-29 verwiesen.
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Der Empfänger umfasst weiterhin eine als Microcomputer ausgebildete
Steuerschaltung 15. Dazu kann ein Exemplar aus der Familie MAB 84xx von Philips
gewählt werden. Der Microcomputer ist über ein Bussystem 16 mit dem
Videotextde
coder 14, der CITAC 8, einem nicht flüchtigen Speicher 17 und einem örtlichen
Bedienungspult 18 gekoppelt. Der nicht flüchtige Speicher 17, der weiterhin als
Abstimmspeicher bezeichnet wird, dient zum Speichern u. a. der Abstimmdaten der
empfangbaren Fernsehprogramme. Mit Hilfe des örtlichen Bedienungspultes 18 kann der
Benutzer nach eigenem Wunsch den Abstimmspeicher programmieren, d. h. nach
eigenem Wunsch die Abstimmdaten des gewünschten Fernsehprogramms unter einer
Presetnummer speichern. Auch kann er empfangbaren Sendern einen Sendernamen
zuordnen. Diese weiterhin bekannte Art und Weise der Programmierung des
Abstimmspeichers wird als "Handprogrammierung" bezeichnet. Das örtliche
Bedienungspult umfasst weiterhin eine Installationstaste 181 zur automatischen
Programmierung.
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Zur täglichen Bedienung des Empfängers gibt es eine Fernbedienung
19. Diese überträgt IR-Bedieungssignale zu einem Empfänger 20, der mit einem
Eingang des Microcomputers 15 verbunden ist. Die Fernbedienung 19 umfasst eine
Anzahl Ziffertasten 0 bis 9, sowie eine sog. OSD-Taste 191 und eine PDC-Taste 192. Die
Einheit umfasst weiterhin die (nicht dargestellten) üblichen Tasten zur Regelung von
Bild und Ton, zum Einschalten einer Videotextbetriebsart u. dgl.
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Die Wirkungsweise des Fernsehempfängers wird weiterhin durch ein
Steuerprogramm bestimmt, das in dem Speicher des Microcomputers 15 gespeichert
ist. Wird die Installationstaste 181 betätigt, so führt der Microcomputer ein
Installationsprogramm INST durch, das in Fig. 15 dargestellt ist. In einem Schritt 60 dieses
Programms wird der CITAC eine niedrigste Abstimmfrequenz fmin zugeführt. Danach
wird in einem Schritt 61 eine Suchlaufprozedur gestartet, in der die Abstimmfrequenz
schrittweise erhöht wird, bis ein Fernsehsignal empfangen wird. Wird dabei eine
maximale Frequenz fmax überschritten (Schritt 62), so das Installationsprogramm beendet.
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Während der Empfänger auf ein gefundenes Fernsehprogramm
abgestimmt ist, führt der Microcomputer in einem Schritt 63 dem Videotextdecoder die
Tafelnummer 1BE zu. Der Videotextdecoder startet nun die Anforderung dieser Tafel.
In der Erwartung der selektierten Videotexttafel werden von Videodecoder auf
weiterhin bekannte Art und Weise die Kopfzeilen aller empfangenen Tafeln in dem
Tafelspeicher 143 gespeichert (siehe Fig. 4). Ist der Empfänger auf das örtliche
Fernseh
programm abgestimmt (zwei Bildzeilen mit Videotext), so erfolgt dies mit einer
Frequenz von 4 Kopfzeilen je Sekunde. Der Kopftext "nnn~Cabletext.." (siehe Fig. 2A)
wird auf diese Art und Weise 4 mal in der Sekunde in dem Speicher gespeichert. Nur
die Tafelnummern ändern dabei ständig. Der restliche Teil des Kopftextes wird
ständig durch entsprechende Zeichen überschrieben und wird auf diese Weise nicht
geändert. Namentlich der "steady"-Code - wird auf diese Weise vom Start der
Anforderung an, 4 mal in der Sekunde empfangen und in dem Tafelspeicher gespeichert.
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In einem Schritt 64 liest der Microcomputer den Kopfext in dem
Tafelspeicher ein und überprüft, ob darin der "steady"-Code ~ vorhanden ist. Sollte das
nicht der Fall sein, so liest der Microcomputer den Kopftext während einer Zeit T
(Schritt 65), die beispielsweise 1/2 Sekunde dauert. Ist der Empfänger auf ein
Fernsehprogramm abgestimmt, das Videotext ausstrahlt, so ist innerhalb 1/2 Sekunde bekannt,
ob es sich dabei um das örtliche Programm mit Programmdaten handelt. Sollte das
nicht der Fall sein, so kehrt das Installationsprogramm zu dem Schritt 61 zurück um
ein weiteres Fernsehprogramm zu suchen. Diese Programmschleife wird beendet,
sobald in dem Schritt 62 gefunden worden ist, dass die höchste Abstimmfrequenz fmax
erreicht worden ist ohne dass das gesuchte Fernsehprogramm gefunden wurde In dem
Fall kann beispielsweise dem Benutzer mitgeteilt werden, dass er auf
"Handprogrammierung" übergehen sollte.
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Ist in dem Schritt 64 der "steady"-Code gefunden worden, so wartet
der Videotextdecoder in einem Schritt 66 den Empfang der Videotexttafel 1BE mit
den Programmdaten ab. Die ganze Tafel ist nun in dem Tafelspeicher gespeichert. Der
Microcomputer liest danach eine Presetnummer P (Schritt 67) in den Tafelspeicher ein
und adressiert damit eine entsprechende Stelle TM(P) des Abstimmspeichers. In einem
Schritt 68 liest der Microcomputer danach die mit P assoziierte Abstimmfrequenz f,
den Sendernamen NAM, den Systemcode S und die Tafelnummer PDC ein und
speichert diese Daten an der genannten Speicherstelle TM(P). In einem Schritt 69 wird
zum Schluss den Fortsetzungscode c eingelesen. Wird dieser durch das Zeichen %
gebildet, so kehrt der Microcomputer zu dem Schritt 76 zurück zur Verarbeitung einer
nächsten Presetnummer. Wird der Fortsetzungscode durch das Zeichen! gebildet, so
sind alle Presetnummern verarbeitet und das Installationsprogramm wird beendet. In
dem Fall, wo nicht alle Presetnummern in der Tafel 1BE übertragen werden, kann der
Microcomputer in der ersten Textzeile die Tafelnummer NXT (siehe Fig. 3A) einer
Folgetafel einlesen. Diese Tafel wird dann selektiert (in Fig. 5 nicht dargestellt),
wonach die Schritte 67-69 für diese Folgetafel wiederholt werden.
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Nach Beendigung der Installationsprozedur hat der Abstimmspeicher
einen Inhalt wie dieser in Fig. 6 dargestellt ist. Der Speicher umfasst eine Anzahl
Speicherstellen, in denen je eine Abstimmfrequenz F, den Sendernamen NAM, den
Systemcode S und PDC Tafelnummer gespeichert ist. Es ist sinnvoll, am Ende der
Installationsprozedur "On-Screen" eine Übersicht wenigstens der Presetnummern und
der damit assoziierten Sendernamen am Bildschirm zu präsentieren.
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Daraufhin nimmt der Microcomputer eine Fernseh-Betriebsart an. Das
vom Microcomputer in dieser Betriebsart durchgeführte Steuerprogramm ist in Fig. 7
dargestellt. In einem Schritt 70 wird ermittelt, ob an der Fernbedienung mit Hilfe der
Preset-Tasten 0..9 eine Presetnummer eingegeben wird. Sollte das der Fall sein, dann
adressiert der Microcomputer die entsprechende Speicherstelle des Abstimmspeichers
17. Der Microcomputer liest nun (Schritt 71) die an dieser Speicherstelle gespeicherte
Abstimmfrequenz F und führt diese der CITAC 8 zu. Dadurch wird der
Abstimmeinheit die der betreffenden Frequenz entsprechende Abstimmspannung (VT in Fig. 4)
zugeführt. Zugleich liest der Microcomputer (Schritt 72) den Systemcode S und
ermittelt daraus, nach welcher Fernsehnorm das Programm empfangen wird. In
Abhängigkeit davon führt er der CITAC betreffende Signale zu, damit diese das
Modulationsartsignal (M in Fig. 4), die Tonträgerfrequenz und andere normabhängige Signale
(CTRL in Fig. 4) dem Tondemodulator 11b und der Farbdecoderschaltung 11a
zuführt. Zum Schluss wird durch den Microcomputer (Schritt 73) der entsprechende
Sendername NAM eingelesen und dem CCT-Decoder 142 zugeführt, damit eine On-
Screen Wiedergabe von einigen Sekunden möglich ist. Weil die Sendernamen vom
Inhaber der Sendestelle nach örtlichem Brauch bestimmt worden sind, fällt damit die
komplizierte Handprogrammierung von Sendernamen fort. Die handmäßige
Neuprogrammierung von Sendernamen nach persönlichem Wunsch ist nach wie vor möglich.
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In einem Schritt 74 des Fernsehbetriebsartprogramms wird ermittelt, ob
der Benutzer die OSD-Taste (191 in Fig. 4) betätigt hat. In dem Fall wird ein Schritt
75 durchgeführt, in dem On-Screen eine Übersicht aller Presetnummern und der damit
assoziierten Sendernamen am Bildschirm präsentiert wird.
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In einem Schritt 76 des Fernsehbetriebsartprogramms wird ermittelt, ob
der Benutzer die PDC-Taste (192 in Fig. 4) betätigt hat. In einem Schritt 77 liest der
Microcomputer dann die Videotexttafelnummer PDC, die an der Speicherstelle mit der
heutigen Presetnummer gespeichert ist, und führt diese dem Videotextdecoder 14 zu.
Ist der Empfänger zur automatischen Wiedergabe oder Aufnahme vorprogrammierter
Fernsehprogramme mit Hilfe von PDC eingerichtet, deren Programmierungsdaten in
dieser Videotexttafel aufgezeichnet sind, dann wird auf diese Art und Weise
unmittelbar zugriff auf diese PDC-Tafel geboten, ohne dass der Benutzer die Tafelnummer zu
kennen braucht.
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In einem Schritt 78 des Fernsehbetriebsartprogramms wird ermittelt, ob
der Benutzer die Installationstaste (181 in Fig. 4) betätigt hat. In dem Fall führt der
Microcomputer das oben beschriebene Installationsprogramm INST (siehe Fig. 5)
abermals durch. In der Praxis wird der Wunsch, das Installationsprogramm abermals
durchzuführen, dann auftreten, nachdem die Sendestelle ein neues Fernsehprogramm
eingeführt hat. Insbesondere, wenn dieses neue Programm ein neues nationales
Programm ist mit (nach örtlichen Wünschen) einer niedrigen Presetnummer, ist die
gebotene Möglichkeit, die Programmdaten abermals herunterzuladen um viele Male
interessanter als beispielsweise das "handmäßige Weiterschieben" bereits programmierter
höherer Presetnummern und Sendernamen.
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Zum Schluss sei noch bemerkt, dass viele Fernsehgeräte zur Zeit mit
einem großzügigen Menü-Bedienungssystem in mehreren Sprachen versehen sind.
Mit dem oben beschriebenen Empfänger braucht der Benutzer nicht mehr selber die
Sprache zu wählen. Da von der Sendestelle der Sprachcode der örtlichen Sprache (L in
Fig. 3A) übertragen wird, kann der Empfänger automatisch auf diese Sprache
eingestellt werden.