DE69419752T2 - Magnetoelastischer kontaktloser Drehmomentwandler mit einer Welle mit einer zweifachen anisotropischer Mikrostruktur - Google Patents

Magnetoelastischer kontaktloser Drehmomentwandler mit einer Welle mit einer zweifachen anisotropischer Mikrostruktur

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Description

    Technisches Gebiet
  • Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Meßgeber zur kontaktlosen Messung des Drehmoments, welches auf eine stationäre oder rotierende Welle wirkt. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, daß die Welle des Meßgebers anisotrope Eigenschaften hat. Um in der Welle eine gewünschte Anisotropie zu erzeugen, wird gemäß der Erfindung ein Material verwendet, welches eine Mikrostruktur mit mindestens zwei Phasen hat, die anisotrop verteilt sind.
  • Stand der Technik, Probleme
  • Ein solcher magnetoelastischer Drehmomentmeßgeber ist bekannt aus der EP-A-464 964. Um eine hohe Empfindlichkeit und Genauigkeit unter Vermeidung von Drehmoment Fluktuationen in Abhängigkeit der Winkelstellung der Welle zu erreichen und um eine geringe Hysterese zu erreichen, wird vorschlagen, die kraftübertragende Welle, die auch als Meßwelle dient, mindestens in dem Bereich, der den magnetischen Pfad bildet, mit einem bestimmten Material zu versehen, das aus einer Eisen-Aluminiumlegierung in unorientierter Phase zusammengesetzt ist oder aus einer Eisen- Aluminiumlegierung, die aus einer gemischten Phase zusammengesetzt ist, die mindestens zwei Phasen enthält.
  • Eine kreiszylindrische Welle, die mit einem Drehmoment beaufschlagt wird, weist eine reine Scherbeanspruchung auf. Der Spannungszustand kann beschrieben durch seine Hauptspannungen werden als eine Druckspannung und eine Zugspannung, die senkrecht zueinander stehen und gleiche Größe haben. Die Hauptspannungsrichtungen sind um +/- 45 Grad zu Erzeugenden der Zylinderfläche geneigt.
  • Wenn in einem Meßbereich der Welle ein rotationssymmetrisches homogenes magnetisches Feld, das heißt ein H-Feld, mit Hilfe einer umgebenden stationären Erregerwicklung erzeugt wird, erhält man einen in gleicher Weise homogenen magnetischen Fluß, das heißt ein B-Feld, in der Welle in unbelastetem Zustand. Wenn die Welle belastet wird, wird das Feldlinienfeld des B-Feldes verzerrt, was mit Hilfe der Meßwicklungen festgestellt werden kann.
  • Der Stand der Technik bezüglich der konstruktiven Aufbaus von Drehmomentmeßgebern wird in einer Anzahl von Patentschriften und technischen Artikeln beschrieben. Den meisten dieser Lösungen ist gemeinsam, daß in dem magnetischen Material zwei Zonen erzeugt werden mit einer gewissen Anisotropie, welche zur Folge hat, daß die magnetische Flußdichte unter einem Winkel weg von ihrer natürlichen Richtung parallel zu den Erzeugenden der Zylinderoberfläche der Meßgeberwelle abgelenkt wird. In einer Zone fällt die Hauptrichtung der Anisotropie mit der Hauptspannungsrichtung, in welcher Zugspannung herrscht, zusammen. In der anderen Zone fällt die Hauptrichtung mit der Richtung zusammen, in welcher Druckspannung herrscht.
  • Infolge des magnetoelastischen Effekts wird die Zonen-Reluktanz daher abnehmen oder zunehmen, wo die magnetische Flußdichte zur Zugspannungsrichtung oder zur Druckspannungsrichtung abgelenkt wurde im Falle einer positiven Magnetostriktion. Indem man schließlich die Differenz zwischen den Reluktanzen dieser Zonen mißt, erhält man ein Maß für das Drehmoment, das eine geringe Empfindlichkeit gegenüber achsialen Kräften oder Biegespannungen zeigt.
  • Die Reluktanzdifferenz zwischen den Zonen wird gewöhnlich dadurch gemessen, daß man mittels einer konzentrisch zur Welle angebrachten primären Spule ein zeitabhängiges H- Feld erzeugt, welches längs der Welle gerichtet ist und gleiche Größe in beiden Zonen hat. Mit Hilfe von zwei identischen Sekundärspulen, einer in jeder Zone, wird die Differenz der B-Felder zwischen den Zonen gemessen. Dies erreicht man im einfachsten Fall dadurch, daß die Sekundärspulen derart gegensinnig zusammengeschaltet werden, daß die in die Spulen induzierten Spannungen voneinander subtrahiert werden. Durch phasenempfindliche Gleichrichtung des in dieser Weise gewonnenen Sekundärsignals ist es zusätzlich möglich, zwischen Drehmomenten in verschiedenen Richtungen zu unterscheiden.
  • Um eine hohe Empfindlichkeit gegenüber Drehmomenten zu erzeugen, wird verlangt, daß die Anisotropie ausreicht, die Differenz zwischen den Zonen so groß wie möglich zu machen. Ein Maß für die Anisotropie ist der Winkel, unter dem das magnetische Feld von der natürlichen Richtung parallel zu Erzeugenden der Zylinderoberfläche der Meßgeberwelle unter der Wirkung der Anisotropie abweicht. Wenn dieser Winkel in den Zonen 45 Grad beträgt, ist die Anisotropie maximal, da das B-Feld sich dann längs der Richtungen der Hauptspannungen der mit Torsion belasteten Meßgeberwelle erstreckt.
  • Es ist auch von höchster Wichtigkeit, wirklich eine vollständige Rotationssymmetrie aufrechtzuerhalten, und zwar sowohl hinsichtlich der mechanischen Spannungskonfiguration als auch hinsichtlich der magnetischen Feldkonfiguration, um Signaländerungen zu vermeiden, die nur darauf beruhen, daß der Meßgeber relativ zum reluktanzmessenden Teil gedreht wird.
  • Gemäß dem Stand der Technik gibt es eine Anzahl von Verfahren, um Anisotropie zu erzielen, von denen einige im Folgenden beschrieben werden sollen.
  • SU 667836 beschreibt ein Verfahren, bei welchem die Anisotropie in jeder Zone rein geometrisch erzeugt wird, indem nach einem bestimmten Muster Rillen in die Oberfläche der Welle geschnitten werden. Dieses Muster besteht aus einer Anzahl zueinander paralleler Linien, die sich unter einem Winkel von 45 Grad zur Erzeugenden der Zylinderoberfläche der Meßgeberwelle erstrecken. Diese Lösung bewirkt jedoch nur eine begrenzte Anisotropie und folglich eine niedrge Empfindlichkeit, da das magnetische Feld unter die Rillen "kriechen" kann, wenn die Rillen nicht tief genug sind. Wenn die Rillen jedoch tief sind, wird die Spannungsgröße an der Oberfläche der Welle und folglich auch die Empfindlichkeit vermindert. Außerdem führen die Rillen in der Oberfläche zu stark vergrößerten effektiven Spannungen am Boden der Rillen, und daher kann die Welle nur in geringem Maße belastet werden, bevor ein plastisches Fließen des Wellenmaterial einsetzt, welches wiederum zu einer Hysterese in dem Ausgangssignal des Meßgebers führt.
  • Die US 4.823.620 beschreibt hinsichtlich der geometrischen Anisotropie die gleiche Ausführungsform wie oben, jedoch mit dem Zusatz, daß die Oberfläche gehärtet ist oder mit Kohlenstoff angereicht ist, um die Hysterese des Meßgebers zu reduzieren.
  • SU 838.448 beschreibt ein Verfahren, bei dem versucht wurde, die Empfindlichkeit dadurch zu vergrößern, daß man statt der Anbringung von Rillen ein ähnliches Muster auf der Wellenoberfläche durch Rändeln anbringt. Auf diese Weise wird die Anisotropie durch plastische Verformung des am dichtesten an der Rille liegenden Materials vergrößert.
  • Dies verursacht hohe bleibende Restspannungen und folglich eine geringere Permeabilität längs des Bodens der Rillen und daher eine Anisotropie magnetischer Natur. Das Problem eines Fließens des Wellenmaterials wird durch eine solche Lösung wahrscheinlich vergrößert, obwohl die plastische Bearbeitung für sich die Fließgrenze heraufsetzt.
  • Bei einem Drehmomentmeßgeber gemäß der US 4 506 554 erhält man Anisotropie durch Verwendung einer Hülse aus magnetoelastischem Material mit ausgeschnittenen Rillen in den Hauptspannungsrichtungen. Auf diese Weise kann man verhindern, daß das magnetische Feld unter die Rillen "kriecht" wie oben, und man gewinnt eine gewisse Freiheit bei der Wahl eines Wellenmaterials mit anderen Eigenschaften als dem Material der Hülse. Das letztgenannte Material muß in erster Linie mit Rücksicht auf die magnetischen Eigenschaften gewählt werden.
  • Eine andere Realisierung der gleichen Art wird beschrieben in IEEE Trans Magn, Band MAG-22, No. 5, pp. 403-405, von Mohn et al. Hier wird eine 100 Mikrometer dicke "Hülse" mit kontinuierlichen Rillen auf einer Welle aus nicht rostendem Stahl erzeugt, indem auf die Welle Tröpfchen einer geschmolzenen magnetoelastischen Legierung über eine Maske aufgespritzt werden.
  • Andere Varianten derselben Methode werden beschrieben, bei denen Streifen aus amorphem magnetoelastischem Material aufgeklebt oder auf andere Weise auf einer magnetischen oder nicht magnetischen Meßgeberwelle in Richtung ihrer Hauptspannungen aufgebracht wird. Probleme, die auf bleibenden Restspannungen, Temperaturdrift und so weiter beruhen, sind bei diesen Konstruktionen oft hinderlich.
  • Für Meßgeber, die zur Messung von Drehmomenten verwendet werden, die stets in ein und derselben Richtung wirken, ist es im Prinzip ausreichend, nur eine Meßzone auf der Meßgeberwelle zu haben. In anderen Zusammenhängen und für spezielle Zwecke können auch mehr als zwei Meßzonen verwendet werden.
  • Die EP 0 270 122 B1 beschreibt einen "Drehmomentmeßgeber", der auch auf dem magnetoelastischen Prinzip beruht und in der üblichen Weise Erreger- und Meßwicklungen hat. Die Meßgeberwelle hat hierbei einen ferromagnetischen magnetoelastischen Bereich, der aus einer Gruppe von Materialien gewählt wurde, die aus Eisen-Nickelmartensit besteht, härtbaren und thermisch gehärteten Stählen, die eine im wesentlichen isotrope Magnetostriktion aufweisen mit einer absoluten Menge von mindestens 5 ppm und mit 0,05 bis 0,75 Gewichtsprozent Kohlenstoff und einer ausreichenden Menge eines Elementes aus der Gruppe Nickel, Chrom, Kobalt, Titan, Aluminium, Mangan, Molybdän, Kupfer, Bor und Kombinationen aus diesen Metallen, um den Wert der Magentostriktion auf mindesten 5 ppm in absoluter Größe zu steigern. Eine Form der Anisotropie wird hier durch die Erzeugung bleibender Restspannungen in dem Material mit Hilfe von Kaltbearbeitung, beispielsweise Drehen oder Walzen, erreicht.
  • Wie oben im Abschnitt "technisches Gebiet" erwähnt, basiert die Erfindung auf der Verwendung eines Materials für die Welle des Meßgeber, welches eine Mikrostruktur mit mindestens zwei Phasen hat, die anisotrop verteilt sind. Es ist allgemein bekannt, daß ein Beispiel für ein solches Material eine Stange aus ferrit-austenitischem rostfreiem Stahl ist. Die Stangenherstellung erfolgt durch stark gerichtete Verformungsschritte, wodurch die Stange eine geometrisch anisotrope Mikrostruktur in Form achsial gerich teter langer paralleler Streifen aus Ferrit und Austenit erhält.
  • Zusammenfassung der Erfindung
  • Ein magnetoelastischer Drehmomentmeßgeber gemäß der Erfindung basiert sowohl auf der Wahl des Materials für die Welle des Meßgebers als auch auf der Weise, in der die anisotrope Mikrostruktur des gewählten Material verwendet wird, um die oben genannte gewünschte Ablenkung der magnetischen Flußdichte zu erzielen.
  • Ein Wellenausgangsmaterial, welches gut verwendet werden kann, ist das oben genannte Beispiel einer Stange aus ferrit-austenitischem rostfreiem Stahl. Um dies in generellerer Weise zu beschreiben, soll das Wellenmaterial eine Mikrostruktur mit mindestens zwei Phasen haben, von denen eine Phase relativ weichmagnetisch sein soll und magnetoelastische Eigenschaften haben soll und mindestens eine Phase eine beträchtlich geringere Permeabilität haben soll. Die Mikrostruktur soll geometrsich anisotrop sein mit - soweit wie möglich - kontinuierlichen schmalen Streifen aus der magnetisch weicheren Strukturkomponente. Quer zur Richtung der Streifen sind die weichmagnetischen Streifen voneinander durch die Phase/Phasen mit geringerer Permeabilität getrennt, wodurch die resultierende Permeabilität des Materials anisotrop wird.
  • Es gibt eine Anzahl von Möglichkeiten, die gerichtete Mikrostruktur zu erreichen. Sowohl gerichtetes Gießen/Erstarren als auch zonenweises Schmelzen, Walzen, Extrodieren und Zugausübung schaffen einen Mikrostruktur mit orientierten Streifen. Ein Wellenrohling mit kontinuierlichen Streifen in einer Richtung kann auch beispielsweise hergestellt werden durch HIP-Behandlung (isostatisches Heißpressen) eines Pakets von Drähten, die aus Material mit bedeutend unterschiedlicher magnetischer Permeabilität bestehen.
  • Damit ein Wellenrohling in der Lage ist, als Meßgeberwelle in einer Drehmomente messenden Vorrichtung zu arbeiten, ist es erforderlich, daß, wie oben erwähnt, die gewünschte magnetische Ablenkung in irgendeiner Weise, vorzugsweise in Gestalt von Zonen mit einer Anisotropie, die mit den Hauptspannungsrichtungen, in denen Zugspannungen beziehungsweise Druckspannungen wirken, in der Welle hergestellt wird, wenn diese belastet wird. Die aktive Meßzone hat eine gewisse Tiefe von der Manteloberfläche und zum Zentrum, welche der Eindringtiefe entspricht, die für ein teilweise ferromagnetisches Material größer ist als für ein einphasiges Material mit gleichem elektrischem spezifischem Widerstand. Da der Winkel, den die Streifen mit der Erzeugenden bilden, mit dem Radius der Welle sich ändert und im Zentrum der Welle Null ist, sollte im Falle einer optimalen Ablenkung der Winkel, den die Streifen mit einer Erzeugenden der Manteloberfläche bilden, an der Manteloberfläche etwas größer als 45 Grad sein, damit sie 45 Grad etwas unterhalb der Manteloberfläche im Bereich der Eindringtiefe beträgt.
  • Die Tatsache, daß das Feld bei partiell ferromagnetischem Material tiefer unter die Oberfläche eindringt, hat auch den Vorteil zur Folge, daß die Oberflächenqualität die magnetischen Eigenschaften nicht in gleich hohem Maße beeinflußt.
  • Die Herstellung der gewünschten bevorzugten Richtungen, das heißt die Verwindung (Torsion) der Struktur, kann auf vielerlei verschiedener Weise und zu verschiedenen Zeitpunkten während der Herstellung des betrachteten Wellenrohlings erreicht werden.
  • Der einfachste Weg besteht darin, ein Drehmoment in einer Richtung auf den Teil der Welle auszuüben, der einer der Zonen entsprechen soll, und dann ein gleichgroßes Drehmoment in entgegengesetzter Richtung in dem angrenzenden Bereich aufzubringen, der der andereren Zone entsprechen soll. Die bleibenden Spannungen, die auf diese Weise geschaffen werden, können im Gegensatz zu der notwendigen verbleibenden Spannung, die in dem oben genannten EP-Dokument erwähnt ist, durch Entspannungsglühen beseitigt werden. Die bearbeitete anisotrope Struktur kann so wiedergewonnen werden. Dieser Prozeß vergrößert die Permeabilität und damit auch die Empfindlichkeit des Meßgebers.
  • Beschreibung der bevorzugten Ausführungsbeispiele
  • Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel eines Meßgebers zur elektrischen Messung von Torsionsspannungen in einer Welle gemäß der Erfindung zeigt die beigefügte Figur, welche einen achsialen Schnitt durch den stationären Teil eines Meßgebers mit Erreger- und Meßwicklungen sowie äußeren Jochen zeigt sowie ein Oberflächebild der Welle des rotationssymmetrischen Meßgebers zeigt, welches Oberflächebild eine anisotrope Mikrostruktur zeigt.
  • Zu dem Meßgeber gehört eine kreiszylindrische Welle 1, in welcher das Drehmoment gemessen werden soll. Aus dem obigen wird klar, daß die Meßgeberwelle aus einem Material bestehen soll, welches eine anisotrope Mikrostruktur hat. Dies bedeutet, daß der Wellenrohling eine Mikrostruktur mit mindestens zwei Phasen haben soll, von denen eine Phase relativ weichmagnetisch sein soll und magnetoelastische Eigenschaften haben soll und mindenstens eine Phase eine bedeutend kleinere Permeabilität haben soll. Die Mikrostruktur soll geometrisch anisotrop sein mit - soweit wie möglich - kontinuierlichen schmalen Streifen aus der in stärkerem Maße weichmagnetischen Strukturkomponente.
  • Quer zur Richtung der Streifen sind die weichmagnetischen Streifen durch die Phase/Phasen mit geringerer Permeabilität voneinander getrennt, wodurch die resultierende Permeabilität des Materials anisotrop wird.
  • Ferner gehört zu dem Meßgeber eine Einrichtung zur Erzeugung eines achsialen zyklisch mit der Zeit variierenden magnetischen Feldes in der betrachteten Meßzone. Zu dieser Einrichtung gehören zwei Primärspulen, gewickelt auf zwei Spulenkörper 4 und 5, die konzentrisch zu der drehmomentmessenden Welle 1 angeordnet sind. Die Primärspulen sind in Reihe geschaltet und an einen Signalgenerator angeschlossen.
  • Im Meßbereich sind zwei Meßzonen 6 und 7 auf der Welle hergestellt. Dies wurde bespielsweise durch mechanisches Verzerren der Zonenbereiche in der oben beschriebenen Weise erreicht. In einer der Zonen ist der achsial gerichtete magnetische Fluß längs einer der Hauptspannungsrichtung abgelenkt in der Zugspannung wirkt, wenn die Geberwelle auf Torsion belastet wird. In der anderen Zone ist das Feld in entsprechender Weise längs der anderen Hauptspannungsrichtung abgelenkt, in welcher Druckspannung wirkt. In der Figur ist die anisotrope Mikrostruktur durch gestrichelte verzerrte Streifen angedeutet, die, wenn die Welle aus ferrit-austenitischem rostfreiem Stahl besteht, die ferritischen Streifen 8 beschreiben. Zwischen diesen Streifen verlaufen austenitische Streifen 9 mit bedeutend kleiner Permeabilität.
  • Um eine optimale Ablenkung des Flusses zu erreichen, wie dies im Abschnitt "Zusammenfassung der Erfindung" beschrieben wurde, ist bei der mechanischen Verwindung der Zonen ein relativ genau ausbalanziertes Drehmoment erfor derlich, welches auf der vorhandenen Wellenabmessung, mechanischen Eigenschaften und so weiter basiert.
  • In üblicher Weise gehört zu dem Meßgeber eine Einrichtung zur elektrischen Messung der durch die Torsionsbeanspruchung hervorgerufenen Reluktanzdifferenz zwischen den Zonen.
  • Ein einfaches Verfahren zur Verwirklichung des oben Gesagten besteht in der Messung des Differentialquotieten des Flusses in den Meßzonen 6 und 7 mittels zwei Sekundärspulen 10 und 11, die auf die selben Spulenkörper gewickelt sind, wie die Primärwicklungen. Durch entgegengesetzte Reihenschaltung der Sekundärwicklungen wird eine Spannung erzeugt, die dem Differenzfluß entspricht. Diese Spannung wird einem phasenabhängigen Gleichrichter zugeführt, der seinerseits durch die Phase des speisenden Signalgenerators gesteuert wird. Die höheren Frequenzen des Ausgangssignals werden in einem Tiefpaßfilter weggefiltert, worauf man eine Gleichspannung erhält, welches dem die Welle belastenden Drehmoment proportional ist.
  • Um zu verhindern, daß der Drehmomentmeßgeber durch magnetische oder elektrisch leitenden Gegenstände in seiner Umgebung beeinflußt wird und um die Empfindlichkeit gegenüber Drehmomenten zu erhöhen, ist es wünschenswert, das magnetische Feld so zu begrenzen und zu steuern, daß seine Erstreckung auf den Bereich um die Drehmoment messenden Zonen 6 und 7 und die ihnen zugeordneten Reluktanz messenden Einrichtungen 10 und 11 beschränkt ist.
  • Dies wird erreicht, indem die Spulenkörper mit den Wicklungen von einem Joch aus weichmagnetischen Material umgeben werden. Das Joch besteht aus einer Hülle 12 und zwei Polen 13 und 14, welche den Fluß zum Luftspalt an den En den des Joches bündeln. Um die Verteilung des Flusses zwischen den Zonen zu erleichtern und folglich die Empfindlichkeit zu steigern, ist das Joch auch mit einem Pol 15 zwischen den Spulenkörpern versehen. Außerdem ist das Joch an seinen achsialen Enden mit ringförmigen Scheiben 16 und 17 versehen, die verhindern, daß der Fluß in achsialer Richtung heraus streut.

Claims (2)

1. Magnetoelastischer Drehmomentmeßgeber für die elektrische Messung von Torsionspannungen in einer Welle (1), welcher Meßgeber eine erste Einrichtung (2, 3) zur Erzeugung eines achsial gerichteten magnetischen Feldes in der Welle hat, welches Feld sich zyklisch mit der Zeit ändert, wobei die Welle mit mindestens einer Zone (6, 7) versehen ist, die eine Anisotropie aufweist, deren Wirkung darin besteht, die magnetische Flußdichte in eine Richtung weg von der natürlichen Richtung längs der Welle abzulenken, und welcher Meßgeber eine zweite Einrichtung (10,11) zur Messung der Reluktanzdifferenz hat, die durch Torsionsspannung erzeugt wird zwischen einer Zone, in der das magnetische Feld abgelenkt wird, und einer Zone, in der das magnetische Feld nicht abgelenkt wird, beziehungsweise zwischen Zonen, in welchen das magnetische Feld in verschiedenen Richtungen abgelenkt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Welle aus einem Material besteht, welches eine geometrisch anisotrope Mikrostruktur mit mindestens zwei Phasen hat, von denen eine Phase aus relativ weichmagnetischen kontinuierlichen Streifen mit magnetoelastischen Eigenschaften besteht, und mindestens eine Phase, die eine bedeutend kleinere Permeabilität hat, und daß die Ablenkung der magnetischen Flußdichte in der Zone/den Zonen durch mechanische Verwindung der Welle in der Zone/den Zonen zustande kommt.
2. Magnetoelastischer Drehmomentmeßgeber für die elektrische Messung von Torsionspannungen in einer Welle (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel zwischen der magnetisch bevorzugten Richtung der Zone/den Zonen nach der Verwindung und einer Erzeugenden der zylindrischen Oberfläche der Welle größer als 20 Grad und kleiner als 75 Grad ist.
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