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Staatliche
Unterstützung
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Die
Regierung der USA kann aufgrund von finanziellen Unterstützungen,
die von den National Institutes of Health zuerkannt wurden, bestimmte
Rechte in Bezug auf diese Erfindung geltend machen.
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Hintergrund
der Erfindung
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Das
Hepatitis-B-Virus (HBV) infiziert Hepatozyten und verursacht akute
und chronische Lebererkrankung und primäres Leberzellkarzinom. Die
Infektion erfolgt typischerweise über infizierte(s) Blut oder
Körperflüssigkeiten,
und somit tritt eine HBV-Infektion
vorwiegend unter Drogenabhängigen,
die die Drogen intravenös
verabreichen, Homosexuellen sowie in Ländern mit schwach entwickelten
Gesundheitsversorgungssystemen, in denen das Risiko einer Aussetzung
gegenüber
infizierten Blutprodukten erhöht
ist, auf. Etwa 90-95 % der infizierten Personen sind in der Lage,
ihrer Infektion beizukommen, während
die verbleibenden 5-10 % chronische Hepatitis entwickeln und in
einen Trägerzustand
gelangen, in dem die Möglichkeit
einer späteren Entwicklung
von Leberzirrhose und/oder primärem
Leberzellkarzinom besteht. Erst jüngst wurde geschätzt, dass
es weltweit etwa 250 Millionen Menschen gibt, die chronische Träger des
HBV sind.
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Die
pathogenen Mechanismen, die für
Leberzellschädigung
in der HBV-Infektion verantwortlich sind, sind bis heute noch nicht
gut bekannt, wobei jedoch angenommen wird, dass das Virus nicht
direkt zytopathogen ist. Da jedoch das HBV menschliche Zellen nicht
leicht in vitro infiziert, war es bis heute äußerst schwierig, das Virus
zu untersuchen. Folglich gibt es noch keine wirksame Behandlung
für eine
bestehende HBV-Infektion.
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Es
wird umfassend angenommen, dass HBsAg das HBV-Antigen ist, das eine
schützende
Immunantwort induziert, die es den meisten infizierten Personen
ermöglicht,
ihrer Infektion über
schützende
Antikörper beizukommen.
Tatsächlich
können
Anti-HBV-Hüllantikörper HBV-Partikel
neutralisieren, und so wurden basierend auf HBsAg Vakzinen entwickelt,
die die Entwicklung von HBV-Infektion unterbinden. Die Vakzinen
verwenden HBsAg, das aus dem Plasma chronischer HBV-Träger isoliert
wurde, oder aber mittels DNA-Rekombinationstechnologie hergestelltes
HBsAg. Synthetische, auf HBsAg-Peptid basierende Vakzinen wurden ebenfalls
bereits vorgeschlagen. Siehe beispielsweise die US-Patente Nr. 4.599.230
und 4.599.231. Die Anti-HBsAg-Vakzinen
liefern jedoch nur bei etwa 90 % der immunisierten Personen Schutz.
Jene, die immunisiert, jedoch nicht geschützt sind, liefern eine signifikante
und unbewusste Quelle potenzieller Infektion.
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Die
Rolle des HBV-Nucleocapsid-Kernantigens (HBcAg) bei der Entwicklung
einer schützenden
Immunität
ist weniger eindeutig. In manchen Fällen lieferte die Immunisierung
von Schimpansen und Waldmurmeltieren mit Nucleocapsid-Kernantigen
(HBcAg oder WHcAg) vollständigen
oder teilweisen Schutz vor HBV- und WHV-Infektion. HBcAg-spezifische Helfer-T-Zellen
erwiesen sich auch als unterstützende
Zellen für
Anti-Hüllantikörper-Produktion
durch HBV-Hüll-spezifische
B-Zellen. HBcAg wurde auch als ein sensibilisierendes Antigen für intrahepatische
T-Zellen während
chronischer HBV-Infektion dargestellt.
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Der
Beitrag anderer Formen von Immunität gegenüber HBV-Antigenen, insbesondere
jener, die zytotoxische T-Lmyphozyten einbinden, war ebenfalls schwierig
zu bewerten. Chisari et al. (Microbial Pathogen. 6, 31 (1989)) schlugen
vor, dass Leberzellschädigung
durch eine auf die HLA-Klasse I eingeschränkte Antwort zytotoxischer
CD8+-T-Zellen auf HBV-kodiertes Antigen
vermittelt werden kann. Auf Klasse-I-Haupthistokompatibilitätskomplex-
(MHC-) eingeschränkte
Antworten zytotoxischer T-Zellen wurden für zahlreiche andere Viren,
wie beispielsweise Influenza, identifiziert. Townsend et al., Cell
44, 959 (1986), berichteten beispielsweise, dass Epitope eines Influenzavirus-Nucleoproteins,
die durch zytotoxische T-Lymphozyten erkannt werden, durch synthetische
Peptide definiert werden könnten.
In einem Versuch, die zytotoxische T-Lmphozyten-Antwort auf HBV
zu definieren, wurde gezeigt, dass periphere Blutlymphozyten aus
Patienten mit akutem und chronischem HBV in der Lage sein könnten, autologe
Hepatozyten in vitro zu töten,
die Spezifität
der zytolytischen Aktivität,
ihre NLA-Restriktionselemente und der zelluläre Phänotyp wurden jedoch nicht bestimmt.
Siehe Mondelli et al., J. Immunol. 129, 2773 (1982), und Mondelli
et al., Clin. Exp. Immunol. 6, 311 (1987). In noch jüngerer Vergangenheit
berichteten Moriyama et al., Science 248, 361-364 (1990), dass das
HBV-Haupthüllantigen
an der Hepatozytenoberfläche
in einer Form exprimiert wurde, die durch auf MHC-Klasse I eingeschränkte, zytotoxische
CD8+-T-Lymphozyten sowie durch Hüll-spezifische
Antikörper
erkannt werden kann.
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Auch
wenn verschiedene Stämme
von HBV bestehen, weisen sie alle zumindest eine gemeinsame Hülldeterminante
auf, die als "a" bezeichnet wird.
Jeder Stamm weist auch zwei andere Hülldeterminanten auf, von denen
eine entweder "d" oder "y" und die zweite entweder "w" oder "r" ist.
Somit gibt es vier mögliche
Subtypen des Virus: adw, ayw, adr und ayr. Das Klonieren, Sequenzieren
und die Expression von HBV werden in
GB
2034323 ,
EP 13828 und
US 4.935.235 beschrieben,
und die vollständige
Sequenz der HBV-Nucleocapsidregion wird weiters in Galibert et al.,
Nature 281, 646 (1979), beschrieben, wobei jede der oben genannten Referenzen
hierin durch Verweis aufgenommen ist.
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Ferrari
et al. (J. Clin. Invest. 88, 214-222 (1991)) offenbaren, dass synthetische
Peptide, die auf der Hepatitis-B-Kernregion basieren, eine T-Zellen-Proliferationsantwort
hervorrufen könnten.
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Da
die zur Zeit anerkannten HBV-Vakzinen nur etwa 90%igen Schutz unter
den immunisierten Personen liefern, wäre es wünschenswert, wirksamere Immunität hervorzurufen,
beispielsweise durch Steigern oder Diversifizieren der Immunogenität der Vakzinen.
Auch wäre
es wünschenswert,
die Immunantworten von Personen, die chronisch mit HBV infiziert
sind, zu stimulieren, sodass sie auf geeignete HBV-Antigene reagieren und
die Infektion bekämpfen
oder aber die Weiterentwicklung einer akuten zu einer chronischen
Infektion unterbinden. Weiters würden
Mittel zur Vorhersage, welche Patienten, die akut mit HBV infiziert
sind, wahrscheinlich eine chronische Infektion als HBV-Träger entwickeln,
das frühere
Einsetzen von geeigneten Behandlungs- und/oder Vorsichtsmaßnahmen
im Infektionsprozess ermöglichen. Überraschenderweise
erfüllt
die vorliegende Erfindung diesen Bedarf sowie andere, damit in Verbindung
stehende Anforderungen.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung stellt Peptide bereit, die auf MHC-Klasse
I eingeschränkte
Antworten zytotoxischer T-Lymphozyten gegen HBV-Antigen, wie in
den Ansprüchen
definiert, induzieren. Die Peptide von Interesse sind vom HBV-Nucleocapsid
abgeleitet. In bestimmten Ausführungsformen
bestehen die Peptide aus einer Sequenz aus zumindest neun Aminosäuren aus
der Sequenz I (HBc11-27) und sind noch bevorzugter Sequenz
II (HBc19-27) oder Sequenz III (HBc18-27). In anderen Ausführungsformen bestehen die Peptide
aus einer Sequenz aus zumindest zehn Aminosäuren aus Sequenz IV (HBc111-125) oder Sequenz V (HBc140-154)
oder aus einer Sequenz aus zumindest neun Aminosäuren aus Sequenz X (HBenv348-357). Andere Peptide der Erfindung umfassen
Sequenz VII (HBpol61-69), Sequenz VIII (HBpol803-811) und Sequenz IX (HBX126-134).
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In
manchen Fällen
werden Peptide in einer Zusammensetzung als ein Gemisch kombiniert
und werden nicht gebunden. Das Peptid kann auch an ein Lipid-hältiges Molekül konjugiert
werden, das in der Lage ist, eine T-Lymphozyten-Antwort zu fördern, oder
an ein anderes Peptid, das beispielsweise eine T-Helferzellen-Antwort
induziert.
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Es
werden Zusammensetzungen bereitgestellt, die ein Peptid der Erfindung
umfassen, das mit einem zusätzlichen
Peptid, einem Liposom, einem Adjuvans und/oder einem pharmazeutisch
annehmbaren Träger formuliert
ist. Somit können
pharmazeutische Zusammensetzungen zur Behandlung akuter HBV-Infektion
verwendet werden, insbesondere im Bemühen, ein Fortschreiten der
Infektion zu einem chronischen Zustand oder Trägerzustand zu unterbinden.
Die medizinische Verwendung der Peptide zur Behandlung von chronischer
HBV-Infektion und HBV-Trägerzuständen wird
ebenfalls bereitgestellt, worin die pharmazeutischen Zusammensetzungen
verabreicht werden, um Personen in ausreichendem Ausmaß zu infizieren,
um immunogen wirksame zytotoxische T-Zellen-Antworten gegen HBc-Epitope
zu stimulieren. Zur Behandlung dieser Infektionen kann es besonders
wünschenswert
sein, Peptide, die auf MHC-Klasse I eingeschränkte Antworten zytotoxischer
T-Lymphozyten gegen HBV-Antigen induzieren, mit anderen Peptiden
oder Proteinen, die Immunantwort auf andere HBV-Antigene, wie z.B.
HBsAg, induzieren, zu kombinieren. Zur Behandlung von Personen mit
Infektionen im chronischen oder Trägerzustand können die
Zusammensetzungen, je nach Erfordernis, in wiederholten Dosierungen über einen
längeren
Zeitraum hinweg verabreicht werden, um der Infektion und/oder der
Ausbreitung des Virus beizukommen oder sie wesentlich abzuschwächen.
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Vakzinenzusammensetzungen
zur Prävention
von HBV-Infektion, insbesondere von chronischer HBV-Infektion, werden
ebenfalls bereitgestellt. Die Vakzinenzusammensetzungen umfassen
eine immunologisch wirksame Menge eines HBV-Nucleocapsidpeptids,
das eine auf MHC-Klasse I eingeschränkte Antwort zytotoxischer
T-Lymphozyten induziert,
wie z.B. HBcAg11-27 mit der Sequenz Ala-Thr-Val-Glu-Leu-Leu-Ser-Phe-Leu-Pro-Ser-Asp-Phe-Phe-Pro-Ser-Val,
insbesondere im Fall von Personen des NLA-A2-Haplotyps, und umfassen
ferner typischerweise ein Adjuvans, z.B. inkomplettes Freundsches Adjuvans
oder Aluminiumhydroxid. Um erhöhten
Schutz gegen HBV zu erzielen, kann die Vakzine weiters Komponenten
umfassen, die eine schützende
Antikörperantwort
auf HBV-Hüllantigen
hervorruft.
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In
wiederum anderen Ausführungsformen
betrifft die Erfindung Diagnoseverfahren, in denen die Peptide der
Erfindung verwendet werden, um die Gegenwart von Lymphozyten in
einer Person zu bestimmen, die zu einer zytotoxischen T-Zellen-Antwort
auf HBV-Nucleocapsid-Antigen in der Lage sind. Die Abwesenheit solcher
Zellen legt fest, ob die Person von Interesse eine Neigung zeigt,
chronische HBV-Infektion zu entwickeln. Typischerweise sind die
Lymphozyten solche aus peripherem Blut, und die Person von Interesse
leidet an einer akuten HBV-Infektion.
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Kurzbeschreibung
der Zeichnungen
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1 zeigt
die Peptide, die in Pools verwendet werden, um einkernige periphere
Blutzellen zu stimulieren, um HBV-spezifische zytotoxische T-Lymphozyten
zu identifizieren.
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2 veranschaulicht
die zytotoxische T-Zellen-Aktivität, die an den Peptidpools in
jedem der Patienten M.B. (2A), V.J.
(2B) und J.P. (2C)
beobachtet werden, sowie die auf HLA A2 eingeschränkte Antwort,
worin jene HLA-Allele, die alle Patienten und Targetzellen gemein
haben, gezeigt sind.
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3 zeigt
die Erkennung von endogen synthetisiertem HBV-Nucleocapsid-Antigen
durch Peptid-spezifische CTL, wobei die Effektorzellen von Patient
M.B. (Tafel A) und Patient J.P. (Tafel B) stammen, worin Vwt für Wildtyp-Vakzinia,
V core für
Vakzinia, das den offenen HBcAg-Leseraster trägt, EBO-env für einen EBV-basierten
episomalen Vektor, der HBV-Hülle
exprimiert, und EBO-core für
einen EBV-basierten episomalen Vektor, der HBV-Nucleocapsid-Antigen
exprimiert, steht.
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4 veranschaulicht
die selektive Expansion von auf HLA A2 eingeschränkten CTL, die endogen synthetisiertes
HBV-Nucleocapsid-Antigen erkennen, worin Tafel A zytolytische Aktivität durch
CTL-Linie V.J. gegen mit HLA A2 übereingestimmte
BCL, entweder mit HBc11-27-Peptid vorgepulst
oder in Medium alleine kultiviert, und gegen EBO-Transfektanten,
die Nucleocapsid- oder Hüll-Antigene
exprimieren, zeigt, wobei die Versuche vor (zwei Wochen) oder nach
(vier Wochen) zwei Stimulationsdurchgängen mit EBO-core-Transfektanten
durchgeführt
wurden; Tafel B zeigt Erkennung durch CTL-Linie V.J. während der
Wochen 3, 4 und 5 der Kultur nach 1, 2 oder 3 aufeinander folgenden
Stimulationsdurchgängen
mit EBO-core-Transfektanten; und Tafel C zeigt CTL-Aktivität gegenüber mit
HLA A2 übereingestimmten
und nicht-übereingestimmten
BCL-Targets, die mit rekombinanten Vakziniaviren nach 5 Wochen Kultur
infiziert wurden.
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5 veranschaulicht
HBc11-27-spezifische CTL-Erkennung eines
Epitops, das HBV-core-
und -precore-Region-kodierte Polypeptide gemein haben, die von HLA-A2
BCL, infiziert mit rekombinantem Vakziniavirus, exprimiert werden,
worin die CTL-Linie
J.V. als Quelle für
Effektorzellen verwendet wurde.
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6 zeigt
Aktivierung von HBV-spezifischen CTL durch PBMC-Stimulation mit
Gemischen synthetischer Peptide. Zytolytische Aktivität von PBMC,
eine Woche lang gegen autologe Targets stimuliert, wurden mit demselben
Stimulationsgemisch oder mit Medium alleine vorgepulst. Das verwendete
E/T-Verhältnis
betrug 70:1 für
Patient E.W. und 100:1 für
Patient H.P.
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7 bestätigt, dass
HBcAg 140-155 das Peptid ist, das in Gemisch 2 erkannt wurde. Zytolytische Aktivität von PBMC,
durch Peptide, die in Gemisch 2 vorhanden sind, für die erste
Woche stimuliert und mit denselben Peptiden gegen autologe Targetzellen
neuerlich stimuliert, wurden mit den einzelnen Peptiden des Gemischs
vorgepulst. Das verwendete E/T-Verhältnis betrug 50:1 für Patient
E.W. und 40:1 für
Patient H.P.
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8 zeigt,
dass Aw68 das Restriktionselement der HBcAg-140-155-spezifischen
CTL-Antwort von Linie H1 ist. Allogene Targetzellen wurden mit Peptid
HBcAg140-155 oder
mit Medium vorgepulst und auf der Ebene von Klasse I mit den Effektorzellen übereingestimmt
und auf der Ebene von Klasse II vollständig nicht-übereingestimmt.
Das verwendete E/T-Verhältnis
belief sich auf 4:1.
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9 zeigt,
dass Aw68 und A31 Restriktionselemente der HBcAg-140-155-spezifischen CTL-Antwort der
Klone 2D7 bzw. 3D1 1 sind. Autologe und allogene Targetzellen wurden
mit Peptid 140-155 vorgepulst. Allogene Targetzellen wurden auf
der Ebene von Klasse I und Klasse II mit den Effektorzellen übereingestimmt.
Das verwendete E/T-Verhältnis
belief sich auf 10:1.
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10 veranschaulicht,
dass HBcAg-140-155-spezifische CTL-Linien E4 und H1 Targetzellen,
die das endogen synthetisiertes Antigen exprimieren, lysieren können.
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Das
für Linie
E4 verwendete E/T-Verhältnis
betrug 10:1, das E/T-Verhältnis
für Linie
H1 betrug 20:1 für die
Peptid-vorgepulsten Targetzellen und 15:1 für die mit rekombinantem Vakziniavirus
infizierten Targetzellen.
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11 veranschaulicht,
dass CTL-Klone 2D7 und 3D11 Targetzellen lysieren können, die
das endogen synthetisierte Antigen in einer auf HLA eingeschränkten Weise
exprimieren. Die Klone 2D7 und 3D11 wurden gegen allogene Targetzellen
Aw68 bzw. A31 positiv getestet, die mit Peptid 140-155 präinkubiert
und mit rekombinanten Vakziniaviren, die für das Kern- und Vorkernprotein
von HBV kodieren, infiziert wurden.
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12 veranschaulicht
die Resultate von Versuchen, die zeigen, dass Peptid 141-151 die kürzeste, optimal
erkannte Sequenz in HBcAg 140-155 für beide Restriktionselemente
ist. Klon 3D11 wurde gegen allogene A31-positive Targetzellen und
Klon 2D7 gegen allogene Aw68-positive Targetzellen getestet. Targetzellen
wurden mit Peptidkonzentrationen im Bereich zwischen 0,001 bis 1 μM vorgepulst.
Das verwendete E/T-Verhältnis
betrug 10:1.
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13 zeigt
die CTL-Antwort auf zwei Polymerasepeptide, die das HLA-A2-Motiv
enthalten, in einem Patient unter Verwendung von Targetzellen, die
mit Peptid gepulst wurden und nur mit HLA-A2 übereingestimmt waren.
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14 zeigt
die Fähigkeit
von mehreren, für
Polymerasepeptid 803-811 spezifischen Klonen, endogen synthetisierte
Polymerase zu erkennen.
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15 zeigt,
dass die CTL-Antwort auf Polymerasepeptid 803-811 Zellen erkennen
kann, die mit Peptid und endogen synthetisierter Polymerase (Vpol)
gepulst wurden, während
die CTL-Antwort auf Polymerasepeptid 61-69 nur Zellen erkennt, die
mit dem 61-69-Peptid gepulst wurden.
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16 zeigt
die Induktion einer CTL-Antwort durch ein HBX-126-134-Peptidanalogon,
jedoch nicht durch das Wildtyp-Peptid.
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17 zeigt
die CTL-Antwort, die durch HBenv-Peptid 348-357 stimuliert wurde,
auf Targetzellen, die mit homologem Peptid (bezeichnet als 884.01-ayw)
gepulst wurden, und auf endogenes Hüllantigen vom awy-Subtyp, und
andererseits die nicht vorhandene Antwort auf Zellen, die Antigen
vom adw-Subtyp exprimieren.
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Beschreibung
der spezifischen Ausführungsformen
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Die
vorliegende Erfindung stellt Peptide, die von HBV-Proteinen abstammen,
zur Verwendung in Zusammensetzungen und Verfahren zur Behandlung,
Prävention
und Diagnose von HBV-Infektion bereit. Die Peptide stimulieren auf
MHC HLA-Klasse I eingeschränkte
Antworten zytotoxischer T-Lymphozyten auf HBV-infizierte Zellen.
Die stimulierten zytotoxischen T-Lymphozyten sind in der Lage, die
infizierten Zellen zu töten
oder virale Replikation zu inhibieren und somit eine Infektion,
einschließlich
einer chronischen HBV-Infektion, zu unterbrechen oder im Wesentlichen
zu vermeiden. Ein Peptid, das eine Antwort zytotoxischer T-Zellen
hervorrufen kann, kann auch mit einem Immunogen kombiniert werden,
das in der Lage ist, eine T-Helfer-Antwort hervorzurufen.
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In
einem Aspekt stammen die in der Erfindung verwendeten Peptide aus
zwei unabhängigen
HBV-Nucleocapsid- (HBc-) Polypeptiden, Kern und Vorkern. Der Vorkern
enthält
eine Amino-terminale Signalsequenz, die zu seiner Translokation
in das endoplasmatische Retikulum und zur Sekretion als HBcA führt, während der Kern
primär
ein zytoplasmatisches und nukleares Protein (HBcAg) ist und nicht
sekretiert wird. Die Peptide stammen aus der Region der HBc-Reste
19-27, HBc28-47, HBc111- 125,
HBc140-154 (insbesondere HBc141-151),
worin die Nummerierung gemäß Galibert
et al., s.o., erfolgte. In anderen Ausführungsformen stammen die Peptide aus
der Sequenz des HBV-Polymeraseproteins (HBpol), insbesondere CTL-Epitope
innerhalb von HBpol61-69 und HBpol803-811. In wiederum anderen Ausführungsformen
enthalten die Peptide CTL-induzierende Epitope, die aus dem HBV-Transkriptions-Transaktivatorprotein
HBx stammen, und insbesondere aus der Region von HBx126-134.
Die CTL-induzierenden Peptide können
auch aus dem HB-Hüllantigen hergestellt
werden, insbesondere aus dem Peptid, das der HBV-Sequenz von HBenv348-357, entspricht.
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Unter
zytotoxische T-Lymphozyten induzierendem HBV-"Peptid" oder "Oligopeptid" der vorliegenden Erfindung wird eine
Kette von zumindest vier HBV-Aminosäuresequenzresten, vorzugsweise
zumindest sechs, noch bevorzugter acht oder neun, manchmal zehn
bis zwölf
Resten, und üblicherweise
weniger als etwa fünfzig
Resten, noch üblicher
weniger als etwa fünfunddreißig Resten,
und vorzugsweise weniger als fünfundzwanzig
Resten, z.B. acht bis siebzehn Aminosäureresten, die aus einer HBc-Sequenz
stammen, verstanden. Es kann wünschenswert
sein, Peptide der Erfindung auf eine Länge von acht bis zwölf Aminosäureresten
zu optimieren, sie also in ihrer Größe an endogen verarbeitete,
virale Peptide anzugleichen, die an MHC-Klasse-1-Moleküle an der Zelloberfläche gebunden
sind. Siehe im Allgemeinen Schumacher et al., Nature 350, 703-706
(1991); Van Bleek et al., Nature 348, 213-216 (1990); Rotzschke et al., Nature
348, 252-254 (1990); und Falk et al., Nature 351, 290-296 (1991),
die alle hierin durch Verweis aufgenommen sind. Wie nachstehend noch
näher erläutert wird,
ist üblicherweise
zumindest ein Großteil
der Aminosäuren
der Peptide zu einem entsprechenden Abschnitt zusammenhängender
Reste der hierin identifizierten HBV-Sequenzen homolog, und die
Peptide enthalten ein CTL-induzierendes Epitop.
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Die
Peptide können "synthetisch", wie nachstehend
noch näher
beschrieben wird, oder mittels DNA-Rekombinationsverfahren hergestellt
werden. Auch wenn das Peptid vorzugsweise im Wesentlichen frei von
anderen, natürlich
vorkommenden HBV-Proteinen
und Fragmenten davon ist, können
die Peptide in manchen Ausführungsformen
synthetisch an native Fragmente oder Partikel konjugiert werden.
Die Bezeichnung Peptid wird in der vorliegenden Beschreibung synonym
mit Polypeptid verwendet, um eine Reihe von Aminosäuren zu
bezeichnen, die miteinander über
Peptidbindungen zwischen den α-Amino-
und α-Carboxy-Gruppen
benachbarter Aminosäuren
verbunden sind. Die Polypeptide oder Peptide können zahlreiche verschiedene
Längen
aufweisen, entweder in ihren neutralen (ungeladenen) Formen oder
in Formen, die Salze sind, vorliegen und entweder frei von Modifikationen
wie Glykosylierung, Seitenkettenoxidation oder Phosphorylierung sein
oder diese Modifikationen enthalten, unter der Maßgabe, dass
die Modifikation die biologische Aktivität der Polypeptide, wie sie
hierin beschrieben wird, nicht zerstört.
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Wünschenswerterweise
ist das Peptid so klein wie möglich,
wobei es stets die gesamte biologische Aktivität des großen Peptids im Wesentlichen
beibehält.
Unter biologischer Aktivität
wird die Fähigkeit
verstanden, sich an ein geeignetes MHC-Molekül zu binden und eine Antwort
zytotoxischer T-Lymphozyten gegen HBV-Antigen oder -Antigenmimetika zu induzieren.
Unter einer Antwort zytotoxischer T-Lymphozyten wird eine CD8+-T-Lymphozyten-Antwort
spezifisch auf ein HBV-Antigen
von Interesse verstanden, wobei auf MHC-Klasse I eingeschränkte CD8+-T-Lymphozyten
aktiviert werden. Die aktivierten T-Lymphozyten sekretieren Lymphokine
(z.B. γ-Interferon),
setzen Produkte (z.B. Serinesterasen) frei, die virale Replikation
in infizierten autologen Zellen oder transfizierten Zellen inhibieren,
und dies mit oder ohne Zelltötung.
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Die
Bezeichnung "homolog", "im Wesentlichen homolog" und "wesentliche Homologie", wie hierin verwendet,
bezeichnen eine Sequenz von Aminosäuren mit zumindest 50 % Identität, worin
eine Sequenz mit einer Referenzsequenz von Aminosäuren verglichen
wird. Der Prozentsatz der Sequenzidentität oder -homologie wird durch
gegenseitiges Vergleichen berechnet, wobei die eine Sequenz mit
entsprechenden Abschnitten der Referenzsequenz abgeglichen wird.
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Eine
CTL-induzierende HBV-Peptid-Ausführungsform
der Erfindung aus der Nucleocapsidregion umfasst sechs bis 35 Aminosäuren und
enthält
zumindest eine epitopische, auf HLA eingeschränkte CTL-Stelle aus der Peptidregion
HBc11-27. Ein Großteil der Aminosäuren des
Peptids ist mit der Aminosäure
der entsprechenden Abschnitte der natürlich vorkommenden HBc11-27-Region identisch oder im Wesentlichen
homolog dazu, worin HBc11-27 die folgende
Sequenz aufweist:
I (HBc11-27)
Ala-Thr-Val-Glu-Leu-Leu-Ser-Phe-Leu-Pro-Ser-Asp-Phe-Phe-Pro-Ser-Val.
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Die
Peptidausführungsformen
dieser HBc11-27-Region können gegebenenfalls an einem
oder beiden der N- und C-Termini, je nach Bedarf, durch Aminosäuren von
HBV-Sequenzen, einschließlich
HBc, flankiert und/oder modifiziert sein, können zugesetzte Aminosäuren aufweisen,
um Bindung zu erleichtern, können
andere N- und C-terminale Modifikationen aufweisen, an Träger gebunden
sein und dergleichen, wie hierin noch näher beschrieben wird. Das Peptid
HBc11-27 induziert eine Antwort zytotoxischer
T-Lymphozyten, die durch zumindest das MHC-Klasse-I-Molekül HLA-A2 vermittelt wird.
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Innerhalb
der Peptid-I-Region liegen Peptide, die das 9-mere Peptid HBc19-27 umfassen und ein auf HLA eingeschränktes, CTL-induzierendes
Epitop aufweisen, und Peptide, die davon abstammen, die (eine) CTL-induzierende
epitopische Stelle(n) aus zumindest vier zusammenhängenden
Aminosäuren
der Sequenz von HBc19-27 enthalten, worin
HBc19-27 die folgende Sequenz aufweist:
II
(HBc19-27)
Leu-Pro-Ser-Asp-Phe-Phe-Pro-Ser-Val,
worin
das Peptid an einem oder beiden Termini, wie oben für Peptid
I bereits erwähnt,
flankiert und/oder modifiziert sein kann. Wie im Fall von Peptid
I induziert Peptid II eine Antwort zytotoxischer T-Lymphozyten,
die durch zumindest HLA-A2 vermittelt wird.
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Eine
besonders bevorzugte Peptidausführungsform
in der Peptid-I/II-Region ist ein 10-mer, HBc18-27, das
die folgende Sequenz aufweist:
III (HBc18-27)
Phe-Leu-Pro-Ser-Asp-Phe-Phe-Pro-Ser-Val,
worin
das Peptid wie zuvor erwähnt
modifiziert und/oder flankiert werden kann.
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Eine
andere HBc-Peptidausführungsform
der Erfindung umfasst das 15-mere Peptid HBc111-125 und Peptide,
die von HBc111-125 abstammen, die (eine)
CTL-induzierende, auf HLA-Klasse I eingeschränkte epitopische Stelle(n)
aus zumindest sieben zusammenhängenden
Aminosäuren
enthalten. Ein Großteil
der Aminosäuren
des Peptids ist mit den Aminosäuren
der entsprechenden Abschnitte der natürlich vorkom menden HBc111-125-Sequenz identisch oder im Wesentlichen
homolog dazu, worin HBc111-125 (für HBV-Subtyp
ayw) die folgende Sequenz aufweist:
IV (HBc111-125)
Gly-Arg-Glu-Thr-Val-Ile-Glu-Tyr-Leu-Val-Ser-Phe-Gly-Val-Trp.
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Das
Peptid aus der HBc111-125-Region kann an
einem oder beiden Termini, wie hierin beschrieben, flankiert und/oder
modifiziert sein. In einem Peptid des HBV-Subtyps adw ist Ile116 durch Leu ersetzt.
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In
einer weiteren anderen Ausführungsform
umfasst ein Peptid der Erfindung das 15-mere Peptid HBc140-154 und
Peptide, die von HBc140-154 abstammen, die
(eine) CTL-induzierende,
auf HLA-Klasse I eingeschränkte
epitopische Stelle(n) aus zumindest zehn zusammenhängenden
Aminosäuren
enthalten. Ein Großteil
der Aminosäuren
des Peptids ist mit den Aminosäuren
der entsprechenden Abschnitte der natürlich vorkommenden HBc140-154-Sequenz identisch oder im Wesentlichen
homolog dazu, worin HBc140-154 (für HBV-Subtyp
ayw) die folgende Sequenz aufweist:
V (HBc140-154)
Leu-Ser-Thr-Leu-Pro-Glu-Thr-Thr-Val-Val-Arg-Arg-Arg-Gly-Arg.
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Ein
Peptid, das aus dieser Region hergestellt wird, kann an einem oder
beiden Termini, wie hierin beschrieben, flankiert und/oder modifiziert
sein. Das Peptid V (HBc140-154) induziert
eine Antwort zytotoxischer T-Lymphozyten, die durch zumindest ein
MHC-Klasse-I-Molekül,
HLA-A31, vermittelt wird, und kann auch durch HLA-Aw68 eingeschränkt sein.
Wie im Abschnitt zu den Beispielen unten näher beschrieben, enthält die Sequenz
von HBc141-151 das minimale, optimal erkannte
Epitop sowohl für
die A31- als auch die Aw68-Restriktionselemente. Substitutionen
von Alanin anstelle von Leucin 143 und Arginin 151 reduzieren oder
eliminieren beinahe vollständig
CTL-vermitteltes Töten
von Targetzellen, was darauf schließen lässt, dass ein hydrophober Rest,
wie z.B. Leucin, in Position 3 des Peptids und ein positiv geladener
Rest, wie z.B. Arginin, am Carboxy-Terminus eines 11-meren Peptids
ein Bindungsmotiv sowohl für
auf HLA-A31 als auch für
auf Aw68 eingeschränkte
CTL-Epitope darstellen. Dieses Bindungsmotiv kann zur Identifikation
oder zum Entwurf von auf HLA-A31 und/oder Aw68 eingeschränkten, CTL-induzierenden
Epitopen von HBV und anderen Viren oder Pathogenen oder pathogenen
Prozessen, in denen die Stimulation von CTL-Antworten zur schützenden
Immunität
beiträgt,
verwendet werden.
-
Wiederum
andere CTL-induzierende Peptide der Erfindung stammen aus der Region
von HBc28-47 und umfassen Peptide, die von
HBc28-47 abstammen, die eine oder mehrere
CTL-induzierende, auf HLA-Klasse I eingeschränkte epitopische Stelle(n)
aus zumindest sieben zusammenhängenden
Aminosäuren
enthalten. Ein Großteil
der Aminosäuren
des Peptids ist mit den Aminosäuren
der entsprechenden Abschnitte der natürlich vorkommenden HBc28-47-Sequenz identisch oder im Wesentlichen
homolog dazu, worin HBc28-47 (für HBV-Subtyp
ayw) die folgende Sequenz aufweist:
VI (HBc28-47)
Arg-Asp-Leu-Leu-Asp-Thr-Ala-Ser-Ala-Leu-.
Tyr-Arg-Glu-Ala-Leu-Glu-Ser-Pro-Glu-His,
worin
das selektierte Peptid an einem oder beiden Termini, wie hierin
beschrieben, flankiert und/oder modifiziert sein kann.
-
In
anderen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung enthalten die Peptide der Erfindung CTL-induzierende
Epitope, die vom Polymeraseprotein abstammen. Insbesondere stammen
die Peptide aus der Region von HBpol61-69 oder
HBpol803-811 und umfassen Peptide, die von
jenen Sequenzregionen abstammen, die eine oder mehrere CTL-induzierende,
auf HLA-Klasse I eingeschränkte
epitopische Stelle(n) aus zumindest sieben zusammenhängenden
Aminosäuren
enthalten. Ein Großteil
der Aminosäuren
des Peptids ist mit den Aminosäuren
der entsprechenden Abschnitte der natürlich vorkommenden HBpol61-69- oder HBpol803-811-Sequenzen
identisch oder im Wesentlichen homolog dazu, worin HBpol61-69 und HBpol803-811 (für HBV-Subtyp
ayw) die folgende Sequenzen aufweisen:
VII (HBpol61-69)
Gly-Leu-Tyr-Ser-Ser-Thr-Val-Pro-Val,
und
VIII (HBpol803-811)
Ser-Leu-Tyr-Ala-Asp-Ser-Pro-Ser-Val,
worin
das selektierte Peptid an einem oder an beiden Termini, wie hierin
beschrieben, flankiert und/oder modifiziert sein kann.
-
Peptide
der vorliegenden Erfindung, die Anti-HBV-CTL-induzierende Epitope
enthalten, können
auch vom HBV-Transkriptionsaktivatorprotein X abstammen. Insbesondere
stammen die Peptide aus der Region von HBx126-134 und
umfassen Peptide, die von dieser Sequenzregion abstammen, die eine
oder mehrere CTL-induzierende, auf HLA-Klasse I eingeschränkte epitopische
Stelle(n) aus zumindest sieben zusammenhängenden Aminosäuren enthalten.
Ein Großteil
der Aminosäuren
des Peptids, das aus dieser Region hergestellt wird, ist mit den
Aminosäuren
der entsprechenden Abschnitte der natürlich vorkommenden HBx126-134-Sequenz identisch oder im Wesentlichen
homolog dazu, worin HBx126-134 die folgende
Sequenz aufweist:
IX (HBx126-134)
Glu-Ile-Arg-Leu-Lys-Val-Phe-Val-Leu,
worin
das aus dieser Region hergestellte Peptid an einem oder beiden Termini,
wie hierin beschrieben, flankiert und/oder modifiziert sein kann.
-
Anti-HBV-CTL-induzierende
Peptide können
auch vom HBV-Hüllprotein
abstammen, und insbesondere ist das Peptid HBenv348-357 und
ist auf HLA-Klasse I eingeschränkt,
worin HBenv348-357 die folgende Sequenz (für Subtyp
ayw) aufweist:
X (HBenv348-357)
Gly-Leu-Ser-Pro-Thr-Val-Trp-Leu-Ser-Val,
worin
das aus dieser Region hergestellte Peptid an einem oder beiden Termini,
wie hierin beschrieben, flankiert und/oder modifiziert sein kann.
Die Sequenz für
den adw-Subtyp von HBenv348-357 weist ein
Alanin auf, das anstelle von Valin am Carboxy-terminalen Rest substituiert
wurde.
-
Wie
zuvor erwähnt
können
zusätzliche
Aminosäuren
zu den Termini eines Oligopeptids oder Peptids zugesetzt werden,
um einfache Bindung von Peptiden aneinander zu ermöglichen,
um aufgrund von oben erläuterten
Gründen
für Bindung
an einen Träger,
eine Stütze
oder ein größeres Peptid
zu sorgen, oder um die physikalischen oder chemischen Eigenschaften
des Peptids oder Oligopeptids zu modifizieren, und dergleichen.
Aminosäuren
wie Tyrosin, Cystein, Lysin, Glutamin- oder Asparaginsäure und
dergleichen können
am C- oder N-Terminus des Peptids oder Oligopeptids eingeführt werden.
Darüber
hinaus können
sich die Peptid- oder Oligopeptidsequenzen von der natürlichen
Sequenz durch eine Modifikation mittels terminaler NH2-Acylierung, z.B.
Acetylierung, oder Thioglykolsäureamidierung,
terminale Carboxy-Amidierung,
z.B. Ammoniak, Methylamin usw., unterscheiden. In manchen Fällen können diese
Modifikationen Stellen für
Bindung an einen Träger
oder ein anderes Molekül
bereitstellen.
-
Es
gilt zu verstehen, dass die HBV-Peptide der vorliegenden Erfindung
oder Analoga davon, die zytotoxische T-Lymphozyten stimulierende
Aktivität
aufweisen, je nach Bedarf modifiziert werden können, um bestimmte andere erwünschte Attribute
bereitzustellen, z.B. verbesserte pharmakologische Eigenschaften,
wobei gleichzeitig die biologische Aktivität des unmodifizierten Peptids
gesteigert oder zumindest im Wesentlichen beibehalten wird. Die
Peptide können
beispielsweise durch Ausweiten, Reduzieren oder Substituieren von
Aminosäuren
in der Peptidsequenz, z.B. durch Addition oder Deletion von Aminosäuren entweder
am Amino-terminalen oder am Carboxy-terminalen Ende, oder an beiden,
von Peptiden, die von den hierin offenbarten Sequenzen abstammen,
modifiziert werden.
-
Die
in der vorliegenden Erfindung verwendeten Peptide müssen mit
den Peptiden I-IX
oder mit einem bestimmten HBV-Nucleocapsid, einer Hülle, Polymerase
oder X-Proteinsequenz
nicht identisch sein, solange die vorliegenden Verbindungen in der
Lage sind, für
Aktivität
zytotoxischer T-Lymphozyten gegen zumindest einen der vier Haupt-Subtypen
von HBV zu sorgen. Daher können
die Peptide verschiedenen Änderungen
unterzogen werden, wie beispielsweise Insertionen, Deletionen und
Substitutionen, entweder konservativ oder nicht-konservativ, worin
solche Änderungen
bestimmte Vorteile in ihrer Verwendung bereitstellen. Unter konservativen
Substitutionen wird das Ersetzen eines Aminosäurerests durch einen anderen
verstanden, der dem ersten biologisch und/oder chemisch ähnlich ist,
z.B. einen hydrophoben Rest durch einen anderen oder einen polaren
Rest durch einen anderen. Die Substitutionen umfassen Kombinationen
wie Gly, Ala; Val, Ile, Leu; Asp, Glu; Asn, Gln; Ser, Thr; Lys,
Arg; und Phe, Tyr. Üblicherweise
unterscheidet sich der Abschnitt der Sequenz, deren Zweck es ist,
ein HBV-CTL-stimulierendes Epitop im Wesentlichen nachzuahmen, nicht
um mehr als etwa 20 % von der Sequenz von zumindest einem Subtyp
von HBV, außer
wenn zusätzliche
Aminosäuren
an beiden Termini zugesetzt werden können, um die physikalischen
oder chemischen Eigenschaften des Peptids zu modifizieren, z.B.
um Bindung oder Kupplung und dergleichen zu erleichtern. Wird erkannt,
dass Regionen der Peptidsequenzen unter HBV-Subtypen polymorph sind,
so ist es wünschenswert,
eine oder mehrere Aminosäuren
zu variieren, um differierende zytotoxische T-Lymphozyten-Epitope
verschiedener HBV-Stämme oder – Subtypen
wirksamer nachzuahmen.
-
Innerhalb
der durch die vorliegende Erfindung identifizierten Peptidsequenzen,
umfassend das repräsentative
Peptid I (HBc11-27), Peptid II (HBc19-27), Peptid III (HBc18-27),
Peptid IV (HBc111-125), Peptid V (HBc140-154), Peptid VI (HBc28-47),
Peptid VII (HBpol61-69), Peptid VIII (HBpol803-811) und Peptid IX (HBx126-134),
liegen Reste (oder jene, die im Wesentlichen funktionell äquivalent
sind), die es den Peptiden ermöglichen,
ihre biologische Aktivität
beizubehalten, d.h. die Fähigkeit,
eine auf die Klasse I eingeschränkte
Antwort zytotoxischer T-Lymphozyten gegen HBV-infizierte Zellen
oder Zellen, die HBV-Antigen exprimieren, zu stimulieren. Diese
Reste können
durch einfache Aminosäuresubstitutionen,
-deletionen oder -insertionen identifiziert werden. Weiters können die
Beteiligungen, die durch die Seitenkette der Reste erfolgen, mittels
eines systematischen Scans mit einer bestimmten Aminosäure (z.B.
Ala) sondiert werden. Peptide, die Mehrfachsubstitutionen tolerieren, inkorporieren
im Allgemeinen solche Substitutionen wie kleine, relativ neutrale
Moleküle,
z.B. Ala, Gly, Pro oder ähnliche
Reste. Die Anzahl und Typen an Resten, die substituiert, addiert
oder subtrahiert werden können, hängen von
den erforderlichen Abständen
zwischen den wesentlichen epitopischen Punkten und von bestimmten
Konformations- und Funktionsattributen, die angestrebt werden (z.B.
Hydrophobie vs. Hydrophilie), ab. Sofern erwünscht, kann das Steigern der
Bindungsaffinität
von Peptidanaloga zu ihrem MHC-Molekül zur Präsentation gegenüber einem
zytotoxischen T-Lymphozyt auch durch solche Veränderungen erreicht werden.
Im Allgemeinen verwenden jegliche Spacersubstitutionen, -additionen
oder -deletionen zwischen epitopischen und/oder bezüglich der
Konformation wichtigen Resten Aminosäuren oder Gruppierungen, die
so ausgewählt
werden, dass sie sterische Störung
und Ladungsstörung
vermeiden, die in weiterer Folge zu Bindungsstörung führen könnten.
-
Peptide,
die Mehrfachsubstitutionen tolerieren, während sie die erwünschte biologische
Aktivität
beibehalten, können
auch als D-Aminosäure-hältige Peptide
synthetisiert werden. Solche Peptide können als "Inverso"- oder "Retro-Inverso"-Formen synthetisiert werden, d.h. durch
Ersetzen von L-Aminosäuren
einer Sequenz durch D-Aminosäuren oder
durch Umkehren der Aminosäuresequenz
und Ersetzen der L-Aminosäuren durch
D-Aminosäuren.
Da die D-Peptide wesentlich resistenter gegenüber Peptidasen und daher in
Serum und Geweben im Vergleich zu ihren L-Peptid-Gegenstücken stabiler sind, kann die
Stabilität
von D-Peptiden unter physiologischen Bedingungen einen Unterschied
in der Affinität
im Vergleich zum entsprechenden L-Peptid mehr als nur kompensieren. Weiters
können
L-Aminosäure-hältige Peptide
mit oder ohne Substitutionen mit einer D-Aminosäure verkappt werden, um Exopeptidasezerstörung des
antigenen Peptids zu hemmen.
-
Zusätzlich zu
den hierin beschriebenen beispielhaften Peptiden stellt die Erfindung
Verfahren zur Identifikation anderer epitopischer Regionen bereit,
die mit dem Induzieren von auf MHC eingeschränkten Antworten zytotoxischer
T-Lymphozyten gegen HBV oder andere Viren, wie HCV, HIV und dergleichen,
assoziiert werden. Die Verfahren umfassen das Erhalten peripherer
Blutlymphozyten (PBL) aus infizierten oder nicht-infizierten Personen
und das Aussetzen (Stimulieren) der Zellen gegenüber (mit) synthetischen Peptid-
oder Polypeptidfragmenten, die aus einem Protein des Pathogens oder
Antigens von Interesse stammen. In Fällen, in denen die Aminosäuresequenz
des Proteins/der Proteine oder des Antigens bekannt ist, können Pools
von sich überlappenden
synthetischen Peptiden, wobei jedes typischerweise etwa 8 bis 20
Reste lang ist, verwendet werden, um die Zellen zu stimulieren.
Aktive Peptide können
aus Pools selektiert werden, die Aktivität zytotoxischer T-Lymphozyten
induzieren. Die Fähigkeit
der Peptide, spezifische zytotoxische Aktivität zu induzieren, wird durch
Inkubieren der stimulierten PBL mit autologen markierten (z.B. 51Cr) Targetzellen (wie z.B. mit HLA übereinstimmende
Makrophagen, T-Zellen, Fibroblasten oder B-Lymphoblasten), infiziert
oder transfiziert mit dem Pathogen oder subgenomischen Fragmenten
davon, sodass das Target-Antigen endogen durch die Zelle synthetisiert
wird (oder die Zelle mit dem Peptid von Interesse gepulst wird),
und durch Messen spezifischer Freisetzung von Markierung bestimmt.
-
Nachdem
ein Peptid mit einer epitopischen Region, die eine Antwort zytotoxischer
T-Lymphozyten stimuliert,
identifiziert wurde, kann das MHC-Restriktionselement der Antwort
bestimmt werden. Dies umfasst das Inkubieren der stimulierten PBL
oder kurzlebiger Linien davon mit einer Auswahl an (markierten)
Targetzellen bekannter HLA-Typen, die mit dem Peptid von Interesse
gepulst wurden, oder mit geeigneten Kontrollen. Das/Die HLA-Allel(e)
von Zellen aus der Auswahl, die durch CTL lysiert wurden, wurden
mit nicht lysierten Zellen verglichen, und das/die HLA-Restriktionselement(e)
für die
Antwort zytotoxischer T-Lymphozyten auf das Antigen von Interesse
wird/werden identifiziert.
-
Carbone
et al., J. Exp. Med. 167, 1767 (1988), berichteten, dass Stimulation
mit Peptiden zytotoxische T-Lymphozyten mit geringer Affinität zum entsprechenden
endogenen Protein induzieren kann, sodass wiederholte Peptidstimulation
zytotoxische T-Lymphozyten
ergeben kann, die das Peptid, jedoch nicht das native Antigen erkennen.
Da die Unfähigkeit
stimulierter zytotoxischer T-Lymphozyten, native HBV-Proteine zu erkennen,
in der Entwicklung von HBV-Peptidtherapeutika und Vakzinenzusammensetzungen
nicht wünschenswert wäre, werden
Verfahren verwendet, um diese mögliche
Einschränkung
zu umgehen. Eine serielle Restimulation zytotoxischer T-Zellen wird
in der vorliegenden Erfindung verwendet, um T-Zellen mit einer höheren Affinität zu natürlich verarbeitetem
Antigen als zu einem synthetischen Peptid zu identifizieren und
selektieren. Kurzlebige zytotoxische T-Lymphozytenlinien werden
durch Restimulieren von aktivierten PBL erstellt. Zellen, die mit
Peptid stimuliert wurden, werden mit Peptid und rekombinantem oder
nativem HBV-Antigen, z.B. HBcAg, HBsAg, HBpol oder HBx, restimuliert.
Zellen mit Aktivität
werden ebenfalls mit einem geeigneten T-Zellen-Mitogen, z.B. Phytohämagglutinin
(PHA), stimuliert. Die restimulierten Zellen werden mit bestrahlten
allogenen PBLs als eine nichtspezifische Antigen-Quelle von T-Zellen-Helfer
und HBV-Antigen versorgt. Um die Popula tion zytotoxischer T-Lymphozyten,
die natives HBV-Antigen erkennen, zu erweitern und um langlebige Linien
zu erstellen, werden PBL aus einem Patienten zuerst mit Peptid und
rekombinantem oder nativem HBV-Antigen stimuliert, gefolgt von Restimulation
mit mit HLA übereingestimmten
B-Lymphoblasten, die das entsprechende HBV-Antigenpolypeptid stabil
exprimieren. Die Fähigkeit
der Zelllinien, endogen synthetisiertes Antigen zu erkennen, wird
unter Verwendung autologer und allogener B-Lymphoblasten oder anderer Zellen, die
mit geeignetem Antigen transfiziert oder infiziert sind, neuerlich
bestätigt.
-
Nach
der Identifikation verschiedener Peptide der Erfindung, die zur
Induktion von Anti-HBV-CTL-Antworten in einem oder mehreren Patienten
oder HLA-Typen beitragen, kann es in manchen Fällen wünschenswert sein, zwei oder
mehrere Peptide in einer Zusammensetzung zu verbinden. Die Peptide
in der Zusammensetzung können
gleich oder unterschiedlich sein, und zusammen sollten sie äquivalente
oder stärkere
biologische Aktivität
als das/die verwandte(n) Peptid(e) bereitstellen. Unter Verwendung
der hierin beschriebenen Verfahren beispielsweise können zwei
oder mehrere Peptide verschiedene oder überlappende zytotoxische T-Lymphozytenepitope
aus einer bestimmten Region definieren, z.B. die HBc
11-27-
und HBc
19-27-Peptide, wobei diese Peptide in einer
Reagenzienmischung kombiniert werden können, um gesteigerte Immunogenität für Antworten
zytotoxischer T-Lymphozyten bereitzustellen. Peptide einer Region
können
mit Peptiden anderer HBV-Regionen desselben oder eines anderen HBV-Proteins
kombiniert werden, insbesondere wenn ein zweites oder darauf folgendes
Peptid ein MHC-Restriktionselement aufweist, das sich vom ersten
unterscheidet. Diese Zusammensetzung kann verwendet werden, um die
immunologische Reichweite wirksam zu vergrößern, die durch Therapie-,
Impf- oder Diagnoseverfahren und Zusammensetzungen der Erfindung
unter einer sehr vielfältigen
Bevölkerung
bereitgestellt wird. Die unterschiedlichen Häufigkeiten von HLA-Allelen
unter weit verbreiteten ethnischen Gruppen (kaukasisch, asiatisch
oder schwarzafrikanisch) beispielsweise sind in Tabelle I unten
gezeigt. Therapie- oder
Vakzinenzusammensetzungen der Erfindung können so formuliert werden, dass
bei einem größtmöglichen
Prozentsatz einer Population für
potenzielle Therapie oder Immunität gesorgt wird. Somit könnte die
Einbindung des HBc
141-151-CTL-Epitops mit einem
von HBc
18-27 stammenden Peptid in einem
Therapeutikum oder einer Vakzine für bis zu 57 % der weltweit
300 Millionen Menschen, die chronisch mit HBV infiziert sind, von
Nutzen sein. TABELLE
I. HLA-ALLEL-HÄUFIGKEITEN
UNTER WEIT VERBREITETEN ETHNISCHEN GRUPPEN
- Abkürzungen:
EUC, europäisch
kaukasisch; NAC, nordamerikanisch kaukasisch; AFR, schwarzafrikanisch, JPN,
japanisch.
- * A28 steht für
die zwei Allele Aw68 und Aw69.
-
Die
Peptide der Erfindung können über eine
Bindung kombiniert werden, um Polymere (Multimere) zu bilden, oder
sie können
zu einer Zusammensetzung ohne Bindung, z.B. in Form einer Beimischung,
formuliert werden. Ist ein Peptid an gleiche Peptide gebunden, wodurch
es ein Homopolymer bildet, so ist eine Vielzahl von sich wiederholenden
epitopischen Einheiten vorhanden. Unterscheiden sich die einzelnen
Peptide, z.B. bei einer Reagenzienmischung, die verschiedene HBV-Subtypen,
verschiedene Epitope innerhalb eines Subtyps oder verschiedene HLA-Restriktionsspezifitäten aufweist,
oder einem Peptid, das T-Helfer-Epitope enthält, so werden Heteropolymere
mit sich wiederholenden Einheiten bereitgestellt. Zusätzlich zu
kovalenten Bindungen sind auch nicht-kovalente Bindungen, die in
der Lage sind, intermolekulare und intrastrukturelle Bindungen zu
bilden, eingebunden.
-
Bindungen
für Homo-
oder Heteropolymere oder für
das Kuppeln an Träger
können
auf zahlreiche verschiedene Weisen bereitgestellt werden. Cysteinreste
können
bei spielsweise sowohl an Amino- als auch an Carboxy-Termini zugesetzt
werden, wobei die Peptide über
gesteuerte Oxidation der Cysteinreste kovalent gebunden werden.
Ebenfalls nützlich
sind zahlreiche heterobifunktionelle Mittel, die eine Disulfidbindung
an einem Ende einer funktionellen Gruppe und eine Peptidbindung
am anderen Ende bilden, einschließlich N-Succinimidyl-3-(2-pyridyldithio)propionat
(SPDP). Dieses Mittel bildet eine Disulfidbindung zwischen sich
selbst und einem Cysteinrest in einem Protein und eine Amidbindung über die
Aminogruppe an einem Lysin oder anderen freien Aminogruppe im anderen.
Zahlreiche verschiedene solcher Disulfid/Amidbildenden Mittel sind
bekannt. Siehe beispielsweise Immun. Rev. 62, 185 (1982), das hierin
durch Verweis aufgenommen ist. Andere bifunktionelle Bindungsmittel
bilden eine Thioether- und keine Disulfidbindung. Viele dieser Thioether-bildenden
Mittel sind im Handel erhältlich
und umfassen reaktive Ester von 6-Maleinimid-n-Hexansäure, 2-Bromessigsäure, 2-Iodessigsäure, 4-(N-Maleinimidmethyl)cyclohexan-1-carbonsäure und
dergleichen. Die Carboxylgruppen können durch Kombinieren mit
Succinimid oder 1-Hydroxy-2-nitro-4-sulfonsäure (Natriumsalz) aktiviert
werden. Ein besonders bevorzugtes Bindungsmittel ist Succinimidyl-4-(N-maleinimidmethyl)cyclohexan-1-carboxylat
(SMCC). Es gilt zu verstehen, dass Bindung keine der gebundenen
Gruppen wesentlich daran hindern sollte, wie beschrieben, z.B. wie
eine zytotoxische HBV-T-Zelldeterminante, Peptidanaloga oder T-Helferdeterminante,
zu funktionieren.
-
In
einem anderen Aspekt können
die Peptide der Erfindung mit anderen Peptiden kombiniert oder gebunden
werden, die HBV-T-Helferzellen-Epitope darstellen, d.h. Epitope,
die T-Zellen, die bei der Induktion zytotoxischer T-Zellen gegen
HBV mitwirken, stimulieren. Die T-Helferzellen können beispielsweise entweder
der T-Helfer-1- oder
T-Helfer-2-Phänotyp
sein. T-Helfer-Epitope aus HBV-Sequenzen wurden bei HBc1-20 mit
der folgenden Sequenz identifiziert: Met-Asp-Ile-Asp-Pro-Tyr-Lys-Glu-Phe-Gly-Ala-Thr-Val-Glu-Leu-Leu-Ser-Phe-Leu-Pro.
Andere T-Helfer-Epitope werden von Peptiden aus der Region HBc50-69 mit der folgenden Sequenz: Pro-His-His-Tyr-Ala-Leu-Arg-Gln-Ala-Ile-Leu-Cys-Trp-Gly-Glu-Leu-Met-Tyr-Leu-Ala
und aus der Region von HBc100-139, einschließlich HBc100-119 mit der Sequenz Leu-Leu-Trp-Phe-His-Ile-Ser-Cys-Leu-Thr-Phe-Gly-Arg-Glu-Thr-Val-Ile-Glu-Tyr-Leu
(worin Ile116 im HBV- adw-Subtyp Leu ist), HBc117-131 mit
der Sequenz Glu-Tyr-Leu-Val-Ser-Phe-Gly-Val-Trp-Ile-Arg-Thr-Pro-Pro-Ala und Peptid
HBc120-139 mit der Sequenz Val-Ser-Phe-Gly-Val-Trp-Ile-Arg-Thr-Pro-Pro-Ala-Tyr-Arg-Pro-Pro-Asn-Ala-Pro-Ile,
bereitgestellt. Siehe Ferrari et al., J. Clin. Invest. 88, 214-222
(1991), und das US-Patent 4.882.145, die beide hierin durch Verweis
aufgenommen sind.
-
Die
Peptide der Erfindung können
auf zahlreiche verschiedene Weisen hergestellt werden. Aufgrund ihrer
relativ geringen Größe können die
Peptide in Lösung
oder an einem festen Träger
gemäß herkömmlichen Verfahren
synthetisiert werden. Verschiedene automatische Synthesegeräte sind
im Handel erhältlich
und können
gemäß bekannten
Arbeitsvorschriften verwendet werden. Siehe z.B. Stewart & Young, Solid
Phase Peptide Synthesis, 2. Auflage, Pierce Chemical Co. (1984);
Tam et al., J. Am. Chem. Soc. 105, 6442 (1983); Merrifield, Science
232, 341-347 (1986); und Barany & Merrifield,
The Peptides, Gross & Meienhofer
(Hrsg.), Academic Press, New York, 1-284 (1979), die alle hierin
durch Verweis aufgenommen sind.
-
Alternativ
dazu können
DNA-Rekombinationsverfahren verwendet werden, worin eine Nucleotidsequenz,
die für
ein Peptid von Interesse kodiert, in einen Expressionsvektor insertiert,
in eine geeignete Wirtszelle transformiert oder transfiziert und
unter für
Expression geeigneten Bedingungen kultiviert wird. Diese Verfahren
sind im Allgemeinen auf dem Gebiet der Erfindung bekannt, wie allgemein
in Sambrook et al., Molecular Cloning, A Laboratory Manual, Cold
Spring Harbor Press, Cold Spring Harbor, New York (1982), und Ausubel et
al. (Hrsg.), Current Protocols in Molecular Biology, John Wiley & Sons, Inc., New
York (1987), sowie in den US-Patenten Nr. 4.237.224, 4.273.875,
4.431.739, 4.363.877 und 4.428.941 beispielsweise beschrieben wird, deren
Offenbarung jeweils hierin durch Verweis aufgenommen sind. Somit
können
Fusionsproteine, die eine oder mehrere Peptidsequenzen der Erfindung
umfassen, verwendet werden, um die zytotoxischen HBV-T-Zellen-Determinanten
zu präsentieren.
Beispielsweise wird ein rekombinantes Kernprotein hergestellt, in
dem die HBc-Aminosäuresequenz
verändert
wird, um Epitope von hierin beschriebenen Peptidregionen wirksamer
zu präsentieren,
um eine Antwort zytotoxischer T- Lymphozyten
zu stimulieren. Auf diese Weise wird ein Polypeptid verwendet, das
mehrere T-Zell-Epitope inkorporiert.
-
Da
die Kodiersequenz für
Peptide der hierin in Betracht gezogenen Länge mittels chemischer Verfahren
synthetisiert werden kann, beispielsweise durch das Phosphotriesterverfahren
von Matteucci et al., J. Am. Chem. Soc. 103, 3185 (1981), kann die
Modifikation einfach durch Substituieren der geeigneten Base(n)
anstelle jener, die für
die native Peptidsequenz kodieren, erfolgen. Die Kodiersequenz kann
anschließend
mit geeigneten Linkern versehen und in Expressionsvektoren, die
auf dem Gebiet der Erfindung üblicherweise
erhältlich
sind, ligiert werden, und die Vektoren können verwendet werden, um geeignete
Wirte zu transformieren, um das erwünschte Fusionsprotein herzustellen.
Zahlreiche solcher Vektoren und geeigneter Wirtssysteme sind bereits
erhältlich.
Für die
Expression der Fusionsproteine wird die Kodiersequenz mit operabel
gebundenen Start- und Stoppcodons, Promotor- und Terminatorregionen
und üblicherweise
mit einem Replikationssystem versehen, um einen Expressionsvektor
zur Expression im erwünschten
Zellwirt bereitzustellen. Promotorsequenzen beispielsweise, die
mit Bakterienwirten kompatibel sind, werden in Plasmiden bereitgestellt,
die herkömmliche
Restriktionsstellen zur Insertion der erwünschten Kodiersequenz enthalten.
Die resultierenden Expressionsvektoren werden in geeignete Bakterienwirte
transformiert. Hefe- oder Säugetierzellwirte
können ebenfalls
unter Einsatz geeigneter Vektoren und Kontrollsequenzen verwendet
werden.
-
Die
Peptide der vorliegenden Erfindung sowie pharmazeutische und Vakzinenzusammensetzungen davon
sind zur Verabreichung an Säugetiere,
insbesondere Menschen, nützlich,
um HBV-Infektion zu behandeln und/oder ihr vorzukehren. Da die Peptide
verwendet werden, um Antworten zytotoxischer T-Lymphozyten auf HBV-infizierte
Zellen zu stimulieren, können
die Zusammensetzungen verwendet werden, um akute und/oder chronische
HBV-Infektion zu behandeln oder ihr vorzukehren.
-
Im
Fall von pharmazeutischen Zusammensetzungen werden die wie oben
beschriebenen Peptide der Erfindung einer Person verabreicht, die
bereits mit HBV infiziert ist. Jene in der Inkubationsphase oder
der akuten Phase der Infektion können
mit immunogenen Peptiden, getrennt oder gemeinsam mit anderen Behandlungen,
je nach Eignung, behandelt werden. In therapeutischen Anwendungen
werden Zusammensetzungen an einen Patienten in einer Menge verabreicht,
die ausreicht, um eine wirksame Antwort zytotoxischer T-Lymphozyten
auf HBV hervorzurufen und um seine Symptome und/oder Komplikationen
zu beheben oder zumindest teilweise einzudämmen. Eine adäquate Menge,
um dies zu erreichen, wird als "therapeutisch
wirksame Dosis" bezeichnet.
Mengen, die für
diese Verwendung wirksam sind, hängen
z.B. von der Peptidzusammensetzung, der Art der Verabreichung, dem
Alter und dem Ausmaß der
zu behandelnden Erkrankung, dem Gewicht und dem allgemeinen Gesundheitszustand
des Patienten und dem Erachten des die Therapie verschreibenden
Arztes ab, liegen jedoch im Allgemeinen im Bereich von etwa 1 μg bis etwa
2.000 mg Peptid für
einen 70-kg-Patienten, wobei Dosierungen von etwa 10 μg bis etwa
100 mg Peptid noch üblicher
verwendet werden, gefolgt von Booster-Dosierungen im Bereich von etwa 1 μg bis etwa
1 mg Peptid über
Wochen oder Monate hinweg, je nach CTL-Antwort eines Patienten,
die durch Messen von HBV-spezifischer
CTL-Aktivität
in PBLs, die dem Patienten abgenommen werden, bestimmt wird. Es
muss bedacht werden, dass die Peptide und Zusammensetzungen der
vorliegenden Erfindung im Allgemeinen in schwerwiegenden Erkrankungszuständen, d.h.
in lebensbedrohenden oder potenziell lebensbedrohenden Situationen,
verwendet werden können.
In solchen Fällen
ist es in Anbetracht der Minimierung fremder Substanzen und der
relativ nicht-toxischen Beschaffenheit der Peptide möglich, und
kann vom behandelnden Arzt auch als wünschenswert gesehen werden,
wesentliche Überschüsse dieser
Peptidzusammensetzungen zu verabreichen.
-
Einfache
oder mehrfache Verabreichung der Zusammensetzungen können in
Dosierungshöhen
und -mustern verabreicht werden, die vom behandelnden Arzt ausgewählt werden.
In jedem Fall sollten die pharmazeutischen Formulierungen eine Men ge
an zytotoxische T-Lymphozyten stimulierenden Peptiden der Erfindung
bereitstellen, die ausreichend ist, um den Patienten wirksam zu
behandeln.
-
Bei
einer therapeutischen Verwendung sollte die Verabreichung bereits
beim ersten Zeichen von HBV-Infektion oder kurz nach der Diagnose
in Fällen
von akuter Infektion eingesetzt und dann fortgesetzt werden, bis
zumindest die Symptome im Wesentlichen abklingen, und auch noch
eine gewisse Zeit danach. Bei fest bestehenden und chronischen Erkrankungen
können
Belastungsdosen erforderlich sein, denen Erhaltungs- oder Boosterdosen
folgen. Das Hervorrufen einer wirksamen Antwort zytotoxischer T-Lymphozyten
auf HBV während
der Behandlung akuter Hepatitis minimiert die Möglichkeit einer darauf folgenden
Entwicklung von chronischer Hepatitis, HBV-Trägerzustand
und nachfolgendem primärem
Leberzellkarzinom.
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Die
Behandlung einer infizierten Person mit den Zusammensetzungen der
Erfindung kann die erfolgreiche Bekämpfung der Infektion in akut
infizierten Personen beschleunigen, von denen etwa 90 % in der Lage sind,
der Infektion auf natürlichem
Weg beizukommen. Für
jene Personen, die für
die Entwicklung einer chronischen Infektion empfänglich (oder anfällig) sind,
sind die Zusammensetzungen im Rahmen von Verfahren zur Prävention
der Entwicklung von einer akuten zu einer chronischen Infektion
besonders nützlich.
Werden die empfänglichen
Personen vor oder während
der Infektion, beispielsweise wie hierin beschrieben, als solche erkannt,
so kann die Zusammensetzung auf sie gerichtet werden, was den Bedarf
an einer Verabreichung an eine größere Menge an Personen minimiert.
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Die
Peptidzusammensetzungen können
auch zur Behandlung von chronischer Hepatitis verwendet werden sowie
zur Stimulierung des Immunsystems von Trägern, um virusinfizierte Zellen
im Wesentlichen zu reduzieren oder sogar vollständig zu eliminieren. Jene mit
chronischer Hepatitis können
dadurch identifiziert werden, dass sie etwa 3-6 Monate nach der
Infektion positive Ergebnisse bezüglich des Virus zeigen. Da
Personen aufgrund einer inadäquaten
(oder nicht vorhandenen) Antwort zytotoxischer T-Lymphozyten während der
akuten Phase ihrer Infektion eine chronische HBV-Infektion entwickeln
können,
ist es wichtig, eine Menge an immunpotenzieren dem Peptid in einer
Formulierung und Verabreichungsart bereitzustellen, die ausreichend
sind, um eine Antwort zytotoxischer T-Zellen auf wirksame Weise
zu stimulieren. Somit liegt zur Behandlung von chronischer Hepatitis
eine repräsentative
Dosis im Bereich von etwa 1 μg
bis 1.000 mg, vorzugsweise etwa 5 μg bis 100 mg, für einen
70-kg-Patienten. Die Verabreichung sollte fortgesetzt werden, bis
zumindest die klinischen Symptome oder Laborwerte darauf hinweisen,
dass die HBV-Infektion erfolgreich bekämpft oder im Wesentlichen gelindert
wurde, und eine gewisse Zeit lang danach. Immunisierungsdosen, gefolgt
von Erhaltungs- oder Boosterdosen in festgelegten Intervallen, z.B.
in Intervallen von einer bis vier Wochen, können erforderlich sein, möglicherweise
auch über
einen längeren
Zeitraum hinweg, um der Infektion beizukommen. Zur Behandlung von
chronischer oder Träger-HBV-Infektion
kann es auch wünschenswert
sein, die CTL-Peptide mit anderen Peptiden oder Proteinen zu kombinieren,
die eine Immunantwort auf andere HBV-Antigene induzieren.
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Die
pharmazeutischen Zusammensetzungen zur therapeutischen Behandlung
sind für
parenterale, topische, orale oder lokale Verabreichung konzipiert.
Vorzugsweise werden die pharmazeutischen Zusammensetzungen parenteral,
z.B. intravenös,
subkutan, intradermal oder intramuskulär, verabreicht. Somit stellt
die Erfindung Zusammensetzungen zur parenteralen Verabreichung bereit,
die eine Lösung
der zytotoxische T-Lymphozyten stimulierenden Peptide, aufgelöst oder
suspendiert in einem annehmbaren Träger, vorzugsweise einem wässrigen
Träger,
umfassen. Zahlreiche verschiedene wässrige Träger können verwendet werden, z.B.
Wasser, gepuffertes Wasser, 0,4%ige Kochsalzlösung, 0,3 % Glycin, Hyaluronsäure und
dergleichen. Diese Zusammensetzungen können durch herkömmliche,
durchwegs bekannte Sterilisierungsverfahren sterilisiert werden,
oder sie können
sterilfiltriert werden. Die resultierenden wässrigen Lösungen können zur Verwendung wie sie
sind verpackt werden, oder sie werden lyophilisiert, wobei das lyophilisierte
Präparat
vor Verabreichung mit einer sterilen Lösung kombiniert wird. Die Zusammensetzungen
können
pharmazeutisch annehmbare Hilfssubstanzen enthalten, sofern dies
erforderlich ist, um physiologischen Bedingungen näher zu kommen,
wie beispielsweise pH-regulierende
Mittel und Puffermittel, Tonizitäts-regulierende
Mittel, Benetzungsmittel und dergleichen, beispielsweise Natriumacetat,
Natriumlactat, Natriumchlorid, Kaliumchlorid, Calciumchlorid, Sorbitanmonolaurat,
Triethanolaminoleat und dergleichen.
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In
manchen Ausführungsformen
kann es wünschenswert
sein, zumindest eine Komponente in die pharmazeutische Zusammensetzung
einzubinden, die CTL primt. Lipide wurden identifiziert, die in
der Lage sind, CTL in vivo gegen virale Antigene zu primen, z.B.
Tripalmitoyl-S-glycerylcysteinyl-seryl-serin (P3CSS), das
virusspezifische, zytotoxische T-Lymphozyten wirksam primen kann,
wenn es kovalent an ein geeignetes Peptid gebunden ist. Siehe Deres
et al., Nature 342, 561-564 (1989), hierin durch Verweis aufgenommen.
Peptide der Erfindung können
an P3CSS beispielsweise gebunden sein, und
das Lipopeptid kann an eine Person verabreicht werden, um eine Antwort
zytotoxischer T-Lymphozyten auf HBV spezifisch zu primen. Weiters
können,
da die Induktion von neutralisierenden Antikörpern auch mit P3CSS,
das an ein Peptid konjugiert ist, das ein geeignetes Epitop, z.B.
HBsAg-Epitope, aufweist,
geprimt werden kann, die zwei Zusammensetzungen kombiniert werden,
um sowohl humorale als auch zellvermittelte Antworten auf HBV-Infektion
wirksam hervorzurufen.
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Die
Konzentration von zytotoxische T-Lymphozyten stimulierenden Peptiden
der Erfindung in den pharmazeutischen Formulierungen kann stark
variieren, d.h. von weniger als etwa 1 Gew.-%, üblicherweise bei oder zumindest
etwa 10 Gew.-% bis hin zu 20 bis 50 Gew.-% oder mehr, und wird primär anhand
von Flüssigkeitsvolumina,
Viskositäten
und dergleichen gemäß der bestimmten
ausgewählten
Verabreichungsart festgelegt.
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Somit
könnte
eine typische pharmazeutische Zusammensetzung zur intravenösen Infusion
so hergestellt werden, dass sie 250 ml sterile Ringer-Lösung und
100 mg Peptid enthält.
Tatsächliche
Verfahren zur Herstellung parenteral verabreichbarer Verbindungen
sind Fachleuten bekannt oder eindeutig ersichtlich und werden näher beispielsweise
in Remington's Pharmaceutical
Science, 17. Auflage, Mack Publishing Company, Easton, PA (1985),
hierin durch Verweis aufgenommen, beschrieben.
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Die
Peptide der Erfindung können
auch über
Liposomen verabreicht werden, die dazu dienen, die Peptide auf ein
bestimmtes Gewebe, wie z.B. Lymphgewebe oder HBV-infizierte Leberzellen,
zu richten. Liposomen können
auch verwendet werden, um die Halbwertszeit der Peptidzusammensetzung
zu erhöhen.
Liposomen, die in der vorliegenden Erfindung nützlich sind, umfassen Emulsionen,
Schäume,
Mizellen, unlösliche Monolayer,
Flüssigkristalle,
Phospholipiddispersionen, lamellare Layers und dergleichen. In diesen
Präparaten ist
das zuzuführende
Peptid als Teil eines Liposoms, alleine oder in Verbindung mit einem
Molekül,
das sich an z.B. einen Rezeptor, der unter Lymphzellen häufig vorhanden
ist, bindet, wie beispielsweise monoklonale Antikörper, die
sich an das CD45-Antigen binden, oder mit anderen therapeutischen
oder immunogenen Zusammensetzungen inkorporiert. Somit können Liposomen,
die mit einem erwünschten
Peptid der Erfindung gefüllt
sind, auf die Stelle von Lymph- oder Leberzellen gerichtet werden,
wo die Liposomen dann die ausgewählten
therapeutischen/immunogenen Peptidzusammensetzungen abgeben. Liposomen
zur Verwendung in der Erfindung werden aus vesikelbildenden Standard-Lipiden gebildet,
die im Allgemeinen neutrale und negativ geladene Phospholipide und
ein Sterin, wie z.B. Cholesterin, umfassen. Die Auswahl an Lipiden
richtet sich im Allgemeinen nach Aspekten wie z.B. der Liposomengröße und der
Stabilität
der Liposomen im Blutkreislauf. Zahlreiche verschiedene Verfahren
sind zur Herstellung von Liposomen verfügbar, wie z.B. in Szoka et
al., Ann. Rev. Biophys. Bioeng. 9, 467 (1980), den US-Patenten Nr.
4.235.871, 4.501.728, 4.837.028 und 5.019.369, hierin durch Verweis
aufgenommen, beschrieben wird. Um Targeting auf die Immunzellen
zu ermöglichen,
kann ein Ligand, den es in das Liposom zu inkorporieren gilt, z.B.
Antikörper
oder Fragmente davon umfassen, die für Zelloberflächendeterminanten
der erwünschten
Immunsystemzellen spezifisch sind. Eine Liposomensuspension, die
ein Peptid enthält,
kann intravenös,
lokal, topisch usw. in einer Dosis, die in Übereinstimmung mit der Art
der Verabreichung, dem zuzuführenden
Peptid, dem zu behandelnden Erkrankungszustand und dergleichen variiert,
verabreicht werden.
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Für feste
Zusammensetzungen können
herkömmliche,
nicht-toxische feste Träger
verwendet werden, die beispielsweise pharmazeutische Qualitäten von
Mannit, Lactose, Stärke,
Magnesiumstearat, Natriumsaccharin, Talk, Cellulose, Glucose, Sac charose,
Magnesiumcarbonat und dergleichen umfassen. Zur oralen Verabreichung
wird eine pharmazeutisch annehmbare, nicht-toxische Zusammensetzung
durch Einbinden eines beliebigen der normalerweise verwendeten Arzneimittelträger, wie
beispielsweise jener zuvor aufgezählten Träger, und im Allgemeinen 10-95
% Wirkstoff, d.h. von einem oder mehreren Peptiden der Erfindung,
und noch bevorzugter bei einer Konzentration von 25 %-75 %, gebildet.
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Zur
Aerosolverabreichung werden die zytotoxische T-Lymphozyten stimulierenden
Peptide vorzugsweise in einer fein verteilten Form zusammen mit
einem Tensid und einem Treibmittel bereitgestellt. Typische Prozentsätze für Peptide
sind 0,01 Gew.-%- 20
Gew.-%, vorzugsweise 1 %-10 %. Das Tensid muss natürlich nicht-toxisch
sein und ist vorzugsweise im Treibmittel löslich. Beispiele für solche
Mittel sind Ester oder Partialester von Fettsäuren, die 6 bis 22 Kohlenstoffatome
enthalten, wie z.B. n-Hexansäure, Octansäure, Dodecansäure, Hexadecansäure, Octadecansäure, Octadeca-9,12-diensäure, Octadeca-9,12-15-triensäure, Olestearinsäure und
cis-Octadec-9-ensäure mit
einem aliphatischen mehrwertigen Alkohol oder seinem zyklischen
Anhydrid. Gemischte Ester, wie z.B. gemischte oder natürliche Glyceride,
können
verwendet werden. Das Tensid kann 0,1 Gew.-%-20 Gew.-% der Zusammensetzung,
vorzugsweise 0,25-5 Gew.-%, bilden. Den Rest der Zusammensetzung
stellt üblicherweise
das Treibmittel dar. Auch ein Träger
kann, je nach Bedarf, eingebunden werden, z.B. Lecithin zur intranasalen
Verabreichung.
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In
einem anderen Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung Vakzinen,
die als aktiven Bestandteil eine immunogen wirksame Menge eines
zytotoxische T-Lymphozyten stimulierenden Peptids, wie hierin beschrieben,
enthalten. Das/Die Peptid(e) kann/können in einen Wirt, einschließlich Menschen,
gebunden an seinen/ihren eigenen Träger oder als ein Homopolymer
oder Heteropolymer aktiver Peptideinheiten, eingeführt werden.
Solch ein Polymer hat den Vorteil gesteigerter immunologischer Reaktion
und, sofern verschiedene Peptide verwendet werden, um das Polymer
zu bilden, jenen der zusätzlichen
Fähigkeit,
Antikörper
und/oder zytotoxische T-Zellen zu induzieren, die mit verschiedenen
antigenen Determinanten von HBV reagieren. Nützliche Träger sind auf dem Gebiet der
Erfindung durchwegs bekannt und umfas sen z.B. Schlüsselloch-Napfschnecken-Hämocyanin,
Thyroglobulin, Albumine wie menschliches Serumalbumin, Tetanustoxoid, Polyaminosäuren wie
Poly(D-Iysin:D-Glutaminsäure) und
dergleichen. Die Vakzinen können
auch ein physiologisch tolerierbares (annehmbares) Verdünnungsmittel
wie Wasser, phosphatgepufferte Kochsalzlösung oder Kochsalzlösung enthalten
und darüber
hinaus ein Adjuvans umfassen. Adjuvanzien wie inkomplettes Freundsches
Adjuvans, Aluminiumphosphat, Aluminiumhydroxid oder Alaun sind auf
dem Gebiet der Erfindung durchwegs bekannte Materialien. Und, wie
zuvor erwähnt,
Antworten zytotoxischer T-Lymphozyten können durch Konjugieren von
Peptiden der Erfindung an Lipide, wie P3CSS,
geprimt werden. Bei Immunisierung mit einer Peptidzusammensetzung,
wie hierin beschrieben, mittels Injektion, Aerosol, oraler, transdermaler
Verabreichung oder auf einem anderen Weg reagiert das Immunsystem
des Wirts auf die Vakzine durch die Produktion großer Mengen
an zytotoxischen T-Lymphozyten, die für HBV-Antigen spezifisch sind,
und der Wirt wird zumindest teilweise gegen HBV-Infektion immun
oder gegenüber
der Entwicklung einer chronischen HBV-Infektion resistent.
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Vakzinenzusammensetzungen,
die die Peptide der Erfindung enthalten, können einem Patienten, der für eine HBV-Infektion
empfänglich
oder auf andere Weise einem erhöhten
Risiko bezüglich
dieser Infektion ausgesetzt ist, verabreicht werden, um die dem
Patienten zueigene Immunantwortfähigkeiten
zu steigern. Solch eine Menge ist als eine "immunogen wirksame Dosis" definiert. In dieser
Verwendung hängen
die exakten Mengen wiederum vom Gesundheitszustand und Gewicht des
Patienten, der Art der Verabreichung, der Beschaffenheit der Formulierung
und dergleichen ab, liegt jedoch im Allgemeinen im Bereich von etwa
1,0 μg bis
etwa 500 mg pro 70 kg Körpergewicht
des Patienten, noch üblicher
im Bereich von etwa 50 μg
bis etwa 200 mg pro 70 kg Körpergewicht.
Die Peptide können
Personen von einem geeigneten HLA-Typ verabreicht werden, z.B. werden
Vakzinenzusammensetzungen von Peptiden aus der Region von HBc19-27 an HLA-A2-Personen verabreicht, und
Peptide, die die epitopische HBc141-151-Determinante
enthalten, werden an A31- und Aw68-Personen verabreicht.
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In
manchen Fällen
kann es wünschenswert
sein, die Peptidvakzinen der Erfindung mit Vakzinen zu kombinieren,
die neutralisierende Antikörperantworten
auf HBV, insbesondere auf HBV-Hüllantigene,
induzieren, wie z.B. rekombinante HBV-envkodierte Antigene oder
Vakzinen, die aus gereinigten Plasmapräparaten, gewonnen aus HBV-infizierten
Personen, erhalten werden. Zahlreiche verschiedene HBV-Vakzinenpräparate wurden
bereits beschrieben und basieren primär auf HBsAg und Polypeptidfragmenten
davon. Beispiele für Vakzinen,
die mit den Peptiden der vorliegenden Erfindung formuliert werden
können,
sind im Allgemeinen in der
EP
154.902 und der
EP 291.586 sowie
in den US-Patenten Nr. 4.565.697, 4.624.918, 4.599.230, 4.599.231,
4.803.164, 4.882.145, 4.977.092, 5.017.558 und 5.019.386, alle hierin
durch Verweis aufgenommen, beschrieben. Die Vakzinen können kombiniert
und gleichzeitig oder als separate Präparate verabreicht werden.
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Für therapeutische
Zwecke oder zur Immunisierung können
die Peptide der Erfindung auch von abgeschwächten Viruswirten, wie z.B.
Vakzinia, exprimiert werden. Dieser Ansatz umfasst die Verwendung
von Vakziniavirus als Vektor, um Nucleotidsequenzen zu exprimieren,
die für
die HBV-Peptide der Erfindung kodieren. Bei Einführung in einen akut oder chronisch
HBV-infizierten Wirt oder in einen nicht-infizierten Wirt exprimiert das rekombinante
Vakziniavirus das HBV-Peptid und ruft dadurch eine Antwort zytotoxischer
T-Lymphozyten im Wirt auf HBV hervor. Vakziniavektoren und Verfahren,
die in Immunisierungsarbeitsvorschriften nützlich sind, werden z.B. im
US-Patent Nr. 4.722.848, hierin durch Verweis aufgenommen, beschrieben.
Ein anderer Vektor ist BCG (Bacillus Calmette Guérin). BCG-Vektoren werden
in Stover et al. (Nature 351, 456-460 (1991)), hierin durch Verweis
aufgenommen, beschrieben. Zahlreiche verschiedene andere Vektoren,
die zur therapeutischen Verabreichung oder Immunisierung der Peptide
der Erfindung nützlich
sind, z.B. Salmonella-typhi-Vektoren und dergleichen, werden Fachleuten
aus der vorliegenden Beschreibung ersichtlich sein.
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Die
Zusammensetzungen und Verfahren der beanspruchten Erfindung können für Ex-vivo-Therapieformen
verwendet werden. Unter Ex-vivo-Therapie wird verstanden, dass therapeutische
oder immunogene Manipulationen außerhalb des Körpers durchgeführt werden.
Lymphozyten beispielsweise können
einem Patienten entnommen und mit hohen Dosen der vorliegenden Peptide
behandelt werden, wobei eine stimulierende Konzentration von Peptid
in das Zellmedium zugeführt
wird, die jene Konzentrationen bei weitem überschreiten, die vom Patienten
angenommen oder toleriert werden könnten. Nach der Behandlung
zur Stimulierung der CTLs werden die Zellen wieder in den Wirt eingeführt, um
die HBV-Infektion zu behandeln. Die Zellen des Wirts können demnach
Vektoren ausgesetzt werden, die für die Peptide kodierende Gene
tragen, wie zuvor beschrieben. Nachdem die Zellen mit den Vektoren
transfiziert wurden, können
sie in vitro vermehrt oder wieder in den Patienten eingeführt werden.
Die Zellen, die in vitro vermehrt werden, können nach Erreichen einer vorgegebenen
Zelldichte wieder in den Patienten eingeführt werden.
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Die
Peptide können
auch Verwendung als Diagnosemittel finden. Ein Peptid der Erfindung
kann beispielsweise verwendet werden, um die Empfindlichkeit einer
bestimmten Person gegenüber
einem Behandlungsplan, der das Peptid oder verwandte Peptide einsetzt,
zu bestimmen, und kann somit zur Modifikation einer bestehenden
Behandlungsvorschrift oder zur Festlegung einer Prognose für eine erkrankte
Person hilfreich sein. Darüber
hinaus können
die Peptide auch verwendet werden, um vorherzusagen, welche Personen einem
wesentlichen Risiko ausgesetzt sind, eine chronische HBV-Infektion
zu entwickeln.
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Die
folgenden Beispiele werden als Veranschaulichung und nicht als Einschränkung bereitgestellt.
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BEISPIEL I
-
Identifikation
von CTL-spezifischen HBc-Epitopen
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Drei
Patienten (M.B., J.P. und J.V.) wurden während der akuten Phase viraler
Hepatitis, Typ B, untersucht. Die Diagnose von akuter Hepatitis
basierte auf der Identifikation erhöhter Werte von SGPT-Aktivität (zumindest
10-mal der obere Wert des Normalen; der Mittel-SGPT-Höchstwert
liegt bei 2.179 IE/I) in Verbindung mit der Detektion von IgM-Anti-HBcAg-Antikörpern im
Serum. Alle Patienten erholten sich voll ständig von der Krankheit, unter
Normalisierung von Serum-Transaminase und Clearance von HBsAg. Sie
waren Antikörper-negativ
gegenüber δ-Ag und Hepatitis-C-Virus. Patient J.P.
war A2, A3, B44, B35, Cw4, DR1, DR2, DRw8 und DQw1; V.J. war A2,
A11, B44, B62, Cw5, DR4, DRw12; B.M. war A2, B38, B27, DR5, DRw52
und DQw3. Somit waren alle Patienten HLA-A2-positiv. Periphere Blutlymphoyzten
aus diesen Patienten wurden auf HBV-spezifische CTL-Aktivität analysiert,
entweder unmittelbar nach der Isolierung, nach 1 oder 2 Wochen nach
Stimulation mit autologen Stimulatorzellen, die mit HBV-Expressionsvektoren,
wie nachstehend beschrieben, transfiziert waren, oder nach Stimulation
mit einer Gruppe von 4 Pools von überlappenden synthetischen Peptiden,
die 10 bis 20 Reste lang waren, wobei jeder 5 bis 6 Peptide umfasst,
die die gesamte HBV-Nucleocapsid- (Kern- und Vorkern-) Region (ayw-Subtyp)
abdeckten. Die Peptide, die in jedem Pool enthalten waren, sind
in 1 gezeigt.
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Peptid-spezifische
CTL wurden aus den PBL der drei Patienten mit akuter Hepatitis wie
folgt gebildet. PBL wurden bei 4 × 106 Zellen
pro ml in RPMI 1640, das 10 % AB-Serum
plus entweder 10 μg/ml
eines Peptidpools, der das HBc11-27-Peptid
enthielt, oder das HBc11-27-Peptid und 1 μg/ml rekombinantes
(r)HBcAg (Biogen, Genf, Schweiz) enthielt, in einer 24-Well-Platte
(Corning) kultiviert. Nach 4 Tagen Kultur wurden die Zellen neuerlich
mit RPMI 1640, das 10 % FCS und 20 E/ml rIL2 enthielt (Hoffman-LaRoche,
Basel, Schweiz), genährt.
Im Fall von Patient V.J. wurden die Peptid-geprimten Zellen nach
1 Woche Kultur mit HBc11-27-Peptid und rHBcAg
(1 mg/ml) in Gegenwart von autologen bestrahlten (3.500 RAD) PBL
als Antigenpräsentierende
Zellen restimuliert. Die Peptid-geprimten Zellen von Patient J.P.
wurden an Tag 7 mit 1 μg/ml
Phytohämagglutinin (PHA)
in Gegenwart von allogenen bestrahlten (7.000 RAD) PBL restimuliert.
Zytotoxische Aktivität
wurde nach 7 Tagen (Patient M.B.) oder 14 Tagen (Patienten V.J.
und J.P.) Kultur bewertet.
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Zytotoxische
Aktivität
wurde durch Inkubieren der stimulierten PBL mit autologen oder allogenen
(mit HLA übereingestimmt
oder nicht-übereingestimmt), 51Cr-markierten, Peptid-gepulsten (20 μg/ml, 1 h
lang) BCL-Zellen 4 h lang in Rund-96-Well- Platten bei einem Verhältnis Effektor/Target
(E/T) von 100 (M.B.) oder 10 (V.J., J.P.) bewertet. Parentale BCL-Zellen,
die nicht mit Peptid gepulst wurden, dienten als negative Kontrollen.
Prozentuelle Targetzelllyse wurde aus der Formel (E-M/T-M) × 100 berechnet,
worin E = 51Cr-Freisetzung im Versuch (cpm);
M = 51Cr-Freisetzung in Gegenwart von Kulturmedium
(was zwischen 15-25 % der Gesamtzählungen lag); und T = gesamtes 51Cr, das durch 10 % Triton X freigesetzt
wurde.
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Wie
in 2 veranschaulicht, wurde HBV-spezifische CTL-Aktivität reproduzierbar
nur nach Stimulation mit der Gruppe an überlappenden Nucleocapsidpeptiden
beobachtet. Peptid-spezifische CTL-Aktivität wurde nur bei einem der vier
Peptidpools konsequent hervorgerufen, und Erkennung war auf ein
einzelnes Peptid innerhalb dieses Pools beschränkt, das aus den Resten 11-27
von Hepatitis-B-Kernantigen (HBcAg) der Sequenz Ala-Thr-Val-Glu-Leu-Leu-Ser-Phe-Leu-Pro-Ser-Asp-Phe-Phe-Pro-Ser-Val besteht
und unter den Hauptsubtypen von HBV erhalten ist. Dies ist ein dominantes
Epitop in HLA-A2-positiven Patienten mit akuter viraler Hepatitis.
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Nach
einer Woche Stimulation mit einem Peptidgemisch, das die HBc11-27-Determinante enthielt, lysierten Lymphozyten
aus Patient M.B. auf spezifische Weise autologe und mit HLA-A2 übereingestimmte
B-Lymphoblasten (BCL), die mit dem Peptid inkubiert waren (2A). Eine Peptid-spezifische CTL-Linie
wurde ebenfalls aus PBL, die aus Patient V.J. stammten (2B), durch Stimulation mit dem HBc11-27-Peptid
plus rekombinantes HBV-Kernantigen als eine Quelle für Antigen-spezifische
T-Zellen-Hilfe (Ferrari et al., J. Immunol. 145, 3422 (1990)) zur
Erweiterung der HBc11-27-spezifischen CTL,
gefolgt von Restimulation mit denselben Reagenzien, erstellt. In ähnlicher
Weise wurde eine NBc11-27-spezifische CTL-Linie
unter Verwendung von PBL aus Patient J.P. (2C)
durch 1 Woche Peptid- und HBcAg-Stimulation,
gefolgt von Restimulation mit PHA und bestrahlten allogenen PBL
als eine nichtspezifische Antigen-Quelle für T-Zellen-Hilfe, erstellt.
Die Verfahren führten
zur Erstellung kurzlebiger CTL-Linien, die in der Lage waren, Peptid-gepulste
autologe und allogene, HLA-A2-positive Targetzellen zu lysieren,
jedoch nicht mit HLA-A2 nicht-übereingestimmte
Targets, was zeigt, dass Peptiderkennung durch die CTL auf HLA-A2
eingeschränkt
war.
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In
getrennten Versuchen, die im Allgemeinen wie hierin beschrieben
durchgeführt
wurden, wurde für die
Peptide HBc19-27 und HBc18-27 erkannt,
dass sie CTL-Aktivität
auf eine durch zumindest HLA-A2 eingeschränkte Weise spezifisch stimulieren.
In anderen Versuchen wurde für
die Peptide HBc28-47 und HBc111-125 gezeigt,
dass sie CTL-Aktivität
gegen HBV-Antigene spezifisch stimulieren, und auch wurde gezeigt,
dass das Peptid HBc140-154 CTL-Aktivität auf eine
Weise stimulierte, die auf zumindest HLA-A31 eingeschränkt zu sein schien.
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BEISPIEL II
-
Für HBc-Peptide
spezifische CTL erkennen rekombinantes HBV-Kernantigen
-
Die
kurzlebigen, Peptid-spezifischen CTL-Linien von den drei Patienten
aus Beispiel I wurden unter Verwendung autologer und allogener BCL-Targets,
die mit den HBV-Kernexpressionsvektoren transfiziert oder infiziert
waren, auf die Fähigkeit
getestet, endogen synthetisiertes HBV-Kernantigen zu erkennen.
-
Es
wurden zwei verschiedene eukaryotische Expressionssysteme verwendet.
Rekombinante Vakziniaviren, die entweder die HBV-Kern- (Vcore-)
oder -Vorkern(Vprecore-) Polypeptide (Subtyp ayw) exprimieren, wurden
wie in Schlicht & Schaller,
J. Virol. 63, 5399 (1987), hierin durch Verweis aufgenommen, beschrieben verwendet.
Zusätzlich
dazu wurden EBV-B-Zellen mit einer Reihe von rekombinanten Plasmiden
stabil transfiziert, die das HBV-Kern- (EBO-core-) und -Hüll- (EBO-env-)
Polypeptid (Subtyp ayw) in einem auf Epstein-Barr-Virus basierenden
Vektor (EBOpLPP) exprimieren, wie in Canfield et al., Mol. Cell.
Biol. 10, 1367 (1990), hierin durch Verweis aufgenommen, beschrieben.
-
Effektorzellen,
die aus Patient M.B. und J.P. nach 7 und 14 Tagen Stimulation, wie
in Beispiel I beschrieben, entnommen wurden, wurden mit Targetzellen
4 h lang bei E/T-Verhältnissen
von 100:1 bzw. 10:1 inkubiert. Vor 51Cr-Markierung
wurden BCL-Targets
entweder mit rekombinanten Vakziniaviren (3, Tafel
A) bei einer Infektionsmultiplizität von 20 14 h lang infiziert,
um die Expression von HBV-kodierten Genprodukten zu ermöglichen
(Vw = Wildtyp-Vakzinia; Vcore = Vakzinia, das den of fenen HBcAg-Leseraster
trägt),
oder, im Fall von Patient J.P., mit zuvor bereits gezeigten EBV-basierten
episomalen Vektoren (Tafel B) infiziert, um ausreichend Expression
entweder von Hüll-
(EBO-env-) oder Nucleocapsidantigen (EBO-core) zu induzieren.
-
Wie
in 3 gezeigt, lysierten die CTL auf spezifische Weise
autologe BCL, die das HBV-Kernpolypeptid vorübergehend oder stabil exprimierten,
jedoch nicht die HBV-Hüllantigene.
Unter Verwendung einer Gruppe an mit HLA-A2 übereingestimmten und nicht-übereingestimmten
allogenen Targetzellen musste spezifische Erkennung von endogen
synthetisiertem, nativem (rekombinantem) Kernantigen ebenfalls auf
HLA-A2 eingeschränkt
sein.
-
BEISPIEL III
-
Serielle Stimulation
mit Nucleocapsid-Transfektanten produziert Anti-HBV-CTL mit hoher
Affinität
-
Stimulation
mit Peptidantigen kann CTL mit geringer Affinität zum entsprechenden endogenen
Protein induzieren (Carbone et al., J. Exp. Med. 167, 1767 (1988)),
sodass wiederholte Peptidstimulation CTL ergeben kann, die das synthetische
Peptid, jedoch nicht das native Antigen erkennen. Um die Population
von CTL, die natives Nucleocapsid-Antigen erkennen, selektiv zu
erweitern und um langlebige Linien zur weiteren Analyse zu erstellen,
wurden PBL aus Patient J.V. 1 Woche lang mit Peptid NBc11-27 plus
rekombinantes HBcAg stimuliert, woraufhin die aktivierten PBL mit
mit HLA übereingestimmten,
transfizierten BCL restimuliert wurden, die das HBV-Nucleocapsid-Polypeptid
stabil exprimierten.
-
Dieser
Vorgang wird im Folgenden näher
beschrieben. Nach zwei Wochen Stimulation mit HBc11-27-Peptid
und rHBcAg wurde die Peptid-spezifische CTL-Linie J.V. ( 2B) alle sieben Tage mit bestrahlten (7.000
RAD), mit HLA-Klasse I übereingestimmten
EBO-core-Transfektanten (1 × 106/ml) plus autologe bestrahlte (3.000 RAD)
PBL (5 × 106/ml) und rHBcAg (1 mg/ml in RPMI + 10 %
FCS + 20 E/ml rIL2) weiter restimuliert. Wie in 4A gezeigt,
wurde die zytolytische Aktivität
gegen mit HLA-A2 über eingestimmte
BCL, entweder mit HBc11-27-Peptid vorgepulst
oder in Medium alleine kultiviert, und gegen EBO-Transfektanten,
die endogen synthetisierte Nucleocapsid- oder Hüllantigene exprimieren, getestet.
Versuche wurden vor (2 Wochen vor) und nach (4 Wochen nach) zwei
Stimulationsdurchgängen
mit EBO-core-Transfektanten (E/T-Verhältnis = 20:1) durchgeführt.
-
Wie
in 4A gezeigt wiesen die CTL vor Restimulation
einen hohen Grad an Zytotoxizität
gegenüber Peptid-gepulsten
Targets, bei nur minimalem spezifischem Töten von Targetzellen, die endogen
synthetisiertes Antigen exprimierten, auf. Nach Restimulation mit
dem Nucleocapsid-Transfektanten zeigten T-Zellen erhöhtes Töten von
Targets, die endogen synthetisiertes Antigen exprimierten, und parallel
dazu einen Rückgang des
Tötens
von Peptid-gepulsten Targetzellen. 4A.
-
Die
Erkennung von endogen synthetisiertem Antigen stieg progressiv mit
der vergangenen Zeit nach der Restimulation an, wie in 4B gezeigt wird. Diese Tafel zeigt die
Erkennung von endogen synthetisierten HBV-Nucleocapsid-Antigenen
durch die CTL-Linie V.J. während
der Wochen 3, 4 und 5 der Kultur nach 1, 2 oder 3 seriellen Stimulationsdurchgängen mit
EBO-core-Transfektanten (E/T = 20:1). Diese Resultate lassen darauf
schließen,
dass CTL mit höherer
Affinität
zum endogen produzierten Antigen selektiert wurden.
-
4C zeigt die zytolytische Aktivität gegenüber mit
HLA-A2 übereingestimmten
und nicht-übereingestimmten
BCL-Targets, die mit rekombinanten Vakziniaviren (wie in Beispiel
II beschrieben) nach 5 Wochen Kultur (E/T = 50:1) infiziert wurden.
-
Diese
Resultate lassen darauf schließen,
dass natürlich
verarbeitetes Nucleocapsid-Antigen
dem synthetischen HBc11-27-Peptid, das zur
Erweiterung der CTL-Vorläuferpopulation
verwendet wurde, ähnlich,
jedoch nicht identisch damit ist. Die Tatsache, dass diese serielle
Stimulation so gut funktionierte, wohingegen zahlreiche frühere Versuche,
HBV-spezifische CTL in frisch isolierten PBL ohne vorangehende Stimulation
zu detektieren, fehlschlugen, lässt
darauf schließen,
dass die HBV-spezifischen
CTL-Vorläufer
im peripheren Blutkompartiment bei sehr geringer Häu figkeit
vorhanden sind. Die Tatsache, dass der Versuch, HBc-spezifische CTL
alleine durch In-vitro-Stimulation mit stabil transfizierten, autologen
BCL, die als ausgezeichnete Targetzellen dienten, zu induzieren,
fehlschlug, weist darauf hin, dass allgemein gesprochen für CTL-Induktion
höhere
Epitopkonzentrationen erforderlich sind als für Lyse.
-
Der
Phänotyp
der HBc11-27-spezifischen CTL wurde durch
Inkubieren von HBV-Kerntransfektanten
und Nucleocapsid-spezifischer CTL-Linie aus Patient V.J. mit Antikörpern, die
für die
Differenzierungsmarker CD4 und CD8 spezifisch waren, bewertet. Die
CTL-Linie V.J. wurde gegen A2-positive EBO-core- und EBO-env-Targets
in Gegenwart von sättigenden
Konzentrationen (0,6 μg/ml)
an monoklonalen IgG1-Antikörpern Anti-Leu-3a (CD4) und
Anti-Leu-2a (CD8), erhalten von Becton-Dickinson, getestet. Antikörper wurden zur
Kultur zu Beginn des Chrom-Freisetzungstests
zugesetzt. Antigen-spezifische Lyse wurde zu 80 % mit Antikörpern gegen
CD8 blockiert, während
keine Inhibierung mit Antikörpern
gegen CD4 erzielt wurde. Diese Resultate zeigen, dass die HBc11-27-spezifische, auf HLA-A2 eingeschränkte CTL-Aktivität ausschließlich durch CD8-positive
Zellen vermittelt wird.
-
BEISPIEL IV
-
HBc11-27-spezifische
CTL erkennen ein Epitop, das durch HBV-Kern- und -Vorkern-Region kodierte Polypeptide gemeinsam
haben
-
Das/Die
HBc11-27-Epitop(e) wird/werden innerhalb
zweier unabhängiger
Nucleocapsid-Polypeptide (Kern und Vorkern) angeordnet, wovon eines
(Vorkern) eine Amino-terminale Signalsequenz enthält, die
zu seiner Translokation in das endoplasmatische Retikulum und zur
Sekretion als Hepatitis-B-e-Antigen (HBeAg) führt (Uy et al., Virology 155,
89 (1986); Roosinck et al., Mol. Cell. Biol. 6, 1393 (1986); und
Standring et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 85, 8405 (1988)). Das
Kernpolypeptid ist primär
ein zytoplasmatisches und nukleares Protein (HBcAg) und wird nicht
sekretiert (Roosnick & Siddiqui,
J. Virol. 61, 955 (1987); und McLachlan et al., J. Virol. 61, 683
(1987)). Um zu bestimmen, ob ein oder beide Polypeptide dazu dienen,
das/die auf HLA-A2 eingeschränkte(n),
HBc11-27-spezifische(n) CTL-Epitop(e) zu
bilden, wurden HLA-A2-positive BCL-Targetzellen mit rekombinanten
Vakziniaviren infiziert, die gentechnisch so verändert wurden, dass sie die
nativen Kern- und Vorkern-Polypeptide unabhängig voneinander exprimieren,
wie in Beispiel II beschrieben wurde. Die CTL-Linie J.V. wurde als eine Quelle für Effektorzellen
in einem vierstündigen 51Cr-Freisetzungstest
bei dem in 5 angegebenen E:T-Verhältnis verwendet.
-
Die
Resultate zeigten, dass beide Targetzelllinien zu einem gleichwertigen
Grad durch HBc11-27-spezifische CTL-Linie
aus Patient V.J. getötet
wurden, was beweist, dass HBcAg und HBeAg einen gemeinsamen intrazellulären Verarbeitungsstoffwechselweg
aufwiesen und dass sie auf der auf HLA-Klasse I eingeschränkten CTL-Ebene kreuzreaktiv
waren.
-
BEISPIEL V
-
Immundominanz des HBc11-27-CTL-Epitogs in HLA-A2-Haplotyp-Patienten
-
Um
die Immundominanz im HLA-A2-Haplotyp des/der CTL-Epitops/e, die
im Peptid HBc11-27 enthalten sind, zu testen,
wurden acht zusätzliche
Patienten mit selbsteingeschränkter
akuter Hepatitis-B-Infektion, vier Patienten mit chronischer aktiver
Hepatitis B und acht gesunde Personen ohne Hinweis auf vorangehende Aussetzung
gegenüber
HBV (alle HLA-A2-positiv) wiederholt getestet.
-
Alle
akuten Patienten, die in Serie (alle 7 bis 10 Tage) während der
Symptom- und Erholungsphasen der Erkrankung untersucht wurden, erkannten
auf wirksame Weise autologe Targetzellen, die mit Peptid HBc11-27 sowie mit MIX 4 gepulst worden waren
(1). Einschränkungsversuche,
die mit MIX4-stimulierten PBMC aus vier von ihnen durchgeführt wurden,
bestätigten,
dass CTL-Erkennung von Peptid HBc11-27 auf HLA-A2
eingeschränkt
war. Es wurden Unterschiede im Reaktionsmuster auf das Peptid von
Patient zu Patient während
des Krankheitsverlaufs beobachtet. Die zytolytische Aktivität war im
Allgemeinen während
der ikterischen Phase nachweisbar, in der die Transaminasewerte
hoch waren; in manchen Patienten war die Antwort von längerer Dauer
und war noch immer nachweisbar, wenn die GPT-Konzentrationen bereits
auf das normale Niveau zurückgegangen
waren, und in anderen Patienten war die lytische Aktivität 2 oder
3 Wochen nach dem Transaminase-Peak nicht mehr nachweisbar, auch
wenn die GPT-Konzentrationen stets leicht verändert waren. Der Mangel einer
konstanten Assoziation zwischen CTL-Aktivität und SGPT-Konzentrationen lässt darauf schließen, dass
das periphere Blutkompartiment Immunvorgänge, die in der Leber an der
Stelle von Antigensynthese und Zellschädigung stattfinden, nur teilweise
widerspiegelt.
-
Drei
der vier chronischen Patienten (jeder wurde zwei- oder dreimal gemäß derselben
Versuchsvorschrift, die für
die akuten Patienten verwendet wurde, getestet) zeigten keine zytolytische
Aktivität
gegen autologe Makrophagen, die mit Peptid HBc11-27 gepulst
worden waren, während
ein Patient nachweisbare, wenn auch sehr niedrige Niveaus von Zytotoxizität gegen
die relevante Peptidsequenz zeigte. Die lytische Aktivität gegen
Peptid HBc11-27 war in normalen HLA-A2-positiven
Kontrollpersonen nicht nachweisbar, was beweist, dass diese Antwort
nicht auf In-vitro-Priming zurückzuführen war
und dass Peptidstimulation eine spezifische T-Zell-Population, die
in vivo durch HBV-Infektion vorgeprimt worden war, selektiv erweiterte.
-
Diese
Resultate zeigen eine klare Korrelation zwischen der CTL-Antwort
auf Kernpeptid HBc11-27 und akuter HBV-Infektion
in Patienten, die das Virus erfolgreich aus ihrem Organismus klären konnten.
-
BEISPIEL VI
-
Identifikation von auf
HLA-A31 und Aw68 eingeschränkter
CTL Aktivität
-
Dieses
Beispiel beschreibt die Identifikation einer CTL-Antwort auf ein
HBV-Nucleocapsid-Epitop,
das durch zwei unabhängige
HLA-Klasse-I-Moleküle,
HLA-A31 und HLA-Aw68, eingeschränkt
ist.
-
Sechs
Patienten, fünf
männliche
Patienten und eine weibliche Patientin, mit akuter Hepatitis B und neun
normale Blutspender wurden untersucht (Tabelle II). Die Diagnose
von akuter Hepatitis B basierte auf Standard-Diagnosekriterien,
einschließlich
klinischer und biochemischer Belege für schwere Leberzellschädigung bei
einer Ala ninaminotransferase- (ALT-) Aktivität, die zumindest 20fach höher als
die Obergrenzen normaler Aktivität
lag, zusammen mit serologischen Beweisen für akute HBV-Infektion einschließlich Hepatitis-Oberflächenantigen
(HBsAg) und IgM-Anti-HBc-Antikörper (IgM
HBc-Ab) und der Abwesenheit von serologischen Beweisen für Infektion
durch die Hepatitis-delta- oder Hepatitis-C-Viren (unter Verwendung
von handelsüblichen
Reagenzien, erhalten bei Abbott Laboratories, North Chicage, IL).
Alle Patienten erholten sich vollständig von der Erkrankung und
zeigten eine Normalisierung von Serum-Transaminase und eine Clearance von
HBsAg innerhalb von 4 Monaten nach der anfänglichen Diagnose. TABELLE
II: HLA-Klasse der untersuchten Patienten und der normalen HLA-A31-
und Aw68-Spender, verwendet zur Produktion von Targetzellen
-
PBMC
von Patienten und normalen Spendern wurden an Ficoll-Hypaque-Dichtegradienten
getrennt, dreimal in "Hanks
balanced salt solution" (HBSS)
gewaschen, in RPMI-1640-Medium, ergänzt mit L-Glutamin (2 mM),
Penicillin (50 E/ml), Streptomycin (50 μg/ml) und HEPES (10 mM), das
10 % hitzeinaktiviertes menschliches AB-Serum enthielt, resuspendiert
und in 24-Well-Platten bei 4 × 106 Zellen/Well ausplattiert. Die synthetischen
Peptide, jeweils bei 10 μg/ml,
wurden zu den Zellkulturen wie folgt zugesetzt: Gemisch 1, Kernreste, 1-20,
20-34, 28-47, 50-69, 70-89, 61-80;
Gemisch 2, Kernreste 82-101, 100-119, 120-139, 140-155, 155-169, 169-183;
Gemisch 3, Vorkernrest 20-Kernrest 2, Kernreste 50-59, 117-131,
131-145, 111-125; und Gemisch 4, Kernreste 11-27, 91-110, 147-160,
162-176. rHBcAg (Biogen, Genf, Schweiz) wurde bei 1 μg/ml zugesetzt,
um den Nutzen einer Helfer-T-Zellen-Antwort innerhalb der Kultur
während
der ersten Stimulationswoche herzuleiten. An Tag 3 wurde 1 ml RPMI
mit 10 % menschlichem AB-Serum und rIL2 bei einer Endkonzentration
von 10 E/ml zu jedem Well zugesetzt. Die kultivierten PBMC wurden
auf CTL-Aktivität an Tag
7 getestet, und kurzlebige CTL-Linien, die CTL-Aktivität spezifisch
für das
Peptidgemisch zeigten, das während
der ersten Stimulationswoche verwendet wurde, wurden durch Restimulation
wie nachstehend beschrieben erweitert.
-
Die
HBV-Kern-spezifische CTL-Linie H1 wurde aus Patient H.P., anfänglich mit
Peptid-Gemisch 2 plus rHBcAg kultiviert, durch wöchentliche Restimulation mit
5 × 105 autologen bestrahlten (3.000 RAD) PBMC
in RPMI plus 10 % menschliches AB-Serum, rIL2 (20 E/ml) und Peptid-Gemisch
2 (erste Restimulation) oder Peptid 140-155 (10 μg/ml) für alle darauf folgenden Stimulationen
gebildet. CTL-Linie E4 (aus Patient E.W.) und die CTL-Linien aus
4 weiteren Patienten (V.T., H.F., Q.M., C.N.) wurden durch Stimulieren
von PBMC mit Peptid 140-155 plus rHBcAg in der ersten Woche und
wöchentliche
Restimulation hiernach mit Peptid 140-155 und rIL2 erstellt. Die
PBMC der normalen, nicht infizierten Kontrollen wurden in ähnlicher
Weise stimuliert, außer
dass in ausgewählten
Fällen
Tetanustoxoid anstelle von rHBc während der ersten Stimulationswoche
eingesetzt wurde, um eine andere Quelle für T-Zellen-Hilfe bereitzustellen,
da diese Personen nicht HBcAg ausgesetzt worden waren.
-
HBV-spezifische
CTL-Klone wurden durch Grenzverdünnung
bei 1 Zelle/Well in 96-Well-Mikrotiterplatten
aus einer HBV-spezifischen CTL-Linie E4 (Patient E.W.) gebildet.
Nach Entfernung von CD4+-Zellen von der CTL-Linie durch Inkubation
mit einem monoklonalen, CD4-spezifischen Antikörper (Becton Dickinson, Mountain
View, CA) plus Komplement wurden die Zellen in Gegenwart von PHA
bei 1 μg/ml,
CD3- spezifischem,
monoklonalem Antikörper
bei 0,5 μg/ml
(Coulter Immunology, Hialeah, FL), rIL-2 (20 E/ml) und bestrahlten
(5.000 RAD), allogenen PBMC bei 105/Well
ausplattiert. HBV-spezifische Klone wurden in einer 24-Well-Platte
mit 105 bestrahlten (9.000 RAD), autologen Transfektanten, die die
HBV-Kernregion (wie oben beschrieben) exprimierten, mit 2 × 106 allogenen, bestrahlten (3.000 RAD) PBMC-Feeder-Zellen pro Well,
in RPMI-1640-Medium, das 10 % hitzeinaktivierte FCS und IL2, 20
E/ml, enthielt, restimuliert.
-
Für Target-Zelllinien
wurden autologe und allogene, EBV-transformierte B-Lymphoblastenlinien
(LCL) entweder bei The American Society for Histocompatibility and
Immunogenetics (Boston, MA) erworben oder aus einem Pool von Patienten
und normalen Spendern wie oben beschrieben erstellt. Die Zellen
wurden in RPMI mit 10 Vol.-% hitzeinaktiviertem FCS aufrechterhalten.
Kurzlebige Linien autologer PBMC-Blasten wurden durch Stimulieren
peripherer Blut-PBMC mit PHA bei 1 μg/ml in RPMI mit 10 % FCS, 10
E/ml rIL2, 7 Tage lang vor der Verwendung als Targetzellen hergestellt.
-
Zytotoxizitätstests
wurden unter Verwendung von Targetzellen von entweder a) autologen,
PHA-stimulierten Blasten oder allogenen, mit HLA übereingestimmten
und nicht-übereingestimmten
B-LCL, über
Nacht mit synthetischen Peptiden bei 10 pg/ml inkubiert; b) oben
beschriebenen, stabilen B-LCL-Transfektanten; oder c) B-LCL, infiziert
mit rekombinanten Vakziniaviren, durchgeführt. Vakzinia-infizierte Targets
wurden durch Infektion von 1 × 106 Zellen bei 50 plaquebildenden Einheiten/Zelle
auf einer Schwingplatte bei Raumtemperatur eine Stunde lang, gefolgt
von einem einzelnen Waschschritt und Inkubation über Nacht bei 37 °C, hergestellt.
Targetzellen wurden dann mit 100 uCi 51Cr
eine Stunde lang markiert und dreimal mit HBSS gewaschen. Zytolytische
Aktivität
wurde in einem vierstündigen
Standard- 51Cr-Freisetzungstest unter Verwendung von
U-Boden-96-Well-Platten, die 5.000 Targets pro Well enthielten,
bestimmt. Stimulierte PBMC wurden bei E:T-Verhältnissen zwischen 70-100:1
getestet, während
HBV-Kern-spezifische CTL-Linien bei E:T-Verhältnissen
zwischen 4-50:1 und stimulierte PBMC aus normalen Donoren bei ei nem
E:T-Verhältnis
von 60:1 getestet wurden. Alle Tests wurden in doppelter Ausführung durchgeführt. Die
prozentuelle Zytotoxizität
wurde aus der folgenden Formel errechnet: 100 × [(Versuchs-Freisetzung – spontane
Freisetzung)/(maximale Freisetzung – spontane Freisetzung)]. Maximale
Freisetzung wurde mittels Lyse von Targets durch Detergens (1 %
Triton X-100, Sigma) bestimmt. Spontane Freisetzung belief sich
in allen Tests auf weniger als 25 % der maximalen Freisetzung.
-
PBMC
aus 2 Patienten (E.W. und H.P.) mit akuter HBV-Infektion wurde 7
Tage lang mit den zuvor beschriebenen Peptidgemischen stimuliert
und anschließend
auf zytolytische Aktivität
gegen autologe, 51Cr-markierte, PHA-aktivierte
Blasten, vorgepulst mit demselben Peptidgemisch oder mit Medium,
getestet. Antworten wurden in beiden Patienten auf Gemisch 2 beobachtet
(6). Die verbleibenden Zellen wurden eine zweite Woche
lang mit Peptidgemisch 2 restimuliert, und die antigene Spezifität der restimulierten
CTL-Linie wurde mit autologen, PHA-aktivierten Blasten-Targets,
vorgepulst mit den einzelnen Peptiden, die innerhalb des Gemisches
enthalten waren, festgestellt. Durch diesen Ansatz wurde gezeigt,
dass das Peptid HBcAg 140-155 für die durch
Gemisch 2 induzierte CTL-Aktivität
in beiden Patienten verantwortlich war (7). Keine
zytotoxische Aktivität
wurde unter Verwendung nichtstimulierter PBMC von Patient E.W. als
Effektoren gegen autologe B-LCL, gefüttert mit Peptid HBcAg 140-155,
beobachtet, was darauf schließen
lässt,
dass während
akuter HBV-Infektion
spezifische CTL in geringer Konzentration im peripheren Blut vorhanden
waren. Patient H.P. zeigte ebenfalls eine CTL-Antwort auf Gemisch
4 (6), für
die zuletzt gezeigt wurde, dass sie für Kernreste 11-27 spezifisch
und durch HLA-A2 eingeschränkt
ist. Dies bewies, dass mehrfache, voneinander unabhängige, eingeschränkte CTL-Antworten
auf nicht-überlappende
CTL-Epitope, die am selben viralen Protein vorhanden sind, während akuter
HBV-Infektion leicht nachweisbar waren.
-
HBcAg-140-155-spezifische
CTL-Linien wurden durch wöchentliche
Stimulation von PBMC entweder mit Gemisch 2 oder mit einer aktiven
Peptidkomponente (Kernreste 140-155) gebildet. Linie E4 (Patient
E.W.) wurde in Gegenwart von rHBcAg und Peptid HBcAg 140-155 gestartet;
Linie H1 (Patient H.P.) wurde in Gegenwart von rHBc und Gemisch
2 gestartet. Nach vier Wochen Restimulation wurde die HLA-Klasse-I- Restriktion von CTL-Linie
H1 durch Verwendung mehrerer allogener Targetzellen, die teilweise
mit den Effektorzellen an den HLA-Klasse-I-Loci übereingestimmt wurden, jedoch
mit HLA-Klasse II vollständig
nicht-übereingestimmt
wurden, getestet. Die Resultate, gezeigt in 8, veranschaulichen,
dass die CTL-Aktivität
auf HLA-Aw68 eingeschränkt war.
-
Die
HBcAg-140-155-spezifische CTL-Linie E4 wurde bei 1 Zelle/Well in
Gegenwart von Anti-CD3, PHA und allogenen PBL als Feeder-Zellen
kloniert. Nach 2 bis 3 Wochen zeigten 15 % der überimpften Wells Proliferation,
und die wachsenden Zellpopulationen wurden auf spezifische Lyse
von autologen B-LCL, präinkubiert
mit HBcAg 140-155, getestet. Zwei Klone (3D11, 2D7), die hocheffiziente
spezifische zytotoxische Aktivität
zeigten, wurden zur weiteren Analyse selektiert. Die Klone wurden
gegen autologe und allogene Targetzellen, teilweise mit den Effektoren
auf der Ebene von HLA-Klasse-I- und -Klasse-II-Allelen übereingestimmt,
getestet. Für
die zytolytische Aktivität
von Klon 3D11 wurde erkannt, dass sie auf HLA A31 eingeschränkt war, und
die zytolytische Aktivität
von Klon 2D7, abgeleitet aus demselben Patienten, war auf HLA Aw68
eingeschränkt
(9). Beide Klone zeigten in Durchflusszytometrie
den CD4 -, CD8 + Phänotyp.
-
Diese
Resultate wurden durch eine Analyse von 4 zusätzlichen HLA-A31- oder Aw68-positiven
Patienten mit akuter HBV-Infektion (H.F., V.T., Q.M., C.N.) bestätigt und
erweitert. In allen diesen Patienten wurden HBcAg-140-155-spezifische
CTL-Linien wie für Linie
E4 beschrieben hergestellt (Tabelle III). Unter Verwendung von teilweise
mit HLA übereingestimmten
allogenen Targetzellen wurde gezeigt, dass die CTL-Antwort durch
das HLA-A31-Allel in Patient V.T. eingeschränkt war; in Patient Q.M. war
sie eindeutig HLA-Aw68-eingeschränkt
und in Patient C.N. war sie sehr wahrscheinlich Aw68-eingeschränkt, während die
Antwort in Patient H.F. zu schwach war, um eine Analyse zu ermöglichen. TABELLE
III. HBcAg-140-155-spezifische CTL-Antwort von CTL-Linien aus HLA-A31-
und Aw68-Patienten mit akuter HBV-Infektion
- PBMC stimuliert mit HBcAg 140-155 plus
rHBcAg (1 μg/ml).
-
Die
Fähigkeit
von HBcAg-140-155-spezifischen CTL-Linien und Klonen, Targetzellen
zu lysieren, die endogen synthetisiertes HBcAg exprimieren, wurde
bestimmt. Zwei [polyklonale] CTL-Linien (E4 und H1) und zwei von
Linie E4 abgeleitete Klone (3D11 und 2D7) wurden unter Verwendung
autologer und allogener Targetzellen, die mit rekombinanten Vakziniaviren
infiziert oder mit den EBV-basierten Expressionsvektoren, die die
Synthese der HBV-Kern- und -Vorkernproteine durch die Zelle steuern,
stabil transfiziert worden waren, darauf getestet. Linie H1 wurde
gegen endogen synthetisiertes Kernprotein, induziert durch das rekombinante Vakziniavirus,
getestet, und Linie E4 wurde gegen endogen synthetisierte Kern-
und Vorkernproteine, induziert durch beide Expressionsvektoren,
getestet (10). Die Klone 3D11 und 2D7
wurden nur gegen endogen synthetisierte Kern- und Vorkernproteine,
induziert durch die rekombinanten Vakziniaviren (11),
getestet. Signifikante Niveaus spezifischer zytolytischer Aktivität wurden
in allen Fällen
nachgewiesen (10 und 11). Die
Erkennung von endogen synthetisiertem Antigen durch für HBcAg-140-155-Peptidspezifische
Linien und Klone zeigte, dass das CTL-Epitop, dargestellt durch
die Kernsequenz 140-155, durch das intrazelluläre Verarbeiten endogen synthetisierter
HBV-Kern- und -Vorkernproteine gebildet wird und dass diese CTL in
vivo während
HBV-Infektion geprimt werden. Die letzte Schlussfolgerung wird durch
die Unfähigkeit
bestätigt,
HBcAg-140-155-spezifische CTL-Linien aus 6 HLA-A31-positiven oder
aus 4 HLA-Aw68-positiven, normalen nichtinfizierten Kontrollen zu
erstellen.
-
Um
das minimale, optimal erkannte HLA-A31- und -Aw68-eingeschränkte Epitop
innerhalb von HBcAg 140-155 zu bestimmen, wurden Carboxy- und Amino-terminale
Trunkierungen von HBcAg 140-155 gebildet, wie in Tabelle IV gezeigt
wird. Klon 3D11, der auf HLA A31 eingeschränkt ist, und Klon 2D7, der
auf HLA Aw68 eingeschränkt
ist, waren Effektorzellen, die verwendet wurden, um die subtile
Spezifität
der CTL-Antwort zu definieren. Autologe B-LCL wurden mit den trunkierten
Peptiden präinkubiert
und als Targets mit den zwei Klonen verwendet. Die Daten weisen
darauf hin, dass Sequenz 141-151 das minimale, optimal erkannte
Epitop für
beide Restriktionselemente ist. Aus Tabelle IV geht hervor, dass
Rest 151 (Arg) den Carboxy-Terminus
des Epitops definiert, der durch beide CTL-Klone erkannt wird, auch
wenn Rest 150, der auch ein Arginin ist, ebenfalls als der Carboxy-terminale
Rest, jedoch weniger effizient, für beide Klone dienen kann,
so lange Rest 141 als Amino-Terminus
dient. Auch wenn Rest 141 (Ser) der optimale Amino-terminale Rest
zu sein scheint, weisen die Daten darauf hin, dass Rest 142 (Thr)
auch als der Amino-Terminus
des Epitops für
beide Klone dienen kann, wenn Arg 151 der Carboxyterminale Rest
ist. Dahingegen kann nur der auf HLA Aw68 eingeschränkte Klon
(2D7) Thr 142 verwenden, wenn der Carboxy-Terminus des Peptids über Rest
151 verlängert
ist. TABELLE
IV: SUBTILE SPEZIFITÄTSANALYSE
ZYTOTOXISCHER AKTIVITÄT
DER KLONE 3D11 UND 2D7
-
Um
die Grenzen des/der Epitops/e exakter zu definieren, wurde eine
Dosis-Titrieranalyse
durchgeführt,
in der die zwei CTL-Klone mit allogenen, HLA-A31- und HLA-Aw68-positiven
Targetzellen, präinkubiert mit
den Peptiden 140-151, 141-150, 141-151, 141-152, 142-151, in unterschiedlichen
Molkonzentrationen im Bereich von 10-3 μM bis 1 μM inkubiert
wurden. Wie in 12 gezeigt, stellen die Reste
141-151 ein minimales, optimal erkanntes Epitop dar, das durch beide
der CTL-Klone erkannt wird. Amino-terminale Verlängerung durch einen Rest beeinflusste
die Effizienz von Targetlyse durch die beiden Klone nicht, während der
Zusatz einer Aminosäure
am Carboxy-Terminus die CTL-Antwort sowohl für den auf HLA A31 als auch
den auf Aw68 eingeschränkten
Klon zehnfach reduzierte, was zeigt, dass beide HLA-Allele dasselbe
Peptid an ihre entsprechenden CTL binden und es ihnen gegenüber präsentieren.
-
BEISPIEL VII
-
Auf HLA eingeschränkte CTL-Antwort
auf HBV-Polymeraseepitope
-
Dieses
Beispiel beschreibt die Identifikation einer auf HLA-A2 eingeschränkten CTL-Antwort auf zwei HBV-Polymerasepeptide
in einem Patienten mit akuter viraler Hepatitis. Die Epitope sind
in den Aminosäuresequenzen
HBpol61-69 Gly-Leu-Tyr-Ser-Ser-Thr-Val-Pro-Val (GLYSSTVPV)
(in den Fig. auch als Peptid 927.32 bezeichnet) und HBpol803-811 Ser-Leu-Tyr-Ala-Asp-Ser-Pro-Ser-Val
(SLYADSPSV) (in den Fig. auch als Peptid 927.27 bezeichnet) vorhanden.
-
Die
durch die HBpol-Peptide induzierten CTL wurden in PBMCs aus einem
Patienten mit akuter Hepatitis gemäß dem in Beispiel VI beschriebenen
Verfahren identifiziert, mit der Ausnahme, dass die PBMCs mit einzelnen
Peptiden und nicht mit Peptidgemischen stimuliert wurden. Die resultierenden
CTL-Linien und/oder -Klone wurden dann auf die Fähigkeit getestet, mit HLA-A2 übereingestimmte
Targetzellen zu töten,
die entweder mit dem Peptid gepulst waren oder die das entsprechende
endogene Polymerase-Antigen (Vpol oder EBO-pol) exprimierten. Die
Konstruktion der Vakzinia-basierten Vpol- und Epstein-Barr-Virus-basierten EBO-pol-Konstrukte
erfolgte wie in Beispiel II beschrieben.
-
Wie
in 13 gezeigt, stimulierten beide Peptide, HBpol803-811 und HBpol61-69,
CTL-Antworten in
einem Patienten (HLA-A2+) unter Verwendung
von Targetzellen, die mit Peptid gepulst worden waren, während andere
Peptide 927.24 (WILRGTSFR) und 927.30 (DLNLGNLNV) und Mediumkontrollen
die spezifische CTL-Antwort nicht stimulierten. Die Fähigkeit
der HBpol803-811-spezifischen Klone, endogen
synthetisiertes Polymerase-Antigen (Vpol und EBP-pol) zu erkennen,
ist in 14 gezeigt. Zwei Klone, bezeichnet
als Be.27-1A1 und Be.27-1A5, wurden identifiziert, die das HBpol803-811-Peptid erkannten. Wie in 15 gezeigt, wurden
CTL-Antworten auf HBpol61-69 und HBpol803-811 mit Targetzellen gezeigt, die mit
homologem Peptid gepulst worden waren, doch nur der HBpol803-811-Klon zeigte eine Antwort auf endogen
synthetisiertes Vpol-Antigen.
-
BEISPIEL VIII
-
Auf HLA eingeschränkte CTL-Antwort
auf HBV-X-Protein
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Dieses
Beispiel beschreibt die Identifikation einer auf HLA-A2 eingeschränkten CTL-Antwort in einem Patienten
mit akuter viraler Hepatitis auf eine Peptidsequenz, die vom HBV-X-Protein
abstammt. Das CTL-Epitop ist in einem Peptid der Aminosäuresequenz
HBx126-134 Glu-Ile-Arg-Leu-Lys-Val-Phe-Val-Leu
(EIRLKVFVL) vorhanden.
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Die
durch die HBpol-Peptide induzierten CTL wurden in PBMCs aus einem
Patienten mit akuter Hepatitis gemäß dem in Beispiel VI beschriebenen
Verfahren identifiziert, mit der Ausnahme, dass die PMBCs mit einzelnen
Peptiden und nicht mit Peptidgemischen stimuliert wurden. Die resultierenden
CTL-Linien wurden dann auf die Fähigkeit
getestet, mit HLA-A2 übereingestimmte
Targetzellen zu töten,
die mit dem Peptid gepulst worden waren.
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Wie
in 16 gezeigt, wurden CTL durch HBx-Peptid 126-134
stimuliert, in dem der Amino-terminale Rest durch einen Alaninrest
substituiert worden war (EIRLKVFVL → AIRLKVFVL). CTL, die das analoge
Peptid erkannten, erkannten auch das Peptid mit der Wildtypsequenz.
Andererseits war das Wildtyppeptid nicht in der Lage, eine spezifische
CTL-Antwort zu induzieren, die mit Zellen nachweisbar waren, die
mit einem der beiden Peptide gepulst worden waren.
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BEISPIEL IX
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Auf HLA eingeschränkte CTL-Antwort
auf HBenv348-357
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Dieses
Beispiel beschreibt die Identifikation einer auf HLA-A2 eingeschränkten CTL-Antwort in einem Patienten
mit akuter viraler Hepatitis auf eine Peptidsequenz, die vom HBV-Hüllprotein
abstammt. Das CTL-Epitop ist in einem Peptid der Aminosäu resequenz
HBenv348-357 Gly-Leu-Ser-Pro-Thr-Val-Trp-Leu-Ser-Val (Subtyp
ayw) vorhanden.
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Die
durch das HBenv348-357-Peptid induzierten
CTL wurden in PBMCs aus einem Patienten mit akuter Hepatitis gemäß dem in
Beispiel VI beschriebenen Verfahren identifiziert, mit der Ausnahme,
dass die PMBCs mit einzelnen Peptiden und nicht mit Peptidgemischen
stimuliert wurden. Die resultierende CTL-Linie wurde dann auf die
Fähigkeit
getestet, mit HLA A2 übereingestimmte
Targetzellen zu töten,
die mit dem Peptid gepulst worden waren oder die endogene Hüllantigene
der ayw- oder adw-Subtypen
exprimierten.
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Wie
in 17 gezeigt, reagierten CTL, die durch HBenv-Peptid
348-357 stimuliert wurden, auf Targetzellen (bei einem Effektorzellen:Targetzellen-Verhältnis von
3:1), gepulst mit Peptid (bezeichnet als 884.01-ayw), und auf endogenes
Hüllantigen
vom ayw-Subtyp, erkannte jedoch nicht den adw-Subtyp, wahrscheinlich
aufgrund des unterschiedlichen Carboxy-terminalen Aminosäurerests.
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Die
in den vorangehenden Beispielen beschriebenen Resultate zeigen,
dass die CTL-Antwort auf HBV in Menschen stark polyvalent zu sein
scheint, wahrscheinlich, um wirksamen Schutz vor dieser schwerwiegenden
Virusinfektion zu gewährleisten.
Darüber
hinaus zeigen die Daten, dass die hierin verwendete Vorgehensweise
zur Peptidstimulation in ihrer eingeschränkten Form, wie sie durch den
polymorphen HLA-Klasse-I-Locus entsteht, sowohl effizient als auch
wirksam zur Identifikation und Analyse der polyvalenten Antwort
ist. Da zusätzliche,
HLA-Allel-spezifische Bindungsmotive identifiziert werden, können von
HBV abgeleitete Peptide, die diese Motive enthalten, zur In-vitro-Stimulation
von CTL-Vorläufern
verwendet werden.
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Aus
der obigen Beschreibung geht hervor, dass, auch wenn hierin spezifische
Ausführungsformen
der Erfindung zur Veranschaulichung beschrieben wurden, verschiedene
Modifikationen vorgenommen werden können, ohne von der Idee und
dem Schutzumfang der Erfindung abzuweichen. Folglich ist die Erfindung
ausschließlich
durch die beiliegenden Patentansprüche eingeschränkt.