Bereich der Erfindung
-
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Gerät zur
Entwicklung von belichtetem fotografischem Material und
insbesondere ein Gerät zur Entwicklung von lithografischen
Offsetdruckplatten.
Hintergrund der Erfindung
-
In einem Gerät oder System für die Entwicklung von
lithografischen Aluminiumdruckplatten des in der EP-A-410500
beschriebenen Typs ist es vorteilhaft, die Stärke der
Verarbeitungsflüssigkeiten innerhalb spezifischer Grenzwerte
zu halten, um den Erhalt hochgualitativer Druckplatten zu
sichern, und die Menge Abfallprodukte zu verringern.
-
Dieses Ziel wird dadurch verwirklicht, daß ein
Verarbeitungsflüssigkeitsbehälter oder ein
Verarbeitungsflüssigkeitsbad während der Verarbeitung der
fotografischen Materialien mittels eines Automats
ununterbrochen nachgefüllt wird.
-
Die Erschöpfung der Chemikalien in den Bädern steht
normalerweise in direktem Verhältnis zur Menge des durch das
Gerät beförderten, verarbeiteten Materials. Ihrerseits steht
die Menge im Verhältnis zum Oberflächeninhalt des Materials,
das verarbeitet wird.
-
Ein bekanntes Oberflächeninhaltmeßelement enthält einen
die Länge des verarbeiteten Materials ermittelnden Sensor und
eine Reihe von die Breite des Materials ermittelnden Sensoren.
Ein solches System ist ziemlich kostspielig, denn eine präzise
Messung von willkürlichen Materialbreiten erfordert eine
Vielzahl von Sensoren. Die Breite von Offsetdruckplatten zum
Beispiel kann zwischen 225 und 800 mm schwanken und so alle
möglichen Kombinationen von Standardmaterialbreiten ab 200 mm
mit einem Genauigkeitsbereich von 10% zu messen sind, werden
etwa 30 Sensoren benötigt, bei einer Messung mit einem
Genauigkeitsbereich von 20% etwa 16 Sensoren.
Gegenstand der Erfindung
-
Die vorliegende Erfindung verschafft ein einfaches, für
willkürliche reckteckige Formate geeignetes Mittel zum
Berechnen des Oberflächeninhalts von verarbeitetem Material
und verwendet eine minimale Anzahl von Sensoren.
Kennzeichen der Erfindung
-
Die vorliegende Erfindung verschafft dementsprechend ein
Gerät zur Entwicklung von belichtetem fotografischem
Bogenmaterial, welches das Bogenmaterial durch das Gerät
weiterbewegende Fördermittel und eine Vorrichtung für die
Berechnung des Oberflächeninhalts von verarbeitetem
rechteckigem fotografischem Bogenmaterial enthält, wobei die
Vorrichtung einen ersten und einen zweiten Sensor, die durch
den Durchgang des Materials eingeschaltet werden, und ein die
Information verarbeitendes Verarbeitungsmittel enthält, wobei
der erste Sensor die Längsabmessungen des Bogenmaterials in
der Durchgangsrichtung ermittelt, und dadurch gekennzeichnet,
daß der zweite Sensor in einem Schrägwinkel (α) bezogen auf
die Durchgangsrichtung angeordnet ist und den Vorderrand auf
einer lateralen Seite des Bogens und den Hinterrand auf der
anderen lateralen Seite des Bogens mißt, und das
Verarbeitungselement Signale von den zwei Sensoren
verarbeitet, um ein den berechneten Oberflächeninhalt
darstellendes Ausgangssignal zu ergeben.
-
Das Gerät wird vorzugsweise zur Verarbeitung von
belichteten lithografischen Aluminium-Offsetdruckplatten
eingesetzt. Der zweite Sensor ist vorzugsweise unabhängig vom
ersten Sensor und enthält vorzugsweise einen durch einen
Flügel betätigten Signalerzeuger, wobei der Flügel sich im
Schrägwinkel (α) wesentlich über die ganze Breite des Geräts
erstreckt, die Anwesenheit von Bogenmaterial ermittelt und
einen Signalerzeuger aus- oder einschaltet, je nachdem, ob
sich Bogenmaterial im Sensorbereich befindet oder nicht.
-
Das Gerät enthält vorzugsweise ein Bogenzufuhrelement und
einen Zufuhrsensor, der nachweist, wenn sich der Bogen
wesentlich in der Mitte bezogen auf das Bogenzufuhrelement
befindet, wobei der Zufuhrsensor das Bogenzufuhrelement
ausschaltet, sobald kein Bogen mehr beobachtet wird.
Kurzbeschreibung der Erfindung
-
Die Erfindung wird nachstehend anhand von einem Beispiel
erläutert, wobei auf die dazugehörigen Abbildungen verwiesen
wird, von denen
-
Abb. 1 eine schematische Darstellung einer
Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verarbeitungsgeräts
ist, und
-
Abb. 2 eine schematische Darstellung ist, die das
Verhältnis zwischen einem Materialbogen und den Sensoren
zeigt.
Detaillierte Beschreibung der Erfindung
-
Abb. 1 zeigt einen Längsquerschnitt durch ein Gerät 10
zur Verarbeitung von belichtetem fotografischem Bogenmaterial,
insbesondere lithografischen Aluminiumdruckplatten des in der
EP-A-410500 beschriebenen Typs.
-
Die EP-A-410500 beschreibt ein Bildaufzeichnungselement,
dessen Aluminluinträger der angegebenen Reihe nach mit einer
physikalische Entwicklungskeime enthaltenden Bildempfangs-
Schicht und einer lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsions-
Schicht überzogen ist. In diesem Dokument beschreibt man ein
Diffusionsübertragungsumkehr-Verfahren (nachstehend
DTR-Verfahren genannt) zum Erhalt einer lithografischen
Druckplatte, in dem das Bildaufzeichnungselement bildmäßig
belichtet und danach mittels einer Entwicklerflüssigkeit oder
Aktivierflüssigkeit in Gegenwart eines Silberhalogenid-
Komplexiermittels entwickelt wird. Das Bildaufzeichnungs-
Element wird dann durch einen Diffusionsübertragungsbereich
geführt, so daß die während der Entwicklungsstufe gebildeten
Silberhalogenidkomplexe in die Bildempfangsschicht, in der sie
in Silber umgewandelt werden, überdiffundieren können.
Im Moment, daß das Bildaufzeichnungselement den
Diffusionsübertragungsbereich verläßt, bildet sich ein
Silberbild in der Bildempfangsschicht. Die nun nutzlos
gewordene lichtempfindliche Schicht und eventuelle andere,
über der Bildempfangsschicht liegende Schichten werden dann
durch Spülen des Bildaufzeichnungselements in einem
Waschbereich entfernt. Schließlich wird das nun ein Silberbild
auf seiner Oberfläche tragende Element mit einer ein zum
Verbessern der Hydrophobie des Silberbildes benutztes
Hydrophobiermittel enthaltenden Endbearbeitungsflüssigkeit
verarbeitet.
-
Im obenbeschriebenen Verfahren zum Erhalt einer
lithografischen Aluminiumdruckplatte nach dem DTR-Verfahren
werden üblicherweise drei verschiedene Flüssigkeiten benutzt,
d.h. eine Entwickler- oder Aktivierflüssigkeit, eine
Spülflüssigkeit und eine Endbearbeitungsflüssigkeit.
-
Das Gerät 10 ist innerhalb eines üblicherweise
rechteckigen Gehäuses eingebaut, das gegebenenfalls einen
rechteckigen (nicht gezeigten), die verschiedenen Bestandteile
des Geräts unterstützenden Metalltragrahmen umfaßt. Das Gerät
umfaßt ein Bogenzufuhrelement 11, vorzugsweise ein Walzenpaar,
einen Entwicklungsbereich 12, einen Diffusionsübertragungs-
Bereich 13, einen Waschbereich 14, einen Spülbereich 15, einen
Endbearbeitungsbereich 16, einen Trockner 17 und Ausführwalzen
18. Alle diesen Bereiche enthalten Förderwalzen 20 und sind
mittels einer einzigen Drehschraube miteinander verbunden,
wodurch alle Bereiche und Walzen gleichzeitig bei derselben
Geschwindigkeit arbeiten und die Bogenmaterialien vom
Bogenzufuhrelement 11 bis an die Ausführwalzen 18 durch das
Gerät führen können.
-
Die Entwicklerflüssigkeit, Spülflüssigkeit und
Endbearbeitungsflüssigkeit können während ihrem Gebrauch
automatisch nachgefüllt werden. Bei der Beschreibung des
erfindungsgemäßen Geräts wird deutlichkeitshalber aber nur auf
das Nachfüllen der Entwicklerflüssigkeit oder
Aktivierflüssigkeit im Entwicklungsbereich 12 verwiesen.
-
Ein typisches Bogenmaterial ist eine litoghrafische,
in Abb. 2 dargestellte Aluminium-Offsetdruckplatte 21 mit
wesentlich einer Breite A-D und einer Länge A-B. Diese
Abmessungen A-B und A-D basieren auf den Standardformaten A1,
A2, A3, usw., wobei die Höchstbreite etwa 80 cm und die
Höchstlänge etwa 1 m beträgt. Beim Befördern der Platte 21
durch das Gerät 10 steht der Verbrauch der Chemikalien in den
verschiedenen Bereichen 12, 15 und 16 in direktem Verhältnis
zur Oberfläche der Platte. Das Bild auf der Platte umfaßt im
allgemeinen etwa 10% bis 25% der Oberfläche der Platte und
deshalb ist die Wechselbeziehung zwischen dem Verbrauch von
Chemikalien und der Oberfläche der durch das Gerät beförderten
Platte 21 ein guter Faktor.
-
Zur Messung der Oberfläche der durch das Gerät
beförderten Platte 21 wird vorzugsweise an den Ausführwalzen
18 ein Meßapparat 31 angeordnet. Dieser Apparat läßt sich
ebenfalls an anderen Stellen im Gerät, insbesondere im
Diffusionsbereich, anordnen.
-
Der Meßapparat 31 enthglt zwei Sensoren S1 und S2, die in
Abb. 2 am deutlichsten dargestellt sind, und ein
Verarbeitungselement 32. Der erste Sensor S1 ist nahe an der
Längsachslinie des Geräts angeordnet und kann ein optischer
Sensor, ein mechanischer Sensor oder jeder beliebige geeignete
Apparat zur Messung der Länge einer sich vorbeibewegenden
Platte 21 sein.
-
Ein Signal X vom ersten Sensor S1 wird zum
Verarbeitungselement 32 versandt, das auf Basis der
Verarbeitungsgeschwindigkeit und der Detektionszeit (d.h. die
Zeit, daß der Sensor 31 in Betrieb ist) die Längsabmessung
oder Länge der Platte 21 berechnen kann.
-
Der zweite Sensor S2 ist in einem Schrägwinkel α zur
Längsachslinie α des Geräts, vorzugsweise in einem Winkel von
45º, angeordnet. Der zweite Sensor S2 kann ein optischer
Lichtstrahl sein oder enthält vorzugsweise einen Flügel 33,
der sich wesentlich über die ganze wirksame Breite des Geräts
erstreckt. Der Flügel ermittelt die Anwesenheit von
Bogenmaterial und schaltet einen Signalerzeuger aus oder ein,
je nachdem, ob Bogenmaterial im Sensorbereich wahrgenommen
wird oder nicht. Der Sensor S2 ist auf einer Seite des
Bogenzufuhrweges montiert. Der Flügel 33 ist vorzugsweise
unter dem Bogenzufuhrweg angeordnet und wird durch ein
biegsames Element, vorzugsweise eine Feder, vorgespannt, um
den Bogenweg in der Abwesenheit einer Platte abzuschneiden,
aber wird beim Durchgang einer Platte durch letztere wieder
abgebogen.
-
Der zweite Sensor S2 sendet ein die Anwesenheit der
Platte 21 ermittelndes Signal Y zum Verarbeitungselement 32.
Das Arbeitsprinzip der zwei Sensoren S1 und S2 wird in Abb. 2
dargestellt.
-
Während der Beförderung der Platte 21 durch das Gerät von
Position I zu Position II, tastet der Sensor 51 die Länge A-B
ab. Während seiner Beförderung wird der Vorderrand A-D der in
I gezeigten Platte 21 mit seiner Ecke A auf einer lateralen
Seite A-B den Flügel 33 anstoßen, wobei der Flügel 33 in seine
Ruhelage 33 zurückkehrt, sobald der Hinterrand B-C mit seiner
Ecke C auf der anderen lateralen Seite C-D über den Flügel 33
befördert ist, wie in II gezeigt.
-
Der Sensor S1 gibt ein Signal X, von dem die Länge A-B
der Platte abgeleitet wird.
-
Der Sensor S2 in Betrieb tastet die Länge E-C ab. Die
Länge E-D = (E-C) - (A-B) und die Breite A-D der Platte erhält
man durch E-D Tan α. α ist vorzugsweise wenigstens 30º und am
besten 45º, denn dann ist Tan α = 1 und entspricht die Breite
A-D der Breite E-D.
-
Diese Berechnung ist im Verarbeitungselement 32, das ein
Mikroprozessor ist, vorprogrammiert. Das Verarbeitungselement
sendet dann ein dem berechneten Oberflächeninhalt der Platte
21 entsprechendes Signal Z zu einem Nachfüllelement 34, in dem
das Signal Z angewandt wird, um das automatische Nachfüllen
der Entwicklerflüssigkeit entsprechend dem Signal zu steuern.
-
Zum Erzielen optimaler Verarbeitungsbedingungen durch das
Gerät hin soll jede Platte 21 annähernd in der Mittel bezogen
auf die Längsachslinie des Geräts angeordnet werden. Es kann
ein Führungsglied angeordnet werden, um die Platten 21 in der
Mitte anzuordnen.
-
Das Gerät 10 kann eine Nachwaschvorrichtung 23 enthalten,
die schon verarbeitete und nachbearbeitete Platten wieder in
den Waschbereich 14 führt. Auf der Nachwaschvorrichtung 23
kann ein Zufuhrsensor 24 angeordnet werden, um die Anwesenheit
von Platten auf dieser Vorrichtung nachzuweisen und die
Einlaufwalzen 11 auszuschalten, bis die nachgewaschene Platte
verarbeitet ist.
-
Die Verfahrensbedingungen im Entwicklungsbereich 12,
Waschbereich 14, Spülbereich 15 und Endbearbeitungsbereich 16
können durch Bedingungssensoren 25, 26, 27 bzw. 28 überwacht
werden. Falls die überwachten Bedingungen nicht den
vorgegebenen Verfahrensparametern entsprechen, werden die
Einlaufwalzen 11 außer Betrieb gestellt, bis die Verfahrens-
Bedingungen wieder zu ihrem erforderlichen Wert zurückkehren.