-
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine
Magnetplattenkassette der im Oberbegriff von Anspruch 1 definierten Art.
-
Eine Magnetplattenkassette dieser Art ist in der EP-A-242 158
beschrieben. Das Kunststoffmaterial dieser Veröffentlichung,
das verwendet werden kann zum Herstellen von Gehäusen von
optischen und magnetischen Aufnahmemedien, enthält eine in sich
antistatische Harzverbindung eines Polyether-Ester-Amids und
mindestens eines thermoplastischen Harzes, das ein Harz auf
Styrolbasis ein kann. Das Harz auf Styrolbasis kann ein Propf-
(Co)-Polymer sein, das aus einem gummielastischen Polymer,
beispielsweise einem Polymerbutadiene, und einem aromatischen
Vinylmonomer und/oder einem (Meth)-Acrylsäureestermonomer oder
weiterhin einem Vinylcyanidmonomer zusammengesetzt sein kann.
Die bekannte Magnetplattenkassette ist dadurch aus einem
einzigen Material hergestellt.
-
In letzter Zeit werden Magnetbandkassetten verwendet als
Aufnahmemedien für Computer, Videogeräte oder dgl.
-
Im allgemeinen ist eine Magnetplattenkassette mit einem
Kassettengehäuse, zusammengesetzt aus einer oberen Gehäusehälfte und
einer unteren Gehäusehälfte, versehen. Eine kreisförmige
Öffnung ist im zentralen Bereich jeder der oberen und unteren
Oberflächen des Kassettengehäuses ausgebildet. Im
Kassettengehäuse wird eine Magnetplatte so untergebracht, daß ein
mittlerer Kern der Magnetplatte den in den zentralen Bereichen der
oberen und unteren Oberflächen des Kassettengehäuses
ausgebildeten, kreisförmigen Öffnungen gegenüberliegt Weiterhin ist
eine Öffnung, in die ein Magnetkopf einer Signalaufnahmeeinheit
eingesetzt wird, mindestens in der obere Oberfläche oder der
unteren Oberfläche des Kassettengehäuses ausgebildet.
Normalerweise ist die Öffnung, in die ein Magnetkopf einer
Signalaufnahmeeinheit einzusetzen ist, durch einen Verschluß
verschlossen. Der Verschluß besteht aus einem Metall, wie beispielsweise
rostbeständigem Stahl. Wenn ein Signal auf der Magnetplatte
aufgenommen werden soll, wird die Magnetplattenkassette in eine
Signalaufnahmeeinheit eingeführt. Zu dieser Zeit gleitet der
Verschluß über die Oberfläche des Kassettengehäuses. Dadurch
bewegt sich der Verschluß von der Öffnung weg, in die der
Magnetkopf der Signalaufnahmeeinheit eingesetzt werden muß.
Danach tritt der Magnetkopf der Signalaufnahmeeinheit durch die
Öffnung und kommt in Kontakt mit der Magnetplatte. Wenn die
Aufnahme des Signals vollständig ist und die
Magnetplattenkassette aus der Signalaufnahmeeinheit ausgegeben wird, gleitet
der Verschluß über die Oberfläche des Kassettengehäuses zur
Öffnung und schließt die Öffnung.
-
Wie oben beschrieben, gleitet der aus Metall bestehende
Verschluß über die Oberfläche des Kassettengehäuses an der Stelle
der Öffnung, in die der Magnetkopf der Signalaufnahmeeinheit
eingesetzt werden muß. Dadurch ist es leicht, das
Kassettengehäuse durch den Verschluß abzureiben und einige Fragmente des
Kassettengehäuses entstehen. Die winzigen Fragmente des
Kassettengehäuses fallen auf die Magnetplatte und verursachen
Dropouts. Um diese Probleme zu eliminieren, wurden bisher ABS-
Kunststoffe, die eine gute Abriebbeständigkeit aufweisen, als
Materialien zum Ausbilden der Kassettengehäuse eingesetzt.
-
ABS-Kunststoffe haben eine gute Abriebbeständigkeit. Die ABS-
Kunststoffe sind jedoch teuer. Dadurch können in den Fällen, wo
ein ABS-Kunststoff als das das Kassettengehäuse bildende
Material verwendet wird, die Herstellungskosten der
Magnetplattenkassette nicht niedrig gehalten werden.
-
Man könnte in Betracht ziehen, daß ein hochschlagfestes
Polystyrol, das kostengünstig ist, als Alternative zum
ABS-Kunststoff eingesetzt wird. Die Abriebbeständigkeit von
hochschlagfestem Polystyrol ist jedoch gering. Dadurch besteht in Fällen,
wo hochschlagfestes Polystyrol als das das Kassettengehäuse
bildende Material verwendet wird, das Risiko, daß die Drop-out-
Rate nicht niedrig gehalten werden kann.
-
Vom kommerziellen Standpunkt gesehen, sollte die
Magnetplattenkassette auch ein ansprechendes Aussehen haben. Deshalb ist es
wünschenswert, daß das Kassettengehäuse ein glänzendes Finish
aufweist.
-
Das hauptsächliche Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, eine
Magnetplattenkassette zu schaffen, wobei das Kassettengehäuse
hohen Glanz und einen guten Abriebwiderstand aufweist.
-
Ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, eine
Magnetplattenkassette zu schaffen, die kostengünstig hergestellt
werden kann.
-
Die vorliegende Erfindung, wie in Anspruch 1 beansprucht,
schafft eine Magnetplattenkassette mit einem Kassettengehäuse
und einer im Kassettengehäuse untergebrachten Magnetplatte,
wobei das Kassettengehäuse aus einem hochschlagfesten
Polystyrolharz besteht, das elastische Körner in einem Verhältnis
zwischen 7 Gew.-% bis 10 Gew.-% enthält, wobei die elastischen
Körner Korndurchmesser nicht weniger als 1 µm aufweist.
-
Bei der Magnetplattenkassette gemäß der vorliegenden Erfindung
sollten die elastischen Körner bevorzugt aus Butadien-Kautschuk
bestehen.
-
Mit der Magnetplattenkassette gemäß der vorliegenden Erfindung,
besteht das Kassettengehäuse aus einem hochschlagfesten
Polystyrolharz, enthaltend die elastischen Körner.
-
Das hochschlagfeste Polystyrolharz ist weniger kostenaufwendig
als das ABS-Harz, das bisher als das ein Kassettengehäuse
bildende Marterial verwendet wurde.
-
Dadurch können gemäß der vorliegenden Erfindung die
Herstellungskosten der Magnetplattenkassette niedrig gehalten werden.
-
Weiterhin sind die Körnerdurchmesser der elastischen Körner,
die in dem hochschlagfesten Polystyrolharz enthalten sind,
nicht geringer als 1 µm. Der Anteil der elastischen Körner im
hochschlagfesten Polystyrolharz beträgt mindestens 7 Gew.-%.
Dadurch stehen einige der elastischen Körner von der Oberfläche
des hochschlagfesten Polystyrolharzes vor. Im Ergebnis kommt
ein Teil, wie beispielsweise ein Verschluß, das über das
Kassettengehäuse gleitet, in Kontakt mit den von der Oberfläche
des hochschlagfesten Polystyrolharzes vorstehenden, elastischen
Körnern, und kommt nicht in direkten Kontakt mit der Oberfläche
des hochschlagfesten Polystyrolharzes. Demgemäß ist es nicht
leicht, die Oberfläche des hochschlagfesten Polystyrolharzes
abzureiben, und eine geringe Teilchenbildung aus dem
hochschlagfesten Polystyrolharz findet statt.
-
Zusätzlich ist der Anteil der elastischen Körner, die eine
Verringerung im Glanz des Kassettengehäuses verursachen, nicht
mehr als 10 Gew.-%. Dadurch kann mit der Magnetplattenkassette
gemäß der vorliegenden Erfindung, der Glanz des
Kassettengehäuses hochgehalten werden.
-
Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend in weiteren
Einzelheiten beschrieben.
-
Als Ausführungsbeispiel der Magnetplattenkassette der
vorliegenden Erfindung, wurde eine 8,9 cm (3,5
Zoll)-Mikrofloppydiskette hergestellt, die aus oberen und unteren Schalenhälften
(d.h. dem Kassettengehäuse) und einer in den oberen und unteren
Gehäusehälften untergebrachten Magnetplatte mit 86 mm
Durchmesser bestand. Die Speicherkapazität der Mikrofloppydiskette
betrug 2,0 Megabyte. Das Kassettengehäuse hatte eine Öffnung, in
die ein Magnetkopf einer Signalaufnahmeeinheit einzusetzen ist,
und einen Verschluß zum Verschließen der Öffnung.
-
Die oberen und unteren Gehäusehälften bestanden aus
hochschlagfestem Polystyrol, das Butadien-Kautschuk-Körner enthielt.
-
Welche Anteile der Butadien-Kautschuk-Körner im
hochschlagfesten Polystyrol und welche Körnerdurchmesser der
Butadien-Kautschuk-Körner geeignet sind, wird nachfolgend beschrieben. Eine
Vielzahl von Proben von Mikrofloppydisketten wurde hergestellt,
in denen der Anteil der Butadien-Kautschuk-Körner im
hochschlagfesten Polystyrol und die Körnerdurchmesser der Butadien-
Kautschuk-Körner, wie in Tabelle 1 gezeigt, variiert wurden.
Für jede der Proben wurde ein Test im Hinblick auf die
Dropout-Rate unter den unten beschriebenen Konditionen
durchgeführt.
Bedingungen für den Drop-out-Rate-Test
-
1) Verfahren zum Bestimmen von Drop-outs:
-
Als Antriebseinheit für eine Floppydiskette wurde das
durch die Sony Corp. gelieferte Modell MP-F73-W verwendet.
Die Drop-outs wurden bestimmt gemäß JIS-X6223.
Insbesondere wurde die Signalaufnahme durchgeführt unter der 2F-
Frequenz, die in JIS-X6223 spezifiziert ist. Zu dieser
Zeit wurde ein Datenaufnahmebit bei einer
Aufnahmeamplitude (Op), die geringer als 45% der Hälfte der
Hauptsignalamplitude (pp) des aufgenommenen Signals ist, als
ein Drop-out bestimmt. Als Testgerät wurde ein Disketten-
Zulassungsprüfer, Modell 5135, geliefert durch Moutain
Computer Co. (USA) verwendet.
-
ii) Verfahren zum Einstufen der Drop-outs:
-
Die Verfahrensschritte zum Einbringen jeder Probe in die
Floppydiskette-Antriebseinheit und ihr Herausnehmen aus
dem Floppydiskettenantrieb wurde 10 000 x wiederholt.
Danach wurde die Auftretrate von Dop-outs bestimmt.
-
iii) Temperatur und Feuchtigkeit, bei der Drop-outs bestimmt
wurden:
-
23ºC, 50 %.
-
Die Ergebnisse des Drop-out-Bestimmungsversuches an jeder Probe
und die Gießbarkeit jeder Probe sind in Tabelle 2 gezeigt. (In
Tabelle 2 zeigt das Zeichen ο an, daß die Gießbarkeit gut ist,
das Zeichen Δ zeigt an, daß die Gießbarkeit leicht schlechter
ist, und das Zeichen x zeigt an, daß die Gießbarkeit schlecht
ist). Auch für Kassetten mit konventionellen oberen und unteren
Kassettenhälften aus einem ABS-Harz wurden Bestimmungsversuche
in der gleichen Weise wie oben beschrieben durchgeführt. Die
Ergebnisse der Bestimmungsversuche und der Gießbarkeit in der
Probe sind in Tabelle 2 gezeigt.
-
Wie klar aus den Resultaten der Proben Nr. 3 bis 6 in Tabelle 2
abzuleiten ist, fällt die Drop-out-Rate wenn ein
Butadein-Kautschuk mit einem größeren Korndurchmesser verwendet wird. Es ist
jedoch klar aus den Ergebnissen der Probe Nr. 6, daß die
Gießbarkeit leicht verschlechtert ist, wenn der Korndurchmesser des
Butadien-Kautschuks nicht unter 3,0 µm lag, und es wurde
festgestellt, daß das Problem auftreten wird bezüglich der
Effektivität. Wenn der Korndurchmesser des Butadien-Kautschuks nicht
geringer als 3,0 µm war, konnte die Gießbarkeit gut gehalten
werden, indem man einen entsprechenden Anteil der
Kautschukkörner mit einer Harzlösung vor dem Spritzgießen der Gehäuseschale
mischt. Dadurch wurde offenbart, daß der Korndurchmesser des
Butadien-Kautschuks nicht geringer als 1,0 µm sein sollte.
-
Es ergibt sich ebenfalls klar aus den Ergebnissen der Proben
Nr. 1, 2, 5 und 7 in Tabelle 2, daß die Drop-out-Rate sich
verringert, wenn der Anteil des zugefügten Butadien-Kautschuks
größer wurde. Insbesondere, wie es klar aus den Ergebnissen der
Proben Nr. 5 und 7 abzuleiten ist, werden bessere Ergebnisse
erhalten, wenn der Anteil des Butadien-Kautschuks nicht
geringer als 7 % ist.
-
Für jede der Proben Nr. 3 bis 6 wurde der Glanz der
Schalenoberfläche visuell bestimmt. Insbesondere wurde der Glanz jeder
Probe mit dem Glanz von konventionellen oberen und unteren
Schalenhälften verglichen, die aus einem ABS-Harz bestehen. Die
Ergebnisse des Vergleichs des Glanzes sind in Tabelle 3
gezeigt. (In der Glanzspalte in Tabelle 3 zeigt das Zeichen ο an,
daß der Glanz der Probe besser war als der Glanz der
konventionellen Schalenoberfläche, und das Zeichen Δ zeigt an, daß der
Glanz der Probe identisch mit dem Glanz der konventionellen
Schalenoberfläche war. Weiterhin zeigt das Zeichen × an, daß
der Glanz der Probe schlechter war als der Glanz der
konventionellen Schalenoberfläche.)
-
Weiterhin wurde die Drop-out-Rate jeder Probe Nr. 3 bis 6
verglichen mit der Drop-out-Rate von konventionellen oberen und
unteren Schalenhälften aus einem ABS-Harz. Die Resultate des
Vergleichs der Drop-out-Rate sind in Tabelle 3 gezeigt. (In der
Spalte für die Drop-out-Rate in Tabelle 3 zeigt das Zeichen
an, daß die Drop-out-Rate der Probe besser war als die Drop-
out-Rate der konventionellen Schale, und das Zeichen × zeigt
an, daß die Drop-out-Rate der Probe schlechter war als die
Drop-out-Rate der konventionellen Schale.)
-
Aus den in Tabelle 3 gezeigten Resultaten ergibt sich klar, daß
der Anteil des Butadien-Kautschuks nicht größer als 10 Gew.-%
sein sollte, um einen hohen Glanz zu erreichen.
-
Aus der kombinierten Beurteilung des Glanzes und der Drop-out-
Rate wurde geschlossen, daß die Korndurchmesser der Butadien-
Kautschukkörner nicht kleiner als 1,0 µm sein sollte, und der
Anteil des Butadien-Kautschuks in den Bereich zwischen 7 Gew.-%
bis 10 Gew.-% fallen sollte.
-
Die Proben, die einen hohen Glanz haben, hatten die Wirkung,
das Anhaften von Fingerabdrücken zu vermeiden.
-
Bei der Magnetplattenkassette nach der vorliegenden Erfindung
ist das Material der elastischen Körner nicht begrenzt auf
Butadien-Kautschuk, und kann aus anderen Gummis und anderen
elastischen Kommaterialien ausgewählt werden. Weiterhin können
Zusätze, wie beispielsweise Antistatikmittel, Schmiermittel
(z.B. Silikon) und Antioxidationsmittel zum hochschlagfesten
Polystyrolharz zugefügt werden.
Tabelle 1
Tabelle 2
Tabelle 3