DE69219192T2 - Verfahren zur Herstellung einer Schichtstruktur mit mindestens einer dünnen Schicht aus Supraleiteroxyd - Google Patents

Verfahren zur Herstellung einer Schichtstruktur mit mindestens einer dünnen Schicht aus Supraleiteroxyd

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Description

    Hintergrund der Erfindung Gebiet der Erfindung
  • Die vorliegende Erfindung betrifft die Verbesserung eines Verfahrens zum Fertigen einer Schichtstruktur, die wenigstens eine oxidische supraleitende Dünnschicht enthält; insbesondere betrifft sie ein Verfahren zum Reinigen einer Oberfläche einer unteren supraleitenden Schicht.
  • Gemäß einer ersten bevorzugten Ausführungsform wird das Verfahren zum aufeinanderfolgenden Abscheiden von mehr als einer oxidischen supraleitenden Dünnschicht auf einem Substrat verwendet, die jeweils eine unterschiedliche Kristallorientierung aufweisen.
  • Gemäß einer zweiten bevorzugten Ausführungsform wird das Verfahren zum Abscheiden einer oberen supraleitenden Schicht auf einer unteren supraleitenden Schicht verwendet.
  • Stand der Technik
  • Von oxidischen Supraleitern wird erwartet, daß sie in einer Vielzahl von Anwendungen aufgrund ihrer höheren kritischen Temperaturen als herkömmliche metallische Supraleiter angewendet werden. Tatsächlich besitzt der oxidische Y-Ba-Cu-O- Supraleiter eine kritische Temperatur oberhalb von 80 K und die oxidischen Bi-Sr-Ca-Cu-O- und Tl-Ba-Ca-Cu-O-Supraleiter besitzen eine kritische Temperatur oberhalb von 100 K.
  • Diese oxidischen Supraleiter besitzen jedoch bezüglich ihrer supraleitenden Eigenschaften eine Kristallanisotropie. Tatsächlich wird die höchste kritische Stromdichte in einer Richtung beobachtet, die senkrecht zur c-Achse ihres Kristalls verläuft. Aus dieser Tatsache muß die Kristallrichtung bei tatsächlichem Gebrauch dieser oxidischen Supraleiter in Betracht gezogen werden.
  • Wenn die oxidischen Supraleiter in der supraleitenden Elektronik verwendet werden, wie beispielsweise als supraleitende Bauelemente oder integrierte supraleitende Schaltungen, ist es unerläßlich, mindestens eine oxidische supraleitende Dünnschicht zu fertigen. Das Problem der Kristallanisotropie tritt in derartigen oxidischen supraleitenden Dünnschichten noch ernsthafter auf. Um beispielsweise supraleitende Hochleistungsbauelemente oder integrierte supraleitende Schaltungen zu erzeugen, ist es erforderlich, zwei Arten von supraleitenden Verdrahtungsleitungen zu fertigen: Einen Teil, in welchem der elektrische Strom parallel zur Substratoberfläche fließt, und einen weiteren Teil, in welchem der elektrische Strom senkrecht zu der Substratoberfläche fließt. Beispielsweise fließt in supraleitenden Elektroden der Strom parallel zur Substratoberfläche, während in einer Zwischenschicht, welche supraleitende Verdrahtungsleitungen verbindet, die auf dem Substrat übereinander angeordnete Schichten verbinden, fließt der Strom senkrecht zur Substratoberfläche Wenn der oxidische Supraleiter in supraleitenden Hochleistungsbauelementen oder integrierten supraleitenden Schaltungen verwendet wird, ist es deshalb erforderlich, sowohl eine c-achsenorientierte oxidische supraleitende Dünnschicht abzuscheiden, in welcher die kritische Stromdichte entlang der Richtung, die parallel zur Substratoberfläche verläuft, höher ist als in den anderen Richtungen, wie eine a-achsen- oder (b-achsen)orientierte oxidische supraleitende Dünnschicht, in welcher die kritische Stromdichte entlang der Richtung, die senkrecht zur Substratoberfläche verläuft, höher ist als in der c-achsenorientierten Dünnschicht auf einer gemeinsamen Substratoberfläche Nachfolgend wird lediglich auf die a-achsenorientierte Dünnschicht bezug genommen, weil der elektrische Strom in einer a-achsenorientierten Dünnschicht ebenso wie in einer b-achsenorientierten Dünnschicht entlang der Richtung fließt, die senkrecht zur Substratoberfläche verläuft.
  • In den Mehrschichtstrukturen für die supraleitenden Bauelemente oder die integrierten supraleitenden Schaltungen müssen zwei Schichten einer c-achsenorientierten oxidischen supraleitenden Dünnschicht und einer a-achsenorientierten oxidischen supraleitenden Dünnschicht nacheinander abgeschieden werden. Die Kristallorientierung der oxidischen supraleitenden Dünnschicht kann durch Wählen oder Einstellen der Filmbildungstemperatur gesteuert werden, die durch die Substrattemperatur bestimmt ist. Tatsächlich kann die a-achsenorientierte Dünnschicht bei einer Substrattemperatur erzeugt werden, die niedriger als etwa 50 bis 100ºC ist als eine Substrattemperatur, bei welcher die c-achsenorientierte Dünnschicht wächst.
  • In einem supraleitenden Übergang, den sogenannten Josephson- Übergang, der mit einem oxidischen Supraleiter erzeugt wird, ist es erforderlich, eine untere supraleitende Schicht, eine nichtsupraleitende Zwischendünnschicht und eine obere supraleitende Schicht nacheinander auf einem Substrat abzuscheiden.
  • Bei dem Josephson-Element handelt es sich um ein Zwei- Anschlußelement, so daß eine logische Schaltung, die ausschließlich aus Josephson-Elementen besteht, kompliziert wird. Um diesen Nachteil bezüglich Komplexität zu überwinden, ist eine Vielzahl von Ideen bezüglich Drei-Anschlußelementen vorgeschlagen worden. In supraleitenden Transistoren, die aus einem Supraleiter und einem Halbleiter bestehen, und bei es sich um ein typisches Drei-Anschlußelement handelt, ist es außerdem erforderlich, eine Dünnschicht aus einem Supraleiter mit einer Dünnschicht aus einem oxidischen Supraleiter zu kombinieren, weshalb eine aufeinanderfolgende Abscheidung von Dünnschichten erforderlich ist, die jeweils aus unterschiedlichen Materialien bestehen.
  • Die nachfolgende Abscheidung einer Dünnschicht aus einem gewöhnlichen Leiter, wie etwa Metall, auf einer oxidischen supraleitenden Dünnschicht ist auch in einem weiteren Typ eines supraleitenden Elements erforderlich, das aus einem Supraleiter und einem gewöhnlichen Leiter besteht. In diesen supraleitenden Elementen fließt ein supraleitender Strom durch eine nicht supraleitende Dünnschicht, die sandwichartig zwischen zwei supraleitenden Schichten angeordnet ist, die nahe zueinander positioniert sind. Ein Abstand zwischen den zwei benachbarten Supraleitern wird durch die Kohärenzlänge des Supraleiters bestimmt. Da die Kohärenzlänge eines oxidischen Supraleiters sehr kurz ist, muß der Abstand zwischen zwei benachbarten Supraleitern mehrere Nanometer betragen.
  • Zusätzlich hierzu müssen aus dem Gesichtspunkt der Leistungsfähigkeit der supraleitenden Bauelemente sämtliche Dünnschichten in dem supraleitenden Bauelement eine hohe Kristallinität aufweisen; mit anderen Worten werden diese Dünnschichten bevorzugt aus einem Einkristall oder einem Polykristall hergestellt, dessen Kristallorientierung ähnlich zum Einkristall ist. Wenn das supraleitende Bauelement eine Dünnschicht bzw. Dünnschichten aufweist, die aus einem Polykristall hergestellt ist bzw. sind, dessen Kristallorientierung nicht gut geordnet ist, oder wenn dieses Bauelement eine amorphe Dünnschicht bzw. amorphe Dünnschichten aufweist, kann ein hohes Leistungsvermögen des supraleitenden Bauelements nicht erwartet werden, weshalb dessen Funktion nicht gewährleistet ist.
  • Wenn mehr als zwei Dünnschichten nacheinander auf einem gemeinsamen Substrat abgeschieden werden, ist es übliche Praxis, eine Oberfläche einer unteren supraleitenden Schicht einem Reinigungsvorgang zu unterwerfen, bevor eine obere supraleitende Schicht abgeschieden wird, da andernfalls die elektrische Kontinuität zwischen der unteren supraleitenden Schicht und der oberen supraleitenden Schicht aufgrund von Verunreinigungen verdorben wird, die auf einer Oberfläche der unteren supraleitenden Schicht adsorbiert sind, oder aufgrund von unerwünschten Oxiden, die auf der Oberfläche erzeugt sind. Die Diskontinuität von zwei Schichten führt zur Bildung eines unerwünschten Übergangs zwischen den zwei Schichten. Supraleitende Bauelemente oder integrierte supraleitende Schaltungen mit einem derartigen unerwünschten Übergang zeigen nicht das erwünschte Leistungsvermögen und arbeiten mitunter nicht.
  • Insbesondere sollte der Oberflächenzustand der unteren supraleitenden Schicht sorgfältig in Betracht gezogen werden, weil die Kohärenzlänge des oxidischen Supraleiters sehr kurz ist. Darüber hinaus ist der Sauerstoff von oxidischen Supraleitern eher instabil und kommt leicht aus der Dünnschicht frei. Ein übermäßiger Sauerstoffunterschuß führt zu einer Verschlechterung der supraleitenden Eigenschaft und im ungünstigsten Fall zum Verlust der Supraleitfähigkeit.
  • Deshalb muß die Oberfläche der unteren supraleitenden Schicht rein bzw. sauber sein und eine gut geordnete Kristallinität oder supraleitende Eigenschaft aufweisen.
  • Der Artikel "deaning of YBa&sub2;Cu&sub3;O7-x surfaces by thermal oxidation treatments", veröffentlicht in America Vacuum society series 9, High Tc superconducting thin films: processing, characterization and applications; conference proceedings Nr. 200 BOSTON, 1989, Seiten 197-204, M.A. Sobolewski et al, offenbart eine Sauerstoffausglühtechnik, um diese Oberfläche der unteren supraleitenden Schicht zu reinigen. Diese Druckschrift lehrt außerdem, daß eine derartige Technik unter einem Sauerstoffdruck von mindestens 13,3322 x 10³ Pa (100 Torr) sowie während einer Zeitdauer von 10 bis 60 Minuten durchgeführt wird.
  • Auf dem Gebiet der Halbleiterindustrie wird die Oberfläche der unteren supraleitenden Schicht häufig mit ultrareinem Wasser, durch chemisches Waschen, Trocken- oder Naßätzen oder dergleichen gereinigt. Im Fall von oxidischen Supraleitern können diese Reinigungstechniken jedoch aufgrund der hohen Reaktivität der oxidischen Supraleiter nicht verwendet werden. Wenn die Oberfläche einer oxidischen supraleitenden Dünnschicht durch diese bekannten Techniken behandelt wird, tritt auf der Oberfläche eine unerwünschte Reaktion auf, die dazu führt, daß die Reinheit der Oberfläche schlecht wird, und die Kristallinität und die supraleitende Eigenschaft verlorengehen.
  • Außerdem ist es bekannt, die obere supraleitende Schicht abzuscheiden, unmittelbar nachdem die untere supraleitende Schicht aus dem oxidischen Supraleiter abgeschieden wurde, und zwar in einer identischen Vorrichtung. Diese Technik erfordert jedoch eine große Vorrichtung und die Materialien, die für die obere supraleitende Schicht verwendet werden, sind begrenzt.
  • Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, diese Probleme zu lösen und ein verbessertes Verfahren zur Fertigung einer Schichtstruktur zu schaffen, die wenigstens eine oxidische supraleitende Dünnschicht enthält, ohne die supraleitenden Eigenschaften der oxidischen supraleitenden Dünnschicht zu verschlechtern.
  • Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein verbessertes Verfahren zum Abscheiden von mehr als einer oxidischen supraleitenden Dünnschicht nacheinander auf einem Substrat zu schaffen, wobei jede Dünnschicht eine unterschiedliche Kristallorientierung besitzt.
  • Noch eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein verbessertes Verfahren zum Abscheiden einer weiteren Dünnschicht aus unterschiedlichem Material auf einer oxidischen supraleitenden Dünnschicht zu schaffen.
  • Zusammenfassung der Erfindung
  • Die vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zur Herstellung einer Schichtstruktur auf einer ersten oxidischen supraleitenden Schicht bereit, die auf einem Substrat abgeschieden ist und eine verunreinigte Oberfläche aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die erste oxidische supraleitende Schicht in einer Atmosphäre mit Wärme behandelt wird, welche Sauerstoff mit einem Reinheitsgrad von mehr als 5 N (99,999%) enthält, mit oder unter einem Ultrahochvakuum von weniger als 1,33322 x 10&supmin;&sup7; Pa (1 x 10&supmin;&sup9; Torr), wobei der Partialdruck des Sauerstoff zwischen 2,66644 Pa (20 mTorr) und 3333,05 Pa (25 Torr) liegt, und wobei die Wärmebehandlung bei einer Temperatur zwischen 350ºC und 700ºC durchgeführt wird, woraufhin eine weitere Dünnschicht auf der ersten oxidischen supraleitenden Dünnschicht abgeschieden wird.
  • Der Kern des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß eine Oberfläche einer unteren supraleitenden Schicht in hochreinem Sauerstoff so wärmebehandelt wird, daß die Oberfläche gereinigt wird, bevor eine weitere Dünnschicht auf ihr abgeschieden wird.
  • Die Wärmebehandlung wird unmittelbar bevor die obere supraleitende Schicht aus einem oxidischen Supraleiter auf der unteren supraleitenden Schicht abgeschieden wird, bewirkt, so daß Verunreinigungen, wie etwa Kohlenwasserstoffe oder Metallcarbide, die auf der Oberfläche der unteren supraleitenden Schicht adsorbiert oder abgeschieden sind, durch die Wärmebehandlung entfernt werden. Die Wärmebehandlung erlaubt eine Reparatur der lokalen Oberflächenkristallinitätsunordnung in der unteren Schicht und die Zufuhr von ausreichend Sauerstoff durch die Wärmebehandlung, so daß die supraleitende Eigenschaft verbessert wird.
  • Der hochreine Sauerstoff, der bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendet wird, hat bevorzugt eine Reinheit höher als 5 N (99,999%) und enthält im wesentlichen kein H&sub2;O und CO&sub2;, die mit dem oxidischen Supraleiter leicht reagieren und ihn verschlechtern.
  • Der Sauerstoffpartialdruck während der Wärmebehandlung beträgt bevorzugt zwischen 2,66644 Pa (20 mTorr) und 13,3322 Pa (100 mTorr)
  • Die Wärmebehandlung wird mit einer Heiztemperatur zwischen 350 und 700ºC für eine Dünnschicht aus Y&sub1;Ba&sub2;Cu&sub3;O7-x bewirkt.
  • Wenn die Heiztemperatur nicht höher als 350ºC ist, kann die rekristallisierte Oberfläche der Dünnschicht nicht repariert werden, und wenn die Heiztemperatur 700ºC übersteigt, wird die Kristallordnung der oxidischen supraleitenden Dünnschicht zerstört. Die Zeitdauer der Wärmebehandlung hängt vom Sauerstoffpartialdruck und der Heiztemperatur ab und liegt üblicherweise zwischen mehreren Minuten und mehreren Stunden.
  • Bevorzugt wird die oxidische supraleitende Dünnschicht einem Ultrahochvakuum von weniger als 1,33322 x Pa (1 x 10 Torr) unterworfen, bevor die Wärmebehandlung bewirkt wird.
  • Bei dem Substrat handelt es sich bevorzugt um einen oxidischen Einkristall, wie etwa MgO, StTiO&sub3;, PrGaO&sub3; oder dergleichen.
  • Die oxidische supraleitende Dünnschicht kann eine untere supraleitende Schicht sein, die direkt auf einer Oberfläche des Substrats abgeschieden ist. Diese untere supraleitende Schicht kann eine oxidische supraleitende Dünnschicht, beispielsweise eine c-achsenorientierte Dünnschicht aus Y&sub1;Ba&sub2;Cu&sub3;O7-x, sein.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren ist auf beliebige bekannte oxidische Supraleiter anwendbar, und vorteilhafterweise ist es auf einen oxidischen Y-Ba-Cu-O-Supraleiter, einen oxidischen Bi-Sr-Ca-Cu-O-Supraleiter und einen oxidischen Tl-Ba- Ca-Cu-O-Supraleiter anwendbar, die besonders attraktive Eigenschaften, einschließlich ihrer hohen kritischen Temperaturen, aufweisen.
  • Erste Ausführungsform
  • Gemäß einer bevorzugten ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird eine weitere Dünnschicht, die aus einem oxidischen Supraleiter hergestellt ist, der aus demselben Material wie die untere supraleitende Schicht oder aus einem unterschiedlichen Material hergestellt sein kann. In diesem Fall kann es sich bei der weiteren Dünnschicht um eine a-achsenorientierte Dünnschicht aus Y&sub1;Ba&sub2;CuO7-x handeln.
  • Gemäß der ersten Ausführungsform stellt die vorliegende Erfindung insbesondere ein Verfahren zum Abscheiden einer ersten oxidischen supraleitenden Dünnschicht und einer zweiten oxidischen supraleitenden Dünnschicht nacheinander bereit, wobei die Kristallorientierung der ersten Dünnschicht sich von derjenigen der zweiten Dünnschicht unterscheidet, und wobei die erste Dünnschicht eine verunreinigte Oberfläche aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die verunreinigte Oberfläche der ersten Dünnschicht in einer Atmosphäre erwärmt wird, die Sauerstoff hoher Reinheit enthält, mit einer Temperatur zwischen einer Verdampfungstemperatur für die Verunreinigungen und einer Schichtbildungstemperatur für die erste Dünnschicht, bevor die zweite Dünnschicht abgeschieden wird.
  • Gemäß der ersten Ausführungsform ist das erfindungsgemäße Verfahren auf das aufeinanderfolgende Laminieren oder Schichten von oxidischen supraleitenden Dünnschichten anwendbar, von denen jede eine unterschiedliche Kristallorientierung aufweist, und insbesondere wird vorteilhaft auf das Abscheiden einer a-achsenorientierten oxidischen supraleitenden Dünnschicht auf einer c-achsenorientierten oxidischen supraleitenden Dünnschicht angewendet.
  • Zweite Ausführungsform
  • Gemäß einer bevorzugten zweiten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Abscheiden auf einer ersten oxidischen supraleitenden Dünnschicht, deren Oberfläche verunreinigt ist, einer zweiten Dünnschicht bereit, die aus einem Material besteht, das sich von dem oxidischen Supraleiter unterscheidet, dadurch gekennzeichnet, daß die erste oxidische supraleitende Dünnschicht in einer Atmosphäre erwärmt wird, die Sauerstoff hoher Reinheit enthält, mit einer Temperatur zwischen einer Verdampfungstemperatur für die Verunreinigungen und einer Filmbildungstemperatur für die erste Dünnschicht, bevor die zweite Dünnschicht abgeschieden wird. In diesem Fall kann die zweite Dünnschicht aus einem Nichtsupraleiter, beispielsweise aus einem Isolator, wie etwa MgO oder einem Metall, wie etwa Ag, bestehen. Eine dritte oxidische supraleitende Dünnschicht kann zusätzlich auf der zweiten Dünnschicht abgeschieden werden.
  • Die zweite Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist auf das Abscheiden einer Dünnschicht aus einem Isolator oder aus einem gewöhnlichen Leiter auf einer oxidischen supraleitenden Dünnschicht anwendbar, um supraleitende Bauelemente herzustellen.
  • In beiden Ausführungsformen ist das erfindungsgemäße Verfahren beispielsweise auf eine derartige oxidische supraleitende Dünnschicht anwendbar, die Luft ausgesetzt ist, weshalb ihre Oberfläche verschlechtert ist, um die Oberfläche zu reinigen, bevor eine weitere Dünnschicht oder eine obere supraleitende Schicht, die eine unterschiedliche Kristallorientierung aufweist oder aus einem unterschiedlichen Material besteht, auf ihr abgeschieden wird, so daß mehr als zwei Dünnschichten, von denen jede eine unterschiedliche Kristallorientierung aufweist oder eine Kombination aus einer oxidischen supraleitenden Dünnschicht mit einem Nichtsupraleiter in unterschiedlichen Schichtbildungsvorrichtungen unabhängig unter ihren optimalen Bedingungen abgeschieden werden können, wodurch die resultierenden geschichteten Dünnschichten eine verbesserte supraleitende Eigenschaft zeigen.
  • Folglich stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Schichten von mehr als einer oxidischen supraleitenden Dünnschicht bereit, wobei jede Dünnschicht unterschiedliche Orientierung aufweist, ohne die supraleitende Eigenschaft zu zerstören. Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt außerdem die Abscheidung einer weiteren Dünnschicht aus unterschiedlichem Material auf einer oxidischen supraleitenden Dünnschicht, ohne die supraleitende Eigenschaft zu zerstören. Die erhaltenen geschichteten Dünnschichten zeigen eine verbesserte Kristallinität und eine verbesserte Kontinuität oder Anpassung der Gitterkonstanten an ihrer Grenzfläche, was erforderlich ist, um supraleitende Elemente oder integrierte supraleitende Schaltungen zu erzeugen, aus denen supraleitende Hochleistungsbauelemente hergestellt werden.
  • Kurze Beschreibung der Zeichnung
  • Fig. 1 zeigt die aufeinanderfolgenden Schritte zum Herstellen einer Schichtstruktur, die wenigstens eine oxidische supraleitende Dünnschicht enthält, und zwar mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens.
  • Fig. 1A zeigt ein Substrat 3, auf welchem Dünnschichten nacheinander durch das erfindungsgemäße Verfahren abgeschieden werden sollen.
  • Zunächst wird eine oxidische supraleitende Dünnschicht 1 auf einem Substrat 3 durch das Außerachsensputterverfahren, das Laserschleifverfahren, das Reaktionsverdampfungsverfahren, die MBE- oder CVD-Technik abgeschieden. Nachdem die Abscheidung beendet ist, wird das Substrat 3 mit der abgeschiedenen oxidischen supraleitenden Dünnschicht 1 aus der Sputterkammer entnommen. In der Luft reagiert eine Oberfläche der oxidischen supraleitenden Dünnschicht 1 mit Feuchtigkeit unter Erzeugung eines verschlechterten Abschnitts 10 und wird mit Kohlenwasserstoffen, BaCO&sub3;, BaCuO&sub2; oder dergleichen verunreinigt, wie in Fig. 1B gezeigt.
  • Daraufhin wird das Substrat 3 in einer Ultrahochvakuumkammer angeordnet, die daraufhin einen Druck niedriger als 1,33322 x 10&supmin;&sup7; Pa (1 x 10&supmin;&sup9; Torr) evakuiert wird. Daraufhin wird die oxidische supraleitende Dünnschicht 1 unter geeigneten Betriebsbedingungen wärmebehandelt Die Oberfläche der oxidischen supraleitenden Dünnschicht 1 wird durch ein Vierpol-Massenspektrometer (QMS) überwacht und mittels eines Niederenergie-Elektronenbeugungsanalysators (LEED) oder eines Röntgenstrahl - Photoelektronenspektrometers (XPS) nach der wärmebehandlung analysiert, um zu bestätigen, daß Verunreinigungen entfernt sind, der verschlechterte Abschnitt 10 verschwindet und eine kristalline Oberfläche freigelegt ist.
  • Auf der resultierenden gereinigten Oberfläche (Fig. 1C) wird eine weitere Dünnschicht 2 (oxidischer Supraleiter oder unterschiedliches Material) in derselben Kammer durch das Außerachsensputterverfahren, das Laserschleifverfahren, das Reaktionsverdampfungsverfahren, die MBE- bzw. CVD-Technik oder dergleichen abgeschieden.
  • Beschreibung der bevorzugten Ausführungsform
  • Nunmehr wird die vorliegende Erfindung in bezug auf Beispiele erläutert, ohne daß der Umfang der Erfindung hierauf beschränkt ist.
  • Beispiel 1
  • In diesem Beispiel 1 wurde eine a-achsenorientierte oxidische supraleitende Dünnschicht aus Y&sub1;Ba&sub2;CuO7-x auf einer c-achsenorientierten oxidischen supraleitenden Dünnschicht aus Y&sub1;Ba&sub2;CuO7-x durch das erfindungsgemäße Verfahren abgeschieden, dessen Schritte in Fig. 1 dargestellt sind.
  • Zunächst wird eine c-achsenorientierte oxidische supraleitende Dünnschicht 1 aus Y&sub1;Ba&sub2;CuO7-x mit einer Dicke von 300 nm auf einem Substrat 3 aus MgO (100) durch das Außerachsensputterverfahren unter den folgenden Betriebsbedingungen abgeschieden:
  • Sputtergas Ar : 90%
  • O&sub2; : 10%
  • Druck : 10 Pa
  • Substrattemperatur : 700ºC
  • Nachdem die Abscheidung beendet ist, wird das Substrat 3 aus der Sputterkammer entnommen. Eine Oberfläche der resultierenden oxidischen supraleitenden Dünnschicht 1 hat einen verschlechterten Abschnitt 10 und ist mit Kohlenwasserstoffen, BaCO&sub3;, BaCuO&sub2; oder dergleichen verunreinigt, die durch eine Reaktion mit Feuchtigkeit in Luft erzeugt sind.
  • Daraufhin wird das Substrat 3 in einer Ultrahochvakuumkammer angeordnet, die daraufhin auf einen Druck niedriger als 1,33322 x 10&supmin;&sup7; Pa (1 x 10&supmin;&sup9; Torr) evakuiert wird.
  • Daraufhin wird die oxidische supraleitende Dünnschicht 1 unter den folgenden Betriebsbedingungen wärmebehandelt
  • Atmosphäre : O&sub2; (Reinheit besser als 5N, Partialdruck 3333,05 Pa (25 Torr))
  • Heiztemperatur : 600ºC (Substrattemperatur)
  • Heizzeit 10 min (daraufhin in Sauerstoffatmosphäre abgeschreckt)
  • Die Oberfläche der oxidischen supraleitenden Dünnschicht 1 wird durch ein Vierpol-Massenspektrometer (QMS) überwacht und mittels eines Niederenergie-Elektronenbeugungsanalysators (LEED) oder eines Röntgenstrahl-Photoelektronenspektrometers (XPS) nach der Wärmebehandlung analysiert, um zu bestätigen, daß Verunreinigungen oder der verschlechterte Abschnitt 10 entfernt ist und verschwinden und eine kristalline Oberfläche freigelegt ist.
  • Auf der resultiertenden gereinigten Oberfläche (Fig. 1C) wird eine a-achsenorientierte oxidische supraleitende Dünnschicht 2 aus Y&sub1;Ba&sub2;Cu&sub3;O7-x mit einer Dicke von 2 nm durch das Außerachsensputterverfahren unter den folgenden Betriebsbedingungen abgeschieden:
  • Sputtergas Ar : 90%
  • O&sub2; : 10%
  • Druck : 10 Pa
  • Substrattemperatur : 600 bis 650ºC
  • In den durch dieses Beispiel 1 gefertigten geschichteten Dünnschichten hat sich bestätigt, daß sowohl die untere supraleitende Schicht wie die obere supraleitende Schicht eine verbesserte Kristallinität besitzen und an einer Grenzfläche zwischen ihnen Kontinuität aufweisen.
  • Beispiel 2
  • Beispiel 1 wird mit der Ausnahme wiederholt, daß eine Dünnschicht aus MgO derselben Dicke auf der c-achsenorientierten oxidischen supraleitenden Dünnschicht aus Y&sub1;Ba&sub2;CuO7-x anstelle der a-achsenorientierten oxidischen supraleitenden Dünnschicht aus Y&sub1;Ba&sub2;Cu&sub3;O7-x abgeschieden wird.
  • In diesem Beispiel 2 wird eine Dünnschicht 2 aus MgO mit einer Dicke von 200 nm durch das Verdampfungsverfahren unter den folgenden Betriebsbedingungen abgeschieden:
  • Druck : 10 Pa
  • Substrattemperatur : 200ºC
  • In den durch das Beispiel 2 gefertigten geschichteten Dünnschichten hat es sich bestätigt, daß sowohl die untere supraleitende Schicht wie die obere supraleitende Schicht eine verbesserte Kristallinität besitzen und eine scharfe Grenze an ihrer Grenzfläche aufweisen.
  • Beispiel 3
  • Beispiel 2 wird mit der Ausnahme wiederholt, daß die Dünnschicht aus MgO durch eine Dünnschicht aus Ag derselben Dicke ersetzt ist.
  • Die Dünnschicht aus Ag mit einer Dicke von 200 nm wird durch das Verdampfungsverfahren unter den folgenden Betriebsbedingungen abgeschieden:
  • Druck : 10 Pa
  • Substrattemperatur : 200ºC
  • Auch in den durch das Beispiel 3 hergestellten geschichteten Dünnschichten bestätigte es sich, daß sowohl die untere supraleitende Schicht wie die obere supraleitende Schicht eine verbesserte Kristallinität besitzen und ein guter Kontakt zwischen den zwei Materialien vorliegt.

Claims (5)

1. Verfahren zur Herstellung einer Schichtstruktur auf einer ersten Schicht aus oxidischem Supraleiter, die auf einem Substrat abgeschieden ist und die eine verunreinigte Oberfläche aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß diese erste Schicht aus oxidischem Supraleiter mit Wärme behandelt wird, in einer Atmosphäre, welche Sauerstoff mit einem Reinheitsgrad von mehr als 5 N (99,999 %) enthält mit oder unter einem Ultrahochvakuum von weniger als 1,33322 x 10&supmin;&sup7; Pa (1 x 10&supmin;&sup9; Torr), wobei der mTorr) und 3333.05 Pa (25 Torr) liegt, und wobei die Wärmebehandlung bei einer Temperatur zwischen 350ºC und 700ºC durchgeführt wird, wonach eine weitere dünne Schicht auf der ersten Schicht aus oxidischem Supraleiter abgeschieden wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem das Substrat ein Einkristall ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem die supraleitende Schicht eine Dünnschicht aus Y&sub1;Ba&sub2;CuO7-x mit c- Achsorientierung ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei dem die weitere Dünnschicht ebenfalls aus einem oxidischen Supraleiter besteht.
5. Verfahren nach Anspruch 4, bei dem die weitere Dünnschicht eine Dünnschicht aus Y&sub1;Ba&sub2;Cu&sub3;)7-x mit a- Achsorientierung ist.
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