HINTERGRUND DER ERFINDUNG
Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Einsatz-Verbundkörper aus Metall und Keramik,
insbesondere einen Einsatz-Verbundkörper aus Metall und Keramik, der selbst bei einer
hohen Temperatur eine hohe Verbindungsfestigkeit zwischen dem Keramik- und dem
Metallmaterial und selbst bei einer tiefen Temperatur eine zuverlässig große Festigkeit
aufweist, wodurch der Spannungsgrad im Keramikmaterial niedrig ist und der durch ein
einfaches und kostengünstiges Verfahren hergestellt werden kann.
Beschreibung verwandter Gebiete
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In den letzten Jahren wurden Maschinenbauteile erforscht und entwickelt, wobei man
sich dabei die Eigenschaften von Keramikmaterial zunutze machte, d.h. eine
ausgezeichnete Wärme- und Abriebbeständigkeit, ein leichtes Gewicht,
Wärmeisolierung usw. Da jedoch die meisten Keramikmaterialien spröder als Metalle
sind, können in vielen Fällen unter bloßer Verwendung von Keramikmaterialien
Maschinenbauteile nicht problemlos hergestellt werden. Es ist daher bekannt,
Keramikmaterialien in Form eines Verbundkörpers mit einem Metall zu verwenden.
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Da jedoch die meisten Keramikmaterialien mit den oben beschriebenen
ausgezeichneten Eigenschaften Wärmeausdehnungskoeffizienten aufweisen, die
niedriger als jene üblicher Metallmaterialien für Maschinenstrukturen sind, wiesen
Metall-Keramik-Verbundkörper das Problem sinkender Bindungsfestigkeit zwischen
einem Metall und dem Keramikmaterial in einem Teil, der bei unterschiedlichen
Temperaturen, insbesondere bei hohen Temperaturen, verwendet wird, sowie das
Problem der bei hoher Temperatur erfolgenden Spaltbildung zwischen dem Metall und
dem Keramikmaterial auf. Wenn man umgekehrt versucht, eine ausreichende
Bindungsfestigkeit bei hoher Temperatur zu erzielen, gibt es das Problem des
Keramikbruchs aufgrund des Auftretens übermäßiger Spannungen darin.
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Zur Lösung dieser Probleme wurde ein Verfahren vorgeschlagen, worin ein Metall mit
niedriger Wärmeausdehnung wie z.B.Titan, das einen Wärmeausdehnungskoeffizienten
aufweist, der in der Nähe jenes von Keramikmaterialien liegt, als Zwischenschicht
zwischen einem Keramikeinsatz und einem Metall, wie z.B. Gußeisen oder eine
Alumniumlegierung, eingeschoben wird. Da ein solches Zwischenschichtelement
jedoch durch Schrumpfpassung, Preßpassung, Hartlöten u.dgl. mit dem Keramikmaterial
verbunden werden muß, ist das Verfahren mit dem Problem erhöhter Kosten
konfrontiert, da viele Verarbeitungsschritte, d.h. maschinelles Bearbeiten, Hartlöten
usw., erforderlich sind.
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Ein weiteres Verfahren wurde vorgeschlagen, worin Keramikwolle, eine kalzinierte
Keramikschicht niedriger Dichte oder ein Material geringer Steifigkeit, wie z.B. Kupfer,
als Zwischenschicht verwendet wird. Dieses Verfahren ist jedoch insoferne
problematisch, als keine ausreichende Festigkeit erreichbar ist.
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Insbesondere bei beweglichen Teilen, die ein geringes Gewicht aufweisen müssen, ist
es zwar vom Standpunkt des leichteren Gewichts wirkungsvoll, eine
Aluminiumlegierung als Metallmaterial zu verwenden, doch das Problem liegt darin,
daß ein Unterschied zwischen den Wärmeausdehnungskoeffizienten des
Keramikmaterials und des Metalls besteht und dieses Problem ernstzunehmender ist als
in jenen Fällen, wo Eisenmaterial verwendet wird, da eine Aluminiumlegierung einen
höheren Wärmeausdehnungskoeffizienten aufweist als das Eisenmaterial.
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Weiters beschreibt EP-A-0 224 345 einen Keramik-Metall-Verbundkörper umfassend
einen Keramikkörper und eine Gußlegierung auf Eisenbasis mit niedriger Ausdehnung,
die durch Einsatzgießen daran befestigt ist.
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Demzufolge ist es ein Ziel der vorliegenden Erfindung, die obigen Probleme
herkömmlicher Maschinenteile zu lösen und einen Einsatz-Verbundkörper aus Metall
und Keramik mit ausreichender Festigkeit bereitzustellen, der bei Raumtemperatur keine
großen Spannungen im Keramikmaterial verursachen kann und in wenigen
Arbeitsschritten bei niedrigen Kosten ohne maschinelles Bearbeiten der Verbindung
zwischen dem Keramikmaterial und dem Metall hergestellt werden kann.
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Die vorliegende Erfindung stellt einen Einsatz-Verbundkörper aus Metall und Keramik,
umfassend einen Keramikeinsatz und Gußeisen niedriger Ausdehnung nach Anspruch 1
bereit.
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Die vorliegende Erfindung stellt auch ein Verfahren zur Herstellung des Metall-Keramik-
Verbundkörpers nach Anspruch 6 bereit.
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Vorzugsweise umfaßt der erfindungsgemäße Einsatz-Verbundkörper aus Metall und
Keramik weiters eine Aluminiumlegierung, die durch Einsatzgießen an der
Gußlegierung auf Eisenbasis mit niedriger Ausdehnung befestigt ist.
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Es ist vorzuziehen, daß im erfindungsgemäßen Verbundkörper das Keramikmaterial nur
für Teile verwendet wird, wo die Hitzebelastung groß ist (d.h. bei einem Kolben im
Lippenabschnitt an der Öffnung einer Verbrennungskammer und einem Abschnitt im
Zentrum davon).
KURZE BESCHREIBUNG DER ABBILDUNGEN
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Fig.1 ist eine schematische Schnittansicht eines Einsatz-Verbundkörperes aus Metall und
Keramik gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
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Fig.2 ist eine schematische Schnittansicht eines Beispiels des Einsetzverfahrens für die in
Fig. 1 dargestellte Ausführungsform; und
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Figuren 3 bis 8 sind jeweils schematische Schnittansichten der Einsatz-Verbundkörper
aus Metall und Keramik gemäß anderer Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung.
AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Es folgt eine ausführliche Beschreibung der vorliegenden Erfindung.
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Ein erfindungsgemäßer Einsatz-Verbundkörper aus Metall und Keramik besitzt eine
Verbundstruktur, umfassend eine Gußlegierung auf Eisenbasis mit niedriger
Ausdehnung, die vorzugsweise einen Wärmeausdehnungskoeffizienten innerhalb des
Bereichs von 3,5 x 10&supmin;&sup6;/ºC bis 5,5 x 10&supmin;&sup6;/ºC bei Raumtemperatur bis 400ºC aufweist
und mit einem Keramikeinsatz verbunden ist.
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Die bei der vorliegenden Erfindung zum Einsatz kommende Gußlegierung auf
Eisenbasis mit niedriger Ausdehnung weist eine Zusammensetzung auf, die im
wesentlichen (in Gew.-%) aus 0,3 bis 2,0% C, 25 bis 32% Ni, 12 bis 20% Co, 0,3 bis
2,0% Si, 0,2 bis 0,8% Nb, 0,01 bis 0,2% Mg oder Ca, höchstens 1,0% Mn, sowie Fe
und Verunreinigungen als Rest enthält.
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Ein Grund für die Verwendung der Gußlegierung auf Eisenbasis mit der obigen
Zusammensetzung besteht darin, daß ein derartiges Gußeisen einen
Gesamtschrumpfungswert aufweist, der niedriger als jener der Legierungen mit niedriger
Wärmeausdehnung (wie z.B. Invar-Legierungen und Kovar) ist, wenn die Temperatur
auf Raumtemperatur gesenkt wird, da die Verfestigungsschrumpfung aufgrund der
Trennung von Graphit (Dichte: etwa 2 g/cm³) von einem flüssigen Metall (Dichte: etwa
8 g/cm³) während der Verfestigung abnimmt. Ein weiterer Grund besteht darin, daß
andere Metalle als die Gußlegierung auf Eisenbasis mit niedriger Ausdehnung und der
obigen Zusammensetzung nicht die bevorzugten Eigenschaften der Gußlegierung auf
Eisenbasis mit niedriger Ausdehnung besitzen, die einen
Wärmeausdehnungekoeffizienten besitzt, der jenem der Keramikmaterialien näher ist
als Eisenmaterialien im allgemeinen.
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Der Ausdruck "Keramikmaterialien" bedeutet Siliziumnitrid, Sialone, Siliziumcarbid,
Aluminiumoxid, Aluminiumtitanat u.dgl., die alle die für mechanische Bauelemente
erforderliche Festigkeit aufweisen und gegenüber Hitze, Wärmeschock und Abrieb
beständig sind; außerdem besitzen sie ein geringes Gewicht und sind wärmeisolierend
u.dgl., wobei sie hier bessere Werte als Metalle aufweisen.
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In der vorliegenden Erfindung ist hinsichtlich der Beziehung zwischen der Dicke eines
Keramikelements und der Dicke der Gußlegierung auf Eisenbasis mit niedriger
Ausdehnung die durchschnittliche Dicke des Keramikelements vorzugsweise größer als
die durchschnittliche Dicke des Gußeisens. Der Grund für die bevorzugte Beziehung
zwischen der Dicke liegt darin, daß trotz der Verwendung der Gußlegierung auf
Eisenbasis mit niedriger Ausdehnung deren durchschnittlicher
Wärmeausdehnungskoeffizient in einem weiten Temperaturbereich noch immer größer
als der Wärmeausdehnungskoeffizient von Keramikmaterialien ist. Daher kommt es im
Keramikelement aufgrund des Unterschiedes der Wärmeausdehnungskoeffizienten
zwischen dem Keramikmaterial und dem Metall während des Abkühlens nach dem
Bilden des Verbundkörpers zu Spannungen; wenn die Dicke des Keramikelements zu
klein ist, nehmen die Spannungen übermäßig zu, wodurch das Keramikelement bricht.
Aus dem gleichen Grund ist es mehr vorzuziehen, die im Keramikelement und den
Gußelementen auf Eisenbasis auftretenden Spannungen durch FEM-Analyse o.dgl. zu
untersuchen und einen Verbundkörper solcherart zu konstruieren, daß die Spannungen
ausreichend gering sind.
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Wenn die Gußlegierung auf Eisenbasis niedriger Ausdehnung in eine Form gegossen
wird, die das einzusetzende Keramikmaterial enthält, ist es vorzuziehen, daß der
Temperaturunterschied zwischen dem Keramikmaterial und der Metallschmelze durch
Vorerhitzen des Keramikelements verringert wird, wobei die
Wärmeschockbeständigkeits-Temperatur des Keramikelements berücksichtigt wird,
sodaß das Keramikelement während des Eingießens des Metalls durch den
Wärmeschock nicht bricht. Aus diesem Grund wird das Keramikelement vorzugsweise
auf etwa 600ºC oder mehr, vorzugsweise etwa 800ºC oder mehr, vorerhitzt. Während
des Vorerhitzens des Keramikelements ist es hinsichtlich der Arbeitseffizienz und der
Verhinderung der Abkühlung des Keramikelements vorzuziehen, daß das
Keramikelement gemeinsam mit einer Form vorerhitzt wird, in der sich das
Keramikelement befindet. Es ist auch vorzuziehen, eine Keramikform zu verwenden, die
hohen Temperaturen gegenüber beständig ist.
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Während des Einsetzens ist es zur Verbesserung der Haftung zwischen dem
Keramikmaterial und der Gußlegierung auf Eisenbasis vorzuziehen, Druck an das
geschmolzene Metall anzulegen oder den Druck in der Form unmittelbar nach dem
Eingießen des geschmolzenen Metalls in die Form durch Absaugen zu verringern. Nach
dem Gießen wird das Gußstück in einem Temperofen allmählich abgekühlt, wobei es
vom Standpunkt der Entfernung von Spannungen aus dem Gußstück besonders
wirkungsvoll ist, es über einen langen Zeitraum bei 400 bis 600ºC zu halten. Wenn das
Gußstück rasch abgekühlt wird, tritt aufgrund der durch den Unterschied der
Wärmeausdehnung hervorgerufenen Spannungen der Bruch oder die Abtrennung des
Keramikmaterials ein.
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Vom Standpunkt der Gewichtsverringerung des Teils ist es auch vorzuziehen, daß der
Metallabschnitt des Metall-Keramik-Verbundkörpers nach Möglichkeit ein Material wie
z.B. eine Aluminiumlegierung enthält, die ein hohes Verhältnis von Festigkeit zu
Gewicht aufweist. In einer bevorzugten Struktur wird daher auch eine
Aluminiumlegierung o.dgl. in die Form eingegossen, sodaß sie sich mit der Außenseite
der Gußlegierung auf Eisenbasis mit niedriger Ausdehnung verbindet, die ihrerseits mit
dem Keramikmaterial verbunden ist.
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Wenn eine Aluminiumlegierung in die Form eingegossen wird, um sich mit der
Außenseite der Gußlegierung auf Eisenbasis mit niedriger Ausdehnung zu verbinden, ist
es wirkungsvoll, eine Oberflächenbehandlung, wie z.B. eine Alfinbehandlung oder
Alumeltbehandlung, der Eisenlegierung mit niedriger Ausdehnung durchzuführen, um
die Aluminiumlegierung chemisch an die Eisenlegierung zu binden und eine starke
Bindung dazwischen zu schaffen, ohne einen Spalt an der Grenzfläche zu erzeugen.
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Wenn eine Aluminiumlegierung in die Form eingegossen wird, um sich mit dem
Verbundkörper aus Keramik und Gußlegierung auf Eisenbasis mit niedriger Ausdehnung
zu verbinden, erfolgt das Druckgießen vorzugsweise bei einem Gasdruck oder einem
hydraulischen Druck von 2 bis 50 kg/cm², um die Bildung eines Schrumpfhohlraums
o.dgl. zu verhindern.
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Die vorliegende Erfindung wird zwar nachstehend unter Bezugnahme auf die in den
Abbildungen dargestellten Ausführungsformen ausführlich beschrieben, sie ist aber
nicht auf diese Ausführungsformen beschränkt.
Ausführungsform 1
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Fig. 1 zeigt eine Ausführungsform, worin der erfindungsgemäße Einsatz-Verbundkörper
aus Metall und Keramik am Kronenabschnitt eines aus zwei Stücken bestehenden
Kolbens eines Dieselmotors mit Direkteinspritzung angeordnet ist.
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Wie aus Fig.1 ersichtlich, umfaßt ein Hohlraum 1 einer Kolbenverbrennungskammer ein
dickes Element aus Siliziumnitrid mit einer gewichtsmäßig hohen
Wärmeübertragungsbeständigkeit. Die den Kolbenkörper bildende Gußlegierung 3 auf
Eisenbasis mit niedriger Ausdehnung wird mit dem Hohlraum 1 verbunden, sodaß der
Wärmeverlust des Verbrennungsgases in der Verbrennungskammer durch deren Wand
verringert werden kann. Außerdem wird die Wärmebeständigkeit der Öffnung der
Verbrennungskammer verbessert, sodaß die an der Öffnung auftretenden Probleme, z.B.
Abbrand und Rißbildung, die Probleme bei Metallkolben sind, vermieden werden.
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Eine solche Struktur ermöglicht die Bildung eines Teils, wobei nur geringe Spannungen
im Keramikmaterial im gesamten Temperaturbereich, in dem der Teil zum
Verbundkörper kommt, verursacht werden; außerdem besteht eine hohe Bindefestigkeit
zwischen dem Metall und dem Keramikmaterial und eine hohe zuverlässige Festigkeit.
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Fig.2 zeigt das Einsetzungsverfahren, das bei der Herstellung der in Fig.1 dargestellten
Ausführungsform zur Anwendung kommt.
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Das Kolbenhohlraumelement 1, das aus Siliziumnitrid besteht und eine wie gebrannte,
keiner maschinellen Bearbeitung unterzogene Außenfläche aufweist, wird in eine
Keramikform 2 eingesetzt und dann gemeinsam mit dieser erhitzt. Nach dem Erhitzen
auf etwa 900ºC wurde eine geschmolzene Gußlegierung 3 auf Eisenbasis mit niedriger
Ausdehnung bei 1400ºC, die eine chemische Zusammensetzung von (jeweils in Gew.-
%) 1,2% C, 1,2% Si, höchstens 0,3% Mn, 28% Ni, 14% Co, 0,03% Mg und 0,3% Nb
aufwies, in die Form 2 gegossen. Zu diesem Zeitpunkt wurde der Druck in der Form 2
mittels Absaugen durch die untere Kammer 4 verringert, um die Haftung zwischen dem
Siliziumnitrid-Kolbenhohlraumelement 1 und der Legierung 3 zu verbessern. Nach der
Temperaturabnahme des geschmolzenen Metalls auf etwa 800ºC wurde die Form 2 in
einen Elektroofen eingesetzt. Nach einer langsamen Abkühlung auf Raumtemperatur
wurde der erhaltene Verbundkörper von der Form 2 getrennt und die Außenperipherie
der Gußlegierung mit niedriger Ausdehnung einer maschinellen Bearbeitung
unterzogen.
Ausführungsform 2
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Fig.3 zeigt eine Ausführungsform, worin der erfindungsgemäße Einsatz-Verbundkörper
aus Metall-Keramik am Kolben eines kleinen Dieselmotors mit Direkteinspritzung
angeordnet ist.
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In der Ausführungsform wurde ein an der Öffnung einer Kolbenverbrennungskammer
angeordneter Lippenabschnitt 11 durch Verwendung von Siliziumnitrid mit
ausgezeichneter Wärmebeständigkeit gebildet, um Abbrand, Rißbildung u.dgl., d.h.
Probleme bei Metallkolben, im Lippenabschnitt 11 zu vermeiden. Außerdem bestand
der Kolbenkörper 12 aus einer leichten Aluminiumlegierung, um der lokalen
Wärmebelastung entgegenzutreten und die Zunahme des Gesamtgewichts des Teils zu
minimieren.
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Ein Verbundringelement, umfassend den Siliziumnitridring (Lippenabschnitt) 11 und
Gußeisen 3 mit niedriger Ausdehnung wurde durch das gleiche Verfahren wie in
Ausführungsform 1 hergestellt. Die Oberfläche der Gußlegierung 3 auf Eisenbasis mit
niedriger Ausdehnung wurde dann einer Alumeltbehandlung unterzogen. Das so
erhaltene Verbundkörperringelement wurde dann in eine Metallform gesetzt und
vorerhitzt. Eine geschmolzene Aluminiumlegierung bei etwa 600 bis 700ºC wurde
dann in die Form gegossen. In diesem Fall wurde Druckgießen bei etwa 5 kg/cm²
durchgeführt, um die Bildung eines Schrumpfhohlraums zu vermeiden. Nach dem
langsamen Abkühlen der Form auf Raumtemperatur wurde das Produkt von der Form
getrennt und die Außenperipherie einer maschinellen Bearbeitung unterzogen; eine
Kolbenringnut und ein Kolbenbolzenbohrung wurden gebildet, um den Kolben zu
erhalten.
Ausführungsform 3
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Fig.4 zeigt eine Ausführungsform, worin ein erfindungsgemäßer Einsatz-Verbundkörper
aus Metall und Keramik, umfassend Siliziumnitrid, eine Gußlegierung auf Eisenbasis mit
niedriger Ausdehnung und eine Aluminiumlegierung durch das gleiche Verfahren wie in
Ausführungsform 2 hergestellt wurde. In dieser Ausführungsform diente Siliziumnitrid
mit ausgezeichneter Wärmebeständigkeit und Wärmeisolierung zur Verbesserung der
Wärmebeständigkeit des oberen Abschnitts eines Kolbens und Verringerung des
Wärmeverlusts. Der obere Abschnitt eines Kolbens 12 aus einer Aluminiumlegierung
wurde mit Siliziumnitrid 18 eingesetzt. Er diente als Kolben eines kleinen Dieselmotors
mit Direkteinspritzung.
Ausführungsformen 4 - 6
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Figuren 5 bis 7 zeigen jeweils eine Ausführungsform, worin ein erfindungsgemäßer
Metall-Keramik-Einsatz-Verbundkörper an einem aus zwei Stücken bestehenden Kolben
eines Dieselmotors mit Direkteinspritzung angeordnet wird, wobei Keramikmaterial nur
für Teile verwendet wird, wo die Wärmebelastung groß ist.
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In Fig.5 wird ein an der Öffnung einer Kolbenverbrennungskammer angeordneter
Lippenabschnitt 11 unter Verwendung von Siliziumnitrid mit ausgezeichneter
Wärmebeständigkeit ausgebildet; die Außenseite des Lippenabschnitts umfaßt eine
Gußlegierung 3 auf Eisenbasis mit niedriger Ausdehnung. Das Bezugszeichen 21
bezeichnet einen Saumabschnitt aus Aluminium.
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Fig.6 zeigt eine Ausführungsform, worin Siliziumnitrid mit ausgezeichneter
Wärmebeständigkeit und -isolierung für einen relativ großen Teil 20 verwendet wird,
der den gesamten Bodenabschnitt einschließlich des Zentrums der
Kolbenverbrennungskammer ausfüllt. Bei dieser Struktur kann man das Auftreten von
Schmelzen und Rissen aufgrund der Wärmebelastung verhindern; außerdem führt die
erhöhte Wärmeisolierung der Verbrennungskammer zur Zunahme der Gastemperatur in
der Verbrennungskammer. Auf diese Weise kann man verringerte Brennstoffkosten und
Abgasreinigung erzielen.
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Fig.7 zeigt eine Ausführungsform, die die Ausführungsform von Fig.5 mit jener von
Fig.6 kombiniert, wobei die Maßnahmen gegen die Wärmebelastung wirkungsvoller
sind und die Wärmeisolierung der Verbrennungskammer größer als die
Ausführungsform der Figuren 5 oder 6 ist. Durch herkömmliche Verfahren wie z.B.
Schrumpfpassung war es unmöglich, eine Verbrennungskammer mit mehreren
Keramikelementen wie in der in Fig.7 dargestellten Ausführungsform bereitzustellen.
Die vorliegende Erfindung ermöglicht es jedoch, Keramikmaterialien getrennt zu
verwenden, wobei die Zerstörung der Keramikelemente verhindert wird.
Ausführungsform 7
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Fig.8 zeigt eine Ausführungsform, bei der ein erfindungsgemäßer Metall-Keramik-
Einsatz-Verbundkörper verwendet wird. Bei dieser Ausführungsform war die Innenseite
der im Zylinderkopfkörper 13 eines Dieselmotors vorgesehenen Auslaßöffnung 14 aus
einem röhrenförmigen Aluminiumtitanat-Element ausgebildet, und eine Ventilführung
15 war aus einem Siliziumnitrid-Element ausgebildet. Außerdem bestand ein Ventilsitz
16 aus Siliziumnitrid, und eine Zylinderkopfplatte 17, die als Brennkontaktoberfläche
dient, war aus einem scheibenförmigen Siliziumnitrid-Element ausgebildet. Diese
Struktur war ausgebildet, den Wärmeverlust der Auslaßöffnung, den Abrieb der
Ventilführung 15 und des Ventilsitzes 16 sowie den Wärmeverlust der
Brennkontaktoberfläche zu verringern. Der Körper 13 wird aus einer Gußlegierung auf
Eisenbasis mit niedriger Ausdehnung einsatzgegossen, wie dies für andere
Ausführungsformen beschrieben ist.
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Wie oben erwähnt, verursacht der erfindungsgemäße Metall-Keramik-Einsatz-
Verbundkörper in einem Keramikmaterial bei Raumtemperatur nur geringe Spannungen
und kann durch ein einfaches Verfahren zu niedrigen Kosten hergestellt werden, da
keine maschinelle Bearbeitung des Bindungsabschnitts zwischen dem Keramikmaterial
und dem Metall erforderlich ist. Der erhaltene Metall-Keramik-Verbundkörper weist
selbst bei hohen Temperaturen eine ausreichende Bindungsfestigkeit zwischen dem
Keramikmaterial und dem Metall auf.
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Außerdem stellt die vorliegende Erfindung eine Metall-Keramik-Verbundstruktur bereit,
die die Verwendung von Keramikmaterialien mit geringer Zuverlässigkeit aufgrund ihrer
Sprödigkeit als mechanische Bauelemente erleichtert. Da die Erfindung somit die
praktische Verwendung mechanischer Bauelemente ermöglicht, die durch Sich-
Zunutzemachen der Eigenschaften von Keramikmaterialien, wie z.B. der
Wärmebeständigkeit, Abriebbeständigkeit, des leichten Gewichts und der
Wärmeisolierung, gebildet werden, ist die vorliegende Erfindung auf
gewerblichindustriellem Gebiet sehr nützlich.