DE69104087T2 - Elektronische Waage mit PID-Regelung. - Google Patents

Elektronische Waage mit PID-Regelung.

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Description

  • Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine elektronische Waage, bei der ein zu messendes Gewicht automatisch durch eine von einem elektromagnetischen Kraftwandler erzeugte Kraft kompensiert wird.
  • Eine solche elektronische Waage ist grundsätzlich mit einem selbsttätig ausbalancierenden Servomechanismus konstruiert, der im wesentlichen aus einer Waagschale, einem Schalenverlagerungsdetektor zum Ermitteln der Verlagerung der Waagschale, einem PID-Regelsystem und einem elektromagnetischen Kraftwandler besteht, dessen zugehörige bewegliche Kraftspule mit der Waagschale mechanisch verbunden ist. Das PID- Regelsystem umfaßt eine PID-Betätigungsschaltung zum Ausgeben eines PID-Regelsignals durch Berechnen und Addieren eines Proportionalitätssignals (P), das proportional zu einem Augenblickswert des Ausgangs des Schalenverlagerungsdetektors ist, eines Integralsignals (I), das proportional zu einem zeitintegrierten Wert des genannten Ausgangs ist, und eines Differentialsignals (D), das proportional zu dem differenzierten Wert des genannten Ausgangs ist. Eine solche elektronische Waage ist in der US-PS 3 986 571 beschrieben.
  • Zusätzlich zu der oben beschriebenen Grundkonstruktion kann die Waage mit einem Schalenanschlag versehen sein, um dann, wenn die Waage mit einem großen Gewicht belastet ist, die Verlagerung der Waagschale mechanisch innerhalb eines begrenzten Bereichs zu halten. Ohne den Schalenanschlag kann eine zu große Verlagerung der Waagschale dazu führen, daß die Waage infolge einer elastischen Nachwirkung, die in ihrem Mechanismus durch eine große Verformung desselben hervorgerufen wird, ein falsches Maß angibt.
  • Die Einschränkung des Bewegungsspielraums der Waagschale fuhrt jedoch zu dem Nachteil, daß die Waage dann, wenn sie mit einem großen Gewicht belastet ist, lange Zeit braucht, um einen Gleichgewichtszustand zu erreichen. Wenn die Verlagerung der Waagschale durch den Schalenanschlag begrenzt ist, verbleibt der Ausgang des Verlagerungsdetektors auf dem durch den Schalenanschlag begrenzten Wert, ohne Rücksicht auf die Größe des auf die Waagschale aufgebrachten Gewichts. Da die PID-Betätigungsschaltung mit einem Eingangssignal arbeitet, das kleiner ist, als bei freier Verlagerung der Waagschale entsprechend dem auf sie aufgebrachten Gewicht zu erwarten wäre, braucht infolgedessen der elektromagnetische Kraftwandler lange Zeit, um eine Kraft zu erzeugen, die ausreicht, um das große Gewicht auf der Waagschale zu kompensieren. Ein solcher Nachteil ließe sich im Prinzip dadurch ausschalten, daß man die Verstärkung der PID-Betätigungsschaltung nur so lange steigert, wie die Waagschale an dem Anschlag anliegt. Das Verfahren der Steigerung der Schaltungsverstärkung bringt jedoch den Nachteil mit sich, daß die Waage oft ins Pendeln gerät oder unregelmäßige Schwingungen ausführt.
  • AUFGABEN UND ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
  • Die vorliegende Erfindung ist darauf gerichtet, den oben genannten Nachteil einer mit einem Schalenanschlag ausgestatteten elektronischen Waage bekannter Art auszuschalten, und beruht auf der Aufgabe, eine verbesserte elektronische Waage zu schaffen, die frei von dem durch die Einschränkung des Bewegungsspielraums der Waagschale verursachten Nachteil ist.
  • Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine solche verbesserte elektronische Waage zu schaffen, ohne die Verstärkung der in der Waage vorhandenen PID-Betätigungsschaltung zu steigern.
  • Um die genannten Aufgaben zu erfüllen, umfaßt die erfundene elektronische Waage, die ebenfalls mit einer PID-Betätigungsschaltung und einem Schalenanschlag versehen ist, eine Einrichtung, um nur dann, wenn die Waagschale in Berührung mit dem Schalenanschlag steht, den Integralausdrucks-Koeffizienten zu erhöhen, mit dem der Integralausdruck multipliziert wird, der in der durch die genannte PID-Schaltung durchgeführten mathematischen Operation enthalten ist.
  • Gemäß der vorliegenden Erfindung kann selbst dann, wenn ein schweres Gewicht die Waagschale bis an den Anschlag hinunter bewegt, die Gewichtsermittelung reibungslos durchgeführt werden, ohne daß die Ansprechzeit verlängert wird oder beim Wiegevorgang zusätzliche Schwingungen auftreten.
  • KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
  • Die vorliegende Erfindung wird im folgenden anhand der beigefügten Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigt:
  • Fig. 1 als Blockdiagramm den Aufbau einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
  • Fig. 2 als Blockdiagramm den Aufbau einer anderen Ausführungs form der vorliegenden Erfindung;
  • Fig. 3 einen Teil eines Fließbildes, das die wesentliche Funktion der Ausführungsform nach Fig. 2 veranschaulicht;
  • Fig. 4 einen Wiegevorgang mit den Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung; und
  • Fig. 5 einen Wiegevorgang mit einer elektronischen Waage, deren PID-Regelsystem nicht so wie bei der vorliegenden Erfindung ausgebildet ist.
  • DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
  • Gemäß Fig. 1, die als Blockdiagramm den grundsätzlichen Aufbau einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung veranschaulicht, ist die bewegliche Kraftspule 13 eines elektromagnetischen Kraftwandlers 1 (dessen bekannter Aufbau nur symbolisch in Form einer beweglichen Kraftspule 13 gezeigt ist) mechanisch mit einer Waagschale 11 verbunden und wird über einen Stromverstärker 5 von einer PID-Betätigungsschaltung 4 her mit einem PID-geregelten Strom versorgt. Die Verlagerung der Waagschale 11 wird nicht nur durch einen Schalenverlagerungsdetektor 2 ermittelt, sondern auch durch einen Schalenanschlag 12 auf einen begrenzten Bereich beschränkt. Das Ausgangssignal des Schalenverlagerungsdetektors 2 wird durch einen Vorverstärker 3 verstärkt und anschließend sowohl einer PID-Betätigungsschaltung 4 als auch einem Niveaukomparator 6 zugeführt, durch den ein die Verlagerung der Waagschale 11 wiedergebendes Signal mit einem Bezugssignal verglichen wird, das durch eine in den Niveaukomparator 6 eingebaute Bezugssignalquelle abgegeben wird. Der Ausgang des Niveaukomparators 6, der der PID-Betätigungsschaltung 4 eingegeben wird, modifiziert den Betrieb der letzteren in weiter unten zu beschreibender Weise. Der der Kraftspule 13 zugeführte PID-geregelte Strom entwickelt eine entsprechende Spannung in einem Ausgangswiderstand 7. Die Spannung wird über einen Filter 8 einem Analog-Digital-Konverter 9 zugeführt, der lie Spannung digitalisiert, so daß sie als Meßwert des Gewichts auf einem digitalen Anzeigegerät 10 erscheint. Bei einer solchen Grundkonstruktion gibt die in den Niveaukomparator 6 eingebaute Bezugssignalquelle eine Spannung ab, die etwas niedriger ist als die durch den Vorverstärker 3 abgegebene, wenn die Waagschale 11 in die tiefste Position niedergedrückt worden ist, die der Schalenanschlag 12 zuläßt. Somit wird dann, wenn die Waagschale 11 in ihre genannte tiefste Position gebracht wird, durch den Niveaukomparator 6 ein Signal an die PID-Betätigungsschaltung 4 abgegeben. Dieses Signal wirkt auf die PID- Betätigungsschaltung 4 und erhöht beispielsweise den Integralausdrucks-Koeffizienten, mit dem der in der durch die PID- Betätigungsschaltung 4 durchgeführten mathematischen Operation enthaltene Integralausdruck multipliziert wird.
  • Bei dem Ausführungsbeispiel mit dem oben beschriebenen Aufbau arbeitet die PID-Betätigungsschaltung 4 dann, wenn ein auf die Waagschale 11 aufgebrachtes Gewicht so leicht ist, daß die Verlagerung der Waagschale 11 innerhalb des durch den Schalenanschlag 12 begrenzten Bereichs gehalten wird, normalerweise mit den Proportionalitäts-, Integral- und Differentialausdrücken, die mit ihren jeweiligen vorbestimmten konstanten Koeffizienten multipliziert werden, da der Ausgang des Vorverstärkers 3 niedriger ist als die Bezugsspannung, die durch die in den Niveaukomparator 6 eingebaute Bezugssignalquelle abgegeben wird
  • Im Gegensatz hierzu arbeitet die PID-Betätigungsschaltung 4 dann, wenn die mit einem schweren Gewicht belastete Waagschale 11 in ihre tiefste durch den Schalenanschlag 12 begrenzte Position niedergedrückt wird, mit dem wie oben beschrieben erhöhten Integralausdrucks-Koeffizienten, wodurch eine Steigerung der Zunahmegeschwindigkeit des PID-geregelten Stromes bewirkt wird, der der Kraftspule 13 des elektromagnetischen Kraftwandlers 1 zugeführt wird. Somit wird, während die Waagschale 11 in ihrer begrenzten tiefsten Position gehalten wird, das Gewicht schnell kompensiert, um die Waagschale 11 schnell von dem Schalenanschlag 12 fort freizugeben. Wenn die Waagschale 11 sich aus ihrer Anlage an dem Schalenanschlag 12 wegbewegt, arbeitet die PID-Betätigungsschaltung 4 wieder mit dem ursprünglichen (nicht erhöhten) Integrale ausdrucks-Koeffizienten, um die Waage langsam in einen endgültigen Gleichgewichtszustand zu bringen. Ein solcher verbesserter Wiegevorgang, der durch eine resultierende PID- Ausgangskurve repräsentiert wird, ist in Fig. 4 qualitativ im Vergleich mit Fig. 5 veranschaulicht, die eine PID-Kurve zeigt, wie sie zu erwarten ist, wenn die PID-Betätigungsschaltung 4 nicht so eingerichtet ist, daß der Integralausdrucks-Koeffizient verändert werden kann. Wie aus einem Vergleich von Fig. 4 und 5 klar hervorgeht, ist bei einer elektronischen Waage nach der vorliegenden Erfindung die Ansprechgeschwindigkeit erheblich verbessert.
  • Diese Ausführungsform, bei der der Integralausdrucks-Koeffizient durch ein Signal des Niveaukomparators 6 verändert wird, läßt sich derart abwandeln, daß der Koeffizient mittels zweckentsprechend ausgebildeter Software oder durch ein Kontaktsignal des Schalenanschlags 12 verändert wird, wobei man letzteren als Kontaktschalter ausbildet.
  • Wie in Fig. 2 als Blockdiagramm dargestellt, läßt sich die vorliegende Erfindung auch bei einer elektronischen Waage anwenden, die mit einer digitalisierten PID-Betätigungsschaltung arbeitet. In Fig. 2 sind diejenigen Bauteile, die auch in Fig. 1 gezeigt sind, mit den gleichen Bezugszahlen gekennzeichnet wie in Fig. 1. Bei dieser Ausführungsform wird die Kraftspule 13 des elektromagnetischen Kraftwandlers 1 mit einem pulsierenden Strom versorgt, der durch Zerhacken eines durch eine konstante Gleichstromquelle 27 gelieferten Gleichstroms mittels einer Schaltereinrichtung 26 gewonnen wird. Die Arbeitsphase des pulsierenden Stromes bestimmt die durch den elektromagnetischen Kraftwandler erzeugte Gegengewichtskraft. Bei dieser Ausführungsform wird eine Schalenverlagerung, die durch den Schalenverlagerungsdetektor 2 ermittelt wird, durch einen Analog-Digital-Konverter 21 in digitale Verlagerungsdaten verwandelt und dann einer PID-Betätigungsschaltung 23 zugeführt, die ein PID-Regelsignal ausgibt. Bei Empfang des PID-Regelsignals erzeugt eine Arbeitsphasen-Ermittlungs- schaltung 24, die mikrocomputerisiert ist (25) zusammen mit der PID-Betätigungsschaltung 23 eine Reihe von Schaltsignalen, um die Schaltereinrichtung 26 zu betätigen, so daß die Kraftspule 13 des elektromagnetischen Kraftwandlers mit einem pulsierenden Strom versorgt werden kann, dessen effektive Größe einem von der PID-Betätigungsschaltung 23 ausgegebenen PID- Regelsignal entspricht.
  • Bei der Waage der oben kurz beschriebenen Art arbeitet die PID-Betätigungsschaltung 23 ann, wenn die durch den Analog- Digital-Konverter 21 ausgegebenen Daten einen Verlagerungswert ergeben, der der tiefsten durch den Schalenanschlag 12 begrenzten Position der Waagschale 11 entspricht, mit dem mittels einer zweckentsprechend ausgebildeten Software erhöhten Integralausdrucks-Koeffizienten, so daß das Ansprechverhalten der Waage ähnlich wie im Fall der ersten Ausführungsform nach Fig. 1 verbessert wird. Der Vorgang der Veränderung des Integralausdrucks-Koeffizienten wird auch durch das in Fig. 3 gezeigte partielle Fließbild veranschaulicht.
  • Auch diese Ausführungsform kann so abgewandelt werden, daß der Integralausdrucks-Koeffizient entsprechend einem Kontaktsignal des Schalenanschlags 11 verändert wird, wobei dieser in Form eines Kontaktschalters ausgebildet ist.
  • Obwohl bei den beschriebenen Ausführungsformen die PID-Regelungsmodifizierung durch Erhöhen des Integralausdrucks-Koeffizienten erreicht wird, kann die vorliegende Erfindung natürlich auch dadurch verwirklicht werden, daß man die PID-Betätigungsschaltungen 4 und 23 mit anderen erhöhten Koeffizienten arbeiten läßt, z.B. mit dem Proportionalitätsausdrucks- und dem Differentialausdrucks-Koeffizienten, um die Proportionalitäts- und Differentialausdrücke in dem durch die PID-Betätigungsschaltungen durchgeführten mathematischen Vorgang entsprechend zu multiplizieren.
  • Außerdem kann die vorliegende Erfindung in Kombination mit einem herkömmlichen nichtlinearen Regelverfahren angewandt werden, bei dem die Verstärkung des Regelsystems einer elektronischen Waage nichtlinear entsprechend der Verlagerung der Waagschale variiert wird.

Claims (4)

1. Elektronische Waage mit einer PID-Regelschaltung (4, 23) zum Regeln der auf die Waagschale (11) wirkenden elektromagnetischen Ausgleichskraft entsprechend einem Verlagerungssignal, das die Verlagerung der Waagschale repräsentiert, gekennzeichnet durch einen Anschlag (12), der die Abwärtsbewegung der Schale (11) unter einer Last begrenzt, und eine Einrichtung (6) zum Einsetzen eines erhöhten Wertes für den Koeffizienten des Integralausdrucks in der PID-Regelschaltung, während die Schale sich in der durch den Anschlag bestimmten Grenzposition befindet.
2. Elektronische Waage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Schalter (26) zum Umschalten des aus einer konstanten Gleichstromquelle (27) gewonnenen Stromes, um einen pulsierenden Strom an eine Ausgleichsspule (13) zu liefern, durch eine Arbeitsphasenermittlungsschaltung (24) entsprechend dem Ausgang der PID-Schaltung (23) gesteuert wird.
3. Elektronische Waage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung zum Einsetzen eines erhöhten Integralkoeffizienten eine Komparatorschaltung (6) ist, die das Verlagerungssignal mit einem vorbestimmten Bezugssignal vergleicht.
4. Elektronische Waage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung zum Einsetzen eines erhöhten Integralkoeffizienten auf eine vorbestimmte Höhe des Verlagerungssignals anspricht.
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