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Die vorliegende Erfindung betrifft Spatialmodulatoren (Lichtventile) und insbesondere ein
Verfahren zum Rücksetzen von Pixeln eines Spatiallichtmodulators mit einem ablenkbaren
Balken. Die Aufmerksamkeit wird auf die ältere, nicht vorveröffentlichte Anmeldung EP-A-
332 953 gerichtet, welche jedoch nicht das Anlegen einer Sequenz von Impulsen an
Aufsetzelektroden des Lichtmodulators mit einem ablenkbaren Balken offenbart.
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Spatiale Lichtmodulatoren (SLM) sind Wandler, die einfallendes Licht in einem räumlichen
Muster entsprechend einem elektrischen oder optischen Eingangssignal modulieren. Das
einfallende Licht kann hinsichtlich seiner Phase, Intensität, Polarisierung oder Richtung moduliert
werden, und die Lichtmodulation kann mit Hilfe einer Vielfalt von Materialien erzielt werden,
die verschiedene elektrooptische oder magnetooptische Wirkungen haben, sowie durch
Materialien, die Licht durch Oberflächenverformung modulieren. SLM's haben zahlreiche Anwen
dungen auf dem Gebiet der optischen Informationsverarbeitung der Projektionsanzeigen und
des elektrostatischen Druckens gefunden. Siehe die in L. Hornbeck, 128 X 128 Deformable
Mirror Device, 30 IEEE Tran. Elec. Devi. 539 (1983) zitierten Referenzen.
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Ein gut bekannter spatialer Lichtmodulator, der für große, helle, elektronische
Anzeigevorrichtungen benutzt wird, ist das Eidophor, ein System, bei dem als das aktive optische Element
ein mit elektrostatischen Mitteln mit Vertiefungen versehener Ölfilm benutzt wird. Siehe E.
Baumann, The Fischer large-screen projection system (Eidophor)", 20 J. SMPTE 351(1953).
Bei diesem System wird ein kontinuierlicher Ölfilm rasterartig mit Hilfe eines Elektronenstrahls
abgetastet, der so moduliert ist daß eine räumlich periodische Verteilung aufgebrachter
Ladungen innerhalb jeder aufiösbaren Pixelfläche auf dem Ölfilm erzeugt wird. Diese
Ladungsverteilung führt zur Erzeugung eines Phasengitters innerhalb jedes Bildpunkts
aufgrund der elektrostatischen Anziehung zwischen der Oberfläche des Ölfilms und dem
unterstützenden Substrat, das auf einem konstanten Potential gehalten ist. Diese Anziehungskraft
veranlaßt die Oberfläche des Films, sich um eine der Menge der aufgebrachten Ladung
proportionale Größe zu verformen. Der modulierte Ölfilm wird mit räumlich kohärentem Licht aus
einer Xenon-Bogenlampe beleuchtet. Das auf die modulierten Pixel auf dem Ölfilm
auftreffende Licht wird durch das örtliche Phasengitter in eine diskrete Gruppe regelmäßig im Abstand
voneinander liegender Ordnungen gebeugt, die durch einen Teil des optischen Systems so
gerichtet werden, daß sie auf einen Schlierenbegrenzer fallen, der aus einer periodischen Gruppen
abwechselnder lichdurchlässiger und lichtundurchlässiger Balken besteht. Der Abstand
zwischen den Balken des Schlierenbegrenzers ist so gewählt, daß er mit dem Abstand der
Ordnungen des gebeugten Signals an der Begrenzerebene übereinstimmt, so daß ein hoher
optischer Durchgangswirkungsgrad erreicht wird. Licht, das auf nicht modulierte Bereiche des
Lichtventils trifit, wird durch die lichtundurchlässigen Balken des Sclilierenbegrenzers daran
gehindert, die Projektionslinse zu erreichen. Bilder, die von nicht modulierten Bereichen auf
dem Lichtventil durch das Schlierenabbildungssystem auf dem Projektionsschirm erzeugt
werden, sind daher dunkel, während Phasenstörungen, die durch den modulierten Elektronenstrahl
hervorgerufen wreden, vom Schlierenprojektor in helle Lichtflecke auf dem Schirm
umgewandelt werden. Trotz zahlreicher technischer Schwierigkeiten, die mit der
Ölpolymerisierung durch den Elektronenbeschuß und mit Verunreinigungen der Katode durch organische
Dämpfe verbunden sind, wurde diese Art des Ölfilmsystems erfolgreich so weit entwickelt, daß
es das nahezu universell angewendete System für einen Gesamtlichtbedarf von tausenden von
Lumen auf dem Schirm ist. Solche Systeme sind jedoch teuer, räumlich umfangreich und haben
Bauteile mit kurzer Lebensdauer.
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Es sind auch mehrere spatiale Lichtmodulatoren ohne Ölfilm entwickelt worden, die Typen mit
ablenkbaren Elementen, Typen mit Polarisationsebenendrehung und Typen mit Lichtstreuung
enthalten. Bei diesen Arten von spatialen Lichtmodulatoren werden verschiedene Effekte
angewendet, beispielsweise die Reflexion von reflektierenden Metallschichten, von Elastomeren
oder Elastomer-Photoleitern sowie die Polarisierung und Streuung von ferroelektrischen
Materialien, von PLZT-Keramiken und Flüssigkristallen. Beispielsweise beschreiben R. Sprague et
al in "Linear total internal reflection spatial light modulator for laser printing", 299 Proc. SPIE
68 (1981) und W. Turner und R. Sprague in "Integrated total internal reflection (TIR) spatial
light modulator for laser printing", 299 Proc. SPIE 76 (1982) und US-A-4 380 373 ein Svstem
zum anschlagrreien Drucken auf einem lichtempfindlichen Medium, bei dem Laserlicht zu einer
Beleuchtungszeile geformt, durch eine lineare Gruppe von Lichtmodulatoren geschickt und
dann auf dem lichtempfindlichen Medium abgebildet wird. Die Gruppe ist in Form eines
spatialen Lichtmodulators mit innerer Totalreflexion verwirklicht, wobei die Elektroden und
die Ansteuerelektronik auf einem integrierten Ansteuerelement hergestellt sind, das an der
intern total reflektierenden Fläche eines elektrooptischen Kristalls wie Lithiumniobat angebracht
ist. Die örtliche Anderung des Brechungsindex, die von dem Streufeld zwischen jeweils zwei
Elektroden hervorgerufen wird, wird mit Schlieren-Leseoptiken gelesen, die die
TIR-Grenzfiäche auf das lichtempfindliche Medium abbilden. Dies ist ein eindimensionales Bild, und das
lichtempfindliche Medium wird auf einer Trommel unterhalb des Abbilders der linearen Gruppe
gedreht, um ein zweidimensionales Bild (beispielsweise eine Textseite) für Druckanwendungen
zu erzeugen. Der spatiale Lichtmodulator (das Lichtventil) ist jedoch höchst anfällig für
Fabrikationsprobleme aufgrund seiner Hybridnatur. Die Streufeldstärke und somit die Menge
des an den modulierten Pixeln gebeugten Lichts ist empfindlich für Anderungen der
Lufispaltdicke zwischen den Adressierungselektroden und der Oberfläche des elektrooptischen
Kristalls von weniger als ein Zehntel µm. Daher können auch sehr kleine Teilchen, die
zwischen dem Kristall und der Elektrodenstruktur eingeschlossen sind, Probleme der
ungleichmäßigen Beleuchtung am lichtempfindlichen Medium verursachen. Auch das optische
Ansprechverhalten
des Systems für Pixel, die an der Grenze zwischen modulierten und unmodulierten
Bereichen des Lichtventils liegen, ist beträchtlich niedriger als das Ansprechverhalten für Pixel
nahe der Mitte eines modulierten Bereichs, was auf die Art des Adressierungsverfahrens
zurückzuffihren ist. Ein im Handel erhältlicher Drucker, der auf dieser Technologie beruht, ist
bisher nicht eingeführt worden.
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M. Little et al beschreiben in "CCD-Addressed Liquid Crystal Valve", Proc. SID Symp. 250
(April 1982) einen spatialen Lichtmodulator mit einer CCD-Flächenmatrix an der Frontseite
eines Silicium-Chips und einer Flüssigkristallmatrix auf der Rückseite des Chips. In das CCD-
Element wird Ladung eingeführt, bis ein vollständiger Rahmen analoger Ladungsdaten geladen
worden ist; die Ladung wird dann zur Rückseite des Chips abgeleitet, wo sie den Flüssigkristall
moduliert. Diese Vorrichtung leidet unter starkem Festmusterrauschen sowie unter einer
Auflösungsverschlechterung aufgrund der Ladungsausbreitung bei der Übertragung von der
Vorderseite zur Rückseite.
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Ein weiterer Typ eines spatialen Lichtmodulators, der sowohl in eindimensionalen als auch in
zweidimensionalen Gruppen hergestellt werden kann, ist der verformbare Spiegel. Verformbare
Spiegel können in drei Klassen unterteilt werden. Elastomere, Membranen und freitragende
Balken. Bei der Elastomer-Lösung wird ein metallisierter Elastomer durch eine sich räumlich
ändernde Spannung adressiert, die durch Zusammendrücken des Elastomers eine
Oberflächenverformung hervorruft. Wegen der Anforderungen an die Adressierungsspannung in der
Größenordnung von 100 oder 200 V ist der Elastomer kein guter Kandidat für die Integration in
eine dicht gepackte Adressierungsschaltung aus Silicium. Siehe allgemein bei A. Lakatos und
R. Bergen in "TV projection display using an amorphorous-Se-type RUTICON light valve", 24
IEEE Tran. Elec. Dev. 930 (1977).
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Membranverformbare Spiegel treten in verschiedenen Typen auf Ein Typ ist im wesentlichen
ein Ersatz für den Ölfilm des oben erörterten Eidophor-Systems. Bei diesem System ist eine
dünne reflektierende Membran auf der Frontplatte einer Katodenstrahlröhre (CRT) mit Hilfe
einer Trägergitterstruktur befestigt. Die Adressierung erfolgt durch einen einer
Rasterabtastung unterzogenen Elektronenstrahl ebenso wie beim Eidophor. Die durch den
Elektronenstrahl auf der Glasfrontplatte der Katodenstrahlröhre abgelagerte Ladung zieht die Memb ran
elektrostatisch an, die auf einer konstanten Spannung gehalten ist Diese Anziehungskraft hat
zur Folge, daß die Membran in die durch die Gitterstruktur gebildete Vertiefung hineinsinkt, so
daß an jeder modulierten Pixelstelle ein sphärischer Miniaturspiegel entsteht. Das von dieser
Art des modulierten Pixels abgelenkte Licht wird in einen relativ schmalen Kegel konzentriert.
der rotationssymmetrisch um den durch Spiegelwirkung reflektierten Strahl verläuft. Diese Art
von Lichtventil wird zusammen mit einem Schlierenbegrenzer verwendet, der aus einer
einzigen zentralen Abdeckung besteht, die so positioniert und dimensioniert ist, daß sie das
Licht von der Lichtquelle blockiert, das von der Optik und auch der Spiegelreflexion an
unmodulierten Bereichen des Lichtventils gebildet wird. Modulierte Pixel haben einen kreisförmigen
Lichtfleck in der Ebene des Schlierenbegrenzers zur Folge, der größer als die zentrale
Abdeckung ist, jedoch auf diese zentriert ist. Die Begrenzerwirksamkeit oder der Bruchteil der
Energie modulierter Pixel, der den Schlierenbegrenzer aufhält, ist allgemein ein wenig niedriger
bei Projektoren, die auf verformbaren Membranen beruhen, als bei dem mit einem Ölfilm
arbeitenden Eidophor-Projektor. Solche Spiegelsysteme mit verformbarer Membran haben
außerdem zumindest zwei Hauptprobleme. Zum Adressieren der relativ steifen reflektierenden
Membran sind hohe Spannungen erforderlich, und geringe Fehlausrichtungen zwischen dem
Elektronenstrahlraster und der Pixel-Trägergitterstruktur führen zu Adressierungsproblemen
Solche Fehlausrichtungen würden Bildunschärfen und eine Ungleichmäßigkeit der
Anzeigehelligkeit hervorrufen.
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Ein weiterer Typ eines Spiegeis aus einer verformbaren Membran ist in L. Hornbeck, 30 IEEE
Trans. Elec. Dev. 539 (1983) und in US-A-4 441 791 beschrieben; es handelt sich dabei um
eine integrierte Hybridschaltung aus einer Gruppe metallisierter Polymerspiegel, die mit einer
Adressierungsschaltung aus Silicium durch Bonden verbunden sind. Die darunterliegende
analoge Adressierungsschaltung, die durch einen Luftspalt von den Spiegelelementen getrennt ist,
bewirkt, daß die Gruppe von Spiegeln mit ausgewählten Pixeln durch elektrostatische
Anziehung verschoben wird. Das sich ergebende zweidimensionale Verschiebungsmuster führt zu
einem entsprechenden Phasenmodulationsmuster für reflektiertes Licht. Dieses Muster kann
durch Schlierenprojektionsverfahren in analoge Intensitätsänderungen umgewandelt werden
oder als Eingangswandler für einen optischen Informationsprozessor benutzt werden. Der
membranverformbare Spiegel hat jedoch Herstellungsprobleme wegen der Empfindliclikeit für
Fehler, die sich daraus ergeben, wenn kleine Teilchen in µm-Bereich liegende Teilchen
zwischen der Membran und der darunterliegenden Trägerstruktur eingeschlossen werden. Die
Membran würde über diesen eingeschlossenen Teilchen ein Zelt bilden, und die seitliche
Erstreckung solcher Zelte ist wesentlich größer als die Teilchengröße selbst, wobei diese Zelte
ihrerseits durch ein Schlierenabbildungssystem als helle Flecke abgebildet würden.
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Ein verformbarer Spiegel vom Typ mit freitragendem Balken ist eine mikromechanische
Gruppe verformbarer freitragender Balken, die einzeln elektrostatisch mit Hilfe von
Adressierungsmiffeln verformt werden können, damit einfallendes Licht in einem linearen oder
flächenartigen Muster moduliert wird. Bei Verwendung im Zusammenhang mit der richtigen
Projektionsoptik kann ein verformbarer Spiegel vom Typ mit freitragendem Balken für
Anzeigevorrichtungen, für die optische Informationsverarbeitung oder für das elektrographische
Drucken verwendet werden. Eine frühe Version mit freitragenden Balken aus Metall, die auf
Glas durch Aufdampfen im Vakuum hergestellt werden, erscheint in US-A-3 600 798. Diese
Vorrichtung weist Fabrikationsprobleme auf, die die Ausrichtung der vorderen und hinteren
Glassubstrate umfassen, die sich aus dem Aufbau der Vorrichtung in lichtintegrierter Form
ergibt.
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Eine Vorrichtung mit verformbaren Spiegel vom Typ mit freitragendem Balken ist von R.
Thomas et al in "The Mirror-Matrix Tube: A Novel Light Valve for Projection Displays", 22
IEEE Trans. Elec. Dev. 765 (1975) und in US-A-3 886 310 und 3 896 338 beschrieben. Diese
Vorrichtung wird wie folgt hergestellt: eine thermische Siliciumdioxidschicht wird durch
Aufwachsen auf einem Silicium- oder Saphirsubstrat erzeugt; das Oxid wird einer kleeblattartigen
Gruppe aus vier in der Mitte miteinander verbundenen freitragenden Balken gemustert. Das
Silicium wird isotrop naßgeätzt, bis es unterätzt ist, wobei innerhalb jedes Pixels vier
freitragende Balken aus Oxid zurückbleiben, die durch einen zentralen Stützpfosten aus Silicium ge
halten sind. Die Kleeblattanordnung wird dann zur Erzielung der Reflektivität mit Aluminium
metallisiert. Das auf dem Saphirsubstrat abgelagerte Aluminium bildet eine
Referenzgitterelektrode, die auf einer Gleichvorspannung gehalten wird. Die Vorrichtung wird durch einen
abgelenkten Elektronenstrahl adressiert, der ein Ladung smuster auf den kleeblattartigen Balken
ablagert, das die Balken veranlaßt, sich durch elektrostatische Anziehung gegen das
Bezugsgitter hin zu verformen. Das Löschen wird durch negatives Vorspannen eines in dichtem
Abstand angebrachten externen Gitters und durch Überfluten der Vorrichtung mit Elektronen
mit niedriger Energie erzielt. Zum Umsetzen der Balkenverformung in
Helligkeitsschwankungen auf dem Projektionsschirm wird ein Schlierenprojektor verwendet. Ein wesentliches
Merkmal dieser Vorrichtung ist die Kleeblattgeometrie, die zu einer Strahlablenkung in eine
Richtung führt, die um 450 gegenüber den Öffnungen zwischen den Balken gedreht ist; dies
ermöglicht die Verwendung eines einfachen, kreuzförmigen Schlierenbegrenzers zum
Blockieren des Festbeugungs-Hintergrundsignals ohne Dämpfung des modulierten Beugungssignals.
Die Vorrichtung wurde mit einer Pixeldichte von 500 Pixeln pro inch mit Balken hergestellt,
die um bis zu 40 auslenkbar waren. Die Optik machte von einer 150 Watt Xenon-Bogenlampe,
einer reflektierenden Schlierenoptik und einem Schirm mit 2,5 x 3,5 Fuß bei einer Verstärkung
von 5 Gebrauch. Es wurden 400 TV-Auflösungszeilen bei einer Schirmhelligkeit von 35 Fuß-
Lumen einem Kontrastverhältnis von 15 : 1 und einem Strahlbeugungswirkungsgrad von 48 %
vorgeführt. Es wurden Schreibzeiten von weniger 1/30 s erzielt, und die Löschzeiten betrugen
1/10 der Schreibzeit. Die Vorrichtung zeigte jedoch Probleme einschließlich einer
Verschlechterung der Auflösung bei Ablenkfehlern, einer schlechten Fabrikationsausbeute, und sie hatte
keine Vorteile gegenüber herkömmlichen Projektions-Katodenstrahlröhren. Dies bedeutet, daß
die Positionierungsgenauigkeit von Abtastung zu Abtastung nicht hoch genug ist, um ein
reproduzierbares Schreiben auf einzelnen Pixeln zu erreichen. Der resultierende
Auflösungsverlust erzwing eine zumindest vierfache Vergrößerung der Anzahl von Pixeln, die zur
Aufrechterhaltung der gleichen Auflösung im Vergleich zu einem vergleichbar beschreibenen
Phosphor benötigt werden. Die Bauelement-Ausbeute ist begrenzt, weil ein Ätzstop für den
Kleeblatt-Stützpfosten fehlt, wobei das Naßätzen der Balken zu deren Brechen führt, und sie
ist begrenzt durch die Notwendigkeit, normal dehnbares Aluminium im spannungsfreien
Zustand auf die Oxidbalken aufzudampfen. Die Vorrichtung bietet weiterhin keinen
offensichtlichen Kosten- oder Leistungsvorteil gegenüber herkömmlichen Projektions-Katodenstrahiröh-.
ren.
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Verformbare Spiegel mit freitragenden Balken, die auf Silicium mit einer
Adressierungsschaltung integriert sind und somit die Elektronenstrahladressierung mit der zugehörigen
Hochspannungsschaltung und die Vakuumgehäuse der zuvor beschriebenen Vorrichtungen mit
freitragenden Balken eliminieren, erscheinen in K. Petersen "Micromechanical Light Modulator
Array Fabricated on Silicon", 31 Appl.Phys.Lett. 521(1977) und in US-A-4 229 732. Die erste
dieser Druckschriften beschreibt eine 16 x 1 Anordnung aus sprungbrettartigen freitragenden
Balken, die wie folgt hergestellt wird: auf einem p+-Substrat (oder einer vergrabenen Schicht)
wird eine epitaktische Schicht aus (100)-orientiertem Silicium (entweder p oder n) mit einer
Dicke von etwa 12 µm aufgewachsen; die epitaktische Schicht wird bis zu einer Dicke von
etwa 0,5 µm oxidiert und mit einem Cr-Au-Film mit einer Dicke von etwa 500 Å überzogen.
Der Cr-Au-Film wird abgeätzt, damit Kontaktflächen und Adressenleitungen entstehen und die
Sprungbrettmetallisierung festgelegt wird. Das Oxid wird in einem Kammmuster in einem
zweiten Maskierungsschritt um die Metallisierung herum abgeätzt. Schließlich wird das
Silicium selbst in einer Lösung aus Ethylendiamin und Pyrocatechin bei 120ºC geätzt. Wenn
die richtige Orientierung der Maske in bezug auf die Kristallachsen aufrechterhalten wird, dann
werden die mit Metall überzogenen Oxidsprungbretter durch das Ätzmittel unterätzt und vom
Silicium befreit. Da das Ätzen anisotrop erfolgt, wird das seitliche Ätzen durch die (111)-
Ebenen angehalten, die die rechtwinklige Umhüllung des Kammusters bilden. Zusätzlich wird
das Ätzmittel durch das n+-Material unwirksam gemacht, so daß die Dicke der Vertiefung
unterhalb der Sprungbretter durch die Dicke der Epitaxialschicht festgelegt wird. Wenn zwischen
das Substrat und die Sprungbrettmetallisierung eine Gleichspannung angelegt wird, wird das
dünne, aus Oxid bestehende Sprungbrett elektrostatisch nach unten in die geätzte Vertiefting
hinein abgelenkt. Sprungbretter mit Längen von 106 µm und Breiten von 25 µm zeigten eine
Schwellenspannung von etwa 66 V.
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Die zweite Druckschrift (Hartstein und Petersen US-A-4 229 732) beschreibt
Vorrichtungen, die in ähnlicher Weise wie die Sprungbrettvorrichtung hergestellt werden (eine
vergrabene p+-Schicht als Ätzstop zum Bilden der Vertiefungen unterhalb metallisierter
freitragender Balken aus Siliciumdioxid), jedoch haben sie eine andere Struktur; die
freitragenden Balken haben nämlich die Form von quadratischen Klappen, die an einer Ecke
gelenkig gelagert sind, wobei die Klappen eine zweidimensionale Anordnung anstelle der
eindimensionalen Reihe der Sprungbretter bilden, und die Vertiefungen unterhalb der Klappen
sind nicht angeschlossen, so daß Adressierungsleitungen für die Klappen auf der Oberfläche
des Siliciums zwischen den Klappenreihen und -spalten gebildet werden können. Die
Eckgelenkiagerung der Klappen leitet sich natürlich von der Kleeblattarchitektur gemäß US-A-3 886
310 und 3 896 338 ab, jedoch könnte die vollkommene Kleeblattarchitektur nicht angewendet
werden, da diese die an der Oberfläche befindlichen Adressierungsleitungen ausschließen
würde, weil die Kleeblätter gelenkig mit einem von der Siliciumfläche isolierten zentralen Pfosten
verbunden sind. Diese Vorrichtungen haben außerdem Probleme einschließlich der geringen
Auflösung und eines geringen Wirkungsgrades aufgrund von Dichteeinschränkungen und der
kleinen aktiven Bruchteilsfläche, einer niedrigen Herstellungsausbeute, einer Verschlechterung
des Kontrastverhaltnisses infolge von Beugungseffekten durch die Adressierungsschaltung und
des Restbildes aufgrund von Ladungseffekten der Oxidklappen. Insbesondere wird die
Adressierungsschaltung um die aktive Fläche (Klappen) gequetscht, da keine Möglichkeit
besteht, die Adressierungsschaltung unterhalb des aktivenBereichs anzubringen, weil die Vertie
tungen durch Abätzen der Epitaxialschicht nach unten bis zu dem p+-Ätzstop gebildet werden
Der aktive Bereich wird daher zusammen mit dem Beugungswirkungsgrad beträchtlich
reduziert. Dies bedeutet, daß eine höhere Lampenleistung für die Erzielung der gleichen
Bildschirmhelligkeit benötigt wird. Da die Adressierungsschaltung zusätzliche Fläche benötigt,
wird die Pixelgröße weit über die Klappenfläche hinaus vergrößert, was zu einer Verkleinerung
der erzielbaren Auflösung führt. Das Naßätzen, das zur Bildung der Vertiefungen erforderlich
ist, führt zu einer niedrigen elektrischen und mechanischen Ausbeute; Naßreinigungsschritte
wie die nach dem Zersägen zu Chips, zerstören Klappen und Sprungbretter, da während der
Schleuderspül/Trocknungszyklen das unter dem Balken festgehaltene Wasser den Balken
bricht, wenn es von der Oberfläche abgeschleudert wird. Wird das Wasser dagegen an der
Oberfläche verdampft, bleiben Reste zurück, die Oberflächenleckströme vergrößern können,
die zu einem fehlerhaften Betrieb der Vorrichtung beitragen. Die auf der Siliciumfläche
befindliche Adressierungsschaltung ist dem zu modulierenden einfallenden Licht ausgesetzt und
erzeugt unerwünschte Beugungseffekte an den Transistor-Gates sowie eine Absenkung des
Kontrastverhältnisses. Eine Lichtableitung in die Adressierungsstruktur führt zu durch Licht
erzeugten Ladungen und reduziert die Speicherzeit. Schließlich hat die Oxid/Metall-Klappe
eine zur Vertiefung gerichtete isolierende Seite, die sich aufgrund der starken elektrischen Felder
aufläd, die an der Vertiefung vorhanden sind; dies erzeugt ein Restbild ("einbrennen"). Die zum
Eliminieren dieses Restbildproblems erforderliche Wechselstromansteuerung kann durch die
beschriebene NMOS-Ansteuerschaltung nicht geliefert werden. Wenn die Klappe über die
maximale stabile Ablenkung hinaus abgelenkt wird, bricht sie und bleibt am Boden der
Vertiefung haften. Spannungen über der Bruchspannung müssen daher unter allen Umständen
vermieden werden.
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Eine Abwandlung der Lösung mit freitragendem Balken erscheint in K. Petersen "Silicon
Torsional Scanning Mirror", 24 IBM J. Res. Devp. 631(1980) und in M. Cadman et al "New
Micromechanical Display Using Thln Metal Films", 4 IEEE Elec. Dev. Lett 3 (1983). Diese
Lösung bildet metallbeschichtete Siliciumklappen oder metallische Klappen, die mit der
umgebenden reflektierenden Fläche an zwei Gelenken verbunden sind und durch Verdrehen der
Klappen längs der von den Gelenken gebildeten Achsen arbeiten Die Klappen sind dabei nicht
monolithisch mit dem darunterliegenden Adressierungssubstrat gebildet, sondern in einer
Weise analog zu den oben erwähnten Vorrichtungen mit verformbarer Membran daran festgeklebt.
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Die US-A-4 356 730 kombiniert die obigen Aspekte und beinhaltet ein Siliciumsubstrat mit
metallbeschichteten freitragenden Sprungbrettern aus Siliciumdioxid, mit an den Ecken
angelenkten Klappen und torsionsgelagerten Klappen. Die Adressierungselektroden (zwei pro
Sprungbrett oder Klappe für eine x-y-Adressierung wie in einer Speichermatrix) befinden sich
auf der Oberfläche, und das Sprungbrett oder die Klappe kann als Schalter oder Speicherbit
betrieben werden und legt sich durch Anlegen einer Schwellenspannung an den Boden der in
das Siliciumsubstrat geätzten Vertiefung an. Das Sprungbrett oder die Klappe kann dann durch
eine niedrigere Leerlaufspannung am Boden der Vertiefung festgehalten werden.
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In den oben erwähnten Referenzen betreffend freitragende Arme wird vorgeschlagen, daß
optische Systeme mit Schlierenprojektion zusammen mit Vorrichtungen mit freitragendem Arm
benutzt werden können. Solche Systeme sind jedoch im Hinblick auf die erzielbare optische
Leistungsfähigkeit eingeschränkt. Als erstes muß der Aperturdurchmesser der Abbildungslinse
größer sein, als es zum Hindurchlassen der Signalenergie allein notwendig wäre. Die
Geschwindigkeit der Linse muß daher relativ hoch sein (oder, äquivalent ausgedrückt, ihre f-Zahl
muß relativ niedrig sein), damit die gesamte Signalenergie rund um die zentrisch angeordnete
Schlierenbegrenzungsabdeckung passieren kann. Zusätzlich gelangt das Signal durch den
Außenabschnitt der Linsenpupille bei dieser Abbildungskonfiguration. Lichtstrahlen, die von
einem gegebenen Pünkt des spatialen Lichtmodulators ausgehend und durch die am weitesten
außenliegenden Bereiche einer Abbildungslinsenpupille fallen, können beim optischen Entwurf
von Abbildungslinsen am schwersten auf einen exakt korrigierten Brennpunkt gebracht
werden. Wenn die äußeren Strahlen unter Kontrolle gebracht sind, sind die durch die Mitte der
Abbildungslinse fallenden Strahlen automatisch exakt korrigiert. Jedoch ist ein höherer Grad
der Komplexität beim optischen Entwurf der Abbildungslinsen erforderlich Zweitens ist der
Feldwinkel, in dem die Abbildungslinse gut korrigierte Bilder von außerachsig liegenden
Bildpunkten auf einem spatialen Lichtmodulator mit freitragendem Balken erzeugen kann, ebenfalls
beschränkt. Bei jedem Linsenentwurf muß ein Kompromiß zwischen der Geschwindigkeit der
Linse und dem Feldwinkel, den sie bei guter Bildqualität überdecken kann, gemacht werden.
Schnelle Linsen zeigen die Neigung, über kleinere Feldwinkel zu arbeiten, während
Weitwinkellinsen relativ langsam arbeiten. Da das Schlierenabbildungssystem über seine gesamte
Apertur gut korrigiert sein muß und da diese Apertur im Durchmesser größer ist als es zum
Hindurchlassen des das Bild formenden Lichts notwendig ist, ist der Feldwinkel ,der durch die
Linse überdeckt werden kann, kleiner als er sein könnte, wenn eine Abbildungskonfiguration
erdacht werden könnte, bei der das Signal durch die Mitte einer nicht abgedunkelten Linse mit
kleinerem Durchmesser geschickt würde. Schließlich begrenzt bei einer Abbildungslinse mit
einer gegebenen endlichen Geschwindigkeit die Verwendung der
Schlierenbegrenzungskonfiguration
die Größe der Lichtquelle, die angewendet werden kann. Dies führt seinerseits zu
einer Begrenzung des Bestrahlungspegels, der einem Projektionsschirm oder einem
Lichtempfänger im Bild eines abgelenkten Bildpunkts zugeführt werden kann. Dieser Bestrahlungspegel
oder die zugeführte Leistung pro Einheitsfläche hängt vom Produkt aus der spezifischen Licht
ausstrahlung der Lichtquelle, der Durchlässigkeit des optischen Systems und den Raumwinkel
des Kegels der das Bild formenden Lichtstrahlen ab. Die Abstrahlung der Quelle wird nur
durch die spezielle Lampe bestimmt, die benutzt wird. Die Durchlässigkeit der Optik hängt von
der Begrenzungswirksamkeit der speziellen Schlierenbegrenzungskonfiguration des spatialen
Lichtmodulators und von Oberflächenübertragungsverlusten ab. Der Raumwinkel des
Bildformungskegels des Lichts ist jedoch der Fläche der Pupille der Abbildungslinse direkt
proportional, die mit Signalenergie gefüllt ist. Die Verwendung einer Schlierenbegrenzung, die den
mittleren Bereich der Pupille der Abbildungslinse abdunkelt, begrenzt die verwertbare
Pupillenfläche und somit den Bestrahlungspegel der Bildebene, der bei einer Linse mit gegebener
Geschwindigkeit und einer Quelle mit gegebener Lichtabstrahlung erzielt werden kann; dies
gilt zusätzlich zu der grundsätzlichen Bestrahlungseinschränkung, wonach der maximal be
nutzbare Lichtkegel einen Öffnungswinkel hat, der gleich dem Strahlablenhkwinkel ist.
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Die bekannten spatialen Lichtmodulatoren haben Probleme einschließlich der
Aufladungseffekte des Balkenisolators, des Fehlens eines Überspannungsschutzes gegen ein
Zusammenbrechen des Balkens, der Strahlablenküng mit kleinem Winkel und der ungleichmäßigen
Strahlablenkung, was zu einer optischen Ineffizienz und Ungleichmäßigkeit führt, sowie der
Hochspannungsadressierung der Bildpunkte.
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung liefert Rücksetzverfahren für Spatiallichtmodulatoren mit
ablenkbaren Balken, wie im Anspruch 1 definiert.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Fig. 1A bis 1C zeigen ein Pixel einer ersten bevorzugten Ausführung perspektivische im Schntit
bzw. in einer Draufsicht;
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Fig. 2 zeigt die Ablenkung des Pixelbalkens der ersten bevorzugten Ausführung;
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Fig. 3A bis 3B zeigen die Abhängigkeit der Balkenablenkung von der angelegten Spannung für
eine vereinfachte Version der ersten bevorzugten Pixelausführung bzw. eine Draufsicht auf die
vereinfachte Pixelversion;
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Fig. 4 ist eine schematische Schnittansicht der vereinfachten Pixelversion zur Definition von
Analyseausdrücken;
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Fig. 5 zeigt die Drehmomente am Balken in der vereinfachten Pixelversion;
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Fig. 6 zeigt die Balkenablenkung in Abhängigkeit von der Steuerspannung für die vereinfachte
Pixelversion;
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Fig. 7 ist eine schematische Schnittansicht der ersten bevorzugten Ausführung;
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Fig. 8 zeigt die Drehmomente am Balken in der ersten bevorzugten Ausführung;
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Fig. 9 zeigt die Definition von Ausdrücken bei der Analyse der ersten bevorzugten
Ausführung;
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Fig. 10 bis 13 zeigen die Drehmomente am Balken für verschiedene Betriebsarten der ersten
bevorzugten Ausführung;
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Fig. 14 zeigt die Funktionen der potentiellen Energie, die bei den verschiedenen Betriebsarten
der ersten bevorzugten Ausführung beteiligt ist;
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Fig. 15 zeigt die Differenzvorspannung an der ersten bevorzugten Ausführung;
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Fig. 16 zeigt die Drehmomente für angelegte Differenzvorspannungen in der ersten
bevorzugten Ausführung;
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Fig. 17 ein Zeitdiagramm für einen bistabilen Betrieb der ersten bevorzugten Ausführung;
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Fig. 18 bis 23 zeigt die Drehmomente und die Ablenkung für eine Analyse des Betriebs der
ersten bevorzugten Ausführung;
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Fig. 24 bis 26 veranschaulichen die Rauschgrenzanalyse für die erste bevorzugte Ausführung;
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Fig. 27 ist eine schematische Schnittansicht von Ausgleichselektroden, die zur ersten
Ausführung hinzugefügt sind;
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Fig. 28 zeigt die Rauschgrenzwechselwirkung;
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Fig. 29 ist ein Zeitdiagramm für eine erste Methode zum Rücksetzen der ersten bevorzugten
Ausführung;
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Fig. 30A bis 30B sind ein Zeitdiagramm bzw. eine Schnittansicht einer zweiten Methode zum
Rücksetzen der ersten bevorzugten Ausführung;
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Fig. 31 ist eine Draufsicht auf eine lineare Gruppe in einer zweiten bevorzugten Ausführung;
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Fig. 32A bis 32B veranschaulicht in schematischer Weise die Anwendung der zweiten
bevorzugten Ausführung zum elektrophotographischen Drucken, wobei Fig 30C bis 30 E die
Erfindung besonders gut veranschaulichen;
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Fig. 33 zeigt die Adressierung eines Pixels einer zweiten bevorzugten Ausführung in einem
Querschnitt längs eine Steuerelektrode;
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Fig. 34 zeigt die Adressierung des Pixels der zweiten bevorzugten Ausführung in der
Draufsicht;
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Fig. 35A bis 35E zeigen in einer Schnittansicht die Schritte der ersten bevorzugten Ausführung
des Verfährens zur Herstellung;
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Fig. 36A bis 36C und 37A bis 37C zeigen weiterhin den letzten Schritt der ersten bevorzugten
Ausführung des Herstellungsverfahrens;
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Fig. 38 zeigt in einer Draufsicht eine dritte bevorzugte Ausführung;
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Fig. 39A bis 39D zeigen alternative Balkengeometrien und Anordnungen in der Draufsicht;
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Fig. 40A bis 40E zeigen in einer Schnittansicht die Schritte der zweiten bevorzugten
Ausführung des Herstellungsverfahrens;
Fig. 41A bis 41C zeigen in einer Draufsicht die Schritte der zweiten bevorzugten Ausführung
des Herstellungsverfahrens;
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Fig. 42A bis 42B sind eine Draufsicht bzw. eine schematische Ansicht einer Anordnung von
Pixeln in einer vierten bevorzugten Ausführung;
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Fig. 43A bis 43D und 44A bis 44C sind Draufsichten auf Niveaus von Pixeln der vierten
bevorzugten Ausführung bzw. von Ansichten dieser Pixel im Schnitt.
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Die bevorzugte Ausführungsform spatialer Lichtmodulatoren (SLM) mit ablenkbarem Balken
sind typischerweise aus linearen oder flächenartigen Pixelmatrizen gebildet, wobei jedes Pixel
einzeln adressierbar ist und wenigstens einen ablenkbaren reflektierenden Balken aufweist; die
Pixel sind in Form monolithischer Chips auf Siliciumbasis organisiert. Die Chips werden
hergestellt durch Verarbeiten von Siliciumscheiben, Zersägen der Scheiben in Chips, worauf
weitere Verarbeitungsvorgänge der einzelnen Chips folgen. Abhängig von der Anwendung haben
die Chips unterschiedliche Größen; beispielsweise kann eine lineare 2400 x 1-Pixelmatrix (die
ein Bauteil eines Druckers mit 300 Punkten pro inch sein kann) auf einem Chip von etwa 1300
x 250 mils mit Pixeln von etwa 12 Mikrons (0,5 mil) im Quadrat hergestellt werden. Die SLMs
arbeiten dadurch, daß Licht von den Pixeln reflektiert wird, und das reflektierte Licht wird
durch Verändern der Ablenkung der ablenkbaren Balken moduliert. Solche SLMs werden
folglich als Vorrichtungen mit verformbaren Spiegeln (DMDs) bezeichnet, und die ablerikbaren
Balken werden ebenfalls Spiegelelemente genannt. Die folgenden Beschreibungen betreffen
hauptsächlich die einzelnen Pixel für eine DMD, und aus Gründen der Klarheit der Erläuterung
sind alle Zeichnungen nur schematisch ausgeführt.
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Eine erste bevorzugte Ausführung eines Pixels einer DMD, die mittels eines Verfahrens nach
einer ersten bevorzugten Ausführung hergestellt ist, ist in Fig. 1A in einer perspektivischen
Ansicht, in Fig. 1B im Schnitt und in Fig. 1C in einer Draufsicht dargestellt. Das Pixel, das
allgemein mit 20 bezeichnet ist, ist im Prinzip ein Balken (eine Klappe), die eine flache Vertiefung
bedeckt, und sie enthält ein Siliciumsubstrat 22, einen isolierenden Abstandshalter 24, eine
Gelenkschicht 26 aus Metall, eine Balkenschicht 28 aus Metall, einen in den Schichten 26-28
gebildeten Balken 30 und durch Plasmaätzen erzeugte Zugangslöcher 32 im Balken 30. Die
Abschnitte 34, 36 der Gelenkschicht 26, die nicht durch die Balkenschicht 28 bedeckt sind,
bilden Torsionsgelenke (Torsionsstangen), die den Balken 30 an dem vom Abstandshalter 24
getragenen Abschnitt der Schichten 26-28 befestigen. Zwischen dem Abstandshalter 24 und den
Substrat verlaufen Elektroden 40, 42, 46 und 41, die vom Substrat 22 durch eine
Siliciumdioxidschicht
44 isoliert sind. Fig. 1B ist ein Schnitt längs der Linie B-B, die in den Figuren 1A
und 1C angegeben ist.
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Typische Abmessungen für das Pixel 20 sind wie folgt: der Balken 30 ist ein Quadrat mit den
Seitenlängen 12,5 Mikron, der Abstandshalter 24 hat eine Dicke von 4,0 Mikron (vertikal in
Fig. 1B), die Gelenkschicht 26 hat eine Dicke von 800 Å, die Balkenschicht 28 hat eine Dicke
von 3600 Å, die Gelenke 34 und 36 haben jeweils eine Länge von 4,6 Mikron und eine Breite
von 1,8 Mikron, die durch Plasmaätzen erzeugten Zugangslöcher 36 sind 2,0 Mikron im
Quarat, und der durch Plasmaätzen erzeugte Zugangsspalt 38 (der Abstand zwischen den
Balken 30 und dem Rest der Balkenschicht 28) hat eine Breite von 2,0 Mikron
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Eine weitere Gruppe typischer Abmessungen für das Pixel 20, die einen maximalen
Balkenablerwwinkel von etwa 10º ergibt, wäre wie folgt: der Balken 30 ist ein Quadrat mit der
Seitenlange von 19 Mikron, der Abstandshalter 24 hat eine Dicke von 2,3 Mikron (vertikal in Fig.
1B), die Gelenkschicht 26 hat eine Dicke von 750 Å, die Balkenschicht 28 hat eine Dicke von
3000 Å, die Torsionsgelenke 24 und 36 haben jeweils eine Länge von 4,6 Mikron und eine
Breite von 1,0 Mikron, die durch Plasmaätzen erzeugten Zugangslöcher 32 betragen, 1,5
Mikron im Quadrat, und der durch Plasmaätzen erzeugte Zugangsspalt 38 (der Abstand zwischen
dem Balken 30 und dem Rest der Balkenschicht 28) hat eine Breite von 1,0 Mikron.
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Das Substrat 22 ist ein (100)-Silicium mit einem spezifischen Widerstand von etwa 10 Ohm
cm, und auf seiner Oberfläche ist typischerweise eine Adressierungsschaltung mit peripheren
Vorrichtungen zusätzlich zu Elektroden 40, 41,42 und 46 gebildet. Der Abstandshalter 24 ist
ein Positiv-Photoresist, bei dem es sich um einen Isolator handelt; die Gelenkschicht 26 und die
Balkenschicht 28 bestehen beide aus einer Aluminium-Titan- und Siliciumlegierung (Ti:Si:Al)
mit 0,2 % Ti und 1 % Si. Diese Legierung hat einen Wärmeausdehnungskoeffizienten, der
nicht stark verschieden von dem des Abstandshalters 24 ist, so daß die
Spannungsbeanspruchung zwischen den Metallschichten und dem Abstandshalter 24, die während des
anschließend beschriebenen Herstellungsprozesses entstehen, minimiert werden; die Spannungsbean-.
spruchung wird auch deshalb minimiert, weil die zwei Schichten 26 und 28 aus dem gleichen
Metall bestehen. Es sei bemerkt, daß eine Spannungsbeanspruchung zwischen den Schichten
im Balken oder im Gelenk ein Verwerfen oder Rollen des Balkens oder des Gelenks zur Folge
hätte, und daß eine Spannungsbeanspruchung zwischen dem Metall und dem Abstandshalter
ein Einknicken oder Verwerfen des freien Endbereichs des Metalls über der Vertiefung
verursachen kann.
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Der Aufbau der Figuren 1A bis 1C erfüllt gleichzeitig zwei Kriterien: (1) es ist möglich das
Balkenmetall so dick und das Gelenkmetall so dünn wie gewünscht zu machen, ohne daß die
Probleme der Stufenüberdeckung des Gelenkmetalls über dem Balkenmetall auftreten, und (2)
die Fläche des Abstandshalters unter dem Balkenmetall ist keinen Prozeßnebeneffekten
ausgesetzt, die auftreten würden, wenn das Gelenk als rechtwinkliges Stück auf dem Abstandshalter
vor der Ablagerung des Balkenmetalls gebildet würde.
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Das Pixel wird dadurch betätigt, daß zwischen die Metalischichten 26 bis 28 und die
Elektroden 42 oder 46 auf dem Substrat 22 eine Spannung angelegt wird: der Balken 30 und die
Elektroden bilden die zweit Beläge eines Luftspaltkondensators, und die durch die angelegte
Spannung auf den zwei Belägen induzierten entgegengesetzten Ladungen üben eine
elektrostatische Kraft aus, die den Balken 30 gegen das Substrat 22 zieht, während die Elektroden 40
und 41 auf dem gleichen Potential wie der Balken 30 gehalten werden. Diese Anziehungskraft
hat zur Folge, daß sich der Balken 30 an den Gelenken 34 und 36 verdreht und gegen das
Substrat 22 abgelenkt wird; eine schematische Ansicht dieser Ablenkung ist zusammen mit
einer Angabe der an den Bereichen des kleinsten Abstandes konzentrierten Ladungen bei einer
an die Elektrode 42 angelegten positiven Spannung in Fig. 2 zu erkennen. Für Spannungen im
Bereich von 20 bis 30 V liegt diese Ablenkung im Bereich von 2º. Wenn das Gelenk 34 länger,
dünner oder schmaler gemacht würde, würde die Ablenkung zunehmen, da sich die
Nachgiebigkeit des Gelenks 34 linear umgekehrt mit seiner Breite und direkt mit dem Quadrat seiner
Länge und umgekehrt mit der dritten Potenz seiner Dicke ändert. Es sei bemerkt, daß die
Dicke des Balkens 30 ein merkliches Verwerfen des Balkens aufgrund von
Oberflächenspannungen verhindert, die während der Verarbeitung erzeugt werden, während die dünne
Ausgestaltung des Gelenks 34 eine große Nachgiebigkeit zuläßt. Fig. 2 zeigt auch die Reflexion von
Licht am abgelenkten Balken 30, wie sie während des Betriebs eines DMI) auftreten kann.
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Die Ablenkung des Balkens 30 ist eine stark nichtlineare Funktion der angelegten Spannung,
da die durch das Verdrehen des Gelenks 34 erzeugte Rückstellkraft angenähert linear von der
Ablenkung abhängt, während die elektrostatische Anziehungskraft abhängig vom Reziprokwert
des Abstandes zwischen der am nächsten liegenden Ecke des Balkens 30 und dem Substrat 22
zunimmt (es sei daran erinnert, daß die Kapazität mit abnehmenden Abstand zunimmt, sodaß
die induzierten Ladungen in ihrer Menge zunehmen und auch näher beieinander liegen). Fig.
3A zeigt ungefähr die Abhängigkeit der Ablenkung von der Spannung für ein Pixel 120, das
eine vereinfachte Ausgabe des Pixels 20 ist, wobei Elektroden 42 und 40 als
Adressierungselektrode 142 zusammengefaßt sind (wobei die Elektroden 41 und 46 als Adressierungselektroden
146 zusammengefaßt sind). Bezüglich einer Draufsicht sei Fig 38 betrachtet, wobei die
Elemente des Pixels 120 jeweils mit einer Zahl angegeben sind, die um 100 höher als bei den
entsprechenden Elementen des Pixels 20 ist. Die Spannung, bei der der Torsionsbalken 130 des
Pixels 120 unstabil wird und sich so weit verbiegt, daß er das Substrat 122 berührt, wird die
Zusammenbruchspannung bezeichnet. Für Spannungen, die geringfügig niedriger als die
Zusammenbruchspannung sind, ist die Ablenkung angenahert eine lineare Funktion der Spannung
(siehe die gestrichelte Linie in Fig. 3A), wobei dies der analoge Arbeitsbereich ist. Es sei
bemerkt,
daß die Spannungen (40 bis 50 V) für einen analogen Betrieb viel höher als die für
integrierte Schaltungen üblichen sind.
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Vor der Untersuchung des Betriebs des Pixels 20 wird eine qualitative Analyse des
vereinfachten Pixels 120 dargelegt. Fig. 4 zeigt eine schematische Schnittansicht (analog zu den
Figuren1B und 2) des Pixels 120, in der die Definitionen der beteiligten Variablen angegeben sind,
Fig. 3B ist eine Draufsicht auf zwei nebeneinander liegende Pixel 120.
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Wie in Fig. 4 angegeben ist, liegen die Adressierungselektroden 146 und der Torsionsbalken
130 an Masse, und an die Adressierungselektrode 142 ist eine Spannung Φa angelegt, die den
Torsionsbalken 130 veranlaßt, sich um einen Winkel θ zu drehen. Die Drehung des
Torsionsbalkens kann nur durch den Abstand zT ausgedrückt werden, um den die Spitze 131 des Tor
sionsbalkens 130 abgelenkt wird, oder auch als Abstand α, der auf den Abstand zo zwischen
der Spitze 131 des unabgelenkten Torsionsbalkens und der Adressierungselektrode 142
normiert ist, d. h.
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α = zT/z&sub0;
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Für kleine Drehwinkel und wenn θ in Radien ausgedrückt wird, stehen θ und α durch
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miteinander in Beziehung, wobei L die Seitenlänge des quadratischen Torsionsbalkens 130 ist,
der an den gegenüberliegenden Ecken 135 und 137 torsionsbeweglich gelenkig gelagert ist.
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Das durch Anlegen der Spannung φa an die Adressierungselektrode 142 auf den
Torsionsbalken 130 um die durch die Ecken 135 und 137 verlaufende Achse ausgeübte Drehmoment wird
wie folgt berechnet. Zunächst wird eine kleine (infinitesimale) Fläche des Torsionsbalkens 130
betrachtet, die in einem Abstand x von der Drehachse liegt und die Breite dx hat (siehe die
Draufsicht in Fig. 4). Die elektrostatische Energie in den kleinen vertikalen Volumen zwischen
der kleinen Fläche auf dem Torsionsbalken 130 und der Adressierungselektrode 142 ist (unter
der Annahlne eines gleichmäßigen elektrischen Feldes unter Vernachlässigung von
Streufeldern) angenähert gleich
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dU = ½ (z&sub0;-z)2(L/ [2-x])dx
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wobei das elektrische Feld und die elektrische Verschiebung in dem kleinen vertikalen
Volumen sind. Es sei bemerkt, daß z&sub0;-z die Höhe des kleinen vertikalen Volumens ist und das
2(L/ [2-x]) die Länge der kleinen Fläche auf dem Torsionsbalken 130 ist Die
elektrostatischen Größen und stehen natürlich über die Dielektrizitätskonstante des Mediums
miteinander in Verbindung: = ε&sub0; ; die Größe des elektrischen Feldes entspricht genau der
Spannungsdifferenz dividiert durch den Abstand:
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Die kleine Kraft in der vertikalen Richtung (z) auf die kleine Fläche durch das elektrische Feld
ist gleich der partiellen Ableitung von dU in der Richtung z:
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so daß gilt
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und daß von der kleinen Kraft auf den Torsionsbalken 130 ausgeübte kleine Drehmoment
entspricht xdFz, weil die Kraft einen Hebelarm hat, der gleich x ist. Das durch die an die
Adressierungselektrode 142 angelegte Spannung Φa auf den Torsionsbalken 130 ausgeübte gesamte
Anziehungsmoment τa ist somit gegeben durch
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wobei die Näherung θ = tan(θ) für kleine Winkel angewendet wurde, um z = xθ zu setzen.
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Die Auswertung des Integrals ergibt:
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wobei θ mittels α, der normierten Ablenkung, ausgedrückt worden ist. Fig. 5 zeigt die
Abhängigkeit von τa von α für drei verschiedene Adressierungsspannungen (V&sub1;< V&sub2;< V&sub3;). Das
durch das Verdrehen der Torsionsgelenke erzeugte Rückstellmoment ist gegeben durch
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wobei C die Nachgiebigkeit des Torsionsgelenks ist. Die Größe des Rückstellmoments ist in
Fig. 5 durch die gestrichelte Linie angegeben.
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Durch Analysieren von Punkten, an denen das resultierende Drehmoment Null ist, können
Punkte eines stabilen Gleichgewichts für den Torsionsbalken 130 gefünden werden. In Fig. 5
liegt ein resultierendes Drehmoment mit dem Wert Null für Φa = V&sub1; an den mit "P" und "Q"
bezeichneten Punkten vor. Der Punkt "P" (für α = α1) repräsentiert ein stabiles Gleichgewicht,
da für kleine Auslenkungen von α in jeder Richtung das resultierende Drehmoment α wieder in
Richtung zu α1 zurückstellt. Im Gegensatz dazu bewirkt beim Punkt "Q" das resultierende
Drehmoment für kleine Auslenkungen von α weg von α2 eine Vergrößerung der Auslenkung,
entweder zurück zu α1 oder zum Zusammenbrechen, bei dem die Spitze 131 auf der Elektrode
142 aufsetzt (α = 1). Ein gleiches Verhalten ergibt sich für jeden Wert von Φa zwischen 0 und
V&sub2;.
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Für Φa = V&sub2; fallen die Punkte "P" und "Q" zu einem einzigen Punkt "R" an der Tangente der
τa- und τr-Kurven zusammen. Der Punkt "R" (mit α = αc) repräsentiert ein quasistabiles
Gleichgewicht: Für Auslenkungen von α unter αc stellt das resultierende Drehmoment α in
Richtung auf αc zurück, jedoch führt das resultierende Drehmoment für Au4enkungen α über
αc zum Zusammenbrechen der Spitze 131 auf die Adressierungselektrode 142 (α = 1). Für Φa
> V&sub2;, beispielsweise V&sub3; gemäß Fig. 5 , gibt es keine Punkte, in denen das resultierende
Drehmoment Null ist. V&sub2; ist somit die Zusammenbruchspannung, die mit Vc bezeichnet ist. In Fig.
6 ist der obige Sachverhalt zusammengefaßt: Eine Vergrößerung von Φa von Null auf Vc führt
zu einem vergrößerten stabilen Auslenkungsgleichgewicht α1, und bei Φa = Vc hat das stabile
Gleichgewicht αc erreicht, wo es verschwindet. Wenn die Zusammenbruchablenkung (α = 1)
eingeschlossen ist ,kann das Pixel 120 so betrachtet werden, als habe es zwei stabile
Gleichgewichtszustände für Φa < Vc, mit einem analogen Gleichgewicht (Ablenkung abhängig von
Φa) und einem digitalen (α = 1) unabhängig von Φa. Für Φa ≥ Vc verschwindet das analoge
Gleichgewicht, und das Pixel 120 verhält sich nur digital.
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Es sei bemerkt ,daß beim Zusammenbrechen die Torsionsbalkenspitze 131 die
Adressierungselektrode 142 berührt und ein großer Strom durch die Spitze131 zur Elektrode 142 fließt so
daß die Spitze 131 mit der Elektrode 142 verschweißt wird. Das Zusammenbrechen ist daher
eine zerstörende Erscheinung für diese spezielle Architektur. Für sehr dünne Torsionsgelenke
wirken die Gelenke wie durchschmelzbare Verbindungen, die durchbrennen, wenn der
Torsionsbalken zusammenbricht.
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Das Pixel 20 überwindet die Probleme des Pixels 120 beim Betrieb mit hoher Spannung und
des zerstörenden Zusammenbrechens des Torsionsbalkens auf die darunterliegenden
Elektroden. Das Pixel 20 hat zusätzlich Aufsetzelektroden 40 und 41, die elektrisch mit dem
Torsionsbalken 30 verbunden sind, sowie die Verbindung der Adressierungselektrode 42 mit der
Adressierungselektrode 46, jedoch mit logischer Umkehrung des Adressensignals Φa. Siehe
die schematische Darstellung von Fig 7. Der Betrieb des Pixels 20 wird in den nachfolgenden
Absätzen beschrieben.
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Für eine feste Adressierungssignalspannung Φ sei zunächst das Drehmoment τ&sbplus; betrachtet, das
zwischen dem Balken 30 und der Adressierungselektrode 46 abhängig von der normierten
Ablenkung α des Balkens 30 erzeugt wird. Anfänglich wird angenommen, daß der Balken 30 und
die Aufsetzelektroden 40 und 41 an Masse liegen (VB=0) und daß die Spannung Φ auch an
die Adressierungselektrode 42 angelegt ist. Ahders als das Drehmoment beim vereinfachten
Pixel 120 hat das Drehmoment τ&sbplus; nicht die Neigung, gegen unendlich zu gehen, wenn α gegen 1
geht, da die Spitze 31 des Balkens auf die Aufsetzelektrode 41 aufschlägt und den Balkeri 30
von der Adressierungselektrode 46 getrennt hält. Im Gegensatz zur zerstörenden Natur der
Spitze 131 im Pixel 120 beim Auftreffen auf die Elektrode 142 führt das Aufschlagen der
Spitze 31 auf die Aufsetzelektrode 41 nicht zu einem großen Stromlmpuls und zum Verschweißen
der Spitze 31 mit der Aufsetzelektrode 41, weil der Balken 30 und die Aufsetzelektrode 41
elektrisch miteinander verbunden sind. Wenn der Balken 30 in der entgegengesetzten Richtung
in Richtung zur Aufsetzelektrode 40 abgelenkt wird, geht α ferner gegen -1 und τ&sbplus; nimmt ab,
da der Abstand zwischen den Balken 30 und der Adressierungselektrode 46 größer wird; siehe
Fig. 7.
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Es ist ohne weiteres zu erkennen, daß das durch die Adressierungselektrode 42 am Balken 30
erzeugte Drehmoment τ&submin; durch Symmetrie mit τ&submin; in Beziehung steht: τ&submin; (α) = -τ&sbplus; (-α). Für
eine an beide Adressierungselektroden 42 und 46 angelegte feste Spannung Φ und eine nor
mierte Ablenkung von α ist das resultierende Anzugsmoment τa gleich der Summe τ&sbplus; + τ&submin;,
wobei ein positives Drehmoment an die Anziehung zur Elektrode 46 und ein negatives
Drehmoment eine Anziehung zur Elektrode 42 hervorruft. Das resultierende Anzugsmoment hängt
gemäß Fig. 8 von α ab; die Kurven für τ&sbplus; (α) und τ&submin;(α) werden in einer analogen Weise zur
Ableitung von τa im Zusammenhang mit der Erörterung des Pixels 120 abgeleitet. Fig. 9 zeigt
die benutzten Variablen; dies sind die gleichen Variablen wie in Fig 4 mit Hinzufügung von L'
zum Messen der Erstreckung der Adressierungselektroden 42 und 46 unter den Torsionsbalken
30. Es ist zweckmäßig, L' als normierten Abstand β auszudrücken, der gegeben ist durch
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Für das Pixel 120 wäre L' gleich L/ 2, und β wäre gleich 1. Mit dieser Definition und einer
Anderung der Integrationsväriablen ist die Berechnung von τ&sbplus; wie folgt:
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Dies wird unmittelbar durch Partialbrüche integriert, so daß sich ergibt:
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wobei g (α, β) eine dimensionslose Funktion ist, die durch die Gleichung definiert wird. Mit β
= 1/2 ergeben sich die Kurven von Fig. 8.
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Zum Untersuchen der Arbeitsweise des Pixels 20 wird zunächst die Wirkung der Erhöhung der
positiven Vorspannungsdifferenz VB betrachtet, die an den Balken 30 und die
Aufsetzelektroden 40 und 41 angelegt wird, während die beiden Adressierungselektroden 42 und 46 auf
Massepotential gehalten sind. (Dies erzeugt natürlich das gleiche Drehmoment wie das
Anlegen VB an beide Adressierungselektroden und das Anlegen von Masse an den Balken 30 sowie
an beide Aufsetzelektroden; auch negative Werte der Spannung VB ergeben symmetrische
Resultate, jedoch werden zur Vereinfachung der Notation nur positive Werte für VB betrachtet.)
Wie bei der Analyse des Pixels 120 werden durch Berechnen von Punkten mit einem
resultierenden Drehmoment mit dem Wert Null (Anzugsmoment τa + Rückstellmoment τr)
Gleichgewichtspunkte bestimmt. Der Wert für τr ist der gleiche wie für das Pixel 120, weil τr
nur von der Ablenkung des Torsionsbalkens und der Nachgiebigkeit des Torsionsgelenks
abhängt; das Anzugsmoment τa für das Pixel 20 ist jedoch begrenzt, symmetrisch und verläuft
durch Null bei α = 0 (siehe Fig. 8), was im Gegensatz zum unbegrenzten Moment bei α = 1
und dem positiven Drehmoment bei α = 0 für das Pixel 120 steht (siehe Fig. 5). Dies führt zu
einem qualitativen Unterschied zum zuvor erörterten Betrieb des Pixels 120, was nachfolgend
ausgeführt wird.
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Fig. 10 zeigt τa und τr für das Pixel 20 mit einer kleinen Spannung VB und mit an Masse
liegenden Adressierungselektroden 42 und 46. Das resultierende Drehmoment verschwindet bei
α = 0, und der Balken 30 bleibt unabgelenkt. Es ist zu erkennen, daß das resultierende
Drehmoment den Balken 30 für jeden von Null abweichenden Wert von α (einschließlich α = ± 1,
wobei der Balken 30 auf eine der Aufsetzelektroden 40 oder 42 aufgetroffen ist) in den nicht
abgelenkten Zustand (α = 0) zurückgestellt wird, und daß dies der einzige stabile
Gleichgewichtszustand ist. Dies ist somit eine monostabile Betriebsart
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Wenn die Differenzvorspannung von VB = V&sub1; (Fig. 10) auf VB = V&sub2; (Fig. 11) erhöht wird,
erscheinen zwei zusätzliche Punkte, an denen das resultierende Drehmoment Null ist: α = 0
und die Punkte "P" und "-P" nahe bei α = ± 1. Auch hier ist α = 0 wieder ein stabiles
Gleichgewicht, jedoch sind die Punkte "P" und "-P" instabil, analog zum Punkt "Q" in Fig. 5 für das
Pixel 120; kleine Auslenkungen um "P" und "-P" zu kleineren Werten α ergeben ein
resultierendes Drehmoment zur Rückstellung des Balkens 30 in den nicht abgelenkten Zustand α = 0,
und kleine Auslenkungen um "P" oder "-P" zu großen Werten α ergeben ein resultierendes
Drehmoment, das den Balken 30 auf eine der Aufsetzelektroden 40 oder 41 aufschlagen läßt
(α = ± 1). Mit dieser Differenzvorspannung hat der Balken 30 somit drei stabile
Gleichgewichtszustände: α = 0, ± 1. Dies ist daher eine Betriebsart mit drei stabilen Zuständen.
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Eine weitere Erhöhung der Differenzvorspannung VB = V&sub2; auf VB = V&sub0; (siehe Fig. 12 hat
zur Folge, daß die τa- und τr-Kurven Tangenten bei α = 0 werden und daß α = 0 als stabiler
Gleichgewichtszustand verschwindet. Jede kleine Auslenkung von α um 0 ergibt τa > tr , un
der Balken 30 schlägt auf eine der Aufsetzelektroden (α = ± 1) auf. Bei einer
Differenzvorspannung VB, die größer als Vo ist, hat das Pixel 20 weiterhin zwei stabile Punkte: α = ± 1;
dies ist somit eine bistabile Betriebsart. Siehe Fig. 13.
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Zusammenfassend gilt, daß das Pixel 20 mit beiden Adressierungselektroden auf dem gleichen
Potential für eine kleine Differenzvorspannung monostabil ist (α = 0), für eine erhöhte
Differenzvorspannung drei stabile Zustände aufweist (α = 0, ± 1) und für alle
Differenzvorspannungen, die größer oder gleich V&sub0; sind, ein bistabiles Verhalten annimmt (α = ± 1). Diese
Verhaltensentwicklung mit Größerwerden der Differenivorspannung kann graphisch dargestellt
werden, indem die potentielle Energie des Torsionsbalkens 30 abhängig von der Balkenablenkung
für verschiedene Werte der Differenzvorspannung VB aufgezeichnet wird; Fig. 14. Für
niedrige Werte der Differenzvorspannung (VB = 0 in Fig. 14) nimmt das Potential in beiden Rich
tungen von α = 0 aus zu, und der Balken 30 verhält sich monostabil mit der Auslenkung 0 am
einzigen stabilen Punkt. Wenn VB auf V&sub1; zunimmt, wird die Steigung der Kurve der potentiel
len Energie bei α = ± 1 zu 0, und das resultierende Drehmoment ist an diesen Punkten 0. Für
VB > V&sub1; ist die potentielle Energie bei α = ± 1 abgesenkt, und zwischen α = 0 und α = ± 1
entstehen Barrieren; der Balken 30 hat nun drei stabile Zustände. Eine weitere Zunahme von
VB auf Vo führt zu einer Vereinigung und zum Verschwinden der Barrieren bei α = 0, und der
Balken 30 wird für VB ≥ Vo bistabil.
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Die minimale Differenzvorspannung Vo, die erforderlich ist, um das Pixel 20 bistabil zu
machen, wird wie folgt abgeleitet. Wenn an den Balken 30 die Spannung VB angelegt wird und
die Aufsetzelektro den 40 und 41 sowie die Adressierungselektroden 42 und 46 an Masse
gelegt werden, ergibt sich das durch die Adressierungselektroden am Balken 30 erzeugte
resultierende Drehmoment aus;
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wobei Δg(α, β) g (α, β) - g (-α, β), g (α, β) die zuvor im Zusammenhang mit der Analyse
des Pixels 120 definierte dimensionslose Funktion ist und τ&sub0; die Dimensionsgröße
((εoV²BL³)/z²o )/2 ist. Fig. 18 zeigt diese Funktion. Wenn Vo der Wert VB ist, der τa und τr
zur Tangenten bei α = 0 macht, gilt:
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unter Verwendung der oben angegebenen Definitionen läßt sich diese wie folgt ausdrücken:
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Wenn die Nachgiebigkeit C des Torsionsgelenks bekannt ist, kann die obige Gleichung für Vo
gelöst werden, also für die Differenzvorspannung, die das Pixel 20 bistabil macht. Wenn C
unbekannt ist, dann läßt sich Vo als Prozentsatz der Zusammenbruchspannung Vc für einen
Betrieb des Pixels im Analogmodus ausdrücken und experimentell bestimmen.
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Um ein bistabiles Pixel 20 adressierbar zu machen, muß eine bevorzugte Drehrichtung
eingestellt werden. Wenn beide Adressierungselektroden 42 und 46 an Masse liegen, veranlassen
kleine Störungen um α = 0 den Balken 30, sich zufällig zu drehen und auf eine der
Aufsetzelektroden aufrutreffen, wenn die Differenzvorspannung (VB > Vo) an den Balken 30 und die
Aufsetzelektroden 40 und 41 angelegt wird. Wenn jedoch vor dem Anlegen der
Differenzvorspannung die Adressierungselektrode 46 auf ein Potential Φ&sbplus; = γVB gestellt wird, wobei γ ei
ne positive Zahl sehr viel kleiner als 1 ist, dann erzeugt das Anlegen der Differenzvorspannung
VB an den Balken 30 und die Aufsetzelektroden 40 und 41 (siehe Fig. 15) ein resultierendes
Drehmoment, das den Balken 30 gegen die Aufsetzelektrode 41 dreht. Dies ist in Fig. 16 durch
die Kurve τa dargestellt. Der Torsionsbalken ist also durch Φ&sbplus; mit dem entgegengesetzten
Vorzeichen von VB in den stabilen Zustand α = +1 "getriggert" worden. Es ist zu erkennen,
daß die entgegengesetzten Vorzeichen von Φ&sbplus; und VB bewirken, daß die Anziehung zur
Adressierungselektrode 46 größer als die Anziehung zur Adressierungselektrode 42 ist, sobald
die Differenzvorspannung angelegt wird, auch wenn der Balken 30 noch unabgelenkt ist; die
kleine Größe von γ bedeutet, daß sich der Balken 30 vor dem Anlegen von VB nur um ein
kleines Stück drehen muß, um einen stabilen Gleichgewichtspunkt analog zum Punkt "P" in
Fig. 5 zu erreichen. Im symmetrischen Fall dreht das Anlegen des Triggerpotentials Φ&submin; an die
Adressierungselektrode 42 den Balken 30 zur Aufsetzelektrode 40 beim Anlegen der
Differenzvorspannung. Wenn das Triggerpotential Φ± das gleiche Vorzeichen wie VB hat, dann ist
dies etwa dem Anlegen eines Triggerpotentials mit dem entgegengesetzten Vorzeichen an die
andere Adressierungselektrode nach dem Anlegen der Differenzvorspannung aquivalent.
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So lange VB aufrechterhalten wird, verbleibt der sich in einem stabilen Zustand (α = ±1)
befindliche Balken 30 in diesem stabilen Zustand, auch wenn das Triggerpotential Φ± = -γVB
nicht mehr anliegt und die Adressierungselektroden auf Masse zurückkehren. Um den Balken
30 von einem stabilen Zustand in den anderen stabilen Zustand zu triggern, muß die
Differenzvorspannung kurzzeitig abgeschaltet werden. Wenn die Differenzvorspannung wieder
eingeschaltet wird, werden die Potentiale der zwei Adressierungselektroden "abgetastet", und der
Balken 30 wird in den entsprechenden stabilen Zustand getriggert. Fig. 17 ist ein Zeitdiagramm
für den Balken 30, der mit einer negativen Spannung VB abwechselnd zwischen α = 1 und a =
1 und α = -1 umgeschaltet wird.
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Die Größe von γ ist das Verhältnis der Adressierungsspannung zur Differenzvorspannung; je
kleiner γ gemacht werden kann, desto niedriger ist die Betriebsspannung des Pixels 20. Eine
Analyse von γ beginnt mit der Betrachtung des Anzugsmoments, das durch die Elektrode 46
mit dem Potential Φ&sbplus; = γ VB erzeugt wird, wenn die Differenzvorspannung - VB an den
Balken 30 angelegt wird und die Aufsetzelektroden 40 und 41 sowie die Elektrode 42 an Masse
gelegt werden. (Eine positive Adressierungsspannung und eine negative Differenzvorspannung
werden angenommen.) Da die Potentialdifferenz Φ&sbplus; = γ VB ist, gilt;
-
Das durch die an Masse liegende Elektrode 42 erzeugte Anzugsmoment ist das gleiche wie das
oben abgeleitete:
-
τ&submin; = - τog(-α ,β)
-
Das resultierende Anzugsmoment beträgt somit:
-
τα = τ&sub0; [( 1+γ )² g(α,β)-g(-α,β)]
-
Fig. 19 zeigt τa für γ = 0 und γ = 0,1 und läßt erkennen, daß das Pixel 20 für γ = 0 bistabil ist
und keine bevorzugte Drehrichtung bei α = 0 hat. Im Gegensatz dazu ist das resultierende
Drehmoment für γ = 0,1 an dem mit "P" bezeichneten Punkt Null, und für α > - αp dreht sich
der Balken 30 gegen die Aufsetzelektrode 41, und für α < - αp dreht sich der Balken 30 gegen
die Aufsetzelektrode 40. Durch die Anwendung der Differenzvorspannung ist γ auch auf den
Drehmomentgewinn bei α = 0 bezogen; dieser Gewinn ist als das Verhältnis des resultiereriden
Anzugsmoments bei α = 0 bei einer angelegten Adressierungsspannung von Φ&sbplus; = -γVB
zuzüglich einer angelegten Differenzvorspannung VB zum resultierenden Anzugsmoment bei α
= 0 mit einer angelegten Adressierungsspannung von Φ&sbplus; = -γVB ohne angelegte
Differerenzvorspannung definiert. Somit gilt:
-
Wenn beispielsweise gilt: VB = -50 V und γ = 0,1 (mit der Adressierungsspannung Φ&sbplus; = + 5
V), dann gilt: G = 21. Dies bedeutet, daß das Drehmoment bei α = 0 21mal größer ist, wenn
die Adressierungsspannung von 5 V mit einer Differenzvorspannung 50 V kombiniert wird, als
dann, wenn die Adressierungsspannung von 5 V allein verwendet wird Dieses Konzept des
Drehmomentgewinns trägt dazu bei, die Eigenschaft der Differenzvorspannung zu
veranschaulichen,
einen Gewinn an Drehmoment bei einer kleineren Adressierungsspannung zu erzielen,
ohne auch dann ein resultierendes Drehmoment zu erzeugen, wenn sie allein wirkt.
-
Ein Merkmal der Verwendung der Adressierungselektroden mit β < 1 im Pixel 20 ist das
weiche Aufsetzen, das der Balken 30 durchführt, wenn er auf die Aufsetzelektrode 40 oder 41
aufschlägt, im Vergleich zu dem Aufsetzen, das der Balken 130 des Pixels 120 durchführt, wenn
er unter ähnlichen Betriebsbedingungen auf die Elektrode 142 oder 146 aufschlägt. Es sei
zunächst das Pixel 120 betrachtet. Fig. 20 veranschaulicht die Anzugs und Rückstellmomente für
das Pixel 120 bei an die Adressierungselektrode 146 angelegter Zusammenbruchspannung. je
doch mit einer in der Breite auf das β-fache der halben Breite des Balkens 130 verkleinerten
Elektrode 146 (dies ist der gleiche β-Wert wie im Pixel 20, und er wird benötigt, um die
unbegrenzte Art des Anzugsmoments zu vermeiden, wenn der Balken 130 auf die Elektrode 146
aufschlägt). Das Aufsetzmoment entspricht der Differenz zwischen den Anzugs- und Rück
steilmomenten bei der Aufsetzablenkung (α = 1); das auf das Rückstellmoment normierte
Aufsetzmoment entspricht dieser Differenz geteilt durch das Rückstellmoment bei der Auf
setzablenkung:
-
wobei die Geometrie von Fig. 20 verwendet wurde, um einzusetzen: τr (1, β)=τ&sub0;g(αc,β)/αc.
Wenn β so gewählt werden kann, daß die Zusammenbruchablenkung (αc) etwa gleich 1 ist.
dann nähert sich τL dem Wert Null. Für β = 0,5 berechnen sich die Zusammenbruchablenkung
αc = 0,9 und und τL = 0,011, so daß das Aufsetzdrehmoment nur 1 % des Rückstellmoments
beim Aufsetzen ist.
-
Das Aufbringen einer dünnen dielektrischen Schicht über der Elektrode 146 ermöglicht die
Verwendung einer Elektrode 146 mit einer (β = 1)-Breite, da dies verhindert, daß der Balken
130 auf die Elektrode 146 aufschlägt und zerstört wird (tatsächlich ist α auf einen Wert
geringfügig kleiner als 1,0 begrenzt). Die Aufsetzablenkung αL kann daher kleiner als 1 sein, und das
Produkt αLβ, das sich 1 nähert, ist die logarithinische Singularität in g(α, β). Das normierte
Aufsetzmoment für β = 1 und αL = 0,987 (was dem Pixel 120 mit einer Elektrode 146 aus
polykristallinem Silicium bedeckt mit 2000 Å Siliciumdioxid und einer Abstandsschicht mit einer
Dicke von 4 Mikron bei Betrieb in Luft entspricht) berechnet sich zu etwa 3,06 bei einer
Zusammenbruchablenkung αc = 0,54. Das Verhältnis des normierten Aufsetzmoments mit β = 1
zur normierten Aufsetzung β = 0,5 beträgt somit 278; dies zeigt die große Wirkung von β auf
das normierte Aufsetzmoment.
-
Bei der Bestimmung der Nützlichkeit des sanften Aufsetzens sind zwei Effekte zu
berücksichtigen. Der erste Effekt ist die kinetische Energie, die bei der mechanischen Beschädigung eine
Rolle spielt, die durch den Aufprall des sich bewegenden Balkens auf die Elektrode hervorge
rufen wird (entweder einer Aufsetzelektrode oder dem Dielektrikum auf einer
Adressierungselektrode). Der zweite Effekt ist der statische Effekt, bei dem Kaltverschweißungseffekte
zwischen den Balken und der Elektrode eine Rolle spielen, die durch ein aufrechterhaltenes
Aufsetzmoment verursacht werden. Der statische Effekt wird durch Absenken des
Aufsetzdrehmoments reduziert, wie oben berücksichtigt worden ist, und der kinetische Effekt wird durch
Absenken der kinetischen Energie (der Geschwindigkeit) beim Aufsetzen reduziert.
-
Im Fall mit übergroßer Dämpfung wird die Geschwindigkeit des Balkens schnell auf Null
gebracht ,wenn kein aufrechterhaltendes Anzugsmoment vorhanden ist. Für den Fall, daß β im
Hinblick auf eine Reduzierung des normierten Aufsetzmoments ausgewählt ist, ist die
Geschwindigkeit beim Aufsetzen auf nahezu Null reduziert.
-
Im ungedämpften Fall nimmt die kinetische Energie kontinuierlich zu, bis der Balken auf die
Elektrode aufschlägt, und sie kann durch Integrieren von τα - τr von α = 0 bis α = 1 berechnet
werden. Das Verhältnis dieser Integration für β = 0,5 zu dieser Integration für β = 1,0 ist noch
kleiner als das Verhältnis der normierten Aufsetzmomente, das oben betrachtet wurde. Das
sanfte Aufsetzen bewirkt somit eine Reduzierung sowohl der statischen als auch der
kinetischen Aufsetzeffekte für das Pixel 120.
-
Die Analyse des sanften Aufsetzens für das Pixel 20 mit einer Differenivorspannung auf einem
solchen Wert, daß das Pixel 20 bistabil wird (VB = V&sub0;) ist wie folgt Fig. 21 zeigt τa für γ = 0
(Kurve Nr.1) und für γ = 0,1 (Kurve Nr.2). Die Bedingung VB = Vo hat zur Folge, daß die
Kurven des Anzugsmoments und des Rückstellmoments bei α = 0 tangential zueinander
verlaufen:
-
das normierte Aufsetzmoment für das bistabile Pixel 20 ist dabei
-
Für β = 0,5 und γ = 0,1 beträgt das normierte Aufsetzmoment 0,74; dies bedeutet, daß das
Aufsetzmoment 74 % des Rückstellmoments beträgt. Im Gegensatz dazu hat das normierte
Aufsetzmoment für β = 1,0, α = 0,987, γ = 0,1 den Wert 15,8, so daß das Verhältnis der
Aufsetzmomente 21,4 beträgt.
-
Das normierte Aufsetzmoment kann durch Messen der Haltespannung VH experimentell
bestimmt werden, wie dies in Fig. 22 gezeigt ist. Die obere τa-Kurve repräsentiert das
Anzugsmoment für die minimale Differenzvorspannung Vo, die das Pixel 20 bistabil macht, und für
eine Adressierungsspannung Φa = -γVB, wobei der Balken mit einem Aufsetzmoment τL
aufsetzt. Es wird nun angenommen, daß γ einen festen Wert hat und daß VB in seiner Größe
angsam unter Vo verringert wird. Bei VB = VH hat τa (1) in seiner Größe auf τr (1) abgenommen,
und das Aufsetzmoment hat sich auf Null verringert. Für kleinere Werte VB verläuft das
resultierende Drehmoment in einer Richtung zur Rückstellung des Balkens 30 in die in Fig. 22
mit "P" bezeichnete analoge Gleichgewichtsposition. Wenn VB langsam abnimmt und im
Betrag geringfügig kleiner als VH wird, löst sich der Balken 30 plötzlich von seiner
Aufsetzposition und kehrt in die wesentlich weniger abgelenkte analoge Gleichgewichtsposition zurück.
-
Die Arbeitsweise des Pixels 20 in bistabilem Modus kann somit mittels einer Hysteresekurve
gemäß Fig. 23 beschrieben werden, die eine graphische Darstellung von α abhängig von der
Differenzvorspannung VB für einen festen Wert von γ ist. Beim Punkt (0) gilt VB = 0, so daß
Φa = -γVB ebenfalls Null ist und der Balken 30 nicht abgelenkt ist (α = 0). Vom Punkt (0)
zum Punkt (1) befindet sich das Pixel 20 im Analogmodus, und die an die
Adressierungselektrode 46 angelegte Adressierungsspannung (Φa = -γVB) bei an Masse liegender
Adressierungselektrode 42 führt dazu, daß der Balken 30 in den stabilen Gleichgewichtszustand α (VB)
abgelenkt wird, der kleiner als list. Wenn VB zunimmt, nimmt α zu, bis der bistabile Betrieb
bei VB = Vo am Punkt (1) mit einer Ablenkung von αc erreicht wird, und der Balken 30
schlägt beim Punkt (2) auf die Aufsetzelektrode 41 auf Der Balken 30 verbleibt nun auf der
Aufsetzelektrode 41, wenn die Größe von VB verkleinert wird, bis VB = VH am Punkt (3)
erreicht wird, und der Balken 30 löst sich von der Elektrode 41. Der gelöste Balken 30 kehrt
zu der VH entsprechenden Ablenkung im Analogmodus zurück; siehe Punkt (4) in Fig. 23.
-
Wie mit jeder digitalen Vorrichtung schaltet das im bistabilen Modus arbeitende Pixel 20 nicht
in den richtigen stabilen Zustand, wenn gewisse Pixelparameter um mehr als einen
angegebenen Betrag vom beabsichtigten Arbeitspunkt abweichen. Der Betrag der zugelassenen
Abweichung wird als Störgrenze bezeichnet ; wenn ein Pixelparameter um mehr als die Störgrenze
variiert, dann schaltet das Pixel in den falschen Zustand. Überdies reduziert jede Störung oder
Abweichung eines Parameters vom beabsichtigten Arbeitspunkt die Rauschgrenze der anderen
Parameter des Pixels.
-
Die zwei wichtigsten Parameterabweichungen des Pixels 20 die zu einem fehlerhaften
bistabilen Betrieb führen können, sind (1) eine Abweichung des Torsionsbalkens 30 von der Ebenheit
und (2) eine Fehlausrichtung der Adressierungselektroden 42 und 46 bezüglich der
Torsionsgelenke 34 und 36 und des Balkens 30. Zunächst sei der Grenzwert für die Abweichung des
Balkens 30 von der Ebenheit betrachtet, die mit Δα bezeichnet ist. Fig. 24 zeigt das
Anzugsmoment τa für das an der Elektrode 46 abgelenkte Pixel 20 (zum Ablenken des Balkens 30 auf α
= + 1 an der Aufsetzelektrode 41), sowie das Rückstellmoment τr für drei verschiedene
Abweichungen des Balkens 30 von der Ebenheit (die gestrichelten Linien (1), (2), und (3)). Für die
Linie (1) ist der Balken 30 eben, und das resultierende Drehmoment dreht den Balken 30
gegen α = +1. Für die Linie (2) hat der Balken 30 eine eingebaute Anfangsablenkung von - αm
(gegen die Aufsetzelektrode 40), und das Anlegen der Differenzvorspannung und der
Adressierungsspannung an die Adressierungselektrode 46 und von Masse an die
Adressierungselektrode 42 führt zu einem resultierenden Moment mit dem Wert Null wegen der eingebauten
Anfangsablenkung. Für die Linie (3) ist die eingebaute Anfangsablenkung so groß, daß das
Anlegen der Differenzvorspannung und der Adressierungsspannung an die Elektrode 46 und von
Masse an die Elektrode 42 zu einem resultierenden Drehmoment führt, das den Balken 30
gegen α = -1 dreht; dies heißt, daß sich der falsche stabile Zustand ergibt. Somit ist αm die
maximale zulässige Abweichung von der Ebenheit des Balkens; sie wird als Grenzwert für die
Winkelabweichung bezeichnet. Der Wert von αm wird einfach durch Auffinden der Lösung
der folgenden Gleichung berechnet:
-
τα(α)=τ&sub0;[(1+γ)²g(α,β)-g(-α,β)]=0
-
Für αm « 1 läßt sich die Funktion g einfach nähern, und die Lösung ergibt sich mit:
-
Aus Symmetriegründen ist der Winkelgrenzwert in Richtung der Aufsetzelektrode 46 natürlich
der gleiche.
-
Für β = 0,5 und y « 1 reduziert sich der Ausdruck für αm zu
-
αm= ± 1,6γ
-
Wie erwartet nimmt der Grenzwert der Winkelabweichung mit y zu, und mit der Abnahme der
Ebenheit erfordert eine richtige Arbeitsweise eine großere Adressierungsspannung relativ zur
Differenzvorspannung. Mit γ = 0,1 und einem Aufsetzwinkel von 10 Grad ergibt sich αm =
0,16, und dies entspricht einer Winkelabweichung von 1,6 Grad von der Ebenheit (es sei daran
erinnert, daß α die normierte Ablenkung ist). Eine Ebenheit von 0,5 Grad ist in die Praxis
routinemäßig erzielt worden.
-
Eine Art der Fehlausrichtung der Adressierungselektroden 42 und 46 bezüglich des Balkens 30
und der Torsionsgelenke 34 und 36 ist in der Draufsicht von Fig 25 dargestellt; die Elektroden
sind dabei längs der Diagonalen um eine Strecke ε in der Richtung der Aufsetzelektrode 40
und weg von der Aufsetzelektrode 41 fehlausgerichtet, jedoch sind alle anderen Ausrichtungen
korrekt. Der Einfachheit halber wird nur diese Fehlausrichtung analysiert. Gemäß Fig. 25
definiert die Fehlausrichtung die schraffierten Unterschiedsflächen zwischen den Balken 30 und
den Elektroden 42 und 46; diese Flächen führen zu Änderungen im Drehmoment, das durch die
Differenzvorspannung und die Adressierungsspannung erzeugt wird. Wegen ihrer kleinen He
belarme werden die Drehmomentänderungen aus den Flächen ± ΔA&sub2; ignoriert, und es wird
angenommen, daß an der Elektrode 46 die Adressierungsspannung Φa=γVB liegt und daß die
Elektrode 42 an Masse liegt. Die Fläche -ΔA&sub1; verringert somit das positive Drehmoment τ+,
und die Fläche ΔA&sub1; vergrößert das negative Drehmoment τ&submin;. Fig 26 veranschaulicht diese
Auswirkung auf das Anzugsmoment für drei Fehlausrichtungen. Für die Kurve (1) hat die
Fehlausrichtung ε den Wert Null, und das resultierende Drehmoment ist positiv, so daß sich
der Balken 30 zu der richtigen Aufsetzelektrode hin dreht. Für die Kurve (2) ist die
Fehlausrichtung gleich εm, und das Anzugsmoment um α = 0 entspricht etwa dem Rückstellmoment,
so daß das resultierende Drehmoment den Wert Null hat und Schwankungen des Balkens 30
bestimmen, zu welcher der Aufsetzelektroden 40 oder 41 sich der Balken 30 dreht. Bei der
größeren Fehlausrichtung ε > εm der Kurve (3) ist das resultierende Drehmoment bei α = 0
negativ, und der Balken 30 dreht sich anstelle zur Aufsetzelektrode 41 zur Aufsetzelektrode 40
hin; dies bedeutet, daß sich der falsche stabile Zustand ergibt. Zum Bestimmen des Grenzwerts
εm wird einfach die Auswirkung der Fehlausrichtung ε auf τ&sbplus; und τ&submin; berechnet und eine
Lösung für den ε-Wert gefünden, der τa bei α = 0 zu Null macht. Eine ε-Fehlausrichtung ist
natürlich das gleiche wie eine unterschiedlich breite Elektrode, so daß gilt
-
τ&sbplus;(α)=τ&sub0;(1+γ)²g(α,β-ε 2/L)
-
τ&submin;(α)=-τ&sub0;g(-α,β+ε 2/L)
-
die asymptotische Form für g (α, β) für sehr kleine Werte von α läßt sich ohne weiteres aus
der Definition von g ableiten:
-
Für kleine Werte von ε verschwindet die Bedingung τa bei α = 0
-
(1+γ)²(β-ε 2/L )²-(β+ε 2/L)²=0
-
Somit gilt
-
Mit γ = 0,1 und β = 0,5 wird der Fehlausrichtungsgrenzwert zu εm = 0,02 L; für das Pixel 20
mit L = 12,5 Mikron ergibt dies εm = 0,25 Mikron, was typische derzeitige
Schrittfehlausrichtungen überschreitet. Eine Vergrößerung von γ führt natürlich zu einer Vergrößerung von εm.
-
Eine Fehlausrichtung der Adressierungselektrode kann auch durch Verwendung von
Ausgleichselektroden kompensiert werden, wie in Fig. 27 in einer schematischen Schnittansicht
einer bevorzugten Ausführungsform eines Pixels 220 dargestellt ist. Das Pixel 220 enthält
Adressierungselektroden 242 und 246, Aufsetzelektroden 240 und 241 und
Ausgieichselektroden 243 und 245, die zwischen die Adressierungselektroden und die Aufsetzelektroden
eingefügt sind. Wenn keine Fehlausrichtung vorliegt, werden die Ausgleichselektroden auf die
Differenzvorspannung vorgespannt; liegt dagegen eine Fehlausrichtung der Adressierungselektroden
in Richtung der Aufsetzelektroden 240 vor (wie oben erörtert wurde), dann wurde die
Ausgieichselektrode gegen Masse vorgespannt, damit ein zusätzliches Drehmoment (Zunahme von
τ&sbplus;) als Gegenwirkung zu der Fehlausrichtung geliefert. Wenn die Fehlausrichtung in der
anderen Richtung vorliegt, dann wird die Ausgleichselektrode 243 auf Masse vorgespannt.
-
Die oben berechneten Störgrerizwerte sind nicht unabhängig, und die Wirkungen stehen zur
Absenkung der Grenzwerte in Wechselwirkung miteinander Fig. 28 zeigt beispielsweise die
Anzugsmomente für zwei bistabile Adressierungsbedingungen (Adressieren der "+"-Elektrode
46 oder der "-"-Elektrode 42) ohne Fehlausrichtung und mit Fehlausrichtung entsprechend
einer Hälfte des Grenzwerts (ε = 0,5 εm) Der Grenzwert für die Winkelabweichung αm ist so
für den ausgerichteten als auch den fehlausgerichteten Fall dargestellt; im fehlausgerichteten
Fall beträgt der Grenzwert der Winkelabweichung natürlich die Hälfte des Grenzwerts im
ausgerichteten
Fall in bezug auf die "+"-Elektrode, und es liegt ein um 50 % größerer Grenzwert
in bezug auf die "-"-Elektrode vor. Das Argument ist natürlich symmetrisch, und die
Nichtebenheit innerhalb des Grenzwerts der Winkelabweichung verringert den
Fehlausrichtungsgrenzwert. Eine Vergrößerung von γ erweitert die Grenzwerte.
-
Trotz der Tatsache, daß der Balken 30 und die Aufsetzelektroden 40 und 41 elektrisch
verbunden sind, und der Tatsache, daß der Balken 30 sich sanft auf die Aufsetzelektroden 40 und
41 während des Betriebs aufsetzt, kann der Balken 30 an der Aufsetzelektrode 40 oder der
Aufsetzelektrode 41 haften bleiben. Daher können die folgenden elektrischen
Rückstellveifahren mit dem Pixel 20 angewendet werden, um das Rückstellmoment zu erhöhen, das von den
Torsionsgelenken 34 und 36 geliefert wird und den Balken 30 von einer der Aufsetzelektroden
40 oder 41 wegzieht und in die nicht abgelenkte Position zurückstellt. Beim ersten Verfahren
werden die Adressierungselektrode als Rückstellelektrode und die Adressierungselektrode 46
zur Adressierung benutzt; das Pixel 20 wird im monostabilen Modus oder im Modus mit drei
stabilen Zuständen und mit einer Drehung in nur eine Richtung (zur Aufsetzelektrode 41)
benutzt. Das Rückstellverfahren beinhaltet das Anlegen eines Hochspannungsimpulses (90 V für
die Dauer von 1 µs) an die Rückstellelektrode 42 während der Zeitperiode, in der sowohl die
Differenzvorspannung als auch die Adressierungsspannung auf Masse liegen. Bezüglich eines
Zeitdiagramms sei Fig. 29 betrachtet, in der die an den Balken 30 und an die Aufsetzelektroden
40 und 41 angelegte Differenzvorspannung ΦB, die an die Elektrode 42 während der
Zeitperioden, in denen ΦB verschwindet, angelegten Rückstellimpulse ΦR, die Adressierungsspannung
p, die Adressierungsspannung ΦA die in einer Folge mit Ablenkung, Nichtablenkung und
Wiederablenkung an die Elektrode 46 angelegt wird, sowie die resultierende Balkenablenkung
α zeigt. Für den Fall, daß der Balken 30 an der Aufsetzelektrode 41 haften geblieben ist, liefert
der Impuls an der Rückstellelektrode 42 ein kurzzeitiges Drehmoment, das dem Rückstellmo
ment der Torsionsgelenke 34 und 36 hilft, den Balken 30 von der Aufsetzelektrode 41
wegzuziehen. Wenn dagegen der Balken 30 nicht an der Aufsetzelektrode haften geblieben ist,
sondem nur abgelenkt worden ist, dann würde der Impuls an der Rückstellelektrode 41 den
Balken 30 gegen die Aufsetzelektrode 40 drehen. Die kurze Dauer des Impulses (1 µs) ist jedoch
geringer als die Zeitkonstante des Balkens 30 (etwa 12 µs), und der Balken 30 erreicht die
Aufsetzelektrode 40 nicht und das Rückstellmoment der Torsionsgelenke 34 und 36 führt den
Balken 30 in den unabgelenkten Zustand zurück. Diese kurzzeitige Schwankung in Richtung
der Aufsetzelektrode 40 ist in Fig. 29 durch die Absenkung zu negativen α-Werten angezeigt.
Wenn der Balken 30 nicht haftet, dann bringt die Rückstellkraft der Torsionsgelenke 34 und 36
den Balken 30 auf α = 0 zurück, wie in dem α-Diagramm in Fig. 29 durch die gestrichelte
Linie angegeben ist. Alle Rückstellelektroden 40 einer Matrix aus Pixeln 20 auf einem einzigen
integrierten Schaltungschip können auf dem Chip miteinander verbunden sein, und ein einziger
außerhalb des Chips befindlicher Hochspannungsimpulstreiber würde die Rückstellimpulse
liefern.
-
Ein zweites Rückstellverfahren ist in den Figuren 30A bis 30B dargestellt; es macht von einem
nicht drehenden Biegen von Torsionsgelenken 34 und 36 Gebrauch, um dazu beizutragen,
einen haftenden Balken 30 von den Aufsetzelektroden 40 oder 41 wegzuziehen. Bei diesem
Verfahren wird der Rückstellimpuls an die Aufsetzelektroden 40 und 41 und an den Balken 30
angelegt, während die Adressierungselektroden 42 und 46 an Masse liegen. In einer Matrix aus
Pixeln 20 kann ein Differenzvorspannungsbus dazu benutzt werden, alle Aufsetzelektroden
miteinander zu verbinden, und dieser Bus ist an die reflektierende Schicht 26 bis 28
angeschlossen, die die Torsionsbalken 30 enthält, so daß der Rückstellimpuls an den
Differenzvorspannungsbus angelegt würde. Im Gegensatz zum ersten Rückstellverfahren kann beim zweiten
Verfähren das Pixel 20 in jedem Modus betrieben werden. Ein Rückstellimpuls (typischerweise
60 V für die Dauer von 1 µs), der an den Balken 30 angelegt wird, während die
Adressierungselektroden an Masse liegen, lenkt den Balken 30 gegen das Substrat 22, ob der Balken 30 nun
nicht abgelenkt ist oder an einer der Aufsetzelektroden haftet; die nicht drehende Biegung der
Torsionsgelenke 34 und 36 speichert die potentielle Energie dieser Ablenkung. Bezüglich eines
Zeitdiagramms sei auf Fig. 30A und bezüglich der Ablenkung auf Fig. 30B verwiesen. In Fig
30A haben die Balken- und Aufsetzelektroden Vorspannung ΦB einen Rückstellimpuls
(+ VR ) mit einer zur Differenzvorspannung (- VB ) entgegengesetzten Polarität, obgleich der
Rückstellimpuls auch die gleiche Polarität haben könnte; die Adressierungsspannungen (ΦA(+)
für die Elektrode 46 und ΦA(-) für die Elektrode 42) dienen einer Folge von Ablenkungen des
Balkens zuerst zur Aufsetzelektrode 41, dann zur Aufsetzelektrode 40 und zuletzt wieder
zurück zur Aufsetzelektrode 41. Am Ende des Rückstellimpulses wird diese gespeicherte
potentielle Energie freigegeben und liefert einen Impuls, der den Balken 30 geradlinig nach oben
zieht. Ein unabgelenkter Balken 30 führt dabei lediglich eine vertikale gedämpfte Schwingung
um den unabgelenkten Status aus, während ein haftengebliebener Balken 30 von der
Aufsetzelektrode weggezogen wird und von seinem Rückstellmoment in den unabgelenkten Zustand
zurückgeführt wird, wobei er auch vertikal gedämpfte Schwingungen zeigt. Da dieses zweite
Rücksteuverfahren einen Balken ohne Rücksicht auf seine Aufsetzrichtung zurückstellt, wird
jedes unbeabsichtigte Zusammenbrechen und Haften der Balken aufgrund elektrostatischer
Entladung infolge der Behandlung automatisch korrigiert, sobald ein Rückstellimpuls angelegt
wird. Fig. 30B zeigt den vertikal abgelenkten Balken 30 im Schnitt längs der
Torsionsgelenkachse, die zwischen den Adressierungselektroden 42 und 46 liegt.
-
Figur 30C veranschaulicht ein geändertes zweites Rückwärtsverfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung, welches sich einer Impulskette von 5 Rücksetzimpulsen anstelle des einzelnen
Rücksetzimpulses, wie in Figur 30A dargestellt, bedient. Die Benutzung einer Impulskette an
an Stelle eines einzelnen Impulses erzeugt einen weiteren Steuerungsgrad; die Frequenz der
Impulskette kann nämlich eingestellt werden. Falls insbesondere die Frequenz der Impulsketle
nahe der Resonanzfrequenz der Verbiegung des Torsionsgelenks liegt (Verbiegung ohne
Drehung), dann wird die maximale Energie in den Verbiegungsinodus übertragen, und eine
kleinere Rücksetzspannung kann benutzt werden. Figur 30D stellt die minimale Spannung dar,
die zum Rücksetzen als eine Funktion der Frequenz für das Rücksetzen mit 5 Impulsen
benötigt ist, welches auf eine spezielle DMD mit einer linearen Xnordnung von 840 Pixeln,
wobei jeder Pixel ähnlich wie bei der ersten bevorzugten Ausfühmngstörm ist angewendet
wird. Die Impulse waren Rechtecksignale mit einem Tastverhältnis von 50 %; somit hatten die
Impulse bei der Resonanzfrequenz von 2,5 MHZ Breiten von 200 ns utid waren durch
Intervalle von 200 ns voneinander getrennt, und die gesamte Impulskette hatte eine Dauer von
2 µs. Der Betrieb bei der Resonanz erniedrigt die minimale Rücksetzspannung (20 Volt) auf
etwa 1/2 der minimalen Rücksetzspannung (40 Volt) außerhalb der Resonanz. Es sei bemerkt,
daß das Minimieren der Rücksetzspannung ein Minimieren der Möglichkeit eines dielektrischen
Ausfalls auf dem DMD-Chip impliziert, und ebenfalls einfachere Stromversorgungen ergibt.
-
Figur 30E veranschaulicht den Effekt der Anzahl von Impulsen in der Rücksetzimpulskette,
welche wiederum 200 ns breite quadratische Impulse, die durch 200 ns lange Intervalle
voneinander getrennt sind, umfaßt. Wie erwartet, ist die minimale Rücksetzspannung für eine
Impulskette gerade die Rücksetzspannung von 40 Volt außerhalb der Resonanz tür das
bestimmte DMD. Die minimale Rücksetzspannung nimmt ab, wenn die Anzahl von Impulsen
auf 5 erhöht wird, und oberhalb von 5 Impulsen wird keine weitere Abnahme beobachtet.
Anscheinend ist bei mehr als 5 Impulsen die kinetische Energie groß genug, damit die
Energieverluste aufgrund der Luftdämpfung gerade den Energiegewinn für jeden zusätzlichen
Impuls ausgleichen. Selbstverständlich können andere Impulsformen (wie z.B. eine Sinusform
oder eine Dreiecksform) und andere Wellenformen (wie z.B. eine Chirp-Frequenz) die
minimale Rücksetzspannungen erniedrigen, falls eine wirksame Anregung von zumindest einem
Verbiegungsmodus der Gelenke (d.h. die Resonanz) auftritt.
-
Fig. 31 ist eine Draufsicht auf einen Teil einer linearen Matrix 310 mit Pixeln 320, 320',
320",... einer zweiten bevorzugten Ausführung, wobei jedes der Pixel dem Pixel 20 gleicht.
Für das Pixel 320 sind der Balken 330, die Torsionsgelenke 334 und 336, die
Aufsetzelektroden 340 und 341 und die Adressierungselektroden 342 und 346 gezeigt; gleiches gilt für das
Pixel 320'. Es sei bemerkt, daß alle Aufsetzelektroden an eine mittlere Metalleitung 343 ange
schlossen sind. Die lineare Matrix 310 könnte zum elektrophotographischen Drucken benutzt
werden, wie schematisch in den Figuren 32A bis 32C dargestellt ist. Fig. 32A ist eine
perspektivische Ansicht, und die Figuren 32B und 32C sind eine Seiten- bzw. eine Draufsicht auf ein
System 350, das eine Lichtquellen- und Optikeinheit 352, eine Matrix 310, Abbildungslinsen
354 und eine photoleitfähige Trommel 356 enthält. Das Licht aus der Quelle 352 hat die Form
einer Ebene 358, und es beleuchtet die lineare Matrix 310 in mit dem zwischen den Balken
330, 330', 330",... reflektierten Licht, das eine Ebene 360 bildet, wobei das von negativ
abgelenkten Balken innerhalb der Ebene 361 und das von positiv abgelenkten Balken durch die
Abbildungslinsen 354 innerhalb der Ebene 362 fällt und auf die Trommel 356 innerhalb der
Linie 364 als Folge von Punkten fokussiert wird, von einem Punkt für jeden abgelenkten
Balken. Da die lineare Matrix 310 tatsächlich aus zwei Reihen von Pixeln besteht, besteht das Bild
auf der Trommel 356 aus Punkten innerhalb von zwei Zeilen, und eine elektronische
Verzögerung bei der Adressierung einer der zwei Pixelreihen zusammen mit der Trommeldrehung
führen die Bildpunkte zurück in eine Linie 364. Eine Textseite oder ein Rahmen graphischer
Informationen, die digitalisiert und in ein Rasterabtastformat gebrach sind, können gedruckt
werden, indem die Informationen zeilenweise der Matrix 310 zugeführt werden, um jeweils in
einer Zeiteinheit Punkte einer Linie 364 auf der Trommel 356 zu bilden, wenn sich die
Trommel 356 dreht; diese Punktbilder werden mit Hilfe herkömmlicher Verfahren, beispielsweise
der Xerographie, auf Papier übertragen. Wenn θ der Ablenkwinkel des Balkens 330 ist, wenn
er sich auf den Aufsetzelektroden 341 befindet, dann liegt die Ebene 362 senkrecht zur linearen
Matrix 310, wenn der Einfallwinkel der Ebene 358 den Wert 20 bezüglich der Senkrechten zur
linearen Matrix 310 hat. Diese Geometrie ist in Fig. 32B dargestellt und ermöglicht die
Orientierung der Abbildungslinsen 354 senkrecht zur linearen Matrix 310 Jeder positiv
abgelenkte Balken erzeugt ein Bild 355 der Lichtquelle 352 auf den Abbildungslinsen 354, wie in
Fig. 32C für drei Balken schematisch dargestellt ist.
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Die lineare Matrix 310 mit den im bistabilen Modus arbeitenden Pixeln hat Vorteile gegenüber
linearen Matrizen aus Pixeln mit freitragenden Balken, weil (i) das bistabile Pixel mit einem
größeren Ablenkwinkel arbeitet, so daß die Winkelsehne der Lichtquelle zur Erzielung eines
helleren Punkts auf der Trommel vergrößert werden kann; (ii) bei den abgeschalteten Pixeln
die Torsionsbalken in die entgegengesetzte Richtung abgelenkt und nicht nur unabgelenkt sind,
wie im Fall von freitragenden Balken, was den Reflexionswinkel gegenüber abgeschalteten
Pixeln verdoppelt und die Verschlechterung des optischen Kontrasts wegen der
Balkerkrümmung vermindert sowie den Einfluß der Winkelabweichung bei einer angelegten Spannung mit
dem Wert 0 V eliminiert; und (iii) die Helligkeitsgleichmäßigkeit verbessert wird, weil der
Ablenkwinkel linear von der Dicke des Abstandselements und nicht von einem nicht linearen
Arbeitsbereich abhängt, bei dem die Ablenkungsgleichmäßigkeit für die Dicke des
Abstandselements und die Gelenknachgiebigkeit wie beim freitragenden Balken sehr empfindlich ist. Die
Adressierung einzelner Pixel in der linearen Matrix 310 ist in einer vereinfachten Version in den
Figuren 33 und 34 dargestellt; Fig. 33 ist eine Schnittansicht eines einzelnen Pixels 420 längs
einer Adressierungselektrode 446, wobei ein Eingangs- und Freigabe-Gate 450 dargestellt ist
und Fig. 34 ist eine Draufsicht, die Pixel 420 und 420' sowie eine Adressierungsschaltung
zeigt. Die Ti:Si:Al-Elektrode 446 ist vom p-leitenden Siliciumsubstrat 422 durch
Siliciumdioxid 444 isoliert, und die Spannung zum Ablenken des Balkens 430 wird an die Elektrode
446 angelegt, wobei Metalischichten 426 bis 428 eine gemeinsame Vorspannung für alle Pixel
bilden und das Substrat 422 an Masse liegt. Die Aufsetzelektroden 441 und 440 (beim Pixel
420' in Form einer gemeinsamen Aufsetzelektrode 441') sind an die Metallschichten 426 bis
428 und somit an den Balken 430 angeschlossen. Das Freigabe-Gate 450 besteht aus
polykristallinem Silicium, und es ist vom Substrat 422 durch ein Gate-Oxid 454 isoliert; n&spplus;-dotierte
Zonen 452, 456, 452', 456',... und 462, 466, 462', 466',... bilden Drain-bzw. Source-Zonen
für MOSFETS mit dem Freigabe-Gate 450 als gemeinsamem Gate. Eingangssignale für die
Adressierungselektroden 442 und 446 werden an die MOSFET-Drain-Zonen 452 und 456
angelegt und zu den Adressierungselektroden geleitet, wenn die MOSFETS durch das Freigabe-
Gate 450 eingeschaltet werden.
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Die Schritte einer ersten bevorzugten Ausführung eines Verfahrens zum Herstellen des Pixels
320 einschließlich der Adressierungselektrode 346 auf dem Substrat 322 sind in
Querschnittansichten in den folgenden Figuren 35A bis 35E dargestellt.
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(a) Zunächst wird durch Aufwachsen auf dem (100) Siliciumsubstrat 322 ein thermisches Oxid
344 mit einer Dicke von 2000 Å erzeugt. Als nächstes wird durch Zerstäubung auf dem Oxid
344 Ti:Si:Al (0,2 % Ti und 1 % Si) mit einer Dicke von 3000 Å abgeschieden, dann gemustert
und an einer Plasmaatzung unterzogen, damit die Elektroden 346 gebildet werden. Siehe Fig.
35A.
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(b) In drei Durchgängen wird ein Positiv-Photoresist bis zu einer Gesamtdicke von 4 Mikron
auf geschleudert und ausgehärtet, um das Abstandselement 324 zu bilden; es werden drei
Resistauftragungen angewendet, um die Dicke aufzubauen, damit Wellungen auf der
Resistoberfläche vermieden werden, die auftreten können, wenn eine einzige sehr dicke Schicht
aufgeschleudert wird. Ein Aushärten bei etwa 180ºC wird nach jedem Auftragen des Resists
benötigt, um zu verhindern, daß sich die vorhergehenden Schichten im Resistlösungsmittel auflösen,
und um überschüssiges Lösungsmittel aus dem Abstandselement auszutreiben; der letzte
Aushärtvorgang vermeidet die Bildung von Lösungsmittelblasen unter dem Geleriknietall während
der Photoresistaushärtung bei der zur Balkenmusterung angewendeten Photolithographie Es
sei bemerkt, daß der Photoresist jegliche Schaltungsanordnungen planarisien, die auf der
Oberfläche des Substrats 322 gebildet worden ist. Der Positiv-Photoresist wird vorzugsweise
so gewählt, daß er in Chlorbenzol unlöslich ist, beispielsweise Resists auf Novalac-Basis
Anschließend wird zur Bildung der Gelenkschicht 326 Ti:Si:Al (0,2 % Ti und 1 % Si) mit einer
Dicke von 800 Å durch Zerstäubung bei einer Substrattemperatur abgeschieden, die so nahe
wie möglich bei der Zimmertemperatur liegt, damit eine Fehianpassung aufgrund thermischer
Ausdehnung zwischen dem organischen Abstandselement 324 und der Metallschicht 326
minimiert wird. Diese Aluminiumiegierung minimiert auch die Bildung von Ätzhügeln, die beim
Abscheiden von reinem Aluminium auftreten. Im Anschluß daran wird mittels PEVCD
Siliciumdioxid mit einer Dicke von 1500 Å abgeschieden; das Oxid wird dann gemustert und geätzt,
um Torsionsgelenk-Ätzbegrenzungen 348 zu bilden (in der Draufsicht besetzen die
Ätzbegrenzungen 348 die Flächen, die Torsionsgelenke 334 und 336 werden sowie eine kleine
Verlängerung an jedem Gelenkende), und der Photoresist, der bei der Musterung und beim Ätzen
eingesetzt wird, wird mittels Plasma entfernt. Siehe Fig. 35B.
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(c) zur Bildung der Balkenschicht 328 wird mittels Zerstäubung wieder nahe bei
Zimmertemperatur Ti:Si:Al (0,2 % Ti und 1 % Si) mit einer Dicke von 3600 Å abgeschieden, und ein
Photoresist 50 wird aufgeschleudert. Die Abscheidung des Metalls erfolgt unter den gleichen
Bedingungen wie bei der Abscheidung der Gelenkschicht 326, so daß sich keine
Spannungsbeanspruchungen zwischen den Metallschichten entwickeln. Der Photoresist 50 wird zur Bildung
von Plasmaätz-Zugangslöchern 332 sowie des Plasmaätz-Zugangsspalts 338 und der Gelenke
334 und 336 gemustert. Der gemusterte Photoresist 50 wird dann zum Plasmaätzen der
Metallschichten 326 und 328 als Maske benutzt, wobei die Gelenk-Ätzbegrenzungen 348 das
Ätzen des Abschnitts der Gelenkschicht 326 verhindern, der zu Gelenken 334 und 336 wird Das
Plasmaatzen der Aluminiumlegierung kann in einer Ätzgasmischung aus Chlor ,Bortrichlorid
und Kohienstofltetrachlorid erfolgen. Eine Alternative wäre die Verwendung einer
Siliciumdioxidmaskierung wie beim Schritt (b) mit gemustertem Siliciumdioxid mit einer Dicke von
2000 A anstelle des Photoresists 50; bei dieesr Alternative könnte das Ätzen der
Mumimumlegierung ein reaktives lonenätzen mit Siliciumtetrachlorid sein. Es sei bemerkt, daß die
Gelenkdicke durch die Dicke der Schicht 326 bestimmt wird, wobei die Gelenkbreite durch die
Breite der Ätzbegrenzungen 348 bestimmt wird; die Nachgiebigkeit der Gelenke 334 und 336
kann somit durch drei verschiedene Prozeßparameter eingestellt werden. Siehe Fig. 35C.
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(d) Als Adhäsionsschicht wird eine dünne Schicht aus Positiv-Photoresist aufgeschleudert.
worauf dann 1,5 Milcron PMMA (Polymethylmethacrylat) 52 als Schutzschicht während
nachfolgender Schritte aufgeschleudert wird; das Substrat 322 wird in Chips zersägt (wobei
jeder Chip ein spatialer Lichtmodulator wird). In Fig.35D sind die beim Zersägen entstehenden
Rückstände auf dem PMMA 52 dargestellt.
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(e) PMMA 52 wird durch Besprühen mit Chlorbenzol und unmittelbares Zentrifugieren
aufgelöst; es sei bemerkt, daß sich der Resist (oder das Oxid) 50 und das Abstandselement 24 in
Chlorbenzol nicht lösen. Die Sägerückstände werden entfernt, ohne daß der Balken 330 diesen
Rückständen direkt ausgesetzt wird. Zuletzt werden der Resist 50 und das Abstandselement
324 in Sauerstoff mit einigen Prozent Fluor (beispielsweise aus CF&sub4; oder NF&sub3;) einem
isotiopen
Plasmaätzvorgang unterzogen, um den freiliegenden Abschnitt der Ätzbegrenzungen 348
zu entfernen; dieser Ätzvorgang erfolgt bei niedriger Temperatur, und er wird überwacht. um
vom Abstandselement 324 gerade so viel zu entfernen, daß eine Absenkung unterhalb des
Balkens 330 entsteht. Siehe Fig. 35E, die analog zu Fig. 1B, jedoch längs einem anderen
Querschnitt ist. Es sei bemerkt, daß Fig. 35E die Reste 349 der Ätzbegrenzungen 348 zeigt, die in
den Figuren 1A und 1C weggelassen sind, weil bei der zweiten bevorzugten Ausführung des
Herstellungsverfahrens (die oben beschrieben wurde) diese Rückstände vermied, und auch
wegen der Deutlichkeit der Figuren 1A und 1C. Die Stufen des Ätzens des Abstandselements 324
sind in den Figuren 36A bis 36C in der Draufsicht und in den Figuren 37A bis 37C im Schnitt
dargestellt.
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Fig. 38 zeigt eine Draufsicht auf einen Teil einer linearen Matrix 510 von Pixeln einer dritten
bevorzugten Ausführung mit Pixeln 520, 520', 520". Die Balken 530, 530', 530" sind achteckig
mit Plasmaätz-Zugangslöchern 532, 532', 532" und Plasmaatz-Zugangsspalten 538, 538', 538";
es sei bemerkt; daß die Plasmaätz-Zugangsspalten 538 und 538' jeweils einen gemeinsamen
Abschnitt zwischen den Balken 530 und 530' aufweisen, was auch für die anderen Spalten
zwischen benachbarten Pixeln gilt. Die Absenkungen im Abstandsglied 524 unterhalb der Balken
530, 530', 530",... sind alle miteinander verbunden und bilden eine lange Absenkung, wie sie in
Fig. 38 mit gestrichelten Linien dargestellt ist. Die Adressierungselektroden 542, 546, 542',
546',... und die Aufsetzelektroden 540, 541, 540', 541', ... sind in Fig. 38 durch gestrichelte
Linien dargestellt; es sei bemerkt, daß aneinander anstoßende Aufsetzelektroden gemeinsam
benutzt werden, beispielsweise 541 und 540'. Aus Gründen der Klarheit sind in Fig. 38 die
Torsionsgelenke 534, 536, ... so dargestellt, als wären sie aus der gleichen Schicht wie die
Balken 530, 530', 530",... hergestellt.
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Die Figuren 39A bis 39D zeigen in Draufsichten alternative Balkengeometrien. Insbesondere
zeigt Fig. 39A einen freitragenden Balken 570 mit einem freitragenden Gelenk 572, einem
Plasmaätz-Zugangsloch 574, einem Plasmaätz-Zugangssp alt 576, einer Adressierungselektrode
578 und einer Aufsetzelektrode 579. Ein freitragender Balken wird nur in einer Richtung
abgelenkt und weist Drehmomentkurven auf die den Kurven von Fig. 5 gleichen, jedoch begrenzt
sind, so daß nur ein monostabiler und ein bistabiler Betrieb verfügbar sind (ein stabiler
Ablenkpunkt zuzüglich dem aufgesetzten Punkt auf der Aufsetzelektrode 579).
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Fig. 398 zeigt einen Torsionsbalken 580 mit Torsionsgelenken 581 und 582,
Plasmaätz-Zugangslöchern 584, einen Plasmaätz-Zugangsspalt 586, einer Adressierungselektrode 588 und
einer Aufsetzelekirode 589. Der Balken erfährt nur in einer Richtung eine Ablenkung, und er
arbeitet ähnlich wie der Balken 570.
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Fig. 39C zeigt eine lineare Matrix aus freitragenden Balken 590, 590', 590"., ..., die wie
aneinander angrenzende umgekehrte Kleeblätter aus Gruppen zu vier Balken angeordnet sind. Wie
in der linearen Matrix 510 sind die Absenkungen unterhalb der Balken 590, 590', 590", ... zur
Bildung einer einzigen länglichen Absenkung vereinigt, wie durch die gestrichelten Linien
angegeben ist. Die freitragenden Gelenke 592, 592', 592",... sind dargestellt, wie sie aus der
gleichen Schicht wie die Balken gebildet sind; die Adressierungs- und Aufsetzelektroden sind der
Deutlichkeit halber nicht dargestellt.
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Fig. 39D zeigt einen Teil einer Flächenmatrix aus freitragenden Balken 560, 560', 560", ..., die
in Vierergruppen angeordnet und mittels freitragender Gelenke 562, 562', 562",... auf Pfosten
561, 561', 561", ... gehalten sind. Aufsetzelektroden für die Balken können wie die Elektrode
563 in Reihen miteinander verbunden, und die Balken sind durch die leitenden Pfosten mit
Reihenelektroden 564 verbunden. Die Adressierungselektroden 565, 565', 565", ... werden über
nicht dargestellte Schaltungen adressiert, die in Schichten unterhalb der Elektroden gebildet
sind. Einige dieser Elektroden sind der Klarheit wegen weggelassen.
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Eine zweite bevorzugte Ausführung eines Verfahrens zur Herstellung vergrabener Gelenke ist
in Schnittansichten (Fig. 40A bis 40E) und in Draufsichten (Fig. 41A bis 41C) für ein Gelenk
dargestellt, das auf der Flachseite eines Torsionsbalkens und nicht an einer Ecke angeordnet
ist. Der Querschnitt verläuft in Querrichtung zur Achse des Gelenks (Schnitt AA in Fig. 41C).
Das Verfahren gemäß der zweiten bevorzugten Ausführung beruht auf einem Abheben von
Metall zur Bildung der dünnen Gelenkzone aus Metall und nicht auf einer vergrabenen
Ätzbegrenzung aus Si0&sub2;. Wie im Verfahren der ersten bevorzugten Ausführung ist nur eine
Plasmaätzung erforderlich, um sowohl das Gelenk als auch die Balkenmetallisierungsschichten zu
ätzen.
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Das Verfahren beginnt mit einer Zerstäubungsab scheidung der dünnen Gelenkschicht 180 aus
Aluminium über dem Abstandselement 182 (Fig. 40A). Ein Dreilagen-Resistprozeß wird dazu
benutzt, das abzugrenzen, was später die dünne Metallzone wird, in die das Gelenkmuster
schließlich geätzt wird. Der ausgewählte Dreilagen-Resistprozeß ist eine Abwandlung des
"Sestertious"-Prozesses von Y. C. Lin, und anderen, J. Vac. Sci. Technol., B1(4), 1215
(1983).
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Der modifizierte "Sestertious" -Prozeß beginnt durch Abschleudern einer Abstandsschlcht 184
aus PMMA auf das Gelenktnetall 180. Die Dicke (etwa 5000 Å) ist so gewählt,daß sie
geringfügig größer als die Dicke des Balkenmet alls ist. Das PMMA 184 wird bei einer im Vergleich
zum Standardprozeß reduzierten Temperatur ausgehärtet, damit eine vernünftig hohe
Lösungsgeschwindigkeit in ihrem Entwickler während des anschließenden Unterätzens der
Photoresist-Verkappungsschicht aufrechterhalten wird. Als nächstes wird eine Antireflexionsschicht
(ARC) 186 auf das PMMA 184 aufgeschleudert und ausgehärtet Die
Antireflexionsbeschichtung 186 dient dazu, das Entstehen einer Grenzschicht zwischen dem Photoresist 188 und dem
PMMA 184 zu verhindern. Ferner wird dadurch der Anteil des vom Gelenkmetall 180 während
der anschließenden photolithographischen Belichtung reflektierten Lichts zu reduzieren.
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Die Antireflexionsbeschichtung 186 wird dann mit einem Positiv-Photoresist 188 überzogen
Der Photoresist 188 wird belichtet und in dem gewünschten Gelenkabhebemuster entwickelt
und schließlich im tiefen UV gehärtet und wärmebehandelt Die Antireflexionsbeschichtung
180 wird gleichzeitig wie der Photoresist 188 entwickelt. Im Anschluß daran wird das PMMA
184 mit tiefen UV-Licht belichtet, so daß Bereiche des PMMA 184, die nicht mit dem
Photoresist 188 überzogen sind, in ihrem mittleren Molekulargewicht reduziert werden und in
Chlorbenzol besser löslich werden. Eine Chlorbenzolentwicklung des PMMA 184 bewirkt eine
schnelle Auflösung des belichteten Abschnitts des PMMA 184, und eine Uberentwicklung
erzeugt eine Unterschneidung der Photoresist-Verkappungsschicht um etwa 1 Mikron, wie in
Fig. 40A gezeigt ist. Eine Veraschung dient dazu, Fäden aus aufgeweichtem PMMA zu
entfernen, die während des Schleudertrocknens im Anschluß an die Entwicklung des PMMA 184
ausgeworfen worden sind. Ein Aushärtungsvorgang reduziert dann die immer noch im
Photoresist 188 und im PMMA 184 enthaltenen flüchtigen Komponenten. Diese flüchtigen
Komponenten werden durch die Chlorbenzolabsorption während der PMMA-Entwicklung verursacht.
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Nachdem das dreilagige Resistmuster (Photoresist 188, Antireflexionsbeschichtung 186 und
PMMA 184) gebildet ist, wird das Balkenmetall 190 durch Zerstäubung aufgebracht. Die
überhängende Photoresistkappe auf dem PMMA 184 hat zur Folge, daß das durch
Zerstäubung aufgebrachte Balkenmetall 190 in zwei Schichten aufbricht, wie in Fig. 408 gezeigt ist.
Das Balkenmetall 190 wird dann dadurch abgehoben, daß das dreilagige Resistmuster
entweder mit Chlorbenzol oder 1-Methyl-2-Pyrrolidinon getrankt und darin aufgelöst wird. Das (in
Fig. 40C im Schnitt und in Fig. 41A in der Draufsicht gezeigte) Ergebnis ist eine dünne
Metallzone 180, die von einer dicken Metallzone 190 umgeben ist, wobei die dicke Metallzone 190
an ihrem gemusterten Rand 192 abgeschrägt ist.
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Als nächstes wird ein dem Gelenk und dem Balken entsprechendes Muster photolithographisch
gebildet, wie in Fig. 40D (im Schnitt) und in Fig. 41B (in der Draufsicht) gezeigt ist. Die
Öffnung im Photoresist ist in den Figuren mit 194 angegeben, und das freigelegte Metall ist bei
den zwei kurzen horizontalen Abschnitten der Öffnung 194 in Fig. 418 Gelenkmetall und im
übrigen Balkenmetall 190. Es sei bemerkt, daß dieses Muster sowohl die Gelenk- als auch die
Balkengeometrien enthält, anders als beim Verfahren der ersten bevorzugten Ausführung. Aus
diesem Grund ist das Verfahren in der zweiten bevorzugten Ausführung selbstjustiert. Der
freigelegte Abschnitt des Gelenkmetalls 180 und des Balkenmetalis 190 wird dann einer
Plasmaätzung unterzogen, damit gleichzeitig sowohl die Gelenkgeometrie als auch die
Balkengeometrie
gebildet werden. Nachdem der Photoresist durch Veraschen entfernt worden ist, ist der
Prozeß vollendet, und der Balken erscheint wie in Fig. 40E (im Schnitt) und in Fig. 41C (in der
Draufsicht).
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Fig. 42A ist eine Draufsicht auf einen Teil einer Matrix 610 mit Pixeln 620 einer vierten
bevorzugten Ausführung, wobei jedes Pixel 620 Torsionsbalken 630 enthält, die von
Torsionsgelenken 634 und 636 gehalten werden, die ihrerseits mit Pfosten 624, 624', 624", ... verbunden
sind; die Adressierungsschaltung für die Matrix 610 ist in Fig. 42A nicht dargestellt, jedoch ist
die Gesamtadressierung für die Matrix in Fig. 42B schematisch dargestellt. Jedes Pixel ist als
zwei variable Kondensatoren (einen für jede Adressierungselektrode) und zwei MOSFETs
dargestellt, die den Zugriff auf die Kondensatoren steuern; die MOSFET-Gate-Anschlüsse
gehören allen Pixeln in einer Reihe gemeinsam an, und die MOSFET-Drain-Anschlüsse gehören
allen Pixeln in einer Spalte gemeinsam an. Die Matrix 610 ist zeilenadressiert; dies bedeutet,
daß Daten der Matrix jeweils gleichzeitig einer Pixelreihe durch den Gate-Decodierer
zugeführt werden, der die Wortleitung (Gate-Anschlüsse) auswählt, während die Daten an die
Bitleitungen (Drain-Anschlüsse) angelegt werden, die dann die schwimmenden Source-Anschlüsse
aufladen und die Balken entsprechend ablenken. Wie in Fig. 428 gezeigt ist können die Daten
in einem seriellen Format eingegeben und dann mit Hilfe eines Serien-Parallel-Umsetzers
("S/P-Umsetzer") in ein paralleles Format umgesetzt werden und dann in einem
Speicherregister ("Register") gespeichert werden, bis sie an die Bitleitungen angelegt werden; der
Gate-Decodierer wählt nacheinander die Reihen der Matrix aus.
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Die Figuren 43A bis 43D sind Draufsichten, die verschiedene aufeinanderfolgende Niveaus
eines Pixels zeigen, und die Figuren 44A bis 44C sind Schnittansichten längs der Linien A-A, B-
B und C-C in den Figuren 42A und 43A bis 43D. Insbesondere zeigt Fig. 43A
n&spplus;-Diffüsionszonen 660, 661, 662, 666, 660', ... und p&spplus;-Kanalbegrenzungen 670, 672, 670', ... in einem p&supmin;-
Siliciumsubstrat 622. Diffündierte Leitungen 660 und 661 sind Bitleitungen und die
Drain-Anschlüsse für die MOSFETs, und die Zonen 662 und 666 sind die schwimmenden
Source-Anschlüsse für die MOSFETs im Pixel 620. Es sei bemerkt, daß auf dem gleichen Chip, auf dem
sich die Matrix 610 befindet, auch andere Baueinheiten hergestellt werden könnten und daß die
Matrix 610 in einer p-Wanne eines CMOS-Chips hergestellt werden könnte Fig. 438 zeigt das
Gate-Niveau und die Wortleitungen 680 und 680' aus polykristallinem Silicium mit
angeschlossenen Gate-Anschlüssen 682, 686, 682', 686',.... Fig. 43C zeigt das Elektrodenniveau, wobei
aus Gründen der Klarheit nur die Wortleitungen, die Gate-Anschlüsse und die schwimmenden
Source-Anschlüsse dargestellt sind, Adressierungselelctroden 642 und 646 sind in vertikaler
Richtung über Durchführungen 663 bzw. 667 mit den schwimmenden Source-Anschlüssen 662
gemeinsam an, und sie sind über die Balken und die Gelenke in der reflektierenden Schicht
miteinander verbunden. Fig. 43D ist das Abstandsniveau und zeigt, daß Metalipfosten 624,
624', 624",... den Platz der Abstandselemente 24 im Pixel 20 zum Halten der reflektierenden
Schichten 626 und 628 eingenommen haben, in denen die Balken 630, 630', 630",... gebildet
sind. Die Metallpfosten 624, 624', 624",... verbinden die Balken 630, 630'. 630",... elektrisch
mit dem Aufsetzelektroden 642, 646, ..., was im Gegensatz zum Pixel 20 steht, bei dem die
Abstandselemente 24 die Balken sowohl von den Adressierungselektroden als auch von den
Aufsetzelektroden isolieren. Fig. 42A zeigt das Niveau der reflektierenden Schicht natürlich in
der Draufsicht.
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Die Figuren 44A bis 44C sind Schnittansichten des Pixels 620 längs der Linien A-A, B-B und
C-C von Fig. 42A, und sie zeigen Pfosten 624, 624'. 624",.., die die reflektierende Schicht
(Gelenkmetall 626 und Balkenmetall 628) tragen und die aus den Ablagerungen des
Gelenkund Balkenmetalls gebildet sind. Das isolierende Slliciumdioxid (Oxid) 644 hat eine Dicke von
etwa 8000 A, jedoch ist es zur Abschrägung der Seitenwände der Öffnungen hinab zu den
schwimmenden Source-Anschlüssen 662, 666, 662', ... zurückgeschmolzen worden, um zur
Stufenüberdeckung während der Ablagerung der Metallelektroden 642, 646, 642', ...
beizutragen. Das Gate-Oxid 643 hat eine Dicke von etwa 800 Å, und es wird während des Ätzens des
aufgebrachten polykristallinem Siliciums zur Bildung von Wortleitungen und von
Gate-Anschlüssen 682, 686, 682', ... beibehalten.
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Die Matrix 610 kann mittels eines Verfahrens hergestellt werden, das analog zu den ersten und
zweiten bevorzugten Verfahren ist mit der Ausnahme, daß die Abstandsschicht (324 beim
ersten Verfahren und 182 beim zweiten Verfahren) zur Bildung von Öffnungen für die Pfosten
624, 624', 624",... vor dem Aufbringen des Gelenk- und Balkenmetalls gemustert wird. Durch
das Aufbringen des Gelenk- und Balkenmetalls werden dann die Pfosten gebildet, und die
Abstandsschicht wird um die Pixel herum völlig abgeätzt. Die Schaltung unterhalb der Elektroden
wird mittels einer herkömmlichen Siliciumverarbeitung hergestellt.
MODIFIKATIONEN UND VORTEILE
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Verschiedene Modifikationen der bevorzugten Ausführungen der Vorrichtungen und der
Verfahren können durchgeführt werden, während die Trennung der Adressierungs- und
Aufsetzelektroden beibehalten wird, die zum sanften Aufsetzen in den bevorzugten Ausführungen
führt. Die in wirksamer Weise symmetrischen Balken können von einer Differenzvorspannung
Gebrauch machen. Beispielsweise könnten die Adressierungselektroden zur Außenseite der
Aufsetzelektroden bewegt werden, obgleich dies eine sorgfältigere Analyse des
Anzugsmoments als die dargelegte Analyse erfordern würde, da die Streufelder die Grundlage für die
Anziehung wären. Außerdem können die Abmessungen und Formen variiert werden,
beispielsweise die Länge, die Breite und die Dicke des Gelenks (selbst Gelenke aus dem
Balkenmetall), die Größe der Balken und ihre Dicke, die Dicke des Abstandselements usw. Auch die
Geometrie der Balken und der Gelenke kann variiert werden, wie in Fig. 39 dargestellt ist. In
den Balken könnten Muster aus dicken und dünnen Abschnitten hergestellt werden, und drei
oder mehr Schichten aus Metall mit Ätzbegrenzungen jeder Schicht könnten verschiedene
Balkenstrukturen ergeben. Auch die Materialien könnten variiert werden, beispielsweise Cu:Al,
Ti:W, Chrom, usw. für das Metall, andere Resistmaterialien oder Isolatoren wie Polyimid für
das Abstandselement oder zusammengesetzte Abstandselemente einschließlich leitender
Teilschichten, einer Strahlungshärtung des Abstandselements, andere Halbleitermaterialien für das
Substrat und die Elektroden oder Metallelektroden usw. Die Ätzbegrenzung für das
vergrabene Gelenk könnte ein anderes Material sein, beispielsweise Wolfram; die Verarbeitung
könnte dazu führen, daß zwischen dem Gelenkmetall und dem Balkenmetall keine Rückstände
der Ätzbegrenzung vorhanden sind. Die Aufsetzelektroden könnten mit einer dünnen Schicht
aus Siliciumdioxid oder einem anderen Material überzogen sein, um ein Haften der Balken auf
den Aufsetzelektroden zu verhindern; die Aufsetzelektroden könnten auch aus einem von den
Balken verschiedenen Material gebildet werden und daher ein Kaltverschweißen des Balkens
mit der Aufsetzelektrode verhindern; die Aufsetzelektroden könnten auch eine solche Kontur
haben, daß sie den Balken an einer von der Balkenspitze oder vom Balkenrand entfernten
Stelle berühren. Unterhalb der Elektroden können verschiedenartige Adressierungsschaltungen
einschließlich von Durchführungen zur Rückseite eines Substrats gebildet werden.
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Die Vorteile der Aufsetzelektrode enthalten die gleichmäßige Ablenkung der Balken mit
großem Winkel und weichem Aufsetzen.