DE69005762T2 - Überwachung der fleischqualität. - Google Patents
Überwachung der fleischqualität.Info
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Description
- Die Erfindung bezieht sich aufdie Überwachung der Fleischqualität und betrifft insbesondere Tier- und Geflügel- Schlachtkörper während der Verarbeitung kurz nach dem Schlachten.
- In dem Arbeitsablauf des Schlachtens und Präparierens von Geflügel erfährt jeder Geflügel-Schlachtkörper eine erhebliche Menge an Verarbeitungsvorgängen. Das Geflügel wird zuerst betäubt, dann getötet bzw. geschlachtet und der Schlachtkörper dann einer Ausblutungszeitdauer unterzogen. Er wird dann abgebrüht und von dem Abbrüharbeitsgang zu einer Rupfeinrichtung weitergeführt. Von dort wird er zur weiteren Verarbeitung, wie Abkühlen bzw. Gefrieren, Entfernen des Kopfes und der Füße, Entfernen der Innereien usw. weitergeführt. Eine solche Bearbeitung benötigt eine Zeit in der Größenordnung von 10 Minuten.
- Zwischen Schlachtkörpern ist eine beachtliche Variation der Änderungen gegeben, die in diesen nach dem Tod auftreten. Insbesondere ist eine große Schwankung der Zeit gegeben, die ein Schlachtkörper benötigt, um in Starre überzugehen. Diese Variabilität ist von einer großen Zahl von Faktoren abhängig. Die genetische Ausstattung der Hühner beeinflußt diese ersichtlich, jedoch haben auch das Alter des Geflügels und die Art, in der es aufgezogen worden ist, eine beachtliche Auswirkung und die Erfahrung des Geflügels - die Streßsituationen, die es erfahren hat - in der Periode kurz bevor es geschlachtet worden ist, haben eine größere Auswirkung. Der Verarbeitungsgang, den der Schlachtkörper durchläuft (die Methode des Betäubens, die Temperaturen des Abbrühens und des Abkühlens bzw. Gefrierens, die Lagerzeiten und Lagertemperaturen) ist ebenfalls wesentlich.
- Diese Schwankung in der Zeit, die die Schlachtkörper benötigen, um in Starre überzugehen, hat einen größeren Effekt auf die Qualität des Fleisches. Schlachtkörper, die relativ langsam in Starre übergehen, werden zäher durch Kalt-Kürzen bzw. Kalt-Schocken, was aufdas Kühlen (in Luft oder in Schleuderabkühlgeräten) folgt. Umgekehrt werden Schlachtkörper, die schnell in Starre übergehen, zäher durch Wärme(oder Starre-)kürzen bzw. -Schocken, was vor dem Kühlen auftritt.
- Kalt-Schocken kann durch langsames Abkühlen oder durch elektrische Stimulation des Schlachtkörpers kurz nach dem Betäuben vermieden werden. Warm-Kürzen bzw. Warm-Schocken kann durch Vorverlegen der Kühlzeit vermieden werden. Diese Maßnahmen können jedoch nur zufriedenstellend eingesetzt werden, wenn eine geeignete Technik zur Messung der Starre zur Verfügung steht. In Abwesenheit einer solchen Technik muß ein Kompromiß-Verarbeitungsarbeitsgang angewendet werden, dessen Taktsteuerung an durchschnittliche - oder typische Schlachtkörper angepaßt ist. Als Folge dessen ist die Qualität von Schlachtkörpern, die entweder schneller oder langsamer als der Durchschnitt in Starre übergehen, gering.
- Gleichaftige Probleme entstehen in dem Prozeß des Schlachtens und der Präparation von Schweinen bzw. Ferkeln. Die Streßsituationen, die Ferkel vor dem Schlachten erleiden, sind in hohem Maße variabel, involvieren solche Dinge wie wie sanft sie behandelt worden sind, die Zeit, die es benötigt hat, sie zum Schlachthaus zu transportieren, die Temperatur, bei der sie gehalten worden sind und deren Grad an Berührung mit Ferkeln aus anderen Herden während und nach dem Transport. Ein besonderes Problem, welches in Verbindung mit Ferkel-Schlachtkörpern auftritt ist das des Austropfens. Ein Schlachtkörper, der schnell in Starre übergeht, erfährt ein übermäßiges Austropfen und somit Gewichtsverlust.
- Es besteht infolgedessen ein Bedarf für eine billige und schnelle Technik zu messen, der Entwicklung von Starre in Tier- und Geflügel-Schlachtkörpern. Eine solche Technik würde von wesentlicher Nützlichkeit beim Verarbeiten von Hühner- und Ferkel-Schlachtkörpern sein, würde jedoch auch Anwendung bei der Verarbeitung von anderen Schlachtkörpern, z.B. Enten, Truthähnen und Rindern finden.
- Eine beachtliche Zahl von Starre-Meßtechniken ist vorgeschlagen worden.
- Eine Technik umfaßt das Herausschneiden eines Muskels und das Messen seiner Streckbarkeit; dies ist klar nur für Laboratoriumszwecke geeignet. Wenn ein Ballon in einen geeigneten Muskel des Schlachtkörpers eingesetzt wird, ist sein Widerstand gegen Aufblasen abhängig vom Grad der Starre des Muskels. Die Elastizität des Schlachtkörpers kann gemessen werden, indem ein federbelasteter Härtemesser an einer geeigneten Stelle auf dem Schlachtkörper angeordnet wird. Diese Prozeduren erfordern jedoch ersichtlich geübte Bedienungspersonen und sind infolgedessen kostspielig und zeitraubend. Bei einigen Schlachtkörpern, z.B. Ferkeln, ändert sich die Konfiguration des Schlachtkörpers (insbesondere der Winkel der Vorderbeine) mit dem Einsetzen der Starre. Das Messen von dieser ist jedoch schwierig und diese Technik ist für Geflügel nicht geeignet. Bei einigen Schlachtkörpern hängt der Grad, um welchen sich die Konfiguration ändert, wenn der Schlachtkörper wieder aufgehangen wird (von den Hüften anstelle von den Hinterbeinen) ebenfalls von dem Grad der Starre ab, dies jedoch erfordert größere Manipulationen der Schlachtkörper und die Messung der Änderung ist schwierig und die Technik ist auf Geflügel nicht anwendbar.
- Bestimmte indirekte Methoden zur Messung der Starre sind ebenfalls bekannt. Das Einsetzen der Starre ist abhängig von der Temperatur des Tieres kurz bevor es geschlachtet wird, die Korrelation ist jedoch unvollständig, die Temperaturmessung ist schwierig und die Technik ist bei Geflügel nicht anwendbar. Es ist bekannt, daß der pH-Wert eines Muskels in Beziehung zur Starreentwicklung steht und dieser kann durch Einsetzen eines pH-Fühlers in den Schlachtkörper gemessen werden. Die dielektrischen Eigenschaften des Muskels ändern sich ebenfalls mit dem Einsetzen der Starre und können in ähnlicher Weise überwacht werden. Die Abschätzung der Starre durch Messung des pH-Wertes wird routinemäßig als ein Laboratoriumsarbeitsgang ausgeführt. Jedoch sind diese Methoden ebenfalls für kommerzielle Anwendung unbefriedigend, benötigen ein Einschalten von Bedienungspersonen und erfordern das Einsetzen von relativ delikaten bzw. empfindlichen Elektroden in die Schlachtkörper. US-A-3 736 622 offenbart ein Verfahren und eine Vorrichtung, einen Schlachtkörper wiederholten mechanischen Stößen auszusetzen, um das Fleisch zu veranlassen, sich zum unteren Ende des Schlachtkörpers zu bewegen. Diese Vorrichtung umfaßt die Merkmale, die im Oberbegriff des Anspruchs 9 wiedergegeben sind.
- Aufgabe der Erfindung ist es infolgedessen, eine billige und schnelle Technik zum Messen der Entwicklung von Starre in Tier- und Geflügel-Schlachtkörpern vorzuschlagen.
- Gemäß einem Aspekt der Erfindung ist ein Verfahren zum Messen des Grades der Starre in einem Schlachtkörper vorgesehen, das sich dadurch auszeichnet, daß der Schlachtkörper einem mechanischen Stoß ausgesetzt und das Antwortsignal des Schlachtkörpers gemessen wird.
- Der Stoß besteht bevorzugt darin, den Schlachtkörper über eine kurze Distanz fallenzulassen und das Antwortsignal wird bevorzugt gemessen, indem die zeitliche Schwankung der Kraft gemessen wird, die durch den Schlachtkörper auf die Abstützmittel ausgeübt wird, welche dessen Fall aufhalten bzw. stoppen. Das besondere Merkmal des Antwortsignals, welches überwacht bzw. gemessen wird, kann z.B. die Fallzeit, die Amplitude der Schwingung, nachdem der Schlachtkörper durch die Abstützmittel gestoppt worden ist, die Frequenz dieser Schwingung, die Rate bzw. der Betrag bzw. die Geschwindigkeit, mit der diese Schwingung gedämpft wird, oder irgendeine Kombination dieser Merkmale sein. Die Funktion, mit welcher der Starregrad bestimmt wird, kann die Masse des Schlachtkörpers einschließen.
- Die Erfindung sieht ebenfalls ein Verfahren zum Präparieren eines Schlachtkörpers vor, bei welchem sein Starregrad gemessen und seine nachfolgende Behandlung von seinem Starregrad abhängig gemacht wird. Der Starregrad kann beispielsweise die Verzögerung in der Bearbeitung oder die elektrische Stimulation des Schlachtkörpers einstellen.
- Gemäß einem anderen Aspekt sieht die Erfindung eine Vorrichtung zur Bestimmung des Zustandes eines Schlachtkörpers vor mit einem Träger zum Tragen des Schlachtkörpers, einer Schiene, entlang der der Schlachtkörper beweglich ist und Mittel, die eine Stufe in der Bewegungsbahn des Trägers entlang der Schiene vorsehen, wobei die Vorrichtung sich durch Mittel zum Messen der Kraft auszeichnet, welche durch den Träger auf die Schiene auf den Fall des Trägers über die Stufe folgend ausgeübt wird.
- Die Stufe kann durch zwei feste Teile der Schiene auf unterschiedlichen Höhen oder durch ein schwenkbares Element in der Schiene vorgesehen sein, welches gegen Drehung unter dem Gewicht des Trägers gehalten wird, wenn der Träger entlang diesem von einem Ende aus verläuft, und dann freigegeben wird, wenn sich der Träger dem anderen Ende nähert, um den Träger fallenzulassen. Das schwenkbare Element kann durch ein pneumatisches Betätigungsglied gesteuert werden, welches seinerseits durch Fühler gesteuert wird, die den Durchgang des Trägers am einen Ende und das Annähern an das andere Ende überwachen bzw. messen.
- Die Vorrichtung umfaßt bevorzugt eine Computereinrichtung zum Analysieren der gemessenen Kraft auf die Schiene, um die Fallzeit, die Amplitude der Schwingung, nachdem der Schlachtkörper durch die Abstützmittel gestoppt worden ist, die Frequenz der Schwingung, der Betrag bzw. die Geschwindigkeit, mit der die Schwingung gedämpft wird oder irgendeine Kombination von diesen Merkmalen zu bestimmen. Die Computereinrichtung kann die Kriterien einstellen, die benutzt werden, um den Grad der Starre in Abhängigkeit von dem Gewicht des Schlachtkörpers zu bewerten bzw. zu veranschlagen. Die Computereinrichtung kann eine zweckgebundene Prozeßschaltung, ein geeignet programmierter Allzweckcomputer oder eine Kombination von beidem sein.
- Die Erfindung sieht ebenfalls eine Anordnung zur Bearbeitung eines Schlachtkörpers mit einer Vorrichtung, wie sie vorstehend beschrieben worden ist, zum Bestimmen des Grads der Starre des Schlachtkörpers und Mittel zum Steuern der nachfolgenden Bearbeitung des Schlachtkörpers in Abhängigkeit von dessen Starregrad vor. Das nachfolgende Verarbeiten kann ein gesteuertes Verzögern des Durchgangs des Schlachtkörpers zu der nachfolgenden Verarbeitung oder ein gesteuertes Anlegen elektrischer Stimulation an den Schlachtkörper einschließen.
- Eine Vorrichtung zur Bestimmung des Zustandes eines Schlachtkörpers gemäß der Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung beispielsweise beschrieben; in dieser zeigt:
- Fig. 1 schematisch einen abgehangenen Ferkel-Schlachtkörper;
- Fig. 2 zwei graphische Darstellungen des Antwortsignals eines Schlachtkörpers aufeinen mechanischen Stoß hin;
- Fig. 3 eine geschnittene Stirnansicht einer Schlachthaus-Transporteinrichtung;
- Fig. 4 eine Seitenansicht eines Schnitts der in Fig. 3 gezeigten Einrichtung;
- Fig. 5 eine allgemeine schematische Ansicht der Einrichtung und
- Fig. 6 ein Blockdiagramm der Signalverarbeitungsschaltung der Einrichtung.
- Fig. 1 zeigt einen Schweineschlachtkörper in seiner normal abgehängten Stellung nach dem Schlachten. Der Schlachtkörper ist mittels der Achillessehnen aufgehangen und die Hinterbeine 11 sind infolgedessen aus ihrer natürlichen Stellung ungefähr rechtwinklig zum Körper 10 in die gezeigte Stellung, ungefähr in Linie mit dem Körper, gezogen.
- Wenn der Schlachtkörper um eine kurze Distanz fallen gelassen und dann aufgehalten bzw. gestoppt wird, dann hängt sein Verhalten von dem Grad, bis zu dem sich Starre entwickelt hat, ab.
- Wenn geringe oder keine Starre dann eingetreten ist, wenn der Schlachtkörper freigegeben wird, dann veranlaßt die Spannung in den Muskeln der Hinterbeine 11 diese, etwas zu ihrer natürlichen Stellung, wie es bei 11a angegeben ist, während der kurzen Dauer des freien Falls zurückzukehren. Die Füße bewegen sich deshalb geringfügig schneller abwärts als der natürliche freie Fall und erreichen das Ende der Falldistanz bzw. Fallhöhe geringfügig schneller als bei einem natürlichen freien Fall. Wenn die Füße das Ende der Fallhöhe erreichen, fällt der Körper 10 des Schlachtkörpers weiter, wobei die Hinterbeine zu der Position 11 zurück und über diese hinaus gestreckt bzw. gedehnt werden. Der Schlachtkörper schwingt dann aufund ab. Die Primärfrequenz der Schwingung ist hauptsächlich durch das Gewicht der Masse des Körpers und den Federeffekt der Muskeln in den Hinterbeinen und zu einem geringeren Ausmaß die Hinterviertel des Körpers gegeben; und die Abnahme der Schwingung ist primär durch den Dämpfungseffekt des Streckens bzw. Dehnens und das Zurückfallen der Muskeln in den Hinterbeinen und Hintervierteln gegeben.
- Wenn die Starre gut entwickelt ist, dann verhält sich der Schlachtkörper mehr wie ein einziger starrer Körper. Wenn er freigegeben wird, hält seine Starre (und insbesondere die Starre der Muskeln in den Hinterbeinen) die Hinterbeine im wesentlichen in der Position 11, selbst wenn die Spannung an diesen freigegeben wird. Wenn die Abstützung, die den Schlachtkörper trägt, das Ende der Falldistanz erreicht, dann wird der Körper 10 unmittelbar verlangsamt bzw. abgebremst. Der Schlachtkörper schwingt dann auf und ab. Die Primärfrequenz der Schwingung ist höher als die für einen Schlachtkörper ohne Starre, da die Muskeln einen höheren Widerstand gegen Strecken bzw. Dehnen haben; und die Abnahme der Schwingung ist langsamer, da die Muskeln elastischer reagieren.
- Fig. 2 zeigt zwei idealisierte graphische Darstellungen der Reaktion bzw. des Ansprechens bzw. des Antwortsignals, wobei die Kraft N an der Stütze gegenüber der Zeit t aufgetragen ist. Der Anfangsteil 20 der graphischen Darstellungen zeigt die Situation vor der Freigabe des Schlachtkörpers; dies repräsentiert das Gewicht der Schlachtkörper. Am Punkt 21 werden die Schlachtkörper freigegeben und über eine feste Distanz (eine geeignete Distanz liegt in der Größenordnung von 50 mm) frei fallen gelassen. Die graphischen Darstellungen fallen deshalb scharf bzw. schnell zu dem Niveau 22, welches die Kraft Null (d.h. freier Fall) repräsentiert. Für den Schlachtkörper, der Starre entwickelt hat, endet der freie Fall scharf bei Punkt 25 und eine Schwingung 26 folgt dann. Für den Schlachtkörper, der keine Starre entwickelt hat, endet der freie Fall an einem früheren Punkt 23, dem eine Schwingung 26 folgt. Schwingungen sind bis zu 5 Sekunden aufgezeichnet worden, dauern jedoch typischerweise weniger als eine Sekunde.
- Es ist zu sehen, daß die Schwingung 26 für den Schlachtkörper ohne Starre von niedrigerer Frequenz (typischerweise um 7 Hz für einen Ferkelschlachtkörper) als diejenige (typischerweise um 15 Hz) für eine Schwingung 24 für den Schlachtkörper mit Starre ist. Ebenfalls ist die Dämpfung für die Schwingung 26 höher als die für die Schwingung 24. (Die Dämpfung wird normalerweise pro Zyklus bzw. Schwingung gemessen; die höhere Frequenz der Schwingung 24 mit geringerer Dämpfung bedeutet, daß die Umhüllenden der zwei Schwingungen 24 und 26 nicht deutlich unterschiedlich sind.)
- Es ist festzustellen, daß die Amplituden der graphischen Darstellungen größer werden, wenn das Gewicht des Schlachtkörpers anwächst, während die Frequenzen in entsprechender Weise abnehmen.
- Fig. 5 ist eine allgemeine Ansicht einer typischen Schlachthaustransportanordnung. Schlachtkörper 10 werden an Trägern 31 getragen, die entlang einer Schiene 30 laufen, um sie durch verschiedene Verarbeitungsstufen zu tragen. Eine Stufe oder Fallstrecke 15 ist in der Schiene vorgesehen und ein Fühler 37 überwacht die Kraft auf der Schiene, welche auf diese über den Träger 3l von dem Schlachtkörper 10 übertragen wird, wenn er über das Fallstück bzw. die Fallstrecke 15 hinweg geht. Der Fühler beaufschlagt eine Signalverarbeitungsschaltung 54, die den Grad an Starre in dem Schlachtkörper feststellt, indem sie die Zeitvariation der Kraft überwacht bzw. anzeigt, die durch den Schlachtkörper auf die Schiene 30 ausgeübt wird, wenn er die Stufe oder Fallstrecke 15 abwärts fällt. Das Verarbeiten des Schlachtkörpers wird in Abhängigkeit von seiner Starre gesteuert. Somit kann ein Ableitabschnitt in der Schiene 30 zwischen den Abschnitten 30' und 30" mit einem Schalter 60 und zwei parallelen Abschnitten 61 und 62 verschiedener Längen vorgesehen sein. Die Laufzeit des Schlachtkörpers 10 entlang der Schiene hängt von der Einstellung des Schalters 60 ab, welcher durch die Schaltung 54 gesteuert wird.
- Fig. 3 ist eine geschnittene Stirnansicht einer typischen Schlachthaustransportanordnung. Die Schiene 30 ist eine rohrförmige Schiene, die eine Reihe von Schlachtkörperträgern 31 abstützt bzw. trägt, welche entlang ihr bewegt werden können. (Die Träger werden üblicherweise entlang der Schiene mittels einer (nicht gezeigten) kontinuierlich angetriebenen Kettenanordnung über der Schiene, mit der die Träger in Eingriff stehen, bewegt). Jeder Träger umfaßt ein Gehäuse 32, welches ein Rad 33, an seinem oberen Ende und einen Haken 34 an seinem unterem Ende, von welchem der Schlachtkörper abgehängt wird, enthält. Die Schiene 30 wird von einem Träger 35 mittels C-förmiger Halterungen 36 abgestützt, die in geeigneten Abständen entlang der Schiene gelegen sind; die Halterungen können mit der Schiene 30 verschweißt und an den Träger 35 angebolzt sein.
- Fig. 4 ist eine vereinfachte und schematische Seitenansicht eines Abschnitts der Schiene 30, der Mittel umfaßt, um einen Schlachtkörper an einem Träger 31 einem mechanischen Stoß auszusetzen und die Reaktion bzw. das Antwortsignal zu messen.
- Die Schiene 30 umfaßt einen getrennten Abschnitt 30A, der von dem verbleibenden Teil der Schiene getrennt ist, und der durch zwei Halterungen 36A und 36B abgestützt bzw. getragen wird; die rechte Halterung 36B enthält eine Dehnungsmeßeinrichtung 37, die das von der Halterung abgestützte Gewicht fühlt bzw. überwacht. Der Schienenabschnitt 30A umfaßt einen Längsschlitzschnitt entlang seiner Oberseite und eine schwenkbare Platte 41 ist bei 42 innerhalb des Schlitzes angelenkt, wie es gezeigt ist. Die Platte 41 umfaßt einen Buckel 43 auf ihrer Kopffläche links von dem Schwenkzapfen 42 und eine Nase bzw. Rückkehrspitze 44 an ihrem rechten Ende und eine Zehe bzw. einen Ansatz 45, der durch eine Öffnung bzw. Bohrung im Boden der Schiene 30A abwärts vorspringt, wie es gezeigt ist. Ein Anschlag 46 ist unter der Schiene 30A angrenzend an die Bohrung, durch die der Ansatz 45 vorspringt, angebracht und ein pneumatisches Betätigungsglied 47 ist unter der Schiene 30A angebracht, so daß sein Anker bzw. Betätigungsstab 48 zwischen den Ansatz 45 und den Anschlag 46 in der gestreckten bzw. ausgefahrenen Stellung eingesetzt ist.
- Zwei Fühler 50 und 51, die mit einer Steuereinheit 52 verbunden sind, sind unter dem Träger 35 an Positionen angebracht, wo sie den Durchgang eines Trägers 31 auf bzw. über dem Buckel 43 bzw. an der Nase 44 der Platte 41 wahrnehmen bzw. messen.
- Der Betriebsablauf ist wie folgt.
- Wenn ein Träger 31 entlang der Schiene 30 von links nach rechts bewegt wird, verläuft er auf den Schienenabschnitt 30A und läuft dann aufdas linke Ende der Platte 41. Er läuft dann aufden Buckel 43 und drückt so das linke Ende der Platte 41 abwärts und hebt dessen rechtes Ende an. Der Träger wird durch den Fühler 50 an diesem Punkt wahrgenommen und die Steuereinheit 52 veranlaßt eine pneumatische Steuereinheit 53, das Betätigungsglied 47 in Betrieb zu setzen, seinen Anker bzw. Betätigungsstab 48 auszufahren und ihn zwischen den Ansatz 45 und die Halterung 46 zu legen und so die Platte 41 in der angehobenen Position zu verriegeln.
- Wenn der Träger 31 weiterbewegt wird, läuft er die Platte 41 aufwärts, um die Nase 44 zu erreichen, die seine Weiterbewegung kurz aughält. Der Träger wird durch den Fühler 51 an diesem Punkt wahrgennommen und die Steuereinheit 52 veranlaßt die pneumatische Steuereinheit 53, das Betätigungsglied 47 anzutreiben, seinen Anker bzw. Betätigungsstab 48 aus der Stellung zwischen den Ansatz 45 und die Halterung 46 zu legen und so die Platte 41 in der angehobenen Position zu verriegeln.
- Wenn der Träger 31 weiterbewegt wird, läuft er die Platte 41 aufwärts, um die Nase 44 zu erreichen, die seine Weiterbewegung kurz aufhält. Der Träger wird durch den Fühler 51 an diesem Punkt wahrgenommen und die Steuereinheit 52 veranlaßt die pneumatische Steuereinheit 53, das Betätigungsglied 47 anzutreiben, seinen Anker bzw. Betätigungsstab 48 aus der Stellung zwischen dem Ansatz 45 und der Halterung 46 zurückzuziehen. Die Platte 4l wird dadurch freigegeben und fällt in ihre Ursprungsstellung zurück, wobei der Träger 31 mit ihr fällt. Ein Schlachtkörper, der von dem Träger 31 herabhängt, fällt hierdurch und übt eine variierende Kraft auf die Schiene 30A aus, wie oben diskutiert worden ist, wenn sein Fall von dem angehobenen Ende der Platte 41 endet, sobald der Träger den Hauptkörper der Schiene 30A erreicht. Diese Kraft wird durch die Dehnungsmeßeinrichtung 37 festgestellt.
- Die Dehnungsmeßeinrichtung 37 beaufschlagt die Signalanalysiereinheit 54, die die resultierende Schwingung auswertet, um die Fallzeit, die Amplitude der folgenden Schwingung, die Frequenz der Schwingung, den Betrag bzw. die Geschwindigkeit, mit der die Schwingung gedämpft wird, oder einige Kombinationen dieser Merkmale zu bestimmen. Aus diesen Faktoren wird ein Wert des Ausmaßes, bis zu dem sich Starre in dem Schlachtkörper entwickelt hat, berechnet. Das Gewicht des Schlachtkörpers kann ebenfalls bestimmt und benutzt werden, die Berechnung einzustellen bzw. zu korrigieren.
- Das Signal von dem Dehnungsmeßgerät 37 enthält wahrscheinlich Rauschen aus verschiedenen Quellen, so wie Hochfrequenzrauschen von höherfrequenten Schwingungen des Schlachtkörpers und niedrige Frequenzen aus Pendelschwingungen des Schlachtkörpers. Die Analysiereinheit bzw. Auswertungseinheit umfaßt deshalb bevorzugt Mittel zur Frequenzfilterung, z.B. indem sie Fourier-Transformationen nimmt. Die Auswerteeinheit 54 kann eine zweckbestimmte Verarbeitungsschaltung, ein geeignet programmierter Allzweckcomputer oder eine Kombination von beidem sein.
- Fig. 6 ist ein Blockdiagramm der Hauptfunktionskomponenten einer generalisierten Form der Schaltung 54. Das Signal von dem Fühler 37 wird in Digitalform durch einen Analog-/Digital-Wandler 70 umgewandelt und zu fünf Diskriminatoreinheiten 71 bis 75 geführt; nämlich einem Amplitudendiskriminator 71, einem Frequenzdiskriminator 72, einem Dämpfungsdiskriminator 73, einem Zeittaktdiskriminator 74 und einem Massendiskriminator 75. Diese fünf Einheiten beaufschlagen eine Kombinierschaltung 77, welche die Starre des Schlachtkörpers in Abhängigkeit von der Amplitude, Frequenz, Dämpfung und Taktsteuerung bzw. von dem Zeitablaufdes Signals vom Fühler 37 und der Masse des Schlachtkörpers bestimmt (die Masse wird durch den Gleichstrompegel des Signals nach dem Fall bestimmt). Die Einheiten 71 bis 73 werden bevorzugt von dem Wandler 70 über eine Fourier-Transformationsschaltung 76 beaufschlagt.
- Es ist zu berücksichtigen, daß die Starre entweder als ein Satz diskreter Werte (von nur zwei möglichen Werten im Extrem) oder ein kontinuierlich variabler Wert bestimmt werden kann.
- Eine Zeitverzögerung kann anstelle des Fühlers 51 angewendet werden, um den Augenblick der Freigabe und des Falls der Platte 41 festzulegen, nachdem der Träger 31 den Fühler 50 passiert hat.
- Die Fühler 50 und 51 und das Betätigungsglied 47 und irgendwelche Hilfskomponenten müssen so gewählt werden, daß sie den Bedingungen widerstehen, die in Schlachthäusern, insbesondere bei der Benützung von Dampfreinigung angetroffen werden, und daß sie mit den üblichen Hygieneerfordernissen übereinstimmen.
- Es ist möglich, eine einfache feste Stufe in der Schiene 30 anstelle der beschriebenen Anordnung zu benutzen. Jedoch ist dann der Start des Falls eines Trägers von einer festen Stufe weniger definiert und zeitlich nicht leicht zu bestimmen. Somit kann in Verbindung mit einer festen Stufe die Fallzeit nicht leicht gemessen werden und es kann eine Verschlechterung der Qualität der resultierenden Schwingungen auftreten.
- Das Betätigungsglied 47 ist bevorzugt eine Doppel-Betätigungseinrichtung, bei welcher das Ausfahren und das Zurückziehen des Ankers bzw. Betätigungsstabs 48 beide zwangsangetrieben sind. Es kann jedoch auch ein federbetätigtes Ausfahren angewendet werden, da an dem Betätigungsglied keine wesentliche Belastung anliegt, wenn der Ansatz 45 der Platte 41 angehoben wird.
- Die mechanische Auslegung der Bauteile kann ersichtlich variiert werden, ohne die Betriebsprinzipien zu beeinträchtigen.
- In Verbindung mit Geflügel umfaßt die übliche Folge der Prozeßstufen Betäuben, Schlachten, Ausbluten, Brühen bzw. Kochen, Rupfen, gefolgt von verschiedenen Stufen des Schlachtens, Einfrierens und Verpackens. Die erfindungsgemäße Anlage kann an einer Vielzahl von Stellen in dieser Verarbeitung angeordnet werden, beispielsweise während des Ausblutens, zwischen dem Ausbluten und dem Brühen, zwischen dem Brühen und Rupfen (eine Position, die wir für besonders geeignet halten) oder nach dem Rupfen. Es ist zu beachten, daß die Entwicklung der Starre vor dem Rupfen bestimmt werden kann.
- Die erfindungsgemäße Anordnung sieht eine Anzeige des Grads der Entwicklung der Starre jedes Schlachtkörpers vor und diese Anzeige kann nützlicherweise zur Steuerung der nachfolgenden Verarbeitung des Schlachtkörpers benutzt werden. Beispielsweise können Schlachtkörper, in welchen sich Starre relativ langsam entwickelt, auflängere Bahnen umgelenkt werden, so daß alle Schlachtkörper im wesentlichen denselben Grad an Starre zu der Zeit erreicht haben, zu der sie die Einfrierstation erreichen, oder es kann elektrische Stimulation auf die Schlachtkörper angewendet werden, wobei der Grad an Stimulation umgekehrt proportional zu der Geschwindigkeit bzw. dem Grad der Starreentwicklung ist.
- Dasselbe Prinzip der Aufschaltungs- bzw. Fortführungssteuerung, die die genauen Details der Verarbeitung von Schlachtkörpern in Abhängigkeit von dem Grad der Starreentwicklung in diesen variiert, kann ersichtlich aufandere Arten wie Ferkel angewendet werden.
Claims (17)
1. Verfahren zum Messen des Grads der Starre in einem
Schlachtkörper, dadurch gekennzeichnet, daß der
Schlachtkörper einem mechanischen Stoß ausgesetzt und
das Antwortsignal des Schlachtkörpers gemessen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Stoß darin besteht, den Schlachtkörper über eine
kurze Distanz fallen zu lassen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Antwortsignal durch Messen bzw.
Aufzeichnen der zeitlichen Variation der Kraft gemessen
wird, die durch den Schlachtkörper auf die
Trageinrichtung ausgeübt wird, welche seinen Fall stoppt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der Starregrad als eine Funktion der Fallzeit, der
Amplitude der Schwingung, nachdem der Fall des
Schlachtkörpers gestoppt worden ist, der Frequenz
dieser Schwingung und/ oder des Betrages bzw.der
Geschwindigkeit, mit welcher diese Schwingung gedämpft wird,
bestimmt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Funktion, durch welche der Starregrad bestimmt
wird, die Masse des Schlachtkörpers einschließt.
6. Verfahren zum Präparieren bzw. Aufarbeiten eines
Schlachtkörpers, dadurch gekennzeichnet, daß sein
Starregrad gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche
gemessen und seine nachfolgende Behandlung von seinem
Starregrad abhängig gemacht wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
der Durchgang bzw. die Überführung des Schlachtkörpers
zur nachfolgenden Verarbeitung in Abhängigkeit von
seiner Starre verzögert wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
der Schlachtkörper in Abhängigkeit von seiner Starre
elektrisch stimuliert wird.
9. Vorrichtung zur Bestimmung des Zustands eines
Schlachtkörpers mit einem Träger (31) zum Tragen des
Schlachtkörpers (10), einer Schiene (30), entlang der der
Träger beweglich ist, und Mitteln (Fig. 4), wie eine Stufe
(15) in der Bewegungsbahn des Trägers entlang der
Schiene vorsehen, gekennzeichnet durch Mittel (37, 45)
zum Messen der Kraft, die durch den Träger auf die
Schiene als Folge des Trägerfalls über die Stufe
ausgeübt wird.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stufenmittel bzw. Stufeneinrichtung zwei feste
Teile der Schiene unterschiedlicher Höhe (Fig. 5) sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stufeneinrichtung ein schwenkbares Element (41)
in der Schiene umfaßt, das gegen Drehung unter dem
Gewicht des Trägers, wenn der Träger entlang ihr von
einem Ende bewegt wird, gehalten und dann freigegeben
wird, wenn sich der Träger dem anderen Ende nähert, um
ein Fallen des Trägers zuzulassen.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß das schwenkbare Element durch ein pneumatisches
Betätigungsglied (47) gesteuert wird, welches
seinerseits durch Fühler (50, 51) gesteuert wird, die den
Durchgang des Trägers an dem einen Ende vorbei und
dessen Annähern an das andere Ende wahrnehmen.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß sie Mittel (54) zur Bestimmung des
Starregrads aus der gemessenen Kraft auf die Schiene
als eine Funktion der Fallzeit, der Amplitude der
Schwingung, nachdem der Schlachtkörper durch die
Stützeinrichtung gestoppt worden ist, der Frequenz der
Schwingung und/oder des Betrages bzw. der
Geschwindigkeit, mit welcher die Schwingung gedämpft wird, umfaßt.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß der Starregrad durch diese Mittel (54) ebenfalls
als eine Funktion der Masse des Schlachtkörpers
bestimmt wird.
15. Anordnung zum Verarbeiten eines Schlachtkörpers,
gekennzeichnet durch eine Vorrichtung nach einem der
Ansprüche 9 bis 14 zur Bestimmung des Starregrads des
Schlachtkörpers und Mittel zur Steuerung der
nachfolgenden Verarbeitung des Schlachtkörpers in Abhängigkeit
von dessen Starregrad.
16. Anordnung nach Anspruch 15, gekennzeichnet durch Mittel
(60-62) zum gesteuerten Verzögern des Durchgangs des
Schlachtkörpers zur nachfolgenden Verarbeitung.
17. Anordnung nach Anspruch 15, gekennzeichnet durch Mittel
(60-62) zum gesteuerten Anlegen einer elektrischen
Stimulation an den Schlachtkörper.
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