Beschreibung
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein
Verfahren zur Uebertragung eines Strickzeuges von den
Nadeln einer der Nadelbetten einer Flachstrickmaschine
auf einen Speicherkamm, der sich unter den Nadelbetten
befindet, wonach die letzten Maschen des Strickzeuges
zuerst auf einen Uebertragungskamm und dann von diesem
Uebertragungskamm auf den Speicherkamm übertragen
werden.
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Ein solches Verfahren ist im Patent EP 0 010 982
beschrieben. Dieses Verfahren wird für das Stricken von
Strickränder auf einer besonderen Maschine angewendet,
wobei diese Strickränder dann auf das Strickzeug genäht
werden, das mit diesem Strickrand versehen werden muss.
Nach diesem bekannten Verfahren wird das Nadelbett,
welches die Nadeln trägt, die das zu übertragende
Strickzeug tragen, leicht zurückgezogen, indem die
Nadeln leicht und gleichzeitig nach oben bewegt werden,
so dass die Haken leicht das Nadelbett überragen. Der
Uebertragungskamm wird zwischen den Nadelbetten in den
so befreiten Raum zwischen dem Strickzeug und dem
anderen Nadelbett nach oben bewegt. Die Zähne oder
Nadeln des Uebertragungskamms sind stark in Richtung der
das Strickzeug tragenden Nadeln gekrümmt und diese
gekrümmten Enden sind ausserdem leicht seitlich gekrümmt.
Die gekrümmten Enden der Uebertragungskammnadeln nehmen
in Höhe der Haken der Stricknadeln Platz, wobei das
seitlich gekrümmte Ende der Uebertragungskammnadeln
ausserdem in den Haken der Stricknadeln eingeführt
wird. Das Nadelbett wird nach oben bewegt und die
Stricknadeln nach unten, wobei die Stricknadeln die
Enden der Uebertragungskammnadeln leicht mit sich
ziehen und die Maschen unter der Ziehwirkung des
Strickzeuges von den Stricknadeln auf die
Uebertragungskammnadeln gleiten. An einem bestimmten Moment
befinden sich die Strickzeugmaschen auf dem höchsten
Punkt der gekrümmten Teile der Uebertragungsnadeln oder
sogar über diesem höchsten Punkt hinaus auf der
Endseite. Dies ist ein kritischer Punkt, ab welchem die
Gefahr besteht, dass die Maschen auf der schlechten
Seite der gekrümmten Enden der Uebertragungskammnadeln
rutschen und von diesen Nadeln entweichen. Jedenfalls
ist die Vertikalkomponente der Ziehkraft vom Strickzeug
auf der Uebertragungsnadel viel grösser als die
tangentiale Komponente, durch welche die Maschen auf der
Nadel rutschen. Die Maschen sowie die
Uebertragungsnadeln werden stark belastet.
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Im Patent DE 21 39 088 wurde bereits schon
vorgeschlagen, das Strickzeug direkt von den Stricknadeln
auf ein Speichermagazin zu übertragen, welches
Verlängerungen aufweist, die mit Federn verbunden sind,
die gleichzeitig zu ihrer seitlichen Positionierung
dienen. Die Stricknadeln werden für die Uebertragung
wie für einen Maschenübertrag montiert und die
Magazinverlängerungen werden vertikal unter die seitlichen
Zungen eingeführt, mit welchen die Stricknadeln
versehen sind. Beim Rückzug der Nadeln bleiben die Maschen
auf diesen Verlängerungen. Diese direkte
Uebertragungsmethode erfordert komplizierte und heikle Mittel. Es
ist auch notwendig, die genannten Verlängerungen
zwischen dem Strickzeug und dem entgegengesetzten
Nadelbett nach oben zu bewegen.
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Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, die
Nachteile des bekannten, einen Speicherkamm
verwendenden Verfahrens zu vermeiden.
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Das Verfahren gemäss der Erfindung ist dadurch
gekennzeichnet, dass der Uebertragungskamm zwischen den
Nadeln, die die Maschen des zu übertragenden
Strickzeuges tragen, und dem zu übertragenden Strickzeug
geführt wird.
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Diese logischere und sicherere Weise die letzten
Maschen des zu übertragenden Strickzeuges zu nehmen ist
möglich, wenn man Stricknadeln verwendet, welche auf
ihrer kleinen unteren Seite mit einer Nut versehen
sind, die in eine geneigte, seitliche Fläche einmündet.
Diese Nadeln sind bekannt.
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Das sehr leicht gekrümmte Ende der Nadel des
Uebertragungskamms wird gegen die geneigte Fläche
geführt. Dann wird die Stricknadel wieder nach unten
bewegt, indem gleichzeitig der Uebertragungskamm leicht
nach oben geschoben wird. Die Nadeln des
Uebertragungskamms werden dann in den Nuten der Stricknadeln
eingeführt und gehen durch die Maschen durch. Die
Nadeln des Uebertragungskamms kommen bis ans Ende der
Stricknadeln ohne sie zu kreuzen. Dann befreien die
Stricknadeln die Maschen, indem sie sich zurückziehen,
wobei die Maschen also frei und quasi senkrecht entlang
der Uebertragungskammnadeln rutschen können.
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Der Uebertragungskamm ist einfach; die
Uebertragung des Strickzeuges von den Stricknadeln auf den
Speicherkamm wird schnell und natürlich durchgeführt
und das Uebertragungsverfahren kann schnell
durchgeführt werden.
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Gegenstand der Erfindung ist auch eine
Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach der Erfindung
für die Uebertragung des Strickzeuges von den Nadeln
einer Strickmaschine, die mit Nadeln, die auf ihrer
kleinen unteren Seite in der Dicke der Nadel mit einer
Nut für die Uebertragung der Maschen versehen sind,
einem bewegbaren Uebertragungskamm, einem Speicherkamm,
und Mitteln zum Stossen der Maschen vom
Uebertragungskamm auf den Speicherkamm versehen ist, dadurch
gekennzeichnet, dass die Zähne des Uebertragungskamms aus
Nadeln bestehen, deren Enden dünn und leicht gekrümmt
sind und in die genannten Nuten der Stricknadeln
eingreifen können, um die Maschen zwischen Stricknadeln
und dem zu übertragenden Strickzeug aufzunehmen.
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Die beiliegende Zeichnung stellt beispielsweise
eine Ausführungsform nach der Erfindung dar.
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Figur 1 ist eine Schnittansicht des oberen Teils
der Nadelbetten einer Strickmaschine mit dem
Uebertragungskamm in Annäherungsposition
Figur 2 ist eine ähnliche Ansicht, die den
Uebertragungskamm beim Greifen der Maschen des zu
übertragenden Strickzeuges zeigt.
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Figur 3 ist eine ähnliche Ansicht, die den
Uebertragungskamm im Moment des Uebergangs der Maschen
auf den Uebertragungskamm zeigt.
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Figur 4 stellt die Stellung des
Uebertragungskamms im Moment der Uebertragung des Strickzeuges auf
den Speicherkamm dar.
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In Figur 1 erkennt man den oberen Teil einer
Flachstrickmaschine mit zwei Nadelbetten, welche mit
Nuten 11 und 21 versehen sind, in welchen sich die
Stricknadeln bewegen. Für den Bedarf der Beschreibung
wurde nur die Nadel 3 des Nadelbettes I dargestellt.
Die Nut 21 weist natürlich eine ähnliche Nadel auf, die
aber nicht am Uebertragungsverfahren auf den Kamm
teilnimmt. Die Nadel 3 ist eine Standardnadel. Sie
weist einen Haken 31, eine Zunge 32, einen Vorsprung
33, eine Nut 34 auf, welche durch fräsen in der Dicke
der Nadel auf ihrer kleinen unteren Seite gefestigt
wurde und in einer seitlichen Oeffnung 35 in Form einer
geneigten Ebene einmündet. Die Zähne des
Uebertragungskamms, die teilweise dargestellt wurden,
bestehen aus Nadeln 4, die ein verjüngtes, leicht
gekrümmtes Ende 41 aufweisen, dessen Dicke gleich der
Dicke des Hakens 31 ist.
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In der in Figur 1 dargestellten
Annäherungsposition des Uebertragungskamms werden die das Strickzeug 5
tragenden Nadeln 3 nach vorn in ihre extreme Stellung
für den Maschenübertrag gestossen, wobei das Strickzeug
5 durch die Schulter 33 zurückgehalten wird. Das
Nadelbett 1 wird leicht zurückgezogen, das heisst
niedergedrückt, um dem Uebertragungskamm, der sich zwischen dem
Nadelbett 1 und dem Strickzeug 5 nach oben bewegt,
Platz zu machen, so dass die Enden 41 der Nadeln 4 des
Uebertragungskamms in Höhe der Oeffnungen 35 der Nadeln
kommen. Durch eine leichte seitliche Bewegung
vergewissert man sich, dass die Enden 41 mit den
Oeffnungen 35 in Kontakt kommen.
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Das Greifen des Strickzeuges durch den
Uebertragungskamm wird in Figur 2 dargestellt. Die Nadeln 3
werden nach unten in Richtung des Pfeils F2 gezogen,
wobei der Uebertragungskamm sich in der in Figur 1
dargestellten Stellung befindet. Die Spitzen 41 der
Nadeln 4 des Uebertragungskamms dringen in die Nuten 34
der Stricknadeln ein. Das Strickzeug 5 bewegt sich mit
den Nadeln 3 nach unten und die Spitzen 41 der
Uebertragungskammnadeln werden in die letzten Maschen
51 des Strickzeuges eingeführt.
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Die Nadeln 3 bewegen sich weiter nach unten und
die Maschen 51 des Strickzeuges 5 schliessen die Zungen
32 der Nadeln, wie es in Figur 3 dargestellt ist, so
dass die Maschen 51 aus den Nadeln 3 entweichen, um
sich auf den Nadeln 4 des Uebertragungskamms
einzufädeln, deren Spitzen 41 auf die untere Seite der
Nadeln 3 gerutscht sind.
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Dann bewegt sich der Uebertragungskamm wieder
nach unten, um sich gegenüber eines Speicherkamms zu
stellen, dessen Spitzen 61 der Zähne 6, wie in Figur 4
dargestellt, in den Nuten 42 der Nadeln 4 eingeführt
werden, so dass das Strickzeug von dem
Uebertragungskamm auf den Speicherkamm mittels eines Stössels in
Form eines auf den Speicherkamm gleitend montierten
Rechen übertragen werden kann. Die Zähne 4 des
Uebertragungskamms sind vorzugsweise mit Nuten 42 versehen,
in denen die Enden der Zähne 6 des Speicherkamms für
die Uebertragung des Strickzeugs auf den Speicherkamm
eingeführt werden.
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Aus der Figur 3 geht hervor, dass die
Uebertragung des Strickzeugs von den Stricknadeln auf den
Speicherkamm auf natürliche und sichere Weise
durchgeführt wird. Das Mitziehen des Strickzeugs durch die
Stricknadeln durch Reibung setzt sich nicht gegen eine
Uebernahme der Maschen durch den Speicherkamm ein,
sondern trägt dazu bei, dass die Maschen 51 auf den
Speicherkamm eingeführt werden. Ausserdem gleiten die
Maschen 51 vertikal in natürlicher Weise in Richtung
des Gewichts des Strickzeugs, um auf den Speicherkamm
zu kommen, wenn sie am Ende der Haken 31 ankommen.
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Der Uebertragungskamm wird vorzugsweise durch
seine Enden in zwei Gleitschienen geleitet und führt
eine Hin- und Herbewegung zwischen Stricknadeln und
Speicherkamm aus.