DE68915747T2 - Pediculus-verbindungselement. - Google Patents

Description

• Die vorliegende Erfindung befaßt sich mit einem Pediculus-Verbindungselement zur Benutzung in der Wirbelsäulenchirurgie.
• Pediculus-Schrauben sind bekannt zur Benutzung in Systemen zur internen Fixierung der Wirbelsäule. Allerdings haben sich Probleme ergeben, bei dem Versuch, Pediculus-Schrauben in Systemen für eine bereichsweise Wirbelsäulenfixierung einzusetzen. Einige Pediculus-Schrauben erfordern Sicherungsdrähte, um sie an Stäben oder anderen Gerätschaften festzulegen, welche für eine bereichsweise Wirbelsäulenfixierung eingesetzt werden. Eine Alternative, welche manchmal zum Tragen kommt, besteht darin, Platten (anstelle von Stäben) einzusetzen oder sonst übliche Bauteile. Pediculus-Schrauben können eingesetzt werden, wenn keine Lamina (Gewebeschicht, z. B. des Knochengewebes) vorhanden ist und folglich Verfahren zum Drahtumwickeln der Lamina ungeeignet sind.
• Aufgabe der Erfindung ist es, ein Pediculus-Verbindungselement zu schaffen, welches sich insbesondere zur Benutzung in Verbindung mit existierenden Gerätschaften zur bereichsweisen Wirbelsäulenfixierung eignet, wie z. B. "Luque-Stangen" oder spezieller "Hartshill-Rechtecke" zur Spinaposteriorchirurgie.
• Aus der US-A 4 648 388 ist eine Vorrichtung zum Festlegen von Wirbeln in einer gewünschten Stellung zueinander bekannt, mit einer Vielzahl von Klammern mit jeweils Klammerabschnitten zum Festklemmen eines Stabes und jeweils mit Endstücken, welche fluchtende Öffnungen zur Aufnahme einer Pediculus-Schraube aufweisen. Diese Klammern werden an einer menschlichen Wirbelsäule mit zwei Stäben befestigt, wobei ein Stab an jeder Seite der Wirbelsäule angeordnet ist und jeder Stab eine ausreichende Länge aufweist, um zumindest drei benachbarte Wirbel miteinander zu verspannen. Die Wirbel-Dornfortsätze zwischen den Stangen können entfernt werdend falls sie den Einbau der Klammern stören.
• Entsprechend der Erfindung ist ein Pediculus-Verbindungselement mit einem Paar Klammern mit jeweils Klammerabschnitten zum Festklemmen eines Stabes (oder eines stabähnlichen Abschnittes einer Wirbelsäulenfixierungsgerätschaft) und jeweils mit Endstücken, welche fluchtende Öffnungen zur Aufnahme einer Pediculus-Schraube aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß die einen korrespondierenden Klammerabschnitte als Verbindungen zwischen einem gewölbten Mittelstück eines Brückengliedes und den im wesentlichen koplanaren Endstücken ausgebildet sind, daß Öffnungen an den Seiten des gewölbten Mittelstückes vorgesehen sind, und daß die anderen korrespondierenden Klammerabschnitte als gekröpfte Abschnitte von Schellen zwischen den anderen Endstücken und Spitzen ausgebildet sind, welche jeweils in die Öffnungen des gewölbten Mittelstückes eingreifen.
• Es ist zur Zeit vorgesehen, daß sich drei geeignete Möglichkeiten zum Einsatz des erfindungsgemäßen Pediculus-Verbindungselementes ergeben:
• 1. wenn eine vorhergehende ausgeprägte Drahtumwicklung im Zuge einer Laminektomie im Bereich der Lendenwirbelsäule vorliegt,
• 2. wenn es notwendig ist, eine Anzahl von Stufen zu überbrücken und miteinander verbundene Stufen festzulegen, insbesondere um das Wirbelgleiten bei einer Spondylolisthesis zu vermindern.
• 3. Bei schmerzhafter Spondylolyse bei jungen Patienten, wo im Moment im Zuge einer Drahtumwicklung die oberhalb des gelockerten Wirbels vorhandene Stufe zur Fixierung mitberücksichtigt wird, während durch das erfindungsgemäße Pediculus-Verbindungselement die interne Fixierung auf den gelockerten Wirbel reduziert werden kann.
• Das Brückenglied und die beiden Schellen können aus irgendeinem biologisch-kompatiblen Material, welches flexibel ist, gefertigt sein, so z. B. aus rostfreien Stahlstreifen. Diese rostfreien Stahlstreifen ermöglichen eine Modifizierung der Form des gewölbten Mittelstückes durch die Chirurgen, um den Abstand zwischen den Öffnungen zur Aufnahme der Pediculus-Schrauben und/oder die Ausrichtung oder Winkeligkeit zwischen den die Öffnungen enthaltenden Endstücken zu variieren. Jedoch kann auch mehr als eine Größe eines Brückengliedes zur Verfügung gestellt werden, wobei gewölbte Mittelstücke mit unterschiedlicher Breite und/oder Höhe vorgesehen sind. Dabei kann die Breite des gewölbten Mittelstückes zwischen den Öffnungen zum Eingriff der Spitzen der Schellen verringert werden, z. B. dadurch, daß die Kanten des gewölbten Mittelstückes in Aufsicht konkav ausgebildet sind und einen Hals mit geringster Breite in der Mitte formen, um ein Spiel in bezug auf die benachbarten Wirbel-Dornfortsätze zuzulassen.
• Die Öffnungen in den Endstücken des Brückengliedes und/oder die Öffnungen in den fixierenden Endstücken der Schellen weisen eine Längserstreckung in Längsrichtung des Brückengliedes auf, um eine Justage des Abstandes und/oder der Schrägstellung der Pediculus-Schrauben in bezug auf die durch Endstücke des Brückengliedes definierte Bezugsebene zuzulassen. Die Ausbildung und Längserstreckung der Öffnungen kann durch einen Kugelschneider bewerkstelligt werden, welcher jeweils an den gegenüberliegenden Flächen der Endstücke des Brückengliedes und der justierenden Endstücke der Schellen angreift, und welcher jeweils gegen das gewölbte Mittelstück des Brückengliedes und von den Spitzen der Schelle fort verfahren wird.
• Die Erfindung wird nun anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert; es zeigen:
• Fig. 1 eine Seitenansicht des Brückengliedes des erfindungsgemäßen Pediculus-Verbindungselementes;
• Fig. 2 zeigt eine Aufsicht auf das Brückenglied;
• Fig. 3 zeigt eine Rückansicht des Brückengliedes;
• Fig. 4 zeigt eine Aufsicht zur Verdeutlichung eines Verfahrens zum gleichzeitigen Formen zweier Schellen;
• Fig. 5 zeigt eine Seitenansicht einer Schelle nach Biegen seiner Spitze;
• Fig. 6 zeigt eine Rückansicht des rechten Endes von Fig. 5;
• Fig. 7 bezieht sich auf Fig. 1 und zeigt die Schellen im Eingriff mit dem Brückenglied und die Stangen in Festklemmstellung;
• Fig. 8 zeigt einen vergrößerten Teilquerschnitt des rechten Endstückes des Brückengliedes und das korrespondierende fixierende Endstück der Schelle, wobei die Ausbildung der Längserstreckung der Öffnungen gezeigt ist; und
• Fig. 9 zeigt eine perspektivische Ansicht des Bausatzes aus Brückenglied und Schellen zum Festklemmen eines "Hartshill-Rechteckes" und gesichert durch Pediculus-Schrauben.
• In den Fig. 1 bis 3 ist ein Brückenglied 10 für Pediculus-Verbindungselemente in Übereinstimmung mit der Erfindung gezeigt, welches ein gewölbtes Mittelstück 11 mit jeweils einer Öffnung 12 an jeder Seite der Wölbung aufweist und ein Paar im wesentlichen koplanare Endstücke 13 jeweils mit einer Öffnung 14 zur rotativen Aufnahme einer Pediculus-Schraube 29 (s. Fig. 9) besitzt.
• In Fig. 4 wird ein Paar Schellen 15 gleichzeitig geformt, wobei jede Schelle 15 eine Spitze 16 aufweist, welche in eine Öffnung 12 im gewölbten Mittelstück 11 des Brückengliedes 10 eingreift (s. Fig. 7 und 9), und wobei jede Schelle 15 ein fixierendes Endstück 17 mit einer Öffnung 18 zur rotativen Aufnahme einer Pediculus-Schraube 29 (s. wiederum Fig. 9) besitzt.
• Die Fig. 7 und 9 zeigen die Spitzen 16 der Schellen 15 im Eingriff in den Öffnungen 12 im gewölbten Mittelstück 11 des Brückengliedes 10, wobei die Öffnung 18 im fixierenden Endstück 17 jeder Schelle 15 mit der korrespondierenden Öffnung 14 im Endstück 13 des Brückengliedes 10 fluchtet. Dabei sind ferner die Klammerabschnitte 19 jeder Schelle 15 zwischen der Spitze 16 und den fixierenden Endstücken 17 gekröpft ausgebildet, um in Verbindung mit dem jeweils korrespondierenden Klammerabschnitt 20 als Verbindung zwischen dem gewölbten Mittelstück 11 und dem zugehörigen Endstück 13 des Brückengliedes 10 als Klammer-Paar zum Festklemmen eines Stabes oder Stababschnittes 21 einer Wirbelsäulenfixierungsgerätschaft zu wirken.
• Die Kanten 22 des gewölbten Mittelstückes 11 sind in Aufsicht konkav ausgebildet und formen einen Hals mit geringster Breite in der Mitte, um ein Spiel in bezug auf die benachbarten Wirbel-Dornfortsätze 23 (s. Fig. 9) zuzulassen.
• Die Öffnungen 14, 18 in den Endstücken 13 des Brückengliedes 10 und den fixierenden Endstücken 17 der Schellen 15 sind jeweils geformt und längserstreckt ausgeführt, und zwar durch einen Kugelschneider, welcher jeweils an den gegenüberliegenden Flächen 24, 25 angreift, und welcher jeweils gegen das gewölbte Mittelstück 11 des Brückengliedes 10 und von den Spitzen 16 der Schelle 15 fort verfahren wird (angedeutet durch Pfeile in Fig. 8).
• Fig. 9 zeigt ein "Hartshill-Rechteck" 26, welches mit Hilfe von Drahtwickeln 27 im Lendenwirbelbereich befestigt ist, und zwar an den Verbindungen zwischen den Längsschenkeln 21' und den Querschenkeln 28 des Rechtecks. Zusätzlich sind Pediculus-Schrauben 29 vorgesehen, welche den Bausatz aus Brückenglied 10 und Schellen 15 am Rechteck und an der Wirbelsäule befestigen, wobei die Pediculus-Schrauben 29 durch den Pediculus 30 in den Körper des Wirbels 31 eingreifen.

Claims (7)

1. Pediculus-Verbindungselement mit einem Paar Klammern mit jeweils Klammerabschnitten (19, 20) zum Festklemmen eines Stabes (21) und jeweils mit Endstücken (13, 17), welche fluchtende Öffnungen (14, 18) zur Aufnahme einer Pediculus-Schraube aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß die einen korrespondierenden Klammerabschnitte (20) als Verbindungen zwischen einem gewölbten Mittelstück (11) eines Brückengliedes (10) und den im wesentlichen koplanaren Endstücken (13) ausgebildet sind, daß Öffnungen (12) an den Seiten des gewölbten Mittelstückes (11) vorgesehen sind, und daß die anderen korrespondierenden Klammerabschnitte (19) als gekröpfte Abschnitte von Schellen (15) zwischen den anderen Endstücken (17) und Spitzen (16) ausgebildet sind, welche jeweils in die Öffnungen (12) des gewölbten Mittelstückes (11) eingreifen.

2. Pediculus-Verbindungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es aus rostfreien Stahlstreifen gefertigt ist.

3. Pediculus-Verbindungselement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite des gewölbten Mittelstückes (11) des Brückengliedes (10) zwischen den Öffnungen (12) verringert ist, um die Spitzen (16) der Schellen (15) aufzunehmen.

4. Pediculus-Verbindungselement nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kanten (22) des gewölbten Mittelstückes (11) in Aufsicht konkav ausgebildet sind und einen Hals mit geringster Breite in der Mitte formen.

5. Pediculus-Verbindungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnungen (14) in den Endstücken (13) des Brückengliedes (10) eine Längserstreckung in Längsrichtung des Brückengliedes (10) aufweisen.

6. Pediculus-Verbindungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnungen (18) in den fixierenden Endstücken (17) der Schellen (15) eine Längserstreckung in Längsrichtung des Brückengliedes (10) aufweisen.

7. Verfahren zur Herstellung der Öffnungen (14, 18) des Brückengliedes (10) und der Schellen (15) von Pediculus-Verbindungselementen nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausbildung und Längserstreckung der Öffnungen (14, 18) durch einen Kugelschneider bewerkstelligt wird, welcher jeweils an den gegenüberliegenden Flächen (24, 25) der Endstücke (13) des Brückengliedes (10) und der fixierenden Endstücke (17) der Schellen (15) angreift, und welcher jeweils gegen das gewölbte Mittelstück (11) des Brückengliedes (10) und von den Spitzen (16) der Schelle (15) fort verfahren wird.