DE68904955T2 - Verfahren zum verbinden einer greifvorrichtung mit einer bahn oder einem flaechigen verpackungsmaterial. - Google Patents
Verfahren zum verbinden einer greifvorrichtung mit einer bahn oder einem flaechigen verpackungsmaterial.Info
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Description
- Wegwerfverpackungen zur einmaligen Verwendung sind oft aus einem flexiblen Verpackungsmaterial hergestellt, das durch geeignete Bearbeitung, durch Falten und Versiegeln zu Packungen mit der gewünschten Gestalt umgeformt wird. Die Packungen sind oft mit einer Öffnungsanordnung irgendeiner Form versehen, z.B. einem Materialbereich, der durch Perforation abgeschwächt ist, wobei dieser Bereich an der Außenseite der Packung mit einer Greifvorrichtung verbunden ist, die die Form eines Kunststoffzugrings oder ähnlichem aufweist und mit deren Hilfe die Packung gedffnet werden kann.
- Aus der GB-A-1 149 545 ist eine Anordnung bekannt, in der vor einem Sterilisierungsvorgang ein Abreißlappen an einer Öffnung an die flüssigkeitsdichte Oberfläche eines Verpackungsmaterials angebracht wird und an dem Umfang der Öffnung mit einem Streifen aus reißbarem Material verbunden ist, der an die andere, ebenfalls flüssigkeitsdichte Fläche versiegelt ist.
- Packungen des obengenannten Typs werden auch zum Verpacken eines vorher sterilisierten Inhalts, z.B. von ultrahocherhitzter, lange haltbarer Milch. In einem solchen Fall muß das Verpackungsmaterial sterilisiert werden, bevor es mit dem Inhalt in Kontakt gelangt, was normalerweise dadurch realisiert wird, daß das Verpackungsmaterial, während es sich noch in Form von Bahnen oder Bögen befindet, mit einem chemischen Sterilisiermittel in flüssiger Form in Kontakt gebracht wird, das wieder entfernt wird, nachdem es mit dem Verpackungsmaterial lange genug wie erforderlich in Kontakt war, um den erforderlichen Grad an bakterieller Abtötung zu erhalten. Das Aufbringen des Sterilisiermittels auf das Verpackungsmaterial kann zum Beispiel dadurch bewirkt werden, daß man die Bahn aus dem Verpackungsmaterial durch ein Bad mit einem Sterilisiermittel laufen läßt oder indem das Sterilisiermittel direkt auf die Bahn aufgedampft wird. Da der Überschuß an dem Sterilisiermittel nach der erforderlichen Kontaktzeit beispielsweise mittels Quetschwalzen oder Heißluftmessern wieder von der Materialbahn entfernt wird, ist es äußerst wichtig, daß die Materialbahn keine Falten oder andere Unregelmäßigkeiten zeigt, wie z.B. gefaltete Bereiche oder vorher aufgebrachte Einzelteile; denn diese würden ein unerwünscht hohes Volumen an dem Sterilisiermittel mit sich bringen und andererseits die gründliche Entfernung des Sterilisiermittels nach der Behandlungszeit unmöglich machen. Aus diesem Grund war es bis jetzt noch nicht möglich, vorher aufgebrachte Einzelteile wie Greifvorrichtungen oder ähnliches an dem Verpackungsmaterial anzubringen, das durch Form- und/oder Sterilisierungsverfahren in Einzelpackungen des oben genannten Typs umgewandelt werden soll.
- Demnach ist es allgemein auf diesem Gebiet wünschenswert, daß ein Verfahren zum Anbringen einer Greifvorrichtung an einer aseptischen Verpackung realisiert wird, die durch die Anwendung eines Sterilisiermittels in flüssiger Form auf das Verpackungsmaterial sterilisiert wird, bevor es zu einer fertigen Packung umgeformt wird.
- Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt in der Realisierung eines Verfahrens zum Verbinden einer Greifvorrichtung mit einer Bahn oder flächigem Verpackungsmaterial, wobei dieses Verfahren es ohne Umstände ermöglicht, das Verpackungsmaterial mittels eines Sterilisiermittels in flüssiger Form in Verpackungmaschinen herkömmlichen Typs zu sterilisieren.
- Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt darin, ein Verfahren zum Verbinden einer Greifvorrichtung mit einer Bahn oder flächigem Verpackungsmaterial zu realisieren, wobei es das Verfahren erlaubt, die Greifvorrichtung zuverlässig und flüssigkeitsdicht in dem Verpackungsmaterial zu verankern.
- Diese und andere Aufgaben sind nach der vorliegenden Erfindung dadurch erreicht, daß ein Verfahren zum Verbinden einer Greifvorrichtung mit einer Bahn oder flächigem Verpackungsmaterial mit flüssigkeitsdichten Flächen dadurch gekennzeichnet ist, daß das Verpackungsmaterial mit einem Durchgangsloch versehen ist, in das eine Verankerungseinrichtung 4 eingefügt und mit beiden flüssigkeitsdichten Flächen des Verpackungsmaterials flüssigkeitsdicht versiegelt ist, wobei die Verankerungseinrichtung nach der Bearbeitung des Verpackungsmaterials mit der Greifvorrichtung verbunden wird.
- Bevorzugte Ausführungsbeispiele des Verfahrens nach der vorliegenden Erfindung erhielten weiter die in den beigefügten Unteransprüchen offenbarten kennzeichnenden Merkmale.
- Dadurch, daß das Verpackungsmaterial zuerst mit einer Verankerungseinrichtung versehen wird, die ungehindert durch die Sterilisierungs- und Formvorrichtungen aus dem Stand der Technik laufen kann, und die Verankerungsvorrichtung erst dann mit der eigentlichen Greifvorrichtung verbunden wird, werden die oben umrissenen Nachteile bei der Sterilisierung und der Handhabung der Bahn oder des flächigen Materials umgangen, wobei gleichzeitig die Fixierung der Verankerungseinrichtung und der Greifvorrichtung äußerst zuverlässig und im Ergebnis gut zum Aufreißen von Öffnungsanordnungen bei Arten von Verpackungsmaterial geeignet, die relativ schwer zu reißen sind.
- Nun wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Verfahrens nach der vorliegenden Erfindung unter besonderer Bezugnahme auf die beigefügte schemtische Zeichnung genauer beschrieben, die nur die unbedingt zum Verständnis der Erfindung notwendigen Einzelheiten veranschaulicht.
- In der beigefügten Zeichnung zeigen
- Fig. 1 einen Querschnitt durch einen Abschnitt des VerPakkungsmaterials vor dem Anbringen einer Verankerungseinrichtung;
- Fig. 2 das Verpackungmaterial von Fig. 1 nach dem Anbringen der Verankerungseinrichtung;
- Fig. 3 in einem kleineren Maßstab einen Abschnitt des Verpakkungsmaterials, der gemäß dem Verfahren nach der vorliegenden Erfindung mit einer Greifvorrichtung versehen wurde; und
- Fig. 4 im teilweisen Querschnitt einen Abschnitt des flächigen Verpackungsmaterials, der mit einer Öffnungsanordnung mit einer Greifvorrichtung versehen ist, die gemäß dem Verfahren nach der vorliegenden Erfindung hergestellt wurde.
- Unter Bezugnahme auf die Zeichnung ist in Fig. 1 ein oft bei der Herstellung von flüssigkeitsdichten Packungen des Wegwerftyps zur einmaligen Verwendung, z.B. Packungen oder Kartons für Milch, Saft oder ähnlichem verwendetes Verpackungsmaterial gezeigt; es weist im wesentlichen eine Mittellage 1 aus einem Trägermaterial, z.B. Papier oder geschäumtem Kunststoff auf, die auf jeder Seite mit flüssigkeitsdichten Lagen 2 aus thermoplastischem Material, z.B. Polyethylen beschichtet ist. Zur Durchführung des Verfahrens nach der vorliegenden Erfindung ist das Verpackungsmaterial an geeigneten Stellen mit einem Durchgangsloch 3 versehen, dessen Durchmesser variieren kann, der aber bevorzugt in der Größenordnung zwischen 3 und 10 mm liegen sollte.
- Eine Verankerungseinrichtung 4 zum Anbringen in dem Loch 3 hat einen Durchmesser, der im wesentlichen dem Durchmesser des Loches entspricht, und weist einen relativ flachen Kopf 5 mit größerem Durchmesser auf. Die Verankerungseinrichtung 4 ist bevorzugt aus einem thermoplastischen Material des gleichen Typs wie das thermoplastische Material hergestellt, das in den beiden Außenschichten 2 des Verpackungsmaterials enhalten ist, d.h. Polyethylen.
- Nach dem Anbringen der Verankerungseinrichtung 4 in dem Loch 3 werden sowohl die Verankerungseinrichtung als auch die umgebenden Bereiche der beiden äußeren thermoplastischen Lagen des Verpackungsmaterials auf die Schmelztemperatur erwärmt, wonach (nicht gezeigte) Preßwerkzeuge die Verankerungseinrichtung 4 von beiden Richtungen zusammenpressen, so daß das thermoplastische Material ausfließt und auch auf der gegenüberliegenden Seite des Verpackungsmaterials 1 einen Kopf ausbildet. Die Verankerungseinrichtung 4 wird am Ort "vernietet" und an beide thermoplastischen Außenlagen 2 des Verpackungsmaterials 1 heißversiegelt, so daß vollkommen flüssigkeitsdichte Versiegelungen erhalten werden, die verhindern, daß das Sterilisiermittel oder der Packungsinhalt unter die zwei Köpfe der Verankerungseinrichtung 4 eindringt und in die zentrale Trägerlage 1 des Verpackungsmaterials gelangt. Durch die Wahl einer geeigneten Ausgestaltung für die Arbeitsflächen der Werkzeuge, die zum Formen der beiden Köpfe 5 der Verankerungseinrichtung 4 verwendet werden, wird sichergestellt, daß diese Köpfe eine flache, längliche Form aufweisen, die sich dicht mit den Außenflächen des Verpakkungsmaterials deckt. Durch die Verwendung einer relativ hohen Druckkraft bei dem Formvorgang kann darüberhinaus die zentrale Trägerlage 1 des Verpackungsmaterials etwas zusammengepreßt werden, so daß die Köpfe 5 der Verankerungsvorrichtung 4 tatsächlich keine Verdickung des Materials mit sich bringen, sondern völlig bündig zu der Oberflächenlage 2 des Verpackungsmaterials liegen können. So wird sichergestellt, daß das mit den Verankerungseinrichtungen 4 versehene Verpackungsmaterial ungehindert sowohl durch verschiedene Vorrichtungen zum Verarbeiten und Sterilisieren als auch durch Walzen und Führungen laufen kann, die zum Umformen des Materials zu einzelnen Packungen oder Kartons erforderlich sind.
- Wenn das Verpackungsmaterial mit den Verankerungseinrichtungen 4 versehen worden ist, die im wesentlichen nach der in Fig. 2 gezeigten Einrichtung geformt sind, dann wird das Material der gewünschten Bearbeitung unterzogen, beispielsweise dem Formen zu Packungen oder der Sterilisierungsbehandlung. Wenn das Verpackungsmaterial in Form einer Bahn oder eines Bogens in Kontakt mit einem Sterilisiermittel in flüssiger Form, z.B. Wasserstoffperoxid gebracht wird, dann haftet dieses an allen Außenflächen nicht nur der beiden äußeren Kunststofflagen 2 des Verpackungsmaterials, sondern auch an den Köpfen 5 der Verankerungseinrichtung 4. Das Sterilisiermittel kann jedoch nicht unter die Köpfe der Verankerungseinrichtung eindringen. Dadurch wird auch sichergestellt, daß das Sterilisiermittel nach der gewünschten Behandlungszeit beispielsweise durch die Verwendung von Quetschwalzen und sogenannten Luftmessern, d.h. konzentrierten Heißluftvorhängen vollständig von der Materialbahn entfernt werden kann. Nach der Sterilisierung des Verpackungsmaterials wird normalerweise das Umformen zu Packungen durchgeführt, die im vollständig oder teilweise fertigen Zustand mit dem gewünschten Inhalt gefüllt und dann versiegelt werden. Solche Operationen werden auf herkömmliche Weise durchgeführt; folglich wird hier auf die europäische Patentschrift EP 91 712 zur weiteren Information verwiesen.
- Nach der Sterilisierung des Verpackungsmaterials und/oder der formenden Bearbeitung werden die Greifvorrichtungen 6 (Fig. 3) an dem Verpackungsmaterial an den Stellen angebracht, wo das Material mit den Verankerungseinrichtungen 4 versehen worden ist. Die Greifeinrichtungen 6, die als Zugring oder ähnliches ausgebildet sein können, sind aus einem thermoplastischen Material hergestellt, das leicht an der Verankerungseinrichtung 4 versiegelt werden kann und bevorzugt aus dem gleichen Materialtyp, z.B. Polyethylen besteht.
- Durch die Verwendung des oben offenbarten Verfahrens wird nicht nur eine zuverlässige Befestigung der Greifvorrichtung 6 an dem einen Kopf 5 der Verankerungseinrichtung 4 erhalten, sondern auch der eigentlichen Verankerungseinrichtung in dem Verpackungsmaterial, was außerordentlich wichtig ist, wenn z.B. die Greifvorrichtung 6 als Zugring in einer Öffnungsanordnung des Typs verwendet werden soll, bei dem ein Teil des Verpackungsmaterials abgerissen wird, wenn die Verpackung oder der Karton selbst geöffnet wird. Solche Öffnungsanordnungen sind auf diesem Gebiet wohlbekannt und weisen im wesentlichen einen zu öffnenden Bereich in der Wand der Verpackung auf, wobei der Bereich durch eine Reißlinie abgegrenzt ist, z.B. in Form einer Perforation 7, die sich teilweise durch das Verpackungsmaterial 1 erstreckt und in einem geschlossenen Bogen um den Bereich verläuft, der geöffnet werden soll. Durch die Gestaltung des Kopfes 5 der Verankerungseinrichtung 4 auf solche Weise, daß sein Rand teilweise an die oben erwähnte Abschwächungslinie angrenzt, wird die Einleitung der Reißoperation erleichtert, wodurch das Risiko weiter vermindert wird, daß die Öffnungsfunktion nicht zufriedenstellend erfüllt wird.
- Das Verfahren nach der vorliegenden Erfindung zum Durchführen des Anbringens der Greifvorrichtung in zwei Stufen ermöglicht auch, daß Packungen mit einer äußeren Greifvorrichtung vorgesehen sind, die unter Verwendung chemischer Mittel sterilisiert worden sind, was bisher nicht möglich war. Das Anbringen der Verankerungseinrichtung 4 vor der Sterilisierung des Materials bedeutet keine Behinderung und bringt keine Nachteile mit sich, sei es bei der Sterilisierung des Materials oder bei den anderen Handhabungs- und Bearbeitungsoperationen, die am Formen der Packung beteiligt sind, und die auf diese Weise angebrachte Verankerungseinrichtung 4 bildet einen hervorragenden Verankerungspunkt für das nachfolgende Anbringen der Greifvorrichtung 6, was leicht durch Erwärmen und Zusammendrücken des einen Endes der Greifvorrichtung und des Kopfes der an der Außenseite der Packung angeordneten Verankerungseinrichtung durchgeführt werden kann.
Claims (5)
1. Verfahren zum Verbinden einer Greifvorrichtung mit einer
Bahn oder flächigem Verpackungsmaterial mit
flüssigkeitsdichten Flächen, bei dem das Verpackungsmaterial (1) mit einem
Durchgangsloch (3) versehen ist, in das eine
Verankerungseinrichtung (4) eingefügt ist, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verankerungseinrichtung (4) mit beiden
flüssigkeitsdichten Flächen des Verpackungsmaterials (1)
flüssigkeitsdicht versiegelt ist, wobei die Verankerungseinrichtung (4)
nach der Bearbeitung des Verpackungsmaterials mit einer
Greifvorrichtung (6) verbunden wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verankerungseinrichtung (4) aus einem thermoplastischen
Material besteht, das mit beiden flüssigkeitsdichten Flächen
des Verpackungsmaterials (1) vernietet und heißversiegelt
ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Verpackungsmaterial (1) nach dem Anbringen der
Verankerungseinrichtung (4) mit einem chemischen Sterilisiermittel
in Kontakt gebracht wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verankerungseinrichtung (4) nach dem
Sterilisierungsvorgang mit der vorgefertigten Greifvorrichtung (6) verbunden
wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verankerungseinrichtung (4) in
einem Teil des Verpackungsmaterials (1) angeordnet ist, der
als Öffnungsanordnung dient.
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