DE681757C

DE681757C - Process for softening and elasticizing plastics containing proteins

Info

Publication number: DE681757C
Application number: DED67430D
Authority: DE
Original assignee: Deutsche Hydrierwerke AG
Current assignee: Deutsche Hydrierwerke AG
Priority date: 1934-02-01
Filing date: 1934-02-01
Publication date: 1939-09-30

Description

Verfahren zum Weich- und Elastischmachen von eiweißhaltigen Kunststoffen Es ist bekannt, daß Gebilde aus Eiweißstoffen, wie Gelatine, Leim, Casein, Albumin u. dgl., oder Kunststoffe, die die genannten Eiweißstoffe enthalten, in getrocknetem Zustande meistens eine harte und spröde Beschaffenheit besitzen. Um solchen Kunstgebilden Weichheit, Geschmeidigkeit oder Elastizität zu verleihen, behandelt man sie mit Glycerin oder setzt zu den Eiweißstoffen vor der Verformung Glycerin hinzu. Das Glycerin als äußerst stark hygroskopisches Mittel erhält die Eiweißsubstanz in einem gewissen Quellungszustand und gibt den damit hergestellten Produkten die erforderliche Weichheit und Elastizität.Process for making proteinaceous plastics soft and elastic It is known that structures made from protein substances such as gelatine, glue, casein, albumin and the like, or plastics containing the proteins mentioned, in dried form Conditions usually have a hard and brittle nature. About such artifacts To give them softness, suppleness or elasticity, they are treated with Glycerine or add glycerine to the proteins before shaping. That As an extremely hygroscopic agent, glycerine preserves the protein substance in one certain state of swelling and gives the products manufactured with it the necessary Softness and elasticity.

Die Anwendung des Glycerins weist aber insofern Nachteile ,auf, als es sehr schwierig ist, mittels Glycerin die gewünschten physikalischen Eigenschaften der Produkte gleichmäßig zu erhalten, da schon die geringen Feuchtigkeitsschwankungen der Luft die mit Glycerin verarbeiteten Eiweißstoffgebilde infolge der wasseranziehenden Wirkung des Glycerins in den meisten Fällen sehr ungünstig beeinflussen. Hierzu kommt noch, daß die Glycerin und Wasser enthaltenden Gebilde sehr leicht verderben, schimmeln oder faulen, da verdünnte Glycerinlösungen die Ze ung begünstigen. Man hat versucht, in den sulfurierten Ölen und Fetten, d. h. den sog. Türkischrotö.len, einen Ersatz für das Glycerin zu finden. Die sulfurierten Öle sind aber immer noch ziemlich wasserempfindlich, zeigen leicht Alterungs- und Zersetzungserscheinungen und wirken dadurch schädlich auf die Eiweißstoffe.However, the use of glycerol has disadvantages insofar as It is very difficult to use glycerin to achieve the desired physical properties of the products evenly because of the low fluctuations in humidity In the air, the protein structures processed with glycerine as a result of the water-attracting properties In most cases, the effect of the glycerine will be very unfavorable. For this there is also the fact that the structures containing glycerine and water spoil very easily, mold or rot, as dilute glycerine solutions favor the display. Man has tried in the sulfurized oils and fats, i. H. the so-called Turkish red oil, to find a substitute for the glycerin. The sulfurized oils are still there though quite sensitive to water, easily show signs of aging and decomposition and thus have a harmful effect on the proteins.

Die Erfindung besteht nun darin, daß man zum Weich- und Elastischmachen von eiweißhaltigen Kunststoffen aus Gelatine, Leim, Casein und Albumin den genannten Stoffen höhermolekulare aliphatische Alkohole mit 6 oder mehr Kohlenstöffatomen im Molekül bzw. deren Äther oder Ester mit organischen Carbopsäuren, welche höchstens t z Kohlenstoffatome im Molekül enthalten, allein oder im Gemisch zusetzt, gegebenenfalls in Verbindung mit hygroskopischen organischen oder anorganischen Verbindungen.The invention now consists in the fact that one to soften and elasticize of protein-containing plastics made from gelatine, glue, casein and albumin, the aforementioned Substances higher molecular weight aliphatic alcohols with 6 or more carbon atoms in the molecule or their ethers or esters with organic carbopic acids, which are at most t z contain carbon atoms in the molecule, added alone or in a mixture, optionally in connection with hygroscopic organic or inorganic compounds.

Die Verwendung der genannten Stoffe erfolgt mit Vorteil in Form von Emulsionen, wobei man beispielsweise die äußerst beständigen Sulfonate der Fettalkohole oder auch andere Stoffe als Emulgatoren verwendet, oder auch in Form von Lösungen in wasserlöslichen ein- oder mehrwertigen Alkoholen, deren Äthern oder Estern. Dabei können diese Lösungsmittel in verschiedenster Kombination verwendet werden. Auch erweist sich ein Zusatz von Butanol zu den genannten Substanzen als sehr vorteilhaft, da dadurch die Löslichkeit der Mischungen erhöht wird. Zu dem gleichen Zweck können auch Ketone verwendet werden: Die genannten höhermolekularen Alkohole sowie deren Derivate besitzen vorzügliche Weichmachungswirkung. Sie sind außerdem wenig wasserlöslich und infolgedessen unauslaugbar, von neutralem Charakter, beständig und neigen daher nicht zur Zersetzung. Ferner sind diese Mittel unschädlich, unempfindlich gegen Feuchtigkeitsschwankungen und erleiden keine Verderbnis oder Fäulnis.The substances mentioned are advantageously used in the form of Emulsions, for example the extremely stable sulfonates of fatty alcohols or other substances used as emulsifiers, or in the form of solutions in water-soluble mono- or polyhydric alcohols, their ethers or esters. Included these solvents can be used in a wide variety of combinations. Even proves an addition of butanol to the substances mentioned very advantageous, as this increases the solubility of the mixtures. to Ketones can also be used for the same purpose: The higher molecular weight mentioned Alcohols and their derivatives have an excellent softening effect. they are also not very soluble in water and consequently not leachable, of neutral character, stable and therefore do not tend to decompose. Furthermore, these agents are harmless, insensitive to moisture fluctuations and do not deteriorate or Putrefaction.

Als Alkohole kommen für die vorliegenden Zwecke z. B. in Betracht: Octylalkohol, Laurylalkohol, das Alkoholgemisch, welches durch Reduktion von Kokos- bzw. Palmkernölfettsäure erhalten wird, Oleinalkohol, die in den Seetierölenenthaltenen ungesättigten Alkohole u. dgl. Für die Zwecke des vorliegenden Verfahrens geeignete Derivate der genannten Alkohle sind z. B. Octylbutyl-,äther, Dodecylmonoglycoläther, Dodecyllactat, Oleylbutyrat.As alcohols come for the present purposes, for. B. Consider: Octyl alcohol, lauryl alcohol, the alcohol mixture obtained by reducing coconut and palm kernel oil fatty acid, oleic alcohol contained in the marine animal oils unsaturated alcohols and the like suitable for the purposes of the present process Derivatives of the alcohols mentioned are, for. B. Octylbutyl, ether, dodecyl monoglycol ether, Dodecyl lactate, oleyl butyrate.

Es ist bereits vorgeschlagen worden, Fette, öle u. dgl. eiweißhaltigen Stoffen zuzusetzen, um diesen größere Weichheit und Elastizität zu verleihen. Angestellte Vergleichsversuche mit den erfindungsgemäß. beschriebenen Produkten haben ergeben, daß diese Stoffe eiweißhaltigen Gebilden eine größere Wasserfestigkeit und Wasserbeständigkeit zu verleihen vermögen. Beispiel i Einer Gelatineschmelze der üblichen Zusammensetzung werden zur Erhöhung der Geschmeidigkeit 8 % Oleinalkohol einverleibt, welcher zweckmäßig in Form einer methylalkoholischen Lösung verwendet wird. Die Menge des angewandten Methylalkohols wird derart bemessen, daß bei der ZugÜe zu der Schmelze keine nennenswerte Ausfällung von Eiweiß entsteht. An Stelle des OleinaIkohols kann auch in - einer Menge von etwa 1 o % der Gesamtmasse Cetylmonoglykoläther in Isopropylalkohol gelöst angewendet werden. Die aus dieser Schmelze durch Ausgießen und Erstarrenlassen erhältlichen Gelatineprodukte zeigen bei guter Elastizität große Unempfindlichkeit gegenüber Feuchtigkeit und Zersetzungserscheinungen. Beispiel e Eine Caseinkunstmasse von guter Elastizität erhält man dadurch, daß man bei der Herstellung derselben nach bekannten Verfahren einen Zusatz von 5 % Oleinacetat verwendet, welches in einer Mischung von gleichen Teilen Isopropylalkohol und Butanol gelöst ist. Die erhaltenen Produkte lassen sich mit Vorteil auf bekannte technische Bedarfsartikel verarbeiten, ,welche sich besonders durch gute Haltbarkeit und Widerstandsfähigkeit gegen äußere Einflüsse auszeichnen. An Stelle der Oleinacetatliösung kann man aber auch 1 o olo einer Lösung von hochmolekularen Fettalkoholen, z.B. Cetylalkohol und Octadecylalkollol in Cetylac:etat, Verwenden. Dieses wachsartige Gemisch wird zweckmäßig vorher mittels handelsüblichem Fettalkoholsulfonat in eine wässerige Emulsion übergeführt und in dieser Form angewendet. Beispiel 3 Eine Belagmasse, wie sie für die Herstellung von Vervielfältigungsschablonen auf Gelatinebasis verwendet werden kann, kann nach folgendem Ansatz gewonnen werden: 23,5 Teile einer 22%igen wässerigen Gela- . tinelösung, 6,0 - eines Gemisches aus Cetylalkohol und Octadecylalkohol, 7,5 - Oleylmonoglykoläther, 3,0 - Octylmonoglycerinäther, 3,0 - Bolus, 12,0 - Wasser. Die Masse wird in üblicher Weise auf eine geeignete Unterlage, z. B. Japanseidenpapier, aufgetragen.It has already been proposed to add fats, oils and the like to protein-containing substances in order to give them greater softness and elasticity. Comparative tests carried out with those according to the invention. The products described have shown that these substances are able to give protein-containing structures greater water resistance and water resistance. Example i To increase the suppleness of a gelatin melt of the usual composition, 8% oleic alcohol is incorporated, which is expediently used in the form of a methyl alcoholic solution. The amount of methyl alcohol used is such that no significant precipitation of protein occurs when adding to the melt. Instead of the oleic alcohol, it is also possible to use cetyl monoglycol ether dissolved in isopropyl alcohol in an amount of about 10% of the total mass. The gelatin products obtainable from this melt by pouring out and allowing it to solidify show, with good elasticity, great insensitivity to moisture and signs of decomposition. Example e A casein synthetic mass of good elasticity is obtained by using an addition of 5% oleic acetate, which is dissolved in a mixture of equal parts of isopropyl alcohol and butanol, in the manufacture of the same by known processes. The products obtained can be processed with advantage on known technical commodities, which are particularly characterized by good durability and resistance to external influences. Instead of the oleic acetate solution, however, a solution of high molecular weight fatty alcohols, for example cetyl alcohol and octadecyl alcohol in Cetylac: etat, can also be used 1 o olo. This waxy mixture is expediently converted into an aqueous emulsion beforehand using commercially available fatty alcohol sulfonate and used in this form. Example 3 A covering material, as it can be used for the production of duplication stencils based on gelatin, can be obtained according to the following approach: 23.5 parts of a 22% aqueous gel . tin solution, 6.0 - a mixture of cetyl alcohol and octadecyl alcohol, 7.5 - oleyl monoglycol ether, 3.0 - octyl monoglycerin ether, 3.0 - bolus, 12.0 - water. The mass is in the usual way on a suitable surface, for. B. Japanese tissue paper applied.

Claims

PATENT CLAIM: Process for making proteinaceous products soft and elastic Plastics made from gelatine, glue, casein and albumin, characterized in that one of the substances mentioned higher molecular weight aliphatic alcohols with 6 or more Carbon atoms in the molecule or their ethers or esters with organic carboxylic acids, which contain a maximum of 12 carbon atoms in the molecule, alone or in a mixture clogs.