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Wärmekraftmaschine mit einer tropfbaren Flüssigkeit als Arbeitsstoff
Zur Zeit werden Wärmekraftmaschinen ausschließlich mit Gas oder mit Dampf betrieben
und mit Leistungen von tausenden Pferdestärken in. einem Zylinder gebaut. Es sind
zwar einige Versuche unternommen worden, um die tropfbaren Flüssigkeiten in Wärmekraftmaschinen
nutzbar zu machen, jedoch ohne praktischen Erfolg. Die meisten Versuche sind aus
dem Stadium unklarer Aufgabestellun.g nicht her-, ausgekommen. Bei einem wird die
Arbeitsflüssigkeit (zähes Maschinenöl) außerhalb des Arbeitszylinders erhitzt und
bei jedem Kreislauf durch den Arbeitszylinder, Niederdruckspeicher, Wärmeaustauscher,
evtl. Kühler, Pumpe, Hochdruckspeicher, Wärmeaustauscher und Erhitzer, also insgesamt
durch sieben oder acht Vorrichtungen, teilweise mit Ventilen und Wärmeaustauschräh7-sn,
was sehr große Verluste hervorrufen m@uß, durchgeleitet. Bei jedem Kreislauf wird
der hohe Betrag der Restwärme .ausgepufft. Demnach darf bezweifelt werden, ob die
Maschine ihre eigenen Widerstände zu überwinden vermag. Diese Maschine wird also
durch einen Kreisprozeß mit hoher Arbeitstemperatur, großer Auspuffwärme, Abdrosselung
des Arbeitsdruckes ohne Ausnutzung der Ausdehnung des Arbeitsstoffes und durch umständlichen
Kreislauf des Arbeitsstoffes gekennzeichnet. Die vorliegende Erfindung sieht für
die Maschine einen vollen Kreisprozeß vor und einen einfachen Kreislauf der Arbeitsflüssigkeit
mit niedriger Arbeitstemperatur, wodurch die Ausbeute der -Wärme vexbessert, die
Verluste verkleinert werden und außerdem noch die Möglichkeit gegeben wird, auch
kleine Temperaturgefälle, z. B. der technischen Abwärme, auszunutzen.
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Weil die Flüssigkeiten ein größeres spez. Gewicht und eine größere
spei. Wärme als die Gase besitzen, fallen die Dimensionen der Flüssigkeitsmaschinen
kleiner als die der Gasmaschinen aus. Z. B. bei einem Temperaturgefälle im Kreisprozeß
von i' C und bei 9o U/min (doppelt wirkende Schiffsmaschine) wird ein idealer Motor
mit Wasser als Arbeitsstoff für i cbm Arbeitsraum -
= 17 500 PS/cbm leisten, wogegen ein Gasmotor bei denselben Bedingungen nur
PS/cbm hergeben kann. Zum Vergleich sei eine 75o-PS-Schiffsdieselmaschine angeführt,
die 1650 PS/chm leistet, was beim Wirkungsgrad 0,37 und 200o° Temperaturgefälle
etwa PS/cbm auf ein Grad Temperaturgefälle
ausmacht.
Daraus folgt die Möglichkeit der wirtschaftlichen Ausnutzung
geringer Temperaturgefälle. Die geringe Arbeitstemperatur macht bei diesen in erster
Linie die Zylinderkühlung überflüssig, was den Wirkungsgrad der Maschine in hohem
Grade verbessert. Die Kühlverluste machen z. B. beim Dieselmotor etwa 28% des gesamten
Wärmeverbrauches aus. Das Einsparen dieser Verluste allein würde den Diesehvirkungsgrad
von 0,37 auf 0,51 erhöhen.
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Außer diesen besitzen die Flüssigkeitsmaschinen noch weitere Vorzüge,
die Seeiter unten beschrieben werden.
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Der Schwerpunkt der Gasmaschinenkreisprozesse liegt in den hohen Arbeitstemperaturen,
der der Flüssigkeitsmaschinen im Gebiet der Drücke. Wärmemechanisch bedeutet dies
einen Vorzug der Flüssigkeitsmaschinen, weil die elastischen Kräfte entgegen der
Wärme durch Leitung in den Körpern nicht verlorengehen können. Was aber die absolute
Höhe der Arbeitsdrücke anbelangt, so ist es möglich, den flüssigen Arbeitsstoff
so zu wählen, daß seine physikalischen Eigenschaften den gestellten Biediügungen
hinsichtlich Temperatur- und Druckgefälle in den Kreisprozessen entsprechen. Auch
in dieser Hinsicht besitzen die Flüssigkeiten einen Vorzug gegenüber den Gasen,
weil die ersteren eine größere Auswahl für die Arbeitsstoffe liefern als die Gase.
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An der äußersten Stelle in bezug auf Raumveränderlichkeit durch Wärme
steht gegenüber den Gasen das Wasser. Zwischen diesem und den Gasen gibt es eine
Reihe, die in der Abstufung ihrer diesbezüglichenEigenschaften eine Kette bilden;
einige von diesen sind Wasser, Quecksilber, Glycerin, Petroleum, Alkohol und Äther.
Ferner können auch verschiedene verflüssigte Gase, wie Ammoniak, Kohlendioxyd, Sauerstoff;
Stickstoff, Wasserstoff, Argon, Helium, verwendet werden.
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Wegen des Abweichens der physikalischen Eigenschaften der Flüssigkeiten
von denen der Gase muß_ ,auch die technische Ausführung der Flüssigkeitsmaschinen
von der der Gasmaschinen verschieden sein. Erstens ist es zweckmäßig, bei Flüssigkeiten
mit geringer Raumveränderlichkeit, welche einen großen schädlichen Raum im Arbeitszylinder
zur Folge hat, den Kreisprozeß im Innern des mit dem Arbeitsstoff ausgefüllten Raumes
durchzuführen. Dies wird dadurch erreicht, daß der mit Rohren durchsetzte Arbeitsstoff
stets im Arbeitsraum verbleibt und sein Wärmezustand durch Vermittlung einer Hilfsflüssigkeit
beeinflußt wird. Dieses Verfahren erspart es, große Mengen erhitzter und komprimierter
Flüssigkeiten aus den außerhalb des Arbeitszylinders liegenden Behältern durch Ventile
in den Arbeitsraten einzuführen, was mit hydraulischen Stößen und Wärmeverlusten
in den Rohrleitungen und mit Druckverlusten in den Ventilen verbunden wäre. Die
Erwärmung der Arbeitsflüssigkeit kann, evtl. mit entsprechend überhitzter Hilfsflüssigkeit
bei beliebigem geeignetem Druck oder durch andere bekannte Verfahren, z. B. durch
Verbrennung, durchgeführt werden, was eine große Vereinfachung der Ausführung darstellt.
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Über :einer gewissen Grenze, bei der die wärmemechanischen. Eigenschaften
der Flüssigkeiten denen der Gase sich nähern und die Arbeitsdrücke nicht groß sind,
kann das Erhitzen und Vorverdichten des Arbeitsstoffes wie in bekannten Maschinen
außerhalb des Arbeitsraumes stattfinden.
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Gemäß den allgemeinen Eigenschaften der wärmemechanischenKreisprozesse
werden diese zwischen zwei Grenztemperaturen durchgeführt. Die höhere Temperatur
wird durch die vorhandene Wärmequelle, durch die Art des Kreisprozesses und durch
die Grenzen der Wärmeausnutzung bestimmt. Bei geschlossenen Kreisprozessen muß ein
etwaiger Wärm@eüberschuß aus dem Arbeitsstoff künstlich entfernt werden. Ebenso
muß bei der Verdichtung nach einer isothermischen Zustandsänderung Kühlung vorgenommen
werden. Demnach braucht ein neuer Kreisprozeß im allgemeinen neben einem Wärme-
noch einen Kälteträger. Hier sind also vier Flüssigkeiten erforderlich: der Arbeitsstoff,
der den Arbeitsraum füllt und in dem sich der Kreisprozeß vollzieht, der Hilfsarbeitsstoff,
der dem Arbeitsstoff Wärme zuführt, der Wärmeträger, der als Energiequelle dient
und der dem Kreisprozeß durch Vermittlung des Hilfsstoffes Wärme liefert, und schließlich
der Kälteträger, der die überflüssige Wärme aus dem Kreisprozeß aufnimmt oder für
Temperaturhaltung bei bestimmten Zustandsänderungen sorgt. Erfindungsgemäß ist der
Arbeitsstoff eine tropfbare Flüssigkeit oder ein Gemisch aus tropfbaren Flüssigkeiten.
Die übrigen können ebenfalls tropfbare Flüssigkeiten, entweder Gase oder Dämpfe
oder deren Gemisch, sein. Bei Erwärmung des Arbeitsstoffes außerhalb des Arbeitsraumes
fällt die Hilfsflüssigkeit weg. Im Sonderfall können als Wärmeträger und Hilfsarbeitsstoff
Verbrennungsgase verwendet werden.
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Die Erfindung ist schematisch an einem Ausführungsbeispiel auf der
Zeichnung dargestellt, -und zwar bedeuten Abb.1 eine Kolb.enflüssigkeitsmaschine
in senkrechtem Schnitt, Abb.z das Arbeitsdiagramm dieser Maschine, Abb.3 ein Diagramm,
Abb. q. das Regeldiagramm der Maschine nach Abb. 1,
Abb. 5 eine
Kolbenmaschine nach Abb. i mit Heizung durch Verbrennungsgase, Abb. 6 ein Zweistufendiagramm.
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Die Flüssigkeitsmaschine (Abb. i) wird beispielsweise nach dem schematischen
mechanischen Diagramm (Abb.2) betrieben. Entsprechend diesem Kreisprozeß soll die
Flüssigkeit vom Anfangszustand A zuerst isothermisch nach AB verdichtet werden.
Vom Punkt B an wird die Flüssigkeit z. B. bei p konstant bis zum Punkt C erwärmt,
von wo an die adiabatische Ausdehnung anfängt. Die Elemente des Kreisprozesses sind
so gewählt, daß die Flüssigkeit am Ende der Ausdehnung wieder den Ursprungszustand
erreicht.
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Es können für den Betrieb der Flüssigkeitsmaschinen auch andere beliebige
Kreisprozesse verwendet werden. Will man jedoch weitere Wärmeverluste vermeiden,
so muß der Kreisprozeß grundsätzlich zum Ursprungszustand innerhalb der Ausdehnungsadiabate
zurückkehren, ferner muß zur Erhöhung der Energiekapazität des Kreisprozesses die
Verdichtung isothermisch verlaufen.
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Die Steuerung der Maschine erfolgt beispielsweise nach dem schematischen
Steuerdiagramm (Abb.4). Nach diesem erfolgt die isothermische Verdichtung angenähert
bei i 8o° des Kurbelweges (Abb.2). Weiter folgt das Aufheizen der Flüssigkeit während
a° und die adiabatische Ausdehnung während (3° des Kur belweges.
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Die Flüssigkeitsmaschine (Abb. i) besteht aus einem beliebig gestalteten
Heizraum i, der mehrere zweckmäßig von innen und außen mit Wärmeschutz versehene
kleinere Zylinder aufnimmt und welcher dem schädlichen Raum der Dampfmaschinen entspricht,
ferner aus einem Ausdehnungsraum 2, in dem der Kolben sich bewegt. Der Kolben 3
ist durch einen Kreuzkopf 4, Pleuelstange 5, Kurbel 6 mit der Welle 7, die im Gestell
8 ,gelagert ist, verbunden. Im Heizraum ist der Wärme. austauscher 9 eingebaut.
Die Volumina der Räume i und 2 sind so gewählt, daß der erste Raum von der Flüssigkeit
bei höchster-Druck (Punkt B des Diagramms 2) ausgefüllt wird. Das - entspannte Volumen
wird von der ausgedehnten Flüssigkeit (Punkt A) eingenommen.
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An den Arbeitsraum i ist eine Pumpe io mit Saugleitung i i, Saugventil
12, welches bei senkrechter Stellung des Hebels 31 stets offen gehalten wird, und
eine Druckleitung 13 mit Druckventil 13a angeordnet. Außerdem ist noch eine an die
Leitung 13 angeschlossene Leitung 14 mit Ventil 15 angebaut. Die Leitungen i i und
14 münden im Behälter 16. Zweckmäßig wird die die Pumpe i o antreibende Kurbel
17 um Co' zu der Hauptkurbel versetzt. An den Kolben 3 ist ein zweiter Kolben
18, der im Zylinder i9 sich bewegt und zum Anlassen der Maschine dient, angebaut.
Diese Hilfsmaschine ist hier als eine doppelt wirkende dargestellt und kann z. B.
vermittels komprimierter Luft oder Dampf aus einem Behälter 2o durch öffnen des
Ventils 21, welches das Druckmittel z. B. durch einen Muschelschieber 22 leitet,
betätigt werden.
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An den Hauptwärmeaustauscher 9 sind zwei weitere Hilfswärmeaustauscher
(der Kühler 23 und der Erhitzer 24) angeschlossen. Diese sind z. B. durch zwei Ventile
26 und 25 oder durch weitere zwei Ventile 27 und 28 voneinander getrennt. Pumpen
29 und 3o dienen zur Bewegung der Hilfsflüssigkeit.
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Die sämtlichen Wärmeaustauscher können nicht nur als auf der Zeichnung
schematisch dargestellte Einrohrschlangen ausgeführt, sondern in mehrere parallel
oder hintereinandergeschaltete Gruppen unterteilt werden. Außerdem kann zwecks besserer
Wärmedurchleitung die Arbeitsflüssigkeit im Arbeitsraum künstlich in Umlauf versetzt
werden.
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Der Wärmeaustauscher 24 wird durch eine vorhandene Wärmequelle, z.
B. durch Verbrennungsgase oder durch andere Quellen, einzeln, gleichzeitig oder
abwechselnd hintereinander erwärmt. Die zugeführte Wärmemenge kann in beliebiger
Art geregelt werden, z. B. durch einen Drehzahlregler, durch einen Temperaturregler,
durch einen Leistungsregler, unmittelbar oder durch Vermittlung von Hilfsmotoren
oder durch Einstellen von Hand usw, Der Wärmeaustauscher 23 sorgt für die Temperaturhaltung
der Kühlflüssigkeit. Zu diesem Zweck können ebenfalls natürliche Kühlstoffe (Wasser,
Luft) oder auch künstliche Kühlung durch Verbrauch von mechanischer Arbeit in einem
Kälteprozeß verwendet werden. .
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Die Wirkungsweise der Maschine mit gemeinsamer Flüssigkeit für die
Heizung und für die Kühlung erfolgt in der Art, daß die Flüssigkeit z. B. zuerst
für die isothermische Kühlung verwendet wird, indem sie in den Zylinder i aus dem
Kühler 23 nach öffnen des Ventils 26 durch die Pumpe 3o bei zurückgehendem Kolben.
der Pumpe 29 geschickt wird. Nach Schließen des Ventils 26 und nach öffnen des Ventils
25 strömt die heiße Flüssigkeit durch Betätigung der Pumpe 29 bei zurückgehendem
Kolben der Pumpe 30 aus 24 in den Wärmeaustauscher 9 und schiebt die kalte Flüssigkeit
vor sich in den Wärmeaustauscher 24 hinein. Weil wegen der Begünstigung der Konvektion
die Geschwindigkeit der Flüssigkeit im Wärmeaustauscher groß gewählt werden muß,
so ist das innere Volumen des Wärmeaustauschers gegenüber
dem Durchflußvolumen
der Flüssigkeit gering. Deshalb kann das Vermischen der Hilfsflüssigkeit mit der
Kühlflüssigkeit an der Berührungsstelle dem Wärmeaustausch nicht viel schaden. Zur
Erläuterung des Vorganges ist in der Abb.5 eine Vorrichtung zum Betrieb der Maschine
mit gasförmiger Hilfsflüssigkeit, die auf demselben Prinzip wie die Abb. i aufgebaut
ist, dargestellt. Hier bedeuten: 9 den Wärmeaustauscher, 23 den Kühler, 24 den Heizgenerator,
25, 26 die Ventile, 29 eine Gasturbine, 3o ein Turbogebläse und ferner 42 ein Brennstoffventil
und 44 eine Zündvorrichtung.
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Die vom Gebläse 3o gelieferte Luft wird in 23 gekühlt und .dient in
diesem Zustand während der isothermischen Verdichtung A B (Abt. 2) zur Kühlung der
Hauptflüssigkeit im Arbeitsraum i. Im Punkt B wird das Brennstoffventil 42 geöffnet
und der Brennstoff vermittels der Zündvorrichtung 44 bei p konstant verbrannt oder
bei v konstant verpufft. Die erhitzten Gase strömen während des Kurbelwinkels
B O C durch den Wärm,eaustauscher und erwärmen dabei den Hauptarbeitsstoff.
Das Ventil 25 ist während AOC geöffnet und während C O A geschlossen. Die ausströmenden
Gase betreiben die Turbine 30.
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Die Ventile 25 und 26 werden von der Maschinenwelle 7 in irgendeiner
bekannten Art so gesteuert, daß entsprechend dem Kreisprozeßdiagramm in den Arbeitsraum
der Maschine Heizflüssigkeit oder Kühlflüssigkeit eingeführt wird oder dieser zwecks
adiabatischer Ausdehnung von den Wärmeaustauschern 23 und 24 abgeschlossen wird.
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Die Bewegung der Hilfsflüssigkeit wird durch die Pumpen 29 und 3o
unmittelbar oder durch Vermittlung von Druckspeichern erfolgen, jedoch kann der
notwendige überdruck. auch durch Dampf erzeugt werden. Die Maschinenleistung kann
auch in bekannter Weise durch Steuerung der Wärmezufuhrdauer B C (Abt. 2) geregelt
werden. Um die Endtemperatur in A. beizubehalten, kann eine beliebige Polytrope
D E, , die auch eine Isotherme sein kann (Äbb.4), eingeschaltet werden.
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Nach der Abb.4 wird die Leistungsregelung durch Änderung des Arbeitsdruckes
erreicht (B, B', B"), jedoch zweckmäßig in der Weise, daß die Arbeitstemperatur
im Punkt A unverändert bleibt. Diese Regelung ist für kleine Leistungsänderungen
bestimmt, . weil durch Veränderung der Arbeitsstoffmenge bei niedriger Maschinenleistung
im Arbeitszylinder ein Vakuum entstehen muß.
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Die Maschinenleistung kann schließlich in bekannter Weise auch durch
Kupplung zweier Maschinen und deren gegenseitige Phasenverschiebung geregelt werden.
Bei großer Zahl von Arbeitszylindern kann die grobe Leistungsregelung durch Ausschalten
einzelner, stets mit. voller Leistung arbeitender Zylinder geschehen und die Feinregelung
durch Steuerung nur eines einzigen Zylinders erreicht werden. Dadurch kann die Ausführung
der Anlage sehr vereinfacht werden.
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Die Wirkungsweise der Flüssigkeitsmaschine, die beispielsweise mit
derselben Flüssigkeit für den Heiz- und den Kühlvorgang versehen ist, ist die folgende.
Nachdem der Arbeitsraum i, 2 und die Wärmeaustauscher 23, 24 mit Flüssigkeit gefüllt
und die Maschinenkurbel in Anlaß.stellung verdreht ist, wird durch Öffnen des Ventils
2 i das Druckmittel in den Anlaßzylinder i 9 geleitet und die Maschine in Gang gesetzt.
Gleichzeitig mit dem Anlassen wird der Wärmeaustauscher 24 und der Kühler 23 in
Tätigkeit versetzt. Durch Steuerung der Ventile 25 und 26 wird in den Wärmeaustauscher
9 abwechselnd heiße und kalte Flüssigkeit eingelassen, wodurch der Flüssigkeitsdruck
im Arbeitsraum i, 2 im Sinne des Diagramms 2 geändert und die Maschine dadurch angetrieben
wird.
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Die Leistungsregelungerfolgt dadurch, daß z. B. der Hebel 3 i durch
Einwirkung eines Drehzahlreglers bei Bewegung nach L das Saugventil 12 freigibt,
wodurch die Pumpe io in Tätigkeit tritt und in den Arbeitsraum Flüssigkeit bei niedrigem
Arbeitsdruck einpumpt, so daß der Arbeitsdruck im Zylinder und die Leistung der
Maschine steigen, oder bei Bewegung des Hebels 3 i nach I? wird das Ventil 15 hochgehoben,
wodurch ein Teil der Flüssigkeit aus dem Arbeitsraum in den ,Behälter 16
herausgelassen und der Arbeitsdruck im Zylinder und die Maschinenleistung verkleinert
werden.
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Die als Ausführungsbeispiel beschriebene Steuerung der Flüssigkeitsmaschine
kann die Steuerungsmöglichkeiten nicht ,erschöpfen. Die Art des Kreisprozesses,
die Steuerung des Maschinenanlassens, die Steuerung der Zufuhr der heißen und der
kalten Hilfsflüssigkeit üi den Arbeitsraum und die Steuerung der Maschinenleistung
können auf verschiedene bekannte Arten .aus dem reichen Erfahrungsssch.atz der -
Wärmekraftmaschinen entnommen werden.
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Ebenso können in den Flüssigkeitsmaschinen als Arbeitsstoff sowohl
als auch als Hilfsstoff verschiedene bekannte tropfbare Flüssigkeiten und verschiedene
verflüssigte Dämpfe und Gase oder deren Gemisch verwendet werden. Die letzteren
sind besonders deshalb zweckmäßig, weil eine Hilfsflüssigkeit verwendet werden kann,
die bei der Temperatur der isothermischen Verdichtung siedet, wodurch die Bedingung
gleichbleibender Temperatur bei dieser Zustandsänderung erfüllt wird. Der
Kühler
23 muß dabei nur für die Verflüssigung der sich bildenden Dämpfe sorgen. Dabei kann
für den Heizprozeß dieselbe Flüssigkeit mit entsprechend erhöhtem Druck verwendet
werden. Für diesen Fall genügen die zwei Steuerventile 25 und 26 nicht, sondern
es müssen noch die Ventile 27 und 28 gesteuert werden, was ohne weiteres klar ist.
Andererseits können die Ventile 25, 26, 27, 28 ausfallen und die Wärmezufuhr bzw.
die Wärmeabfuhr durch Steuerung der Pumpen 29,3o erreicht werden.
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Die Maschinen mit flüssigem Arbeitsstoff können nicht nur als einstufige
Maschinen, wie beschrieben, sondern auch als mehrstufige Maschinen gebaut werden
(Abt. 6). Dementsprechend können für jede Stufe auch verschiedenartige Kreisprozesse
verwendet werden, wie z. B. für die Hochdruckstufe ein Kreisprozeß mit adiabatischer
Verdichtung nach der Abb. 3 und für die Niederdruckstufe eine nach der Abb.2
USW. In diesem Falle fällt für die Hochdruckstufe die Kühlanlage wegen der
adiabatischen Verdichtung aus. Diese muß nur für die Niederdruckstufe, die für die
Ausnutzung der Abwärme der Hochdruckstufe dient, vorgesehen werden. Besonders einfach
wird die Anlage, wenn die Abwärmemaschine mehrere Hauptzylinder bedient. Dabei können
für die Kreisprozesse auch verschiedene Flüssigkeiten verwendet werden, z. B. für
die Hochdruckstufe eine Flüssigkeit mit starker und für die Niederdruckstufe eine
mit kleinerer Raumveränderlichkeit, die für einen isoth:ermischen Prozeß vorteilhafter
ist.
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Es ist selbstverständlich, daß auch'mehr als zwei Arbeitsstoffe verwendet
werden können. Ebenso können Flüssigkeitsmaschinen ,als reine Abwärmemaschinen mit
Dampf- oder Gasbetrieb gebaut werden.
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Beim Durchführen des Kreisprozesses nach Abb.2 muß bei gleichbleibender
Temperatur der Kühlflüssigkeit für die Unveränderlichkeit der Endtemperatur der
adiabatischen Ausdehnung gesorgt werden. Diese kann durch entsprechende Temperaturregielung
der Heizflüssigkeit vermittels :eines Temperaturregiers, der die Temperatur am Ende
der Ausdehnung mißt, erfolgen. Ebenso kann auch umgekehrt die Temperatur des Kühlstoffes
geregelt werden. Die Wärmieaustauscherrohre werden zweckmäßig möglichst dünn, dünnwandig
und glatt gehalten.
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Die Versorgung des Erhitzers mit Energie von Wärmequellen mit niedriger
Temperatur erfolgt durch Durchsaugen öder Durchdrücken des Wärmeträgers durch den
Heizwärmeaustauscher (Kessel), was entweder durch vorhandene oder durch besonders
eingebaute Förderer erreicht werden kann. Die Hauptvorzüge der neuen Wärmekraftmaschinen
sind die folgenden. Durch Senkung des Temperaturgefälles im Kreisprozeß wird erstens
der Wirkungsgrad der Maschine bedeutend verbessert, weil die Kühlverluste oder auch
die Auspuffverluste dabei wegfallen; zweitens wird weben der großen Wärmeaufnahme
-einer Volumeneinheit der Flüssigkeit die Volumenleistung der Maschine stark vergrößert;
drittens wird durch das geringe Temperaturgefälle im Kreisprozeß die Möglichkeit
gegeben, die Abwärme gewöhnlicher Wärmekraftmaschinen und die Naturquellen mit niedriger
Temperatur auszunutzen.