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Turbinengehäuse Die bekannten Turbinenbauarten zeigen ein Gehäuse,
auf dessen einer Seite der Dampfeintritt in dieses Gehäuse erfolgt, während auf
der anderen Seilte die Abdampfleitung an das Gehäuse angeschlossen ist. Diese Bauarten
haben in zweifacher Richtung zu Schwierigkeiten geführt, die darin bestehen, daß
.durch die ungleichmäßige Erwärmung des Gehäuses auf der Dampfeintrittsseite starke
Spannungen in .diesem hervorgerufen wurden und weiterhin auf der Dampfaustrittsseite
'hinter dem letzten. Laufschaufelkranz sich häufig Schwierigkeiten räumlicher Art
ergaben, und zwar besonders bei Niederdruckturbinen bei der Schaffung des dort nötigen
großen Abdampfquerschnittes, der neben :diesen Schwierigkeiten -und denen der Herstellung
auch wieder große Schwierigkeiten in der Beherrschung der auftretenden Spannung
und bei seiner Versteifung hervorrief.
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Die erstgenannte Schwierigkeit sucht man durch den Einbau besonderer
Düsenkästen zu vermeiden, :die die durch die hohe Dampfeintrittstemperatur hervorgerufenen
Spannungen, von dem eigentlichen. Turbinengehäuse fernhalben sollen. Dne letztgenannten
Schwierigkeiten bei der Gestaltung des Abdampfstutzens der Turbinen wurden bisher
nur unvollkommen ,gelöst.
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Besonders große Schwierigkeiten treten jedoch bei Turbinenanlagen
auf, deren Leistung oder Drehzahl sich infolge ihrer Zweckbestimmung häufig ändert,
insbesondere bei Schiffsturbinen, bei denen außer dem häufigen Wechsel der Drehzahl
,noch der Wechsel der Drehrichtung, das Umsteuern, hinzukommt.
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Bei .derartigen Turbinen ist nicht nur Vorsorge zu treffen zur Aufnahme
oder überwindung der stetig verlaufenden Erwärmung der einzelnen Turbinenteile bei
Inbetriebnahme, sondern insbesondere auf das Vermelden von schädlichen Auswirkungen
beim dauernden. Wechsel der Wärmespannungen im Gehäuse, die, wieerwähnt, beim Umsteuern
und Geschwindigkeitswechsel auftreten. Es ist dabei notwendig, Vorrichtungen zu
treffen, durch die nicht allein dem schnellen Wärmev,e.chsel begegnet wird, sondern
es muß auch besonderer Wert auf eine zweckentsprechende Dampfabführung gelegt werden.
Die Dampfmenge, die jeweils aus den letzten Stufen der Turbine austritt, muß schnell
entfernt werden, damit z. B. beim Umsteuern keine Temperaturerhöhungen auftreten
können, die sonst einerseits zu Zerstörungen der Schaufeln. führen kömzten und andererseits
zusätzliche Wärmespannungen verursachen würden.
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Hier setzt die vorliegende Erfindung ein, die eine Trennung der Turbine
in zwei Gehäuse herbeiführt und, wie .erwähnt, ihre besondere Bedeutung für Schiffsturbinen
hat, in denen ein dauexnder und plötzlicher Wechsel der Temperaturen eintritt. Gemäß
der Erfindung ist das nebst den Arbeitsmittelzuführungen mit dem äußeren Gehäuse
nicht
starr verbundene innere Gehäuse nur an zwei oder ;drei, Stellen
im äußeren Gehäuse abgestützt, wobei. die Abmessungen für den Abdampfquerschnitt
eine schnelle Ableitung des Arbeitsmittels aus der Bescbaufelung gewährleisten.
Diese Turbinenbauart ermöglicht es außerdem, eine kurze Maschine und dementsprechend
auch einen mit Rücksicht auf die kritische Drehzahl günstigen kurzen Läufer zu brauen.
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Die Dampfzuführung zur Eintrittsseite des inneren Gehäuses erfolgt
durch eine Zudampflekung, die durch das äußere Gehäuse hindurchgeführt wird, ohne
mit diesem starr verbunden zu sein. Die Abdichtung erfolgt zweckmäßig durch Membran
oder in sonst nicht starrer Form, so daß zwischen äußerem Gehäuse un !d innerem
Gehäuse einschließlich Zudampfleitung keinerlei Spa:nnungeai auftreten können.
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Durch die Verteilung .des Abdampfquerschnittes über die ganze Länge
der Turbine zwischen den Stopfbüchsen wird es möglich, besoai,ders kurz zu bauen
und außerdem Abdampfstutzen und äußeres Gehäuse, wenn zweckmäßig, symmetrisch zu
gestalten.
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Ganz besonders groß werden die Vorteile dieser Bauart bei Zweistromturbinen,
bei denen entweder eine Teilung des Dampfes in zwei Ströme bei seinem Eintritt ün
,das iaae.re Turbinengehäuse, sei es durch doppelte Düse, sei es durch peltonartige
Beschaufelung, erfolgt oder die Teilung des Dampfes in zwei Ströme nach Durchlaufen
einer Stufe oder mehrerer Stufen erfolgt, um die Höhe der Schaufeln der letzten
Stufe nicht zu groß werden zu lassen.
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Die Abbildungen stellen. eine Ausführungsskizze der Erfindung in zwei
Schnitten dar. 1?s bezeichnet i den Turbinenläufer, 2 die Turbinenlager, 3 den Kondensatormantel,
5 das den Läufer i und das innere Gehäuse 12 überdeckende äußere Turbinengehäuse.
Mit 7 sind die Kondensatorrohrplatten bezeichnet, mit 9 die Träger für den inneren
Gehäuseteil 12. Der Dampf tritt durch den Stutzen 13 in die Mitte (für Zweistrom)
des inneren Gehäuses 12 ein. Nach Durchströmen der einzelnen Stufen 1q.L, 15L und
14c, i 5c tritt er bei 16 in deal Raum zwischen innerem Gehäuse 12 und äußerem Gehäuse
5 aus, der schon Teil des Kondensators ist. Die Durchführung des Stutzens 13 .durch
das äußere Gehäuse 5 erfolgt uristarr; die Abdichtung erfolgt z. B. durch eine Kolbenringdichtung
oder auch durch Membran 17. -Mit 6 sind die Stopfbüchsen bezeichnet.