DE638031C

DE638031C - Process for the production of durable water-containing ointment bases

Info

Publication number: DE638031C
Application number: DEL83184D
Authority: DE
Original assignee: LUDWIG LIMPACH DR
Current assignee: LUDWIG LIMPACH DR
Priority date: 1933-02-19
Filing date: 1933-02-19
Publication date: 1938-04-05

Description

Man hat schon vorgeschlagen, wasserhaltige Salbengrundlagen in der Weise herzustellen, daß man kolloidales Aluminiumoxyd oder Kieselsäuregallerten mit Ölen, Fetten u. dgl. vermischte. Diese Kolloide weisen eine absolute chemische Indifferenz nicht auf, so daß sich die daraus hergestellten Salbengrundlagen zum Vermischen mit sehr reaktionsfähigen oder leicht zersetzlichen keimtötenden Stoffen nicht eignen, ganz abgesehen davon, daß ungünstige Wirkungen auch dann eintreten können, wenn zur Herstellung der Salbengrundlagen neben · den obenerwähnten Kolloiden Fette oder Öle tierischer oder pflanzlicher Herkunft benutzt wurden. Dazu kommt noch, daß die genannten Kolloide einen sehr hohen Wassergehalt aufweisen müssen, um für die Verarbeitung auf Salbengrundlagen überhaupt brauchbar zu sein, wodurch die Gefahr des Austrocknens und allmählichen Entmischens der Salben erhöhte Bedeutung- gewinnt.It has already been suggested that water-based To prepare ointment bases in such a way that one colloidal aluminum oxide or Silica jelly mixed with oils, fats and the like. These colloids exhibit an absolute chemical indifference does not arise, so that the ointment bases made from them can be mixed with very reactive or easily decomposable germicidal substances, quite apart from the fact that that unfavorable effects can also occur when the ointment bases are used in addition to those mentioned above Colloid fats or oils of animal or vegetable origin were used. In addition there is also the fact that the colloids mentioned have a very high water content must in order to be usable at all for processing on ointment bases, whereby the risk of the ointments drying out and gradually separating out increased Meaning- wins.

Es wurde gefunden, daß man Salbengrundlagen von hervorragender Haltbarkeit und Wirkungsweise erhalten kann, wenn man zu ihrer Herstellung Kolloide verwendet, die einerseits die Eigenschaft haben, sich allen keimtötenden Stoffen sowie den Tier- und Pflanzenfetten gegenüber vollständig unveränderlich verhalten und andererseits schon bei einem verhältnismäßig geringen Wassergehalt, der in der Regel bei weitem noch nicht die Hälfte des für kolloidales Aluminiumoxyd oder für Kieselsäuregallerten erforderlichen beträgt, die Herstellung haltbarer Salbengrundlagen ermöglichen, die selbst nach längerer Lagerung keine Entmischung zeigen.It has been found that ointment bases of excellent durability and How it works can be obtained if colloids are used in their production, which on the one hand have the property of all germicidal substances as well as animal and Completely immutable to vegetable fats and on the other hand already with a relatively low water content, which is usually by far not half that required for colloidal alumina or silica jelly allow the production of durable ointment bases that do not segregate even after prolonged storage demonstrate.

Als Kolloide mit diesen Eigenschaften wurden die wasserhaltigen Tone beliebiger Herkunft, insbesondere die fetten Tone, ermittelt. Sofern die Farbe der Salben keine Rolle spielt, wird man Lehm benutzen, in anderen Falle Kaolin oder andere weiße oder hellgefärbte Tone.As colloids with these properties, the water-containing clays of any origin, especially the bold tones. Unless the color of the ointments matter you will use clay, in other cases kaolin or other white or light colored ones Clays.

Die Verwendung von Ton zur Herstellung von Pasten ist an sich nicht neu (vgl. Winter, Handbuch der gesamten Parfümerie und Kosmetik, 1932, S. 221 unter »Bolus« und Hagers Pharmazeutisch-technische Manuale 1931, S. 573 unter »Pastae«). Auch hat man bereits eine Paste hergestellt, die neben einem hochmolekularen Kohlenwasserstoff, nämlich Vaselin, auch Argilla enthält (vgl. Hagers Pharmazeutisch-technische Manuale 1931, S. 575, rechte Spalte).The use of clay to make pastes is not in itself new (cf. Winter, manual of all perfumery und Kosmetik, 1932, p. 221 under "Bolus" and Hager's Pharmaceutical-Technical Manuale 1931, p. 573 under "Pastae"). A paste has also already been made that In addition to a high-molecular hydrocarbon, namely Vaseline, it also contains Argilla (cf. Hagers Pharmaceutical-Technical Manuals 1931, p. 575, right column).

Nach dem klaren Wortlaut der vorliegenden Beschreibung sollen aber zur Herstellung von Salbengrundlagen nicht Tone schlechtweg zur Anwendung kommen, sondern ausschließ-Hch solche Tone, die als Kolloide zu wirken vermögen.According to the clear wording of the present description, however, are intended for production of ointment bases, clays are not simply used, but exclusively clays that can act as colloids.

Die Kolloideigenschaft kommt aber nur den Tonen zu, die mehr oder weniger wasserhaltig sind und vor dem Wasserzusatz keine stärkere Erhitzung erfahren haben, weil sie je nachThe colloidal property is only given to clays that contain more or less water and did not experience any significant heating before the addition of water, because they depend on

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dem Grade der Erhitzung ihr* Charakter mehr oder weniger einb¹ Die nach den eben erwähnten stellen zur Herstellung von Pasten benutzten Tone kommen aber samt und sonders a|s Pulver zur Anwendung, die durch vorheriges· Erhitzen auf höhere Temperaturen getrocknöf; und vor allen Dingen entkeimt wurden (vgl. Hagers Handbuch der pharmazeutischen ίο Praxis, Bd. i, 1925, S. 373, ferner 374 unter »Bolus alba sterilisata«). Die vorstehend erwähnte Pasta Argillaa wird durch Mischen Argilla, Glycerin und Vaseline erhalten. Hier liegt also ein gewöhnliches Gemenge vor, denn Argilla ist identisch mit Bolus und Kaolin und wird daher im gleichen Sinne wie diese, also lediglich in der Form 'eines trocknen Pulvers, auf Pasten verarbeitet (vgl. das oben angeführte Werk von Winter unter »Bolus« und »Kaolin«.the degree of heating it * character more or less einb ¹ The clays used to make the just mentioned for the preparation of pastes come however, one and a | s powder for application getrocknöf by previously · Heating to higher temperatures; and, above all, were sterilized (cf. Hager's Handbuch der pharmaceuticalischen ίο Praxis, Vol. i, 1925, p. 373, also 374 under "Bolus alba sterilisata"). The above-mentioned pasta argillaa is obtained by mixing argilla, glycerin and petroleum jelly. This is a normal mixture, because Argilla is identical to bolus and kaolin and is therefore processed on pastes in the same way as these, i.e. only in the form of a dry powder (cf. the above-cited work by Winter under "Bolus «And» kaolin «.

Da als Zusatz zu den Salbengrundlagen gemäß der Erfindung keimtötende Stoffe vorgesehen sind, kann hier von einer Erhitzung der Tone abgesehen -werden, die faei den bekannten Verfahren in erster Linie den Zweck hat, die in den Tonen enthaltenen Keime unschädlich zu machen.Since germicidal substances are provided as an additive to the ointment bases according to the invention heating of the clays can be dispensed with here, which is the case with the well-known The primary purpose of the process is to render the germs contained in the clays harmless close.

Es war nicht vorauszusehen, daß die Tone schon in Gegenwart von verhältnismäßig geringen Wassermengen sich auf dauernd haltbare Salbengrundlagen verarbeiten lassen, da die bisher für solche Zwecke verwendeten anorganischen Kolloide sich nur dann als brauchbar erwiesen, wenn sie mit 'einem sehr hohen Wassergehalt zur Verarbeitung kamen. Außerdem lassen sich die durch Fällen von . Tonerdesalzen mit Alkali und durch Fällen von Alkalisilikaten mit Säuren erhältlichen Aluminiumhydroxyde oder Kieselsäuregallerten nur mit großer Schwierigkeit von den durch die Umsetzung gebildeten Alkalisalzen befreien, so daß sie in vielen Fällen als unerwünschte Verunreinigungen der fertigen Salbengrundlagen anzusehen sind. Die hier zur Verwendung kommenden Tone ■ müssen gegebenenfalls durch Schlämmen von allen Verunreinigungen befreit werden. Man entzieht ihnen das überschüssige Wasser, bis eine Pasta mit 'einem Durchschnittswassergehalt von 20 bis 300/0 verbleibt. Die Bestimmung des jeweils geeignetsten Wassergehaltes geht selbstverständlich über den Rahmen gewöhnlicher Berufsarbeit nicht hinaus, denn jedem Fachmann ist es geläufig, daß je nach Verwendung fetter oder magerer Tone der Wassergehalt in gewissen Grenzen schwanken muß, um Produkte von gleichartiger Beschaffenheit zu erhalten.It was not foreseeable that the tones would already be in the presence of relatively minor Amounts of water can be processed on permanently durable ointment bases, as those previously used for such purposes Inorganic colloids have only proven useful when combined with 'a very high water content for processing. In addition, the cases of . Alumina salts with alkali and by precipitating alkali silicates with acids Aluminum hydroxides or silicic acid jellies can only be removed with great difficulty liberate the reaction formed alkali salts, so that they are undesirable in many cases Impurities in the finished ointment bases are to be seen. The tones used here ■ may have to be freed from all impurities by sludging. Man removes the excess water from them until a pasta with 'an average water content from 20 to 300/0 remains. The determination of the most suitable water content in each case Of course, this does not go beyond the scope of normal professional work, because every specialist is familiar that, depending on the use of fatty or lean clays, the water content is within certain limits must fluctuate in order to obtain products of the same nature.

Das Verfahren wird an folgenden Beispielen erläutert;The process is illustrated by the following examples;

1. 20 Teile Lehm, der noch einen Durch- ^gGhnittswassergehalt von 20 bis 300/0 aufweist, apiden mit 0,4 Teilen Menthol und 0,3 Teilen Jfßrmaldehydlösung von der Konzentration des wijiler dem Namen Formol im Handel be-■'findlichen Präparats innig vermischt und die Mischung mit 20 Teilen Vaseline verrührt.1. 20 parts of clay, ^ gGhnitt water content of 20 to 300/0, apiden with 0.4 parts menthol and 0.3 parts Jfßrmaldehyde solution from the concentration of wijiler the name Formol in the trade Preparation intimately mixed and the mixture stirred with 20 parts of petroleum jelly.

2. 20 Teile Lehmpaste mit einem Wassergehalt von etwa 25 bis 30 0/0 werden mit 0,2 Teilen Menthol und 0,5 Teilen Silbereiweißverbindungen gut vermischt und die Mischung mit 15 Teilen Vaseline so lange verrührt, bis eine homogene Masse entstanden ist.2. 20 parts of clay paste with a water content of about 25 to 30 0/0 are added 0.2 parts of menthol and 0.5 parts of silver protein compounds mixed well and the Mix the mixture with 15 parts of Vaseline until a homogeneous mass is formed is.

3. 20 Teile Kaolinpaste mit einem Wassergehalt von etwa 300/0 werden mit 0,3 Teilen Menthol und 0,4 Teilen Formol gut verrührt und das Ganze mit 20 Teilen Vaseline innig vermischt.3. 20 parts of kaolin paste with a water content of about 300/0 are mixed with 0.3 parts Menthol and 0.4 parts of formula are stirred well and the whole thing is intimately mixed with 20 parts of petroleum jelly mixed.

An Stelle von Lehm und Kaolin können natürlich auch Tone von beliebiger anderer Herkunft benutzt werden. Am besten eignen sich die sog. fetten Tone. Bei der absoluten chemischen Indifferenz der Tone können sie selbstverständlich mit allen irgendwie in Frage kommenden Heilstoffen, auch solchen von sehr großer Reaktionsfähigkeit, unter Zusatz von Fetten auf Salben und Pasten verarbeitet werden. Ebenso kann natürlich die Vaseline auch durch Fette aus dem Tier- und Pflanzenreich ersetzt werden.Instead of clay and kaolin, clays of any other origin can of course also be used. The so-called fat clays are best suited. Given the absolute chemical indifference of the clays, they can of course be processed with all kinds of healing substances, including those with a very high reactivity, with the addition of fats on ointments and pastes. The petroleum jelly can of course also be replaced by fats from the animal and plant kingdom.

Die Pasten und Salben sind ohne jeden Zusatz hygroskopischer Mittel dauernd haltbar. Selbstverständlich erstreckt sich aber der Umfang der hier zu schützenden Erfindung auch auf die Mitverwendung solcher Mittel in bestimmten Einzelfällen.The pastes and ointments can be kept permanently without any addition of hygroscopic agents. Of course, the scope of the invention to be protected extends here also on the use of such funds in certain individual cases.

Nur nebenbei sei erwähnt, daß sich die nach vorliegendem > Verfahren hergestellten Salben durch eine ganz hervorragende Wirkungsweise auszeichnen. Durch die starke Kolloidwirkung kommt außerdem eine Entmischung der Salben und dadurch bedingte ungleichmäßige Zusammensetzung nicht in Frage.As an aside, it should be mentioned that the following > Ointments produced by the process are characterized by a very excellent mode of action. Because of the strong The colloid effect also results in a segregation of the ointments and the resulting uneven effect Composition out of the question.

Claims

Claim:

Process for the preparation of for the addition of very reactive or easily decomposable germicides particularly suitable durable water-containing Ointment bases made from fats or high molecular weight aliphatic hydrocarbons and colloids, characterized in that water-containing clays of any origin are used as colloids come.

PERUN. QEDRUCKT IN UEItPERUN. PRINTED IN UEIt