Verfahren zur Herstellung langer wollartiger Fäden Gegenstand des
Patents 594 378 ist ein Verfahren zur Herstellung langer wollartiger Fäden, welches
im wesentlichen darin besteht, daß feuchte, ungezwirnte Kunstseidefäden unter geringer
Spannung aufgespult und dann getrocknet werden, worauf zwei oder mehrere solcher
Fadenbündel unter so ungleicher Spannung zu einem Vorgarn verzwirnt werden, daß
Schlingen und Schlaufen entstehen, die bei der nachfolgenden Verzwirnung zu einem
Hauptgarn zerschlagen werden. Es wurde nun gefunden, daß dieses Verfahren, ohne
daß die Fäden bezüglich ihrer wollartigen Beschaffenheit Einbuße erleiden, erheblich
vereinfacht werden kann, wenn der erste Verfahrensschritt, welcher im Aufspulen
feuchter, ungezwirnter Fäden unter geringer Spannung und darauffolgender Trocknung
besteht, weggelassen wird. Es werden also gemäß der Erfindung 'in üblicher Weise
gesponnene und aufgespulte Fäden unter so ungleicher Spannung zu einem Vorgarn verzwirnt,
daß Schlingen und Schlaufen entstehen, die beim nachfolgenden Verzwirnen zum Hauptgarn
zerschlagen werden. Gegenüber dem Verfahren nach dem Hauptpatent wird nun aber nach
der vorliegenden Erfindung das Garn noch einer Nachbehandlung unterworfen, bestehend
im Kochen während einiger Zeit in einer wäßrigen Lösung von Seife, Salzen oder Säuren.
Es ist vorteilhaft, daß der erste Verfahrensschritt des Hauptpatentes in Fortfall
kommt, denn bei der hohen Abzugsgeschwindigkeit von ioo und mehr m/Min. der derzeitigen
Spinnmaschinen ist das Befeuchten und Aufspulen unter geringer Spannung mit großen
Schwierigkeiten verbunden. Die Einrichtungen zum Befeuchten der Fäden und zum Aufspulen
unter geringer Spannung kommen bei dem vorliegenden Verfahren in Wegfall; es können
also auf beliebige Weise hergestellte frische oder auch abgelagerte Fäden verwendet
werden.Process for the production of long wool-like threads
Patent 594,378 is a method of making long wool-like threads which
essentially consists in the fact that moist, untwisted rayon threads under less
Tension wound up and then dried, whereupon two or more such
Bundles of threads are twisted into a roving under so unequal tension that
Loops and loops are created, which become one in the subsequent twisting process
Main yarn will be smashed. It has now been found that this method, without
that the threads suffer losses in terms of their wool-like nature, considerably
can be simplified if the first process step, which is the winding
moist, untwisted threads under low tension and subsequent drying
exists, is omitted. There are so according to the invention 'in the usual way
spun and wound threads twisted into a roving under such uneven tension,
that loops and loops are created, which become the main yarn during the subsequent twisting process
be smashed. Compared to the procedure according to the main patent, however, is now after
of the present invention, the yarn is still subjected to an after-treatment, consisting
by boiling for some time in an aqueous solution of soap, salts or acids.
It is advantageous that the first process step of the main patent is omitted
comes, because at the high take-off speed of 100 and more m / min. the current one
Spinning machines is the wetting and winding under low tension with large
Difficulties associated. The devices for moistening the threads and for winding them up
under low voltage are omitted in the present method; it can
that is, fresh or seasoned threads produced in any way are used
will.
Man kann die Nachbehandlung bzw. die Kochung bei erhöhtem oder vermindertem
Druck vornehmen, doch muß in letzterem Falle die Kochdauer verlängert werden. Günstig
ist es ferner, wenn die zur Herstellung der wollartigen Fäden verwendeten Spinnlösungen
Stoffe enthalten, die ganz oder teilweise in Wasser löslich sind, z. B. 2o °/o
Glykol
oder Glycerin oder deren Ester usw. Die zur Verarbeitung kommenden Kunstfäden können
auch vor oder nach dem Verzwirnen zum Vorgarn mit einem Appret vergehen werden.
Als besonders vorteilhaft und wirkungsvoll hat es sich erwiesen, wenn die Fadenbündel,
welche bei der vorliegenden Erfindung verzwirnt werden, aus Kunstfäden verschiedener
Herkunft, z. B. aus Viscose oder Acetylcellulose, oder aus Kunstfäden und Naturfasern,
z. B. Baumwolle, bestehen. Die weitere Verarbeitung ist dann die gleiche, wie sie
oben für die einheitlichen Fäden angegeben wurde.The after-treatment or the boiling can be increased or decreased
Apply pressure, but in the latter case the cooking time must be increased. Cheap
it is also when the spinning solutions used to produce the wool-like threads
Contain substances that are wholly or partially soluble in water, e.g. B. 20 ° / o
Glycol
or glycerine or its esters, etc. The artificial threads used for processing can
before or after twisting into roving with a finisher.
It has proven to be particularly advantageous and effective if the thread bundles,
which are twisted in the present invention from synthetic threads of various kinds
Origin, e.g. B. from viscose or acetyl cellulose, or from synthetic threads and natural fibers,
z. B. cotton exist. The further processing is then the same as it
was given above for the uniform threads.
Es ist zwar schon bekannt, Kunstseidefäden durch Kochen in Wasser
oder Lösungen zu kräuseln, jedoch nur bei solchen in Form von Schnittfasern, bei
denen der Effekt der Kräuselung ein ganz anderer ist als bei Behandlung gezwirnter,
unendlich langer Fäden, wie dies bei der Erfindung der Fall ist. Man hat auch schon
Kunstfäden verschiedener Herkunft und Kunstfäden und Naturfasern miteinander verzwirnt;
es war jedoch nicht voräuszusehen, daß sich diese bekannten Maßnahmen auch bei einem
Verfahren, wie es durch die vorliegende Erfindung gegeben ist, insbesondere bei
dem Verzwirnen zu einem Vorgarn unter Bildung von Schlingen und Schlaufen und beim
nachfolgenden Zerschlagen derselben beim Verzwirnen zum Hauptgarn zur Herstellung
langer wollartiger Fäden anwenden lassen. Beispiel Es wird von einer Spinnlösung
ausgegangen, welche etwa 2o % Glykol enthält und die in bekannter Weise versponnen
wird. Die Fäden werden, wie üblich, aufgespult und dabei gegebenenfalls mit einem
Appret versehen; dann werden wie auch bei dem Verfahren nach dem Hauptpatent zwei
oder mehrere Fadenbündel unter so ungleicher Spannung auf einer Ringzwirnmaschine
zu einem Vorgarn verzwirnt, daß Schlingen und Schlaufen entstehen, die bei der nachfolgenden
Verzwirnung zu einem Hauptgarn zerschlagen werden. Der Faden besitzt jedoch noch
nicht die Beschaffenheit eines wollartigen Fadens, da die Einzelfäden glatt und
steif sind. Dies hat seine Ursache darin, daß die ersten zwei Verfahrensschritte
gemäß dem Hauptpatent, nämlich das Anfeuchten des Fadens sowie das Aufspulen unter
ger inger Spannung, nicht ausgeführt wurden. Die abstehenden und zerschlagenen Fädchen
versvollen jedoch außerordentlich stark, so daß ein vollkommen wollähnlicher Faden
erhalten wird, wenn man die Kunstfäden z. B. 1/2 bis 2 Stunden lang in einer Seifenlösung
oder in einer verdünnten wäßrigen Salz- oder Säurelösung kocht.It is already known to crimp rayon threads by boiling them in water or solutions, but only with those in the form of cut fibers where the crimp effect is completely different than when treating twisted, infinitely long threads, as in the invention of Case is. Synthetic threads of various origins and synthetic threads and natural fibers have also been twisted together; However, it was not to be envisaged that these known measures would also apply to a method such as is given by the present invention, in particular when twisting into a roving with the formation of loops and loops and when the same is subsequently broken up when twisting into the main yarn for the production of longer yarns let use wool-like threads. EXAMPLE A spinning solution is assumed which contains about 20 % glycol and which is spun in a known manner. As usual, the threads are wound up and optionally provided with a finish; Then, as in the process according to the main patent, two or more thread bundles are twisted into a roving yarn on a ring twisting machine under so unequal tension that loops and loops are formed which are broken up into a main yarn during the subsequent twisting process. However, the thread does not yet have the consistency of a wool-like thread, since the individual threads are smooth and stiff. This is due to the fact that the first two process steps according to the main patent, namely the moistening of the thread and the winding under low tension, were not carried out. The protruding and smashed threads fill up extremely strong, so that a completely wool-like thread is obtained if you use the synthetic threads z. B. boils for 1/2 to 2 hours in a soap solution or in a dilute aqueous salt or acid solution.