DE61869C - Verfahren und Einrichtungen zum selbstthätigen, luftdichten Verschliefsen von Gefäfsen - Google Patents
Verfahren und Einrichtungen zum selbstthätigen, luftdichten Verschliefsen von GefäfsenInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Vorliegende Erfindung betrifft ein Conservengefäfs und ein Verfahren zum selbstthätigen
luftdichten Verschliefsen desselben beim Kochen bezw. Sterilisiren.
Fig. ι, 3 und 5 zeigen Verticalschnitte diverser
Ausführungsformen des Gefäfses, Fig. 2, 4 und 6 sind Oberansichten davon, Fig. 7 ist seitliche
Ansicht des Deckels zu Fig. 5.
Bei Fig. 1 zeigt α den trichterförmigen,
unten offenen Deckel der Büchse b; ferner zeigen c eine Vertiefung zur Aufnahme der
Schmelzmasse d und e eine Schale, welche unter der Trichteröffnung befestigt ist und
welche an ihrem oberen Rande Ausschnitte f führt.
Nach Füllung der Büchse b wird der Deckel in üblicher Weise auf derselben verlöthet. Bei
dem nun folgenden Koch- bezw. Sterilisirprocefs entweichen alle Gase und Dämpfe in
Richtung der Pfeile aus dem Inhalt der Büchse durch die Ausschnitte f und die Trichteröffnung
des Deckels, bis durch Schmelzen und Abfliefsen der Schmelzmasse d in die Schale e
letztere bezw. die Trichteröffnung gefüllt und dadurch die Büchse luftdicht verschlossen wird.
Fig. 2 zeigt eine Oberansicht des Deckels a, bei
Fig. 3 läuft um den oberen Rand der Büchse g eine Rille h, in welcher der Rand des auf die
Büchse gelegten Deckels i ruht.
Wie auch Fig. 4 zeigt, trägt Deckel i in seiner Mitte die Schmelzmasse k, welche beim
Schmelzen durch den doppelten Schlangengang Im des Deckels nach der Rille h abläuft
und dadurch die Büchse selbsttätig und luftdicht verschliefst.
Bei Fig. 5 wird die Schmelzmasse 0 schon vor dem Kochen bezw. Sterilisiren in die
Rille h der Büchse q gelegt (Fig. 6) und der mit Ausschnitten r versehene Deckel s, Fig. 7,
über die noch feste Schmelzmasse 0 gesetzt. So lange nun die Schmelzmasse fest bleibt,
entweichen Gase und Dämpfe aus der Büchse durch die Deckelausschnitte r. Sobald indefs
die Masse erweicht, sinkt der Deckel in, die letztere ein, und zwar bis über die Ausschnitte
r, wodurch ebenfalls ein selbsttätiger, luftdichter Verschlufs für die Büchse eintritt.
Fig. 7 zeigt den Deckel s von der Seite gesehen.
Fig. 8 zeigt die Anwendung des obigen Princips auf Flaschenverschlüsse, und zwar ist t
eine Rille im Flaschenkopf und u der Verschlufsdeckel mit seinem vertieften Centrum i1
und den davon auslaufenden La'ngsrillen i" in der Oberansicht.
Die vorstehend beschriebenen Gefäfsconstructionen dienen vorherrschend dem Princip, das
Gefäfs bei bezw. nach Beendigung des Kochprocesses zu schliefsen.
Dagegen . bezwecken die Constructionen Fig. ι ο, 11 und 1 2 vorherrschend das Schliefsen
des Gefäfses während des Kochprocesses, wobei sich übrigens eine Belastung des Gefäfsdeckels
empfiehlt.
In Fig. 10 führt die Büchse α einen fest
verlötheten Deckel A mit einer Durchbrechung A1 und kreisförmigen, spitz oder flach verlaufenden
Rillen a1 a2 a3. Ueber diesem Deckel ruht
ein zweiter Deckel b, welcher die Durchbrechung A1 verschliefst und dessen Rillen
b1 b2 und bs mit den Rillen des Deckels A
Claims (2)
- correspondiren. Zwischen die Rillen beider Deckel wird eine geeignete Schmelzmasse gebracht und das Gefäfs sodann der Hitze ausgesetzt. Hierbei wird die Schmelzmasse flüssig, füllt den gesammten Raum zwischen beiden Deckeln und namentlich auch die Zwischenräume aus, welche die Rillen a1 a2 as von der Unterseite des Deckels b trennen. Es entsteht hierdurch ein dreifacher Flüssigkeitsverschlufs, welchen die im Innern der Büchse α entstehenden Gase und Dämpfe, eventuell unter Anheben des Deckels passiren müssen, bis der Kochprocefs beendet ist.Bei der nun folgenden Abkühlung, die durch in die Rillen des Deckels b gegossenes kaltes Wasser beschleunigt werden kann, wirken zwei Vorgänge zusammen, um die Sicherheit des Verschlusses zu vervollständigen.Die in der Büchse eingeschlossenen Dämpfe condensiren sich und das hierdurch entstehende Vacuum saugt beide Deckel fest an einander.' Gleichzeitig erstarrt aber auch die Schmelzmasse und hierdurch geht der dreifache Flüssigkeitsverschlufs in einen dreifachen festen Verschlufs über, so dafs, wenn der eine dieser Verschlüsse aus irgend welchen Ursachen schadhaft sein bezw. schadhaft werden sollte, die beiden anderen Verschlüsse dennoch den Zutritt von Luft verwehren.Die Büchse öffnet sich beim Erwärmen selbsttätig, sie. schliefst sich nach dem Erwärmen ebenfalls selbsttätig, und zwar unter Abschlufs der Aufsenluft.Es ist daher bei Benutzung dieser Büchse jedermann in der Lage, durch einmaliges Erwärmen derselben den Inhalt unbegrenzt haltbar zu conserviren.Es ist ferner nicht mehr wie bisher nothwendig, nach Oeffnung der Büchse den ganzen Inhalt derselben sofort zu verbrauchen, sondern ein nochmaliges Erhitzen der gleichen Büchse genügt, um den Rest des Inhalts wiederum zu conserviren.Fig. 11 zeigt die geschlossene Büchse von oben gesehen.Fig. ι 2 stellt eine Büchse dar, welche anstatt der concentrischen Rillen eine spiralförmige Rille führt, deren Windungen bei beiden Deckeln in einander fallen. Bei dieser Construction haben die Dämpfe im Innern der Büchse einen erheblich weiteren Weg zurückzulegen, bis sie ins Freie gelangen. Demgemäfs steigert sich auch die Sicherheit des Verschlusses.Patenτ-Ansprüche:ι . Ein Verfahren zum selbstthätigen, luftdichten Verschliefsen von Gefäfsen, gekennzeichnet dadurch, dafs an der Verschlufsstelle eine dem zum Sterilisiren des Gefäfsinhalts erforderlichen Hitzgrade entsprechende Schmelzmasse aufgebracht wird, und dafs, nachdem letztere während des Kpchprocesses geschmolzen ist, durch das infolge der Abkühlung des- Gefäfsinhalts eintretende Anziehen des Deckels und durch das Erstarren der Schmelzmasse ein luftdichter Verschlufs hergestellt wird.
- 2. "Das unter i. beanspruchte Verfahren in Anwendung bei:a) einem -Gefäfs b, dessen Deckel α zu einem unten offenen Trichter nebst der . unter dem Trichter liegenden, Ausschnitte f führenden Schale e ausgebildet ist (Fig. ι und 2);b) einem Gefäfs g, dessen mit Schlangengängen Im versebener Deckel i in eine um den oberen Rand des Gefäfses laufende Rille h eingreift (Fig. 3 und 4);c) einem Gefä'fs q, dessen am oberen Rand laufende Rille ρ die noch feste Schmelzmasse und über der letzteren den mit Ausschnitten r versehenen Deckel S trägt (Fig. 5, 6 und 7);d) einem Gefäfs, dessen Deckel u in die Rille A des Gefäfsrandes eingreift und welche mit einer centralen Vertiefung il sowie mit von letzterer strahlenförmig auslaufenden Rillen i" versehen ist;e) einem Gefäfs a, dessen über einander liegende Deckel A und b mit einander correspondirende, concentrische oder spiralförmige Rillen (ala2a3, b1 b2 b3) führen, und von welchen der untere Deckel A eine Durchbrechung zum Füllen des Gefäfses hat.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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