DE606932C - Einrichtung an Abwasserklaeranlagen zur biologischen Behandlung des Abwassers - Google Patents
Einrichtung an Abwasserklaeranlagen zur biologischen Behandlung des AbwassersInfo
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- DE606932C DE606932C DEL82292D DEL0082292D DE606932C DE 606932 C DE606932 C DE 606932C DE L82292 D DEL82292 D DE L82292D DE L0082292 D DEL0082292 D DE L0082292D DE 606932 C DE606932 C DE 606932C
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C02—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F3/00—Biological treatment of water, waste water, or sewage
- C02F3/02—Aerobic processes
- C02F3/12—Activated sludge processes
-
- Y—GENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
- Y02—TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
- Y02W—CLIMATE CHANGE MITIGATION TECHNOLOGIES RELATED TO WASTEWATER TREATMENT OR WASTE MANAGEMENT
- Y02W10/00—Technologies for wastewater treatment
- Y02W10/10—Biological treatment of water, waste water, or sewage
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung in Kläranlagen zur aeroben biologischen
Abwasserbehandlung. Zweck der Erfindung ist, für kleine Anlagen bei einem geringen
zur Verfügung stehenden Gefalle eine wirtschaftliche und dennoch möglichst vollkommene
Reinigung des Abwassers auch von seinen gelösten Bestandteilen zu erzielen.
Bekanntlich erfolgt die biologische Abwasserreinigung
durch Kleinlebewesen (Bakterien), denen die gelösten und teilgelösten Stoffe des Abwassers als Nahrung dienen; die
gelösten Stoffe werden durch die Kleinlebewesen abgebaut und mineralisiert und können
dann in Nachklärbecken leicht ausgeschieden werden. Voraussetzung für die Leibenstätigkeit
der genannten Bakterien ist reichliches Vorhandensein von Sauerstoff bzw. Luft.
Bei den bisher bekannten biologischen Kläranlagen erfolgt die Zuführung von Luft
entweder selbsttätig oder aber mechanisch durch Umwirbein des Wassers mittels Paddelräder
oder durch Einblasen von Druckluft. Die letzteren mechanischen Anlagen haben den Vorteil, daß sie wenig Gefalle brauchen;
sie kommen jedoch naturgemäß für kleinere Anlagen aus wirtschaftlichen und praktischen
Gründen nicht in Frage. Zu den Anlagen mit selbsttätiger Luftzuführung gehören beispielsweise
Tropfkörper und Füllkörper. Ebenso sind flache Gerinne mit gerauhtem Boden bekannt,
die übereinander angeordnet sind und über welche das Wasser in dünner Schicht
hinweg fließt und dabei Sauerstoff aus der Luft aufnimmt. Wesentlich bei diesen Anlagen
ist also eine möglichst feine Verteilung des. Abwassers, damit eine möglichst große
Oberfläche zur Aufnahme von Sauerstoff geschaffen wird und eine große Benetzungsoberfläche
des biologischen Körpers, damit das gesamte Abwasser auf die Oberfläche des Körpers verteilt werden kann und gleichmäßig
mit dem sich auf der Oberfläche des Körpers bildenden sogenannten biologischen Rasen in
Berührung kommt. Es ist selbstverständlich, 4-5 daß nur die zuletzt erwähnten Anlagen mit
selbsttätiger Luftzuführung für kleine Verhältnisse brauchbar sind; jedoch haben alle
beschriebenen Anlagen dieser Art den Nachteil, daß sie außerordentlich viel Gefalle verbrauchen.
Diese Nachteile vermeidet die vorliegende Erfindung. Während bei den bisher bekannten
Anlagen =die Belüftung und der Abbau des Abwassers in ein und derselben Vorrichtung
erfolgten, besteht das Wesen der Erfindung darin, Belüftung und Abbau des Wassers in
zwei verschiedenen Räumen vorzunehmen und dadurch einen sehr geringen Gefälleverbrauch
der gesamten Anlage zu erreichen. Erfindungsgemäß ist in einer Kläranlage ein flaches Gerinne mit geringem Gefalle und
sägezahnartigem Boden vorgesehen, auf welchem das in dünner Schicht darüber hinwegfließende
Abwasser aufgewirbelt und mit Luft angereichert wird; an dieses Gerinne schließt
sich eine durch Leitwände in Kanäle geteilte Kammer an, in welcher das Abwasser durch
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mehrfache Umlenkung und Umwirbelung in allen Teilen mit den mit aeroben Bakterien
besetzten Kammerwänden in Berührung kommt.
Zweckmäßig besteht der sägezahnartige Boden des Belüftungsgerinnes aus einer Reihe
aufeinanderfolgender, quer zur Fließrichtung liegender Ouerschwellen, deren Wände nach
einer Richtung schräg abfallen. Das ■ in ίο dünner Schicht über den Kamm der Ouerschwellen
fließende Abwasser staut sich vor jeder weiteren Schwelle, wird umgewirbelt und dadurch weitgehend mit Luftsauerstoff
angereichert. Man kann weiterhin eine gute Umwirbelung des Wassers erzielen dadurch,
daß man in den Querschwellen Durchbrechungen anordnet, von denen jede folgende gegen die vorhergehende versetzt ist. Das
Wasser fließt in diesem Falle durch diese Durchbrechungen, prallt vor die nächste
Querschwelle, wird umgewirbelt und auseinandergezogen und sucht sich den Weg zur
nächsten Durchbrechung.
•Nachdem das Abwasser in dem Belüftungsgerinne genügend mit Sauerstoff angereichert
ist, gelangt es in die folgende Kammer, in welcher die Haupttätigkeit der Bakterien einsetzt.
Um eine möglichst innige Berührung' sämtlicher Wasserteilchen mit den Kamtnerwänden
und dem darauf sitzenden biologischen Rasen zu erreichen, ragen die Leitwände
der Kammer zungenartig in diese hinein und sind zur Verengung des Durchflußquerschnittes
an ihrem freien Ende abgebogen. Hierdurch wird hinter den Abbiegungen ein Wasserwirbel erzeugt, der das
Abwasser umschichtet und es in allen Teilen mit den Kammerwänden in Berührung bringt
und gleichzeitig auch den an den Wänden haftenden Kleinlebewesen den notwendigen
Sauerstoff aus der im Wasser gelösten Luft zuführt. Diese Aufeinanderfolge von Belüftungsgerinne
und Abbaukammer kann nach Bedarf beliebig wiederholt werden. In der Zeichnung ist eine Gesamtkläranlage
mit einer Einrichtung nach der Erfindung in beispielsweiser Ausführung veranschaulicht;
es ist:
Abb. ι eine Aufsicht auf eine Gesamtkläranlage,
Abb. 2 ein senkrechter Querschnitt durch die Anlage entsprechend der Linie A-B der
Abb. i,
Abb. 3 ein senkrechter Längsschnitt durch die Anlage entsprechend der Linie E-F der
Abb. i,
Abb. 4 ein senkrechter Querschnitt entsprechend der Linie C-D der Abb. 1.
Die Abb. 5 bis 10 zeigen in vergrößertem
Maßstabe zwei Ausführungsformen des Belüftungsgerinnes,
und zwar zeigen die Abb. S und 8 das Gerinne in senkrechtem Längsschnitt,
die Abb. 7 und 10 in senkrechtem Querschnitt und die Abb. 6 und 9 in Aufsicht.
Das Abwasser gelangt durch die Einflußöffnung i in die durch Leitwände I aufgeteilte
Vorreinigungskammer, in welcher die groben und ungelösten Bestandteile des Abwassers '■
zum Absitzen gebracht werden. Aus der Vorreinigungskammer fließt das Abwasser durch die Öffnung k über das Belüftungs- ·-
gerinne a. Der Boden dieses Gerinnes ist mit Querschwellen c versehen, die je nach den
örtlichen Erfordernissen mit der Fließrichtung (Abb. 5) oder entgegen der Fließrichtung
(Abb. 8) schräg abfallen. Diese Querschwellen haben Durchbrechungen d und e, die bei
je zwei aufeinanderfolgenden Schwellen versetzt angeordnet sind. Die Anordnung ist so
getroffen, daß eine Schwelle eine Durchbrechung in der Mitte und die folgende Schwelle
zwei Durchbrechungen an den Seiten hat. Dadurch wird erreicht, daß das durch die
mittlere Durchbrechung fließende Abwasser vor die nächste Schwelle prallt, aufgewirbelt
und seitlich auseinandergezogen wird, weiterhin unter mehrmaliger Umlenkung durch die
seitlichen Durchbrechungen fließt, darauf zur Mitte gelenkt wird und zusammenprallt, wodurch
eine innige Berührung des Abwassers go mit der Luft zum Zwecke der Sauerstoff aufnahme
erzielt wird. Gleichzeitig beginnt auf dem Gerinne durch die dort angesiedelten Bakterien bereits der Abbau der gelösten
Stoffe. .
Die Hauptabbautätigkeit erfolgt jedoch in
der nachfolgenden Kammer, in welche das Abwasser, nachdem es unter dem Belüftungsgerinne zurückgeflossen ist, durch die öffnung
r (Abb. 4) gelangt. Diese Kammer ist ebenfalls durch zungenartig vorspringende
Leitwände / in Kanäle eingeteilt, wodurch das Abwasser gezwungen wird, die ganze Kammer
mehrmals in ihrer ganzen Länge zu durchfließen. Die Leitwände / sind in dieser
Abbaukammer an ihrem freien Ende abgebogen. Diese Abbiegung ist entweder dem Wasserstrom entgegengerichtet, wie bei m in
Abb. 1, oder sie verläuft mit dem Wasserstrom, wie bei η in Abb. 1. Gleichzeitig ist no
an diesen Stellen der Durchflußquerschnitt stark verringert. Dadurch erhält das Abwasser
an diesen Stellen eine erhöhte Geschwindigkeit. Durch die gleichzeitige Umlenkung
des Laufweges um i8o° entstehen auf dem Rücken der Abbiegung Wirbel, wodurch
eine gründliche Mischung des Abwassers und damit eine weitere Verteilung des auf dem Belüftungsgerinne aufgenommenen
Sauerstoffs erzielt wird. Gleichzeitig erfolgt durch diese Wirbel eine Umschichtung
und ein Wechsel der Wasserteilchen, die auf
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diese Art und Weise sämtlich an den Kammerwänden vorbeigeführt werden. Aus der
Abbaukammer tritt das Wasser über ein weiteres kurzes Belüftungsgerinne b, das zur
weiteren Sauerstoff auf nähme und Bakterienentwicklung
dient, in die Nachklärkammer, in welcher das Abwasser durch senkrechte oder nahezu senkrechte Wände o, Grundschwellen
und Tauchwände eine senkrecht auf und ab
ίο steigende Bewegung erhält. Duroh die absteigende
Bewegung des Wassers werden die in der Abbaukammer mineralisierten Stoffe des Abwassers mit nach unten gerissen, sie
steigen aber wegen ihres größeren Gewiehtes nicht wieder mit dem Wasser auf. Auf diese
Weise werden die Verunreinigungen ebenso vollkommen zum Absitzen gebracht wie in
einer Kammer mit größerem Fassungsvermögen, in der derartige Wände nicht vorgesehen
sind. Das geklärte Wasser tritt durch die Öffnung p aus der Anlage heraus.
Claims (4)
- Patentansprüche:i. Einrichtung an Abwasserkläranlagen zur biologischen Behandlung des Abwassers, gekennzeichnet durch die Aufeinanderfolge eines mit Erhöhungen und Vertiefungen versehenen Belüftungsgerinnes (α) mit geringem Gefälle und einer durch Leitwände (£) in Kanäle geteilten Kammer, in welcher die Leitwände an ihren freien Enden zur Verengung des Durchflußquerschnittes Abbiegungen im, n) aufweisen.
- 2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Boden des Belüftungsgerinnes (as) durch Aneinanderreihung von einerseits flach und andererseits steil abfallenden Ouerschwellen (c) sägezahnartig ausgebildet ist.
- 3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Querschwellen (c) des Belüftungsgerinnes (α) Durchbrechungen (d, e) besitzen, die bei aufeinanderfolgenden Ouerschwellen (c) gegeneinanderversetzt sind.
- 4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Querschwellen (c) abwechselnd in der Mitte (d) und an beiden Seiten (e) durchbrochen sind und dadurch den Wasserstrom abwechselnd auseinanderreißen und beim Zusammenströmen aufwirbeln.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEL82292D DE606932C (de) | 1932-10-23 | 1932-10-23 | Einrichtung an Abwasserklaeranlagen zur biologischen Behandlung des Abwassers |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEL82292D DE606932C (de) | 1932-10-23 | 1932-10-23 | Einrichtung an Abwasserklaeranlagen zur biologischen Behandlung des Abwassers |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE606932C true DE606932C (de) | 1934-12-14 |
Family
ID=7285237
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEL82292D Expired DE606932C (de) | 1932-10-23 | 1932-10-23 | Einrichtung an Abwasserklaeranlagen zur biologischen Behandlung des Abwassers |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE606932C (de) |
-
1932
- 1932-10-23 DE DEL82292D patent/DE606932C/de not_active Expired
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