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Patentiert im Deutschen Reiche vom ii. März 1933 ab Die Erfindung
bezieht sich auf einen Webschützen mit einem zum äußeren Fadenauge schräg von oben
nach unten gerichteten Schlitz, der so zum äußeren Fadenauge liegt, daß im Schützenholz
zwei Keile mit entgegengesetzt aneinander vorbei gerichteten Schneiden, entstehen,
von denen mindestens die eine eine den Faden durch zickzackförmiges Abknicken an
Widerlagerflächen verriegelnde Fädlerspitze mit einer Drahtfadenführung trägt.
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Gemäß der Erfindung ordnet man nun den den Faden führenden Draht oder
auch beide Fadenführungsdrähte so an, daß diese auf einem Teil ihrer Länge an der
Flanke des zugehörigen Keiles entlang laufen und derart über die Schneide dieses
Keiles herausragen, daß sie (die Keilschneide) sich hinter dem Draht verbirgt.
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Die Keilschneiden liegen zu diesem Zweck innerhalb zweier Grenzflächen,
von denen die eine für die Keilschneide am Eingang des zum Fadenauge führenden Schlitzes
von dem Faden beschrieben wird, wenn er von der Spitze der Schußspule von unten
her an dem aus dieser Schneide austretenden Draht entlang gleitet, und die andere,
wenn der Faden über den Draht und über die diesem gegenüberliegende Kante des Schützenholzes
gezogen wird: die beiden Grenzflächen für die Keilgchneide des am Ausgang des zum
äußeren Fadenauge führenden Schlitzes werden vom Faden beschrieben, wenn er vom
inneren Fadenauge von oben bzw. von unten her an dem aus dieser Schneide heraustretenden
Draht entlang gleitet: Durch die Anordnung der Keilschneide hinter dem Draht wird
der Faden von dem Draht so lange geführt, bis er über das den Faden gefährdende
Ende des Holzkeiles, also über seine Schneide hinweggeleitet ist. Der Faden berührt
den Holzkeil erst an seiner glatten und sicheren Flanke und wird dann auch noch
eine Zeitlang von dem Draht mitgeführt, den er erst später verläßt. Hierdurch wird
erreicht, daß der Faden, wie er auch immer läuft, nie an eine Stoßstelle zwischen.
Draht und Holz kommen kann, an der bei Verwendung von feinstem Material der Faden
haftenbleiben und abreißen würde.
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Bei den bisher bekannten Ausführungen von Webschützen ist eine derartige
glatte Führung für den Faden nicht vorhanden, sondern der Draht ragt über seinen
Keil hinaus, so daß immer die Gafahr einer Fadenverletzung beim Übergang von Draht
auf Holz besteht, da sich eine derartige Übergangsstelle niemals, jedenfalls nicht
auf dieDauer, ganz glatt halten läßt.
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Webschützen gemäß der Erfindung lassen sich nicht nur als Handschützen,
sondern, auch als Automatenschützen ausbilden, da die erfindungsgemäß bei ihnen
vorgesehenen Teile nebst ihren Schneiden in dem einen wie in dem anderen Fall beim
Einfädeln des Fadens beteiligt sind. Besonders vorteilhaft läßt sich ein Schützen
gemäß der Erfindung bei Spulenwechselautomaten verwenden, bei denen die erforderlichen
Fädelbewegungen dem Faden durch die beiden ersten Treiberschläge erteilt werden.
Wird
der Draht mit der Fädlerspitze an derjenigen Keilschneide angebracht, die sich am
Ausgang des zum äußeren Fadenauge führenden Schlitzes befindet, so entsteht mit
dem vorher Gesagten ein Handwebschützen mit dem Vorzuge einer unbedingt zuverlässigen
Verriegelung des Fadens am äußeren Fadenauge und damit im Webschützen überhaupt;
außerdem hat ein solcher Webschützen den Vorzug, daß die Fadenspannung beim *eben«vollkommen
gleichmäßig bleibt.
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Wird die am Eingang dieses Schlitzes befindliche Keilschneide mit
dem die Fädlerspitze enthaltenden Draht versehen, so entsteht nach dem vorher Gesagten
ein Webschützen mit selbsttätiger Einfädelvorrichtung, der gegebenenfalls auch als
Handwebschützen verwendet werden könnte, wenn die Verriegelung des Fadens am äußeren
Fadenauge unnötig erscheint.
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Werden beide Keilschneiden mit Drähten versehen, so entsteht ein Webschützen
mit einem Fädler, der sowohl beim Einfädeln von Hand als auch im Automatenwebstuhl
die denkbar größte Sicherheit gegen Ausfädeln bietet und eine vollkommen gleichmäßige
Fadenspannung beim Weben gewährleistet.
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Der Webschützen nach der Erfindung zeichnet sich ferner auch dadurch
aus, daß er außerordentlich einfach und daher auch sehr wirtschaftlich herzustellen
ist, da die meisten seiner beim Einfädeln wirksamen Teile aus dem Schützenholz herausgearbeitet
werden und nur ein oder zwei Drähte von sehr einfacher Gestalt vorhanden zu sein
brauchen.
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In den Zeichnungen ist ein Webschützen nach der Erfindung beispielsweise
dargestellt. Abb. 1, 2, 3 und 4 sind Aufriß, Grundriß, senkrechter Axialschnitt
und Querschnitt in Richtung der Linie A-A des Grundrisses eines Webschützen nach.
der Erfindung, bei dem nur die Keilschneide am Ausgang des zum äußeren Fadenauge
angeordneten Schlitzes mit einem Draht versehen ist.
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Abb. 5, 6, 7 und 8 sind die entsprechenden Darstellungen eines Webschützen
nach der Erfindung, bei dem nur die Keilschneide am Eingang des zum äußeren Fadenauge
führenden Schlitzes mit einem Draht versehen ist.
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Abb. 9, io, ii und 12 sind die entsprechenden Darstellungen eines
Webschützen nach der Erfindung, bei dem beide Keilschneiden mit je einem Draht versehen
sind.
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Abb. i3a bis iah sind Grundrisse eines Webschützen nach der Erfindung,
bei dem beide Keilschneiden mit einem Draht versehen sind; in den einzelnen Darstellungen
ist der Faden in den verschiedenen aufeinanderfolgenden Lagen, die er beim Einfädeln
einnimmt, eingezeichnet.
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Abb. 14a bis 14c sind Aufrisse desselben Webschützen, bei dem gleichfalls
verschiedene aufeinanderfolgende Lagen des Fadens beim Einfädeln eingezeichnet sind.
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Abb. 15 ist ein Schnitt in Richtung der Linie B-B der Abb. io_ einer
weiteren Ausführungsform mit Fanghaken.
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Der Webschützen weist in seiner Mitte die Schützenkammer i auf, in
der die hier nicht dargestellte Schußspule mit dem Schußfaden S untergebracht ist.
An die Schützenkammer i schließt sich nach vorn ein Kanal 2 an, dessen Wandungen
eine als Fadenbremse wirkenden Plüschbesatz 3 haben und an diesen eine zum Fädler
führende Rinne 4.
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Im Grunde der Rinne 4 befindet sich eine kreisförmige Erweiterung,
die das innere Fadenauge 5 bildet. Von dem äußeren Fadenauge tritt der Faden in
den nachstehend noch zu beschreibenden Fädler ein und von diesem in das gleichfalls
kreisförmige äußere Fadenauge 6, das ebenfalls aus dem Schützenholz herausgearbeitet
ist, um schließlich von dort den Webschützen zu verlassen. Das innere Fadenauge
ist an einer, das äußere Fadenauge an zwei Seiten mit Stiften 7 und 8 versehen,
die den Schußfaden vom Schützenholz abhalten und sein Einschneiden darin verhindern.
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Zum äußeren Fadenauge 6 führt ein Schlitz 9, der in an sich bekannter
Weise schräg von vorn oben nach hinten unten gerichtet ist. Durch diesen Schlitz
gelangt der Schußfaden in das äußere Fadenauge, wenn er, in Richtung der Schützenachse
von vorn abgezogen, seitlich in entgegengesetzter Richtung abgelenkt wird.
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Gemäß der Erfindung liegt dieser Schlitz 9 so zum äußeren Fadenauge
6, daß im Schützenholz. in an sich bekannter Weise zwei Keile io und ii mit entgegengesetzt
aneinander vorbei gerichteten Schneiden 12 bzw. 13 entstehen. Die Keilschneide 12
des Keiles io befindet sich dabei am Eingang, die Keilschneide 13 des Keiles ii
am Ausgang dieses Schlitzes. Der Verlauf der beiden Keilschneiden ist besonders
deutlich aus den Grundrissen der Abb. 2, 6 und io zu erkennen.
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Die Keile sowie ihre Schneiden sind bei dieser Lage in hervorragendem
Maße geeignet, beim Einfädeln des Schußfadens mitzuwirken. Es ist bekanntlich nur
erforderlich, an einer der beiden Schneiden oder an beiden einen kurzen Draht mit
Fädlerspitze anzubringen, um eine vollständige Verriegelung des Fadens zu erreichen.
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Bei der Ausführungsform nach den Abb. i bis 4 ist die Keilschneide
13 am Ausgang des Schlitzes 9, bei der Ausführungsform nach den Abb. 5 bis 8 ist
die Keilschneide 12 am Eingang des Schlitzes 9 und bei der Ausführungsform nach
den Abb. 9 bis 12 sind beide Keilschneiden 12 und 13 mit je einem solchen Draht
14 bzw. 15 versehen.
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Drähte dieser Art verriegeln den Faden bekanntlich
dadurch,
daß sie ihn vorübergehend im Verein mit Widerlagsflächen zickzackförrnig abknicken.
Diese Widerlagsflächen sind beim Webschützen nach der Erfindung ebenfalls aus dem
Schützenholz herausgearbeitet, und zwar bilden sie die Ränder von Rinnen, in welche
die beiden Drähte 14 und 15 mit ihren Spitzen hineinragen. Der Draht 14 ragt in.
die Rinne 16 mit der Widerlagsfläche 17 und der Draht 15 in die Rinne 18 mit der
Widerlagsfläche i9 hinein.
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Bei der Formgebung der Drähte und der Keile ist darauf Bedacht zu
nehmen, daß der Übergang des Schußfadens vom Draht zum Keil möglichst widerstandslos
verläuft. Dies wird dadurch erreicht, daß die beiden Drähte 14 und 15 erfindungsgemäß
so in ihre zugehörigen Keile io und ii eingesetzt sind, daß sie auf einem Teil ihrer
Länge an den Flanken der Keile entlang laufen und an ihren Schneiden heraustreten.
Die Holzkeile sind so geformt, daß ihre Schneiden sich hinter dem Draht verbergen
und innerhalb zweier Grenzflächen liegen.
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Die eine Grenzfläche für die Schneide des Keiles io wird vom Schußfaden
S beschrieben, wenn er von der Spitze der Spule von unten her an dem aus dieser
Schneide heraustretenden Draht 1q. entlang gleitet, die andere, wenn der Faden über
den Draht 14 sowie über die diesem gegenüberliegende Kante 2o des Schützenholzes
gezogen wird. Die beiden Grenzflächen für die Schneide 13 des zweiten Keiles ii
werden beschrieben, wenn der Schußfaden S vom inneren Fadenauge 5 von oben bzw.
von unten an dem Draht 15 entlang gleitet.
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Der Verlauf des selbsttätigen Einfädelns ist in seinen einzelnen Phasen
für einen Webschützen, bei dem beide Schneiden 12 und 13 mit Drähten 14 bzw. 15
versehen sind, in Abb. 13 und 14 dargestellt.
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Beim ersten Treiberschlag wird der Schußfaden S über die Spitze des
Webschützen gezogen (Abb. 13a) und alsdann zur Spitze des Fädlerdrahtes 14 geleitet.
Dieser fällt zu diesem Zweck nach der Spitze leicht ab, wie dies aus den Aufrissen
der Abb. 5 und g deutlich zu sehen ist. Hierauf wird der Schußfaden zickzackförmig
durch die Spitze des Fädlerdrahtes 14 und die mit ihr zusammenwirkende Widerlagsfläche
17 abgeknickt, die einen Sperrbogen für den Faden bildet (Abb. i3b). 1VTunmehr gleitet
der Faden von der Fädlerspitze ab und streckt sich, wodurch er unter die Fädlerspitze
kommt und dadurch gegen Ausfädeln verriegelt ist (Abb. 13c).
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Beim nunmehr erfolgenden zweiten Treiberschlag wird der Faden nach
dem rückwärtigen Schützenende. umgelenkt und bildet dadurch eine sich um den Draht
14 legende Schleife. Diese Schleife gleitet im weiteren Verlauf des Einfädelvorganges
zunächst an dem Draht nach hinten (9.bb. 13d) und tritt gleichzeitig in den Schlitz
g ein, der zum äußeren Fadenauge schräg abwärts führt. Durch den oben geschilderten
Verlauf des Drahtes und der Lage der Keilschneide ist die Sicherheit gegeben, daß
die Fadenschleife im weiteren Verlauf ihrer Bewegung von dem Draht 14 über den Holzkeil
io geführt wird, ohne das Holz zunächst zu berühren. Der Faden wird dann eine Zeitlang
sowohl vom Draht 14 als- auch vom Holzkeil io geführt (Abb. 13e), wobei ein, allmähliches
Aufweiten der Fadenschleife stattfindet, und wird schließlich ohne plötzlichen Übergang
von dem Holzkeil übernommen (Abb. i3 f). Das freie Ende des Fadens gleitet schließlich
von der Oberseite des Webschützen ab und kommt gegen dessen Flanke zu liegen, wie
in Abb. 14a wiedergegeben ist.
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Die Fadenschleife gelangt bei ihrer weiteren Abwärtsbewegung an das
untere Ende des Schlitzes g und kommt dabei auf den Draht 15 zu liegen, der aus
der am Ausgangsende des Schlitzes befindlichen Keilschneide 13 heraustritt (9bb.
139 und i4b). In dieser Lage wird der Faden, ähnlich wie in Abb. 13b wiedergegeben,
durch die Widerlagsfläche i9 zickzackförmig abgeknickt, gelangt dann, ähnlich wie
in Abb. 13c, unter die Spitze des Drahtes 15, streckt sich und gleitet dann schließlich
an der Unterseite des Drahtes 15 in das äußere Fadenauge 6 (Abb. 13h und 14c). Er
ist in diesem durch den Draht 15 vollkommen verriegelt,. da er unmöglich von selbst
die Bewegung zu machen imstande ist, die ihn vor die Spitze des Drahtes 15 bringen
könnte. Auf andere Weise wäre aber ein Ausfädeln, nicht möglich.
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Wenn einer der beiden Drähte 14 oder 15 fortfällt, so vereinfachen
sich die Vorgänge beim Einfädeln entsprechend.
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Fällt der Draht 14 fort, wie in Abb. i bis 4 dargestellt, so wird
der Faden von Hand, anstatt vom ersten Treiberschlag, über die Spitze des Webschützen
gezogen une. ebenfalls von Hand, anstatt vom zweiten Treiberschlag, seitlich abgelenkt,
derart, daß er eine um den Holzkeil io gelegte Schleife bildet und mit seinem einen
Ende in dem Schlitz 9 entlang gleitet. Der Faden gelangt also mit anderen
Worten unmittelbar von der Lage nach Abb.13a in die nach Abb. 13f. Von da ab sind
dann die Vorgänge die bereits beschriebenen.
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Wird der Draht 15 weggelassen, wie in den Abb. 5 bis 8 wiedergegeben,
so spielen sich die Vorgänge beim Einfädeln genau so ab, wie in den Abb. 13a bis
13f wiedergegeben. Statt daß der Faden bei seinem weiteren Abwärtsgleitern auf den
Draht 15 zu liegen kommt und über diesen erst entlang gleitet, gelangt er unmittelbar'
in das äußere Fadenauge 6, wie in den Abb. iah und 14c wiedergegeben.
Im
ersteren dieser beiden Fälle entsteht ein Handwebschützen, bei dem der Faden in
einfacher Weise unbedingt zuverlässig im äußeren Fadenauge verriegelt ist, in diesem
also nicht hochgleiten kann und damit eine vollkommen gleichmäßige Spannung beim
Weben beibehält.
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Im zweiten Falle entsteht ein Automatenschützen von denkbar einfacher
Bauart, der auch als Handschützen verwendet werden kann, wenn die Verriegelung im
äußeren Fadenauge unnötig erscheint. Die Bewegungen, die durch die beiden Treiberschläge
beim Automatenschützen bewirkt werden, sind dann selbstverständlich von Hand auszuführen.
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Werden beide Drähte verwendet, so entsteht ein Webschützen, der nicht
nur als Handwebschützen, sondern auch als Automatenschützen zu benutzen ist und
dabei die denkbar größte Sicherheit gegen Ausfädeln. bietet.
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Die beiden Drähte =4 und 15 sind dadurch im Schützenholz verankert,
daß ihre Enden rechtwinklig umgebogen und in entsprechende Bohrungen 21 im Schützenholz
eingesetzt sind. Die Bohrung 21: für den Draht =,¢ kann bis zur Unterseite des Webschützens
durchlaufen, so daß nur ein Durchschlag zum Entfernen des Drahtes in sie eingesetzt
zu werden braucht.
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Zum weiteren Festhalten des Drahtes 14 kann ein Fanghaken 22 dienen
(Abb. i5). Dieser Fanghaken ist so weit hinten angeordnet, daß er über die Plüschbremse
3 reicht. Er ist etwas nach unten gekrümmt und legt sich mit seinem zugeschärften
Ende gegen die obersten Borsten des Plüsches. Auf diese Weise bildet er eine Art
Reuse, die der Faden ohne merklichen Widerstand passieren kann, wenn er nach vorn
abgezogen wird. Will der Faden nach hinten gehen, so wird ihm dies dadurch unmöglich
gemacht, daß die Plüschborsten am Reuseneingang ihm dabei nicht folgen können und
gewissermaßen als Widerhaken wirken.