-
Gebiet der Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung dünner, in typischer Weise 30
bis 150 μm
dicker Bänder
aus einer Legierung vom Aluminium-Eisen-Typ zum Tiefziehen insbesondere
zur Verpackung und ganz besonders zur Herstellung dünner Gefäße und Flachschüsseln zur
Verteilung von Nahrungsmitteln und schnellen Restauration.
-
Stand der Technik
-
Al-Fe-Legierungen
der Serie 8000 gemäß der Nomenklatur
der Aluminum Association werden in großem Umfang zur Herstellung
dünner
Folien oder Bänder
zur Verpackung verwendet. Deren Herstellung kann entweder auf herkömmliche
Weise durch Gießen
einer Platte, Laminieren in der Wärme und dann in der Kälte mit
einer oder mehreren Zwischenglühstufen
und am häufigsten
mit einer Endglühstufe
oder durch kontinuierliches Gießen,
z. B. zwischen zwei Zylindern, und Laminieren in der Kälte und
gegebenenfalls mit einer oder mehreren Glühstufen durchgeführt werden.
-
Durch
das kontinuierliche Gießen
von Bändern
wird es zu moderaten Investitionskosten ermöglicht, in einem genügend großen Bereich
der Legierungen Bänder
zu erhalten, die am Ende nicht in der Wärme laminiert zu werden brauchen.
In den letzten Jahren sind beachtliche Fortschritte von den Herstellern
von Gießmaschinen
bezüglich
der Verringerung der Dicke gegossener Bänder gemacht worden, die in
bestimmten Fällen
auf ca. 1 mm absinken kann, wobei gleichzeitig die Laminierstufe
in der Kälte
verringert wird.
-
Bei
kontinuierlichem Gießen
führt die
Maßnahme,
bei der sich die Verfestigungsbedingungen vom üblichen Verfahren unterscheiden,
zu einer anderen Mikrostruktur. So beschreibt
US 3,989,548 von Alcan, veröffentlicht
in 1976, (Beispiel 9) Aluminiumlegierungen, die mindestens eines
der Elemente Fe, Mn, Ni oder Si enthalten und durch kontinuierliches
Gießen
zwischen Zylindern zu Bändern
einer Dicke von 7 mm gegossen werden. Die Struktur der gegossenen
Bänder
zeigt Stäbchen
zerbrechlicher intermetallischer Verbindungen mit einem Durchmesser
von 0,1 bis 1,5 μm,
wie beim Laminieren in der Kälte
auf eine Verringerung von mindestens 60% Anteil an Feinpartikeln
einer Größe unterhalb
3 μm. Die
erhaltenen Bänder
ergeben einen guten Kompromiss zwischen der mechanischen Beständigkeit
und der Formbarkeit.
-
US 5,380,379 von Alcoa Aluminio
de Nordeste betrifft die durch kontinuierliches Gießen zwischen
Zylindern durchgeführte
Herstellung sehr dünner
Folien aus Legierungen, die 1,35 bis 1,6% Eisen, 0,3 bis 0,6% Mangan,
0,1 bis 0,4% Kupfer und mindestens 0,2% Silizium enthalten. Der
Siliziumgehalt wird durch das Auftreten intermetallischer Phasen
vom AlFeSi- oder AlMnSi-Typ begrenzt, während das Vorliegen von Kupfer notwendig
ist, um auf das Erzeugnis eine genügend gute mechanische Beständigkeit
zu übertragen.
-
In
der
WO 98/52 707 der
Anmelderin ist ein Verfahren zur Herstellung von Bändern aus
einer Aluminiumlegierung, die (bezogen auf das Gewicht) mindestens
eines der Elemente Fe (von 0,15 bis 1,5%) oder Mn (von 0,35 bis
1,9%) mit Fe + Mn < 2,5%
und gegebenenfalls Si (< 0,8%),
Mg (< 0,2%) und
Cu (< 0,2%) enthält, durch
kontinuierliches Gießen
zwischen gekühlten
Zylindern auf eine Dicke von 1 bis 5 mm und anschließendes Laminieren
in der Kälte
beschrieben. Die erhaltenen Bänder
weisen gleichzeitig eine Elastizitätsgrenze oberhalb derjenigen
von mit einem herkömmlichen
Verfahren hergestellten Bändern
sowie eine gute Formbarkeit auf.
-
Die
Herstellung dünner
Schalen und Teller für
zubereitete Lebens- und Nahrungsmittel macht Bänder erforderlich, die eine
gute mechanische Beständigkeit,
eine gute Formbarkeit, insbesondere für genügend tiefgezogene Erzeugnisse,
sowie eine gute Isotropie der mechanischen Eigenschaften, insbesondere
für runde Erzeugnisse,
aufweisen. Eine für
derartige Anwendungen häufig
verwendete Legierung ist die Legierung 8021B, deren bei der Aluminum
Association eingetragene Zusammensetzung die folgende ist (in Gew.-%):
Si | Fe | Cu | Mn | Mg | Cr | Zn | Ti |
< 0,40 | 1,1–1,7 | < 0,05 | < 0,03 | < 0,01 | < 0,03 | < 0,05 | < 0,05 |
-
Aufgabe
der Erfindung ist es, den Kompromiss zwischen der mechanischen Beständigkeit,
der Formbarkeit und der Isotropie der mechanischen Eigenschaften
gegenüber
dieser Bezugslegierung noch zu verbessern.
-
Gegenstand der Erfindung
-
Gegenstand
der Erfindung ist die Verwendung von für Teller und Schalen für Lebens-
und Nahrungsmittelprodukte vorgesehenen Bändern einer Dicke von 30 bis
150 μm aus
einer Aluminiumlegierung mit der Zusammensetzung (in Gew.-%): Si < 0,4; Fe: 1,5 bis
1,9; Mn: 0,04 bis 0,15; weitere Elemente: < 0,05 jeweils und 0,15 insgesamt; Rest
aus Aluminium.
-
Gegenstand
der Erfindung ist auch das Verfahren zur Herstellung von Bändern aus
einer Legierung dieser Zusammensetzung durch zwischen Zylindern
kontinuierlich durchgeführtes
Gießen
eines Bandes mit einer Dicke von 2 bis 10 mm, gegebenenfalls Homogenisieren
dieses Bandes zwischen 420 und 550°C, Kaltlaminieren dieses Bandes
auf die endgültige
Dicke mit gegebenenfalls einer Zwischenglühstufe von 1 bis 4 h zwischen
300 und 350°C
und durch eine Endglühstufe
bei einer Temperatur zwischen 200 und 430°C über eine Dauer von mindestens
30 h.
-
Beschreibung der Erfindung
-
Die
gemäß der Erfindung
für die
Bleche und Bänder
verwendete Legierung ist durch einen Eisengehalt von 1,5 bis 1,9%
gekennzeichnet, welcher höher
als derjenige ist, der in üblicher
Weise in der Legierung 8021B zur Herstellung von Tellern und Schalen
vorhanden ist. Der Vorteil eines erhöhten Eisengehalts beruht auf
der Verbesserung der mechanischen Beständigkeit; dieser Effekt ist
noch ausgeprägter,
wenn die Bänder
durch kontinuierliches Gießen
zwischen Zylindern erhalten werden. Der Eisengehalt muss unterhalb
1,9% bleiben, um zu verhindern, dass er sich zu sehr an den eutektischen
AlFe-Gehalt annähert
und grobe AlFe-Primärphasen
auftreten.
-
Das
weitere charakteristische Merkmal betrifft den Mangangehalt von
0,04 bis 0,15%. Diese Zugabemenge übt einen günstigen Effekt auf die mechanische
Beständigkeit
aus, um insbesondere ein erhöhtes
Dehnungsniveau zu ergeben, wobei der Kompromiss zwischen diesen
gewöhnlich
gegensätzlichen
Eigenschaften deutlich verbessert wird, wenn man die Bänder durch
kontinuierliches Gießen
erzeugt. Über
0,15% Mangan spielt dies noch deutlicher seine anti-kristallisierende
Rolle, wodurch die Gefahr bestehen würde, die Wirksamkeit der Endglühstufe zu
beeinträchtigen,
die zum Erhalt einer guten Isotropie der mechanischen Eigenschaften
notwendig ist.
-
Die
Herstellung von Blechen und Bändern
erfolgt gemäß der Erfindung
bevorzugt durch kontinuierliches Gießen eines 2 bis 10 mm dicken
Bandes zwischen zwei gekühlten
und umschnürten
Zylindern ("Doppelwalzenguss"). Das gegossene
Band kann homogenisiert werden, insbesondere wenn man die Dehnung
gegenüber
der mechanischen Beständigkeit
zu begünstigen wünscht. Diese
Homogenisierung muss bei einer nicht zu sehr erhöhten Temperatur zwischen 420
und 550°C
durchgeführt
werden, um zu vermeiden, dass die mechanische Beständigkeit
zu stark abgebaut wird. Sind die Anforderungen bezüglich der
Dehnung weniger einengend, ist die Homogenisierung nicht unverzichtbar.
-
Das
Band wird sodann in der Kälte
mit einer Anzahl notwendiger Durchgänge auf eine Enddicke zwischen
30 und 150 μm
laminiert. Diese Kaltlaminierung kann mit oder ohne Zwischenglühstufe durchgeführt werden.
Ist die Zwischenglühstufe
notwendig, muss sie relativ kurz sein, in der Größenordnung von 1 bis 4 h, wobei
sie bei einer nicht zu hohen Temperatur in typischer Weise zwischen
300 und 350°C
durchgeführt
wird, um eine Vergröberung
des Korn zu vermeiden. Werden keine sehr hohen Werte für die Dehnung
angestrebt, ist es aber auch möglich,
die Homogenisierung und das Zwischenglühen gleichzeitig zu vermeiden,
was die Herstellung besonders vereinfacht.
-
Das
laminierte Band wird sodann bei einer Temperatur zwischen 200 und
400°C mindestens
30 h lang geglüht,
um so eine umkristallisierte Struktur zu erhalten. Diese Glühstufe kann
in einer oder mehreren Temperaturstufen, z. B. bei einer ersten
Stufe zwischen 200 und 300°C
und einer zweiten zwischen 300 und 400°C, durchgeführt werden. Man schneidet sodann
das Band nötigenfalls
zu Blechen.
-
Man
erzielt somit eine Verbesserung des Bruchwiderstands Rm und
der Dehnungsgrenze R0,2 in einer Größenordnung
von 5% gegenüber
der klassischen Legierung 8021B, bei einer Dehnung in der gleichen
Größenordnung
und einer geringeren Abweichung zwischen den in der Laminierrichtung
(Längsrichtung)
und in der senkrechten Richtung (Querrichtung) gemessenen Werten
von Rm und R0,2.
Diese Eigenschaften wirken sich besonders günstig zur Herstellung von Tellern
und Schalen aus.
-
Beispiele
-
Beispiel 1
-
Auf
einer Gießmaschine
3C
® von
Pechiney Rhenalu wurden 7 mm dicke Bänder aus den beiden Legierungen
A (klassische 80215) und B gemäß der Erfindung
gegossen, deren Zusammensetzungen in Tabelle 1 angegeben sind: Tabelle 1
Legierung | Fe | Si | Mn | Cu | Ti |
A | 1,25 | 0,22 | 0,02 | 0,005 | 0,007 |
B | 1,55 | 0,18 | 0,085 | 0,007 | 0,009 |
-
Die
Bänder
wurden in der Kälte
ohne Zwischenglühstufe
auf eine endgültige
Dicke von 58 μm
in 9 Durchgängen
mit aufeinander folgenden Haltepunkten bei 4,7 mm, 2,7 mm, 1,5 mm,
0,9 mm, 0,6 mm, 0,41 mm, 0,21 mm, 0,12 mm und bei 0,08 mm laminiert.
Sie wurden dann 20 h lang bei 260°C
und dann 65 h lang bei 340°C
geglüht.
-
Auf
den beiden Bändern
wurden der Bruchwiderstand R
m (in MPa),
die Elastizitätsgrenze
R
0,2 (in MPa) und die Bruchdehnung A (in
%), jeweils in Längs-
und Querrichtung, gemessen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 angegeben: Tabelle 2
Legierung | Rm Richtung L | R0,2 Richtung L | A
Richtung L | Rm Richtung T | R0,2 Richtung T | A
Richtung T |
A | 138 | 121 | 20,5 | 136 | 123 | 21 |
B | 149 | 130 | 22,5 | 145 | 131 | 22,5 |
-
Man
stellt fest, dass Rm und R0,2 für B erhöht, die
Dehnungswerte ebenfalls gut und die Differenz zwischen den Ergebnissen
in der Richtung L und der Richtung T verringert sind.
-
Beispiel 2
-
Es
wurden 2 Rollen aus den Legierungen C des Typs 8021B und D gemäß der Erfindung
gegossen, deren Zusammensetzung in Tabelle 3 angegeben ist: Tabelle 3
Legierung | Fe | Si | Mn | Cu | Ti |
C | 1,17 | 0,12 | 0,005 | 0,008 | 0,010 |
D | 1,63 | 0,04 | 0,09 | 0,007 | 0,006 |
-
Der
Umwandlungsbereich ist identisch mit dem des Beispiels 1, und dies,
nachdem eine Zwischenglühstufe
von 2 h bei 340°C
und einer Dicke von 0,6 mm zugefügt
worden war. Die statischen mechanischen Eigenschaften in den Richtungen
L und T sind in Tabelle 4 angegeben: Tabelle 4
Legierung | Rm (L) | Rm (L) | A
(L) | Rm (T) | R0,2 (T) | A
(T) |
C | 132 | 119 | 23 | 130 | 120 | 22 |
D | 143 | 127 | 24 | 146 | 129 | 23,5 |
-
Der
Vergleich der Ergebnisse zwischen den Legierungen C und D führt zu den
gleichen Bemerkungen wie für
das vorhergehende Beispiel. Außerdem
stellt man fest, dass, obwohl die Legierung D mehr Eisen enthält, die
Einführung
der Zwischenglühstufe,
gegenüber
der Legierung B des Beispiels 1, zu einer geringfügigen Absenkung
von Rm und R0,2 und
zu einer leichten Steigerung des Dehnungswertes führt.
-
Beispiel 3
-
Es
wurden 2 Rollen aus den Legierungen E (8021B) und F (gemäß der Erfindung)
gegossen, deren Zusammensetzungen in Tabelle 5 angegeben sind: Tabelle 5
Legierung | Fe | Si | Mn | Cu | Ti |
E | 1,21 | 0,08 | 0,007 | 0,005 | 0,007 |
F | 1,72 | 0,06 | 0,12 | 0,009 | 0,007 |
-
Der
Herstellungsablauf ist der gleiche wie in Beispiel 2, mit zusätzlich einer
Homogenisierstufe des gegossenen Bandes von 10 h bei 520°C. Die statischen
mechanischen Eigenschaften in den Richtungen L und T sind in Tabelle
6 angegeben. Tabelle 6
Legierung | Rm (L) | Rm (L) | A
(L) | Rm (T) | R0,2 (T) | A
(T) |
E | 125 | 113 | 24 | 123 | 110 | 23 |
F | 134 | 121 | 25 | 132 | 114 | 24,5 |
-
Der
Vergleich der Legierungen E und F führt zu den gleichen Bemerkungen
wie für
die beiden vorhergehenden Beispiele.
-
Außerdem führt die
Einführung
der Homogenisierstufe für
die Legierung F, gegenüber
der Legierung D des Beispiels 2, zu einer leichten Absenkung von
Rm und R0,2 und
einer leichten Verbesserung des Dehnungswertes. Somit hängt die
Einführung
einer Homogenisier- und/oder Zwischenglühstufe vom angestrebten Kompromiss
zwischen der mechanischen Beständigkeit
und der Formbarkeit ab.