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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Kegelrollenlager.
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EP 0 756 095 offenbart ein
Kegelrollenlager zum Lagern einer Ritzelwelle eines Differenzialgetriebes. Das
Rollenlager umfasst einen äußeren Ring,
einen inneren Ring und eine Vielzahl von Kegelrollen, die zwischen
den äußeren Ring
und den inneren Ring eingefügt
sind. In der Tabelle 2A dieses Dokuments ist eine Spezifikation
von sechs Beispielen des Kegelrollenlagers angegeben. Die Spezifikation
enthält
diskrete Werte für
den Innendurchmesser, den Außendurchmesser
und den Rollen-Teilkreisdurchmesser
an dem Großdurchmesserende
der Rollen.
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Weiterhin
offenbart das Dokument
EP
1 158 192 A Kegelrollenlager, wobei in einem Beispiel der
Innendurchmesser 70 mm ist, der Außendurchmesser 150 mm ist und
der Teilkreisdurchmesser 99 mm ist. In einem weiteren Beispiel sind
der Innendurchmesser 70 mm, der Außendurchmesser 280 mm und der
Teilkreisdurchmesser 240 mm.
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Ein
Kegelrollenlager, das zum Lagern einer Ritzelwelle in einem Differenzialgetriebe
eines Kraftfahrzeugs genutzt wird, wird durch eine große Menge
hochviskosen Getriebeöls
geschmiert. Daher sind das Reibungsmoment (dynamische Reibung),
das auf den viskosen Rollwiderstand zurückzuführen ist, und der Bewegungswiderstand
des Öls
groß,
woraus sich Faktoren ableiten, die den Kraftstoffverbrauch des Kraftfahrzeugs verschlechtern.
Infolgedessen ist es erwünscht,
das Reibungsmoment so sehr zu verringern, wie in der Praxis möglich, um
einen geringeren Kraftstoffverbrauch zu fördern. Wie bekannt, ist es
zur Verringerung des Reibungsmoments ausreichend, beispielsweise
die Anzahl der Kegelrollen zu verringern, ihre Länge zu kürzen oder ihren Durchmesser
zu verringern. Die Verringerung des Reibungsmoments auf eine solche
Weise führt jedoch
zu einer wesentlichen Abnahme der Tragfähigkeit des Lagers, so dass
ein solches Vorgehen nicht vorteilhaft ist.
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In
Anbetracht der oben beschriebenen herkömmlichen Probleme ist es die
Aufgabe der Erfindung, das Reibungsmoment zu verringern und dabei
eine Abnahme der Tragfähigkeit
des Kegelrollenlagers zu vermeiden.
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Das
erfindungsgemäße Kegelrollenlager
umfasst einen äußeren Ring,
dessen Außendurchmesser
D ist, einen inneren Ring, dessen Innendurchmesser d ist, und eine
Vielzahl von Kegelrollen, die zwischen den äußeren Ring und den inneren
Ring eingefügt
sind und deren Teilkreisdurchmesser (PCD) dm ist, wobei ein PCD-Parameter ε, ausgedrückt durch ε = 2 dm/(D
+ D), ein Wert ist, der in einem Bereich von 0,96 bis 0,985 liegt.
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Das
Reibungsmoment des oben beschriebenen Kegelrollenlagers ändert sich
in einer Korrelation mit dem PCD-Parameter und durch Einstellen
des PCD-Parameters in dem genannten Bereich ist es möglich, das Reibungsmoment
zu verringern und dabei eine Abnahme der Tragfähigkeit des Kegelrollenlagers
zu vermeiden.
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Zusätzlich ist
bei dem oben beschriebenen Kegelrollenlager ein Kontaktwinkel des äußeren Rings
bevorzugt so eingerichtet, dass 22° ≤ α ≤ 26°.
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In
diesem Fall ist es möglich,
das Reibungsmoment zu verringern, ohne Steifigkeit und die Verringerung
der Tragfähigkeit
herbeizuführen.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführung
ist der PCD-Parameter ε ein
Wert, der in einem Bereich von 0,97 bis 0,98 liegt.
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1 ist
eine Querschnittsansicht eines Kegelrollenlagers gemäß einer
Ausführung
der Erfindung.
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2A ist
ein Diagramm, das einen schematischen Aufbau einer Vorrichtung zum
Messen des Reibungsmoments des Kegelrollenlagers darstellt.
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2B ist
eine Draufsicht einer Belastungsplatte der Vorrichtung.
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3 ist
eine Grafik, die das Verhältnis
zwischen einem PCD-Parameter ε und
einem Reibungsmoment auf Basis der Tabelle 1 darstellt.
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4 ist
eine Grafik, die die Änderung
des Reibungsmoments in Bezug auf die Drehgeschwindigkeit in Hinsicht
auf das Vergleichsbeispiel 1 und Beispiel 1 der Erfindung darstellt.
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5 ist
eine Grafik, die die Änderung
des Reibungsmoments in Bezug auf die Drehgeschwindigkeit in Hinsicht
auf das Vergleichsbeispiel 2 und Beispiel 2 der Erfindung darstellt.
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6 ist
eine Grafik, die das Gesamtverdrängungsverhältnis in
Hinsicht auf das Vergleichsbeispiel 1 und Beispiel 1 der Erfindung
darstellt.
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7 ist
eine Grafik, die das Gesamtverdrängungsverhältnis in
Hinsicht auf das Vergleichsbeispiel 2 und Beispiel 2 der Erfindung
darstellt.
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8 ist
eine Grafik, die das Lebensdauerverhältnis in Hinsicht auf das Vergleichsbeispiel
1 und Beispiel 1 der Erfindung darstellt.
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9 ist
eine Grafik, die das Lebensdauerverhältnis in Hinsicht auf das Vergleichsbeispiel
2 und Beispiel 2 der Erfindung darstellt.
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1 ist
eine Querschnittsansicht des Kegelrollenlagers gemäß einer
Ausführung
der Erfindung. Dieses Kegelrollenlager wird zum Lagern beispielsweise
einer Ritzelwelle in einem Differenzialgetriebe verwendet. In der
Zeichnung ist das Kegelrollenlager 10 so aufgebaut, dass
eine Vielzahl von Kegelrollen 3 zwischen einen äußeren Ring 1 und
einen inneren Ring 2 eingefügt ist. Die Kegelrollen 3 werden
durch eine Halterung 4 gehalten. Hierbei wird vorausgesetzt,
dass ein Außendurchmesser
des äußeren Rings
D ist, dass ein Innendurchmesser des inneren Rings d ist und dass
ein Teilkreisdurchmesser der Kegelrolle 3 dm ist. Des Weiteren wird
vorausgesetzt das der Kontaktwinkel des äußeren Rings 1, d.
h. ein durch eine innere Umfangsfläche 1a in Bezug auf
eine Achse A gebildeter Winkel, α ist.
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2A ist
eine Querschnittsansicht, die einen schematischen Aufbau einer Vorrichtung
zum Messen des Reibungsmoments des Kegelrollenlagers 10 darstellt.
Wie in der 2A gezeigt, sind auf der äußeren Ringseite 1 des
Kegelrollenlagers 10 ein hohles zylindrisches Gehäuse 51 und
eine scheibenförmige
Belastungsplatte 52 angebracht, wobei die Belastungsplatte 52 durch
ein Luftlager (nicht abgebildet) getragen wird, und ein Antriebswellenteil 53,
der in den inneren Ring 2 eingesetzt ist, wird in diesem
Zustand durch einen Motor M gedreht. 2B ist
eine Draufsicht der Belastungsplatte 52. Während sich
der innere Ring 2 dreht, dreht sich der äußere Ring 1 dadurch
in einer begleitenden Weise und ein Eingreifteil 54, der
auf dem Außenumfang der
Belastungsplatte 52 bereitgestellt ist, schlägt an einen
Druckanschlag 55 auf einer ortsfesten Seite an. Zu diesem
Zeitpunkt ist es möglich,
das Reibungsmoment auf Basis des Produkts aus der durch den Druckanschlag 55 erfassten
Kraft und dem Radius von dem Mittelpunkt der Belastungsplatte 52 zu
dem Eingreifteil zu messen. Es sollte beachtet werden, dass Schmieröl L unter
den in dem Differenzialgetriebe vorausgesetzten Betriebs bedingungen
durch eine Öl-Öffnung 51a des
Gehäuses 51 zugeführt wurde
und das Moment in einem Zustand gemessen wurde, in dem das Schmieröl L vollständig auf
die Rückseitenfläche des
Lagers aufgefüllt war.
Außerdem
wurde die Axiallast, basierend auf der Belastungsplatte 52 und
dem Gehäuse 51,
auf 6 kN eingestellt. Die Drehzahl des Motors konnte in dem Drehzahlbereich
von 500 rpm bis 3000 rpm eingestellt werden und als das Schmieröl L wurde
Getriebeöl
mit einer Temperatur von 50°C
genutzt.
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Die
in der Tabelle 1 unten gezeigten Ergebnisse wurden mittels Durchführung der
folgenden Untersuchung erzielt: bei Verwendung eines numerischen
Wertes als einen PCD-Parameter, ausgedrückt als ε = 2 dm/(D + d), in Bezug auf
13 Arten von Proben, deren PCD-Parameter ε und Kontaktwinkel α voneinander
abwichen, wurde untersucht, welche Werte der Bemessungswert C und
die Gesamtverdrängung
und welchen Wert das Reibungsmoment T in einem Zustand, in dem der
Motor mit einer vorgegebenen Geschwindigkeit gedreht wurde, annahmen. Tabelle 1
Probe
Nr. | α -deg- | ε | C
-kN- | δ -mm- | T
-N·m- | Reibungsmoment |
1 | | 0.998 | 56.5 | 0.021 | 0.800 | 1.00 |
2 | 20 | 0.990 | 56.5 | 0.021 | 0.775 | 0.97 |
3 | 20 | 0.985 | 58.9 | 0.023 | 0.723 | 0.90 |
4 | 20 | 0.970 | 56.6 | 0.024 | 0.688 | 0.86 |
5 | 20 | 0.960 | 56.6 | 0.022 | 0.708 | 0.89 |
6 | 20 | 0.950 | 56.6 | 0.020 | 0.768 | 0.96 |
7 | 22 | 0.977 | 56.5 | 0.020 | 0.670 | 0.84 |
8 | 22 | 0.950 | 56.5 | 0.016 | 0.742 | 0.93 |
9 | 24 | 0.998 | 57.8 | 0.014 | 0.773 | 0.97 |
10 | 24 | 0.969 | 56.6 | 0.016 | 0.676 | 0.85 |
11 | 26 | 0.990 | 56.3 | 0.012 | 0.756 | 0.95 |
12 | 26 | 0.974 | 56.5 | 0.014 | 0.653 | 0.82 |
13 | 28 | 0.968 | 53.8 | 0.012 | 0.621 | 0.78 |
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Es
sollte beachtet werden, dass Probe 1 ein Kegelrollenlager herkömmlicher
Konstruktion war und dass das Momentverhältnis unter Verwendung des
Momentverhältnisses
dieses Kegelrollenlagers als 1 seiend berechnet wurde.
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3 ist
eine Grafik, die das Verhältnis
zwischen einem PCD-Parameter ε und
einem Reibungsmoment T auf Basis der oben gezeigten Tabelle 1 darstellt.
Die Symbole an den Messpunkten sind in Abhängigkeit von dem Kontaktwinkel α verschieden
und werden in der Grafik gezeigt. Zusätzlich zeigen Ziffern in der Nähe der Messpunkte
Probennummern. Wie aus dieser Grafik ersichtlich, ist eindeutig,
dass zwischen dem PCD-Parameter ε und
dem Reibungsmoment T eine im Wesentlichen V-förmige Korrelation besteht.
Infolgedessen ist es möglich,
den Bereich des PCD-Parameters ε einzugrenzen,
um das Reibungsmoment T zu unterdrücken. Des Weiteren kann der
PCD-Parameter ε in
dem Bereich von 0,96 bis 0,985, der eine Verringerung des Moments
um 10% oder mehr in Bezug auf die Probe 1 herbeiführt, als
ein Optimalbereich zum Unterdrücken
des Reibungsmoments T eingestellt werden. Stärker bevorzugt wird der PCD-Parameter ε in dem Bereich von
0,97 bis 0,98 eingestellt.
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Es
ist zu beachten, dass an den Messpunkten in dem Optimalbereich,
wie für
die Proben 3 bis 5, deren Kontaktwinkel 20° betrug, davon auszugehen ist,
dass die Steifigkeit geringfügig
abnimmt, da sich die Gesamtverdrängung δ (der quadratische
Mittelwert der radialen Verdrängung
und der axialen Verdrängung)
starker erhöht
als die des Beispiels 1, wie in Tabelle 1 gezeigt. Da jedoch die
Nennlast C der des Beispiels 1 gleich war oder diesem gegenüber erhöht war,
ist davon auszugehen, dass die Proben 3 bis 5 praktischer Verwendung
standhalten. Weiterhin ist an den Messpunkten in dem Optimalbereich
für Probe
13, deren Kontaktwinkel α 28° war, die
Nennlast C, d. h. die Tragfähigkeit,
geringer als die von Beispiel 1 war, während ihre Abnahmerate jedoch
5% darüber
lag, so dass davon auszugehen ist, dass Probe 13 auf einer gerade
noch zulässigen Ebene
ist. Es ist jedoch zu beachten, dass es bevorzugt zu vermeiden ist,
dass der Kontaktwinkel α auf
20° oder
28° eingestellt
wird, stattdessen ist dieser so einzustellen, dass 22° ≤ α ≤ 26°.
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Als
Nächstes
wurden in Bezug auf zwei Arten von Kegelrollenlagern mit verschiedenen
Größen die Beispiele
1 und 2 der Erfindung, in denen der PCD-Parameter ε in dem Bereich
von 0,96 bis 0,985 lag, mit Vergleichsbeispielen (herkömmlichen
Beispielen) 1 und 2 verglichen, bei denen der PCD-Parameter ε nicht in diesem
Bereich lag. Verglichen wurden die Änderung des Reibungsmoments
in Bezug auf die Drehgeschwindigkeit, das Nennlastverhältnis, das
Gesamtverdrängungsverhältnis und
das berechnete Lebensdauerverhältnis.
Die Vergleichsdaten werden in den Tabellen 2 und 3 unten gezeigt.
Die Tabelle 2 zeigt die Vergleichsdaten in Bezug auf Kegelrollenlager
mit d = 35 mm, D = 80 mm und Axialbreite = 32,75 mm. Die Tabelle
3 zeigt die Vergleichsdaten in Bezug auf Kegelrollenlager mit d
= 40 mm, D = 85 mm und Axialbreite = 24,75 mm. Tabelle 2 D = 35 mm, D = 80 mm und Breite = 32,75
mm
| Vergleichsbeispiel
1 | Beispiel
1 |
Kontaktwinkel α | 20° | 24° |
PCD-Parameter ε | 0,998 | 0,972 |
Nennlastverhältnis | 1 | 1,00 |
Gesamtverdrängungsverhältnis | 1,00 | 0,88 |
Lebensdauerverhältnis (berechnet) | 1,00 | 1,60 |
Tabelle 3
| Vergleichsbeispiel
1 | Beispiel
1 |
Kontaktwinkel α | 22°30' | 26° |
PCD-Parameter ε | 1,012 | 0,977 |
Nennlastverhältnis | 1 | 1,00 |
Gesamtverdrängungsverhältnis | 1,00 | 1,00 |
Lebensdauerverhältnis (berechnet) | 1,00 | 1,41 |
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Die 4 und 5 sind
Grafiken, die darstellen, wie sich das Reibungsmoment in Bezug auf
die Drehgeschwindigkeit in dem Fall des Vergleichsbeispiels 1 und
des Beispiels 1 und in dem Fall des Vergleichsbeispiels 2 und des
Beispiels 2 jeweils ändert.
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Wie
in der 4 gezeigt, zeigt das Kegelrollenlager in Beispiel
1 konstant geringeres Reibungsmoment als das Kegelrollenlager in
Vergleichsbeispiel 1. Außerdem
war die Zunahmerate für
Beispiel 1 kleiner, obwohl sich das Reibungsmoment mit zunehmender
Drehgeschwindigkeit verstärkt.
Infolgedessen zeigt die Differenz zwischen den beiden Beispielen
eine zunehmende Tendenz. Gleiches gilt für das Kegelrollenlager des
Beispiels 2 und das Kegelrollenlager des Vergleichsbeispiels 2.
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In
den 6 und 7 sind die Gesamtverdrängungsverhältnisse
in den Tabellen 2 und 3 jeweils in Grafiken aufgezeichnet. Wie in
den Grafiken gezeigt, ist das Gesamtverdrängungsverhältnis in Beispiel 1 kleiner
als das in Vergleichsbeispiel 1 und übersteigt bei der Steifigkeit
das Vergleichsbeispiel 1. Das Gesamtverdrängungsverhältnis in Beispiel 2 ist gleich
dem in Vergleichsbeispiel 2 und die Steifigkeit ist mindestens im herkömmlichen
Grad sichergestellt.
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In
den 8 und 9 sind die Lebensdauern in Tabelle
2 und 3 jeweils grafisch dargestellt. Wie aus den Grafiken ersichtlich,
ist anzuerkennen, dass die Lebensdauer beider Beispiele 1 und 2
verglichen mit den Vergleichsbeispielen 1 und 2 jeweils wesentlich
verlängert
ist. Gemäß dem Kegelrollenlager
der vorliegenden Erfindung ändert
sich das Reibungsmoment in Korrelation mit dem PCD-Parameter und
durch Einstellen des PCD-Parameters in dem Bereich von 0,96 bis
0,985 ist es möglich,
ein Kegelrollenlager bereitzustellen, dessen Reibungsmoment reduziert
ist, während
gleichzeitig eine Abnahme der Tragfähigkeit vermieden wird.
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Des
Weiteren ist es gemäß dem Kegelrollenlager
der vorliegenden Erfindung möglich,
das Reibungsmoment zu verringern, ohne Steifigkeit oder Abnahme
der Tragfähigkeit
zu verursachen.