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VERWANDTE ANMELDUNGEN
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Die
vorliegende Anmeldung beansprucht die Priorität der am 10. Januar 2002 eingereichten
provisorischen US-.
Patentanmeldung Nr. 60/3436,613.
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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft schnell dispergierende orale pharmazeutische
Zubereitungen mit verbesserter Resorption, die wenigstens ein Nicht-Benzodiazepin-Beruhigungsmittel
enthalten.
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HINTERGRUND
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Schlaflosigkeit
ist definiert als Schwierigkeiten beim Einschlafen oder beim Durchschlafen,
die den normalen Tagesablauf des Patienten beeinträchtigen.
Schlaflosigkeit ist das häufigste
Schlafleiden mit einer Prävalenz
von 26% bis 50% bei Erwachsenen (Erman ME, Insomnia. Rakel: Conn's Current Therapy.
(Hrsg.), 52. Aufl. Saunders Co. 2000; Shader RI. Sedative-Hypnotics.
Tasman: Psychiatry, 1. Aufl. Saunders Co. 1997). Obwohl Schlaflosigkeit
in der Allgemeinpopulation weit verbreitet ist, wird geschätzt, daß lediglich
5% bis 20% der an Schlaflosigkeit leidenden Patienten deshalb ihren
Arzt aufsuchen (Erman ME, Insomnia. Rakel: Conn's Current Therapy. 52. Aufl. Saunders
Co. 2000). Es wurde berichtet, daß in den Vereinigten Staaten
10% bis 16% der Erwachsenen an ernster kurzzeitiger bis subakuter
Schlaflosigkeit (d. h. mit einer Dauer von < 6 Monaten) leiden und 9% bis 10% über ernste
chronische Schlaflosigkeit (d. h. mit einer Dauer von > 6 Monaten) klagen
(Insomnia. Goetz: Textbook of Clinical Neurology. 1. Aufl. Saunders
Co. 1999).
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Benzodiazepine
waren bislang die wichtigste Säule
bei der Therapie von Schlaflosigkeit, und sie sind als kurzfristig,
mittelfristig oder langfristig wirkende Hypnotika erhältlich.
Bei einer Anwendung über
eine kurze Zeitspanne haben sich Benzodiazepine als nützlich bei
der Behandlung von Schlaflosigkeit erwiesen. Benzodiazepine bringen
jedoch potentielle Probleme wie eine veränderte Schlafarchitektur, ein
Wiederauftreten der Schlaflosigkeit nach dem Absetzen, mögliche "Kater"-Wirkungen und Mißbrauchspotential sowie das
Auftreten von Toleranz gegenüber
dem Arzneimittel mit sich. Benzodiazepine wirken nicht-selektiv
auf Benzodiazepine-(Omega1-) und Benzodiazepine-(Omega2-)Rezeptoren,
was ihren störenden
Einfluß auf
die Gedächtnisfunktion,
die kognitive Funktion und die psychomotorische Funktion erklären könnte.
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Die
Entwicklung selektiver Benzodiazepine-Rezeptoragonisten hat zu zwei
gegenwärtig
erhältlichen Verbindungen
geführt,
und zwar Zolpidem (Ambien®, Searle and Co.) und
Zaleplon (Sonata®, Wyeth-Ayerst Co.). Bei
Zolpidem und Zaleplon handelt es sich um Nicht-Benzodiazepin-Beruhigungsmittel, die
selektiv auf Benzodiazepin-(BZ1-)Rezeptoren
wirken. Man nimmt an, daß diese
Mittel aufgrund ihrer kurzen Halbwertszeit verhindern sollten, daß Patienten
die Gedächtnisfunktion,
die kognitive Funktion und die psychomotorische Funktion betreffende
Benzodiazepine-Rezeptoreffekte erfahren. In der Literatur finden
sich keine Berichte über eine
Beeinträchtigung
der Schlafarchitektur durch Zolpidem oder Zaleplon, wie das bei
Benzodiazepinen der Fall ist.
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Bei
Zolpidem handelt es sich um ein Imidazopyridin, das sich selektiv
und stark an den BZ1-Rezeptor bindet. Bei
den als Schlafmittel verwendeten Dosen verursacht es keine muskelrelaxierenden
oder antikonvulsiven Wirkungen. Es konnte gezeigt werden, daß es die
Schlaflatenz verkürzt,
die Schlafdauer erhöht
und nächtliches
Aufwachen reduziert. Die Halbwertszeit von Zolpidem beträgt ungefähr 2,5 Stunden.
Der Abbau verlangsamt. sich mit dem Alter, weshalb bei älteren Patienten
50% niedrigere Dosen verwendet werden. Zolpidem bietet den Vorteil,
daß es
den Stadium-III- und -IV-Schlaf erhält und den REM-Schlaf (REM
= Rapid Eye Movement) weniger stört.
Zolpidem ist in wäßrigen Medien
schlecht löslich.
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Der
Einfluß von
Essen auf die Pharmakokinetik von Zolpidemtartrat ist bekannt. Bei
einer Essen-Wirkungs-Studie
mit 30 gesunden männlichen
Probanden wurde die Pharmakokinetik von 10 mg Zolpidemtartrat bei
einer Verabreichung nüchtern
oder 20 Minuten nach einer Mahlzeit verglichen. Die Ergebnisse zeigten,
daß mit
Essen die mittlere AUC und Cmax um 15% bzw.
25% reduziert waren, während
sich die mittlere Tmax um 60% verlängerte (von
1,4 auf 2,2 Stunden). Die Halbwertszeiten blieben unverändert. Diese
Ergebnisse legen nahe, daß für ein schnelleres
Einschlafen Zolpidemtartrat zusammen mit oder unmittelbar nach einer
Mahlzeit verabreicht werden sollte (PDR, 54 Edition, 2005).
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Bei
einer Studie mit acht älteren
Patienten (>70 Jahre)
waren die Mittelwerte für
Cmax, T1/2 und AUC nach
einer einzelnen oralen 20-mg-Dosis Zolpidem im Vergleich zu jüngeren Erwachsenen
(20 bis 40 Jahre) signifikant um 50% (255 im Vergleich zu 284 ng/ml),
32% (2,2 im Vergleich zu 2,9 Stunden) beziehungsweise 64% (955 im
Vergleich zu 1562 ng/h/ml) erhöht.
Bei älteren
Patienten kam es bei einer 1wöchigen
Einnahme von jeweils 10 mg pro Nacht zu keiner Akkumulation von
Zolpidemtartrat (PDR, 1999).
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Bei
Zaleplon handelt es sich um ein Pyrazolopyrimidinderivat, das selektiv
für den
BZ1-Rezeptor ist, jedoch schwächer als
Zolpidem an den Rezeptor gebunden wird. Es wird berichtet, daß die Wirkung
etwas schneller als bei Zolpidem eintritt. Die Halbwertszeit beträgt etwa
eine Stunde und wird durch das Älterwerden nicht
beein flußt.
Zaleplon wird nicht zum Durchschlafen empfohlen. Zaleplon ist in
wäßrigen Medien
schlecht löslich.
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Der
Unterschied zwischen Zolpidem und Zaleplon, die gegenwärtig als
Ambien® beziehungsweise
Sonata® vermarktet
werden, ist der, daß,
während
Sonata® ein
schnelleres Einschlafen bewirkt als Ambien®, die Wirkung
von Sonata® nicht
so lange anhält.
Andererseits eignet sich Ambien® eher
für Menschen,
denen es schwerfällt,
die ganze Nacht durchzuschlafen. Dementsprechend scheint es angesichts
der Tatsache, daß es bei
Zolpidem im Vergleich zu Zaleplon zu weniger oder keinem nächtlichen
Aufwachen kommt, vorteilhaft zu sein, eine Dosierungsform von Zolpidem
zu entwickeln, bei der das Zolpidem schneller in den Blutkreislauf
aufgenommen wird, als dies gegenwärtig mit Ambien® möglich ist.
Eine solche Dosierungsform von Zolpidem würde ein sehr viel schnelleres
Einschlafen als Ambien® bewirken, jedoch genauso
lange wie Amabien® wirken und die gegenwärtig bei
Sonata® beobachteten
Episoden nächtlichen
Aufwachens reduzieren oder eliminieren.
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Die
orale Verabreichung von Arzneimitteln ist die populärste Route
aufgrund der einfachen Einnahme, des Vermeidens von Schmerzen, der
Vielseitigkeit (wodurch die Verabreichung verschiedener Typen von
Arzneimitteln ermöglicht
wird) und, was am wichtigsten ist, der Compliance der Patienten.
Außerdem
benötigt
man für
feste orale Verabreichungssysteme keine sterilen Bedingungen, und
sie sind daher weniger teuer in der Herstellung. In der letzten
Zeit sind mehrere neue Technologien für die orale Verabreichung verfügbar geworden,
mit denen sich die physikochemischen und pharmakokinetischen Eigenschaften
von Arzneimitteln beeinflussen lassen und gleichzeitig die Patientencompliance
verbessern läßt.
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Die
neue Technologie oraler, schnell dispergierender Dosierungsformen
ist als schnell auflösende, schnell schmelzende
und schnell zerfallende Tabletten bekannt. Die Funktion und das
Konzept all dieser Dosierungsformen ist jedoch ähnlich. Definitionsgemäß ist eine
feste Dosierungsform, die sich in der Mundhöhle schnell auflöst bzw.
dort zerfällt,
wodurch eine Lösung
oder Suspension gebildet wird, ohne daß Wasser verabreicht werden
muß, als
orale schnell dispergierende Dosierungsform bekannt. Für die Herstellung
von oralen schnell dispergierenden Dosierungsformen gibt es mehrere
Verfahren. Hierzu zählen
modifizierte Tablettiersysteme, Filament- oder ShearformTM-Bildung durch Anwendung von Zentrifugalkraft
und kontrollierter Temperatur und Gefriertrocknen. Grundlage für die meisten
dieser Technologien scheint die Aufnahme von Sacchariden zu sein.
Die Wahl an Material(ien) hängt
davon ab, ob sie sich in Wasser schnell auflösen und über einen süßen Geschmack verfügen, eine
niedrige Viskosität
für das "im Mund Schmelzen"-Gefühl aufweisen
und komprimierbar sind.
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Zu
den Firmen, die gegenwärtig
orale, schnell dispergierende Dosierungsformen herstellen, zählen außer der
Anmelderin der vorliegenden Anmeldung Cima Labs, Prographarm/Ethypharm,
R. P. Scherer und Yamanouchi-Shaklee.
Alle diese Hersteller vermarkten unterschiedliche Arten von schnell
auflösenden,
festen oralen Dosierungsformen.
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Cima
Labs vermarktet ORASOLV
TM, bei dem es sich
um eine direkt tablettierte Brausetablette handelt, die eine orale
Auflösungszeit
von 5 bis 30 Sekunden haben soll, und DURASOLV
TM,
bei dem es sich um eine direkt tablettierte Tablette handelt, die
einen geschmackmaskierten Wirkstoff enthält und eine orale Auflösungszeit
von 15 bis 45 Sekunden haben soll. In CIMAs
US-Patentschrift Nr. 5,607,697 wird
eine feste Dosierungsform beschrieben, die aus beschichteten Mikropartikeln
besteht, die im Mund zerfallen. ORASOLV
® ist eine
Direkttablettiertechnologie, bei der Brausematerial und geschmackmaskierte
Wirkstoffe verwendet und lediglich herkömmliche Produktionsgeräte benötigt werden.
Durch die Aufnahme von Brausematerialien zerfällt die Dosierungsform, nachdem
sie mit Wasser oder Speichel in Kontakt gekommen ist, schnell. Definitionsgemäß handelt
es sich bei dem Brausematerial um eine chemische Reaktion zwischen
einer organischen Säure (Citronensäure, Fumarsäure oder
Maleinsäure)
und einer Base (Natriumhydrogencarbonat, Kaliumhydrogencarbonat
oder Magnesiumhydrogencarbonat), was zur Bildung von Kohlendioxid
führt.
Das Brause-Konzept ist
eine gut bekannte Formulierungstechnik, die bei mehreren Dosierungsformen
zur Anwendung kommt. Bei Cimas Technologie wird dieses Konzept jedoch
in modifizierter Weise angewendet, so daß man schnell zerfallende Dosierungsformen
erhält.
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Die
Mikropartikel werden durch ein neues Verfahren hergestellt, bei
dem man den Wirkstoff zusammen mit anderen Exzipienten wie Mannit
und Magnesiumoxid in einer geeigneten Polymerdispersion dispergiert. Der
Kern des Mikropartikels enthält
ein pharmazeutisches Mittel und eine oder mehrere süß schmeckende
Verbindungen mit negativer Lösungswärme ausgewählt aus
Mannit, Sorbit, einer Mischung von einem künstlichen Süßstoff und Menthol, einer Mischung
von Zucker und Menthol und Salicylsäuremethylester. Das Mikropartikel wird
zumindest teilweise mit einem Material beschichtet, das die Auflösung im
Mund verzögert
und den Geschmack des pharmazeutischen Mittels maskiert. Die Mikropartikel
werden unter Bildung einer Tablette verpreßt. Der Tablettenformulierung
können
auch andere Exzipienten zugesetzt werden.
WO 98/46215 , erteilt an Cima Labs,
betrifft eine harte, komprimierte, schnell schmelzende Formulierung
mit einem Wirkstoff und einer Matrize aus wenigstens einem nicht
direkt tablettierbaren Füllstoff
und einem Schmiermittel. Ein nicht direkter tablettierbarer Füllstoff
ist typischerweise nicht freifließend, im Gegensatz zu einem
direkt tablettierbaren (DC-Qualität) Füllstoff,
und benötigt
für die
Bildung eines freifließenden
Granulats gewöhnlich
eine weitere Verarbeitung. Cima Labs hat außerdem US-Patente, die Brause-Dosierungsformen
(
US-Patentschriften Nr. 5,503,846 ,
5,223,264 und
5,178,878 ) und Tablettierhilfen für schnell
auflösende
Dosierungsformen (
US-Patentschriften Nr.
5,401,513 und
5,219,574 )
betreffen, und eine internationale Patentanmeldung, die schnell
auflösende
Dosierungsformen für
wasserlösliche
Arzneimittel betrifft (
WO 98/14179 ).
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Ethypharm
vermarktet FLASHTAB
®, eine schnell schmelzende
Tablette mit einem Sprengmittel wie Carboxymethylcellulose, einem
Quellmittel wie modifizierter Stärke
und einem geschmackmaskierenden Mittel. Die Tabletten haben angeblich
eine orale Zerfallszeit von weniger als einer Minute (
US-Patentschrift Nr. 5,464,632 ).
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ZYDIS
® wird
von R. P. Scherer Corp. vermarktet. Bei ZYDIS
® handelt
es sich um eine gefriergetrocknete Tablette mit einer oralen Auflösungszeit
von 2 bis 5 Sekunden. Gefriergetrocknete Tabletten sind in der Herstellung
teuer und schwer zu verpacken, da die Tabletten feuchtigkeits- und
temperaturempfindlich sind. Die
US-Patentschrift
Nr. 4,642,903 (R. P. Scherer Corp.) betrifft eine schnell
schmelzende Dosierungsformulierung, die hergestellt wird, indem
man ein Gas in einer zu gefriertrocknenden Lösung oder Suspension dispergiert.
Die
US-Patentschrift Nr. 5,188,825 (R.
P. Scherer Corp.) betrifft gefriergetrocknete Dosierungsformen, die
hergestellt werden, indem man einen wasserlöslichen Wirkstoff unter Bildung
eines im wesentlichen wasserunlöslichen
Komplexes an ein Ionenaustauscherharz bindet bzw. damit komplexiert,
wobei der Komplex dann mit einem geeigneten Träger gemischt und gefriergetrocknet
wird. Die
US-Patentschrift Nr.
5,613,023 (R. P. Scherer Corp.) betrifft gefriergetrocknete
Arzneimitteldosierungsformen, die hergestellt werden, indem man einer
Suspension von Gelatine und Wirkstoff Xanthan zusetzt. In der
US-Patentschrift Nr. 5,827,541 (R.
P. Scherer Corp.) wird ein Verfahren zur Herstellung fester pharmazeutischer
Dosierungsformen hydrophober Substanzen offenbart. Bei diesem Verfahren
gefriertrocknet man eine Dispersion, die einen hydrophoben Wirkstoff
und ein Tensid in einer nichtwäßrigen Phase
und ein Trägermaterial
in einer wäßrigen Phase
enthält.
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Die
WOWTAB
® von
Yamanouchi Pharma Technologies ist eine Tablette mit einer Härte, die
ausreicht, um die physikalischen Eigenschaften der Dosierungsform
während
der Herstellung und Verteilung aufrechtzuerhalten, bis die Tablette
mit Feuchtigkeit wie dem Speichel im Mund in Kontakt kommt. Bei
der WOWTAB
® handelt
es sich um eine Tablette, die eine Kombination eines Saccharids
mit niedriger Formbarkeit und eines Saccharids mit hoher Formbarkeit
enthält.
Zu den US-Patentschriften, die diese Technologie abdecken, zählen die
US-Patentschrift Nr. 5,576,014 und
die
US-Patentschrift Nr. 5,446,464 .
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Andere
Firmen, denen orale, schnell dispergierende Dosierungsformen gehören, schließen Janssen Pharmaceutica
(QUICKSOLV
®)
ein. In den Janssen Pharmaceutica gewährten US-Patentschriften werden schnell
auflösende
Tabletten mit zwei Polypeptid-(oder Gelatine-)Komponenten und einem
Füllmittel
beschrieben, wobei die beiden Komponenten eine Nettoladung des gleichen
Vorzeichens aufweisen und die erste Komponente in wäßriger Lösung besser
löslich
ist als die zweite Komponente. Siehe die
US-Patentschriften Nr. 5,807,576 ,
5,635,210 ,
5,595,761 ,
5,587,180 und
5,776,491 .
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L.
A. B Pharmaceutical Research ist Eigentümerin von US-Patentschriften,
die schnell auflösende
Formulierungen auf Brausebasis mit einem Brausepaar aus einer Brause säure und
einer Brausebase betreffen (
US-Patentschriften
Nr. 5,807,578 und
5,807,577 ).
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Die
Schering Corporation verfügt über eine
Technologie, die Bukkaltabletten mit einem Wirkstoff, einem Exzipienten
(bei dem es sich um ein Tensid handeln kann) oder wenigstens einem
Stoff ausgewählt
aus Saccharose, Lactose und Sorbit und entweder Magnesiumstearat
oder Natriumdodecylsulfat betrifft (
US-Patentschriften
Nr. 5,112,616 und
5,073,374 ).
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Dem
Laboratoire L. Lafon gehört
eine Technologie, die herkömmliche
Dosierungsformen betrifft, die durch Lyophilisieren einer Öl-in-Wasser-Emulsion
hergestellt werden, wobei wenigstens eine der beiden Phasen ein
Tensid enthält
(
US-Patentschrift Nr. 4,616,047 ).
Bei diesem Formulierungstyp wird der Wirkstoff im Zustand einer
gefrorenen Suspension gehalten und ohne Mikronisieren oder Komprimieren
tablettiert, da der Wirkstoff durch ein solches Verfahren in Mitleidenschaft
gezogen werden könnte.
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Takeda
Chemicals Inc., Ltd. gehört
eine Technologie, die auf ein Verfahren zur Herstellung einer schnell
auflösenden
Tablette gerichtet ist, wobei ein Wirkstoff und ein angefeuchteter,
löslicher
Kohlenwasserstoff unter Druck zu einer Tablette geformt wird und
die Tabletten anschließend
getrocknet werden.
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Die
Biovail Corporation vermarktet FLASHDOSE
®, eine
direkt tablettierte Tablette mit einem als SHEARFORM
® bezeichneten
verarbeiteten Exzipienten. Bei SHEARFORM
® handelt
es sich um eine Substanz vom Filament-Typ aus in amorphe Fasern
umgewandelten gemischten Polysacchariden. Zu den US-Patentschriften,
in denen diese Technologie beschrieben ist, zählen die
US-Patentschriften Nr. 5,871,781 ,
5,869,098 ,
5,866,163 ,
5,851,553 ,
5,622,719 ,
5,567,439 und
5,587,172 .
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Eine
Möglichkeit,
selbstbindende fließfähige Formulierungen
bereitzustellen, ist die Formulierung mit SHEARFORM
®-Matrizen
oder -Filamenten. Man erhält
diese Matrizen bei Anwendung bestimmter Verarbeitungsverfahren wie
dem in der
US-Patentschrift Nr.
5,587,172 beschriebenen. In dem Patent wird die Anwendung
von Verfahren, bei denen entspannungserhitzt wird, zur Herstellung
von saccharosehaltigen Shearform-Filamenten, die dann unter Erhalt
von schnell auflösenden
Tabletten weiterverarbeitet werden, diskutiert.
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Die
Verwendung von Shearform-Matrizen zur Bildung von Nahrungsmitteleinheiten
ist in der
US-Patentschrift Nr.
5,895,664 beschrieben. In diesem Dokument wird eine schnell
auflösende
Tablette offenbart, die wie folgt gebildet wird: (1) unter Anwendung
von Flash-Flow-Technologie
wird eine Shearform-Matrix bereitgestellt; (2) die teilweise umkristallisierte
Shearform-Matrix wird unter Bildung von fließfähigen, kompaktierbaren teilchenförmigen Mischungen
mit einem Zusatzstoff kombiniert; und (3) die Mischungen werden
bei relativ niedrigen Drucken verpreßt, wodurch man Dosierungsformen
wie Tabletten erhält.
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Darüber hinaus
wird in der
US-Patentschrift
Nr. 5,851,553 ein Verfahren und ein Apparat zur Herstellung
von schnell auflösenden
Formen durch Flash-Flow-Verarbeitung
offenbart. In dem Patent wird eine durch ein Flash-Flow-Verfahren
gebildete Shearform-Matrix beschrieben, die Shearform-Matrix wird
mit einem Zusatzstoff kombiniert und die Matrix wird unter Bildung
einer Einheitsdosierungsform geformt.
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In
den
US-Patentschriften Nr. 5,840,331 und
6,048,541 werden Tablettenformulierungen
beschrieben, die sich von Trägern
auf Saccharidbasis ableiten, wobei durch die Verwendung einer speziellen
Kombination an Einsatzstoffen selbstbindende, fließfähige Matrizen-
und Tablettenzusammensetzungen erhalten werden. Diese Kom bination,
bei der eine Mischung von Zuckeralkoholen verwendet wird, d. h.
Sorbit und Xylit, übertrifft Glycerin
hinsichtlich der Kohäsionseigenschaften
und der Fließfähigkeit.
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Formbare,
vorzugsweise tablettierbare Zusammensetzungen, die sich von teilweise
hygroskopischen Matrizen ableiten, die Zuckeralkohole enthalten,
sind in Gegenwart von Tablettierhilfen und kristallisationsfördernden
Substanzen sowohl bei Tablettierverfahren unter hohem als auch bei
Tablettierverfahren unter niedrigem Druck von Nutzen. Daraus hergestellte
Tabletten und andere Dosierungsformen, zum Beispiel Lutschtabletten,
lösen sich,
wenn sie in den Mund genommen werden, schnell auf, im allgemeinen
in weniger als 30 Sekunden.
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Die
Herstellung von wirkstoffhaltigen Mikropartikeln ist in der
US-Patentschrift Nr. 5,683,720 ,
beschrieben, die hiermit durch Verweis Bestandteil der vorliegenden
Anmeldung wird. Das Patent betrifft die Verwendung der LIQUIFLASH
®-Verarbeitung
zum Sphäronisieren
von Zusammensetzungen, die einen oder mehrere Wirkstoffe enthalten.
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In
der
US-Patentschrift Nr. 6,165,512 der
Anmelderin werden Zusammensetzungen und daraus hergestellte geformte
orale Dosierungsformen mit verbesserten Eigenschaften bereitgestellt.
Zu diesen Eigenschaften zählen
eine verbesserte Verarbeitbarkeit vor dem Formen und bessere Auflösungseigenschaften
und geschmackmaskierende Eigenschaften bei der Anwendung der Dosierungsformen.
Die Zusammensetzungen des 1512 Patents basieren auf Matrizen bzw.
Filamenten, die wenigstens einen Zuckeralkohol enthalten, wobei
diese Matrizen im allgemeinen als "Einzelfilament"- oder "Monofilament"-Systeme angesehen werden. Beispiele
für diese
Systeme sind xylithaltige Shearform-Matrizen bzw. -Filamente, die
einen Träger
und zwei oder mehr Zuckeralkohole enthalten.
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Die
Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung werden mit geeigneten
Mengen verschiedener Inhaltsstoffe wie z. B. beschichteten wirkstoffhaltigen
Mikropartikeln versetzt, und zwar nach dem Sammeln und Schneiden
der Matrizen, jedoch vor ihrer Formung z. B. durch Tablettieren.
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Überaus nützliche
Dosierungsformen erhält
man, wenn man Mikropartikel herstellt aus Wirkstoffe, Lösungsvermittler
und Sphäronisierungshilfen
enthaltenden Zusammensetzungen und sie mit geschmackmaskierenden
Mitteln beschichtet und dann mit Filamenten und herkömmlichen
pharmazeutischen Inhaltsstoffen kombiniert. Die auf diese Weise
erhaltenen Tabletten profitieren von der leichten Verarbeitbarkeit,
die mit der Verwendung von glycerinfreien Filamenten verbunden ist,
und den mit beschichteten Mikropartikeln assoziierten Geschmacks- und Freisetzungseigenschaften.
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In
Anbetracht der Tatsache, daß bei
Zolpidem sehr wenige bzw. keine Wachepisoden auftreten, wäre es von
Vorteil, ein schnelleres Einschlafen zu erreichen, als dies gegenwärtig mit
Ambien® erhältlich ist.
Ein vorteilhafter Weg, ein schnelleres Einsetzen des Schlafes durch
die Verabreichung von Zolpidem zu erreichen, wäre die Entwicklung einer oralen,
schnell dispergierenden Dosierungsform des Arzneimittels mit verbesserter Resorption.
Die oben beschriebenen Technologien eignen sich am besten für wasserlösliche Wirkstoffe.
Bei Zolpidem handelt es sich jedoch um ein schlecht wasserlösliches
Arzneimittel. Es besteht daher immer noch die Herausforderung der
Entwicklung einer oralen, schnell dispergierenden Dosierungsform
von Zolpidem mit verbesserter Resorption.
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DEFINITIONEN
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Der
Ausdruck "orale,
schnell dispergierende Dosierungsform" ist, so wie er hier verwendet wird,
austauschbar mit schnell auflösenden,
schnell schmelzenden und schnell zerfallenden Dosierungsformen,
schnell dispergierenden und im Mund zerfallenden Tabletten und dergleichen.
Alle diese Dosierungsformen sind typischerweise in Form von Tabletten
und sind so ausgelegt, daß sie
sich in der Mundhöhle
schnell auflösen,
dispergieren oder zerfallen, wodurch man eine Lösung oder Suspension erhält, ohne
daß Wasser
verabreicht werden muß.
Alle diese Dosierungsformen stehen im Einklang mit den Aufgaben
der Erfindung. Bevorzugt löst sich,
zerfällt
oder dispergiert die erfindungsgemäße Dosierungsform in 50 Sekunden
oder weniger, vorzugsweise in 30 Sekunden oder weniger und am meisten
bevorzugt in 20 Sekunden oder weniger. Im Rahmen der vorliegenden
Erfindung bezieht sich Auflösung
ausschließlich
auf wasserlösliche
Inhaltsstoffe.
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So,
wie der Begriff hier verwendet wird, bedeutet "verbesserte Resorption" eine niedrigere
T50 bei gleicher oder höherer Cmax im
Vergleich zu dem gegenwärtig
auf dem Markt befindlichen Nicht-Benzodiazepin-Beruhigungsmittel
Ambien®,
aber mit einem Bereich unter der Plasmakonzentrations-Zeit-Kurve
(AUC), die der von Ambien® entspricht. Bei Cmax handelt es sich um die beobachtete maximale
Plasmakonzentration, die nach einer einzelnen Dosis oder nach dem
Erreichen des Fließgleichgewichts
des Nicht-Benzodiazepin-Beruhigungsmittels bei jeder gegebenen Dosis
gemessen werden kann. Bei der Wagner-Nelson-Methode zur Bestimmung
der Resorptionscharakteristik ist T50 definiert
als die Zeit, die benötigt
wird, bis 50% des Arzneimittels vom System resorbiert sind. Die
Literaturstelle für
die Wagner-Nelson-Methode zur Bestimmung der Resorptionscharakteristik
findet sich in: Gibaldi M., Perrier D. Pharmacokinetics. New York:
Marcel Dekker, Inc., 1982. Die AUC, bzw. die Fläche unter der Kurve ("Area Under the Curve") des pharmakokinetischen
Profils bezeichnet das Ausmaß der
Resorption eines Arzneimittels.
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Das
Nicht-Benzodiazepin-Beruhigungsmittel Zolpidem, wie es hier verwendet
wird, schließt
das Tartrat (das im Stand der Technik auch als Hemitartrat bezeichnet
wird) von Zolpidem und alle anderen pharmazeutisch unbedenklichen
Salze von Zolpidem, die den Aufgaben der Erfindung entsprechen,
ein.
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Besonders
in Betracht gezogen wird eine wirksame Menge des Nicht-Benzodiazepin-Beruhigungsmittels,
vorzugsweise Zolpidem. Der Ausdruck "wirksame Menge" ist so zu verstehen, daß damit
eine "pharmazeutisch
wirksame Menge" gemeint
ist. Bei einer "pharmazeutisch
wirksamen Menge" handelt
es sich um die Menge bzw. Quantität an Nicht-Benzodiazepin-Beruhigungsmittel,
vorzugsweise Zolpidem, die ausreicht, um bei der Verabreichung an
einen Patienten eine merkliche biologische Reaktion zu bewirken.
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Die
erfindungsgemäße Dosierungsform
wird abends entweder nüchtern
oder nach einer Mahlzeit verabreicht. Bei der Verabreichung nach
einer Mahlzeit wird die erfindungsgemäße Dosierungsform innerhalb
von 30 Minuten nach der letzen Mahlzeit des Tages verabreicht. Bei
der Verabreichung in nüchternem
Zustand wird die erfindungsgemäße Dosierungsform
frühestens
4 Stunden nach der letzten Mahlzeit des Tages verabreicht.
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KURZE DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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Es
besteht ein unbefriedigter Bedarf für die Entwicklung einer schnell
dispergierenden oralen Dosierungsform mit verbesserter Resorption
für die
Behandlung von Schlaflosigkeit. Dementsprechend betrifft die vorliegende
Erfindung eine schnell dispergierende orale Dosierungsform mit verbesserter
Resorption, die wenigstens ein Nicht-Benzodiazepin-Beruhigungsmittel
enthält.
Bei dem Nicht-Benzodiazepin-Beruhigungsmittel handelt
es sich vorzugsweise um Zolpidem.
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Gemäß einem
Aspekt der Erfindung wird eine pharmazeutische Zusammensetzung mit
verbesserter Resorption bereitgestellt, die eine Mehrzahl an Mikropartikeln
enthält,
wobei jedes Mikropartikel wenigstens ein Nicht-Benzodiazepin-Beruhigungsmittel,
wenigstens eine Sphäronisierungshilfe
und wenigstens eine die Löslichkeit
verbessernde Substanz enthält.
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Das
Nicht-Benzodiazepin-Beruhigungsmittel macht etwa 1 Gew.-% bis etwa
55 Gew.-% des Mikropartikels, vorzugsweise etwa 12,5 Gew.-% bis
etwa 17,5 Gew.-% des Mikropartikels und am meisten bevorzugt etwa
15 Gew.-% des Mikropartikels aus. Die Sphäronisierungshilfe macht etwa
5 Gew.-% bis etwa 85 Gew.-% des Mikropartikels, vorzugsweise etwa
45 Gew.-% bis etwa 55 Gew.-% des Mikropartikels und am meisten bevorzugt
etwa 50 Gew.-% des Mikropartikels aus. Die die Löslichkeit verbessernde(n) Substanz(en)
sind im Bereich von mehr als 0 Gew.-% bis etwa 90 Gew.-%, vorzugsweise
von etwa 30 Gew.-% bis etwa 40 Gew.-% und am meisten bevorzugt etwa
35 Gew.-% des Mikropartikels vorhanden. Das bevorzugte Nicht-Benzodiazepin-Beruhigungsmittel
ist Zolpidem, die bevorzugte Sphäronisierungshilfe
ist destillierte Monoglyceride und die bevorzugte die Löslichkeit
verbessernde Substanz ist ein Macrogolfettsäureester, wobei Gelucire 50/13® der am
meisten bevorzugte Macrogolfettsäureester
ist.
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Die
erfindungsgemäßen Mikropartikel
können
als unbeschichtete Mikropartikel oder als mit wenigstens einem geschmackmaskierenden
Mittel beschichtete Mikropartikel in Tabletten oder Kapseln eingearbeitet werden.
Werden sie in Tabletten eingearbeitet, so sind die Mikro partikel
vorzugsweise mit wenigstens einem geschmackmaskierenden Überzug versehen.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
handelt es sich bei der die erfindungsgemäßen Mikropartikel enthaltenden
Tablette um eine orale schnell dispergierende Tablette, die so ausgelegt
ist, daß sie
im Mund des Patienten schnell zerfällt.
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Gemäß einem
anderen Aspekt der Erfindung wird eine orale, schnell dispergierende
Dosierungsform bereitgestellt, die folgendes enthält: (a)
Mikropartikel, die wenigstens ein Nicht-Benzodiazepin-Berhigungsmittel,
wenigstens eine Sphäronisierungshilfe
und wenigstens eine die Löslichkeit
verbessernde Substanz enthalten, wobei diese Mikropartikel mit wenigstens
einem geschmackmaskierenden Überzug
beschichtet und für eine
verbesserte Resorption des Nicht-Benzodiazepin-Beruhigungsmittel ausgelegt sind; und
(b) eine Matrix mit verbesserten selbstbindenden Charakteristika,
wobei die beschichteten Mikropartikel in dieser Matrix dispergiert
sind und diese Dosierungsform so ausgelegt ist, daß sie sich
im Mund eines Patienten schnell auflöst. Vorzugsweise handelt es
sich bei dem Nicht-Benzodiazepin-Beruhigungsmittel
um Zolpidem, bei der Sphäronisierungshilfe
um destillierte Monoglyceride und bei der die Löslichkeit verbessernden Substanz
um einen Macrogolfettsäureester.
Bevorzugt handelt es sich bei dem Macrogolfettsäureester um Gelucire 50/13®.
Das Zolpidem ist in einer Menge von etwa 4 Gew.-% der Dosierungsform
vorhanden, die destillierten Monoglyceride sind in einer Menge von
etwa 13,33 Gew.-% der Dosierungsform vorhanden und der Macrogolfettsäureester
ist in einer Menge von etwa 9,33 Gew.-% der Dosierungsform vorhanden.
Bei der Matrix handelt es sich vorzugsweise um eine Shearform-Matrix,
die im wesentlichen aus einem Saccharid-Träger und wenigstens zwei Zuckeralkoholen,
umfassend Sorbit und etwa 0,5 Gew.-% bis etwa 25 Gew.-% Xylit, besteht, wobei
diese Matrix mit wenigstens einer kristallisationsmodifizierenden
Substanz behandelt wurde. Bei der kristallisationsmodifizierenden
Substanz handelt es sich vorzugtweise um Tween 80.
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Vorzugsweise
zeigt die orale, schnell dispergierende Dosierungsform, wenn sie
abends einem einer solchen Verabreichung bedürftigen Patienten verabreicht
wird, ein Blutresorptionsprofil, bei dem nach etwa 0,25 Stunden
wenigstens etwa 10% des Zolpidems in den Blutstrom des nicht-nüchternen
Patienten resorbiert ist, nach etwa 0,5 Stunden wenigstens etwa
25% des Zolpidems in den Blutstrom des nicht-nüchternen Patienten resorbiert
ist, nach etwa 0,75 Stunden wenigstens etwa 35% des Zolpidems in
den Blutstrom des nicht-nüchternen
Patienten resorbiert ist, nach etwa 1 Stunde wenigstens etwa 40%
des Zolpidems in den Blutstrom des nicht-nüchternen Patienten resorbiert
ist, nach etwa 1,5 Stunden wenigstens etwa 50% des Zolpidems in
den Blutstrom des nicht-nüchternen
Patienten resorbiert ist, nach etwa 1,75 Stunden wenigstens etwa 55%
des Zolpidems in den Blutstrom des nicht-nüchternen Patienten resorbiert
ist, nach etwa 2 Stunden wenigstens etwa 60% des Zolpidems in den
Blutstrom des nicht-nüchternen
Patienten resorbiert ist, nach etwa 4 Stunden wenigstens etwa 75%
des Zolpidems in den Blutstrom des nicht-nüchternen Patienten resorbiert
ist und nach etwa 6 Stunden mehr als etwa 90% des Zolpidems in den
Blutstrom des nicht-nüchternen
Patienten resorbiert ist.
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Im
nüchternden
Zustand ist es jedoch bevorzugt, wenn die orale, schnell dispergierende
Dosierungsform, wenn sie abends einem einer solchen Verabreichung
bedürftigen
Patienten verabreicht wird, ein Blutresorptionsprofil zeigt, bei
dem nach etwa 0,25 Stunden wenigstens etwa 5% des Zolpidems in den
Blutstrom des nüchternen
Patienten resorbiert ist, nach etwa 0,5 Stunden wenigstens etwa
55% des Zolpidems in den Blutstrom des nüchternen Patienten resorbiert
ist, nach etwa 0,75 Stunden wenigstens etwa 75% des Zolpidems in
den Blutstrom des nüchternen
Patienten resorbiert ist, nach etwa 1 Stunde wenigstens etwa 80%
des Zolpidems in den Blutstrom des nüchternen Patienten resorbiert
ist, nach etwa 1,5 Stunden wenigstens etwa 85% des Zolpidems in
den Blutstrom des nüchternen
Patienten resorbiert ist, nach etwa 2 Stunden wenigstens etwa 90%
des Zolpidems in den Blutstrom des nüchternen Patienten resorbiert
ist und nach etwa 4 Stunden wenigstens etwa 95% des Zolpidems in
dem Blutstrom des nüchternen
Patienten resorbiert ist.
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Gemäß einem
anderen Aspekt der Erfindung sorgt die Dosierungsform für eine Tmax des Nicht-Benzodiazepin-Beruhigungsmittels
Zolpidem, die im Bereich von etwa 0,5 Stunden bis etwa 6 Stunden
liegt, und für eine
Cmax die im Bereich von etwa 42 ng/ml bis
etwa 141 ng/ml Zolpidem im Blut nach Verabreichung der Dosierungsform
an einen Menschen nach der Einnahme einer Mahlzeit liegt, wobei
die mittlere Tmax etwa 2,8 Stunden beträgt und die
mittlere Cmax etwa 82,4 ng/ml Zolpidem im
Blut nach Verabreichung der Dosierungsform beträgt.
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Gemäß einem
anderen Aspekt der Erfindung sorgt die Dosierungsform nach abendlicher
Verabreichung an einen nüchternen
Patienten für
eine Tmax des Nicht-Benzodiazepin-Beruhigungsmittels Zolpidem,
die im Bereich von etwa 0,5 Stunden bis etwa 4 Stunden liegt, und
für eine
Cmax die im Bereich von etwa 48 ng/ml bis
etwa 189 ng/ml Zolpidem im Blut nach Verabreichung der Dosierungsform
an einen Menschen nach der Einnahme einer Mahlzeit liegt, wobei
die mittlere Tmax etwa 1,6 Stunden beträgt und die
mittlere Cmax etwa 112,7 ng/ml Zolpidem
im Blut nach Verabreichung der Dosierungsform an einen Menschen
beträgt.
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Gemäß einem
anderen Aspekt der Erfindung sorgt die Dosierungsform bei oraler
Verabreichung an einen nicht- nüchternen
Patienten für
eine Plasmakonzentrations-Zeit-Kurve
mit einer AUC(0-t) im Bereich von etwa 216
ng·h/ml
bis etwa 1352 ng·h/ml,
wobei die mittlere AUC(0-t) etwa 633 ng·h/ml beträgt.
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Gemäß einem
anderen Aspekt der Erfindung sorgt die Dosierungsform bei oraler
Verabreichung an einen nicht-nüchternen
Patienten für
eine Plasmakonzentrations-Zeit-Kurve
mit einer AUC(0-unendlich) im Bereich von
etwa 220 ng·h/ml
bis etwa 1408 ng·h/ml,
wobei die mittlere AUC(0-unendlich) etwa
646 ng·h/ml
beträgt.
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Gemäß einem
anderen Aspekt der Erfindung sorgt die Dosierungsform bei oraler
Verabreichung an einen nüchternen
Patienten für
eine Plasmakonzentrations-Zeit-Kurve
mit einer AUC(0-t) im Bereich von etwa 167
ng·h/ml
bis etwa 1764 ng·h/ml,
wobei die mittlere AUC(0-t) etwa 688 ng·h/ml beträgt.
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Gemäß einem
anderen Aspekt der Erfindung sorgt die Dosierungsform bei oraler
Verabreichung an einen nüchternen
Patienten für
eine Plasmakonzentrations-Zeit-Kurve
mit einer AUC(0-unendlich) im Bereich von etwa
170 ng·h/ml
bis etwa 1873 ng·h/ml,
wobei die mittlere AUC(0-unendlich) etwa
702 ng·h/ml
beträgt.
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Die
erfindungsgemäße schnell
dispergierende, orale Dosierungsform bietet also den Vorteil, daß die C50 Resorption sowohl bei nicht-nüchternen
als auch bei nüchternen
Patienten kürzer
ist als bei der gegenwärtig
auf dem Markt befindlichen oralen Form von Zolpidem (Ambien®),
was einem klinischen Vorteil entsprechen kann. Darüber hinaus
kann Zolpidem mit den geschmackmaskierten Mikropartikeln auf oral
dispergierbare oder herkömmliche
Weise verabreicht werden.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Die
vorliegende Erfindung wird durch die folgende ausführliche
Beschreibung mit Bezug auf die folgenden Zeichnungen näher erläutert.
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1 ist
eine graphische Darstellung, in der das Auflösungsprofil unbeschichteter
Mikropartikel gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung illustriert wird.
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2 ist
eine graphische Darstellung, in der das Auflösungsprofil beschichteter Mikropartikel
gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung illustriert wird.
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3 ist
eine graphische Darstellung, in der das Auflösungsprofil einer gemäß einer
Ausführungsform der
Erfindung hergestellten FlashDose-Tablette mit 10 mg Zolpidemtartrat über einen
Bereich von pH-Werten illustriert wird.
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4 ist
eine graphische Darstellung, in der das Auflösungsprofil einer 10-mg-Ambien®-Tablette
aus dem Stand der Technik über
einen Bereich von pH-Werten illustriert wird.
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5A ist
eine graphische Darstellung, in der die mittleren In-vivo-Zolpidem-Plasmakonzentrationen nach
Verabreichung einer gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung hergestellten FlashDose-Tablette mit 10 mg Zolpidemtartrat,
verabreicht nach einer Mahlzeit, über einen Zeitraum von 24 Stunden
illustriert werden.
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5B ist
eine graphische Darstellung, in der die Unterschiede der graphischen
Darstellung von 5A zu einer 10-mg-Ambien®-Tablette
aus dem Stand der Technik, verabreicht nach einer Mahlzeit, über einen
Zeitraum von 24 Stunden illustriert werden.
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5C ist
eine graphische Darstellung, in der weiterhin die Unterschiede bei
den mittleren In-vivo-Zolpidem-Plasmakonzentrationen
der 5B während
der ersten 4 Stunden illustriert werden.
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5D ist
eine graphische Darstellung, in der die Unterschiede bei den mittleren
In-vivo-Resorptionsprofilen nach Verabreichung einer gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung hergestellten FlashDose-Tablette mit 10 mg Zolpidemtartrat und
einer 10-mg-Ambien®-Tablette
aus dem Stand der Technik bis zur ersten Stunde nach der Verabreichung
nach einer Mahlzeit illustriert werden.
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6A ist
eine graphische Darstellung, in der die mittleren In-vivo-Zolpidem-Plasmakonzentrationen nach
Verabreichung einer gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung hergestellten FlashDose-Tablette mit 10 mg Zolpidemtartrat,
unter nüchternen
Bedingungen, über
einen Zeitraum von 24 Stunden illustriert werden.
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6B ist
eine graphische Darstellung, in der die Unterschiede der graphischen
Darstellung von 6A zu einer 10-mg-Ambien®-Tablette
aus dem Stand der Technik, unter nüchternen Bedingungen, über einen
Zeitraum von 24 Stunden illustriert werden.
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6C ist
eine graphische Darstellung, in der weiterhin die Unterschiede bei
den mittleren In-vivo-Zolpidem-Plasmakonzentrationen
der 6B während
der ersten 4 Stunden illustriert werden.
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6D ist
eine graphische Darstellung, in der die Unterschiede bei den mittleren
In-vivo-Resorptionsprofilen nach Verabreichung einer gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung hergestellten FlashDose-Tablette mit 10 mg Zolpidemtartrat und
einer 10-mg-Ambien®-Tablette
aus dem Stand der Technik bis zur ersten Stunde, unter nüchternen
Bedingungen, illustriert werden.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine schnell dispergierende, orale
Dosierungsform mit verbesserter Resorption, die wenigstens ein Nicht-Benzodiazepin-Beruhigungsmittel
enthält.
Bei dem Nicht-Benzodiazepin-Beruhigungsmittel
handelt es sich vorzugsweise um Zolpidem. Die Dosierungsform umfaßt (a) Mikropartikel,
die wenigstens ein Nicht-Benzodiazepin-Beruhigungsmittel, vorzugsweise
Zolpidem, wenigstens eine die Löslichkeit
verbessernde Substanz und wenigstens eine Sphäronisierungshilfe enthalten;
und (b) eine Matrix mit verbesserten selbstbindenden Charakteristika.
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I. Mikropartikel
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Die
erfindungsgemäßen Mikropartikel
enthalten eine wirksame Menge an wenigstens einem Nicht-Benzodiazepin-Beruhigungsmittel,
wenigstens eine Sphäronisierungshilfe
und wenigstens eine die Löslichkeit
verbessernde Substanz. Der Ausdruck "Mikropartikel" ist, so wie er hier verwendet wird,
austauschbar mit den Ausdrücken "Mikrosphären", "sphärische Partikel" und "Mikrokapseln".
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Das/die
hier verwendeten Nicht-Benzodiazepin-Beruhigungsmittel kann/können ausgewählt sein
aus der Gruppe der Nicht-Benzodiazepin-Beruhigungsmittel, zu denen,
wobei diese Aufzählung
nicht einschränkend
gelten soll, die folgenden zählen:
Zolpidem, Zaleplon, Zoplicon, Trazodon, Nefazodon, Indiplon, Esoplicon,
Cloral-Hydrat, Cloral-Betain, Mirtazapin, Clomethiazol, Promethazin,
CCD-3693, Co-326, IP-100-9, PPRT-211, SC-72393, TAK-375 und Ethychorvinol. Für die Erfindung
werden auch beliebige Kombinationen der oben erwähnten sedativ-hypnotischen
therapeutischen Mittel in Betracht gezogen, und die Erfindung ist nicht
auf die oben aufgeführten
Nicht-Benzodiazepin-Beruhigungsmittel beschränkt.
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Von
besonderem Nutzen sind Nicht-Benzodiazepin-Beruhigungsmittel, die schlecht löslich sind
und deren Auflösungs-
und Freisetzungseigenschaften in vivo durch die hier verwendeten,
die Löslichkeit
verbessernden Substanzen verbessert werden. Das am meisten bevorzugte
Nicht-Benzodiazepin-Beruhigungsmittel ist Zolpidem. Die Menge an
Nicht-Benzodiazepin-Beruhigungsmittel(n) in den Mikropartikeln beträgt von etwa 1
Gew.-% bis etwa 55 Gew.-%, vorzugsweise von etwa 12,5 Gew.-% bis
etwa 17,5 Gew.-% und am meisten bevorzugt etwa 15 Gew.-% der Mikropartikel.
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Bei
dem/den hier verwendeten Sphäronisierungsmittel(n)
handelt es sich um Materialien, die dazu beitragen, die das Arzneimittel
enthaltende Mischung zu robusten, haltbaren sphärischen Partikeln zu formen. Beispiele
für die
bevorzugten, als Sphäronisierungshilfen
geeigneten Materialien schließen
die folgenden ein, wobei diese Aufzählung nicht einschränkend gelten
soll: destillierte Monoglyceride, Glycerylbehenat, Glycerylpalmitostearat,
hydrierte Pflanzenöle,
Natriumlaurylsulfat, Polyoxyethylenether, Cetostearylalkohol, Wachse und
wachsähnliche
Materialien. Bestimmte thermoplastische oder thermisch erweichende
Polymere können ebenfalls
als Sphäronisierungshilfen
dienen. Einige nicht einschränkende
Beispiele für
thermoplastische oder thermisch erweichende Polymere schließen Povidon,
Celluloseether und Polyvinylalkohole ein. Es ist auch möglich, Mischungen
von Sphäronisierungshilfen
zu verwenden. Die am meisten bevorzugte Sphäronisierungshilfe ist destillierte
Monoglyceride, zum Beispiel DMG-03VF.
Die Sphäronisierungshilfe(n)
sind in den Mikropartikeln in einem Bereich von etwa 5 Gew.-% bis
etwa. 85 Gew.-%, vorzugsweise von etwa 45 Gew.-% bis etwa 55 Gew.-%
und am meisten bevorzugt etwa 50 Gew.-% der Mikropartikel enthalten.
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Die
Löslichkeit
verbessernde Substanzen sind Tenside und andere Materialien, die
den Mikropartikeln zugesetzt werden, um die Auflösung eines Arzneimittels, insbesondere
von schlecht löslichen
Arzneimitteln, zu verbessern. Dadurch, daß ein Tensid dazu in der Lage
ist, die Spannung an der Grenzfläche
zwischen Feststoff und Flüssigkeit
zu verringern, ist es Flüssigkeiten
möglich,
den Feststoff besser zu benetzen, und es wird somit das Eindringen
von Flüssigkeiten
in das Arzneimittel-Tensid-Material unterstützt, wodurch die Auflösung und
Resorption des Arzneimittels erhöht
werden. Einige Beispiele für
bevorzugte, als die Löslichkeit
verbessernde Substanzen geeignete Materialien schließen Macrogolfettsäureester,
Polyethylenglykol, Polyethylenglykolderivate von lipophilen Molekülen wie
Polyethylenglykolfettsäureester,
Polyethylenglykolfettalkoholether, polymere Tensidmaterialien mit
einem oder mehreren Polyoxyalkylenblöcken wie Poloxamere und andere
Polyoxyethylen-Polyoxypropylen-Copolymere sowie Saccharoseether
und -ester ein. Es ist möglich,
Kombinationen von die Löslichkeit
verbessernden Substanzen zu verwenden. Die bevorzugten die Löslichkeit
verbessernden Substanzen sind die Macrogolfettsäureester Gelucire 50/13® oder
Gelucire 44/14®,
wobei Gelucire 50/13® am meisten bevorzugt
ist. Die Mikropartikel enthalten die die Löslichkeit verbessernden Substanzen
im Bereich von mehr als 0 Gew.-% bis etwa 90 Gew.-%, vorzugsweise
von etwa 30% bis etwa 40 Gew.-%, und am meisten bevorzugt von etwa
35 Gew.-% der Mikropartikel.
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Vorzugsweise
enthalten die Mikropartikel nur das/die Nicht-Benzodiazepin-Beruhigungsmittel,
die Löslichkeit
verbessernde Substanz(en) und Sphäronisierungshilfe(n). Man kann
jedoch auch andere mit der Aufgabe der Erfindung in Einklang stehende
Exzipienten verwenden.
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Die
erfindungsgemäßen Mikropartikel
werden unter Anwendung der CEFORM
TM-Technologie
(Centrifugally Extruded & Formed
Microspheres) der Anmelderin hergestellt, wobei es sich um die gleichzeitige
Anwendung von Entspannungshitze und Zentrifugalkraft unter Einsatz
von gesetzlich geschützten,
speziell entwickelten Geräten
zur Umwandlung von Trockenpulversystemen in Mikrosphären einheitlicher
Größe und Form
handelt. Die erfindungsgemäßen Mikrosphären werden
durch Heißschmelzverkapselung,
die ausführlich in
den
US-Patentschriften Nr. 5,587,172 ,
5,616,344 und
5,622,719 beschrieben ist, hergestellt.
Das Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Mikropartikel ist nicht
auf die CEFORM
TM-Technologie beschränkt, und
es ist auch möglich,
andere zur Bildung von Mikropertikeln mit den Aufgaben der Erfindung
in Einklang stehende Technologien anzuwenden.
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Die
Verarbeitung der Mikropartikel erfolgt in kontinuierlicher Weise,
wobei eine Vormischung aus Arzneimittel und Exzipienten einem sich
drehenden "Mikrosphärenkopf", der auch als "Sphäronisierungskopf" bezeichnet wird,
zugeführt
wird. Der Mikrosphärenkopf,
bei dem es sich um eine Produktionseinheit mit mehreren Öffnungen
handelt, dreht sich auf seiner Achse und wird elektrisch erhitzt.
Die Vormischung aus Arzneimittel und Exzipient(en) wird mit einer
automatischen Zuführeinheit
in die Mitte des Kopfes eingebracht. Das Material bewegt sich aufgrund
der Zentrifugalkraft zum äußeren Rand,
wo die im Rand des Kopfes befindlichen Heizgeräte das Material erhitzen. Die
Mikrosphären
bilden sich, wenn das geschmolzene Material aus dem Kopf austritt,
und sie werden dann beim Herunterfallen zum Boden der Mikrosphärenkammer
durch Konvektion abgekühlt.
Das Produkt wird dann gesammelt und in geeigneten Produktbehältern aufbewahrt.
Durch eine sorgfältige.
Auswahl der Typen und Konzentrationen an Exzipienten werden die
Eigenschaften der Mikrosphären wie
Sphärizität, Oberflächenmorphologie
und Auflösungsgeschwindigkeit
gesteuert. Der Vorteil eines solchen Verfahrens ist, daß die Mikrosphären aus
trockenen Einsatzstoffen ohne Verwendung irgendwelcher organischer
Lösungsmittel
hergestellt und gesammelt werden.
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Zur
Herstellung von Mikrosphären
bedient man sich zweier grundlegender Ansätze: (1) dem Verkapselungsverfahren
und (2) dem Comelt-Verfahren. Bei dem Verkapselungsansatz wird das
Verfahren bei einer Temperatur unter dem Schmelzpunkt des Arzneimittel
durchgeführt.
Die Exzipienten sind also so ausgelegt, daß sie schmelzen und die Arzneimittelpartikel
beim Durchtritt durch die Öffnung
unter Bildung von Mikrosphären
mitschleppen. Die auf diese Weise erhaltenen Mikrosphären enthalten
das Arzneimittel in seinem nativen Zustand, im wesentlichen umhüllt oder
als eine innige Matrix mit den wieder festgewordenen Exzipienten.
Beim Comelt-Ansatz wird das Verfahren bei einer Temperatur über dem
Schmelzpunkt des Arzneimittels durchgeführt. In diesem Fall schmelzen
das Arzneimittel und die Exzipienten gleichzeitig (bzw. sie werden
flüssig), wenn
sie der Hitze ausgesetzt werden. Die geschmolzene Mischung tritt
aus dem Kopf aus und bildet Mikropartikel, die beim Herunterfallen
auf den Boden des Sammelkastens abkühlen, wo sie gesammelt werden.
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Die
das/die Nicht-Benzodiazepin-Beruhigungsmittel enthaltenden erfindungsgemäßen Mikropartikel werden
unter Anwendung des Verkapselungsansatzes mit wenigstens einem Sphäronisierungsmittel,
das auch als Arzneimittelträger
fungiert, und wenigstens einer die Löslichkeit verbessernden Substanz
hergestellt. Der Verkapselungsansatz ist bevorzugt, da angenommen
wird, daß die
hydrophile(n), die Löslichkeit
verbessernde(n) Substanz(en) das/die hydrophobe(n) Nicht-Benzodiazepin-Beruhigungsmittel
verkapseln und somit die Löslichkeit des
Nicht-Benzodiazepin-Beruhigungsmittels verbessern. Bei dem Verkapselungsverfahren muß der/müssen die
gewählte(n)
Exzipient(en) einen niedrigeren Schmelzpunkt als das Arzneimittel,
mit dem er/sie kombiniert wird/werden, aufweisen (158.4–159 Literatur:
Merck Index, 12. Auflage). Das Sphäronisierungsverfahren kann
daher bei Temperaturen durchgeführt
werden, die unter dem Schmelzpunkt des Arzneimittels liegen. Hierdurch
wird das Risiko einer polymeren Umwandlung reduziert, zu der es
bei der Anwendung von Verarbeitungstemperaturen in der Nähe des Schmelzpunktes
kommen kann. Die Mikrosphären
lassen sich auch unter Anwendung von anderen Verfahren wie der Wirbelschicht-
oder Schmelzextrusion herstellen; bei dem CEFORM-Verfahren handelt
es sich jedoch um das bevorzugte Herstellungsverfahren.
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Bei
einer alternativen Ausführungsform
der Erfindung werden die Mikropartikel nach dem Sphäronisierungsverfahren
bevorzugt mit wenigstens einem Überzug
beschichtet, um den Geschmack von unangenehm schmeckenden Wirkstoffen
in den Mikropartikeln zu maskieren. Geeignete Überzugsformulierungen enthalten polymere
Bestandteile sowie einen oder mehrere herkömmlicherweise in solchen Überzügen verwendete
Exzipienten.
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Geeignete
geschmackmaskierende Überzüge können (Meth)acrylat-Cellulose-Polymere
enthalten. Geeignet sind Ethylcellulose-(EC), Hydroxypropylcellulose-(HPC), Hydroxypropylmethylcellulose-(HPMC) und
Polymethacrylatpolymere wie Eudragit RS, Eudragit RL, E 100, und
NE30D oder Mischungen davon.
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Die
cellulosehaltigen Überzüge werden
im allgemeinen nach der Sphäronisierung
aus einer Lösung/Lösungen organischer
Lösungsmittel
auf die Mikropartikel aufgebracht. Typische Lösungsmittel schließen ein
oder mehrere der folgenden ein: Aceton, Alkylalkohole (z. B. Isopropylalkohol)
und dergleichen. Zum Beschichten der erfindungsgemäßen Mikropartikel
verwendete Beschichtungsgeräte
schließen
die ein, die herkömmlicherweise
bei pharmazeutischen Verfahren zum Einsatz kommen, wobei Geräte für die Wirbelschicht-Beschichtung
bevorzugt sind. Die auf die Mikropartikel aufgetragenen Mikropartikel
können
andere Bestandteile als die cellulosischen enthalten. So können in
den Überzugsformulierungen
auch ein oder mehrere Farbstoffe, Geschmackstoffe und Süßstoffe
eingesetzt werden.
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Die
verwendeten Farbstoffe schließen
Lebensmittelfarben, Arzneimittelfarben und kosmetische Farben (FD&C), Arzneimittelfarben
und kosmetische Farben (D&C)
oder externe Arzneimittelfarben und kosmetische Farben (Ext. D&C) ein. Bei diesen
Farben handelt es sich um Farbstoffe, Farblacke und bestimmte natürliche und
abgeleitete Farbstoffe. Als Farblacke eignen sich zum Beispiel auf
Aluminiumhydroxid oder anderen geeigneten Trägern absorbierte Farbstoffe.
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Geschmackstoffe
können
unter natürlichen
und synthetischen Geschmackflüssigkeiten
ausgewählt werden.
Eine zur Erläuterung
dienende Liste solcher Mittel schließt flüchtige Öle, synthetische Geschmacksöle, Geschmacksaromaten,
Ole, Flüssigkeiten, Ölharze und
von Pflanzen, Blättern,
Blumen, Früchten,
Stengeln und Kombinationen davon gewonnene Extrakte ein. Eine nicht
einschränkende
repräsentative
Liste dieser Stoffe schließt
Citrusöle
wie Zitronen, Orange, Weintraube, Limone und Grapefruit und Fruchtessenzen einschließlich Apfel,
Birne, Pfirsich, Weintraube, Erdbeere, Himbeere, Kirsche, Pflaume,
Ananas, Aprikose und andere Fruchtgeschmäcke ein.
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Andere
geeignete Geschmackstoffe schließen Aldehyde. und Ester wie
Benzaldehyd (Kirsche, Mandel); Citral, d. h. alpha-Citral (Zitrone,
Limone); Neral, d. h. beta-Citral (Zitrone, Limone); Decanal (Orange,
Zitrone); Aldehyd C-8 (Citrusfrüchte);
Aldehyd C-9 (Citrusfrüchte); Aldehyd
C-12 (Citrusfrüchte);
Tolylaldehyd (Kirsche, Mandel); 2,6-Dimethyloctanal (grüne Früchte), 2-Dodenal
(Citrusmandarine), Mischungen davon und dergleichen ein.
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Die
Süßstoffe
können
aus der folgenden nicht einschränkenden
Liste ausgewählt
werden: Glucose (Maissirup), Dextrose, Invertzucker, Fructose und
Mischungen davon (wenn nicht als Träger verwendet); Saccharin und
seine verschiedenen Salze, wie z. B. das Natriumsalz; Dipeptid-Süßstoffe
wie Aspartam; Dihydrochalconverbindungen, Glycyrrhizin; Steva Rebaudiana
(Stevioside); Chlorderivate oder Saccharose wie Sucralose, und Zuckeralkohole
wie Sorbit, Mannit, Xylit und ähnliche.
Ebenfalls in Betracht gezogen werden hydrierte Stärkehydrolysate
und synthetische Süßstoffe
wie 3,6-Dihydro-6-methyl-1-1-1,2,3-oxathiazin-4-1-2,2-dioxid,
insbesondere das Kaliumsalz (Acesulfam-K), und die Natrium- und
Calciumsalze davon. Die Süßstoffe
können
alleine oder in einer beliebigen Kombination verwendet werden.
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Der
Durchmesser der unbeschichteten und beschichteten Mikropartikel
liegt im Bereich von etwa 150 μm
Durchmesser bis etwa 500 μm
Durchmesser, vorzugsweise von etwa 200 μm bis etwa 300 μm und am meisten
bevorzugt von etwa 200 μm
bis etwa 250 μm.
Beschichtungsgrade von etwa 0% bis etwa 100% sind effektiv, bevorzugt
etwa 15–30%
und am meisten bevorzugt etwa 25%.
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II. Dosierungsformen
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Aufgrund
der kugelförmigen
Beschaffenheit der beschichteten und unbeschichteten erfindungsgemäßen Mikropartikel
und ihrer Robustheit, die der großen Menge an Sphäronisierungshilfe(n)
zugeschrieben wird, können
die erfindungsgemäßen Mikropartikel
bei einer Reihe verschiedener Verabreichungssysteme einschließlich FLASHDOSETM-Tabletten,
Gelatinekapseln, direkt tablettierten Tabletten, Bukkaltabletten
und ähnlichem
zur Anwendung gelangen.
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Bevorzugt
werden die beschichteten geschmackmaskierten erfindungsgemäßen Mikropartikel
in die FLASHDOSE-Tablette, bei der es sich um eine direkt tablettierte
Tablette mit einem als SHEARFORMTM bezeichneten
verarbeiteten Exzipienten handelt, eingearbeitet. SHEARFORMTM ist eine Substanz vom Filament-Typ aus
in amorphe Fasern umgewandelten gemischten Polysacchariden. Die
Ausdrücke "Filament" und "Matrix" werden hier austauschbar
verwendet.
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Die
Herstellung von für
eine Verwendung in der vorliegenden Erfindung geeigneten Filamenten
ist in den
US-Patentschriften
Nr. 5,622,719 ,
5,851,553 ,
5,866,163 , alle über "Verfahren und Apparat
zur Herstellung von schnell auflösenden
Dosierungseinheiten und Produkt daraus", und
5,895,664 über "Verfahren zur Bildung einer
schnell dispergierenden Nahrungsmitteleinheit und Produkt daraus" offenbart, deren
Inhalt hiermit durch Verweis Bestandteil der vorliegenden Anmeldung
wird. Vorzugsweise handelt es sich bei dem Filament um eine durch
Verarbeitung eines einen Zuckerträger enthaltenden Eintrags durch
Verdampfungserhitzen hergestellte "Shearform-Matrix".
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Bei
dem Verdampfungshitzeverfahren wird das eingetragene Material gleichzeitig
einer Zentrifugalkraft und einem Temperaturgradienten ausgesetzt,
durch den die Temperatur der Masse so erhöht wird, daß es zu einem internen Fließzustand
kommt, wodurch ein Teil davon sich in Bezug auf den Rest der Masse
in Bewegung setzt. Die fließende
Masse tritt durch die an der Peripherie des sich drehenden Kopfes
befindlichen Öffnungen
aus. Der Temperaturgradient wird mit Heizelementen oder anderen
Mitteln, mit denen die Temperatur der Masse erhöht werden kann, bereitgestellt.
Durch die Zentrifugalkraft im sich drehenden Kopf wird die innere fließende Masse
nach außen
geschleudert, so daß sie
sich als diskrete Fasern mit veränderten
Strukturen neu bildet.
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Ein
Apparat, der für
geeignete Bedingungen sorgt, ist eine modifizierte Maschine zum
Herstellen von Filamenten, wie die in der
US-Patentschrift Nr. 5,834,033 mit
dem Titel "Apparatus
for Melt Spinning Feedstock Material having a Flow Restricting Ring" beschriebene. Der
gesamte Inhalt dieser Anmeldung wird hiermit durch Verweis Bestandteil
der vorliegenden Anmeldung.
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Typischerweise
erfolgt das Spinnen bei Temperaturen und Geschwindigkeiten von etwa
180 bis 250°C beziehungsweise
3,000 bis 4,000 U/min.
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Als
Spinnkopf eignet sich zum Beispiel der, der in der
US-Patentschrift Nr. 5,458,823 , deren
Inhalt hiermit durch Verweis Bestandteil der vorliegenden Anmeldung
wird, offenbart wird.
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Auch
andere geeignete Apparate bzw. Verfahren, durch die sich ähnliche
Kräfte
und Temperaturgradientbedingungen bereitstellen lassen, können zur
Anwendung gelangen.
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Filament-
bzw. Matrixpartikel können
mit dem in der US-Patentanmeldung
Nr. 5,637,326 besprochenen Apparat oder einem anderen Gerät mit ähnlicher
Funktion zerhackt werden.
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Zu
den hier verwendeten Matrizen zählen
ein Träger
oder Eintragsmaterial, der bzw. das wenigstens ein Material ausgewählt aus
Materialien, die dazu in der Lage sind, die mit dem Verfahren zur
Verdampfungserhitzung assoziierten physikalischen und/oder chemischen
Veränderungen
durchzumachen, enthält.
Als Träger
eignen sich zum Beispiel Kohlenhydrate, die, wenn sie mit Verdampfungs hitze
behandelt werden, zu von der Form her nicht festgelegten Feststoffteilchen
werden. Verwenden lassen sich Träger
auf Saccharid-Basis einschließlich
Sacchariden (d. h. Zuckern), Polysacchariden und Mischungen davon.
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Die
bei der Erfindung verwendeten Eintragsmaterialien können Träger ausgewählt aus
verschiedenen Klassen von "Zuckern" einschließen. "Zucker" sind Substanzen,
die auf einfachen kristallinen Mono- und Disaccharidstrukturen basieren,
d. h. auf C5- und C6-Zuckerstrukturen
basieren. Sie können
Glucose, Saccharose, Fructose, Lactose, Maltose, Pentose, Arabinose,
Xylose, Ribose, Mannose, Galactose, Sorbose, Dextrose und Zuckeralkohole
wie Sorbit, Mannit, Xylit, Maltit, Isomalt, Sucralose und dergleichen
und Mischungen davon einschließen.
Der bevorzugte Zucker ist Saccharose.
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Geeignete
Mischungen von Trägern
schließen
die oben aufgeführten
Zucker zusammen mit zusätzlichen
Mono-, Di-, Tri- und Polysacchariden ein. Zusätzliche Saccharide können in
Mengen von bis zu 50 Gew.-% des gesamten Zuckers, vorzugsweise bis
zu 30%, am meisten bevorzugt bis zu 20%, eingesetzt werden.
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Gegebenenfalls
lassen sich sich Polysaccharide alleine als Träger verwenden. Zu den Polysaccharidträgern zählen Polydextrose
und dergleichen. Bei der Polydextrose handelt es sich um einen Kohlenhydrat-Ersatzstoff
ohne Saccharose, der im wesentlichen keinen Nährwert hat. Sie läßt sich
durch die Polymerisierung von Glucose in Gegenwart von Polycarbonsäurekatalysatoren
und Polyolen darstellen. Im allgemeinen ist Polydextrose in drei
Formen im Handel erhältlich:
Polydextrose A und Polydextrose K, bei denen es sich um pulverförmige Feststoffe
handelt; und Polydextrose N, die als 70%ige Lösung geliefert wird. Der Inhalt
der
US-Patentschrift Nr. 5,501,858 ,
in der Polydextrose diskutiert wird, wird hiermit durch Verweis
Bestandteil der vorliegenden Anmeldung.
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Verwendet
man andere Trägermaterialien,
so werden diese in Kombination mit Zucker eingesetzt und ersetzen
diesen nicht vollständig.
Man kann zum Beispiel Maltodextrine verwenden. Maltodextrine schließen aus
der Hydrolyse eines Saccharids herrührende Mischungen von Kohlenhydraten
ein. Bei ihnen handelt es sich um Feststoffe mit einem Dextroseäquivalent
(DE) von bis zu und einschließlich
65.
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Der
Träger
kann auch durch die selektive Hydrolyse von Maisstärke hergestellte
Maltooligosaccharide einschließen.
Eine allgemeine Beschreibung von Maltooligosacchariden findet sich
in den
US-Patentschriften Nr.
5,347,341 und
5,429,836 ,
deren Inhalt hiermit jeweils durch Verweis Bestandteil der vorliegenden
Anmeldung wird.
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Die
Anmelderin verwendet die folgenden Typen von Matrixsystemen, wobei
in diesen Systemen kein Glycerin vorhanden ist.
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Bei
einem ersten System wird Xylit zu einer Mischung eines Trägers auf
Saccharidbasis und eines oder mehrerer Zuckeralkohole gegeben, wobei
als zusätzlicher
Zuckeralkohol Sorbit bevorzugt ist. Die Trägermischung wird mittels Verdampfungserhitzen
verarbeitet, was ein Shearformfilament mit selbstbindenden Eigenschaften
liefert. Es wurde gefunden, daß unter
Verwendung von Saccharose, Sorbit und Xylit hergestellte Filamente
besonders effektive selbstbindende Eigenschaften aufweisen. Hierbei
handelt es sich um Beispiele für "Einzelfilament"- bzw. "Monofilament"-Systeme.
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Bei
dem zweiten System werden separate xylithaltige Binderfilamente
hergestellt. Die Binderfilamente ("Binderteile") werden mit Basisfilamenten ("Basisteilen") die einen anderen
Zuckeralkohol und ein anderes Saccharid enthalten, kombiniert. Das
Basisfilament enthält
vorzugsweise Sorbit und Saccharose, während das Binderfilament Xylit
enthält.
Diese Systeme werden als "Doppelfilament"-Systeme bezeichnet.
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Die
Bestandteile, die den Zusammenhalt verbessern und selbstbindende
Eigenschaften verleihen, schließen
vorzugsweise Zuckeralkohole wie Sorbit, Xylit, Maltit, Mannit und
Mischungen davon, die alle jeweils Filamente bilden, ein. Auch andere
Zuckeralkohole, insbesondere hygroskopische, werden in Betracht
gezogen.
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Die
bevorzugten Zuckeralkohole sind Xylit und Sorbit. Effektive Mengen
an Xylit in den Filamenten liegen zwischen etwa 0,5 Gew.-% und 25
Gew.-% und vorzugsweise bei etwa 10 Gew.-%. Sorbit wird in den Filamenten
in Mengen von etwa 0,5 Gew.-% bis etwa 40 Gew.-% eingesetzt.
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Werden
Sorbit und Xylit vcerwendet, so beträgt das Verhältnis von Sorbit zu Xylit etwa
1:0,1 bis etwa 1:10.
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Bei
den Doppelfilamentsystemen handelt es sich bei etwa 20% bis etwa
80%, vorzugsweise etwa 34%, des Gesamtfilamentgehalts um xylithaltiges
Filament bzw. Binderfilament. Außerdem kann das sorbithaltige
Filament bzw. Basisfilament etwa 20% bis etwa 80% des gesamten Filaments
ausmachen. Bei einigen "Doppelfilament"-Ausführungsformen
werden xylithaltige Filamente zunächst mit dem/den Wirkstoff(en)
und dann mit Saccharose-Sorbit-Filamenten
gemischt.
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Gleich
wieviele Filamente vorhanden sind, schließt der Gesamtfilamentgehalt
vorzugsweise etwa 50% bis etwa 85% Saccharose, etwa 5% bis etwa
20% Sorbit und etwa 5% bis etwa 25% Xylit ein.
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In
einigen Fällen
verwendet man im Tablettierverfahren Filamente zusammen mit biologisch
wirksamen Mikrosphären.
Häufig
gibt man zu Mikrosphären
eines oder mehrerer Wirkstoffe zunächst xylithaltiges Filament
und versetzt sie dann mit nicht-xylithaltigem Filament. Das Gewichtsverhältnis von
Gesamtfilament zu Mikrosphären
beträgt
etwa 1:1. In diesen Fällen
handelt es sich bei etwa 5% bis etwa 25% des Filaments um Xylit.
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Während Shearform-Matrizen
aus dem Stand der Technik herkömmlicherweise
einen flüssigen
Binderzusatz wie Glycerin enthalten, ist dies bei den vorliegenden
Matrizen nicht der Fall. Statt dessen leitet sich ihr besseres Kohäsionsvermögen, ihr
selbstbindender Charakter und ihre Fließfähigkeit direkt von den Bestandteilen
der Matrize bzw. des Einsatzmaterials und der angewendeten Verarbeitung
ab.
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Die
amorphe Shearform-Matrix der vorliegenden Erfindung wird vorzugsweise
aus einem Einsatzmaterial hergestellt, das Saccharose, Sorbit und
Xylit enthält.
Wie in der
US-Patentschrift Nr.
5,869,098 mit dem Titel "Fast Dissolving Comestible Units Formed
under High Speed/High Pressure Conditions" ausgeführt, fördern diese Zusammensetzungen
die Umkristallisation und das Tablettieren der matrixhaltigen Gemische
in einem Maße,
das ausreicht, um die Fließfähigkeit
der Teilchen für
die Verwendung in Hochgeschwindigkeits- und Hochdrucktablettiergeräten bereitstellen.
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Die
zu einnehmbaren Einheiten bzw. Tabletten zu verarbeitenden Zusammensetzungen
können
herkömmliche
Zusatzstoffe enthalten. In eine oder mehrere der Matrizen können herkömmliche
Mengen dieser Zusatzstoffe aufgenommen werden, oder sie können vor
dem Tablettieren damit gemischt werden. Geeignete Mengen an herkömmlichen
Zusatzstoffen liegen im Bereich von etwa 0,01% bis etwa 80 Gew.-%,
basierend auf dem Gewicht der Matrizen oder Formulierungen, die
verwendet werden. Die Quantitäten
können
je nach den Funktionen der Zusatzstoffe und den gewünschten
Eigenschaften in den Matrizen und/oder den letztlich erhaltenen
Tablettenzusammensetzungen von diesen Mengen abweichen.
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Herkömmliche
Tablettierhilfen können
aus einer großen
Vielzahl von Materialien wie Schmiermitteln, Gleitmitteln, Antibackmitteln
und Fließmitteln
ausgewählt
werden. Man kann zum Beispiel Schmiermittel wie Adipinsäure, Magnesiumstearat,
Calciumstearat, Zinkstearat, hydrierte Pflanzenöle, Natriumchlorid, Sterotex, Polyoxyethylen,
Glycerylmonostearat, Talkum, Polyethylenglykol, Natriumbenzoat,
Natriumlaurylsulfat, Magnesiumlaurylsulfat, Natriumstearylfumarat,
leichtes Mineralöl
und dergleichen einsetzen, wobei Natriumstearylfumarat bevorzugt
ist. Man kann wachsartige Fettsäureester
wie Glycerylbehenat, die als "CompritolTM"-Produkte
vertrieben werden, verwenden. Andere geeignete im Handel erhältliche
Schmiermittel schließen "Stear-O-WetTM" und "MyvatexTM TL" ein. Man kann auch
Mischungen verwenden. Die Schmiermittel werden in Mengen im Bereich
von etwa 0% bis etwa 10% eingesetzt, wobei typischerweise etwa 0,01%
bis etwa 5,0% verwendet werden.
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Man
kann Gleitmittel wie Stärke,
Talkum, Lactose, Stearate, dibasisches Calciumphosphat, Magnesiumcarbonat,
Magnesiumoxid, Calciumsilicat, CabosilTM,
SyloidTM und Siliciumdioxid-Aerogele einsetzen.
Die Gleitmittel sind in Mengen im Bereich von etwa 0% bis etwa 20%
vorhanden, wobei typischerweise etwa 0,1% bis etwa 5,0% verwendet
werden. Um ein Zusammenklumpen zu verhindern, kann man dem zerhackten
Filament Lactose, die als Gleitmittel oder Füllstoff fungieren kann, in
einer Konzentration von etwa 2% zusetzen.
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Die
gemäß dieses
Verfahrens hergestellten vorgebildeten Matrizen lassen sich durch
eines oder mehrere der folgenden Kristallisationsverfahren kristalliner
machen. Durch die Beschaffenheit des Matrix-Eintragsmaterials wird
bestimmt, ob die Matrix nach ihrer Bildung umkristallisiert wird.
Nichtsdestotrotz werden hier "Kristallisation" und "Umkristallisieren" austauschbar verwendet.
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Bei
einem Verfahren zum Umkristallisieren verwendet man die Kristallisation
verbessernde Mittel. Sie kommen nach der Bildung des Filaments,
jedoch vor der Tablettierung der filamenthaltigen Zusammensetzung zur
Anwendung. Als die Kristallisation verbessernde Mittel eignen sich
zum Beispiel Ethanol, Polyvinylpyrrolidon, Wasser (zum Beispiel
Feuchtigkeit), Glycerin, Strahlungsenergie (zum Beispiel Mikrowellen)
und dergleichen, wobei Kombinationen von Nutzen sind. Handelt es
sich um physikalische Materialien, so liegen typische Mengen dieser
verbessernden Mittel im Bereich von etwa 0,01% bis etwa 10,0 Gew.-%
der Tablettenzusammensetzung.
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Ein
anderes Verfahren betrifft die Verwendung von die Kristallisation
modifizierenden Mitteln. Bei diesen die Kristallisation modifizierenden
Mitteln handelt es sich um Filamentbestandteile, die in Konzentrationen von
etwa 0,01% bis etwa 20,0 Gew.-% des Filaments verwendet werden.
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Bevorzugte
die Kristallisation modifizierende Mittel sind Tenside. Andere Materialien,
bei denen es sich um hydrophile organische Nicht-Saccharid-Materialien
handelt, können
ebenfalls eingesetzt werden. Geeignete Modifikatoren haben vorzugsweise
ein Hydrophile-lipophile-Gleichgewicht (HLB) von etwa 6 oder mehr.
Zu diesen Materialien zählen,
ohne daß dies
als Einschränkung
gelten soll, anionische, kationische und zwitterionische Tenside
sowie neutrale Materialien mit geeigneten HLB-Werten. Hydrophile
Materialien mit Polyethylenoxidbindungen sind effektiv. Besonders
geeignet sind die Materialien mit einem Molekulargewicht von wenigstens
etwa 200, vorzugsweise wenigstens 400.
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Zu
den die Kristallisation modifizierenden Mittel, die hier von Nutzen
sind, zählen
die folgenden: Lecithin, Polyethylenglykol (PEG), Propylenglykol
(PPG), Dextrose, die SPANS® und TWEENS®, die
im Handel von ICI America erhältlich
sind, und die als "Carbowax®" bekannten oberflächenaktiven
Mittel. Im allgemeinen verwendet man die als TWEEN® bezeichneten
Polyoxyethylensorbitanfettsäureester
oder Kombinationen solcher Modifikatoren. Die Kristallisation modifizierende
Mittel werden gewöhnlich
in Mengen von zwischen etwa 0% und 10% in die Matrizen eingearbeitet.
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Gegebenenfalls
läßt man die
Matrizen mit oder ohne zugesetzte, die Kristallisation modifizierende
Mittel umkristallisieren entweder bevor oder nachdem sie mit der/den
Nicht-Matrix-Komponente(n), zum Beispiel dem/den biologisch aktiven
Zusatzstoff(en), kombiniert werden. Findet das Umkristallisieren
vor der Tablettierung statt, so erreicht das Umkristallisationsniveau
der Matrix wenigstens etwa 10%. Durch die Verwendung solcher teilweise
umkristallisierten Matrizen erhält
man Zusammensetzungen, die freifließend sind und sich mit herkömmlichen
Maschinen tablettieren lassen. In der
US-Patentschrift
Nr. 5,597,416 ist ein Verfahren zum Umkristallisieren in
Gegenwart von Zusatzstoffen beschrieben.
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Verfahren
zum Durchführen
des Umkristallisierens der Matrizen schließen die folgenden ein: die
Verwendung von Tween® 80 und einem oder mehreren
anderen die Kristallisation modifizierenden Mitteln in der Matrix-Vormischung, ein
bis zu mehrere Wochen langes Altern der Matrix, ein Inkontaktbringen
der Matrix mit für
eine Induktion der Kristallisation ausreichender Feuchtigkeit und
Hitze und die Behandlung des Filaments oder der filamenthaltigen
Zusammensetzung mit Ethanol oder einem anderen die Kristallisation
modifizierenden Mittel. Es lassen sich Kombinationen hiervon verwenden.
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Verwendet
man ein Tensid wie ein Tween®, so setzt man der Filament-Vormischung
etwa 0,001% bis etwa 1,00% als die Kristallisation modifizierendes
Mittel zu. Nach dem Vormischen werden die Formulierungen zu Filamenten
verarbeitet, dann zerhackt und mit oder ohne Zusatzstoffe für die Herstellung
von Tabletten verwendet. Man kann Mischungen von Tensiden verwenden.
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Zum
Umkristallisieren der Matrix bzw. des Filaments kann man sich der
Alterung bedienen. Bei dem Alterungsverfahren handelt es sich um
ein zweistufiges Verfahren. Zunächst
wird die Matrix, die typischerweise wenigstens ein die Kristallisation
modifizierendes Mittel enthält,
gebildet, zerhackt und in geschlossenen oder versiegelten Behältern ohne
Fluidisieren oder anderweitiges Rühren unter Umgebungsbedingungen,
z. B. bei Raumtemperatur und Normaldruck, bis zu mehrere Tage lang,
vorzugsweise etwa 1 bis etwa 3 Tage lang, stehengelassen. Anschließend wird
die Matrix gemischt und gegebenenfalls weiter zerhackt, mit einem oder
mehreren anderen Bestandteilen. Die Mischung wird dann altern gelassen,
indem man sie über
einen weiteren Zeitraum von etwa 1 bis etwa 3 Tagen stehenläßt. Im allgemeinen
dauert das zweistufige Verfahren insgesamt etwa eine Woche, wobei
Zeitspannen von etwa 4 bis etwa 5 Tagen typisch sind.
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Die
Filamente lassen sich auch umkristallisieren, indem man sie erhöhter Hitze
und Feuchtigkeit aussetzt. Dieses Verfahren ähnelt dem Altern, braucht jedoch
nicht so lange. Unter Verwendung eines Wirbelschichtapparates oder
eines anderen geeigneten Geräts
wird das zerhackte Filament fluidisiert, während es bei Umgebungsfeuchtigkeit
und -druck auf Temperaturen von etwa 25°C bis etwa 50°C erhitzt
wird. Typischerweise kontrolliert man die Temperatur, so daß das Zusammenklumpen
der Filamentpartikel während
dieses Arbeitsschritts auf ein Minimum reduziert wird. Kommt es
zu einem Verklumpen, so sind die Filamentpartikel vor einer Weiterverarbeitung
zu Tabletten zu sieben. Erhitzungszeitspannen von etwa 5 bis 30
Minuten sind typisch.
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Wird
als die Kristallisation verbesserndes Mittel Ethanol verwendet,
so setzt man dieses in Mengen von etwa 0,1% bis etwa 10%, bezogen
auf das Gewicht der Matrix, ein, wobei Mengen von etwa 0,5% bis
etwa 8,0% sehr effektiv sind. Die vorgebildete Matrix wird mit Ethanol
in Kontakt gebracht. Überschüssiges Ethanol wird
abgedampft, indem man etwa eine Stunde lang bei etwa 85°F bis etwa
100°F trocknet,
wobei 95°F
sehr geeignet ist. Der Trocknungsschritt wird mittels Hordentrocknen,
eines ummantelten Mischers oder nach einem anderen geeigneten Verfahren
durchgeführt.
Nach der Behandlung mit Ethanol wird die Matrix beim Stehenlassen über einen
Zeitraum von einigen Stunden bis mehreren Wochen teilweise umkristallisiert.
Ist das Filament zu etwa 10% bis etwa 30% umkristallisiert, wird
es nach dem Mischen mit anderen Bestandteilen tablettiert. Die Tablettenzusammensetzungen
sind gut fließfähig und
kohäsiv.
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Die
Umkristallisierung der Matrix kann in Gegenwart eines oder mehrerer
biologisch aktiver Stoffe oder anderer Zusatzstoffe stattfinden.
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Die
Umkristallisierung der Matrix läßt sich
verfolgen, indem man ihre Durchlässigkeit
für polarisiertes Licht
mißt oder
ein Rasterelektronenmikroskop verwendet. Amorphes Filament oder
eine Shearform-Matrix sind für
polarisiertes Licht undurchlässig
und erscheinen unter dem Lichtmikroskop schwarz, wenn man sie mit polarisiertem
Licht betrachtet. Mit einem Hellfeldmikroskop oder dem Rasterelektronenmikroskop
erscheint die Oberfläche
des Filaments sehr glatt. In diesem Zustand ist das Filament zu
0% umkristallisiert, das heißt
zu 100% amorph.
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Die
Umkristallisierung der amorphen Matrix beginnt an der Oberfläche der
Masse und läßt sich
durch das Vorhandensein von die Kristallisation modifizierenden
Mitteln sowie Feuchtigkeit modifizieren, zum Beispiel beschleunigen.
Wird das Umkristallisieren durch TWEEN® unterstützt, so
wird das Einsetzen der Umkristallisierung von einer Doppelbrechung
begleitet, die sich auf der Oberfläche der Shearform-Matrix (Filament) beobachten
läßt, wenn
man diese mit polarisiertem Licht betrachtet. Die Oberfläche der
Matrix ist mit schwachen Lichtpunkten durchsetzt. Tritt die Doppelbrechung
auf, so hat die Umkristallisation begonnen. Zu diesem Zeitpunkt
beträgt
die Umkristallisation zwischen etwa 1% und etwa 5%.
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Mit
dem Fortschreiten der Umkristallisierung wird die Doppelbrechung
auf der Oberfläche
der Matrix zunehmend stärker
und erscheint heller. Die Größe, die
Anzahl und die Intensität
der Lichtpunkte nimmt/nehmen zu, und sie scheinen fast miteinander
verbunden zu sein. Mit dem Hellfeld- oder Rasterelektronenmikroskop
erscheint die Oberfläche
der Matrix schrumpelig. Zu diesem Zeitpunkt beträgt die Umkristallisation zwischen
etwa 5% und 10%.
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In
der Matrix sind Tensidtröpfchen
(zum Beispiel TWEEN® 80) eingefangen. Beim
Fortschreiten der Umkristallisierung werden diese Tröpfchen verdeckt.
Solange sie sichtbar sind, ist das Filament im allgemeinen zu nicht
mehr als etwa 10% bis etwa 20% umkristallisiert. Sind sie nicht
länger
beobachtbar, so beträgt das
Ausmaß der
Umkristallisierung nicht mehr als etwa 50%.
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Das
Umkristallisieren der Matrix hat eine Abnahme des Gesamtvolumens
des Materials zur Folge. Geordnete Anordnungen von Molekülen nehmen
weniger Platz ein als ungeordnete Anordnungen. Da die Umristallisierung
an der Oberfläche
des Filaments einsetzt, bildet sich eine Kruste, die die Größe und Form
des Filaments aufrecht erhält.
Gegen Ende der Umkristallisierung kommt es zu einer Zunahme des
Gesamtraums des freien Volumens im Filament, die sich als Leerraum
innerhalb des Filaments manifestiert. Dies wird durch eine eingedunkelte
zentrale Höhle
in der Lichtmikroskopie und einen hohlen Innenraum bei der Rasterelektronenmikroskopie
augenscheinlich. Man geht davon aus, daß zu diesem Zeitpunkt etwa
50% bis etwa 75% des Filaments umkristallisiert sind.
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Die
Intensität
des durchgelassenen polarisierten Lichts nimmt mit zunehmender Kristallinität des Filaments
zu. Das polarisierte Licht läßt sich
mit einem Photonendetektor messen, und man kann ihm einen Wert im
Vergleich zu berechneten Standards auf einer Grauskala zuschreiben.
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Das
letzte beobachtbare Ereignis bei der Umkristallisierung von Filament
ist das Auftreten von feinen, "katzenschnurrbarthaarenähnlichen" Nadeln und winzigen
Klingen, die wachsen und aus der Oberfläche des Filaments hervorragen.
Diese Kristalle, von denen man annimmt, daß es sich bei ihnen um Sorbit
(Katzenschnurrbarthaare) und Xylit (Klingen) handelt, bedecken das
Filament buchstäblich
wie eine Decke aus Flaum. Diese Merkmale lassen sich sowohl mit
Licht- als auch mit Elektronenmikroskopen leicht erkennen. Ihr Auftreten
zeigt das letzte Stadium der Umkristallisierung an. Das Filament
ist nun zu etwa 100% umkristallisiert, d. h. im wesentlichen nicht-amorph.
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Die
Matrixanteile der tablettierbaren Zusammensetzung werden typischerweise
durch Verarbeitung mittels Verdampfungshitze in Filament umgewandelt.
Die Filamentstränge
werden zur weiteren Verarbeitung zerrissen oder zu Stäbchen zerhackt.
Stäbchen
von zerhacktem Filament haben eine Länge von etwa 50 μm bis etwa
500 μm.
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Andere
Bestandteile, die enthalten sein können, sind Füllstoffe
und andere herkömmliche
Tablettenzusatzstoffe. Weitere Duftstoffe, Farbstoffe, Geschmackstoffe,
Süßstoffe
(sowohl künstlich
als auch natürlich) können ebenfalls
enthalten sein, falls erforderlich, selbst wenn die in das Filament
einzuarbeitenden Mikrosphären
bereits geschackmaskiert sind.
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So
kann man zum Beispiel Füllstoffe
zur Erhöhung
des Volumens der Tablette verwenden. Einige der herkömmlicherweise
verwendeten Füllstoffe
sind dibasiges und tribasiges Calciumsulfat, Stärke, Calciumcarbonat, mikrokristalline
Cellulose, modifizierte Stärke,
Lactose, Saccharose, Mannit und Sorbit. Die Shearform-Füllstoffe können für die gleiche Funktion durch
Füllstoffe
für die
direkte Tablettierung ersetzt werden.
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Falls
erforderlich können
dem Filament zuzusetzende zusätzliche
Geschmackstoffe, Süßstoffe,
Farbstoffe und Duftstoffe aus der oben beschriebenen nicht einschränkenden
Liste ausgewählt
werden.
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Es
ist außerdem
möglich,
ein oder mehrere brausende Sprengmittel zuzusetzen. Das durch das
Aufbrausen im Mund erzielte positive organoleptische Gefühl sowie
die Struktur, die Geschwindigkeit und das Gefühl des Zersetzens tragen mit
zur Maskierung unerwünschter
Geschmacksnoten bei.
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"Aufbrausend" bezieht sich auf
Mittel, die Gas abgeben. Die gas- oder blasenerzeugende Wirkung
ist häufig
das Resultat der Reaktion der Quelle einer löslichen Säure- und einer Carbonatquelle. Durch die
Reaktion dieser beiden allgemeinen Klassen von Verbindungen entsteht
beim Kontakt mit dem Wasser im Speichel Kohlendioxidgas. Als Säuren eignen
sich zum Beispiel: Citronensäure,
Weinsäure, Äpfelsäure, Fumarsäure, Adipinsäure, Bernsteinsäure und
Säuresalze
und Anhydride davon. Die Säuresalze
können
auch Natriumdihydrogenphosphat, Dinatriumdihydrogenpyrophosphat,
saure Citratsalze und Natriumsäuresulfit
sein. Während
es sich bei den Nahrungsmittelsäuren
um die oben aufgeführten
handeln kann, ist es auch möglich,
Säureanhydride
der oben beschriebenen Säuren
zu verwenden. Zu den Carbonatquellen zählen trockene, feste Carbonat-
und Hydrogencarbonatsalze wie Natriumhydrogencarbonat, Natriumcarbonat,
Kaliumhydrogencarbonat und Kaliumcarbonat, Magnesiumcarbonat und
Natriumsesquicarbonat, Natriumglycincarbonat, L-Lysincarbonat, Arginincarbonat,
und amorphes Calciumcarbonat. Es ist möglich, Mischungen verschiedener
Säuren und
Carbonatquellen sowie andere Brausequellen zu verwenden.
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Das
Brausemittel kann auf wenigstens drei verschiedene Weisen eingebracht
werden. Bei dem ersten Verfahren arbeitet man das gesamte Brausemittel
in das zur Bildung des Shearform-Produktes verwendete Einsatzmaterial
ein. Bei dem zweiten Verfahren setzt man das Mittel einer bereits
gebildeten Shearform-Matrix zu. Bei dem dritten Verfahren arbeitet
man einen Teil des Mittels in die Shearform-Matrix ein und gibt
einen anderen Teil nach der Bildung des Matrixmatrials hinzu. Der
Fachmann kann die beste Weise zur Verwendung des Mittels, das aufbrausende
Eigenschaften aufweist, bestimmen.
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Andere
Bestandteile schließen
Bindemittel ein, die zur leichteren Herstellung und zur allgemeinen Qualität der Tablette
beitragen. Zu den Bindemitteln zählen
Stärken,
vorgelatinisierte Stärken,
Gelatine, Polyvinylpyrrolidon, Methylcellulose, Natriumcarboxymethylcellulose,
Ethylcellulose, Polyacrylamide, Polyvinyloxoazolidon und Polyvinylalkohole.
-
Die
Erfindung wird durch die folgenden nicht einschränkenden Beispiele erläutert:
-
BEISPIEL 1
-
Unbeschichtete Mikropartikel
-
Es
wird die folgende Formulierung hergestellt:
Bestandteile | Menge
(%) |
Zolpidemtartrat | 15 |
Macrogolfettsäureestera | 35 |
destillierte
Monoglycerideb(DMG-03VF) | 50 |
Gesamt | 100 |
- a – Gelucire
50/13®
- b – Myvaplex®
-
Die
ausgewogenen Komponenten werden jeweils in der unten angegebenen
Reihenfolge in den Littleford FM130-Mischer gegeben.
- 1. ½ der destillierten
Monoglyceride (DMG-03VF),
- 2. Zolpidemtartrat
- 3. gemahlenes Gelucire® 50/31
- 4. der Rest der destillierten Monoglyceride (DMG-03VF)
-
Die
Materialien werden insgesamt 10 Minuten lang gemischt, 5 Minuten
lang mit ausgeschaltetem Hacker, 5 Minuten lang mit angeschaltetem
Hacker. Die Pfluggeschwindigkeit beträgt 60 Hz.
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Die
obige Mischung wurde mit den folgenden Verfahrensparametern sphäronisiert.
Für das
Verfahren wurde ein prozentualer Leistungseintrag von etwa 22% bis
etwa 25% und eine Kopfgeschwindigkeit von etwa 45 Hz benötigt. Die
Verfahrenstemperatur, der die Mikropartikel während der Sphäronisierung
ausgesetzt waren, betrug etwa 92,8°C bis etwa 133,6°C.
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Zu
Beginn, nach der Hälfte
und zum Ende des Sphäronisierungsverfahrens
wurden Proben der Mikropartikel entnommen, um auf Einheitlichkeit
zu prüfen.
Die Auslösungsprofile
sind unmittelbar und erfüllen
die NLT 80% (Q) zum 30-Minuten-Zeitpunkt. Die Assaywerte erfüllen die
Anforderungen, aus denen hervorgeht, daß die Mikropartikel eine einheitliche
Menge an Arzneimittel enthalten.
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Bei
dem Verfahren wurden auch während
des Siebschrittes Proben entnommen. Alle Assaywerte liegen innerhalb
der Zielwerte, und die Auflösungsergebnisse
sind konstant. Die P. S. A.-Daten sind die angegebenen Werte, der
D50-Wert
liegt jedoch im Bereich von 200 μm–300 μm. Die Morphologie
der Mikropartikel wurde unter einem Mikroskop mit polarisiertem
Licht untersucht und ist als sphärisch
und einheitlich in der Form angegeben. Die Mikropartikel wurden
somit als für
die Beschichtung geeignet betrachtet und in die nächste Stufe überführt.
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Das
Auflösungsprofil
der obigen Mikropartikel wird unter den folgenden Auflösungsbedingungen
bestimmt:
- Medium: 900 ml Phosphatpuffer, pH-Wert 5,8.
- Methode: USP-II-Apparat bei 50 U/min und 37°C ± 0,5°C.
-
Die
Ergebnisse sind unten als prozentuale Freisetzung bezogen auf das
gesamte Zolpidem in den Mikropartikeln angegeben:
Zeit
(min) | Mittelwert
(%) | Standardabw.
(%) | Min
(%) | Max
(%) |
0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
5 | 91 | 1 | 90 | 92 |
10 | 98 | 1 | 98 | 99 |
15 | 100 | 1 | 99 | 100 |
30 | 99 | 1 | 99 | 100 |
60 | 99 | 1 | 99 | 100 |
-
Das
Auflösungsprofil
der wie in Beispiel 1 hergestellten unbeschichteten Mikropartikel
ist in 1 gezeigt.
-
BEISPIEL 2
-
Beschichtete Mikropartikel
-
Die
Mikropartikel werden nach dem gleichen Herstellungsverfahren wie
oben beschrieben hergestellt. Die Mikropartikel werden dann zum
Maskieren des Geschmacks mit einer NE30D:Talkum:HPMC (Methocel®) im
Verhältnis
von 60:30:10 enthaltenden Überzugslösung beschichtet.
-
Der Überzug besteht
aus einem System aus Eudragit NE30D/Talkum/HPMC. Eudragit NE30D
ist die Hauptkomponente dieses Systems, das die Barriereschicht
für die
erfolgreiche Maskierung des Geschmacks des Arzneimittels bereitstellt
und die In-vitro-Auflösung
in den angegebenen Bereichen hält.
Bei Eudragit NE30D handelt es sich um ein neutrales Copolymer aus
Ethylacrylat und Methylmethacrylat. Es wird als 30%ige wäßrige Dispersion
bereitgestellt. Es ist ein vom pH-Wert unabhängiges, durchlässiges Polymer.
Aus diesem Polymer hergestellte Filme sind daher in Wasser unlöslich, erlauben
jedoch eine vom pH-Wert unabhängige
Freisetzung des Arzneimittels.
-
Bei
Hydroxypropylmethylcellulose (HPMC) handelt es sich um ein substituiertes
Polymer des natürlichen
Kohlenhydrats Cellulose. HPMC ist sehr gut wasserlöslich, und
durch seine hydrophile Beschaffenheit bietet sie ein Ausmaß an Durchlässigkeit
für das
Beschichtungssystem, das für
die Freisetzung des Arzneimittels aus dem Kern erforderlich ist.
Talkum ist ein feines weißes
Pulver. Es ist ein aufgereinigtes, hydratisiertes Magnesiumsilikat,
und es wirkt als Gleitmittel in Überzugslösungsformulierungen.
Talkum wird diesem Überzugssystem
zur Unterstützung
bei der Verarbeitung zugesetzt, da die Mikropartikel dazu neigen,
zu agglomerisieren. Die Endformulierung besteht aus NE30D:Talkum:HPMC
in einem Verhältnis
von 60:30:10. Der Feststoffgehalt dieser Lösung betrug 20,29 Gew.-%, wobei
mit aufgereinigtem Wasser aufgefüllt
wurde.
-
Die
Lösung
wurde durch Vermischen des Talkums mit dem Wasser mit einem geeigneten
Mischer angefertigt. Nach dem Vermischen von Talkum und Wasser erfolgt
die Verarbeitung mit einem Debee 2000-Homogenisator bei einem Druck
von 40000 PSI.
-
Nach
dem Homogenisieren der Talkum-Wasser-Aufschlämmung wird das Homogenisat
wieder unter den Mischer gegeben und langsam gerührt, während Methocel zum Homogenisat
gegeben wird, und es wird langsam gemischt, bis das ganze Methocel
E5 in Lösung
gegangen ist. Die auf diese Weise erhaltene Suspension wird dann
abgekühlt.
-
Als
nächstes
wird die Eudragit® NE30D-Suspension aus
dem Produktbehälter über ein
60-Mesh-Sieb in den Endbehälter
gesiebt. Bevor die Suspension aus Talkum und Methocel zur Eudragit® NE30D-Suspension gegeben
wird, wird sie ebenfalls über
ein 60-Mesh-Sieb gesiebt.
-
Die
Beschichtung der Mikropartikel erfolgt in einem Glatt GPCG-60-Gerät mit einer
Wurster-Größe von 18
Zoll und einem Sieb mit einem 60-Mesh-Boden. Die Parameter werden
so wie in der Tabelle unten gezeigt eingestellt. Während des
Beschichtungvorgangs werden die Parameter so angeglichen, daß eine ausreichende
Verwirbelung, sichergestellt ist, die Agglomerisation auf einem
Mindestmaß gehalten
wird und eine Produkttemperatur von 24–32°C aufrechterhalten wird.
| Maßeinheit | Ausgangseinstellung |
Gesamtluftvolumen | cfm | 1200–2650 |
Verfahrenluftvolumen | cfm | 600–900 |
Lufteinlaßtemperatur | °C | 25–45 |
Einlaßtaupunkttemperatur | °C | 5–15 |
Filterschütteldauer | Sekunden | 4–10 |
Filterschüttelintervall | Sekunden | 10–30 |
Verneblungsluftdruck | Bar | 2,7–4,0 |
Verneblungsspüldruck | Bar | 0,8–1,2 |
-
Die
Ausgangsfließgeschwindigkeit
für die
Lösung
ist 70 (+/–30)
g/min. Die Fließgeschwindigkeit
nimmt im Verlauf des Prozesses zu. Das Beschichtungsverfahren wird
fortgeführt,
bis die vorgesehene Gewichtszunahme erreicht ist. Zu diesem Zeitpunkt
wird das Sprühverfahren
gestoppt, und man kann mit dem Trocknen beginnen.
-
Nachdem
das Trocknen beendet ist, werden die Mikropartikel aus der Glatt-Kammer
entnommen und zwischen 150- und
425-μm-Sieben
gesiebt.
-
Das
Auflösungsprofil
der obigen beschichteten Mikropartikel wird unter den folgenden
Auflösungsbedingungen
bestimmt:
- Medium: 900 ml Phosphatpuffer, pH-Wert 5,8.
- Methode: USP-II-Apparat bei 50 U/min und 37°C ± 0,5°C.
-
Die
Ergebnisse sind unten als prozentuale Freisetzung bezogen auf das
gesamte Zolpidem in den Mikropartikeln angegeben:
Zeit
(min). | Mittelwert
(%) | Standardabw.
(%) | Min
(%) | Max
(%) |
0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
5 | 72 | 1 | 69 | 73 |
10 | 82 | 1 | 81 | 83 |
15 | 89 | 1 | 88 | 89 |
30 | 97 | 1 | 96 | 97 |
60 | 101 | 1 | 100 | 101 |
-
Das
Auflösungsprofil
der wie in Beispiel 2 hergestellten beschichteten Mikropartikel
ist in 2 gezeigt.
-
BEISPIEL 3
-
Filament/Matrix
-
Es
wurde eine Vormischung von etwa 78,25% Saccharose, etwa 11% Sorbit,
10% Xylit und 0,75% TWEEN (Polysorbat) 80 angefertigt.
-
Die
Filamentvermischung wurde mit dem in der
US-Patentschrift Nr. 5,854,344 offenbarten
5-Zoll-Kronenkopf bei einer Temperatur von 250°C und einer Umdrehungsgeschwindigkeit
von 60 Hz (3600 U/min) verarbeitet. Das gesammelte Filament wurde
in dem Littleford FKM600-Mixer
mit 2% Lactose (2 Gew.-% des Filaments) 2 Minuten lang bei 100 U/min
mit angestelltem Hacker gehackt. Reines Ethanol (0,5% bezogen auf das
Gewicht des Filaments) wurde auf das zerhackte Filament gesprüht und damit
vermischt. Das Filament wurde dann 90 Minuten lang bei 45°C getrocknet,
wobei zwischendurch gemischt wurde. Das getrocknete. Filament wurde über ein
20-Mesh-Sieb gesiebt.
-
BEISPIEL 4
-
Flashdose-Tabletten
-
Die
wie in Beispiel 2 hergestellten beschichteten Mikropartikel und
das wie in Beispiel 3 hergestellte Filament wurden für die folgende
Tablettenzusammensetzung verwendet:
Tablettenkomponente | Gew.-%
einer 250-mg-Tablette | Gewicht
der Komponente (mg) |
Zolpidemtartrat | 4,00 | 10,00 |
Destillierte
Monoglyceride (DMG-03VF)a | 13,33 | 33,33 |
Macrogolfettsäureesterb | 9,33 | 23,33 |
Eudragit
NE30D | 4,00 | 10,00 |
Methocel
E5 | 0,67 | 1,67 |
Talkum | 2,00 | 5,00 |
Filament | 61,37 | 153,43 |
Siliciumdioxidc | 0,50 | 1,25 |
Natriumstearylfumaratd | 1,00 | 2,5 |
Intensiver
Pfefferminzgeschmack | 1,5 | 3,75 |
FD&C Blau Nr.2 | 0,20 | 0,50 |
NutraSweet® | 0,30 | 0,75 |
Acesulfame
K | 0,50 | 1,25 |
natürlicher
entbitternder Geschmack | 1,0 | 2,50 |
Magnasweet® 100 | 0,30 | 0,75 |
Gesamt | 100 | 250 |
- a – Myvaplex®
- b – Gelucire
50/13®
- c – Syloid® 244FP
- d – PRW®
-
Die
ausgewogenen Komponenten werden jeweils in der unten angegebenen
Reihenfolge in den Littleford FM130-Mischer gegeben.
- 1. ½ des mit
1,0% Ethanol behandelten Filaments;
- 2. alle geschmackmaskierten Zolpidemtartrat-Mikropartikel;
- 3. der Rest des mit 1,0% Ethanol behandelten Filaments
-
Die
obigen Materialien werden 5 Minuten lang mit abgestelltem Hacker
gemischt. Die Pfluggeschwindigkeit beträgt 45 Hz. Als nächstes werden
die folgenden Komponenten in der folgenden Reihenfolge zugesetzt:
- 4. das gesamte NutraSweet®;
- 5. das gesamte Acesulfame-Kalium,
- 6. das gesamte Magnasweet® 100;
- 7. der gesamte natürliche
entbitternde Geschmack;
- 8. das gesamte Syloid® 244FP,
- 9. der gesamte intensive Pfefferminzgeschmack.
-
Die
obigen Materialien werden 5 Minuten lang mit abgestelltem Hacker
gemischt. Die Pfluggeschwindigkeit beträgt 45 Hz. Als nächstes wird
die folgende Komponente zugesetzt, und es wird mit abgestelltem
Hacker weitere 2 Minuten lang gemischt. Die Pfluggeschwindigkeit
beträgt
45 Hz:
- 10. das gesamte PRUV®; (–40 Mesh);
-
Schließlich wird
die folgende Komponente zugesetzt, und es wird weitere 6 min mit
abgestelltem Hacker gemischt. Die Pfluggeschwindigkeit beträgt 45 Hz:
- 11. die gesamte FD&C Blau Farbe Nr. 2.
-
Die
gesamte Tablettenmischzeit beträgt
also 18 Minuten. Die Mischung wird anschließend zu Tabletten verpreßt.
-
Die
auf diese Weise erhaltenen gebildeten FlashDoseTM-Tabletten haben eine
typische Härte
von etwa 7 N bis etwa 13 N und eine typische Tablettendicke von
etwa 4,5 mm.
-
Das
Auflösungsprofil
der obigen FlashDoseTM-Tablette wird unter
den folgenden Auflösungsbedingungen
bestimmt:
- Medium: 900 ml 0,1 N HCl, 900 ml Acetatpuffer,
pH-Wert 4,5, 900 ml Phosphatpuffer pH-Wert 5,8, 900 ml Puffer pH-Wert
6,8
- Methode: USP-II-Apparat bei 50 U/min und bei 37°C ± 0,5°C.
-
Die
FlashDose
TM-Tablette zeigte bei den verschiedenen
in der Tabelle unten angeführten
pH-Werten die folgenden Auflösungsprofile:
Zeit
(min.) | 0,1
N HCl | Acetatpuffer
pH 4,5 | Phosphatpuffer
pH 5,8 | Phosphatpuffer
pH 6,8 |
0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
5 | 96 | 58 | 62 | 40 |
10 | 100 | 91 | 77 | 51 |
15 | 100 | 101 | 82 | 58 |
30 | 100 | 104 | 93 | 77 |
60 | 100 | 103 | 97 | 94 |
-
Die
Auflösungsprofile
der 10-mg-Zolpidem-FlashDoseTM-Tablette bei verschiedenen
pH-Werten ist in 3 gezeigt.
-
Die
10-mg-Ambien
®-Tablette
aus dem Stand der Technik zeigte bei den verschiedenen in der Tabelle unten
angeführten
pH-Werten die folgenden Auflösungsprofile:
Zeit
(min.) | HCl
0,1 N | Phosphatpuffer
pH 5.8 | Phosphatpuffer
pH 6.6 | Phosphatpuffer
pH 7.5 |
0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
5 | 73 | 96 | 85 | 87 |
15 | 103 | 103 | 104 | 94 |
30 | 103 | 103 | 106 | 103 |
-
Die
Auflösungsprofile
der 10-mg-Ambien®-Tablette aus dem Stand
der Technik bei verschiedenen pH-Werten ist in 4 gezeigt.
-
Da
die Pharmakokinetik von Zolpidemtartrat von der Aufnahme von Nahrungsmitteln
abhängig
ist, wurde zur Feststellung der biologischen Verfügbarkeit
nach einer Einzeldosis der erfindungsgemäßen 10-mg-Zolpidemtar trat-FlashDose
TM-Tablette und der 10-mg-Ambien
®-Formulierung
aus dem Stand der Technik (Charge OC81) eine Vergleichsstudie durchgeführt. Die
Tabletten wurden nachts sowohl unter nicht-nüchternen (zusammen mit oder
nach einer Mahlzeit) als auch unter nüchternen Bedingungen verabreicht.
In den Tabellen 1 und 2 unten sind die mittleren Zolpidem-Plasmakonzentrationen
(ng/ml) über
einen Zeitraum von 24 Stunden unter nicht-nüchternen
und nüchternen
Bedingungen zusammengefaßt:
TABELLE
1: NICHT-NÜCHTERNE
BEDINGUNGEN |
Zeit
(h) | 10-mg-Zolpidem-FlashDose-Tablette
(ng/ml) | 10-mg-Ambien-Tablette 10 mg (ng/ml) |
0 | 0,00 ± 0,00 | 0,00 ± 0,00 |
0,25 | 17,31 ± 15,70 | 6,02 ± 17,35 |
0,5 | 38,08 ± 23,14 | 19,50 ± 35,41 |
0,75 | 51,05 ± 23,23 | 29,78 ± 35,62 |
1 | 57,70 ± 22,94 | 42,92 ± 41,26 |
1,25 | 61,22 ± 22,16 | 47,45 ± 39,96 |
1,5 | 63,55 ± 21,25 | 52,89 ± 36,95 |
2 | 69,50 ± 23,97 | 61,13 ± 32,81 |
2,5 | 72,95 ± 25,04 | 70,11 ± 32,06 |
3 | 73,28 ± 26,62 | 74,21 ± 28,72 |
3,5 | 71,99 ± 28,37 | 75,92 ± 28,12 |
4 | 70,81 ± 30,22 | 75,84 ± 28,88 |
6 | 57,47 ± 29,72 | 62,18 ± 29,29 |
8 | 39,94 ± 27,11 | 43,12 ± 26,11 |
10 | 20,36 ± 16,54 | 21,41 ± 15,86 |
12 | 14,63 ± 13,01 | 15,31 ± 11,40 |
16 | 6,92 ± 7,14 | 6,77 ± 6,44 |
20 | 2,90 ± 3,74 | 2,97 ± 3,22 |
24 | 1,65 ± 2,37 | 1,58 ± 2,27 |
TABELLE
1: STUDIE UNTER NÜCHTERNEN
BEDINGUNGEN |
Zeit
(h) | 10-mg-Zolpidem-FlashDose-Tablette
(ng/ml) | 10-mg-Ambien-Tablette 10 mg (ng/ml) |
0 | 0,00 ± 0,00 | 0,00 ± 0,00 |
0,25 | 12,02 ± 10,42 | 0,68 ± 1,28 |
0,5 | 76,40 ± 39,01 | 36,82 ± 41,41 |
0,75 | 96,23 ± 43,66 | 62,91 ± 52,90 |
1 | 96,57 ± 38,08 | 80,60 ± 52,05 |
1,25 | 99,43 ± 37,33 | 91,59 ± 49,59 |
1,5 | 97,87 ± 38,21 | 96,66 ± 52,09 |
1,75 | 96,10 ± 37,30 | 101,89 ± 48,68 |
2 | 94,74 ± 36,20 | 104,21 ± 47,57 |
3 | 82,10 ± 34,47 | 91,37 ± 42,62 |
4 | 68,41 ± 30,03 | 80,49 ± 40,75 |
6 | 49,51 ± 26,40 | 55,51 ± 34,79 |
8 | 35,46 ± 26,18 | 39,66 ± 31,68 |
10 | 20,75 ± 15,34 | 23,56 ± 22,14 |
12 | 15,49 ± 12,46 | 18,60 ± 23,80 |
16 | 6,88 ± 6,96 | 8,61 ± 13,88 |
20 | 3,31 ± 4,33 | 4,12 ± 7,15 |
24 | 1,69 ± 2,85 | 2,28 ± 4,92 |
-
Ein
Vergleich der Mittelwerte der In-vivo-Resorptionsgeschwindigkeit
der erfindungsgemäßen 10-mg-FlashDose
TM-Zolpidemtartrat-Tablette
mit der 10-mg-Ambien
®-Formulierung (Charge
OC81) aus dem Stand der Technik kann aus den obigen Daten unter
Anwendung der Wagner-Nelson-Methode
der numerischen Bestimmung der Resorptionscharakteristik, einem
im Stand der Technik gut bekannten statistischen Verfahren, das
von der US Food and Drug Administration anerkannt ist, erfolgen.
In den Tabellen 3 und 4 unten sind die Vergleichsresorptionsdaten über die
erste Stunde nach der Verabreichung der beiden Tabletten unter nicht-nüchternen
bzw. nüchternen
Bedingungen zusammengefaßt:
TABELLE
3: STUDIE UNTER NICHT-NÜCHTERNEN
BEDINGUNGEN |
10-mg-Zolpidem-FlashDoseTM-Tablette | 10-mg-Ambien®-Tablette |
Zeit
(h) | Konzentration (ng/ml) | %
resorbiert | Zeit
(h) | Konzentration (ng/ml) | %
resorbiert |
0 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
0,25 | 17,31 | 12,03 | 0,25 | 5,93 | 4,08 |
0,5 | 38,08 | 26,99 | 0,5 | 19,5 | 13,58 |
0,75 | 51,05 | 37,16 | 0,75 | 29,78 | 21,23 |
1 | 57,7 | 43,34 | 1 | 42,3 | 30,73 |
1,25 | 61,22 | 47,54 | 1,25 | 47,46 | 35,55 |
1,5 | 63,55 | 51,03 | 1,5 | 52,84 | 40,66 |
1,75 | 69,54 | 57,12 | 1,75 | 61,13 | 47,95 |
2 | 72,95 | 61,61 | 2 | 70,11 | 55,95 |
3 | 73,28 | 70,75 | 3 | 75,1 | 67,99 |
4 | 71,99 | 78,73 | 4 | 75,92 | 77,58 |
6 | 70,81 | 95,33 | 6 | 75,84 | 95,7 |
8 | 57,47 | 101,9 | 8 | 62,17 | 103,02 |
10 | 39,94 | 101,87 | 10 | 43,12 | 102,81 |
12 | 20,36 | 95,91 | 12 | 21,41 | 95,94 |
16 | 14,63 | 100,55 | 16 | 15,31 | 100,63 |
20 | 6,92 | 100,56 | 20 | 6,77 | 100,17 |
24 | 2,66 | 100 | 42 | 3,03 | 100 |
TABELLE
4: STUDIE UNTER NÜCHTERNEN
BEDINGUNGEN |
10-mg-Zolpidem-FlashDoseTM-Tablette | 10-mg-Ambien®-Tablette |
Zeit
(h) | Konzentration (ng/ml) | %
resorbiert | Zeit
(h) | Konzentration (ng/ml) | %
resorbiert |
0 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
0,25 | 12,02 | 9,38 | 0,25 | 0,68 | 0,53 |
0,5 | 74,78 | 58,77 | 0,5 | 36,82 | 28,78 |
0,75 | 95,87 | 77,89 | 0,75 | 62,64 | 50,16 |
1 | 96,03 | 81,44 | 1 | 79,58 | 65,45 |
1,25 | 98,25 | 86,60 | 1,25 | 91,59 | 77,45 |
1,5 | 97,87 | 89,81 | 1,5 | 95,52 | 83,52 |
1,75 | 95,17 | 91,19 | 1,75 | 101,89 | 91,64 |
2 | 94,74 | 94,25 | 2 | 104,21 | 96,80 |
3 | 83,97 | 98,79 | 3 | 92,87 | 101,08 |
4 | 68,41 | 97,81 | 4 | 80,49 | 103,00 |
6 | 49,51 | 100,23 | 6 | 56,93 | 103,05 |
8 | 35,46 | 101,64 | 8 | 39,66 | 102,53 |
10 | 20,75 | 98,45 | 10 | 23,56 | 98,53 |
12 | 16,06 | 100,13 | 12 | 18,60 | 100,28 |
16 | 7,07 | 99,88 | 16 | 8,61 | 99,79 |
20 | 3,11 | 99,76 | 20 | 4,16 | 99,74 |
24 | 1,64 | 100 | 24 | 2,28 | 100,00 |
-
In
den Tabellen 5 und 6 sind die mittleren pharmakokinetischen Parameter
für das
Plasma-Zolpidem nach einer Einzeldosis der erfindungsgemäßen 10-mg-FlashDose
TM-Zolpidemtartrat-Tablette mit der 10-mg-Ambien
®-Formulierung
(Charge OC81) aus dem Stand der Technik unter nicht-nüchternen
bzw. nüchternen
Bedingungen aufgeführt.
Die Tabletten wurden nachts sowohl unter nicht-nüchternen (innerhalb von 30 Minuten
nach der letzten Mahlzeit) als auch unter nüchternen (wenigstens 4 Stunden
nach der letzten Mahlzeit) Bedingungen verabreicht.
TABELE
5: STUDIE UNTER NICHT-NÜCHTERNEN
BEDINGUNGEN (n = 33) |
| 10-mg-FlashDoseTM-Zolpidem-Tablette | 10-mg-Ambien®-Tablette |
AUC(0-t) (ng·h/ml) | AUC(0- inf) (ng·h/ml) | Cmax (ng·h/ml) | Tmax (h) | T½ (h) | AUC(0-t) (ng·h/ml) | AUC(0-t) (ng·h/ml) | Cmax (ng·h/ml) | Tmax (h) | T½ (h) |
Mittelwert | 632,6 | 645,9 | 82,4 | 2,8 | 3,0 | 631,3 | 644,0 | 94,1 | 3,2 | 3,1 |
Std.-Abw. | 325,5 | 337,7 | 26,6 | 1,3 | 1,0 | 294,0 | 305,7 | 32,4 | 1,7 | 0,9 |
CV% | 51,5 | 52,3 | 32,3 | 47,0 | 34,0 | 46,6 | 47,5 | 34,4 | 51,4 | 30,3 |
Min | 216,1 | 219,7 | 42,0 | 0,5 | 1,4 | 266,8 | 272,9 | 47,4 | 0,5 | 1,5 |
Max | 1352,1 | 1407,5 | 141,2 | 6,0 | 4,9 | 1375,2 | 1418,3 | 183,1 | 6,0 | 5,3 |
TABELLE
6: STUDIE UNTER NÜCHTERNEN
BEDINGUNGEN (n = 28) |
| 10-mg-FlashDoseTM-Zolpidem-Tablette | 10-mg-Ambien®-Tablette |
AUC(0-t) (ng·h/ml) | AUC(0-inf) (ng·h/ml) | Cmax (ng·h/ml) | Tmax (h) | T½ (h) | AUC(0-t) (ng·h/ml) | AUC(0-t) (ng·h/ml) | Cmax (ng·h/ml) | Tmax (h) | T½ (h) |
Mittelwert | 688,1 | 702,0 | 112,7 | 1,6 | 3,3 | 741,8 | 778,1 | 121,1 | 1,8 | 3,3 |
Std.-Abw. | 326,2 | 342,2 | 38,2 | 1,0 | 1,0 | 481,2 | 512,6 | 46,6 | 1,0 | 0,9 |
CV% | 47,4 | 48,7 | 33,9 | 62,0 | 30,6 | 64,9 | 65,9 | 38,4 | 53,8 | 27,8 |
Min | 166,8 | 169,7 | 48,0 | 0,5 | 1,3 | 216,3 | 220,1 | 51,9 | 0,5 | 1,8 |
Max | 1764,0 | 1872,7 | 188,9 | 4,0 | 5,9 | 26538 | 28302 | 2380 | 40 | 50 |
-
Aus
den in den Tabellen 1–6
aufgelisteten und in den 5A–D und 6A–D gezeigten
Ergebnissen geht hervor, daß es
bei der gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellten FlashDoseTM-Tablette
im Vergleich zu der 10-mg-Ambien®-Formulierung
aus dem Stand der Technik in vivo zu einer signifikanten Verbesserung der
Resorption kommt. Die aus der Analyse der Resorptionscharakteristik
gewonnenen Resorptionsprofile zeigen, daß es bei der In-vivo-Resorption
von Zolpidem aus der gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellten FlashDoseTM-Tablette
im Vergleich zu der 10-mg-Ambien®-Formulierung
aus dem Stand der Technik bis zu wenigstens der ersten Stunde nach
der Verabreichung der Tablette sowohl im nicht-nüchternen als auch im nüchternen
Zustand einen signifikanten Unterschied gibt, wobei Zolpidem aus
der gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellten FlashDoseTM-Tablette
besser resorbiert wird. Diese Beobachtung wird durch mit den Konzentrationen
zu den jeweiligen Zeitpunkten durchgeführte ANOVA gestützt, wobei
es nach 0,25, 0,5 und 0,75 Stunden statistisch signifikante Unterschiede
zwischen der gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellten FlashDoseTM-Tablette
und der 10-mg-Ambien®-Formulierung aus dem
Stand der Technik gibt (4D und 5D).
Diese Ergebnisse sind aufgrund der Beobachtung, daß die In-vitro-Auflösung der
gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellten FlashDoseTM-Tablette
bei einem pH-Wert von 6,8 gleich oder langsamer ist als die des
auf dem Markt befindlichen Zolpidem-Vergleichsprodukts Ambien®,
besonders überraschend.