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Aufgabenbereich der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und Vorrichtungen zur
Verarbeitung von Teilnehmerkennungen eines Mobilfunknetzes. Insbesondere
betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Verarbeitung
von Teilnehmerkennungen eines Teilnehmers eines Mobilfunknetzes,
bei dem eine Kennung des Teilnehmers in einem Heimatregister des
Mobilfunknetzes gespeichert wird und bei dem weitere Teilnehmerinformationen,
der gespeicherten Teilnehmerkennung im Heimatregister und einem
informatisierten Proxy-Heimatregister zugewiesen, gespeichert werden.
Die vorliegende Erfindung betrifft auch ein Rechnerprogrammprodukt zur
Durchführung
des Verfahrens.
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Hintergrund der Erfindung
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In
den bekannten Mobilfunknetzen, zum Beispiel GSM-(Global System for
Mobile Communication) oder UMTS-Netzen (Universal Mobile Telecommunication
System) werden die Kennung eines Teilnehmers und weitere, den Teilnehmer
betreffende Informationen in einem dem Teilnehmer zugeordneten Heimatregister (HLR,
home location register) gespeichert. Bei der Teilnehmerkennung handelt
es sich beispielsweise um eine sogenannte Internationale Kennung
für Mobile
Teilnehmer (IMSI, international mobile subscriber identification), die
ebenfalls das dem Teilnehmer zugeordnete HLR kennzeichnet. Die weiteren,
eine oder mehrere Rufnummern enthaltenden Teilnehmerinformationen,
zum Beispiel die sogenannten MSISDN-Nummern (mobile subscriber Integrated
Services Digital Network) werden im HLR gespeichert, das der Teilnehmerkennung
im HLR zugewiesen ist. Die Teilnehmerkennung wird ebenfalls in einem
sogenannten Teilnehmeridentifikationsmodul (SIM, Subscriber Identity
Module) gespeichert, das mit der Mobilstation des Teilnehmers fest
oder herausnehmbar verbunden ist. Bei der Mobilstation handelt es
sich beispielsweise um ein Mobilfunktelefon oder einen Taschencomputer
(PDA, personal data assistant) oder einen PC (Personal Computer)
die ein geeignetes Kommunikationsmodul auf weisen. Wenn sich der
Teilnehmer von einem Aufenthaltsbereich zu einem anderen Aufenthaltsbereich
bewegt, wird die Teilnehmerkennung von der Mobilstation des Teilnehmers über die
Basisstation (BS) der aktuellen Zelle, über die der BS zugeordneten
Basisstationssteuereinheit (BSC, base station controller) und über die
in einem Besucherregister (VLR, visitor location register) der BSC
zugeordneten Mobilfunkvermittlungsstelle (MSC, mobile switching
centre) registriert. Bei Registrierung des Teilnehmers durch die Mobilstation
sendet das VLR eine Anforderung zur Standortaktualisierung an das
dem Teilnehmer zugeordnete HLR. Die Anforderung zur Standortaktualisierung
umfasst die Teilnehmerkennung und eine Kennung für das VLR. Als Antwort auf
die Anforderung zur Standortaktualisierung sendet das HLR an das
VLR die erforderlichen Teilnehmerinformationen, die zur korrekten
Rufbehandlung erforderlich sind. Die bekannten standardisierten
Mobilfunknetze stellen nur eine Teilnehmerkennung pro Teilnehmer
bereit; daher ist es für
einen Teilnehmer nicht möglich,
zur gleichen Zeit über
mehr als eine registrierte Mobilstation zu verfügen, ohne mehrere Abonnements
abgeschlossen zu haben und für
die Registrierung jeder der Mobilstationen ein unterschiedliches
Abonnement zu benutzen. Da in Mobilfunknetzen eine Vielzahl von
verschiedenen Diensten verfügbar ist,
zum Beispiel Datenübertragung,
Multimedia-Anwendungen oder Sprachdienste, wäre es vorteilhaft, über mehr
als eine, in einem Mobilfunknetz als aktiv registrierte Mobilstation,
eventuell mit unterschiedlichen Leistungen, verfügen zu können.
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In
der Patentanmeldung
WO 03/005669 werden
ein Verfahren und ein System zur Bearbeitung der Registrierung mehrerer
Teilnehmerkennungen beschrieben. Gemäß Dokument
03/005669 werden mehrere Teilnehmerkennungen
und mehrere Rufnummern für
einen Teilnehmer im HLR gespeichert. Das Verfahren und das System
gemäß Dokument
03/005669 ermöglichen
mehrere aktive Registrierungen eines Teilnehmers. Gemäß Dokument
03/005669 umfasst eine
Registrierungsanforderung eine unter den Teilnehmerkennungen ausgewählte Kennung
und eine unter den Rufnummern des Teilnehmers ausgewählte Nummer.
Gemäß Dokument
03/005669 werden eingehende
Sitzungen für
einen Teilnehmer an eine Vielzahl von Mobilstationen oder an eine
unter einer Vielzahl von Mobilstationen ausgewählte Mobilstation weitergeleitet,
wobei die Auswahl in Übereinstimmung
mit festgelegten Kriterien erfolgt. Um eine selektive Registrierung
eines Tupel einer der Teilnehmerkennungen und einer der Rufnummern
des Teilnehmers zu ermöglichen,
sind Änderungen
des herkömmlichen
HLR-Systems erforderlich. Außerdem
ermöglichen
es das Verfahren und das System gemäß Dokument
03/005669 einem Teilnehmer nicht,
die Registrierung einer bestimmten Teilnehmerkennung vorzunehmen/zu
löschen
oder letztere zu aktivieren/deaktivieren, ohne die dieser bestimmten
Teilnehmerkennung zugeordnete Mobilstation zu benutzen.
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Die
internationale Anmeldung
WO
00/67515 beschreibt ein Verfahren zur Verwaltung der Vorrichtungen
einer Mobilstation, in der mehrere Teilnehmerprofile für Mobilstationen
definiert werden können.
Das Verfahren umfasst Schritte zur Erstellung eines neuen Teilnehmerprofils
für eine
Mobilstation, so dass mit der Mobilstation Anrufe unter Benutzung
der Teilnehmerdaten einer anderen Mobilstation vorgenommen werden
können
und so dass Anrufe für
die andere Mobilstation an die Mobilstation weitergeleitet werden.
Aufgabe des Verfahrens ist es, die ziemlich schwierige Benutzung
von Mobilstationsvorrichtungen zu eliminieren
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Offenbarung der Erfindung
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Eine
Aufgabe dieser Erfindung ist es, ein Verfahren und Vorrichtungen
zur Verarbeitung von Teilnehmerinformationen eines Teilnehmers eines
Mobilfunknetzes bereitzustellen, die einige der Nachteile des Stands
der Technik nicht aufweisen. Es ist insbesondere eine Aufgabe der
vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und Vorrichtungen zur Verarbeitung
von Kennungen eines Teilnehmers eines Mobilfunknetzes bereitzustellen,
die keine Änderungen
am HLR-System erfordern. Es ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, ein Verfahren und Vorrichtungen zur Verarbeitung von
Teilnehmerinformationen eines Teilnehmers eines Mobilfunknetzes
bereitzustellen, die für
einen Teilnehmer mehrere Teilnehmerkennungen zulassen, ohne Änderungen
am HLR-System zu erfordern.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren
und Vorrichtungen zur Verarbeitung von Teilnehmerinformationen eines
Teilnehmers eines Mobilfunknetzes bereitzustellen, die mehrere Teilnehmerkennungen
zulassen, die vom Teilnehmer selektiv aktiviert werden können, ohne Änderungen
am HLR-System zu erfordern.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung werden mindestens einige dieser Aufgaben insbesondere
durch die Merkmale der unabhängigen
Patentansprüche
gelöst.
Zusätzlich
ergeben sich weitere Ausführungsformen aus
den abhängen
Ansprüchen
und der Beschreibung.
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Eine
erste Kennung eines Teilnehmers eines Mobilfunknetzes ist in einem
Heimatregister des Mobilfunknetzes gespeichert. Weitere Teilnehmerinformationen
sind im Heimatregister der ersten Teilnehmerkennung zugewiesen gespeichert.
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Nach
der vorliegende Erfindung werden die oben genannten Aufgaben insbesondere
dadurch gelöst, dass
die erste Teilnehmerkennung mittels eines Eingabemoduls eines informatisierten
Besucherregisters zusätzlich
im Proxy-Besucherregister gespeichert wird, dass zweite Teilnehmerkennungen
mittels eines Eingabemoduls des Proxy-Besucherregisters im Proxy-Besucherregister
gespeichert werden, dass eine Anforderung zur Pseudostandortaktualisierung
vom Proxy-Besucherregister an das Heimatregister gesendet wird,
wobei die Anforderung zur Pseudostandortaktualisierung die erste,
im Proxy-Besucherregister gespeicherte Teilnehmerkennung und eine
Kennung des Proxy-Besucherregisters enthält, dass die Teilnehmerinformationen durch
das Heimatregister in das bei der Anforderung zur Pseudostandortaktualisierung
identifizierte Proxy-Besucherregister heruntergeladen werden, dass
eine Teilnehmeranforderung zur Auswahl einer zweiten Teilnehmerkennung
mittels eines Teilnehmeranforderungsmoduls des Proxy-Besucherregisters
empfangen wird und dass Meldungen und/oder Anrufe, die an eine Rufnummer
(621) der ersten Teilnehmerkennung (61) gerichtet sind,
an eine Rufnummer (631, 641, ...) der ausgewählten zweiten
Teilnehmerkennung (63, 64, ...) umgeleitet werden.
Es ist zu bemerken, dass der Begriff "Proxy" (Bevollmächtigter) allgemein dazu gebraucht
wird, eine Person zu bezeichnen, die von einer anderen Person (rechtmäßig) dazu
ermächtig
wurde, für
sie zu handeln, oder das Amt beziehungsweise das Recht, so zu handeln,
oder das Papier, das ein solches verleiht. In ähnlicher Weise wird im Fernmeldewesen
und im Bereich der Informationstechnik der Ausdruck "Proxy" dazu benutzt, technische
Instanzen zu bezeichnen, die Funktionen für oder anstelle einer anderen
Instanz ausführen. Ein
sogenannter Web-Proxy übernimmt
beispielsweise im Auftrag des Endbenutzers jegliche Nachrichtenübermittlung
an das Internet, wodurch die private Identität des Endbenutzers, das heißt, die
IP-Adresse (Internet Protokoll) der Internetgemeinschaft verborgen
wird. In diesem Sinn bezieht sich der Ausdruck "Proxy-Besucherregister" auf eine informatisierte
Instanz, die sich wie ein Besucherregister in einem Mobilfunknetz
gegenüber
einem Heimatregister dieses Mobilfunknetzes verhält, jedoch hierbei die privaten
Teilnehmerkennungen, d. h. private Rufnummern vor dem öffentlichen
Mobilfunknetz verbirgt. Das Proxy-Besucherregister ermöglicht es,
unabhängig
von jeglicher Aktivität
einer Mobilfunkvermittlungsstelle des Mobilfunknetzes Anforderungen zur
Pseudostandortaktualisierung an das Heimatregister zu senden. Auf
den in der Anforderung zur Pseudostandortaktualisierung empfangenen
Informationen basierend erscheint eine aus Sicht des Heimatregisters der
Teilnehmerkennung zugeordnete Mobilstation als im Proxy-Besucherregister
registriert. Außerdem
erscheint auf den in der Anforderung zur Pseudostandortaktualisierung
empfangenen Informationen basierend aus Sicht des Heimatregisters
das Proxy-Besucherregister als einem wirklichen Aufenthaltsbereich
zugeordnet. Auf den mit der Anforderung zur Pseudostandortaktualisierung
empfangenen und im Heimatregister gespeicherten Informationen basierend
erscheint die der Teilnehmerkennung zugeordnete Mobilstation als
in dem Aufenthaltsbereich wandernd, der dem Proxy-Besucherregister
zugeordnet ist, wobei in Wirklichkeit der Teilnehmerkennung keine
eigentliche Mobilstation zugeordnet wird und das Proxy-Besucherregister
nicht wirklichen Aufenthaltsbereichen, Mobilfunkvermittlungsstellen,
Basisstationssteuereinheiten oder Basisstationen zugeordnet wird.
Somit ermöglichen
das Proxy-Besucherregister
und die Anforderung zur Pseudostandortaktualisierung die Weiterleitung
von Pseudoroutinginformationen für
die Teilnehmerkennung an das Heimatregister, ohne dass Änderungen
am System des Heimatregisters erforderlich sind. An eine Rufnummer
gerichteter, eingehender Mobilfunkverkehr, welcher der ersten Teilnehmerkennung
zugeordnet ist, wird vom Heimatregister an das Proxy-Besucherregister
weitergeleitet, ohne dass Änderungen
am System des Heimatregisters erforderlich sind. Darüber hinaus
ermöglichen
das Herunterladen und das Speichern von Teilnehmerinformationen
im Proxy-Besucherregister den Zugriff auf die Teilnehmerinformationen
durch andere Anwendungen, wie zum Beispiel eine grafische Benutzeroberflächenanwendung,
ohne dass Änderungen
am System des Heimatregisters erforderlich sind.
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Vorzugsweise
wird das Senden der Anforderung zur Pseudostandortaktualisierung
unabhängig
von jeglicher Aktivität
einer Mobilstation des Teilnehmers eingeleitet. Das Senden der Anforderung
zur Pseudostandortaktualisierung hängt mit anderen Worten vorzugsweise
nicht vom Vorhandensein oder der Registrierung einer Mobilstation
des Teilnehmers ab. Das Senden der Anforderung zur Pseudostandortaktualisierung wird
nicht durch die Registrierung einer Mobilstation des Teilnehmers
in einem Besucherregister ausgelöst, sondern
durch von einer Mobilstation des Teilnehmers oder von einer Mobilfunkvermittlungsstelle
unabhängige Prozesse.
Die Anforderung zur Pseudostandortaktualisierung wird beispielsweise
durch einen Prozess im Proxy-Besucherregister, das heißt durch
das Proxy-Besucherregister selbst oder durch eine Anwendung außerhalb
des Proxy-Besucherregisters eingeleitet. In einer Ausführungsform
wird das Senden der Anforderung zur Pseudostandortaktualisierung
durch das Speichern der ersten Teilnehmerkennung im Proxy-Besucherregister eingeleitet,
wobei das Speichern der ersten Teilnehmerkennung im Proxy-Besucherregister
unabhängig
von jeglicher Aktivität
einer Mobilstation des Teilnehmers eingeleitet und ausgeführt wird.
Das Speichern der ersten Teilnehmerkennung im Proxy-Besucherregister
und folglich das Senden der Anforderung zur Pseudostandortaktualisierung
werden durch einen von einer Mobilstation des Teilnehmers oder von
einer Mobilfunkvermittlungsstelle des Mobilfunknetzes unabhängigen Prozess
eingeleitet, zum Beispiel von einer externen Softwareanwendung.
Somit können
Pseudoroutinginformationen für
Teilnehmerkennungen unabhängig
vom Vorhandensein oder der Aktivität einer Mobilstation des Teilnehmers
und ohne erforderliche Änderungen
am System des Heimatregisters an das Heimatregister weitergeleitet
werden.
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In
der bevorzugten Ausführungsform
umfassen die Teilnehmerinformationen eine öffentliche Rufnummer und es
werden eine oder mehrere zusätzliche
zweite Teilnehmerkennungen für
den Teilnehmer im Heimatregister gespeichert, wobei eine private
Rufnummer jeder der zusätzlichen
zweiten Teilnehmerkennungen zugewiesen wird. Das Proxy-Besucherregister
sendet eine Dienstanforderung an das Heimatregister, wobei die Dienstanforderung
die erste Teilnehmerkennung, ein Anforderungszeichen für die Rufumleitung
und eine der privaten Rufnummern als zu benut zende Rufumleitungsnummer
umfasst. Mehrere Teilnehmerkennungen werden für einen Teilnehmer im Heimatregister
gespeichert, wobei die erste der Teilnehmerkennungen einer öffentlichen
Rufnummer und die weiteren zweiten Teilnehmerkennungen privaten
Rufnummern zugeordnet werden. Mittels der Rufumleitungsanforderung
wird die erste Teilnehmerkennung im Heimatregister einer unter den
privaten Rufnummern als Rufumleitungsnummer ausgewählten Rufnummer
zugewiesen. Folglich werden an die öffentliche Rufnummer gerichtete
eingehende Mobilfunkrufe an die ausgewählte private Rufnummer umgeleitet.
Die Aufenthaltsinformation der Mobilstation, die der ausgewählten privaten
Rufnummer zugeordnet ist, wird im Heimatregister gespeichert. Die
Aufenthaltsinformation wird der zweiten Teilnehmerkennung zugewiesen,
die der ausgewählten
privaten Rufnummer zugeordnet ist. Somit ermöglicht es das Proxy-Besucherregister,
das die die Rufumleitungsanforderung an das Heimatregister sendet,
wahlweise eine der den zweiten Teilnehmerkennungen zugeordneten
Mobilstationen als aktive Mobilstation festzulegen, die alle eingehenden Mobilfunkrufe
empfängt.
Die wahlweise Aktivierung einer Mobilstation zum Empfang aller eingehenden
Mobilfunkrufe ist möglich,
ohne dass Änderungen
am System des Heimatregisters erforderlich sind. Obwohl eine der
Mobilstationen, die einer der zweiten Teilnehmerkennungen zugeordnet
ist, zum Empfang aller eingehenden Mobilfunkrufe ausgewählt ist,
bleiben die anderen, den zweiten Teilnehmerkennungen zugeordneten
Mobilstationen für
jeglichen ausgehenden Mobilfunkverkehr aktiv. Mehrere aktive Registrierungen
von Teilnehmerkennungen sind möglich,
ohne dass Änderungen
am System des Heimatregisters erforderlich sind.
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In
einer Ausführungsform
wird eine Teilnehmeranforderung vom Proxy-Besucherregister empfangen, wobei die
Teilnehmeranforderung Auswahlinformationen für eine Teilnehmerkennung, eine
Rufnummer und/oder eine Mobilstation des Teilnehmers umfasst und
das Proxy-Besucherregister auf den empfangenen Auswahlinformationen
basierend die als Rufumleitungsnummer zu benutzende, private Rufnummer
bestimmt und die oben beschriebene Dienstanforderung als Antwort
auf die Teilnehmeranforderung an das Heimatregister sendet. Durch
die Auslegung des Proxy-Besucherregisters für den Empfang von Teilnehmeranforderungen,
die Auswahlinformationen zur Bestimmung der als Rufumleitungsnummer
zu benutzenden, privaten Rufnummer umfassen, ist es dem/der Teilnehmer/in
möglich,
eine sei ner/ihrer Mobilstationen dynamisch zum Empfang eingehender
Mobilfunkrufe festzulegen, ohne dass Änderungen am System des Heimatregisters
erforderlich sind.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Die
vorliegende Erfindung wird anhand von Beispielen unter Bezugnahme
auf die Zeichnungen detaillierter erläutert, in denen:
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1 ein
Blockdiagramm zeigt, das ein Mobilfunknetz mit einer Mobilfunkvermittlungsstelle,
ein Besucherregister und ein Heimatregister darstellt, wobei das
Heimatregister mit einem Proxy-Besucherregister verbunden ist.
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2 ein
Blockdiagramm zeigt, das ein Proxy-Besucherregister darstellt.
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3 ein
Zeitdiagramm zeigt, das die Ausführung
einer Pseudostandortaktualisierung zwischen einem Proxy-Besucherregister
und einem Heimatregister darstellt.
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4 ein
Zeitdiagramm zeigt, das den Datenaustausch zwischen einem Kommunikationsendgerät, einem
Proxy-Besucherregister und einem Heimatregister darstellt, die an
der Aktivierung einer Mobilstation zum Empfang aller eingehenden
Mobilfunkrufe mitwirken.
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Ausführungsform(en)
der Erfindung
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In 1,
bezieht sich die Bezugsnummer 1 auf ein herkömmliches
Mobilfunknetz wie ein GSM- oder UMTS-Netz. Die Bezugsnummern 2, 8 beziehen
sich auf Mobilstationen eines im Mobilfunknetz 1 wandernden Teilnehmers,
zum Beispiel Mobilfunktelefone oder einen PDA oder Laptop-Rechner,
die ein geeignetes Kommunikationsmodul aufweisen. Wie in 1 dargestellt,
ist ein fest eingebautes oder herausnehmbares, vorzugsweise auf
der Chipkarte implementiertes Teilnehmeridentifikationsmodul 21, 81 mit
der Mobilstation 2 beziehungsweise 8 verbunden.
Das Teilnehmeridentifikationsmodul 21, 81 umfasst
eine Teilnehmerkennung 22, 82, zum Beispiel eine
IMSI. Die Teilnehmerkennung 22, 82 identifiziert
das Heimatregister HLR als die Heimatdatenbank des Teilnehmers.
In dem in 1 dargestellten Szenarium werden
die der Mobilstation 2 zugeordnete Teilnehmerkennung 22 und
die der Mobilstation 8 zugeordnete Teilnehmerkennung 82 im
Besucherregister VLR registriert.
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Wie
in 1 gezeigt, ist das Heimatregister HLR mit einem
Proxy-Besucherregister PVLR, zum Beispiel über eine SS7-Verbindung (Signalling
System 7), verbunden. Das Proxy-Besucherregister PVLR ist
für die
Kommunikationsendgeräte 4, 7 über ein
Telekommunikationsnetz 3 zugänglich. Das Telekommunikationsnetz 3 umfasst
zum Beispiel ein Festnetzwerk, wie ein LAN (Local Area Network,
lokales Netzwerk), ein öffentliches
Telefonnetz, ein ISDN-Netz (Integrated Services Digital Network)
oder ein IP-Netzwerk (Internet Protokoll), beispielsweise das Internet
und/oder ein Mobilfunknetz oder ein WLAN (Wireless Local Area Network, drahtloses
lokales Netzwerk). Entsprechend handelt es sich bei dem Kommunikationsendgerät 4 um
ein mobiles Kommunikationsendgerät
wie ein Mobilfunktelefon mit einem Teilnehmeridentifikationsmodul 41 und
einer Teilnehmerkennung 42, und das Kommunikationsendgerät 7 ist
ein festes Kommunikationsendgerät,
wie ein Einzelplatzrechner oder ein Festnetztelefon.
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Das
Proxy-Besucherregister PVLR wird in 2 detaillierter
dargestellt. Das Proxy-Besucherregister PVLR
umfasst mehrere programmierte Softwaremodule, die auf einem rechnerlesbaren
Medium gespeichert sind und ein oder mehrere Rechner zur Ausführung der
Softwaremodule.
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Das
Proxy-Besucherregister PVLR umfasst eine Datenbank 6 zum
Speichern von Teilnehmerinformationen mehrerer Teilnehmer. Wie in 2 dargestellt
ist die Datenbank 6 zum Speichern eines Teilnehmers wie
folgt ausgeführt:
- – eine
erste Teilnehmerkennung 61,
- – der
ersten Teilnehmerkennung 61 zugeordnete Teilnehmerinformationen 62,
wobei die Teilnehmerinformationen 62 eine öffentliche,
der ersten Teilnehmerkennung 61 zugeordnete Rufnummer 621 enthalten,
- – eine
oder mehrere zweite Teilnehmerkennungen 63, 64,
..., 6n (zum Beispiel Teilnehmerkennungen, die den in den
Teilnehmeridentifikationsmodulen 21, 81 gespeicherten
Teilnehmerkennungen 22, 82 entsprechen), eine
oder mehrere private Rufnummern 631, 641, ..., 6m,
von denen jede einer der zweiten Teilnehmerkennungen 63, 64,
..., 6n zugewiesen ist und
- – ein
oder mehrere Flags 632, 642, ..., 6nm,
von denen jedes einer der zweiten Teilnehmerkennungen 63, 64,
..., 6n zugewiesen ist und die angeben, ob die jeweilige
zweite Teilnehmerkennung 63, 64, ..., 6n und die
jeweilige zugewiesene private Rufnummer 631, 641,
..., 6m zum Empfang von eingehendem Mobilfunkverkehr aktiviert
sind.
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In
einer bevorzugten Anwendung stellt die erste Teilnehmerkennung
61 eine
Multikartenkennung eines Teilnehmers dar und die zweiten Teilnehmerkennungen
63,
64,
...,
6n stellen Einzelkartenkennungen des Teilnehmers dar.
Typischerweise werden nur die Einzelkartenkennungen, das heißt die zweiten
Teilnehmerkennungen
63,
64, ...,
6n tatsächlich in
einem Teilnehmeridentifikationsmodul
21,
81, das
heißt
in einer Teilnehmeridentifikationskarte gespeichert und hierdurch
der wirklichen Mobilstation
2,
8 zugeordnet. Die öffentliche Rufnummer
621,
die der Multikartenkennung, das heißt der ersten Teilnehmerkennung
61 zugeordnet
ist, dient als eine gemeinsame, öffentlich
bekannte Rufnummer, um eingehenden Mobilfunkverkehr an alle Mobilstationen
2,
8 zu
richten, die einer der Einzelkartenkennungen, das heißt einer
der zweiten Teilnehmerkennungen
63,
64, ...,
6n zugeordnet
sind. Bei den Rufnummern handelt es sich vorzugsweise um MSISDN-Nummern.
Index | Teilnehmerkennung | Private
Rufnummer | Flag |
"Telefon 1" | Teilnehmerkennung 22 | "A" | |
"Telefon 2" | Teilnehmerkennung 42 | "B" | aktiviert |
"Laptop 1" | Teilnehmerkennung 82 | "C" | |
Tabelle
1
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Vorzugsweise
wird jeder der gespeicherten zweiten Teilnehmerkennungen 63, 64,
..., 6n eine einzelne Indexnummer (oder ein Indexname)
zugewiesen. Tabelle 1 zeigt ein Beispiel von Einzelkartenkennungen,
die den Mobilstationen 2, 8 und dem Kommunikationsendgerät 7 eines
Teilnehmers zugeordnet sind.
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Neben
dem Kommunikationsmodul 51 zur Kommunikation mit dem Heimatregister
HLR und dem Telekommunikationsnetz 3 umfasst das Proxy-Besucherregister
PVLR eine Eingabemodul 52, ein Aktualisierungsanforderungsmodul 53,
ein Aktualisierungsantwortmodul 54, ein Dienstanforderungsmodul 55,
ein Teilnehmeranforderungsmodul 56 und ein SMS-Weiterleitungsmodul 57,
die vorzugsweise alle als programmierte Softwaremodule eigesetzt
sind.
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Das
Eingabemodul 52 ist so ausgeführt, dass es die erste dem
Teilnehmer zugeordnete Teilnehmerkennung in der Datenbank 6 des
Proxy-Besucherregisters PVLR speichert. Das Eingabemodul 52 ist
so ausgeführt,
dass es die erste Kennung des Benutzers beispielsweise über das
Telekommunikationsnetz 3 von einem Betreiber unter Benutzung
des Kommunikationsendgerätes 7,
oder von einer Softwareanwendung außerhalb des Proxy-Besucherregisters
PVLR empfängt.
Vorzugsweise ist das Eingabemodul 52 so ausgeführt, dass
es ebenfalls die zweiten Teilnehmerkennungen 63, 64,
..., 6n sowie die zugeordneten privaten Rufnummern 631, 641,
..., 6m in der Datenbank 6 des Proxy-Besucherregisters
PVLR empfängt
und speichert.
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Das
Aktualisierungsanforderungsmodul 53 ist so ausgeführt, dass
es eine Anforderung zur Pseudostandortaktualisierung an das Heimatregister
HLR sendet. Die Anforderung zur Pseudostandortaktualisierung entspricht
einer Anforderung zur Standortaktualisierung, wie sie in den Standards
herkömmlicher
Mobilfunknetze definiert ist, mit der Ausnahme, dass sie von jeglicher
Aktivität
der Mobilstationen 2, 8 oder des Kommunikationsendgeräts 4 unabhängig ist.
Vorzugsweise wird die Anforderung zur Pseudostandortaktualisierung vom
Aktualisierungsanforderungsmodul 53 mittels eines TCAP-Dialogs
(Transaction Capabilities Application Part) an das Heimatregister
HLR gesendet, wie später
unter Bezugnahme auf 3 noch detaillierter beschrieben
wird. Die Anforderung zur Pseudostandortaktualisierung enthält die erste
im Proxy-Besucherregister PVLR gespeicherte Teilnehmerkennung 61 und
eine Kennung des Proxy-Besucherregisters PVLR, sowie eine Kennung
des dem Proxy-Besucherregister
PVLR zugewiesenen Aufenthaltsbereichs. Das Aktualisierungsanforderungsmodul 53 ist
so ausgeführt,
dass es das Senden der Anforderung zur Pseudostandortaktualisierung als
Antwort auf das Speichern der ersten Teilnehmerkennung 61,
zum Beispiel in der Datenbank 6 des Proxy-Besucherregisters
PVLR, einleitet. Das Senden der Anforderung zur Pseudostandortaktualisierung
kann ebenfalls als Antwort auf eine Betreiberanforderung, die zum
Beispiel mittels des Kommunikationsendgeräts 7 ausgegeben wird,
oder entsprechend festgelegter Regeln oder Zeitvorgaben, beispielsweise
in einem Zeitplanungsprogramm oder einer Stapelverarbeitungsanwendung
gespeichert eingeleitet werden.
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Das
Aktualisierungsantwortmodul 54 ist so ausgeführt, dass
es Teilnehmerinformationen empfängt, die
als Antwort auf die Anforderung auf die Pseudostandortaktualisierung
vom Heimatregister HLR in das Proxy-Besucherregister PVLR heruntergeladen
werden und die empfangenen Teilnehmerinformationen 62 in
der Datenbank 6 speichert, die der ersten Teilnehmerkennung 61 zugewiesen
ist. Die Teilnehmerinformationen 62 werden vom Heimatregister,
wie in den Standards herkömmlicher
Mobilfunknetze festgelegt, heruntergeladen. Vorzugsweise werden
die Teilnehmerinformationen 62 mittels eines TCAP-Dialogs
heruntergeladen, wie später
unter Bezugnahme auf 3 noch detaillierter beschrieben
wird. Die heruntergeladenen Teilnehmerinformationen enthalten eine öffentliche,
der ersten Teilnehmerkennung 61 zugewiesene Rufnummer 621.
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Das
Dienstanforderungsmodul 55 ist so ausgeführt, dass
es eine Dienstanforderung an das Heimatregister HLR sendet. Bei
der Dienstanforderung handelt es sich vorzugsweise um einen SS-Prozeduraufruf (Supplementary
Services, Zusatzdienste) zur Steuerung eines festgelegten Zusatzdienstes
und sie wird mittels eines TCAP-Dialogs
gesendet, wie später
unter Bezugnahme auf 4 noch detaillierter be schrieben wird.
Die Dienstanforderung enthält
die erste, in der Datenbank 6 gespeicherte Teilnehmerkennung 61,
ein Anforderungszeichen für
die Rufumleitung, das den gewünschten
Zusatzdienst als "Sofortige
Rufumleitung" (call forwarding
unconditional, CFU) und eine der privaten Rufnummern 631, 641,
..., 6m als zu benutzende Rufumleitungsnummer identifiziert.
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Das
Teilnehmeranforderungsmodul 56 ist so ausgeführt, dass
es eine Teilnehmeranforderung von einer Mobilstation 2, 8 oder über das
Telekommunikationsnetz 3 von einem Kommunikationsendgerät 4, 7 empfängt. Die
Teilnehmeranforderung wird in Datennachrichten, zum Beispiel SMS-(Short
Messaging Services, Kurznachrichtendienste) oder USSD-Datennachrichten
(Unstructured Supplementary Services Data, nicht strukturierte Zusatzdienstleistungen),
oder in Datenpaketen, zum Beispiel IP-Datenpaketen, empfangen. Die Teilnehmeranforderung
umfasst Auswahlinformationen, um eine Teilnehmerkennung, eine Rufnummer und/oder
eine Mobilstation des Teilnehmers zu bestimmen. Das Dienstanforderungsmodul 56 ist
so ausgeführt,
dass es, auf den empfangenen Auswahlinformationen basierend, die
als Rufumleitungsnummer zu benutzende, private Rufnummer 631, 641,
..., 6m bestimmt und die oben beschriebene Dienstanforderung
als Antwort auf die Teilnehmeranforderung an das Heimatregister
HLR sendet. Vorzugsweise enthalten die Auswahlinformationen eine
Indexnummer (oder einen Indexnamen) der eine der gespeicherten zweiten
Teilnehmerkennungen 63, 64, ..., 6n festlegt,
die den betreffenden Teilnehmern zugeordnet sind sowie ihre zugewiesene
private Rufnummer 631, 641, ..., 6m.
Zum Beispiel zeigt Index "1" (oder "Telefon 1") auf die Teilnehmerkennung 63 und
die zugewiesene private Rufnummer 631 und Index "2" (oder "Telefon 2") auf die Teilnehmerkennung 64 und
die zugewiesene private Rufnummer 641.
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In
den folgenden Abschnitten wird unter Bezugnahme auf 3 die
Ausführung
einer Pseudostandortaktualisierung zwischen dem Proxy-Besucherregister
PVLR und dem Heimatregister HLR beschrieben.
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In
Schritt S1 empfängt
und speichert das Eingabemodul 52 des Proxy-Besucherregisters
PVLR wie oben erläutert
eine erste Teilnehmerkennung 61 für den betreffenden Teilnehmer.
Vorzugsweise stellt diese erste Teilnehmerkennung 61 wie oben
beschrieben eine Multikartenkennung dar. Vorzugsweise empfängt und speichert
das Eingabemodul 52 in Schritt S1 ebenfalls die zweiten
Teilnehmerkennungen 63, 64, ..., 6n sowie die
zugeordneten privaten Rufnummern 631, 641, ... 6m in
der Datenbank 6 des Proxy-Besucherregisters PVLR.
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In
Schritt S2 sendet das Aktualisierungsanforderungsmodul 53 des
Proxy-Besucherregisters
PVLR eine Anforderung zur Pseudostandortaktualisierung an das Heimatregister
HLR. Zu diesem Zweck leitet das Aktualisierungsanforderungsmodul 53 einen
TCAP-Dialog ("TC-BEG") bei dem Heimatregister
HLR ein und sendet eine "TC-INV
UpdateLocation"-Nachricht
an das Heimatregister HLR. Die "TC-INV
UpdateLocation" Nachricht
enthält
die Multikartenkennung des Teilnehmers, das heißt die erste Teilnehmerkennung 61,
Aufenthaltsinformationen, das heißt den dem Proxy-Besucherregister
PVLR zugewiesenen Aufenthaltsbereich und eine Kennung des Proxy-Besucherregisters
PVLR, das heißt
eine VLR-Nummer.
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In
Schritt S3 führt
das Heimatregister HLR die Standardprozeduren zur Bearbeitung einer
Standortaktualisierung aus und speichert die Aufenthaltsinformationen
und die VLR-Nummer, die in Schritt S2 empfangen wurden.
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In
den Schritten S4 bis S6 sendet das Heimatregister HLR über Standardprozeduren
die Teilnehmerinformationen an das Proxy-Besucherregister PVLR,
die der in Schritt S2 empfangenen Teilnehmerkennung zugewiesen wurden.
Zu diesem Zweck sendet das Heimatregister HLR in den Schritten S4
und S5 "TC-INV InsertSubsData" Nachrichten mit "TO-CONTINUE" und schließt in Schritt
S6 das Senden der Teilnehmerinformationen durch Senden einer "TC-RES UpdateLocation" Nachricht mit TO-END
ab.
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In
Schritt S7 speichert das Aktualisierungsantwortmodul 54 des
Proxy-Besucherregisters
PVLR die in den vorausgehenden Schritten empfangenen Teilnehmerinformationen
in der Datenbank 6 und schließt die Prozedur der Pseudostandortaktualisierung
ab.
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Für alle über Mobilfunk
eingehenden SMS-Nachrichten, die an die öffentliche Rufnummer 621 gerichtet
sind, welche der ersten Teilnehmerkennung 61 zugeordnet
ist, gibt das Heimatregister HLR das Proxy-Besucherregister PVLR
in den Routinginformation an, welche als Antwort auf SRI-Anforderungen
(Sende Routinginformationen) von Netzwerkinstanzen wie einer Kurznachrichtendienstzentrale
(SMS-C, Short Message Service Centre) zurückgeschickt werden. Somit werden
alle über
Mobilfunk an die erste Teilnehmerkennung 61 eingehenden
SMS-Nachrichten zum Proxy-Besucherregister
PVLR weitergeleitet. Das SMS-Weiterleitungsmodul 57 ist
so ausgeführt,
dass es SMS-Nachrichten, die an die öffentliche, der ersten Teilnehmerkennung 61 zugeordnete
Rufnummer 621 gerichtet sind, an eine private, der aktiven
zweiten Teilnehmerkennung 63, 64, ... zugeordnete
Rufnummer 631, 641, ..., 6m weiterleitet.
Somit leitet das MMS-Weiterleitungsmodul 57 unter Benutzung
der in der Datenbank 6 gespeicherten Daten die empfangenen
MMS-Nachrichten an die Mobilstation 2, 8 oder
an das Kommunikationsendgerät 7 weiter,
die den aktiven Einzelkartenkennungen, das heißt den aktiven zweiten Teilnehmerkennungen 63, 64,
..., 6n zugeordnet sind. Die Weiterleitung erfolgt über SS7
oder eine SMS-C (Short Message Service Centre, Kurznachrichtendienstzentrale).
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Im
folgenden Abschnitt werden die optionalen Schritte I1 bis I3 für die Ausführung einer
Statusabfrage zwischen einem Kommunikationsendgerät 4, 7 oder
einer Mobilstation 2, 8 und dem Proxy-Besucherregister PVLR
unter Bezugnahme auf 4 beschrieben.
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In
Schritt I1 wird eine Abfrageanforderung vom Kommunikationsendgerät
4,
7 oder
von der Mobilstation
2,
8 an das Proxy-Besucherregister
PVLR gesendet. Die Abfrageanforderung enthält eine Kennung vom Typ Anforderung
und Informationen zur Identifizierung und Authentifizierung des
anfordernden Teilnehmers, beispielsweise einen Benutzernamen oder
eine Rufnummer und ein Passwort. Die Kennung vom Typ Anforderung
spezifiziert zum Beispiel eine Anforderung zur Statusabfrage oder
eine Anforderung zur Übersichtsabfrage.
In Schritt
12 bestimmt das Teilnehmeranforderungsmodul
56 die
Multikartenkennung des anfordernden Teilnehmers, das heißt die erste
Teilnehmerkennung
61. In Schritt I3 sendet das Teilnehmeranforderungsmodul
56 eine
Abfrageantwort an das Kommunikationsendgerät
4,
7, beziehung sweise
an die Mobilstation
2,
8. In Abhängigkeit
vom Abfragetyp enthält
die Abfrageantwort die Indexnummer (oder den Indexnamen) der Einzelkartenkennung,
das heißt
der zweiten Teilnehmerkennung
63,
64, ...,
6n,
deren zugewiesene private Rufnummer
631,
641,
...,
6m als aktuelle Rufumleitungsnummer festgelegt ist,
oder die Abfrageantwort enthält eine
Liste aller Indexnummern (oder Indexnamen) der Einzelkartenkennungen,
das heißt
der zweiten Teilnehmerkennungen
63,
64, ...,
6n,
mit einer Angabe der aktiven Einzelkartenkennung, die der privaten
Rufnummer
631,
641, ...,
6m zugewiesen
ist, welche als aktuelle Rufumleitungsnummer festgelegt ist.
Index | Flag |
"Telefon 1" | |
"Telefon 2" | aktiv |
"Laptop 1" | |
Tabelle
2
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Tabelle
2 zeigt ein Beispiel für
eine solche Abfrageantwortliste, in der die Mobilstation 2 mit "Telefon 1" bezeichnet ist,
in der das Kommunikationsendgerät 4 mit "Telefon 2", bezeichnet und
zum Empfang von eingehendem Mobilfunkverkehr aktiviert ist und in
der die Mobilstation 8 mit "Laptop 1" bezeichnet ist.
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In
den folgenden Abschnitten wird unter Bezugnahme auf 4 die
Ausführung
der Einstellung einer Rufumleitungsnummer zum Empfang aller eingehenden,
an die öffentliche
Rufnummer gerichteten Mobilfunkrufe beschrieben.
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In
Schritt S8 gibt der Teilnehmer die Auswahlinformation zur Auswahl
einer Teilnehmerkennung, eine Rufnummer und/oder eine Mobilstation
des Teilnehmers an. Die Angabe der Auswahlinformation wird vom Teilnehmer
mittels Bedienelementen der Mobilstationen 2, 8 oder
des Kommunikationsendgeräts 4, 7 ausgeführt. Die
Auswahlinformation wird über
die Auswahl eines Punktes der im fakultativen Schritt I3 empfangenen
Liste oder wie oben beschrieben über
die Eingabe einer Indexnummer (oder eines Indexnamens) festgelegt.
So wird zum Beispiel die mit "Telefon
1" bezeichnete Mobilstation 2 gewählt, um
zum Empfang von eingehendem, an die öffent liche Rufnummer 621 des
Teilnehmers gerichtetem Mobilfunkverkehr aktiviert zu werden.
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In
Schritt S9 wird eine Teilnehmeranforderung, welche die in Schritt
S8 angegebene Auswahlinformation enthält, vom Kommunikationsendgerät 4, 7 an
das Proxy-Besucherregister
PVRL gesendet.
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In
Schritt S10 bestimmt das Dienstanforderungsmodul 56 des
Proxy-Besucherregisters
PVLR, auf den in Schritt S9 empfangenen Auswahlinformationen basierend,
die als Rufumleitungsnummer aus der Datenbank 6 zu benutzende,
private Rufnummer 631, 641, ..., 6m.
Zum Beispiel die der mit "Telefon
1" bezeichneten Mobilstation 2 zugewiesene
private Rufnummer "A".
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In
den Schritten S11 und S14 richtet das Dienstanforderungsmodul 56 des
Proxy-Besucherregisters PVLR
einen zusätzlichen
Rufumleitungsdienst im Heimatregister HLR ein. Zu diesem Zweck leitet
das Dienstanforderungsmodul 56 in Schritt S11 einen TCAP-Dialog
("TC-BEG") mit dem Heimatregister
HLR ein und registriert den zusätzlichen
Rufumleitungsdienst im Heimatregister HLR durch Senden einer "TC-INV RegisterSS" Nachricht an das
Heimatregister HLR. Die "TC-INV
RegisterSS" Nachricht
enthält
die Multikartenkennung des Teilnehmers, das heißt die erste Teilnehmerkennung 61,
ein Anforderungszeichen für
die "Sofortige Rufumleitung" (CFU) und die private,
in Schritt S10 als zu benutzende Rufumleitungsnummer bestimmte Rufnummer 631, 641,
..., 6m.
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In
Schritt S12 registriert das Heimatregister HLR, wie in Schritt S11
angefordert, den zusätzlichen
Rufumleitungsdienst.
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In
Schritt S13 bestätigt
das Heimatregister HLR dem Proxy-Besucherregister PVLR durch eine
Standardprozedur die Registrierung des Zusatzdienstes durch Senden
einer "TC-RES RegisterSS" Nachricht mit TC-END.
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In
Schritt S14 aktiviert das Dienstanforderungsmodul 56 im
Heimatregister HLR den in Schritt S11 registrierten, zusätzlichen
Rufumleitungsdienst. Zu diesem Zweck leitet das Dienstanforderungsmodul 56 in Schritt
S13 einen TCAP-Dialog ("TC-BEG") mit dem Heimatregister
HLR ein und aktiviert den registrierten, zusätzlichen Rufumleitungsdienst
durch Senden einer "TC-INV
ActivateSS" Nachricht
an das Heimatregister HLR. Die "TC-INV
ActivateSS" Nachricht
enthält
die Multikartenkennung des Teilnehmers, das heißt die erste Teilnehmerkennung 61 und
das CFU-Anforderungszeichen.
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In
Schritt S15 aktiviert das Heimatregister HLR, wie in Schritt S14
angefordert, den zusätzlichen
Rufumleitungsdienst. Folglich wird die in Schritt S11 im Heimatregister
HLR empfangene private Rufnummer 631, 641, ..., 6m,
zum Beispiel die private Rufnummer "A" als
Rufumleitungsnummer für
alle eingehenden Mobilfunkrufe aktiviert, die an die öffentliche
Rufnummer gerichtet sind, die der Multikartenkennung des Teilnehmers,
das heißt
der ersten Teilnehmerkennung 61, zugewiesen ist.
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In
Schritt S16 bestätigt
das Heimatregister HLR dem Proxy-Besucherregister PVLR durch eine
Standardprozedur die Aktivierung des Zusatzdienstes durch Senden
einer "TC-RES ActivateSS" Nachricht mit TC-END.
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In
Schritt S17 setzt das Dienstanforderungsmodul 56 des Proxy-Besucherregisters
PVLR die Flag 632, 642, ..., 6nm, welche
der privaten Rufnummer 631, 641, ..., 6m zugewiesen
sind, die in den vorausgehenden Schritten als Rufumleitungsnummer
festgelegt und aktiviert wurde. Hierdurch wird angezeigt, dass die jeweilige
private Rufnummer 631, 641, ..., 6m und
die zugeordnete Einzelkartenkennung, dass heißt die zugeordnete zweite Teilnehmerkennung 63, 64,
..., 6n, zum Empfang von jeglichem eingehenden Mobilfunkverkehr aktiviert
werden, der an die öffentliche
Rufnummer 621 gerichtet ist, die der Multikartenkennung,
das heißt
der ersten Teilnehmerkennung 61 zugewiesen ist. Zum Beispiel
werden die private Rufnummer "A" und die der Mobilstation 2 zugewiesene
Teilnehmerkennung 22 aktiviert, so dass jeglicher eingehender
Mobilfunkverkehr, der an die öffentliche
Rufnummer gerichtet ist, an die Mobilstation 2 weitergeleitet
wird.
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In
Schritt S18 sendet das Teilnehmeranforderungsmodul 56 des
Proxy-Besucherregisters
PVLR eine Bestätigungsnachricht
an die Mobilstation 2, 8 oder das Kommunikationsendgerät 4, 7,
das die Teilnehmeranforderung in Schritt S9 gesendet hat.
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Es
ist möglich
Teilnehmern geeignete Benutzerschnittstellen, zum Beispiel eine
grafische Benutzerschnittstelle auf einer Website, zur Verwaltung
der Rufumleitungs- und/oder
Benutzerinformationen bereitzustellen.
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Das
Proxy-Besucherregister PVLR lässt
ebenfalls temporäre
Rufnummern zu, die von Teilnehmern anonym benutzt werden können. Zu
diesem Zweck registriert sich ein interessierter Teilnehmer für eine temporäre Rufnummer.
Im Proxy-Besucherregister
PVLR wird die dem interessierten Teilnehmer zugewiesene, temporare
Rufnummer einer temporären
Teilnehmerkennung zugeordnet und seiner permanenten Teilnehmerkennung
und Rufnummer zugewiesen. Die temporäre Rufnummer wird im Proxy-Besucherregister
PVLR als temporäre öffentliche
Rufnummer eingerichtet. Das Proxy-Besucherregister PVLR führt wie
oben beschrieben eine Pseudostandortaktualisierung für die temporäre Teilnehmerkennung
aus. Anschließend
wird im Heimatregister HLR die permanente Rufnummer des Teilnehmers
wie oben beschrieben als Rufumleitungsnummer für die temporäre Teilnehmerkennung
festgelegt und aktiviert. Folglich wird jeglicher eingehender, an
die temporäre
Rufnummer gerichteter Mobilfunkverkehr durch das Heimatregister
HLR an die Mobilstation des Teilnehmers weitergeleitet, die der
permanenten Kennung zugeordnet ist. Somit kann der interessierte
Teilnehmer anonym unter der temporären Kennung kommunizieren und
dabei er nur seine temporäre
Rufnummer offenlegen, ohne seine permanente Kennung, das heißt seine
permanente Rufnummer offenzulegen.