DE60315866T2 - Atraumatische sensorleitungsanordnungen - Google Patents

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Mark A. Shoreview Christopherson
John L. Coon Rapids SOMMER
Nancy P Minnetonka POOL
Eric Minnelonka BONDE
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    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61NELECTROTHERAPY; MAGNETOTHERAPY; RADIATION THERAPY; ULTRASOUND THERAPY
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    • A61N1/02Details
    • A61N1/04Electrodes
    • A61N1/05Electrodes for implantation or insertion into the body, e.g. heart electrode
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Description

  • Die Erfindung betrifft implantierbare medizinische Vorrichtungen (IMDs: implantable medical devices) und insbesondere implantierbare Leitungen, die implantierbare Sensoren zum Erfassen von Zuständen in einem Patienten umfassen.
  • Sensoren erleichtern das Erfassen bzw. Messen von bestimmten Zuständen in einem Patienten. Eine implantierbare medizinische Vorrichtung (IMD) kann eine Schaltung umfassen, die elektrisch mit einem oder mehreren Sensoren gekoppelt ist, um Zustände des Patienten im Verlauf der Zeit aufzuzeichnen. Bspw. wird eine implantierbare Leitung typischerweise verwendet, um einen Sensor mit einer Schaltung in einem IMD-Gehäuse zu koppeln.
  • Als ein Beispiel werden elektrochemische Sensoren gemeinhin verwendet für Diabetespatienten, bspw. um Glukose- bzw. Zuckerwerte eines Patienten zu überwachen. In diesem Fall kann eine Leitung in einem Patienten implantiert sein, um einen elektrochemischen Glukosesensor einzusetzen, um Glukosewerte in dem Blutstrom des Patienten zu messen. Ein entferntes bzw. distales Ende der Leitung, das den elektrochemischen Glukosesensor aufweist, kann in dem Blutstrom des Patienten positioniert werden, bspw. in einer Herzkammer. Ein nahes bzw. proximales Ende der Leitung kann mit einer Schaltung in der IMD gekoppelt sein. Die IMD kann die gemessenen Zustände aufzeichnen, die zu einer externen Programmiereinrichtung über Telemetrie gesendet werden können, so dass ein Arzt die Glukosewerte des Bluts des Patienten überwachen kann. Alternativ oder zusätzlich kann die IMD die gemessenen Zustände interpretieren und möglicherweise eine Therapie für den Patienten liefern, bspw. durch Liefern von Dosen an Insulin oder einer Arzneimitteltherapie für den Patienten, wenn die erfassten Glukosewerte einen oder mehrere Therapieschwellenwerte übersteigen.
  • Die meisten Glukosesensoren verwenden elektrochemische Verfahren, wie bspw. ein elektroenzymatisches Verfahren, bei dem Blutglukose bzw. Blutzucker oxidiert wird unter Glukoseoxydasesteuerung, was eine Glukosesäure und ein Wasserstoffperoxid erzeugt. In diesem Fall kann der elektrochemische Glukosesensor verwendet werden, um Werte der Glukonsäure und/oder des Wasserstoffperoxid zu messen, um Zuckerwerte des Patienten abzuschätzen bzw. zu bewerten. Alternativ können die Zuckerwerte direkter durch den elektrochemischen Glukosesensor bestimmt oder gemessen werden. In jedem Fall erleichtert ein elektrochemischer Glukosesensor auf einer medizinischen Leitung einen chemischen Prozess, der durch elektrische Signal identifiziert werden kann, um Zuckerwerte des Patienten zu messen.
  • Zusätzlich zu elektrochemischen Glukosesensoren wurde eine Anzahl von anderen Typen von elektrochemischen Sensoren entwickelt, um die Blutchemie oder die Chemie von anderen Körperfluids oder -materie zu messen. Im allgemeinen verwenden elektrochemische Sensoren einen oder mehrere chemische Prozesse und elektrische Signale können verwendet werden, um Zustände zu messen, die durch die chemischen Prozesse erfasst werden. Andere Typen von Sensoren bestehen ebenfalls einschließlich Drucksensoren, optischen Sensoren und verschiedenen anderen Typen von Sensoren.
  • Elektrochemische Sensoren und viele andere Typen an Sensoren erfahren jedoch Stabilitäts- und Langlebigkeitsproble me. Bspw. kann der elektrochemische Prozess, der durch elektrochemische Glukosesensoren verwendet wird, eine signifikante Verschlechterung der Glukosesensoren über der Zeit verursachen, was schließlich dazu führt, dass der Glukosesensor ineffektiv zum Überwachen von Glukosewerten in dem Blutstrom des Patienten wird. Auf ähnliche Weise haben andere Sensoren oft ähnliche Probleme, dass eine lang andauernde Verwendung eine Verschlechterung, Abnutzung oder eine Gewebeüberwucherung bewirkt, was die Erfassungsfähigkeiten des gegebenen Sensors unterminieren kann.
  • Ein Sensoraustausch ist eine größere Angelegenheit, da ein Austausch von herkömmlichen elektrochemischen Sensorleitungen typischerweise eine sehr invasive medizinische Vorgehensweise ist, bei der eine Leitung von einem Blutgefäß des Patienten entfernt wird und eine neue Leitung an einem Ort mit hohem Blutfluss eingesetzt wird, wie bspw. innerhalb einer Herzkammer. Bei dem Austauschablauf wird die neue elektrochemische Sensorleitung typischerweise durch dasselbe Blutgefäß eingesetzt, das für die vorhergehende elektrochemischen Sensorleitung verwendet wurde. Ein Entfernen der Leitung kann aufgrund einer Fibrose um die Leitung sehr traumatisch sein. Außerdem kann ein wiederholtes Implantieren von neuen Leitungen eine Beschädigung und Vernarbung des Blutgefäßes des Patienten bewirken, was eine nachfolgende Implantierung schwieriger und gefährlicher für den Patienten gestaltet. Infektion ist ebenfalls ein Problem. Die Erfindung stellt eine Anordnung bzw. Baugruppe oder Leitung bereit, wie diese durch die unabhängigen Ansprüche definiert sind.
  • Im allgemeinen ist die Erfindung auf atraumatische Leitungskonfigurationen für Sensoren ausgerichtet, die weniger invasive bzw. eingreifende Sensoraustauschabläufe ermöglichen. In einer Konfiguration umfasst eine Sensorleitungsan ordnung einen äußeren Leitungskörper und einen inneren Leitungskörper einschließlich eines Sensors. Der Sensor kann einen elektrochemischen Sensor umfassen oder einen weiteren Sensor, für den ein Austausch während der Lebensdauer des Patienten erwartet wird. Die innere Leitung kann innerhalb eines inneren Leitungskanals positioniert werden, der durch den äußeren Leitungskörper definiert ist. Der äußere Leitungskörper kann permanent in dem Patient implantiert sein und abnehmbar bzw. austauschbar an eine implantierbare medizinische Vorrichtung angefügt sein. Die innere Leitung kann durch den inneren Leitungskanal des äußeren Leitungskörpers implantiert werden. Außerdem kann, sobald der elektrochemische Sensor der inneren Leitung verbraucht wurde oder auf andere Weise seine nutzbare Betriebsdauer erschöpft ist, die innere Leitung entfernt werden und eine neue innere Leitung kann anstelle der alten inneren Leitung implantiert werden. Es ist wichtig, dass dieser Austauschvorgang weniger invasiv und weniger traumatisch als herkömmliche Leitungsaustauchabläufe ist. Bspw. vermeidet, während der äußere Leitungskörper im wesentlichen an der Stelle bleibt, die austauschbare innere Leitung einen wesentlichen Kontakt und ein Anfügen an Blutgefäßgewebe während des Austauschs und der Verwendung.
  • In einer alternativen Konfiguration kann der äußere Leitungskörper ein Fenster definieren, dass einen einer Mehrzahl von elektrochemischen Sensoren frei- bzw. bloßlegt, die entlang axialen Positionen der inneren Leitung positioniert sind. In diesem Fall kann, wenn ein erster Sensor verbraucht wurde, mit Gewebe überwuchert oder auf andere Weise seine nutzbare Lebensdauer erschöpft ist, die innere Leitung axial relativ zu dem Fenster des äußeren Leitungskörpers umpositioniert werden, um einen neuen elektrochemischen Sensor bloßzulegen. In einigen Fällen kann dieses Um- bzw. Repositionieren der inneren Leitung relativ zu dem Fenster des äußeren Leitungskörpers durch eine implantierbare medizinische Vorrichtung (IMD) durchgeführt werden, was einen Reimplantationsvorgang vollständig vermeidet.
  • In einer weiteren Ausführungsform stellt die Erfindung eine implantierbare medizinische Vorrichtung bereit, wie bspw. eine implantierbare Messvorrichtung zum Messen bzw. Erfassen von Zuständen des Patienten. Bspw. kann die implantierbare medizinische Vorrichtung ein Gehäuse einschließlich einer Schaltung zum Speichern gemessener Zustände umfassen, und einen äußeren Leitungskörper, der mechanisch mit dem Gehäuse gekoppelt ist. Der äußere Leitungskörper kann mit einem Leitungskanal gebildet sein. Die implantierbare medizinische Vorrichtung kann ebenfalls eine innere Leitung umfassen, die in dem Leitungskanal des äußeren Leitungskörpers positioniert und elektrisch mit der Schaltung in dem Gehäuse bei einem ersten Ende der inneren Leitung gekoppelt ist. Die innere Leitung kann einen elektrochemischen Sensor aufweisen, der in der Nähe zu einem entfernten Ende der inneren Leitung positioniert ist, oder einen weiteren Typ eines Sensors, für den ein Austausch gemeinhin angenommen wird.
  • In einer weiteren Ausführungsform stellt die Erfindung einen äußeren Leitungskörper für eine im wesentlichen permanente Implantierung in einem Patienten bereit. Der äußere Leitungskörper kann ein erstes Ende umfassen, das für ein mechanisches Anfügen an eine implantierbare medizinische Vorrichtung gebildet ist, und ein zweites Ende, das mit einer Versiegelung gebildet ist, um durch eine innere Leitung gebohrt zu werden. Ein Leitungskanal zum Aufnehmen der inneren Leitung kann in dem äußeren Leitungskörper zwischen dem ersten und zweiten Ende gebildet sein.
  • In einer weiteren Ausführungsform stellt die Erfindung eine innere Leitung bereit. Die innere Leitung kann einen Leitungskörper umfassen, der ein erstes Ende und ein zweites Ende definiert, und eine Mehrzahl von Sensoren, die entlang axialer Positionen des Leitungskörpers in der Nähe des ersten Endes gebildet sind. Die Leitung kann ebenfalls einen elektrischen Kontakt umfassen, der auf dem Leitungskörper in der Nähe des ersten Endes gebildet ist, wobei jeder der Sensoren elektrisch mit dem elektrischen Kontakt gekoppelt ist.
  • Die Erfindung kann geeignet sein, eine Anzahl an Vorteilen bereitzustellen. Insbesondere kann die Erfindung in großem Maße Implantierungsvorgänge für einen elektrochemischen Sensoraustausch vereinfachen oder in manchen Fällen eliminieren. Wie vorstehend erwähnt ist, ist ein Austausch eines elektrochemischen Sensors und anderer Typen von Sensoren ein großes Problem, da ein Austausch von herkömmlichen Sensorleitungen typischerweise ein sehr invasiver medizinischer Vorgang ist, bei dem eine Leitung von einem Blutgefäß des Patienten entfernt wird und eine neue Leitung eingesetzt wird. Die Erfindung stellt verschiedene Alternativen für einen herkömmlichen Leitungsaustausch bereit, der weniger invasiv und traumatisch für einen Patienten ist. Auf diese Weise kann die Erfindung die Versorgung und das Wohlbefinden des Patienten verbessern, eine Infektion vermeiden und im allgemeinen die Therapie für den Patienten verbessern. Außerdem kann bei einem herkömmlichen Sensor der Austausch eine Hürde für die Versorgung des Patienten sein, wobei die Erfindung diese Hürde beseitigen kann, was möglicherweise bewirkt, dass Ärzte eher bereit sind, Sensoren bei der Gesundheitsbehandlung für den Patienten zu verwenden.
  • Zusätzliche Details und verschiedene Ausführungsformen, die lediglich beispielhaft gegeben sind, sind in der beigefügten Zeichnung und der nachstehenden Beschreibung fortgeführt. Andere Merkmale, Ziele und Vorteile werden anhand der Beschreibung und der Zeichnung und der Ansprüche deutlich werden.
  • 1 zeigt eine konzeptionelle Ansicht, die eine beispielhafte implantierbare medizinische Vorrichtung (IMD) in einem menschlichen Körper darstellt.
  • 2 zeigt eine vereinfachte schematische Ansicht einer beispielhaften IMD mit einer vergrößerten Ansicht eines entfernten Endes einer beispielhaften implantierbaren Leitungsanordnung.
  • 3 zeigt eine vereinfachte schematische Ansicht eines ersten und zweiten Endes einer beispielhaften implantierbaren Leitungsanordnung einschließlich eines äußeren Leitungskörpers und einer inneren elektrochemischen Leitung.
  • 4 und 5 zeigen vergrößerte Querschnittsansichten von entfernten Enden beispielhafter äußerer Leitungskörper.
  • 6 zeigt eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform einer IMD.
  • 7 bis 10 zeigen Querschnittsansichten von Ausführungsformen der IMDs.
  • 11 und 12 zeigen Flussdiagramme, die Techniken zum Implantieren und Austauschen von Sensoren darstellen.
  • Die Erfindung ist auf Leitungskonfigurationen für Sensoren ausgerichtet, die atraumatische Sensoraustauschabläufe ermöglichen. Verschiedene Ausführungsformen der Erfindung sind auf implantierbare medizinische Vorrichtung (IMDs), Leitungsanordnungen bzw. Bausätze, äußere Leitungskörper, innere Leitungen, die in verschiedenen Sensoraustauschverfahren verwendet werden können, einschließlich verbesserter Implantationsabläufe, die durch einen Arzt durchgeführt werden können, sowie Sensoraustauschabläufe, die durch ein IMD ausgeführt werden können, gerichtet.
  • In einer Konfiguration umfasst eine Sensorleitungsanordnung einen äußeren Leitungskörper und einen inneren Leitungskörper einschließlich eines elektrochemischen Sensors. Die innere Leitung kann innerhalb eines inneren Leitungskanals bzw. Kanals positioniert sein, der durch den äußeren Leitungskörper definiert ist. Die Leitungsanordnung kann mit einem Gehäuse einer IMD verbunden sein. Der äußere Leitungskörper kann im wesentlichen permanent in dem Patienten implantiert sein, und die innere Leitung kann durch den Leitungskanal des äußeren Leitungskörpers implantiert sein. Dann kann, sobald der elektrochemische Sensor der inneren Leitung abgenutzt wurde, mit Gewebe überwuchert wurde oder auf andere Weise seine nutzbare Betriebszeit erschöpft ist, die innere Leitung entfernt werden, und eine neue innere Leitung kann implantiert werden, um die alte innere Leitung mit dem abgenutzten Sensor zu ersetzen. Der Austauschablauf in Zusammenhang mit dieser Ausführungsform kann durch einen Arzt durchgeführt werden, kann aber weniger invasiv und traumatisch als herkömmliche Leitungsaustauschabläufe sein. Bspw. kann der Austauschablauf subkutan sein.
  • In einer alternativen Konfiguration kann der äußere Leitungskörper ein Fenster definieren, das einen einer Mehrzahl von elektrochemischen Sensoren freilegt, die entlang axialen Positionen der inneren Leitung positioniert sind. Ein Arzt kann die innere Leitung relativ zu dem Fenster umpositionieren, um einen neuen elektrochemischen Sensor freizulegen oder alternativ kann eine IMD programmiert sein, um die innere Leitung relativ zu dem Fenster umzupositionieren, um einen neuen elektrochemischen Sensor freizulegen, bspw. nach Bestimmen, dass der zuvor freigelegte elektrochemischen Sensor abgenutzt ist. Folglich kann der Austauschablauf in Zusammenhang mit dieser Ausführungsform durch einen Arzt oder eine IMD durchgeführt werden. Insbesondere kann die IMD einen Motor oder ein anderes Betätigungsglied enthalten, das in der Lage ist, eine axiale Versetzung der inneren Leitung zu bewirken. Wenn dies durch die IMD ausgeführt wird, kann der Austauschablauf einen nachfolgenden Implantationsablauf vollständig vermeiden.
  • Viele Details, die nachstehend bzgl. elektrochemischer Sensoren gegeben sind, können eine nützliche Anwendung in einer großen Vielzahl von anderen Typen von Sensoren finden, einschließlich Lamdasonden, Drucksensoren, optischen Sensoren und vielen anderen Typen von Sensoren. In vielen Fällen sind die Sensoren Sensoren ohne Elektrode, d. h. nicht stimulativ bzw. anregend. Wenn ein Entfernen oder Austauschen des Sensors ohne Elektrode erwünscht ist, dann kann die Lehre hierin verwendet werden, um die Sensorleitung in Reaktion auf ein solches Gewebeüberwuchern zu ersetzen.
  • 1 zeigt ein konzeptionelles Diagramm, das eine beispielhafte implantierbare medizinische Vorrichtung (IMD 10) in einem menschlichen Körper 5 zeigt. Eine ähnliche Vorrichtung kann ebenfalls bei anderen Lebewesen verwendet werden. Die IMD 10 umfasst ein Gehäuse 12, das verschiedene Schaltungen enthält, die IMD-Vorgänge steuern und erfasste Ereignisse aufzeichnen. Das Gehäuse 12 ist typischerweise hermetisch versiegelt, um die Schaltung zu schützen. Das Gehäuse 12 kann ebenfalls eine elektrochemische Zelle enthalten, d. h. eine Lithiumbatterie zum Versorgen der Schaltung oder andere Elemente. Die Schaltung innerhalb des Gehäuses 12 kann mit einer Antenne gekoppelt sein, um Informationen über drahtlose Telemetriesignale zu senden und zu empfangen. Folglich können Zustände, die durch die IMD erfasst bzw. gemessen werden, zu einer externen Programmiereinrichtung gesendet werden, so dass ein Arzt die erfassten Zustände zu Diagnosezwecken untersuchen kann.
  • Die IMD 10 umfasst ebenfalls eine Leitungsanordnung, die einen äußeren Leitungskörper 16 und einen inneren Leitungskörper 18, der innerhalb eines inneren Leistungskanals des äußeren Leitungskörpers 16 positioniert ist, umfasst. Der äußere Leitungskörper 16 kann durch ein Blutgefäß eines menschlichen Körpers 5 implantiert und in eine Herzkammer geführt sein. Ein Verankerungsaufbau 19 kann den äußeren Leitungskörper 16 in der Nähe zu seinem Eintrittspunkt in das venöse System verankern. Wie detaillierter nachstehend ausgeführt ist, kann ein äußerer Leitungskörper 16 in einem menschlichen Körper 5 auf eine im wesentlichen dauerhafte Weise implantiert sein. In anderen Worten kann der äußere Leitungskörper 16 implantiert in dem Körper 5 verbleiben, selbst wenn die innere Leitung 18 zurückgezogen und von Zeit zu Zeit ausgetauscht werden kann. Folglich umfasst die innere Leitung 18 eine entfernbare Leitung, die von dem Leitungskanal des äußeren Leitungskörper 16 entfernt werden kann, ohne den äußeren Leitungskörper 16 von dem menschlichen Körper 5 zu entfernen. Insbesondere kann die innere Leitung 18 von dem menschlichen Körper 5 entfernt werden und mit einer verhältnismäßig einfachen Austauschprozedur ausgetauscht werden, die weitaus weniger invasiv und weniger traumatisch als herkömmliche Implantationsabläufe ist.
  • Die innere Leitung 18 umfasst einen Leitungskörper, der einen elektrochemischen Sensor in der Nähe einer entfernten Spitze der inneren Leitung 18 umfasst, oder ein weiteres Sensorelement, das eine verhältnismäßig kurze Lebensdauer hat. Elektrochemische Sensoren betreffen Sensoren, die einen oder mehrere chemische Prozesse und elektrische Signale verwenden. Insbesondere können die elektrischen Signale sich mit bestimmten chemischen Prozessen ändern und dadurch Zustände in einem Patienten identifizieren bzw. anzeigen. Verschiedene Typen von elektrochemischen Sensoren wurden entwickelt, einschließlich elektrochemischer Glukosesensoren, elektrochemischer Lamdasonden und dergleichen. Das Problem bei solchen elektrochemischen Sensoren ist jedoch, dass diese im allgemeinen eine verhältnismäßig kurze Lebensdauer haben. Insbesondere können die chemischen Prozesse eine Korrosion und Abnutzung der elektrochemischen Sensoren bewirken, was schließlich dazu führt, dass die Sensoren ineffektiv für ihre Messzwecke werden. Eine Gewebeüberwucherung kann ebenfalls dazu führen, dass die Sensoren ineffektiv werden. Wenn die Sensoren ineffektiv werden, erfordert der elektrochemische Sensor typischerweise ein Austauschen. Die "Außen-/Innen-" Leitungs-Anordnungskonfiguration, die hierin beschrieben ist, ist ein Beispiel einer Leitungsanordnung, die ein weniger invasives und weniger traumatisches Sensoraustauschen als herkömmliche Implantation erleichtern. Die Erfindung kann nützliche Anwendungen bei elektrochemischen Sensorleitungen finden oder bei anderen Typen von Sensorleitungen mit verhältnismäßig kurzen nutzbaren Lebensdauern bzw. Gebrauchsdauern.
  • Die IMD 10 kann eine Messeinrichtung umfassen, die Zustände eines menschlichen Körpers 5 misst bzw. aufnimmt und die erfassten Zustände speichert. Wie erwähnt ist, kann die IMD 10 eine Telemetriekommunikation mit einer externen Programmiereinrichtung unterstützen, um zu ermöglichen, dass die gemessenen Informationen zu einem Arzt für eine Analyse geliefert werden. Die Erfindung ist jedoch nicht notwendiger Weise auf die Verwendung mit passiven Messeinrichtungen beschränkt, sondern kann auch Anwendungen in Einrichtungen finden, die aktiv eine Therapie für den Patienten liefern. In diesem Fall kann die Schaltung in dem Gehäuse 12 erfasste Zustände interpretieren und eine Therapie für den menschlichen Körper 5 in Reaktion auf die erfassten Zustände liefern. Bspw. kann die Therapie therapeutische elektrische Impulse, Arzneimittelzufuhr oder dergleichen umfassen.
  • In der Beschreibung, die folgt, werden viele Details der Erfindung unter Bezugnahme auf eine IMD beschrieben, die Glukosemessfunktionen für Diabetespatienten durchführt. In diesem Fall würde der elektrochemische Sensor auf der entfernten Spitze der inneren Leitung 18 einen elektrochemischen Glukosesensor umfassen, der an einem Ort hohen Blutdurchflusses positioniert ist, wie bspw. in einer Kammer des Herzens. Wiederum ist die Erfindung nicht notwendiger Weise auf Glukosesensoren beschränkt oder selbst auf elektrochemische Sensoren, sondern kann eine nützliche Anwendung bei irgendwelchen Sensoranwendungen finden, bei denen ein Sensoraustausch allgemein erforderlich ist. In einigen Fällen können die Sensoren Sensoren ohne Elektrode sein, für die ein Gewebeüberwuchern über den Sensor im allgemeinen unerwünscht ist.
  • Diabetes Mellitus ist die häufigste der endokrinen Erkrankungen und ist durch einen inadäquaten Insulinbetrieb bzw. eine unzureichende Insulinwirkung gekennzeichnet. Diabetes Mellitus hat zwei grundsätzliche Varianten, die als Diabetes Typ I und Diabetes Typ II bekannt sind. Die letztere wird auch als DM/II (Diabetes Mellitus Typ II), Altersdiabetes, reifebedingte Diabetes oder NIDDM (non-insulin dependent diabetes mellitus: nicht-Insulin-abhängige Diabetes Mellitus) bezeichnet.
  • Diabetes Typ I wird üblicherweise bei Kindern und jungen Erwachsenen diagnostiziert. Bei Diabetes Typ I produziert der Körper kein Insulin. Insulin ist notwendig für den Körper, um in der Lage zu sein, Zucker zu nutzen. Wenn sich Zucker im Blut aufbaut, statt in die Zellen zu gehen, kann dies Probleme, wie bspw. ein kurzzeitiger Mangel an Energie, und längerfristige Probleme mit Augen, Nieren, Nerven, dem Herz oder anderen Organen oder Systemen verursachen.
  • Diabetes Typ II entwickelt sich im allgemeinen im Erwachsenenalter und das Risiko der Entwicklung von Diabetes Typ II erhöht sich im allgemeinen mit dem Alter. Faktoren, wie bspw. Fettleibigkeit, tragen ebenfalls zum Risiko bei. Ein Patient, der an Diabetes Typ II leidet, sondert Insulin ab, aber die Zielzellen des Insulins sind weniger empfindlich gegenüber Insulin. Symptome von Diabetes Typ II zeigen sich typischerweise langsam und ein Patient mit Diabetes Typ II kann sich dieses Zustands nicht bewusst sein. Ein Bluttest kann zeigen, ob der Patient eine beeinträchtigte Glukosetoleranz (IGT: impaired glucose tolerance) hat, was oftmals ein Anzeichen für Diabetes Typ II oder kompensierte Diabetes Typ II ist. Wenn dies nicht mit einer Behandlung, wie bspw. einer Diät oder Übungen, angegangen wird, können sich diese Zustände zu einer unkompensierten Diabetes Typ II entwickeln, was ein sehr ernsthafter Zustand ist.
  • Patienten, die Diabetes haben, sowie Patienten mit einem Risiko für Diabetes können eine IMD verwenden, die einen Glukosesensor umfasst, bspw. um Blutzuckerwerte zu überwachen. Die meisten Glukosesensoren verwenden elektrochemi sche Verfahren, wie bspw. ein elektroenzymatisches Verfahren, bei dem Blutzucker unter Glukoseoxidasesteuerung oxidiert wird, was Glukosesäure und Wasserstoffperoxid erzeugt. In diesem Fall kann der elektrochemische Glukosesensor verwendet werden, um Werte von Glukosesäure und/oder Wasserstoffperoxid zu messen, um einen Zuckerwert des Patienten zu bestimmen. Alternativ können die Zuckerwerte direkter durch den elektrochemischen Glukosesensor bestimmt oder gemessen werden. In jedem Fall erleichtert ein elektrochemischer Glukosesensor auf einer Leitung einen chemischen Prozess. Elektrische Signale können verwendet werden, um diese chemischen Prozesse auf dem elektrochemischen Sensor zu identifizieren, um bestimmte Zustände zu identifizieren, die auf Zuckerwerte des Patienten hinweisen. Optische Glukosesensoren werden ebenfalls in manchen Fällen verwendet und können auf ähnliche Weise von der Lehre hierin profitieren.
  • 2 zeigt eine vereinfachte schematische Ansicht einer beispielhaften IMD 10A zum Messen von Glukose mit einer vergrößerten Ansicht eines entfernten Endes einer beispielhaften implantierbaren Leitungsanordnung. Die IMD 10A umfasst ein Gehäuse 12A, das verschiedene Schaltungen umfasst, die Glukosemessvorgänge steuern und erfasste Ereignisse aufzeichnen. Die IMD 10A umfasst ebenfalls eine Leitungsanordnung 11, die einen äußeren Leitungskörper 16A und eine innere Leitung 18A umfasst, die in einem Leitungskanal des äußeren Leitungskörpers 16A positioniert ist.
  • Der äußere Leitungskörper 16A kann durch ein Blutgefäß, wie bspw. durch die Vena Cava Superior, eines Patienten implantiert sein, um das distale Ende 20 der inneren Leitung 18A in einen Ort hohen Blutflusses zu führen. Bspw. kann das entfernte Ende 20 der inneren Leitung 18A in einer Herzkammer, wie bspw. dem rechten Vorhof, plaziert werden. Das entfernte Ende 20 der inneren Leitung 18A umfasst einen Glukosesensor zum Erfassen von Glukose in dem Blut des Patienten, bspw. einen elektrochemischen Glukosesensor. Wiederum wird ein äußerer Leitungskörper 16A allgemein in dem Patient auf eine im wesentlichen permanente Weise implantiert. Die innere Leitung 18A umfasst andererseits eine entfernbare Leitung, die von dem Leitungskanal des äußeren Leitungskörpers 16A entfernt werden kann, ohne den äußeren Leitungskörper 16A von dem Patienten zu entfernen. Folglich kann die innere Leitung 18A von dem Leitungskanal des äußeren Leitungskörpers 16A entfernt werden und mit einem verhältnismäßig einfachen Austauschvorgang ausgetauscht werden, der weniger invasiv und in hohem Maße weniger traumatisch als herkömmliche Implantationsvorgänge ist.
  • 3 zeigt eine vereinfachte schematische Ansicht eines ersten und zweiten Endes 31, 32 einer beispielhaften implantierbaren Leitungsanordnung 30, einschließlich eines äußeren Leitungskörpers 36 und einer inneren Leitung 38, die einen elektrochemischen Sensor 39 umfasst, wie bspw. einen elektrochemischen Glukosesensor. Wie in 3 dargestellt ist, definiert ein äußerer Leitungskörper 36 einen Leitungskanal 37, der bemessen ist, um die innere Leitung 38 aufzunehmen. Gleichermaßen ist die innere Leitung 38 für ein Einsetzen in den Leitungskanal 37 des äußeren Leitungskörpers 36 dimensioniert. Die innere Leitung 38 ist ausreichend steif, um ein Einsetzen und Entfernen von dem Leitungskanal 37 zu ermöglichen, und diese kann eine Schmierungsschicht umfassen, um ein Einsetzen oder Entfernen zu verbessern. Ein Stilett oder eine andere strukturelle Erweiterung kann verwendet werden, um eine zusätzliche Steifigkeit für die innere Leitung 38 während des Einsetzens oder Entfernens bereitzustellen.
  • Ein erstes Ende 31A der inneren Leitung 38 kann elektrisch mit einer IMD gekoppelt werden. Ein zweites Ende 32A (das entfernte Ende) der inneren Leitung 38 umfasst den elektrochemischen Sensor 39. Elektrische Signal können verwendet werden, um chemische Reaktionen zu messen, die auf dem Sensor 39 auftreten, um Glukosewerte in einem Patienten zu messen. Wiederum ist jedoch der elektrochemische Sensor lediglich ein Beispiel eines Sensors, der auf einer inneren Leitung in Übereinstimmung mit der Erfindung verwendet werden kann. Drucksensoren, optische Sensoren, biologische Sensoren und eine große Vielzahl von Sensoren ohne Elektrode, bei denen ein Gewebeüberwuchern unerwünscht ist, können von der Lehre hierin profitieren.
  • Das erste und zweite Ende 31B und 32B des äußeren Leitungskörpers 38 sind mit Abdichtmechanismen gebildet. Insbesondere ist das erste Ende 31B des äußeren Leitungskörpers 36 für ein abgedichtetes Anfügen an eine IMD gebildet. Vorragende Bestandteile 41 können bspw. auf dem äußern Leitungskörper 36 in der Nähe des ersten Endes 31 gebildet sein, um ein Anfügen an eine IMD auf eine abgedichtete Weise zu erleichtern, um sicherzustellen, dass Körperfluid nicht in den Leitungskanal 37 eintreten kann. Das zweite Ende 32B des äußeren Leitungskörpers 36 kann mit einer Abdichtung 42 gebildet sein, die durch die innere Leitung 38 nach Einsetzen der inneren Leitung durch den Leitungskanal 37 gebohrt wird. Bspw. kann die Abdichtung 42 ein Silikonmaterial umfassen, um sicherzustellen, dass Fluid nicht in den Leistungskanal 37 dringen kann.
  • 4 und 5 zeigen vergrößerte Querschnittsansichten von entfernten Enden (zweiten Enden) von beispielhaften äußeren Leitungskörpern, die dem äußeren Leitungskörper 36 aus 3 entsprechen können. Wie in 4 gezeigt ist, ist der äußere Leitungskörper 48 mit einer Abdichtung 44 auf seiner entfernten Spitze gebildet. Diese Abdichtung 44 kann durch eine innere Leitung nach Einsetzen des inneren Leitungskörpers in den Leitungskanal 47 gebohrt werden. Die Abdichtung kann vorab mit einem wieder abdichtbaren Schlitz 45 geschlitzt sein, um ein Durchbohren durch die Abdichtung 44 zu vereinfachen. Die Abdichtung 44 kann eine Federkraft um den Schlitz 45 nach bzw. auf Durchbohren des Schlitzes 45 mit einer inneren Leitung definieren. Folglich kann die Abdichtung 44 helfen, sicherzustellen, dass eine minimale Menge an Fluid, Gewebe, Proteinen und/oder Zellen in der Lage sind, in den Leistungskanal 47 nach Einsetzen des äußeren Leitungskörpers 45 in einen Patienten zu drängen, und diese kann eine gute Fluiddichteabdichtung nach Durchbohren durch eine innere Leitung sein. Die Abdichtung 44 kann ebenfalls sehr nützlich beim Begrenzen oder Vermeiden von fibrösen bzw. faserigen Gewebewachstum zwischen einer inneren Leitung und einem äußeren Leitungskörper 48 sein.
  • Der äußere Leitungskörper 48 kann ebenfalls einen Metallabschnitt bzw. metallischen Abschnitt 49 umfassen, wie bspw. ein Metallband, in der Nähe des entfernten Endes, um ein Anordnen in dem menschlichen Körper über eine elektromagnetische Strahlenquelle zu erleichtern. Ein anderes strahlenundurchlässiges Material kann ebenfalls verwendet werden, um den Abschnitt 49 zu realisieren, bspw. einschl. eines Metallpulvers, das mit dem Plastikleitungskörper 48 geformt ist. In jedem Fall können Röntgenstrahlen, Radiowellen oder andere elektromagnetische Strahlung verwendet werden, um den Abschnitt 49 in einem Patienten anzuzeigen, was einem Arzt ermöglicht, einen äußeren Leitungskörper 48 an einem erwünschten Ort mit großer Genauigkeit zu implantieren. Der Abschnitt 49 kann bspw. ein Platinmaterial umfassen, das an einen Hauptabschnitt 46 des äußeren Leitungskörpers 48 geschweißt ist. Der Hauptabschnitt 46 kann eine ausreichende Steifigkeit haben, um sicherzustellen, dass er unter dem Druck einer verankernden Struktur 19 (1) oder einer medizinischen Naht bzw. eines Fadens nicht zusammenklappt, die bzw. der verwendet wird, um den äußeren Leitungskörper 48 an einem Ort in einem Patienten zu verankern. Eine verhältnismäßig feste bzw. steife Schicht eines Materials (nicht dargestellt) kann verwendet werden, um einen Teil des Hauptabschnitts 46 zu bilden, um eine solche Festigkeit bereitzustellen, insbesondere an Orten, bei denen eine Naht wahrscheinlich verwendet wird. Der Hauptabschnitt 46 kann ebenfalls eine gewickelte Schicht (nicht dargestellt) umfassen, um ein Zusammenklappen des Hauptabschnitts zu vermeiden, wenn der Hauptabschnitt 46 während der Implantation des äußeren Leitungskörpers 48 gebogen wird.
  • 5 zeigt eine alternative Konfiguration eines äußeren Leitungskörpers 58, der mit einer redundanten Abdichtung 54 auf dessen entfernter Spitze gebildet ist. Insbesondere die redundante Abdichtung 54 definiert eine Mehrzahl von Abdichtstrukturen 55A, 55B, 55C, die durch eine innere Leitung nach Einsetzen der inneren Leitung in einen Leitungskanal 57 gebohrt werden können. Eine solche redundante Abdichtung kann weiterhin sicherstellen, dass Fluid nicht in den Leitungskanal eintreten kann, sobald die Abdichtstrukturen 55A bis 55C durch eine innere Leitung gebohrt wurden. Jede der Mehrzahl von Abdichtstrukturen 55A, 55B, 55C kann mit jeweiligen wieder abdichtbaren Schlitzen 56A, 56B, 56C vorab geschlitzt sein, um ein Durchbohren durch die jeweilige Abdichtung zu vereinfachen.
  • 6 zeigt eine perspektivische Ansicht einer IMD 10C. Wie in 6 gezeigt ist, umfasst die IMD 10C ein Gehäuse 62 und eine elektrochemische Leitungsanordnung einschl. einer inneren Leitung 64 und eines äußeren Leitungskörpers 66. Wie in 6 dargestellt ist, kann das Gehäuse 62 ein Verbindermodul 65 umfassen, das ein elektrisches Koppeln der inneren Leitung 64 mit der Schaltung in dem Gehäuse 62 vereinfacht. Der äußere Leitungskörper 66 ist mit einem Leitungskanal gebildet, der zu der inneren Leitung 64 passt. Folglich kann bei bzw. nach Implantieren des äußeren Leitungskörpers 66 die innere Leitung 64 entfernbar in den Leitungskanal des äußeren Leitungskörpers 66 eingesetzt werden. Somit kann, wenn die innere Leitung 64 abgenutzt ist, eine neue innere Leitung an deren Stelle mit einem in hohem Maße nicht invasiven subkutanen medizinischen Ablauf eingesetzt werden, der weniger traumatisch für einen Patienten als herkömmliche Austauschabläufe ist.
  • Der äußere Leitungskörper 66 umfasst eine Abdichtstruktur bzw. einem Abdichtaufbau 67, um einen abgedichteten Eingriff mit dem Verbindermodul 65 zu erleichtern. 6 zeigt den äußeren Leitungskörper, der von dem Verbindermodul zurückgezogen ist, so dass die Abdichtstruktur 67 gesehen werden kann. Das Verbindermodul 65 umfasst einen Kanal 71, durch den der innere Leiter 64 von der IMD 10C entfernt werden kann, bspw. durch Ziehen an dem nahen Ende 72 der inneren Leitung 64, um die innere Leitung 64 zu schieben, gemäß Pfeil A, von dem Leitungskanal des äußeren Leitungskörpers 66 und durch den Kanal 71. In anderen Worten kann die innere Leitung 64 von dem Leitungskanal des äußeren Leitungskörpers 66 durch den Kanal 71 des Verbindermoduls 65 entfernt werden. Eine neue innere Leitung, die ebenfalls mit Bezugsziffer 64 bezeichnet ist, kann dann eingesetzt werden, gemäß Pfeil B, durch den Kanal 71 und in den Leitungskanal des äußeren Leitungskörpers. In diesem Fall muss der äußere Leitungskörper 66 nicht von dem Verbindermodul 65 entfernt werden.
  • Wie weiter in 6 dargestellt ist, kann das nahe Ende der inneren Leitung 64 ebenfalls mit einem Abdichtring 74 gebildet sein, um gegenüber dem Verbindermodul 65 abzudich ten. Zusätzlich kann die innere Leitung 64 ebenfalls einen mechanischen Anschlag bzw. Stopper 76 umfassen, um sicherzustellen, dass das nahe Ende der inneren Leitung 64 nicht zu weit in das Verbindermodul 65 eingeführt werden kann. Eine Endkappe 78 kann vorgesehen sein, um das nahe Ende 72 der inneren Leitung 64 abzudecken, bspw. durch Schrauben auf das Verbindermodul 65.
  • 7 zeigt eine seitliche Querschnittsansicht einer weiteren Ausführungsform einer IMD 80. In dem Beispiel aus 7 umfasst die IMD 80 ein Gehäuse 82 und eine elektrochemische Leitungsanordnung einschl. einer inneren Leitung 84 und eines äußeren Leitungskörpers 86. Die innere Leitung 84 definiert einen Leitungskörper, der eine Mehrzahl von elektrochemischen Sensoren 87A bis 87C umfasst, die entlang axialen Positionen des Leitungskörpers in der Nähe eines distalen Endes der inneren Leitung gebildet sind. Das nahe Ende der inneren Leitung kann einen oder mehrere elektrische Kontakte (nicht dargestellt) umfassen.
  • Beispielsweise kann jeder der elektrochemischen Sensoren 87A bis 87C elektrisch mit dem elektrischen Kontaktfeld bzw. -bereich auf dem nahen Ende gekoppelt sein. In manchen Fällen kann der elektrische Kontakt eine Mehrzahl von elektrischen Kontaktbereichen definieren, die an axialen Positionen entlang der Länge des Leitungskörpers in der Nähe des nahen Endes gebildet sind. Jeder der elektrochemischen Sensoren 87A bis 87C ist elektrisch mit einem entsprechenden einen oder mehreren der Mehrzahl von elektrischen Kontaktbereichen gekoppelt. Elektrische Komponenten, die in dem Gehäuse 82 aufgenommen sind, können elektrisch mit elektrochemischen Sensoren 87A bis 87C gekoppelt werden, so dass erfasste Zustände durch die Schaltung gespeichert oder aufgezeichnet werden können.
  • Der äußere Leitungskörper 86 kann mit einem Fenster 85 in der Nähe eines distalen Endes des äußeren Leitungskörpers 86 gebildet sein. Abdichtungen (nicht dargestellt) können einen freigelegten Abschnitt einer inneren Leitung 84 bei dem Fenster 85 von dem Leitungskanal des äußeren Leitungskörpers abdichten. In anderen Worten können Abdichtungen in der Nähe des Fensters 85 vorgesehen sein, um einen freigelegten Sensor von dem Leitungskanal abzudichten und nicht freigelegte Sensoren gegenüber Fluiden des Patienten und dergleichen abzudichten.
  • Einer der Sensoren 87 kann im Verhältnis zu dem Fenster 85 zu Messzwecken positioniert werden. Außerdem kann die IMD 80 bewirkt werden, die Rolle 89 oder einen ähnlichen Aufbau zu drehen, um einen neuen elektrochemischen Sensor freizulegen, bspw. Sensor 87B zu Fenster 85. Diese Drehung der Rolle 89 oder eines ähnlichen Aufbaus kann in Reaktion auf eine Programmroutine durchgeführt werden, die von einem Arzt aktiviert wird, einem mechanischen Schrauben durch den Arzt oder einem automatisch betätigten Drehen durch die IMD 80 nach Bestimmen, dass der Sensor 87A abgenutzt ist. Wenn die IMD 80 eine automatisierte Rotation der Rolle 89 bewirkt, kann die IMD 80 einen Motor umfassen, um eine solche Drehung bzw. Rotation auszuführen. In jedem Fall kann ein solches Umpositionieren der Sensoren 87 der inneren Leitung 84 im Verhältnis zu dem Fenster 85 des äußeren Leitungskörpers 86 ein Austauschen des Sensors mit einem atraumatischen medizinischen Verfahren oder möglicherweise keinem medizinischen Verfahren bereitstellen.
  • 8 bis 10 zeigen eine weitere Konfiguration der IMD 90. Wie in 8 bis 10 gezeigt ist, umfasst die IMD 90 ein Gehäuse 92 und eine elektrochemische Leitungsanordnung einschl. einer inneren Leitung 94 und eines äußeren Leitungskörpers 96. Die innere Leitung 94 definiert einen Lei tungskörper, der eine Mehrzahl von elektrochemischen Sensoren 97A bis 97C umfasst, die entlang axialen Positionen des Leitungskörpers in der Nähe eines entfernten Endes der inneren Leitung 94 gebildet sind. Das nahe Ende der inneren Leitung 94 kann einen oder mehrere elektrische Kontaktbereiche 98A bis 98C umfassen. Beispielsweise kann jeder der elektrochemischen Sensoren 97A bis 97C elektrisch mit einem entsprechenden einen der Mehrzahl von elektrischen Kontaktbereihen 98A bis 98C gekoppelt sein. In jedem Fall können elektrische Komponenten, die in dem Gehäuse 82 aufgenommen sind, elektrisch mit den elektrochemischen Sensoren 97A bis 97C gekoppelt werden, so dass erfasste Zustände durch die elektrischen Komponenten gespeichert oder aufgezeichnet werden können.
  • Der äußere Leitungskörper 96 kann mit einem Fenster 95 in der Nähe eines distalen Endes des äußeren Leitungskörpers gebildet sein. Einer der Sensoren 97A kann im Verhältnis zu dem Fenster 95 zu Messzwecken positioniert sein. Wenn der Sensor 97A sich abnutzt, kann ein verhältnismäßig einfaches subkutanes medizinisches Verfahren durchgeführt werden, bei der ein Arzt auf das Gehäuse 92 zugreift, so wie über einen kleinen Einschnitt in den Patienten. Die Endkappe 100 wird entfernt, wie in 9 dargestellt ist, und die innere Leitung 94 wird durch einen Arzt im Verhältnis zu dem äußeren Leitungskörper 96 umpositioniert. Beispielsweise kann die innere Leitung 94 im Verhältnis zu dem äußeren Leitungskörper 96 umpositioniert werden, um einen neuen Sensor 97B dem Fenster 95 freizulegen und möglicherweise einen neuen elektrischen Kontaktbereich 98B für die Schaltung innerhalb des Gehäuses 92 freizulegen. Der Kontaktbereich 98A kann dem elektrochemischen Sensor 97A entsprechen, der Kontaktbereich 98B kann dem elektrochemischen Sensor 97B entsprechen usw. Ein elektrischer Kontakt, der als Pfeil C in 8 bis 10 gezeigt ist, innerhalb des Gehäuses kann so positioniert werden, dass wenn ein neuer Sensor 97B im Verhältnis zu dem Fenster 95 positioniert wird, ein entsprechender elektrischer Kontaktbereich 98B für einen elektrischen Kontakt mit der Schaltung in dem Gehäuse 92 positioniert wird.
  • Ein Abschnitt 102 der inneren Leitung 94 kann durch den Arzt ausgeschnitten werden und eine Endkappe 100 kann ausgetauscht werden, wie in 10 dargestellt ist. Auf diese Weise kann ein verhältnismäßig einfacher elektrochemischer Sensor-Austauschvorgang statt invasiver herkömmlicher Leitungsaustauschvorgänge verwendet werden.
  • In noch weiteren Ausführungsformen können Sensoren bei einem selben axialen Ort um den Durchmesser der inneren Leitung positioniert werden. In diesem Fall kann ein Umpositionieren der inneren Leitung bezüglich des äußeren Leitungskörpers ein Drehen der inneren Leitung im Verhältnis zu dem äußeren Leitungskörper umfassen, um einen neuen Sensor für ein Fenster des äußeren Leitungskörpers freizulegen.
  • 11 und 12 zeigen Flussdiagramme, die Implantations- und Austauschtechniken eines Sensors darstellen. 11 zeigt eine Sensorimplantations- und Austauschtechnik, die implantierbare Systeme verwendet, die in Übereinstimmung mit Ausführungsformen der Erfindung sind, bei denen eine IMD ähnlich zu denjenigen, die in 1, 2 oder 6 dargestellt wird, verwendet wird. Beispielsweise wird die IMD 10 der 1 zum Beschreiben der 11 verwendet. Wie in 11 dargestellt ist, implantiert ein Arzt einen äußeren Leitungskörper 16 an einem im wesentlichen permanenten Ort des Patienten (111). Insbesondere kann der Arzt den äußeren Leitungskörper 16 durch die Vena Cava Superior einsetzen und den äußeren Leitungskörper 16 in eine Herzkammer einführen. Der äußere Leitungskörper 16 kann an den Patienten durch einen Verankerungsaufbau 19 gesichert sein, bspw. an verbindenden Geweben des Patienten in der Nähe der Eintrittstelle der Vena Cava Superior. Eine oder mehrere Nähte können ebenfalls verwendet werden, um den äußeren Leitungskörper 16 zu befestigen.
  • Um den äußeren Leitungskörper an einer geeigneten Stelle zu positionieren, kann der Arzt Röntgenstrahlen oder Radiowellentechniken verwenden, um einen metallischen Abschnitt 49 (in 4) des äußeren Leitungskörpers 16 zu lokalisieren. Der Arzt kann dann die innere Leitung 18 durch einen Leitungskanal des äußeren Leitungskörpers 16 (112) implantieren. Insbesondere kann der Arzt die innere Leitung 18 durch den Leitungskanal des äußeren Leitungskörpers einsetzen, schließlich eine Abdichtung 44 oder 54 (4 und 5) auf dem entfernten Ende des äußeren Leitungskörpers 16 bohren. Ein Schmiermittel kann zu der inneren Leitung 18 zugefügt werden, um das Einsetzen durch den Leitungskanal des äußeren Leitungskörpers 16 zu verbessern. Alternativ kann das Einsetzen der inneren Leitung in den äußeren Leitungskörper (112) vor der Implantation des äußeren Leitungskörpers (111) durchgeführt werden. In diesem Fall würden sowohl der äußere Leitungskörper als auch die innere Leitung in den Patienten zur selben Zeit eingesetzt werden. In jedem Fall kann der Arzt Fluoroskopie einsetzen, um einen Sensorort im Verhältnis zu einem entfernten Ende des äußeren Leitungskörpers 18 zu visualisieren. Ebenfalls können Markierungen oder strahlenundurchlässiges Material auf der inneren Leitung verwendet werden, um dem Arzt zu helfen, den korrekten Implantationspunkt zu finden.
  • Sobald sowohl die innere Leitung 18 als auch der äußere Leitungskörper 16 erfolgreich implantiert wurden, können die innere Leitung 18 und der äußere Leitungskörper 16 mit einem Gehäuse 12 der IMD 10 (113) verbunden werden. Die innere Leitung 18 kann elektrisch mit der Schaltung innerhalb des Gehäuses 12 gekoppelt werden und der äußere Leitungskörper 18 kann mit dem Gehäuse 12 gekoppelt werden. Der äußere Leitungskörper 18 kann mit einer oder mehreren Strukturen an einem nahen Ende gebildet werden, um eine dichte Versiegelung bei dem Gehäuse 12 sicherzustellen, die noch ein Entfernen und Wiederanfügen bzw. erneutes Anfügen des äußeren Leitungskörpers 18 an das Gehäuse 12 zu einem späteren Zeitpunkt ermöglicht.
  • Die IMD 10 kann dann verwendet werden, um medizinische Zustände in dem Patienten (114) zu messen. Insbesondere kann ein elektrochemischer Sensor, wie bspw. ein Zucker- bzw. Glukosesensor, auf einem entfernten Ende der inneren Leitung 18 verwendet werden, um Zustände zu messen. Elektrische Signale können durch solche chemischen Prozesse beeinflusst werden, um solche Zustände zu identifizieren. Die erfassten Zustände können durch die Schaltung innerhalb des Gehäuses 12 gespeichert werden und möglicherweise telemetrisch zu einer Programmiereinrichtung übertragen werden, so dass ein Arzt die Bedeutung der erfassten Zustände interpretieren und den Patienten entsprechend diagnostizieren kann.
  • Schließlich kann der elektrochemische Sensor der inneren Leitung 16 sich abnutzen (Ja-Zweig in 115). Wie vorstehend erwähnt ist, ist die verhältnismäßig kurze Gebrauchsdauer elektrochemischer Leitungen ein Hauptproblem. Sobald der elektrochemische Sensor der inneren Leitungen 16 sich abgenutzt hat oder mit Gewebe überwuchert ist, kann ein verhältnismäßig einfacher und nicht invasiver Vorgang durchgeführt werden, um die innere Leitung 16 auszutauschen. Insbesondere kann der Arzt die innere Leitung 16 von dem äußeren Leitungskörper 18 (116) entfernen und eine neue Leitung kann in den Leitungskanal des äußeren Leitungskörpers 18 (117) eingesetzt werden. Wiederum kann der Arzt Fluoroskopie einsetzen, um einen Sensorort im Verhältnis zu einem entfernten Ende des äußeren Leitungskörpers zu visualisieren. Ebenballs können Markierungen oder strahlenundurchlässige Markierer auf der neuen inneren Leitung verwendet werden, um dem Arzt zu helfen, den richtigen Implantationspunkt zu lokalisieren.
  • Ein solcher Entfern- und Austauschvorgang kann weitaus weniger invasiv als herkömmliche Vorgänge zum Austauschen elektrochemischer Sensorleitungen sein. Durch Verlassen des äußeren Leitungskörpers 18, der permanent implantiert ist, können neue innere Leitungen einfach eingesetzt werden. Lediglich ein verhältnismäßig kleiner Einschnitt kann erforderlich sein, um auf das Gehäuse 12 zuzugreifen, so dass bspw. die innere Leitung 16 von dem Leitungskanal des äußeren Leitungskörpers 18 durch den Kanal 71 entfernt werden kann und eine neue innere Leitung durch den Kanal 71 und in den Leitungskanal des äußeren Leitungskörpers 18 eingesetzt werden kann. Alternativ kann der äußere Leitungskörper 18 abgenommen werden und die innere Leitung 16 kann aus dem Leitungskanal des äußeren Leitungskörpers gezogen werden. Wenn dies erwünscht ist, kann die Befestigungsstruktur 19 während des Austauschvorgangs entfernt werden und dann einem Austauschen der inneren Leitung 16 folgend wieder angefügt werden.
  • Es kann ebenfalls während des Austauschvorgangs erwünscht sein, den äußeren Leitungskörper 18 auszuspülen, bspw. mit einer Salzlösung, einem Entfernen der inneren Leitung 16 folgend und vor einem Einsetzen einer neuen inneren Leitung. Zusätzlich kann ein entzündungshemmendes Mittel, wie bspw. ein Steroid, auf dem entfernten Ende auf der neuen inneren Leitung vorgesehen sein, bspw. um zu helfen, ein fibröses Gewebewachstum auf der neuen inneren Leitung zu begrenzen oder zu vermeiden. Ein antibiotisches Mittel kann ebenfalls verwendet werden, um die äußere Leitung auszuspülen, um zu helfen, Infektionen des Patienten zu vermeiden.
  • 12 zeigt eine Sensorimplantations- und Austauschtechnik, bei der eine IMD ähnlich zu denjenigen, die in 7 bis 10 dargestellt sind, eingesetzt wird. Bspw. wird die IMD 80 aus 7 hauptsächlich beim Beschreiben der 12 verwendet. Wie in 12 dargestellt ist, implantiert ein Arzt einen äußeren Leitungskörper 86 an einem im wesentlichen permanenten Ort des Patienten (121). Wie der Ablauf der 11 kann der Arzt den äußeren Leitungskörper 80 durch die Vena Cava Superior einführen und den äußeren Leitungskörper 16 in eine Herzkammer einführen. Der äußere Leitungskörper 86 kann durch einen Verankerungsaufbau verankert sein und eine oder mehrere Nähte können ebenfalls verwendet werden. Der äußere Leitungskörper 86 kann eine feste Schicht in einem Abschnitt umfassen, in dem eine Naht oder eine Verankerungsstruktur angewendet werden kann, um ein Zusammenklappen des äußeren Leitungskörpers zu vermeiden, wenn eine Naht angewandt wird.
  • Um den äußeren Leitungskörper 86 an einem geeigneten Ort zu positionieren, kann der Arzt Röntgenstrahlen oder Radiowellentechniken verwenden, um einen metallischen Abschnitt oder ein anderes strahlenundurchlässiges Material (ähnlich zu 49 aus 4) des äußeren Leitungskörpers 86 zu lokalisieren. Der Arzt implantiert dann eine innere Multisensorleitung 84 durch einen Leitungskanal des äußeren Leitungskörpers 86 (122).
  • Alternativ kann das Einsetzen der inneren Multisensorleitung 84 in den äußeren Leitungskörper 86 (122) vor der Implantation des äußeren Leitungskörpers 86 (121) durchge führt werden. Der Arzt kann Fluoroskopie verwenden, um einen Sensorort im Verhältnis zu einem entfernten Ende des äußeren Leitungskörpers 86 zu visualisieren. Ebenfalls können Markierungen auf der inneren Multisensorleitung 84 verwendet werden, um zu helfen, dass der Arzt den korrekten Implantationspunkt lokalisiert. Der geeignete Implantationspunkt kann einem Ort entsprechen, bei dem der Sensor 87 zu dem Fenster 85 ausgerichtet ist.
  • Sobald sowohl die innere Multisensorleitung 84 als auch der äußere Leitungskörper 85 erfolgreich implantiert wurden, kann die innere Multisensorleitung 84 mit der Schaltung verbunden werden und der äußere Leitungskörper 86 kann mit einem Gehäuse 82 der IMD 80 (123) verbunden werden. Der äußere Leitungskörper 86 kann mit einer oder mehreren Strukturen auf einem nahen Ende gebildet sein, um eine dichte hermetische Versiegelung bei dem Gehäuse 82 zu gewährleisten.
  • Die IMD 10 kann dann verwendet werden, um medizinische Zustände in dem Patienten (124) zu erfassen bzw. zu messen. Insbesondere kann ein Sensor 87A in der Nähe des Fensters 85, wie bspw. ein elektrochemischer Sensor, verwendet werden, um Zustände zu erfassen. Die erfassten Zustände können durch die Schaltung in dem Gehäuse 82 gespeichert werden und möglicherweise telemetrisch zu einer Programmiereinrichtung übertragen werden, so dass ein Arzt die Bedeutung der erfassten Zustände erfassen kann und den Patienten entsprechend diagnostizieren kann.
  • Schließlich kann der Sensor 87A abgenutzt sein (Ja-Zweig bei 125). Sobald der Sensor 87A abgenutzt ist, kann die innere Multisensorleitung 86 im Verhältnis zu dem Leitungskanal des äußeren Leitungskörpers entfernt werden, um einen neuen Sensor freizulegen, bspw. Sensor 87B, für das Fenster 85. Bspw. kann ein nahes Ende der Leitung 86 mit einer Rolle 89 gekoppelt werden. Es kann bewirkt werden, dass die Rolle 89 sich bewegt, wie bspw. über Programmiersignale, die von einem Arzt gesendet werden, eine physische Drehung durch den Arzt oder möglicherweise eine automatische Bewegung, die durch die IMD 80 selbst bewirkt wird. In jedem Fall kann eine Drehung der Rolle 89 bewirken, dass ein neuer elektrochemischer Sensor, bspw. der Sensor 87B, relativ zu dem Fenster positioniert wird. Auf diese Weise kann ein Sensoraustausch im großen Maße vereinfacht werden.
  • Alternativ kann, eher als die Verwendung einer Rolle 89, eine Konfiguration der IMD 90, wie diejenige, die in 8 bis 10 dargestellt ist, verwendet werden. In diesem Fall kann ein Arzt die Endkappe 100 entfernen und an der inneren Leitung 94 in einem ausreichenden Maß ziehen, um den Sensor 97B in Ausrichtung zu dem Fenster 95 zu bewegen. Der Arzt kann dann den Abschnitt 102 ab- bzw. ausschneiden und die Endkappe 100 austauschen, wie in 10 dargestellt ist.
  • Eine Anzahl von Ausführungsformen und Merkmalen wurde beschrieben. Die Techniken und Strukturen können nützliche Anwendungen in beliebigen Szenarien finden, bei denen Sensoren auf medizinischen Leitungen eine verhältnismäßig kurze Lebensspanne haben und der Zustand des Patienten ein langandauerndes Überwachen über die Gebrauchsdauerspanne des Sensors hinaus erfordert. Viele Details der Erfindung wurden in Zusammenhang mit einem elektrochemischen Glukosesensor gegeben. Die Erfindung kann jedoch bei einer großen Vielzahl von Sensoranwendungen nützlich sein, insbesondere bei Messanwendungen ohne Elektrode, bei denen ein Gewebeüberwuchern oder eine Abnutzung bewirkt, dass die Gebrauchsdauer des Sensors begrenzt wird. Bspw. kann die Erfindung bei elektrochemischen Sensoren, optischen Sensoren, Drucksensoren, Blut übertragenen biochemischen oder chemischen Sensoren, Laktatsensoren, die in dem Herzsinus verwendet werden, um Ischämie zu erfassen, Sensoren zum Messen von CKMB, Sensoren zum Messen von Troponin I, T und C, Sensoren zum Messen von Myoglobin, Sensoren zum Messen von BNP (P-Typ natriuretisches Peptid), Sensoren mit mikroelektromechanischen Systemen (MEMS) oder anderen Typen von medizinischen Sensoren nützlich sein, bei denen ein Austausch während der Lebensdauer des Patienten erwartet wird.

Claims (17)

  1. Implantierbare Anordnung mit: einem Gehäuse (12) einer implantierbaren medizinischen Einrichtung einschließlich eines Kanals (71) mit einer ersten Öffnung, einer zweiten Öffnung und einem elektrischem Kontakt, der innerhalb des Kanals zwischen der ersten Öffnung und der zweiten Öffnung aufgenommen ist, einem äußeren Leitungskörper (36) einschließlich eines nahen Endes, eines entfernten Endes und eines Leitungskanals (37), der sich von dem nahen Ende zu dem entfernten Ende erstreckt, und einer inneren Leitung (38) einschließlich eines ersten Endes, eines zweiten Endes, einer Mehrzahl von Sensoren und einer Mehrzahl von elektrischen Kontakten, wobei die Mehrzahl von Sensoren in der Nähe des zweiten Endes der inneren Leitung positioniert und elektrisch mit entsprechenden elektrischen Kontakten der inneren Leitung gekoppelt ist und die Mehrzahl von elektrischen Kontakten der inneren Leitung in der Nähe des ersten Endes positioniert ist, wobei die erste Öffnung des Kanals für einen mechanischen Eingriff des nahen Endes des äußeren Leitungskörpers ausgelegt ist und sowohl die erste Öffnung als auch die zweite Öffnung des Kanals für einen Durchgang der inneren Leitung durch den Kanal ausgelegt sind.
  2. Implantierbare Anordnung nach Anspruch 1, die weiterhin einen Abdichtring (74) aufweist, der um das erste Ende der inneren Leitung nahe der Mehrzahl von Kontakten gebildet ist.
  3. Implantierbare Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, die weiterhin einen mechanischen Anschlag (76) aufweist, der um das Ende der inneren Leitung gebildet ist.
  4. Implantierbare Anordnung nach Anspruch 1, 2 oder 3, die weiterhin eine entfernbare bzw. austauschbare Abschluss- bzw. Endkappe (78) aufweist, die ausgelegt ist, um die zweite Öffnung des Kanals abzudecken.
  5. Implantierbare Anordnung nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei der die Mehrzahl von Sensoren der inneren Leitung einen Sensor (39) umfasst, der fern zu dem entfernten Ende des äußeren Leitungskörpers positioniert ist.
  6. Implantierbare Anordnung nach einem der vorstehenden Ansprüche, die weiterhin einen Abdichtmechanismus aufweist, der bei dem entfernten Ende des äußeren Leitungskörpers gebildet und elastisch bzw. federnd um die innere Leitung angeordnet ist.
  7. Implantierbare Anordnung mit: einem Gehäuse (82) einer implantierbaren medizinischen Einrichtung einschließlich eines Umpositionierungsaufbaus (89) und eines Kanals (71) innerhalb des Verbindermoduls mit einer Öffnung und mit einem elektrischen Kontakt, der innerhalb des Kanals nahe der Öffnung aufgenommen ist, einem äußeren Leitungskörper (86) einschließlich eines nahen Endes, eines entfernten Endes und eines Leitungskanals, der sich von dem nahen Ende zu dem entfernten Ende erstreckt, und einer inneren Leitung (84) einschließlich eines ersten Endes, eines zweiten Endes, einer Mehrzahl von Sensoren (87A, 87B, 87C) und einer Mehrzahl von elektrischen Kontakten, wobei die Mehrzahl von Sensoren in der Nähe des zweiten Endes der inneren Leitung positioniert und mit entsprechenden elektrischen Kontakten der inneren Leitung gekoppelt ist und die Mehrzahl von elektrischen Kontakten der inneren Leitung in der Nähe des ersten Endes positioniert ist, wobei die Öffnung des Kanals für einen mechanischen Eingriff des nahen Endes des äußeren Leitungskörpers und für einen Durchgang der inneren Leitung in den Kanal ausgelegt ist, und das erste Ende der inneren Leitung an den Umpositionierungsaufbau angreift, wenn es innerhalb des Kanals positioniert ist.
  8. Implantierbare Anordnung nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei der die innere Leitung gleitend an den Kanal angreift und der Leitungskanal des äußeren Leitungskörpers und zumindest einer der Mehrzahl der von elektrischen Kontakten der inneren Leitung elektrisch mit dem elektrischen Kontakt gekoppelt ist, der innerhalb des Kanals aufgenommen ist.
  9. Implantierbare Anordnung nach einem der vorstehenden Ansprüche, die weiterhin ein Fenster (85) aufweist, das in dem äußeren Leitungskörper gebildet und in der Nähe des entfernten Endes des äußeren Leitungskörpers positioniert ist, wobei die Mehrzahl von Sensoren der inneren Leitung einen Sensor umfasst, der mit dem Fenster ausgerichtet ist.
  10. Implantierbare Anordnung nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei der der Sensor ein Glukosesensor ist.
  11. Implantierbare Anordnung nach Anspruch 10, bei der der Glukosesensor ein elektromechanischer Sensor oder ein optischer Sensor ist.
  12. Implantierbare Anordnung nach einem der vorstehenden Ansprüche, die weiterhin einen Abdichtaufbau aufweist, der um das erste Ende des äußeren Leitungskörpers gebildet und in Eingriff innerhalb der ersten Öffnung des Kanals ist.
  13. Implantierbare Anordnung nach einem der vorstehenden Ansprüche, die weiterhin einen strahlenundurchlässigen Markierer aufweist, der in dem äußeren Leitungskörper gebildet und in der Nähe des entfernten Endes des äußeren Leitungskörpers positioniert ist.
  14. Implantierbare Anordnung nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei der der äußere Leitungskörper eine im wesentlichen feste Schicht aufweist, die widerstandsfähig gegenüber einem Zusammenklappen unter Suture- bzw. Nahtkräften ist.
  15. Implantierbare Leitung mit: einem Abdichtring (74), einem ersten Ende, das durch den Abdichtring gebildet ist, und einem zweiten Ende, einer Mehrzahl von Sensoren (87A...), die in der Nähe des zweiten Endes positioniert sind, einer Mehrzahl von elektrischen Kontakten, die in der Nähe und entfernt von dem Abdichtring positioniert sind, wobei die Mehrzahl von Sensoren elektrisch mit entsprechenden elektrischen Kontakten gekoppelt ist.
  16. Implantierbare Leitung nach Anspruch 15, bei der die Mehrzahl von Sensoren einen Glukosesensor umfasst.
  17. Implantierbare Anordnung nach Anspruch 16, bei der der Glukosesensor ein elektromechanischer Sensor oder ein optischer Sensor ist.
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