-
Die Übersetzung
bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Käse, insbesondere
von hartem oder halbweichem Käse.
Die Erfindung bezieht sich auch auf eine Vorrichtung zur Herstellung
von Käse.
Insbesondere ist das Ziel auf die Qualität und die Effizienz bei einem
durchgehenden Käseherstellungsprozess gerichtet.
-
Verfahren
und Vorrichtungen zur Vorherstellung von Käse sind aus der Praxis weitläufig bekannt.
Im Allgemeinen wird Käse
dadurch hergestellt, dass aus Milch mit Rennin (Lab) eine Mischung
aus geronnener Milch (Topfen) und Molke (Milchserum) zubereitet
wird, die Molke danach abgeschüttet
wird und dann aus der geronnen Milch junger Käse geformt wird.
-
Käse besteht
insbesondere aus den festen Bestandteilen der Milch: Fett, Proteine,
Vitamine und Mineralstoffe. Dies äußert sich auch durch die Abnahme
des Volumens. Ungefähr
10 Kilo Milch sind notwendig, um ein Kilo Käse herzustellen. Im folgenden
kann der junge Käse
einer Salzlaugenbehandlung unterzogen werden, indem er für eine gewisse
Zeit in ein Salzlaugenbad gebracht wird. Nachdem er die Salzlaugenbehandlung
erhalten hat, wird der junge Käse
gewöhnlich
in einem Käselagerhaus
aufbewahrt, um einen kontrollierten Reifungsvorgang zu durchlaufen.
-
Die
Zusammensetzung des Käses ändert sich
während
des Prozesses. Der Feuchtigkeitsgehalt sinkt vom Anfang des Prozesses
nach dem Formen, danach im Salzlaugenbad und dann während der
Reifung. Ein vier Wochen alter Gouda-Käse enthält ungefähr 60% Trockenmasse.
-
In
industriellem Ausmaß wird
eine (große)
Anzahl von Käse
in Chargen gleichzeitig hergestellt, zumindest innerhalb einer kurzen
Zeitspanne. Trotz des chargenweisen Ansatzes ist jedoch der Herstellungsvorgang im
Allgemeinen, und der Reifungsvorgang im Besonderen, für jeden
Käse in
der Charge unterschiedlich. Insbesondere gibt es in jedem Käse eine
Variation des Feuchtigkeitsgehalts, der von den direkten Umgebungsbedingungen
mit abhängig
ist, wie z.B. von der Temperatur und der relativen Feuchtigkeit.
Darüber
hinaus ist der Reifungsvorgang jedes einzelnen Käses in der Charge abhängig von
der Lagerungsposition im Lagerhaus. Während des Reifungsvorgangs
einer Charge von Käse
im genannten Lagerhaus wechseln daher die Käse ihre Lagerposition regelmäßig, um
so in der Charge eine möglichst
gleichmäßige Qualität der Käse zu erzielen.
-
Während der
Käseherstellung
ist eine gute Kontrolle des Feuchtigkeitsgehalts in jedem Käse von hoher
Bedeutung. Dies liegt daran, dass der Feuchtigkeitsgehalt einen
großen
Einfluss auf die Qualität
und die Effizienz in der Käseherstellung
besitzt. Um diesen Aspekt der Käseherstellung
in industriellem Ausmaß unter Kontrolle
zu bekommen, wird in der industriellen Praxis ein detailliertes
Käsemanagementsystem
verwendet. Gemäß diesem
System wird pro Charge zu einem frühen Stadium; d.h. bevor der
junge Käse
die Salzlaugenbehandlung erfährt,
eine Vorhersage des Feuchtigkeitsgehalts des jungen Käses getroffen,
wenn er eine bestimmte Anzahl von Tagen alt ist (in den Niederlanden
wird aufgrund des Gesetzes zur Qualität in der Landwirtschaft(Agricultural
Quality Act) ein Zeitraum von 14 Tagen gehandhabt), und zwar auf
der Basis des Gewichts des jungen Käses, des Proteingehalts und
des Fettgehalts der Milch des Käses
und den Umwandlungsfaktoren für
Protein und Fett aus der Milch in den Käse. Es erweist sich als schwierig,
das Verhältnis
zwischen dem Gewicht des jungen Käses und den Umwandlungsfaktoren
zu bestimmen. Somit kann eine Gewichtszunahme des jungen Käses bedeuten,
dass der Feuchtigkeitsgehalt im Käse zugenommen hat, es kann
jedoch auch bedeuten, dass die Umwandlung von Protein oder Fetten
sich geändert
hat. Es gilt weiter, dass die Umwandlungsfaktoren unter anderem
von der Käseart,
der Jahreszeit und der Käsezubereitung
abhängig
sind. Als Ergebnis dieser Abhängigkeiten
und des kaum bestimmbaren Verhältnisses
zwischen dem Gewicht des Käses
und den Umwandlungsfaktoren ist die Vorhersage ungenau.
-
In
dem genannten Käsemanagementsystem
wird vom Feuchtigkeitsgehalt Gebrauch gemacht, der in einem jungen
Käse der
Charge bei einem Alter von 14 Tagen gemäß einer destruktiven Messmethode
gemessen wird, und zwar auf Grundlage des genannten Gesetztes zur
Qualität
in der Landwirtschaft (Agricultural Quality Act) in den Niederlanden.
Genauer gesagt wird bei dieser Messmethode eine Probe aus einem
Käse entnommen,
oft von Mitarbeitern eines staatlichen Kontrolldienstes, worauf
der Feuchtigkeitsgehalt der Probe in einem Kontrolllabor bestimmt
wird. Diese tatsächliche
Bestimmung kann als eine Auswertung des vorhergesagten Werts verwendet
werden.
-
Ein
Nachteil dieses bekannten Käsemanagementsystems
ist, dass es nicht möglich
ist, den Prozess der Käseherstellung
in einem frühen
Stadium auf zuverlässige
Weise zu kontrollieren. Denn erst nach mehr als 14 Tagen sind die
tatsächlichen
Messergebnisse, die der Vorhersage eine höhere Zuverlässigkeit verleihen, erhältlich.
D.h., dass die vorhergesagten Werte aufgrund ihrer relativ großen Ungenauigkeit
ungenügende Anhaltspunkte
für den
Feuchtigkeitsgehalt liefern, um mit ausreichender Sicherheit den
Käseherstellungsprozess
in einem sehr frühen
Stadium zu ändern
oder anzupassen. Des Weiteren ist es nicht möglich, den Käseherstellungsprozess
in einem frühen
Stadium auf Grundlage der tatsächlich
durchgeführten
Messungen durchzuführen,
da der junge Käse
hinsichtlich der Konsistenz und der Feuchtigkeitsverteilung noch
nicht sehr dafür geeignet
ist. Erst nach einer Anzahl von Tagen ist eine direkte Messung möglich, in
denen noch dazu der Käse verloren
geht. Die Messergebnisse sind daher erst nach einigen Tagen bekannt,
sodass auf ihrer Grundlage auch keine direkte Anpassung des Vorgangs
der Käseherstellung
möglich
ist. Dies bedeutet, dass in der Regel große Posten an Käse bereits
hergestellt wurden, bevor die Anpassung des Prozesses stattfinden
kann.
-
Der
Vollständigkeit
halber wird des Weiteren angemerkt, dass es zu Bestimmung des Feuchtigkeitsgehalts
des Käses
praktisch nicht möglich
ist, Proben aus dem jungen Käse
zu entnehmen, bevor er die Salzlaugenbehandlung erfährt, da
zu diesem Stadium der junge Käse
hauptsächlich
aus einer stark inhomogenen Substanz besteht, die immer noch wenig
Struktur und Kohärenz
besitzt.
-
Ein
weiterer Nachteil des eingesetzten Messverfahrens gemäß diesem
bekannten Käsemanagementsystems
ist, dass durch die Entnahme einer Probe aus dem Käse nicht
nur der kommerzielle Wert des einzelnen Käses verloren geht, sondern
dass für
jeden Käse
in der Charge andere Werte gelten. Aufgrund der individuellen Unterschiede
in den Käsen
besitzt die Messmethode daher den Nachteil, dass sie nicht ausreichend genau
ist; die Probe muss nicht für
die gesamte Charge oder die Tagesherstellung des Käses bezeichnend sein.
-
Beispiele
von spekulativen und noch nicht entwickelten Verfahren, in denen
Messungen an bereits zu einem gewissen Grad gereiften Käsen vorgenommen
werden, wobei die Messungen daher als destruktive Messungen gelten,
werden im Folgenden beschrieben.
-
In
dem Artikel in Food Marketing and Technology 16 (4) August 2002,
Seiten 33 bis 34 und 36 beschreibt Millard Messungen mit Nahinfrarottechnologie.
Der Artikel ist auf die Kontrolle und Beobachtung des Feuchtigkeitsgehaltes
aller Arten von Lebensmitteln mithilfe von Nahinfrarotstrahlung
gerichtet. Es wird ausgeführt,
dass das on-line zu messende Material pulverförmig, kristallin, faserförmig oder
flockenartig sein muss, was auf Transmissionsmessungen hindeutet.
Es wird auf Messungen von Käse
Bezug genommen, in denen neben dem Feuchtigkeitsgehalt auch wahlweise
der Fett- und Proteingehalt bestimmt werden kann. Viele Details
werden nicht gegeben. Diese Messungen werden at-line durchgeführt. Die
Form, welche die Probe besitzen muss, erfordert, dass die Messung
nur durchgeführt
werden kann, wenn der Käse
eine bestimmte feste Konsistenz besitzt. Dies und die Tatsache,
dass die Messung nicht on-line sondern at-line durchgeführt wird,
deutet auf eine destruktive Messung hin.
-
Im Übrigen schlägt auch
die
EP-A-0 038 254 ein
Verfahren vor. Die
EP-A-0
038 254 offenbart ein Verfahren, bei dem unter anderem
Nahinfrarot-Messungen von geronnener Milch in einem Seitenstrom
des primären
Käseherstellungsprozesses
durchgeführt
werden.
-
Ein
anonymer Artikel in Dairy Industries International, Teil 64, Nr.
4 (1996), Seite 21, führt
auch aus, dass Nahinfrarotmessungen nur an Käse im fertigen Zustand durchgeführt werden.
Es wird auf verpackten Käse
Bezug genommen, und die auf dem Foto gezeigte Ausführungsform
verwendet geriebenen Käse.
-
Der
Abstract Nr. 87-1-04-p0039 in der Datenbank FSTA „on line", der auf einen Artikel
von Brenne in Meieriposten, 73, Nr. 14/15 (1984), Seiten 410 bis
413 verweist, bezieht sich auf Analysen von getrockneter Milch und
getrockneten Milchprodukten. Feuchtigkeits-, Fett- und Proteinmessungen
können
daran mit Nahinfrarot-Reflexionstechniken durchgeführt werden.
Es wird spekuliert, dass diese Technik in der Zukunft für die Produktionskontrolle
für beispielsweise
Käsezubereitungen
nützlich
sein kann. Es wird bestenfalls eine destruktive Messmethode vorgeschlagen.
-
Es
ist eine Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Herstellung von Käse
bereitzustellen, bei denen in einem frühen Stadium des Herstellungsprozesses
der Feuchtigkeitsgehalt des jungen Käses auf genaue, zumindest genauere
Weise bestimmt werden kann, sodass der Prozess der Käseherstellung
auf zuverlässige
Weise in einem frühen
Stadium gesteuert werden kann. Insbesondere ist es eine Aufgabe
der Erfindung, den Feuchtigkeitsgehalt einer ersten Charge von Käsen auf
ausreichend genaue Weise zu bestimmen und auf Grundlage dieses bestimmten
Feuchtigkeitsgehalts den Prozess der Käseherstellung für die nächste Charge
von Käsen
anzupassen oder anderweitig zu steuern.
-
Gemäß der Erfindung
wird diese Aufgabe dadurch gelöst,
dass ein junger Käse
einer nicht-destruktiven Feuchtigkeitsmessung unterzogen wird, bevor
die Salzlaugenbehandlung stattfindet. Die Erfindung macht es in
einem frühen
Stadium der Herstellung möglich,
Informationen über
den Feuchtigkeitsgehalt des Käses vor
der Laugenbehandlung bereitzustellen, nach welcher und mit welcher
es möglich
wird, den Prozess der Käseherstellung
in einem relativ frühen
Stadium anzupassen. Es gilt weiter, dass der junge Käse durch
die Messung nicht verloren geht, da die Messung nicht-destruktiv
ist, sodass eine relative große
Anzahl an Messungen ohne die Schwierigkeit durchgeführt werden
können,
eine verlässliche
Bestimmung des Feuchtigkeitsgehalts zu erhalten. Darüber hinaus
kann die Messung durchgeführt
werden, ohne Kontakt mit dem jungen Käse zu erfordern, mit all den
dazugehörigen
Vorteilen. Im Fall einer Charge junger Käse ist es zumindest prinzipiell
möglich,
an jedem jungen Käse
eine oder mehrere Feuchtigkeitsmessungen durchzuführen. Dies
trägt nicht
nur zur Zuverlässigkeit
der Bestimmung bei, sondern kann auch Einsicht in die Verteilung
des Feuchtigkeitsgehalts über
die verschiedenen jungen Käse
in der Charge geben.
-
Insbesondere
wenn Messungen an jedem Käse
durchgeführt
werden, macht es das Verfahren auf diese Weise möglich, besser eine konstante
und hohe Qualität
sicherzustellen. Das Risiko von abweichendem Feuchtigkeitsgehalt
wird verringert und somit auch das Risiko von Rissbildungen im Querschnitt
des Käses; von
Schimmelbildung; von Abweichungen in der Konsistenz, wie zu große Nachgiebigkeit
oder Weichheit; und von Geschmacksabweichungen, insbesondere zum
Sauren und zum Bitteren.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird das nicht destruktive Messverfahren durchgeführt, indem infrarote Reflexionsspektroskopie
und bevorzugt nahinfrarote Reflexionsspektroskopie verwendet wird.
-
Im Übrigen weist
der Abstract Nr. 1999-00-p1350 in Datenbank FSTA „on line", der sich auf eine
Veröffentlichung
von Sorensen und Jepsen im International Dairy Journal 8 (10.11)(1998),
Seite 863 bis 871 bezieht, auf die Verwendung von Nahinfrarotspektroskopie
hin, um eine Vorhersage der Konsistenz und der Geschmackseigenschaften
von Danbo-Käse
zu treffen. Die einer Messung unterzogenen Käse sind 5, 7, 9 und 11 Wochen
alt. Reflexionsmessungen ergaben bessere Ergebnisse als Transmissionsmessungen.
Die Aufgabe der Messungen und der Messezeitpunkt unterscheiden sich
vom vorliegenden Verfahren.
-
Des
Weiteren lehrt die
EP-A-0
668 020 die Verwendung von Mikrowellen zur Messung des
Feuchtigkeitsgehalts in „Schmelzkäse".
-
Die
FR-A-2 663 747 offenbart
die Beobachtung des Lab-Vorgangs in Milch, bei dem unter anderem Infrarotmessungen
durchgeführt
werden können.
-
Schließlich wird
auf eine Arbeit von Dahlin verwiesen, die auf der „Second
Biennial Marschall ... International Cheese Conference" vorgetragen wurde,
welche vom 15. bis 18. September 1981 in Madison, Wisconsin (USA)
gehalten wurde, und die in den „Proceedings from the Second
Biennial Marschall International Cheese Conference" G (1981), Zikonix
Corp., 224, Santa Ana Court, Sunnyvale, California 94086, USA, Seiten 362
bis 368 abgedruckt ist.
-
Dahlin
macht zwei Vorschläge
für Steuerungssysteme
für den
Käseherstellungsprozess,
die noch weiter entwickelt werden müssen. Der erste Vorschlag bezieht
sich auf die nicht herkömmliche,
stetige Herstellung von Käse
unter Verwendung eines Molke-Trennturms und einer Trocknungsvorrichtung.
In diesem Vorschlag wird der Feuchtigkeitsgehalt zweimal mit Röntgenstrahlenreflexion
durch den Hauptteil des blockförmigen
Käses bestimmt,
bevor ein Laugenbehandlungsschritt durch Laugeneinspritzung durchgeführt wird.
Die erste Messung wird durchgeführt,
nachdem der Käse
beim Verlassen des Molke-Trennturms
geformt wurde. Der gefundene Wert wird direkt zum Computer zurückgemeldet,
der die Temperatur im Fermentationsgefäß steuert. Die zweite Messung
wird nach der Trocknungsvorrichtung durchgeführt. Das ermittelte Signal
führt zu
einer Anpassung der Trocknungszeit.
-
Die
einzige Sache, welche das (experimentelle) Messsystem im Übrigen zuzulassen
scheint, ist eine direkte Feuchtigkeitsmessung und die Rückmeldung
zum darauffolgenden Käseherstellungsschritt
bei einem speziellen Verfahren zur Käeseherstellung, um den Feuchtigkeitsgehalt
anzupassen. Jede Verbindung mit der zukünftigen Entwicklung des Feuchtigkeitsgehalts
fehlt.
-
Der
zweite Vorschlag bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung
von Cheddar. Diese Verfahren ist auf die Messung des Salzgehalts
gerichtet.
-
Das
Verfahren gemäß der Erfindung
mach es möglich,
das Käseherstellungsverfahren
auf Grundlage des für
jungen Käse
vor der Laugebehandlung bestimmten Feuchtigkeitsgehalts anzupassen.
Daraus folgt, dass es möglich
wird, den Feuchtigkeitsgehalt des Käses auf relativ genaue Weise
zu bestimmen oder zu steuern. Dies besitzt direkten Einfluss auf
die Effizienz der Käseherstellung
im Vergleich mit bekannten Verfahren und bildet daher eine wichtige
Verbesserung davon, was mit den bekannten Käsemanagementsystemen möglich ist.
Um Käsespezialitäten mit
hoher Wertschöpfung
herzustellen, muss der Feuchtigkeitsgehalt in relativ engen Toleranzgrenzen
gesteuert werden können.
Das Verfahren gemäß der Erfindung
ist daher zur Herstellung solcher Käsespezialitäten geeignet. In diesem Zusammenhang
können
insbesondere Käsearten
wie Kollumer, Slankie und Cantenaar in Betracht gezogen werden.
Jedoch ist auch für
die Herstellung von „Standardkäse” in großem Ausmaß, wie z.B.
Gouda, Edammer und Maasdammer-Käse,
eine Steuerung innerhalb enger Grenzwerte ebenfalls (wirtschaftlich)
sehr wichtig.
-
Die
Möglichkeit,
den Feuchtigkeitsgehalt der Käse
genau zu steuern, besitzt den weiteren Vorteil, dass die Konsequenzen
einer Abweichung des Feuchtigkeitsgehalts im Käse, wie z.B. die Spaltbildung,
die Bildung von Schimmel, Abweichungen in der Konsistenz und Abweichungen
in Geschmack verhindert werden.
-
Darüber hinaus
kann die genaue Steuerung des Feuchtigkeitsgehalts des Käses verhindern,
dass Regierungsbehörden,
wie z.B. in den Niederlanden das Centraal Orgaan-Kwaliteitsaangelegenheden
in de Zuivel (COKZ) (niederländische
Kontrollbehörde
für Milch
und Milchprodukte), dem Käsehersteller
Strafen auferlegen, weil er die festgelegten Grenzwerte für den Feuchtigkeitsgehalt
der hergestellten Käse überschreitet,
oder sie kann verhindern, dass anderweitiger wirtschaftlicher Schaden
entsteht, z.B. durch Zurückweisung
der Käseposten.
-
In
einer Ausführungsform
des Verfahrens gemäß der Erfindung
umfasst die nicht-destruktive Feuchtigkeitsmessung eine Reflexionsmessung
von mindestens einer Reflexion eines auf den jungen Käse gerichteten
Lichtstrahls, z.B. eines Infrarotlichtstrahls und bevorzugt eines
Nahinfrarotlichtstrahls.
-
Die
Nahinfrarotspektroskopie (NIRS) ist eine von der Infrarotspektroskopie
(IR) abgeleitete Technik und basiert auf dem Prinzip, dass organische
Molekülverbindungen
mithilfe von Nahinfrarotlicht in Vibrationen versetzt werden. Die
unterschiedlichen Verbindungen absorbieren Licht bei charakteristischen
Wellenlängen, sodass
eine qualitative Analyse möglich
ist. Im nahinfraroten Wellenlängenbereich
(1.100 bis 2.500 nm) können
unter anderem die harmonischen Oberschwingungen und Kombinationen
der Vibrationen von Proteinen (-N-H), Wasser (-O-H) und Fett (-C-H)
gemessen werden. Indem die Intensität des (diffus) reflektierten
Lichts gemessen wird, können
auch qualitative Unterschiede mithilfe von Reflexions-NIRS bestimmt
werden.
-
Genauer
gesagt kann der Feuchtigkeitsgehalt im jungen Käse auf Grundlage der gemessenen
Reflexion und eines vorbestimmten Kalibrierungsmodells bestimmt
werden. Das Kalibrierungsmodell gibt einen Zusammenhang zwischen
dem Feuchtigkeitsgehalt im jungen Käse und der Reflexion des Lichtstrahls,
wie z.B. des Infrarotlichtstrahls.
-
Da
der Grad der Reflexion/Transmission nicht nur von der chemischen
Zusammensetzung des Produkts bestimmt wird, sondern auch von den
strukturellen Eigenschaften des Produkts (Partikelgröße, -form und
-dichte) muss ein ausgedehnter Satz von Kalibrierungsproben gesammelt
werden. Dann werden mithilfe von Rechentechniken (MLR, PLS, ANN)
Modelle aufgestellt, mit denen unbekannte Proben auf zuverlässige quantitative
Weise bestimmt werden können.
Zu diesem Zweck wird auf Scheutelkamp und Frankhuizen, VMT Nr. 1/2
(2001), Seiten 41 bis 43 verwiesen.
-
Ein
Beispiel eines Kalibrierungsmodells ist eine Kalibrierungslinie.
Das genannte Kalibrierungsmodell kann z.B. auf Grundlage des Verhältnisses
zwischen der Reflexion des (infraroten) Lichtstrahls von einem Eindringbereich
des Strahls in den Käse,
der Zusammensetzung des Käses
im Eindringbereich, der Zusammensetzung des gesamten Käses und
Umgebungsfaktoren, wie z.B. jahreszeitlichen Einflüssen bestimmt
werden. Im Zuge eines Beispiels wird die Erfindung im Folgenden
detaillierter für
Nahinfrarotmessungen erläutert.
-
Abhängig von
der Intensität
der Strahlungsquelle wird der Nahinfrarotlichtstrahl im Allgemeinen
nicht viel tiefer in den jungen Käse eindringen als ungefähr 4 cm.
Das Verhältnis
zwischen der Reflexion des infraroten Lichtstrahls vom Eindringbereich,
der Zusammensetzung des Käses
im Eindringbereich und der Zusammensetzung im gesamten Käse kann
auf Grundlage von Experimenten bestimmt werden, bevor die Herstellung
des Käses
in industriellem Ausmaß stattfindet,
wobei das Verhältnis
auf Grundlage der während
der Herstellung in industriellem Ausmaß durchgeführten Messungen angepasst werden
kann.
-
Für diese
Messung kann ein Nahinfrarot-Lichtstrahl mit nahinfrarotem Licht
in dem Spektrum verwendet werden, das von den Wellenlängen 400
bis 2.500 nm bestimmt ist. Insbesondere haben die vorliegenden Erfinder
sehr gute Ergebnisse aus Messungen im Bereich um die Wellenlänge 1.940
nm des charakteristischen O-H-Kombinationsbands und dessen harmonischen
Oberschwingungen erhalten, wobei die jeweiligen Wellenlängen im
Bereich von 1.450 nm, 980 nm und 750 nm liegen.
-
Entsprechend
einer Ausführungsform
eines Verfahrens gemäß der Erfindung
gilt, dass auf Grundlage der nicht destruktiven Feuchtigkeitsmessung,
z. B. mit einem Voraussagemodell, nach einem Zeitraum von einer
spezifischen Anzahl von Tagen nach Beginn der Herstellung des jungen
Käses ein
Wert für
den Feuchtigkeitsgehalt des jungen Käses bestimmt wird. Diese Bestimmung
wird mit einem vorbestimmten Bezugswert verglichen. Die Wertbestimmung
ist eine Funktion einer Anzahl von Parametern, oder verwendet diese
zumindest, wie z. B. die Zusammensetzung des Käses, der Zeitraum, über welchen
eine Vorhersage gemacht wird, die Umgebungsbedingungen, wie z. B.
Temperatur und Feuchtigkeit. Z. B. kann als Vorhersagemodell ein
lineares Multiregressionsmodell verwendet werden (ein Beispiel dafür ist ein
PLS-Modell (Partial Least Squares Model, Modell der partiellen Quadrate)
mit vier Faktoren). Dieses PLS-Modell ist eine Beschreibung des
Vorhersagemodells, eine fortgeschrittene Art von „Kalibrierungslinie" im Computer.
-
Oft
wird – zumindest
in den Niederlanden der genannte Zeitraum von einer Anzahl von Tagen
14 Tage lang sein, so dass die Vorhersage für den Moment gilt, wenn Regierungsbehörden, wie
z. B. die COKZ, aus einigen Käsen
der jeweilige Charge Proben entnehmen und (destruktive) Feuchtigkeitsmessungen
daran durchführen.
In diesem Fall ist der vorbestimmte Bezugswert im Idealfall gleich
dem oder in der Nähe
des gemessenen Werts für
den Feuchtigkeitsgehalt des Käses.
Bevorzugt gilt, dass gemäß des Verfahrens
gemäß der Erfindung
eine erste Charge der jungen Käse
hergestellt wird, während
die Vorhersage für
mindestens einen jungen Käse
der ersten Charge mit dem Bezugswert verglichen wird, wonach eine
zweite Charge von jungen Käsen
hergestellt wird, während,
wenn die genannte Vorhersage in Bezug auf den genannten Bezugswert eine
Abweichung besitzt, die größer als
eine vorbestimmte Toleranz ist, die Herstellung der jungen Käse der zweiten
Charge auf Grundlage der Vorhersage und des Bezugswert angepasst
wird. Es ist z. B. möglich,
dass wenn die Vorhersage größer als
der Bezugswert ist, eine zusätzliche
Menge an Molke aus der Mischung der jungen Käse der zweiten Charge herausgepresst
wird, so dass der Feuchtigkeitsgehalt der jungen Käse der zweiten
Charge vor der Laugenbehandlung in Bezug auf den Feuchtigkeitsgehalt
der jungen Käse
der ersten Charge vor der Laugenbehandlung verringert wird.
-
Entsprechend
einer fortgeschrittenen Ausführungsform
des Verfahrens gemäß der Erfindung
gilt, dass mindestens in der Praxis jeder hergestellte junge Käse einer
oder mehreren nicht-destruktiven
Feuchtigkeitsmessungen unterzogen wird. Gemäß dieser Ausführungsform
kann eine genaue Analyse sowie Statistiken über die Verteilung des Feuchtigkeitsgehalts
der unterschiedlichen Käse
einer Charge durchgeführt
werden. Detaillierte Informationen in Bezug auf die Verteilung des
Feuchtigkeitsgehalts der unterschiedlichen Käse können weitere Einsichten in
den Herstellungsprozess gewähren
und zu Verbesserungen des Prozesses zur Käseherstellung führen.
-
Die
Erfindung bezieht sich weiter auf eine Vorrichtung zur Herstellung
von Käse,
die eine Anzahl von Formen zur Aufnahme von geronnener Milch, ein
Presssystem zum Einpressen der geronnen Milch in die jeweiligen
Formen zur Herstellung von jungen Käsen in den Formen, ein Salzlaugenbad
für die
Laugenbehandlung der jungen Käse
und eine Messsystem für
die nicht destruktive Messung des Feuchtigkeitsgehalts der Charge
der jungen Käse
umfasst, wobei das Messsystem mit mindestens einer Lichtquelle zur
Erzeugung eines Lichtstrahls und mindestens einem Sensor zur Messung
einer Reflexion des Lichtstrahls auf dem vom Lichtstrahl bestrahlen
jungen Käse
versehen ist. Mit dieser Vorrichtung kann das Verfahren gemäß der Erfindung
durchgeführt
werden.
-
Bevorzugt
ist das Messsystem ein Nahinfrarotmesssystem, die Lichtquelle ist
eine Nahinfrarotlichtquelle und der Lichtstrahl ist ein Nahinfrarotlichtstrahl.
Das Nahinfrarotmesssystem kann ein Mehrkanal-Spektrofotometer oder
ein Spektrometer mit Filtern umfassen. Mit solch einem Messsystem
kann ein gutes Signal/Rausch-Verhältnis mit einer Messzeit von
wenigen Sekunden erhalten werden, z. B. 5–15 Sekunden. Mit dem Messsystem
kann der Feuchtigkeitsgehalt im jungen Käse auf hygienische, berührungslose
Weise gemäß einem
nicht-destruktiven Messverfahren bestimmt werden.
-
Eine
Ausführungsform
der Vorrichtung gemäß der Erfindung
ist dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung auch mit einem
Computersystem versehen ist, um den Feuchtigkeitsgehalt der Käse auf Grundlage
der Reflexionsmessungen der bestrahlten jungen Käse und eines Kalibrationsmodells
zu bestimmen, das zuvor in das Computersystem eingegeben wurde.
Auf Grundlage des bestimmten Feuchtigkeitsgehalts der Charge kann
der Feuchtigkeitsgehalt einer nächsten
Charge vom Computersystem gesteuert werden, indem z. B. das Zuführsystem
der geronnen Milch und/oder das Presssystem der Vorrichtung gesteuert
werden. Auf diese Weise wird eine stark automatisierte Herstellungsanlage
für Käse mit einer
sehr kurzen Rückmeldezeit erhalten.
Dies macht es möglich,
mit hoher Zuverlässigkeit
eine genaue Steuerung des Feuchtigkeitsgehalts der Käse zu erzielen.
Das Computersystem kann so gestaltet sein, dass mögliche destruktive
Messergebnisse der Feuchtigkeitswerte von beispielsweise 14 Tage
altem Käse
eingegeben und verarbeitet werden. Das Computersystem kann diese
eingegebenen Messungen mit den vom Computersystem bestimmten Vorhersagen vergleichen
und im Fall von strukturellen Abweichungen eine Modellanpassung
und/oder Parameteranpassungen des Vorhersagemodells realisieren.
-
Die
Erfindung wird nun detaillierter mit Bezug auf die Zeichnungen erläutert, in
denen:
-
1a eine
diagrammatische perspektivische Darstellung der Herstellung einer
Charge von jungen Käsen
ist, während
geronnene Milch von Zuführsystemen
in eine Anzahl von Formen gebracht wird;
-
1b eine
diagrammatische perspektivische Darstellung der Charge nach 1a ist,
die ein Presssystem zum Einpressen der Mischung in die jeweiligen
Formen zeigt;
-
1c eine
diagrammatische perspektivische Darstellung eines Infrarotmesssystems
zur Messung des Feuchtigkeitsgehalts eines jungen Käses aus
der Charge von Käsen
gemäß 1a ist;
-
2 eine
diagrammatische Seitenansicht eines Infrarotmesssystems zur Bestimmung
des Feuchtigkeitsgehalts eines jungen Käses ist;
-
3 einen
Teil einer Vorrichtung zur Herstellung von Käse gemäß der Erfindung zeigt, in dem
das Infrarotmesssystem mit einem Computersystem der Vorrichtung
gekoppelt ist;
-
4 eine
Draufsicht eines Käses
zeigt, auf dem neun Messpositionen für Reflexionsmessungen gezeigt
sind;
-
5 ein
Histgramm zeigt, in dem Messungen der relativen Feuchtigkeit der
Käse in
einer Charge von Käsen
dargestellt sind;
-
6 ein
Histogramm zeigt, in dem Messungen der relativen Feuchtigkeit der
Käse in
einer Charge von Käsen
gezeigt sind; und
-
7 eine
mögliche
Ausführungsform
einer Messvorrichtung mit einem Messsystem gemäß der Erfindung zeigt.
-
In 1a–1c sind
eine Anzahl von Schritten für
ein bekanntes Verfahren zur Herstellung von Käse 2 aus Käsemilch
diagrammatisch gezeigt, wobei die Käsemilch unter Einfluss des
Labs (Rennins) eine Mischung 4 aus mindestens geronnener
Milch und Molke ergibt. Wie in 1a gezeigt,
wird die drainierte geronnene Milch über Zuführrohre des Zuführsystems 6 weg
geleitet, um jeweils drei Formen 8 zu füllen. In dieser beispielhaften
Ausführungsform
sind die Formen 8 in einer Drainagewanne 10 ausgebildet.
In diesem Beispiel ist die Drainagewanne 10 auf einem Förderband 12 platziert,
mit welchem sie nach Befüllung
der Formen mit der Mischung zu einem Presssystem 14 bewegt
werden kann, um die Mischung in die jeweiligen Formen einzupressen
(siehe 1b). In dieser beispielhaften
Ausführungsform
umfasst das Presssystem 14 drei Kolben, an denen Presskörper 13 befestigt
sind, um die Mischung in jeweilige Formen zu pressen. Durch Pressen
wird in diesem Fall eine Charge von drei jungen Käsen gebildet.
Nach Entnahme der Käse
werden sie vom Förderband 12 zu
einem Nahinfrarotmesssystem 15 befördert, wie in 1c gezeigt.
Durch das Nahinfrarotmesssystem kann jeder junge Käse einer
nicht destruktiven Feuchtigkeitsmessung unterzogen werden, um den Feuchtigkeitsgehalt
des jungen Käses
zu bestimmen. Auf diese Weise kann der Feuchtigkeitsgehalt der Charge
von jungen Käsen
auf relativ genaue Weise bestimmt werden, wonach der Käse einer
nicht gezeigten Laugenbehandlung unterzogen werden kann, indem in
der Regel die Käse
in ein Salzlaugenbad eingetaucht werden. Nach der Laugenbehandlung
der Charge von jungen Käsen
kann die Charge in einem Käselagerhaus zum
weiteren Reifungsprozess gelagert werden.
-
In 2 ist
das Nahinfrarotmesssystem 15 zur Messung des Feuchtigkeitsgehalts
der jungen Käse 2 detaillierter
gezeigt. In diesem Beispiel ist das Nahinfrarotmesssystem 15 mit
einer Nahinfrarotlichtquelle 18 versehen. Die Nahinfrarotlichtquelle 18 kann
einen Nahinfrarotlichtstrahl 20 erzeugen, welcher auf den
Käse 2 gerichtet
wird. Des Weiteren umfasst das Infrarotmesssystem einen Nahinfrarotsensor 22 zur
Messung der Reflexion 24 des Nahinfrarotlichtstrahls 20 am
Käse.
-
Für den Nahinfrarotlichtstrahl 18 des
Nahinfrarotmesssystems 15 kann ein Spektrum verwendet werden,
welches mindestens im Wellenlängenintervall
400–2500
nm definiert ist. Mit solchen infraroten Lichtstrahlen kann eine
Eindringtiefe von ungefähr
4 cm im Käse 2 erhalten
werden. Vom gesamten Eindringbereich in den Käse gehen Reflexionen des auf
den jungen Käse
gerichteten Nahinfrarotlichtstrahls 20 aus, wobei die Reflexionen
mit dem Sensor 22 des Messsystems 15 gemessen
werden können.
Da Reflexionen vom gesamten Eindringbereich gemessen werden, ergibt
sich eine gewisse Mittelung über
diesen Bereich. Dies erhöht
die Zuverlässigkeit
der Messungen für
Verwendungen wie z. B. die Bestimmung des Feuchtigkeitsgehalts im
gesamten Käse.
Der Feuchtigkeitsgehalt im jungen Käse wird bestimmt, indem die
gemessenen Reflexionen mit vorbestimmten Kalibrierungsmodellen verglichen
werden. Die Kalibrierungsmodelle ergeben einen Zusammenhang zwischen
den Reflexionen eines infraroten Lichtstrahls und dem Feuchtigkeitsgehalt
im jungen Käse.
Diese Kalibrierungsmodelle werden experimentell bestimmt, bevor
der Prozess der industriellen Käseherstellung
stattfindet. Für
eine spezifische Wellenlänge
im infraroten Spektrum wird gemessen, was die Reflexionsintensität eines
mit einer bestimmten Intensität
einfallenden Lichtstrahls in Abhängigkeit
von der Zusammensetzung des jungen Käses im Eindringbereich des
infraroten Lichtstrahls ist. Des Weiteren wird in diesen Experimenten
der Zusammenhang zwischen der Zusammensetzung des Käses im Eindringbereich
und der Zusammensetzung des gesamten Käses bestimmt. Diese letzte
Beziehung ist wichtig, da in diesem Stadium der junge Käse stark
inhomogen und relativ fließend
ist.
-
Wie
in 2 diagrammatisch gezeigt ist, kann die Zuverlässigkeit
der Feuchtigkeitsbestimmung (verglichen mit einer Messsituation
mit einem Infrarotlichtstrahl lediglich an einer Stelle) erhöht werden,
indem Nahinfrarotreflexionsmessungen an mehreren Stellen durchgeführt werden,
z. B. indem mehrere Infrarotlichtstrahlen 20 bevorzugt
gleichzeitig auf den jungen Käse 2 gerichtet
werden und die zugehörigen
Reflexionen 24 gemessen werden. Auf diese Weise werden
Messungen an unterschiedlichen Stellen im Käse durchgeführt, so dass Variationen in
der Zusammensetzung gemittelt werden können. Eine weitere Mittelung
kann erhalten werden, indem das Förderband 12 während der
Messungen mit einer fixierten, reproduzierbaren Geschwindigkeit
bewegt wird. Es wird bemerkt, dass die jeweiligen Lichtstrahlen 20.i (i
= 1, 2, 3) unterschiedlichen Frequenzen im infraroten Spektrum besitzen
können,
um ein fortgeschrittenes Messsystem zu erhalten. Es ist z. B. möglich, dem
Lichtstrahl 20.1 eine Wellenlänge von 1940 nm in Entsprechung
mit einer Erregungsfrequenz des O-H-Kombinationsbands zu verleihen und dem
Lichtstrahl 20.2 eine Wellenlänge von 1450 nm (in Übereinstimmung
mit einer ersten harmonischen Oberschwingung des O-H-Kombinationsbands)
zu geben und schließlich
dem dritten Lichtstrahl 20.3 eine Wellenlänge von
980 nm (entsprechend einer zweiten harmonischen Oberschwingung des
O-H-Kombinationsbands) zu geben. Danach ist es möglich, die jeweiligen Infrarotsensoren 22.i (i
= 1, 2, 3) mit jeweiligen Filtern zu versehen, so dass jeder der
Sensoren nur in einem begrenzten und z. B. verschiedenen Frequenzband
empfindlich ist. Auf diese Weise können Paare von Lichtquellen 18.i und
zugehörigen
Sensoren 22.i (i = 1, 2, 3) gebildet werden.
-
Statt
den oben besprochenen spezifischen Wellenlängen der jeweiligen Lichtstrahlen 20.i ist
es auch möglich
andere Wellenlängen
für die
Feuchtigkeitsmessung zu wählen.
Der Ausgangspunkt bei dieser wird jener sein, das zur Bestimmung
des Feuchtigkeitsgehalts von neu geformten Käsen die Wechselwirkung von Wasser
und Protein (Wasserbindung) und der prozentuelle Fettgehalt wichtig
sind. In diesem Sinne ist es vielleicht richtiger von Wasserkapazität zu sprechen
anstatt von Feuchtigkeitsgehalt. In diesem Zusammenhang kann bemerkt
werden, dass die Wasserkapazität
von Käsen
mit einem hohen Feuchtigkeitsgehalt auf einer anderen physikalischen/chemischen
Beziehung basiert als die Wasserkapazität von Käsen mit einem durchschnittlichen
Feuchtigkeitsgehalt.
-
Wie
diagrammatisch in 3 gezeigt ist, ist das infrarote
Messsystem 15 der erfindungsgemäßen Vorrichtung 25 mit
einem Computersystem 26 verbunden. Das Computersystem 26 ist
angeordnet, um auf Grundlage der nicht-destruktiven Feuchtigkeitsmessungen,
die mit dem Infrarotmesssystem 15 durchgeführt wurden, gemäß einem
Vorhersagemodell eine Vorhersage des Feuchtigkeitsgehalts der jungen
Käse 2 nach
einem Zeitraum von mindestens einer Anzahl von Tagen nach Beginn
der Herstellung des jungen Käses 2 zu
treffen. Zu diesem Zweck umfasst das Computersystem 26 eine
Datenbank, welche bevor die industrielle Herstellung der Käse stattfindet,
mit Informationen versorgt werden kann, wie z. B. den genannte Kalibrierungsmodellen, und
mit dem Vorhersagemodell mit vorbestimmten Parametern. Das Vorhersagemodell
ist eine Funktion einer Anzahl von Parametern, wie z. B. der Zusammensetzung
des Käses,
des Zeitraums, über
den die Vorhersage gemacht wird, der Umgebungsbedingungen, wie z.
B. der Temperatur und des Feuchtigkeitsgehalts. Des Weiteren kann
das Vorhersagemodell Parameter mit Informationen über die
herzustellende Käseart,
mit spezifischen Charakteristiken der Herstellungsanlage für die spezifische
Käseart
und mit Daten in Bezug auf die Jahreszeit umfassen, um jahreszeitliche
Einflüsse
zu verarbeiten. Das Vorhersagemodell ist unter anderem von der Käseart und
dem Ort der Herstellung abhängig
und muss daher auf empirischen Zahlen aus Käsemanagementsystemen basieren.
Das Vorhersagemodell kann ein Multiregressionsmodell sein.
-
Das
Computersystem 26 kann die Vorhersage mit einem vorbestimmten
Bezugswert vergleichen. Der vorbestimmte Bezugswert kann z. B. Richtwerten
entsprechen, die von behördlichen
Kontrollorganen, wie z. B. dem niederländischen COKZ, für den Feuchtigkeitsgehalt
von 14 Tage alten Käsen
ausgegeben werden. Wenn die Vorhersage vom Bezugswert abweicht,
dann ist es möglich,
den Prozess der Käseherstellung
zu ändern,
so dass der Feuchtigkeitsgehalt der noch herzustellenden Käse angepasst
werden kann. Da der Feuchtigkeitsgehalt mit dem Infrarotmesssystem 15 auf
zuverlässige
Weise bestimmt werden kann, ist es möglich, mit dem Computersystem 26 genaue
Vorhersagen zu erzeugen. Es ist somit auch möglich, den Feuchtigkeitsgehalt
der noch herzustellenden Käse
zu steuern. Die Vorhersage gemäß der Erfindung
kann von einem Computersystem 26 in einem frühen Stadium
generiert werden, indem Messungen an Käsen durchgeführt werden, bevor
die Käse
einer Laugenbehandlung unterzogen werden. Die erfindungsgemäße Vorrichtung
besitzt somit eine kurze Rückmeldedauer,
so dass verhindert wird, dass große Mengen an Käse mit abweichendem
Feuchtigkeitsgehalt hergestellt werden, bereits bevor ein Eingriff
in den Herstellungsprozess gemacht werden kann.
-
In
einigen Prozessen der Käseherstellung
wird der junge Käse
bereits nach wenigen Stunden einer Laugenbehandlung unterzogen.
Dies bedeutet, dass auf Grundlage der Feuchtigkeitsmessung kurz
vor der Laugenbehandlung vom Computersystem 26 eine Rückkopplung
(Rückmeldung)
zum Käseherstellungsprozess
realisiert werden kann, und zwar bereits nach wenigen Stunden auf
der Grundlage der vom Infrarotmesssystem 15 durchgeführten Feuchtigkeitsmessungen.
-
Insbesondere
ist es möglich,
dass eine erste Charge von jungen Käsen hergestellt wird, während die Vorhersage
für einen
jungen Käsen
der ersten Charge mit dem Bezugswert verglichen wird, wonach eine
zweite Charge von jungen Käsen
hergestellt wird, während,
wenn die genannte Vorhersage eine Abweichung in Bezug auf den genannten
Bezugswert besitzt, die größer als
eine vorbestimmte Toleranz ist, die Herstellung der jungen Käse der zweiten
Charge auf Grundlage der Vorhersage und des Bezugswerts angepasst
wird. Bevorzugt ist das Computersystem 26 mit dem Zuführsystem 6 und/oder
dem Presssystem 14 verbunden. Auf diese Weise kann eine
Rückkopplung
in den Prozess der Käseherstellung über das
Computersystem 26 realisiert werden, während das Computersystem das
Presssystem 14 und/oder das Zuführsystem 6 so steuert, dass
der Feuchtigkeitsgehalt des Käses
geregelt wird. Dies kann z. B. bedeuten, dass wenn die genannte
Vorhersage größer als
der Bezugswert ist, während
dem Pressen eine zusätzliche
Menge an Molke aus der geronnen Milch 4 der zweiten Charge
herausgepresst wird, so dass der Feuchtigkeitsgehalt kurz vor der
Laugenbehandlung der jungen Käse 2 der
zweiten Charge in Bezug auf den Feuchtigkeitsgehalt kurz vor der
Laugenbehandlung der jungen Käse
der ersten Charge verringert wird.
-
An
dieser Stelle wird bemerkt, dass andere Rückkopplungen zwischen den gemessenen
Feuchtigkeitsgehalt und den relevanten Herstellungsparametern möglich sind,
z. B. durch Anpassung während
der Herstellung der geronnen Milch.
-
Das
Messsystem 15 ist so gestaltet, dass eine Feuchtigkeitsmessung
im bestrahlten jungen Käse 2 innerhalb
von nur wenigen Sekunden oder weniger durchgeführt wird. Diese Geschwindigkeit
macht es möglich,
prinzipiell alle Käse
der Charge einer solchen Messung zu unterziehen. Wie diagrammatisch
in 3 gezeigt ist, werden die jungen Käse in den
Formen 4 vom Förderband 12 unter
das Nahinfrarotmesssystem befördert.
Das Band 12 kann eine gewisse Zeit angehalten werden, um
die Messung durchzuführen,
jedoch ist es auch möglich,
das Band mit einer eingestellten Geschwindigkeit weiterlaufen zu
lassen, während
die Messung mit Hilfe des Messsystems 15 durchgeführt wird.
Die Messdaten werden an das Computersystem 26 zur weiteren
Verarbeitung und Speicherung in der Datenbank des Computersystems 26 weitergeleitet.
-
Während der
industriellen Herstellung der Käse
können
Messdaten (die z. B. vom COKZ kommen) des 14 Tage alten (oder zumindest
einige Tage alten) Käses
in das Computersystem 26 eingegeben werden. Diese Messdaten
können
vom Computersystem 26 mit den erzeugten Vorhersagen verglichen
werden. Auf Grundlage dieses Vergleichs kann das Computersystem
beispielsweise Anpassungen im gehandhabten Vorhersagemodell oder
den Parametern in diesem Vorhersagemodell vornehmen. Auf diese Weise
können
sich ändernde
jahreszeitliche Einflüsse
und/oder Änderungen
in der Herstellungsanlage automatisch in das Vorhersagemodell eingearbeitet
werden, so dass die nächsten
Vorhersagen genauer durchgeführt
werden können.
Es ist weiter möglich,
währen
der industriellen Herstellung der Käse neue Bezugswerte in das
Computersystem 26 einzugeben, wobei die Bezugswerte wahlweise
wesentlich geringer als die gesetzlich bindenden Richtwerte oder
die herkömmlichen
Richtwerte für
quantitativ gute Käse
sein können.
Diese Option kann wichtig sein, wenn unerwartet relativ große Abweichungen
zwischen den vom Computersystem 26 ausgegebenen Vorhersagen
und den destruktiv gemessenen Feuchtigkeitswerten auftreten. Denn
es ist in diesem Fall gemäß dieser Option
möglich,
aus Sicherheitsgründen
etwas weiter von den Richtwerten entfernt zu bleiben, so dass nicht erlaubte Überschreitungen
vermieden werden. Des Weiteren kann die Option wichtig sein, wenn
beispielsweise aufgrund eines technischen Fehlers starke Fluktuationen
im Feuchtigkeitsgehalt in einzelnen Käsen einer Charge auftreten.
-
Aus
dem vorangehenden wird offensichtlich sein, dass mit dem Verfahren
und der Vorrichtung gemäß der Erfindung
in einem frühen
Stadium eine genaue Feuchtigkeitsbestimmung der jungen Käse stattfinden kann,
welche darüber
hinaus auf schnelle, berührungslose
und hygienische Weise durchgeführt
werden kann. Bevorzugt wird eine Reflexionsmessung verwendet, jedoch
wird in diesem Zusammenhang bemerkt, dass es auch möglich ist,
Transmissionsmessungen für
die Bestimmung der Feuchtigkeit durchzuführen. Dies ist z. B. mit Käsen einer
Dicke von bis zu 4 cm möglich.
-
Die
Erfindung wird nun im größeren Detail
mit Bezug auf die folgenden, nicht einschränkenden Beispiele erläutert.
-
Beispiel 1
-
In
einer Testfabrik wurden Goudakäse
in kleinem Ausmaß gemäß einem
herkömmlichen
Verfahren mit Hilfe einer Drainagewanne 10 herstellt. Indem
Herstellungsparameter, wie z. B. die Drainagezeit und der Pressdruck
gesteuert wurden, wurden Käse
mit einer gewissen Schwankung im Feuchtigkeitsgehalt (±5%) hergestellt.
-
Die
geronnene Milch in der Drainagewanne 10 wurde in sechs
gleiche in Gefäßen gebildete
Blöcke unterteilt
und in quadratische Käse
von ungefähr
7,5 kg gepresst. Vor dem Pressen wurde eine „Käsemarkierung" auf der oberen Seite
(= Markierungsseite) des Käses
platziert (nicht in der Mitte und nicht an den Ecken, sondern zur
Kante hin). Ungefähr 3 Minuten
nachdem der Käse
aus dem Gefäß entfernt
wurde und mit der nicht markierten Seite nach oben auf das Förderband 12 gelegt
wurde, wurden Reflexionsmessungen an den Käsen mit einem Messsystem 15 durchgeführt, welches
in diesem Beispiel ein NIR-Spektrometer umfasste.
-
Die
Bewegung der Käse
(aus dem Gefäß zum Spektrometer
und zum Saltzlaugenbad/zur Referenzmessung) wurde durchgeführt, während sie
auf dem Förderband 12 lagen.
Insbesondere wurden die Tests mit einem Zeiss Corona 45 NIR-Spektrometer
durchgeführt.
Dieses Spektrometer wurde über
oder neben das Förderband 12 gestellt.
-
Für jeden
Käse wurden
die Reflexionsmessungen auf gleichmäßige Weise auf der nicht markierten Seite
und an neuen vorbestimmten Positionen durchgeführt. In 4 ist ein
Käse 2 diagrammatisch
in Draufsicht gezeigt. 4 zeigt einen rechteckigen Käse 2, auf
dem neun vorbestimmte Positionen 28.1 bis 28.9 für die Reflexionsmessungen
diagrammatisch gezeigt sind.
-
Insgesamt
wurden 396 Käse
mit dem NIR-Spektrometer gemessen und von 198 Käsen wurde der Feuchtigkeitsgehalt
des frisch gepressten Käses
direkt mit den (destruktiven) Referenzfeuchtigkeitsmessungen ermittelt
(siehe auch die folgende Beschreibung) und von 198 Käsen wurde
der Feuchtigkeitsgehalt nach der Laugenbehandlung bei einem Alter
von 14 Tagen mit einer (destruktiven) Feuchtigkeitsmessung ermittelt. Diese
Messwerte sind in 5 und 6 dargestellt. 5 zeigt
ein Histogramm, in dem die auf Grundlage der Referenzmessungen vor
der Laugenbehandlung bestimmten Feuchtigkeitsgehalte der 198 Käse verarbeitet
sind. In dem Histogramm der 5 ist der
relative Feuchtigkeitsgehalt der Käse entlang einer horizontalen Achse
in Prozent (30) aufgetragen und die Anzahl der Käse (32)
mit einem vorbestimmten Feuchtigkeitsgehalt ist entlang einer vertikalen
Achse aufgetragen. Das Histogramm in 6 zeigt
den Feuchtigkeitsgehalt der anderen 198 Käse, der nach 14 Tagen auf Grundlage
der Feuchtigkeitsmessungen bestimmt wurde. Entlang einer horizontalen
Achse ist der relative Feuchtigkeitsgehalt in Prozent (34)
aufgetragen und entlang einer vertikalen Achse ist die Anzahl der
Käse mit
einem bestimmten Feuchtigkeitsgehalt (36) aufgetragen.
-
Im
Folgenden wird ein mögliches
Messverfahren mit dem Messsystem 15 gemäß 7 detaillierter erläutert. Das
Messsystem 15 gemäß 7 ist
mit einer Verarbeitungseinheit 38 verbunden, um den Messvorgang
zu automatisieren. Das Messsystem ist mit einem Computer 42 über eine
Schnittstelle 40 verbunden. Der Computer 42 ist
mit einer Datenbank unter anderem zur Speicherung der Messungen
versehen. Die Schnittstelle 40 ist über eine Verbindung 44 mit
einer (elektrischen) Zuführleitung
verbunden und kann wahlweise auch mit einem externen Netzwerk verbunden
werden. Die Schnittstelle ist auch über eine Verbindung 46 mit
dem Computer 42 und über
eine Verbindung 48 mit dem Messsystem 15 verbunden.
Daneben ist die Schnittstelle direkt oder indirekt mit dem Förderband 12 über eine
Verbindung 50.1, 50.2 verbunden, mit denen die
Geschwindigkeit des Bands 12 gesteuert werden kann. Der
Computer 42 ist mit einem Endgerät und einer Anzeige versehen. Über das
Endgerät
können
Steuerungsbefehle von einem Benutzer eingegeben werden (z. B. um
die Durchführung
der Messungen durch das Messsystem zu starten und um das Förderband
zu starten).
-
Pro
Käse werden
neun Messungen durchgeführt.
Damit nicht neun Dateinamen eingegeben werden müssen, werden diese neun Messungen
in einer sog. kinetischen Abfrage durchgeführt. Die Messungen werden in
einem festen Rhythmus für
eine bestimmte Zeit durchgeführt.
-
Bevorzugt
wird der Käse
gemäß demselben
Rhythmus über
das Förderband 12 bewegt.
Direkt nach Vollendung der Messung kann der Käse zum nächsten Messort bewegt werden.
Wenn die Messreihe vollendet ist, kann das Programm nach einem Dateinamen
fragen, unter dem die Messdaten in der Datenbank zu speichern sind.
-
Wenn
notwendig kann das Messsystem 15 für jede Messsession mit Hilfe
von Kalibrierungsoberflächen
(wie z. B. weißen
und schwarzen Kalibrierungsoberflächen) kalibriert werden. Die
Kalibrierungsoberflächen
können
an einen Messort gebracht werden, worauf eine Kalibrierungsreflexionsmessung
mit dem Messsystem durchgeführt
werden kann.
-
Für das Messsystem 15 können die
folgenden Einstellungen gemacht werden. Eine Messung kann aus 40 Teilmessungen
aufgebaut sein, die jeweils eine Dauer (Integrationszeit) von 24
ms besitzen. Die eingesetzten Wellenlängen können im Intervall von 944,96
bis 1698,64 nm liegen.
-
Das
Messsystem 15 ist so angeordnet, dass der Abstand zwischen
den infraroten Lichtquellen und den Käsen einstellbar ist. Pro Käse wird
der Abstand einmal auf 15–20
mm eingestellt, abhängig davon
wie hohl der Käse
ist. Das Zeiss Corona 45 Spektrometer wurde auf einem Ständer höhenverstellbar
gemacht, und die Käse
werden bevorzugt unter einem Abstand von 18 mm gemessen.
-
Für einen
Teil der Käse
wurde direkt nach der berührungslosen
nicht destruktiven Messung der Feuchtigkeitsgehalt mit der (destruktiven)
Feuchtigkeitsmessung bestimmt (siehe oben).
-
Der
Feuchtigkeitsgehalt des gepressten Käses wurde vor der Laugenbehandlung
mit dem destruktiven Untersuchungsverfahren bestimmt, welches international
standisiert ist (IDF 4A). Direkt nach der nicht destruktive Reflexionsmessung,
welche gewöhnlich
höchstens
10 Sekunden dauert, wird der Käse
getestet, getrocknet und gewogen. Der frisch gepresste Käse wird
als ganzer gewogen und dann in vier Viertel geschnitten. Ein Viertel
wird in einen verschließbaren
Eimer gelegt, gewogen und für
mindestens 40 Stunden bei 7°C gelagert,
die anderen Viertel werden aus der Wanne entfernt und die abgeschieden
Feuchtigkeit des gesamten Käses
wird gewogen. Nach mindestens 40 Stunden wird das Käseviertel
gemahlen und im gemahlenen Käse wird
der Feuchtigkeitsgehalt in Konformität mit dem Standardverfahren
(IDF 4A) bestimmt. Die abgeschiedene Feuchtigkeit (abgegossene Molke)
wird quantifiziert. Aus den Messdaten wird der durchschnittliche
Feuchtigkeitsgehalt des gesamten Käses berechnet. Der Feuchtigkeitsgehalt
des gesamten Käses
(„Feuchtigkeitskäse") wird berechnet,
indem der Feuchtigkeitsgehalt in dem Viertel berechnet und somit
der Feuchtigkeitsgehalt im gesamten Käse berechnet wird:
- (1Annahme: Trockenmasse in der Molke = 5%)
wobei:
- Feuchtigkeit geriebener Käse
= der Feuchtigkeitsgehalt, der im geriebnen Käse gemäß der IDF 4A bestimmt wurde
(in %)
- Sektor = das Gewicht des Käseviertels,
das in den verschließbaren
Eimer gelegt wurde (in Gramm)
- Ausgussmolke-Eimer = das Gewicht der Ausgussmolke im Eimer nach
Entfernen des Käseviertels
nach mindestens 40 Stunden (in Gramm)
- Feuchtigkeits-Sektor = der Feuchtigkeitsgehalt im Sektor berechnet
gemäß der obigen
Formel (in %)
- Käse
= das Gewicht des ganzen Käses,
wie der Herstellungsanlage entnommen (in Gramm)
- Ausgussmolke-Wanne = das Gewicht der Ausgussmolke in der Wanne,
abgeschieden während
des Schneidens der vier Viertel
- Feuchtigkeits-Käse
= der Feuchtigkeitsgehalt im ganzen Käse, berechnet gemäß der obigen
Formel (%)
- 0,95 = Korrekturfaktor für
die Feuchtigkeit in der Ausgussmolke, bestimmt nach der Prüfung
-
Ein
weitere Teil, der mit dem berührungslosen
nicht-destruktiven
NIR-Verfahren gemessenen Käse wird
einer Laugenbehandlung unterzogen und direkt danach gemäß dem normalen
Verfahren gelagert, wonach bei einem Alter von 14 Tagen gemäß der IDF
50C eine Probe entnommen wird, in der der Feuchtigkeitsgehalt mit
Hilfe des Standardverfahrens IDF 4A bestimmt wird.
-
Mit
Hilfe von multivariablen Rechentechniken werden Modelle erstellt,
mit denen unbekannte Proben in-line, nicht-destruktiv und berührungslos gemessen werden können und
mit welchen der Feuchtigkeitsgehalt des frisch gepressten Käses und
des Käses
bei einem Alter von 14 Tagen vorhergesagt werden kann.
-
Die
Messdaten des Corona 45 werden mit Hilfe der Software GRAMS/32
Al Version 4.0 (mögliche
Lieferanten sind Thermo Galatic, 395 Main Street, Salem, NH 03079
USA) in Datensätze
(Trainingssätze)
umgewandelt und vorverarbeitet (Normalisierung und Konversion der
Spektren in abgeleitete Spektren). Mit Hilfe der Software Galactic
PLSplus/IQ (mögliche
Lieferanten sind: Thermo Galatic, 395 Main Street, Salem, NH 03079 USA)
werden multivariable Berechnungen durchgeführt. Mit Hilfe der PLS werden
die Datensätze
(n = 198) des Durchschnitts aller neun Messungen pro Käse durchgerechnet.
Vor den Berechnungen werden die Spektren durch Subtrahieren des
Durchschnittsspektrums des gesamten Datensatzes von allen Spektren
normalisiert (Mean Center (MC)). Die Berechnung wird mit den Rohspektren
(MC) und mit Hilfe der zweiten abgeleiteten Spektren mit einer unterschiedlichen
Intervallgröße (MC +
2D 1, 2, 5, 10 und 20) durchgeführt.
Das Intervall ist die Anzahl der Datenpunkte, über die die Ableitung berechnet
wird (2D2 bedeutet, dass die Ableitung über zwei Messpunkte berechnet
wird, was bei dem Corona 2 × 6
nm = 12 nm bedeutet). Die Auswahl der Datenvorverarbeitung und die
Anzahl der Faktoren basiert auf der Abnahme des Standardfehlers
der Kreuzvalidierung (SECV, Standard Error of Cross Validation)
in Beziehung zum F-Verhältnis (ein
Hinweis der relativen Bedeutung eines hinzugefügten Faktors) und die visuelle
Interpretierung des Beitrags der einzelnen Vektoren zu den wiederhergestellten Spektren
und der Faktorgewichte dieser Vektoren. Als Validierung wird das sog. „Lass jeweils
nur eine Probe weg"-Verfahren verwendet.
Für alle
Proben werden Vorhersagen getroffen, ohne Teil des Kalibrierungssatzes
zu bilden (pro präsentierter
SECV werden daher 198-1 Berechnungen durchgeführt).
-
Für die Feuchtigkeitsbestimmung
wurde für
den durchschnittlichen Datensatz 1–9 ein best fit direkt mit dem
zweiten abgeleiteten Verfahren sowie einem Intervall von 5 (es befinden
sich jedes Mal 5 Messpunkte in einer Mittelung = ungefähr 30 nm)
mit einer SECV von 1,32% bei 4 Faktoren erhalten. Für die Feuchtigkeitsbestimmung
nach 14 Tagen wurde für
den Durchschnittsdatensatz von 1–9 ein SECV von 1,24% berechnet, ebenfalls
mit Hilfe des zweiten abgeleiteten Verfahrens (Intervall 5, 4 Faktoren).
-
Beispiel 2
-
Mit
Hilfe einer Messanordnung mit einem darin enthaltenen NIR-Spektrometer
wurden in einer Käseherstellungsfirma
der Feuchtigkeitsgehalt mit einem kontaktlosen, nicht destruktiven
Verfahren gemessen. Die Käse
wurden in-line im Herstellungsvorgang gemessen, nachdem der Käse geformt
wurde und aus dem Gefäß entnommen
wurde und bevor der Käse
in das Salzlaugenbad gelegt wurde. Die Käse rollen entlang eines Förderbands
mit der Markierungsseite nach unten. Bei einem Messpunkt liegt der
Käse z.
B. 8 Sekunden lang still. In diesem Zeitraum und an dieser Position
im Verfahren findet die Messung mit Hilfe des NIR-Spektrometers statt.
Als Alternative kann eine Messung an einem sich bewegendem Käse durchgeführt werden.
Während
der Messung kann das Förderband
eine relativ geringe Geschwindigkeit aufweisen (< 10 cm/Sek.).
-
Die
berührungslose
nicht-destruktive Messung wird während
der Herstellung unterschiedlicher Käse mit unterschiedlichem Feuchtigkeitsgehalt
(von 30+ bis 48+)
mit einem Gewicht von ungefähr
16,5 kg und einer rechteckigen Form durchgeführt.
-
Um
ein Kalibrierungsmodell zu entwickeln, wurden 388 Käse mit dem
NIR-Spektrometer gemessen. Von diesen Käsen wurden 110 direkt danach
aus dem Verfahren entnommen und mit Hilfe des destruktiven Messverfahrens
auf ihren Feuchtigkeitsgehalt geprüft. Die anderen Käse fuhren
im Herstellungsvorgang fort (Laugenbehandlung, Lagerung), wonach
von 278 Käsen
der Feuchtigkeitsgehalt bei einem Alter von 14 Tagen bestimmt wurde.
Tabelle 1 gibt eine Übersicht
der Käsearten,
für welche
Modelle bestimmt wurden. Tabelle 1 – Käsearten und -anzahlen zum Aufstellen
des Kalibrierungsmodells für
den Feuchtigkeitsgehalt in frisch gepresstem Käse
Art | Relative
Feuchtigkeit in % | Relative
Streuung % | Anzahl |
Foil
48+ | 43,08–44,49 | 1,41 | 20 |
Nature
48+ | 45,29–47,67 | 2,38 | 20 |
Foil
Msd1 45+ | 42,14–44,72 | 2,58 | 20 |
Nature
40+ | 48,31–51,51 | 3,20 | 20 |
Foil
40+ | 46,45–49,05 | 2,60 | 20 |
Foil
48+ LS2 | 42,01–42,78 | 0,77 | 10 |
- 1 Msd: Maasdammer
- 2 LS: Niedriger Salzgehalt (low salt)
-
Die
folgenden Parametervariablen für
die Kalibrierungsmodelle wurden hiermit gefunden (basierend auf
129 Käsen):
| Modell „neu" | Modell „wie in
Beispiel 1 entwickelt" |
R2 | 0,91 | 0,81 |
SECV | 0,82 | 1,07 |
N | 129 | 108 |
Daten | Mittlere
Zentrierung (Mean Centering) | Mittlere
Zentrierung (Mean Centering) |
Vorbehandlung | Zweites
abgeleitetes Intervall 10 | Zweites
abgeleitetes Intervall 10 |
Anzahl
der PLS-Faktoren | 4 | 2 |
-
Dies
ist das Ergebnis, das mit den Käsen
der oben genannten Arttabelle und den gegebenen Softwareeinstellung,
Datenvorverarbeitungen und der PLS erhalten wurde. Das Modell „neu" zeigt das verbesserte und
auf diese Weise für
den jeweiligen Herstellungsort angepasste Modell im Vergleich mit
der Verwendung des in Beispiel 1 entwickelten Vorhersagemodells.
-
Das
Kalibrierungsmodell zur Vorhersage des Feuchtigkeitsgehalts von
frisch gepresstem Käse
wird mit einem Validierungssatz von 59 Käsen validiert. Tabelle 2 – Käsearten und -anzahlen für die Validierung
des neu berechneten Kalibierungsmodells
Art | Relative
Feuchtigkeit in % | Relative
Streuung % | Anzahl |
Foil
48+ | 43,33–46,00 | 2,67 | 20 |
Nature
48+ | 47,17–48,53 | 1,36 | 10 |
Foil
Msd 45+ | 44,46–45,49 | 1,03 | 10 |
Nature
40+ | 50,30–52,15 | 1,85 | 10 |
Foil
40+ | 47,49–48,34 | 0,85 | 9 |
-
Die
obige Tabelle ergibt Daten (Eigenschaften) über die für den Validationssatz verwendeten
Käse. Die statistischen
Ergebnisse nach Verarbeitung mit der Software sind unten aufgeführt.
-
Für diesen
Validierungssatz von 59 Käsen
wurden die folgenden statistischen Ergebnisse erhalten:
R2 | 0,86 |
SEP | 0,94 |
Verzerrung
(Durchschnittliche Differenz) | 0,27 |
Steigung
(Richtung) | 0,856 |
Schnittpunkt
(Kreuzungspunkt) | 0,495 |
-
Schließlich wird
bemerkt, dass die Erfindung nicht auf die besprochenen Ausführungsformen
beschränkt
ist. Es ist demnach auch möglich,
andere Anzahlen (infraroter) Lichtquellen und/oder Sensoren zu verwenden,
während
die Anzahl der Sensoren nicht der Anzahl der Lichtquellen gleich
sein muss. Es gilt weiter, dass eine Lichtquelle sowohl monochromatisch
als auch nicht-monochromatisch sein kann und dass die Sensoren dementsprechend
mit Filtern versehen sein können.
Filter können
ebenfalls verwendet werden, um den Einfluss von Umgebungslicht zu
begrenzen. Diese und andere Aspekte werden als für den Fachmann offensichtliche
Abwandlungen der besprochenen Ausführungsformen angesehen.