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Die
vorliegende Erfindung betrifft neue Lupinenproteine, ein Verfahren
zu ihrer Herstellung und Zusammensetzungen, die feinteilige fettlösliche Wirkstoffe
und/oder Farbstoffe in einer auf den neuen Lupinenproteinen basierenden
Matrix enthalten, sowie ein Verfahren zur Herstellung dieser Zusammensetzungen.
Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin die Verwendung der
neuen Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung zum Färben und/oder
Anreichern oder Supplementieren von Nahrungsmitteln, Getränken, Tierfuttermitteln,
Kosmetika oder Medikamenten. Insbesondere betrifft die vorliegende
Erfindung neue Zusammensetzungen, die ein enzymatisch und/oder physikalisch
behandeltes Lupinenprotein und einen fettlöslichen Wirkstoff oder Farbstoff
enthalten, ein Verfahren zur Herstellung dieser Zusammensetzungen
und die Verwendung dieser Zusammensetzungen als Zusatzstoffe für das Färben und/oder
Anreichern oder Supplementieren von Nahrungsmitteln, Getränken, Tierfuttermitteln,
Kosmetika oder Medikamenten; sowie Nahrungsmittel, Getränke, Tierfuttermittel,
Kosmetika oder Medikamente, die solche Zusammensetzungen enthalten.
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Die
WO 99/51106 betrifft ein
modifiziertes Lupinenprotein mit Emulgatoreigenschaften.
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In
einem Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur
Herstellung eines modifizierten Lupinenproteins, bei dem man ein
Lupinenprotein nativen Ursprungs enzymatisch hydrolysiert. Insbesondere
betrifft die Erfindung ein Verfahren, bei dem man eine wäßrige Lösung oder
Suspension von Lupinenproteinen nativen Ursprungs mit einem Trockenmassegehalt
von 0,1 bis 20% auf pH 3 bis 9 bringt, mit 0,01 bis 10 Gew.-% in
bezug auf das Trockengewicht des Lupinenproteins mit einer Protease
versetzt, die Proteinlösung oder
-suspension bei einer Temperatur von 5 bis 70°C so lange inkubiert, bis man
zu einem Hydrolysegrad von 1 bis 30% gelangt, die Protease inaktiviert
und das Hydrolysat in eine feste Form überführt. Falls erforderlich, kann
das Proteinhydrolysat dann nach geläufigen Verfahren wie Zentrifugation
und/oder Ultrafiltration physikalisch fraktioniert werden.
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Der
Begriff "fettlöslicher
Wirkstoff" umfaßt im vorliegenden
Zusammenhang ein fettlösliches
Vitamine oder funktionell verwandte Verbindungen, die für die Anreicherung
oder Supplementierung von Nahrungsmitteln, Getränken, Tierfuttermitteln, Kosmetika
oder Medikamenten verwendet werden können. Beispiele für solche
fettlöslichen
Vitamine oder die Vitamine der Gruppen A, D, E oder K oder deren
Derivate wie deren Acetate oder deren längerkettige Fettsäureester.
Beispiele für
funktionell verwandte Verbindungen sind z. B. mehrfach ungesättigte Fettsäuren (PUFAs)
oder deren Derivate, Triglyceride, die reich an mehrfach ungesättigten
Fettsäuren
wie Eicosapentaensäure
(EPA), Docosahexaensäure
(DHA) oder γ-Linolensäure (GLA)
sind, oder Coenzym Q 10 (CoQ 10). Ebenfalls beinhaltet sind fettlösliche Sonnenschutzfilter
wie UV-A- und UV-B-Filter, die in Sonnenschutz- und Kosmetikpräparaten eingesetzt werden.
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Der
Begriff "Farbstoff" umfaßt im vorliegenden
Zusammenhang ein Carotin oder eine strukturmäßig verwandte Polyenverbindung,
die als Farbstoff für
Nahrungsmittel, Getränke,
Tierfutter, Kosmetika oder Medikamente eingesetzt werden kann. Beispiele
für solche
Carotinoide sind α-
oder β-Carotin,
8'-apo-β-Carotenal, 8'-apo-β-Carotinsäureester
wie der Ethylester, Canthaxanthin, Astaxanthin, Lycopen, Lutein,
Zeaxanthin oder Crocetin, α-
oder β-Zeacarotin
oder Mischungen davon. Das bevorzugte Carotinoid ist β-Carotin.
Es ist klar, daß die
oben angeführten
Substanzen der Kategorie "fettlöslicher
Wirkstoff" und "Farbstoff" in den neuen erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
auch als Mischungen eingesetzt werden können.
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Der
Begriff "Lupinenprotein
nativen Ursprungs" bezieht
sich auf Proteine, die aus Samen (darunter auch bearbeiteten oder
verarbeiteten Samen) von einer beliebigen Varietät der Lupinenpflanze (z. B.
L. albus, L. angustifolius oder Varietäten davon) oder aus Vollmehl
oder entfetteten Produkten wie Schnitzeln oder weißen Flocken
isoliert werden können.
Lupinenproteinkonzentrate und thermisch oder chemisch vorbehandelte Lupinenprodukte
können
ebenfalls für
die Zwecke der Erfindung eingesetzt werden.
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Der
Begriff "entfettetes
Produkt" bedeutet,
daß die
Lupinenproteine vor ihrer Behandlung gemäß den erfindungsgemäßen Verfahren
entfettet worden sind. Die Entfettung kann z. B. nach den in
WO 99/17619 und
WO 00/ 54608 beschriebenen
Verfahren erfolgen. Diese Schriften beschreiben die mechanische
Behandlung von Lupinensamen zur Gewinnung von plättchenförmigen Flocken, wobei die Flocken
indirekt ohne Wasser erhitzt werden, und die anschließende Extraktion
von Lipiden mit einem Lösungsmittel,
vorzugsweise ausgewählt
aus der Reihe Pentan, Hexan, Heptan und überkritisches CO
2.
Es kann eine Entfettung stattfinden, zum Beispiel mit polaren Lösungsmitteln
oder anderen nichtpolaren Lösungsmitteln,
z. B. aliphatischen C
1-C
6-Mono-
und -Polyalkoholen, aromatischen C
5-C
12-Mono- und -Polyalkoholen, aliphatischen
geradkettigen, verzweigten oder cyclischen C
1-C
12-Alkanen, Ethylmethylketon, Aceton, Essigsäure-C
1-C
6-alkylester,
C
1-C
4-Alkylcitrat,
Dichlormethan, C
2-C
6-Dialkylether
und überkritischem
Kohlendioxid. Besonders bevorzugt unter den aliphatischen Mono-
und Dialkoholen und Alkanen sind Methanol, Ethanol, Butan-1-ol,
Butan-2-ol, Propan-1-ol, Propan-2-ol, n-Propanol, 1,2-Propylenglykol,
Propan, Butan, Pentan, Hexan, n-Octan, iso-Octan, Cyclohexan.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung stammen die modifizierten Lupinenproteine von Lösungen oder
Suspension von nativem Lupinenprotein, die einen Trockenmassegehalt
von ungefähr
5–15 Gew.-%
aufweisen. Die Lösung
oder Suspension wird beispielsweise durch Versetzen mit 0,1–2 M Säure oder Base
wie Chlorwasserstoffsäure
und Natriumhydroxid auf pH 3–9,
vorzugsweise pH 4–8
eingestellt und vorzugsweise auf eine Temperatur von 40–60°C, insbesondere
50°C, gebracht.
Bei der verwendeten Protease kann es sich um eine Protease mit endo-Aktivität oder exo-Aktivität handeln.
Es können
Mischungen von endo- und exo-Proteasen
verwendet werden. Proteasen, die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
verwendet werden können,
sind von den Zulieferern Novozymes, Genencor, ABEnzymes, Gist-Brocades
usw. erhältlich.
Bevorzugte Proteasen sind bakteriellen oder pilzlichen Ursprungs,
und stammen zum Beispiel aus Bacillus licheniformes oder Aspergillus
oryzae. Enzympräparate
wie Alcalase oder Flavourzyme, wie sie von der Firma Novozymes erhältlich sind,
können
eingesetzt werden. Die Protease wird in einer Konzentration von
ungefähr 0,01–10 Gew.%,
vorzugsweise ungefähr
0,1–1
Gew.-% in bezug auf das Gewicht des Lupinenproteins zugesetzt. Die
enzymatische Hydrolyse wird so lange durchgeführt, bis ein Hydrolysegrad
von ungefähr
1–30%, vorzugsweise
1–10%,
erreicht wird. Der Hydrolysegrad kann auf fachbekannte Art und Weise
bestimmt werden, z. B. wie beschrieben von Petersen, D., Nielsen,
P. M., Cambmann C., Determination of the Degree of Hydrolysis (DH)
based an OPA Reaction [Bestimmung des Hydrolysegrads aufgrund der
OPA-Reaktion], ED-9512723, Novo Nordisk A/S, Dec. 1995; Frister,
H., Meisel, H., Schlimme, E., OPA method modified by use of N,N-dimethyl-2-mercaptoethylammonium
chloride as thiol component [Modifikation der OPA-Methode durch Verwendung
von N,N-Dimethyl-2-mercaptoethylammoniumchlorid
als Thiolkomponente], Fresenius J. Anal. Chem. 330 (1988) 631. Der
Begriff "Hydrolysegrad" bedeutet die Anzahl
der hydrolysierten Peptidbindungen im Vergleich zur Gesamtzahl der
Peptidbindungen in dem Lupinenprotein, das ursprünglich in der Mischung vorliegt.
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Anschließend wird
die Protease inaktiviert, und zwar zweckmäßigerweise durch Erhitzen des
Inkubationsansatzes. In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird das Enzym in einem Schritt zugegeben. Die enzymatische Hydrolyse
kann auch schrittweise durchgeführt
werden. So wird zum Beispiel die Protease oder eine Mischung von
Proteasen dem Inkubationsansatz in einer Menge von z. B. 1% zugegeben,
wonach nach z. B. 5–10
Minuten (bei einer Temperatur von 50°C) weitere Protease oder Mischung
von Proteasen, wobei es sich um dieselbe oder eine andere Protease
oder Mischung von Proteasen als bei dem ersten Zusatz handelt, zugesetzt
wird, z. B. in einer Menge von 2%, wonach der Inkubationsansatz 10
Minuten bei 50° hydrolysiert
wird. Bei diesem Verfahren können
Ausgangsproteine mit einem Hydrolysegrad von ungefähr null
eingesetzt werden.
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Im
Prinzip sind alle oben genannten Parameter variabel. So kann die
Temperatur des Hydrolyseschritts im allgemeinen 5–70°C betragen,
wobei eine Temperatur von 40–60°C, insbesondere
50°C, bevorzugt wird.
Die Hydrolysedauer kann zwischen 1 und 300 Minuten schwanken und
beträgt
vorzugsweise 5–10
Minuten. Die Menge an zugesetztem Enzym kann zwischen ungefähr 0,01–10 Gew.-%
schwanken. Wird die Hydrolyse in einem zweistufigen Verfahren durchgeführt, so
beträgt
die im ersten Schritt eingesetzte Enzymmenge vorzugsweise 1 Gew.-%
und die im zweiten Schritt eingesetzte Enzymmenge 2 Gew.-% (in bezug
auf die Proteintrockenmasse).
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Die
Inaktivierung der Protease kann durch Hitzedenaturierung erfolgen,
z. B. durch 5–10minütiges Erhitzen
auf 80–85°C. Anschließend kann
das Produkt einer Fraktionierung zugeführt werden, z. B. durch Zentrifugation
oder Ultrafiltration, um das modifizierte Lupinenprotein abzutrennen
und zu isolieren.
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Die
so erhaltene Lösung
oder Suspension des modifizierten Lupinenproteins wird anschließend in
eine feste Form übergeführt, z.
B. ein Trockenpulver, z. B. durch Sprühtrocknen oder Gefriertrocknen.
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Vor
dem Trocknen können
die modifizierten Lupinenproteinfraktionen einer Hitzebehandlung
(Pasteurisation) zugeführt
werden, z. B. durch 5–10minütiges Erhitzen
auf 80–85°C, um das
Produkt gegen mikrobiellen Abbau zu stabilisieren.
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In
noch einem weiteren Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung modifizierte
Lupinenproteine, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhältlich sind,
sowie Zusammensetzungen, die solche modifizierten Lupinenproteine
und einen fettlöslichen
Wirkstoff oder Farbstoff sowie gegebenenfalls Hilfsstoffe und/oder
Trägerstoffe
enthalten.
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Das
modifizierte Lupinenprotein ist ein wasserlösliches oder dispergierbares
Polypeptid mit Schutzwirkung auf die innere Phase der Dispersion,
d. h. dem fettlöslichen
Wirkstoff oder Farbstoff, und wirkt daher als Schutz-Hydrokolloid.
Im allgemeinen weist das Hydrokolloid eine Oberflächenaktivität auf und
vermittelt eine Viskosität,
wodurch es Emulsionen oder Suspensionen, in denen es mit dem fettlöslichen
Wirkstoff oder Farbsstoff vorliegt, stabilisiert.
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Bei
den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
handelt es sich vorzugsweise um feste, pulverförmige Zusammensetzungen, in
denen der enthaltene fettlösliche
Wirkstoff oder Farbstoff fein in einer Matrix oder einem Träger dispergiert
ist. Modifiziertes Lupinenprotein als Schutz-Hydrokolloid sowie
gegebenenfalls ein oder mehrere wasserlösliche Grundstoffe und/oder
Hilfsstoffe, die typischerweise für die Formulierung von fettlöslichen
Wirkstoffen oder Farbstoffen eingesetzt werden ist/sind Bestandteil(e)
der Matrix bzw. des Trägers oder
darin enthalten.
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Bei
den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
beträgt
die Menge an modifiziertem Lupinenprotein von ungefähr 0,5 bis
ungefähr
60,0 Gew.-% und die Menge an fettlöslichem Wirkstoff und/oder
Farbstoff beträgt
von ungefähr
0,1 bis ungefähr
80,0 Gew.-% in bezug auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung,
wobei die Summe aller Komponenten 100% beträgt.
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Geeigneterweise
enthalten die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
(außerdem)
einen oder mehrere Grundstoffe und/oder Hilfsstoffe ausgewählt aus
jeweils einer oder mehreren der folgenden Substanzen: Mono-, Di-,
Oligo- und Polysaccharide,
Glycerin, Triglyceride, wasserlösliche
Antioxidantien und fettlösliche
Antioxidantien. Feste Zusammensetzungen können weiterhin ein Antibackmittel,
wie Kieselsäure,
sowie bis zu ungefähr
10 Gew.-%, im allgemeinen ungefähr
2 bis 5 Gew.-%, Wasser enthalten.
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Mono-
und Disaccharide, die in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen vorliegen
können,
sind zum Beispiel Saccharose, Invertzucker, Glucose, Fructose, Lactose,
Maltose, Saccharose und Zuckeralkohole, und die Oligo- und Polysaccharide
sind zum Beispiel Stärke
und Stärkehydrolysate,
z. B. Dextrine und Maltodextrine, insbesondere solche mit im Bereich
von 5–65
Dextroseäquivalenten
(DE), und Glucosesirup, insbesondere solche mit im Bereich von 20–95 DE.
Der Begriff "Dextroseäquivalent" (DE) bezeichnet
den Hydrolysegrad und ist ein Maß für die Menge an reduzierenden
Zuckern, berechnet als D-Glucose in bezug auf das Trockengewicht;
die Skala beruht auf nativer Stärke
mit einem DE-Wert um 0 und Glucose mit einem DE-Wert von 100.
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Bei
dem Triglycerid handelt es sich zweckmäßig um ein pflanzliches Öl oder Fett,
vorzugsweise Maiskeimöl, Sonnenblumenöl, Sojaöl, Safloröl, Rapsöl, Erdnußöl, Palmenöl, Palmkernöl, Baumwollsamenöl oder Kokosöl.
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Bei
dem organischen Lösungsmittel
kann es sich zum Beispiel um Methylenchlorid, Chloroform, Ethylacetat,
Dimethylether, Aceton, Ethanol oder Isopropanol handeln.
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Bei
dem wasserlöslichen
Antioxidans kann es sich zum Beispiel um Ascorbinsäure oder
eines ihrer Salze, vorzugsweise Natriumascorbat, handeln. Bei dem
fettlöslichen
Antioxidans kann es sich zum Beispiel um Tocopherol, z. B. dl-α-Tocopherol
(d. h. synthetisches Tocopherol), d-α-Tocopherol (d. h. natürliches
Tocopherol), β-
oder γ-Tocopherol
oder um eine Mischung von zwei oder mehreren dieser Substanzen,
um butyliertes Hydroxytoluol (BHT), butyliertes Hydroxyanisol (BHA);
Ethoxyquin, Propylgallat, tert.-Butylhydroxychinolin, oder
einen Ascorbinsäureester
einer Fettsäure,
vorzugsweise Ascorbylpalmitat oder -stearat, handeln. Je nach dem
pH-Wert der wäßrigen Matrixlösung kann
der Ascorbinsäureester
einer Fettsäure,
insbesondere Ascorbylpalmitat oder -stearat, auch der Wasserphase
zugegeben werden.
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Bei
den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
kann es sich um feste Zusammensetzungen, d. h. stabile, wasserlösliche oder
-dispergierbare Pulver, oder um flüssige Zusammensetzungen, d.
h. wäßrige kolloidale
Lösungen
oder Öl-in-Wasser-Dispersionen
der oben genannten Pulver handeln. Die stabilisierten Öl-in-Wasser-Dispersionen, bei
denen es sich um Öl-in-Wasser-Emulsionen handeln
kann oder die eine Mischung von suspendierten, d. h. festen, Partikeln
und emulgierten, d. h. flüssigen,
Tröpfchen
aufweisen können,
lassen sich nach dem bereits oben beschriebenen Verfahren herstellen.
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Typischerweise
umfaßt
eine erfindungsgemäße Pulverzusammensetzung
- – 0,5
bis ungefähr
60 Gew.-%, vorzugsweise ungefähr
5 bis ungefähr
50 Gew.-%, eines modifizierten Lupinenproteins;
- – ungefähr 0,1 bis
ungefähr
80 Gew.-%, vorzugsweise ungefähr
0,5 bis ungefähr
60 Gew.-%, eines fettlöslichen
Wirkstoffs und/oder eines Farbstoffs;
- – 0
bis ungefähr
70 Gew.-%, vorzugsweise ungefähr
0 bis ungefähr
40 Gew.-%, eines Mono- oder Disaccharids;
- – 0
bis ungefähr
70 Gew.-%, vorzugsweise ungefähr
0 bis ungefähr
40 Gew.-%, eines Stärkehydrolysats,
- – 0
bis ungefähr
20 Gew.-%, vorzugsweise ungefähr
0 bis ungefähr
10 Gew.-%, Glycerin;
- – 0
bis ungefähr
50 Gew.-%, vorzugsweise ungefähr
0 bis ungefähr
30 Gew.-%, eines Triglycerids;
- – 0
bis ungefähr
5%, vorzugsweise ungefähr
0 bis ungefähr
2 Gew.-%, an einem oder mehreren wasserlöslichen Antioxidans/Antioxidantien;
- – 0
bis ungefähr
5%, vorzugsweise ungefähr
0 bis ungefähr
2 Gew.-% an einem oder mehreren fettlöslichen Antioxidans/Antioxidantien
- – 0
bis ungefähr
50 Gew.-%, vorzugsweise ungefähr
0 bis ungefähr
35 Gew.-%, einer Stärke;
- – 0
bis ungefähr
5 Gew.-%, vorzugsweise ungefähr
1 Gew.-%, Kieselsäure;
und
- – 0
bis ungefähr
10 Gew.-%, vorzugsweise ungefähr
1 bis ungefähr
5 Gew.-%, Wasser;
wobei die Summe der Prozentsätze aller
Bestandteile 100 ausmacht.
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Die
neuen erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können
zum Färben
und/oder Anreichern oder Versetzen von Nahrungsmitteln, Getränken, Tierfuttermitteln,
Kosmetika oder Arzneimitteln verwendet werden.
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Durch
die vorliegende Erfindung werden vorzugsweise Zusammensetzungen,
die β-Carotin
als Farbstoff enthalten, bereitgestellt. Diese Zusammensetzungen
sind, wenn sie in/mit Wasser auf eine endgültige β-Carotinkonzentration von 10
ppm gelöst,
dispergiert oder verdünnt
werden, typischerweise mittels Spektroskopie mit ultraviolettem/sichtbarem
Licht unter Verwendung von entionisiertem Wasser als Bezugssubstanz charakterisiert.
Bei einer Schichtdicke von 1 cm weisen die Dispersionen bei der
Wellenlänge
der maximalen optischen Dichte im Bereich von 400 bis 600 nm eine
Extinktion von mindestens 0,6 (vorzugsweise oberhalb 1,0) Absorptionseinheiten
auf. Dies entspricht einem formellen Extinktionskoeffizienten von β-Carotin
in wäßriger Dispersion
E (1%, 1 cm) von 600 (vorzugsweise > 1000).
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Die
Herstellung der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
kann in einer Weise erfolgen, wie sie als solche für die Herstellung
von Zusammensetzungen von fettlöslichen
Wirkstoffen oder Farbstoffzusammensetzungen auf Matrixgrundlage
für die
Färbung
und/oder Anreicherung bzw. das Versetzen von Nahrungsmitteln, Getränken, Tierfuttermitteln,
Kosmetika oder Arzneimitteln bekannt ist, z. B. wie in den
europäischen Patentschriften Nr.
0 285 682 ,
0 347 751 ,
0 966 889 ,
1066 761 und
1 106 174 , in der PCT Nr.
WO 98/15195 und in der
schweizerischen Patentanmeldung Nr.
1238/92 beschrieben, deren Inhalt per Referenz als Bestandteil
der vorliegenden Erfindung gilt.
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So
können
die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
durch ein Verfahren hergestellt werden, das das Homogenisieren eines
fettlöslichen
Wirkstoffs oder Farbstoffs oder einer Lösung oder Dispersion des fettlöslichen
Wirkstoffs oder Farbstoffs und gegebenenfalls von einem oder mehreren
fettlöslichen
Grundstoffen und/oder Hilfsstoffen in einer wäßrigen oder kolloidalen Lösung des
modifizierten Lupinenproteins und gegebenenfalls eines oder mehrerer
wasserlöslicher
Grundstoffe und/oder Hilfsstoffe sowie das Überführen der so erhaltenen Dispersion
in eine feste Zusammensetzung umfaßt.
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Das
modifizierte Lupinenprotein und die gegebenenfalls vorhandenen wasserlöslichen
Grundstoffe und Hilfsstoffe werden typischerweise in Wasser gelöst oder
dispergiert. Der fettlösliche
Wirkstoff und/oder Farbstoff und die gegebenenfalls vorhandenen
wasserlöslichen
Grundstoffe und Hilfsstoffe werden entweder als solche oder als
Lösung
oder Suspension in einem Triglycerid und/oder organischem Lösungsmittel
eingesetzt. Der fettlösliche
Wirkstoff und/oder Farbstoff oder dessen/deren Lösung oder Dispersion wird dann
unter Rühren
zu den wäßrigen Proteinlösung gegeben
und die Mischung wird mittels traditionellen Technik homogenisiert.
Nach Entfernen des (gegebenenfalls vorhandenen) Lösungsmittels
kann die so erhaltene Öl-in-Wasser-Dispersion
in eine feste Zusammensetzung, z. B. ein Trockenpulver, übergeführt.
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Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung
der Zusammensetzungen auf Grundlage eines modifizierten Lupinenproteins
wie genauer oben beschrieben, bei dem man eine Lösung oder Dispersion des fettlöslichen
Wirkstoffs und/oder Farbstoffs und gegebenenfalls von fettlöslichen
Hilfsstoffen in einer wäßrigen Lösung oder
kolloidalen Lösung
des modifizierten Lupinenproteins und gegebenenfalls wasserlöslicher
Grundstoffe und Hilfsstoffe homogenisiert und, falls erforderlich,
die erhaltene Dispersion in ein Pulver überführt.
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Für die Homogenisierung
können
traditionelle Techniken, wie Hochdruckhomogenisierung, Emulgieren
unter hochscherenden Bedingungen (Rotor-Stator-Systeme), Mikronisierung
oder Naßvermahlen
eingesetzt werden. Weitere Techniken, die für die Herstellung von fettlöslichen Wirkstoff-
oder Farbstoffzusammensetzungen für das Färben und/oder die Anreicherung
oder das Versetzen für
Nahrungsmittel, Getränke,
Tierfuttermittel, Kosmetika oder Arzneimittel eingesetzt werden,
sind in den
europäischen Patentschriften
Nr. 937 412 und
1 008
380 und in der
US-Patentschrift
Nr. 6,093,348 beschrieben, deren Inhalt per Referenz als
Bestandteil der vorliegenden Erfindung gilt.
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Die
so erhaltene Dispersion, bei der es sich um eine Öl-in-Wasser-Dispersion
handelt, kann in eine feste Zusammensetzung, z. B. ein Trockenpulver,
mit Hilfe einer beliebigen traditionellen Technologie, wie Sprühtrocknung,
Sprühtrocknung
in Kombination mit Wirbelschichtgranulation (wobei die letzgenannte
Technik allgemein als Wirbelschicht-Sprühtrocknung oder FSD [fluidized
spray drying] bekannt ist) oder mit Hilfe einer Pulverfang-Technik,
wobei versprühte
Emulsionströpfchen
in einem Bett eines Absorptionsmittels wie Stärke aufgefangen und anschließend getrocknet
werden, übergeführt werden.
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Bei
Getränken,
in denen die Produktformen der vorliegenden Erfindung als Farbstoff
oder funktioneller Bestandteil eingesetzt werden können, kann
es sich um kohlensäurehaltige
Getränke,
z. B. aromatisierte Selterswasser, alkoholfreie Getränke oder
Mineralstoffgetränke
oder auch um nichtkohlensäurehaltige
Getränke, z.
B. aromatisierte Wasser, Fruchtsäfte,
Fruchtpunschgetränke
und konzentrierte Formen solcher Getränke handeln. Sie können auf
natürlichen
Frucht- oder Gemüsesäften oder
auf künstlichen
Geschmacksstoffen beruhen. Ebenfalls beinhaltet sind alkoholische
Getränke
und Instant-Getränkepulver.
Außerdem
sind zuckerhaltige Getränke,
Diätgetränke mit
kalorienfreien und künstlichen
Süßstoffen
ebenfalls beinhaltet.
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Weiterhin
zählen
Milchprodukte, die aus natürlichen
oder synthetischen Quellen stammen, zu den Nahrungs mittelprodukten,
in denen die Produktformen der vorliegenden Erfindung als Farbstoff
oder funktioneller Bestandteil eingesetzt werden können. Typische
Beispiele für
solche Produkte sind Milchgetränke,
Eiscreme, Käse,
Joghurt und dergleichen. Milchaustauscherprodukte wie Sojamilchgetränke und
Tofu-Produkte zählen ebenfalls
zu diesem Anwendungsbereich.
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Ebenfalls
beinhaltet sind Süßigkeiten,
die die Produktformen der vorliegenden Erfindung als Farbstoff oder
funktioneller Bestandteil enthalten, wie Konfekt, Bonbons, darunter
auch Gummibonbons, Nachtischprodukte, z. B. Eiscreme, Gelees, Pudding,
Instant-Puddingpulver und dergleichen.
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Ebenfalls
beinhaltet sind Cerealien, Snack-Produkte, Kekse, Teigwaren, Suppen
und Saucen, Mayonnaise, Salat-Dressings
und dergleichen, die die Produktformen der vorliegenden Erfindung
als Farbstoff oder funktionellen Bestandteil enthalten. Weiterhin
beinhaltet sind auch Fruchtpräparate,
die für
Milchprodukte und Cerealien verwendet werden.
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Die
Endkonzentration des Wirkstoffs oder des Farbstoffs, der den Nahrungsmittelprodukten über die Produktformen
der vorliegenden Erfindung zugesetzt wird, kann von ungefähr 0,1 bis
ungefähr
500 ppm, insesondere von ungefähr
1 bis ungefähr
50 ppm, in bezug auf das Gesamtgewicht der Nahrungsmittelzusammensetzung
liegen und hängt
von dem jeweilgen Nahrungsmittelprodukt, das es zu färben oder
anzureichern gilt und dem angestrebten Färbe- oder Anreicherungsgrad
ab.
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Die
erfindungsgemäßen Nahrungsmittelzusammensetzungen
werden vorzugsweise dadurch erhalten, daß man zu einem Nahrungsmittelprodukt
den Wirkstoff oder den Farbstoff in Form einer erfindungsgemäßen Zusammensetzung
gibt. Zum Färben
oder Anreichern eines Nahrungsmittelprodukts oder eines pharmazeutischen
Produkts kann eine erfin dungsgemäße Zusammensetzung
eingesetzt werden, und zwar nach Verfahren, wie sie als solche für die Anwendung
von wasserdispergierbaren festen Produktformen bekannt sind.
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Im
allgemeinen kann die Zusammensetzung je nach dem Verwendungszweck
entweder als wäßrige Vorratslösung, als
Trockenpulvermischung oder als Vormischung mit anderen geeigneten
Nahrungsmittelbestandteilen zugegeben werden. Das Mischen kann je
nach der Formulierung der Endanwendung z. B. mit einem Trockenpulvermischer,
einem Mischer mit niedriger Scherkraft, einem Hochdruck-Homogenisator
oder einem Mischer mit hoher Scherkraft erfolgen. Es ist klar, daß der Fachmann
mit diesen technischen Aspekten vertraut ist.
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Unter
den Umfang der vorliegenden Erfindung fallen auch pharmazeutische
Zusammensetzungen, wie Tabletten oder Kapseln, in denen die Zusammensetzungen
als Farbstoff eingesetzt werden. Die Verfärbung der Tabletten kann dadurch
erfolgen, daß man
die Produktformen in Form einer flüssigen oder festen Farbstoffzusammensetzung
getrennt zu der Tablettenbeschichtungsmischung gibt oder dadurch,
daß man eine
Farbstoffzusammensetzung zu einem der Bestandteile der Tablettenbeschichtungsmischung
gibt. Gefärbte
Hart- oder Weichkapseln können
dadurch hergestellt werden, daß man
eine Farbstoffzusammensetzung in die wäßrige Lösung der Kapselmasse einarbeitet.
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Pharmazeutische
Zusammensetzungen wie Tabletten wie Kautabletten, Brausetabletten
oder Filmtabletten oder Kapseln wie Hartkapseln, in denen die Zusammensetzungen
als Wirkstoff eingesetzt werden, fallen ebenfalls unter den Umfang
der vorliegenden Erfindung. Die Produktformen werden typischerweise
als Pulver der Tablettiermischung zugegeben oder in die Kapseln
eingefügt,
und zwar auf eine Art und Weise, wie sie für die Herstellung von Kapseln
bekannt ist.
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Tierfuttermittelprodukte
wie Vormischungen, Mischfuttermittel, Milchaustauscher, Flüssigrationen
oder Futtermittelpräparate,
in denen die Zusammensetzungen entweder als Farbstoff zur Pigmentierung,
z. B. für Eidotter,
Geflügel
für Verzehrzwecke,
Brathähnchen
oder Wassertiere oder als Wirkstoff eingesetzt werden, fallen ebenfalls
unter den Umfang der vorliegenden Erfindung.
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Kosmetika,
Toilettenartikel und Derma-Produkte, d. h. Haut- und Haarpflegemittel
wie Cremes, Lotionen, Bäder,
Lippenstifte, Shampoos, Haarbalsame, Sprays oder Gele, in denen
die Zusammensetzungen als Farbstoff oder als Wirkstoff eingesetzt
werden, fallen ebenfalls unter den Umfang der vorliegenden Erfindung.
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Bei
der Herstellung von flüssigen
oder festen Produktformen, wie Öl-in-Wasser-Suspensionen, Öl-in-Wasser-Emulsionen
oder Pulvern wirken die darin verwendeten Hydrokolloide als multifunktionelle
Bestandteile. Für
diesen Zweck sollten diese Hydrokolloide eine Reihe von funktionellen
Eigenschaften aufweisen, wie ausgezeichnete dispersionsstabilisierende
Eigenschaften, hohe Emulgierfähigkeit
und -effizienz (wobei letztere bezüglich der Partikelgrößenverteilung
der inneren Phase der Dispersion wichtig ist), hohe Löslichkeit
und gut adaptierte Viskosität
in wäßriger Lösung, Hitzestabilität, Beständigkeit
gegenüber
pH, Ionenstärke und
Ladung, ausgezeichnete Filmbildungseigenschaften sowie Gas- und
Wasserdampfbarriereeigenschaften in festen Produktformen.
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Native
Lupinenproteine sind in Form von Mehlen oder Proteinkonzentraten
leicht im Handel erhältlich, wie
ein Produkt Vitaprot Typ LP 60 der Fa. J. Rettenmaier & Sons.
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Die
oben für
die Modifikation des Lupinenproteinisolats eingesetzten Schritte
führen
zu insgesamt verbesserten funktionellen Eigenschaften des Proteins,
wie besseren Emulgiereigenschaften, allgemein früherer Löslichkeit in wäßriger Lösung, z.
B. besserer Beständigkeit
gegenüber
pH und Gegenionen sowie besserer Kaltwasserlöslichkeit, besserer Temperaturbeständigkeit
und besseren Filmbildungseigenschaften. Weiterhin ist die Viskosität in wäßriger Lösung beträchtlich
verringert und liegt nun in einem annehmbaren Bereich für den Zweck
der vorliegenden Erfindung.
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Die
Erfindung wird nun durch die folgenden Beispiele genauer erläutert.
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Beispiel 1
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Eine
wäßrige Suspension
von nativem Lupinenprotein wird durch wäßrige Extraktion von entfetteten Lupinensamen
bei pH 4–5
und anschließender
Proteinextraktion bei pH 6–8
hergestellt. Die wäßrige Suspension
des nativen Lupinenproteins weist einen Trockenmassegehalt von 4
Gew.-% auf, wobei die Trockenmasse einen Proteingehalt von > 90% aufweist. Der
pH-Wert der Suspension wird anschließend auf pH 7 und eine Temperatur
von 50°C
eingestellt. Danach versetzt man mit 0,5 Gew.-% Alcalase 2.4 L (Novozymes).
Während der
enzymatischen Hydrolyse wird der pH-Wert durch Versetzen mit 1 M
NaOH-Lösung
konstant gehalten und die Temperatur wird bei 50°C gehalten. Nach 5–10 Minuten
wird die Protease durch 10minütiges
Erhitzen der Suspension auf 80°C
inaktiviert. Anschließend
wird die unlösliche
Fraktion abgetrennt und die Lösung
wird bei einer Produkttemperatur von 70–80°C sprühgetrocknet.
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Beispiel 2 (Vergleichsbeispiel)
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Eine
wäßrige Suspension
von nativem Lupinenprotein wird durch wäßrige Extraktion von entfetteten Lupinensamen
bei pH 4–5
(wobei die lösliche
Fraktion den Vorextrakt darstellt) und anschließende Proteinextraktion bei
pH 6–8
hergestellt. Die wäßrige Suspension
des nativen Lupinenproteins weist einen Trockenmassegehalt von 4
Gew.-% auf, wobei die Trockenmasse einen Proteingehalt von > 90% aufweist. Die
Suspension wird auf pH 4–5
eingestellt und die unlösliche
Fraktion wird durch Zentrifugation abgetrennt. Der Überstand wird
mit dem sauren Vorextrakt vereinigt und die vereinigte Lösung wird
mittels Ultrafiltration gereinigt. Dadurch erhält man die löslichen
Proteinbestandteile des sauren Vorextrakts und die löslichen
Proteine des angesäuerten
Proteinextrakts im Retentat. Das Retentat der Ultrafiltration wird
bei einer Produkttemperatur von 70–80°C sprühgetrocknet.
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Beispiel 3
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Eine
Zusammensetzung, die modifiziertes Lupinenprotein und Vitamin A
enthält,
wird folgendermaßen hergestellt:
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a) Herstellung der (wäßrigen) Lösung A:
-
Es
wurde eine trockene Vormischung von 34,1 g modifiziertem Lupinenprotein
L143T (hergestellt aus L. albus Typ Top gemäß Beispiel 1 und im folgenden
als L143T bezeichnet) und 51,2 g getrocknetem Glucosesirup Glucidx
IT 47 (Roquette Frères,
F-Lestrem) hergestellt und anschließend bei Raumtemperatur in
einem 1-l-Reaktionsgefäß mit 120
ml entionisiertem Wasser vermischt. Der Ansatz wurde auf 45°C erhitzt
und ungefähr
15 Minuten lang bei 45°C
gerührt.
Der pH-Wert betrug ungefähr
6,1.
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b) Herstellung der Lösung B (auf Ölgrundlage):
-
In
einem 100-ml-Erlenmeyerkolben wurden 15,3 g kristallines Vitamin-A-Acetat,
2,7 g Erdnußöl und 1,3
g dl-α-Tocopherol vorgelegt.
Ein Magnetrührstäbchen wurde
zum Ansatz gegeben. Während
des Rührens wurde
der Ansatz innerhalb von 10 Minuten auf 65°C aufgeheizt.
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c) Herstellung einer Emulsion aus den
Lösungen
A und B:
-
Lösung A wurde
auf 50°C
gebracht und innerhalb von drei Minuten unter kräftigem Rühren mit Lösung B versetzt, und die Dispersion
wurde noch 20 Minuten lang bei 50°C
kräftig
gerührt.
Die Emulsion wurde auf 60°C
erhitzt und fünf
Stunden lang gerührt,
um ihre physikalische Langzeitstabilität zu untersuchen. Nach dem Halten
betrug die mittlere Partikelgröße der inneren
Phase der Emulsion gemäß Photonenkorrelationsspektroskopie
(Coulter N4 Plus) 388 nm.
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d) Herstellung einer festen Zusammensetzung
aus der Emulsion:
-
Die
Emulsion wurde in ein vorgekühltes
Wirbelbett aus Maisstärke
gesprüht. Überschüssige Maisstärke wurde
durch Sieben entfernt, und das erhaltene Pulver wurde ungefähr zwei
Stunden lang im Luftstrom bei Raumtemperatur getrocknet. Die Pulverpartikelfraktion
(126,5g) im Bereich von 0,16–0.50
mm wurde durch Sieben gewonnen und bezüglich Vitamin-A-Gehalt, Oberflächenölkontamination,
Maisstärkegehalt
und Restfeuchte charakterisiert. Das erhaltene Pulver wies gemäß HPLC-Analyse
einen Vitamin-A-Gehalt von 263 000 IU/g auf. Die Oberflächenölkontamination
betrug 0,2% des Vitamin-A-Gehalts. Das Pulver wies einen Maisstärkegehalt
von 24,4% und einen Restwassergehalt von 6,6% auf.
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Beispiel 4
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Eine
Zusammensetzung, die modifiziertes Lupinenprotein und Vitamin E
enthält,
wird folgendermaßen hergestellt:
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a) Herstellung von Lösung A (auf Ölgrundlage):
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In
einem 100-ml-Erlanmayerkolben wurden 26,7 g dl-α-Tocopherylacetat vorgelegt. Es wurde
ein Magnetrührstäbchen zugegeben,
und das dl-α-Tocopherylacetat
wurde auf 75°C
erhitzt.
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b) Herstellung der (wäßrigen) Lösung B:
-
Es
wurde eine trockene Vormischung von 40,0 g modifiziertem Lupinenprotein
L143T hergestellt und anschließend
in einem 1-l-Reaktionsgefäß bei Raumtemperatur
mit 135 ml entionisiertem Wasser vermischt. Der Ansatz wurde auf
50°C erhitzt
und ungefähr
15 Minuten lang bei 50°C
gerührt.
Der pH-Wert betrug ungefähr
6,1.
-
c) Herstellung einer Emulsion aus den
Lösungen
A und B:
-
Lösung B wurde
auf 55°C
gebracht und unter kräftigem
Rühren
mit Lösung
A versetzt, und die Dispersion wurde noch 30 Minuten lang bei 55°C kräftig gerührt. Die
Emulsion wurde auf 60°C
erhitzt und fünf
Stunden lang gerührt,
um ihre physikalische Langzeitstabilität zu untersuchen. Nach dem
Halten betrug die mittlere Partikelgröße der inneren Phase der Emulsion
gemäß Photonenkorrelationsspektroskopie
(Coulter N4 Plus) 521 nm.
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d) Herstellung einer festen Zusammensetzung
aus der Emulsion:
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Die
Emulsion wurde mit entionisiertem Wasser auf einen Wasserendgehalt
von 65% verdünnt
und anschließend
mit einem Mobile Minor-Gerät
(NiroA/S) sprühgetrocknet.
Die Eintrittstemperatur der Trocknungsluft betrug 220°C, die Austrittstemperatur
110°C. Das
Pulver wurde gewonnen und mit ungefähr 1% Siliciumdioxid versetzt.
Der Tocopherylacetatgehalt des Pulvers betrug gemäß HPLC 25,6%.
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Beispiel 5
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Eine
Zusammensetzung, die modifiziertes Lupinenprotein und β-Carotin
enthält,
wird folgendermaßen hergestellt:
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a) Herstellung der Lösung A (auf Ölgrundlage):
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In
einen 500-ml-Erlenmeyerkolben wurden 8,8 g Maiskeimöl und 1,6
g dl-α-Tocopherol
vorgelegt. 18,4 g kristallines β-Carotin
wurden in 206 ml Trichlormethan dispergiert und die erhaltene Dispersion
wurde zu dem Maiskeimöl
und dem Tocopherol gegeben. Ein Magnetrührstäbchen wurde zu dem Ansatz gegeben
und der Erlenmeyerkolben wurde mit einem Rückflußkühler ausgestattet. Durch vorsichtiges
Rühren
und gleichzeitiges Erhitzen des Ansatzes auf ungefähr 65°C erhielt
man eine Lösung.
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b) Herstellung der (wäßrigen) Lösung B:
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Es
wurde eine trockene Vormischung von 48,0 g Lupinenprotein L140T-2
(hergestellt gemäß Beispiel 1
aus L. angustifolius und im folgenden L140T-2 genannt) und 40,8
g Saccharose und 2,4 g Ascorbylpalmitat hergestellt und anschließend bei
Raumtemperatur in einem 1-l-Reaktionsgefäß mit 140
ml entionisiertem Wasser vermischt. Während des Rührens wurde der Ansatz auf
35°C erhitzt
und durch Versetzen mit 14 ml einer 1 N Natronlauge wurde der pH-Wert
des Ansatzes auf 7,9 gebracht. Anschließend wurde der Ansatz kurzzeitig kräftig gerührt, um
zu einer homogenen Lösung
zu gelangen.
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c) Herstellung einer Emulsion aus den
Lösungen
A und B:
-
Unter
kräftigem
Rühren
wurde die Lösung
B bei 35°C
mit der Lösung
A versetzt, und die Dispersion wurde noch 30 Minuten lang kräftig gerührt. Das
Reaktionsgefäß wurde
mit Stickstoff besprüht
und die Dispersion wurde auf 55°C
erhitzt. Die Dispersion wurde unter Rühren 60 Minuten lang bei 55°C gehalten.
Restliches Trichlormethan wurde bei 50–55°C abrotiert. Nach dem Entfernen
von eingeschlossenen Luftbläschen
mittels Zentrifugation wurde die Emulsion einige Minuten lang vorsichtig
bei 50–55°C gerührt und
anschließend
bezüglich
der Partikelgröße der inneren
Phase charakterisiert. Die mittlere Partikelgröße der inneren Phase der Emulsion
betrug gemäß Photonenkorrelationsspektroskopie
(Coulter N4 Plus) 148 nm.
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d) Herstellung einer festen Zusammensetzung
aus der Emulsion:
-
Die
Emulsion wurde in ein vorgekühltes
Wirbelbett aus Maisstärke
gesprüht. Überschüssige Maisstärke wurde
durch Sieben entfernt, und das erhaltene Pulver wurde ungefähr zwei
Stunden lang im Luftstrom bei Raumtemperatur getrocknet. Die Pulverpartikelfraktion
(ungefähr
138 g) im Bereich von 0,16–0,63
mm wurde durch Sieben gewonnen und bezüglich Carotinoidgehalt, Farbintensität und Farbton
in wäßriger Dispersion, Maisstärkegehalt
und Restfeuchte charakterisiert.
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Das
erhaltene Pulver wies gemäß UV/VIS-Spektroskopie
(HPLC) einen β-Carotingehalt
von 12,8% (11,5%), einen Maisstärkegehalt
von 25% und einen Restwassergehalt von 5,9% auf. Es wurde in entionisiertem
Wasser dispergiert und die Extinktion wurde gegen entionisiertes
Wasser in einer 1-cm-Quarzpräzisionsküvette gemessen.
Für eine
Dispersion mit 10 ppm β-Carotin
wurde eine Extinktion von 1,130 bei einer Wellenlänge von
481 nm berechnet [E (1%, 1 cm) = 1130]. Die Farbwerte L* = 81,9,
a* = 22,6 und b* = 31,6 wurden gemäß CIE-System für eine Dispersion
von 5 ppm β-Carotin
bestimmt, und zwar mit einem Ultrascan-Spektralcolorimeter von Hunterlab
(1 cm, TTRAN). Aufgrund der Werte von a* und b* errechnet sich ein
Farbwinkel h* = 54,4° bei
einem Sättigungswert
C* = 38,8.
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Beispiel 6
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Eine
Zusammensetzung, die modifiziertes Lupinenprotein und β-Carotin
enthält,
wird folgendermaßen hergestellt:
Es
wurde gemäß Beispiel
5 vorgegangen, jedoch wurde das modifizierte Lupinenprotein L143T
eingesetzt.
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Das
erhaltene Pulver wies gemäß UV/VIS-Spektroskopie
(HPLC) einen β-Carotingehalt
von 14,2% (12,4%), einen Maisstärkegehalt
von 20% und einen Restwassergehalt von 5,5% auf. Es wurde in entionisiertem
Wasser dispergiert und die Extinktion wurde gegen entionisiertes
Wasser in einer 1-cm-Quarzpräzisionsküvette gemessen.
Für eine Dispersion
mit 10 ppm β-Carotin
wurde eine Extinktion von 0,892 bei einer Wellenlänge von
478 nm berechnet [E(1%, 1 cm) = 892]. Die Farbwerte L* = 84,1, a*
= 16,8 und b* = 27,4 wurden gemäß CIE-System
für eine
Dispersion von 5 ppm β-Carotin
bestimmt, und zwar mit einem Ultrascan-Spektralcolorimeter von Hunterlab
(1 cm, TTRAN). Aufgrund der Werte von a* und b* errechnet sich ein
Farbwinkel h* = 58,5° bei
einem Sättigungswert
C* = 32,1.
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Beispiel 7
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Eine
Zusammensetzung, die modifiziertes Lupinenprotein und β-Carotin
enthält,
wird folgendermaßen hergestellt:
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a) Herstellung der (wäßrigen) Lösung A:
-
60
g modifiziertes Lupinenprotein L143T wurden bei 50°C in 400
ml entionisiertem Wasser gelöst.
Es wurde eine trockene Vormischung bestehend aus 64,5 g Saccharose,
121,8 g eines Maltodextrins (DE 20-23) und 3,0 g Natriumascorbat
hergestellt und bei 50°C
zu der wäßrigen Proteinlösung gegeben
(= Lösung
A).
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b) Herstellung der Lösung B (auf Ölgrundlage):
-
46,5
g eines Triglycerids (Durkex 500: partiell hydriertes Sojaöl) und 0,3
g dl-α-Tocopherol
wurden vermischt und auf 170°C
erhitzt. Anschließend
wurden 3,75 g β-Carotin
in der Mischung aus Triglycerid und Tocopherol suspendiert. Durch
ungefähr
10minütiges
Rühren
erhielt man eine klare β-Carotinlösung (=
Lösung B).
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c) Herstellung einer Emulsion aus den
Lösungen
A und B:
-
Durch
Versetzen der Lösung
A mit Lösung
B unter leichtem Rühren
erhielt man eine Rohemulsion. Eine Feinemulsion wurde dadurch erhalten,
daß man
mit der Voremulsion vier Passagen einer Hochdruck-Homogenisierungsbehandlung
bei einem Druck von 50/400 bar durchführte (LAB 1000 der APV).
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d) Herstellung einer festen Zusammensetzung
aus der Emulsion:
-
Die
Emulsion wurde in einem Laboratorium-Sprühtrockner Mobile Minor der
Fa. Niro) sprühgetrocknet, und
zwar bei einer Eintrittstemperatur von 190°C und einer Austrittstemperatur
von 83°C.
Man erhielt ein feines Pulver mit einem Restwassergehalt von 1,8%.
Der β-Carotingehalt
des Pulvers wurde gemäß UV/VIS-Spektroskopie
und HPLC als 1,3% bestimmt. Das Pulver wurde in entionisiertem Wasser
dispergiert und die Extinktion wurde gegen Wasser in einer 1-cm-Quarzpräzisionsküvette gemessen.
Für eine
Dispersion mit 10 ppm β-Carotin
wurde eine Extinktion von 1,895 bei einer Wellenlänge von
463 nm berechnet [E(1%, 1 cm) = 1895]. Die Farbwerte L* = 85,0,
a* = 9,0 und b* = 63,9 wurden gemäß CIE-System für eine Dispersion von 5 ppm β-Carotin
bestimmt, und zwar mit einem Ultrascan-Spektralcolorimeter von Hunterlab
(1 cm, TTRAN). Aufgrund der Werte von a* und b* errechnet sich ein
Farbwinkel h* = 82,0° bei
einem Sättigungswert
C* = 64,5.
-
Beispiel 8
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Eine
Formulierung eines alkoholfreien Getränks mit 6 ppm β-Carotin
kann folgendermaßen
hergestellt werden: Rezeptur
Bestandteile | [g] |
Zuckersirup
64° Brix | 156,2 |
Natriumbenzoat | 0,2 |
Ascorbinsäure | 0,2 |
Citronensäure (als
50% w/w wäßrige Lösung) | 5,0 |
Geschmack
*) | 0,5 |
β-Carotin
10% als 1%ige Vorratslösung
**) | 6,0 |
Wasser | auf
1000,0 |
- *) Aprikosengeschmack Nr. 78511-76 der
Fa Givaudan
- **) d. h. eine 1%ige wäßrige Lösung (Dispersion)
von Formulierungen wie sie z. B. gemäß Beispiel 3 oder 4 erhalten
werden, auf Basis eines β-Carotingehalts
von 10% in der Formulierung
-
Vorgehensweise:
-
Natriumbenzoat
in einem Teil des Wassers lösen,
mit Zuckersirup, Ascorbinsäure,
Citronensäure
und Geschmack und zum Schluß mit
der β-Carotin-Vorratslösung versetzen.
Flaschenfüllsirup
auf einen Liter Getränk
verdünnen.
-
Durch
das β-Carotin
erhält
man eine lebhaft orange Farbe mit hoher Klarheit und hoher Färbekraft. Langzeit-stabilitätstests über drei
Monate bei Umweltbedingungen ergaben eine gute physikalische β-Carotin-Stabilität in Getränken und
gute Farbstabilität
bezüglich
der Farbwerte L*C*h*.