-
Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf Luftreifen. Sie betrifft
insbesondere die Verankerung der Verstärkungsstruktur vom Karkassentyp
in den Wülsten
des Luftreifens.
-
Die
Verstärkung
der Karkasse besteht derzeit bei Luftreifen aus einer oder mehreren,
meistens radialen Lagen, die um einen oder mehrere, in den Wülsten angeordnete
Wulstkerne umgeschlagen sind. Der Hochschlag der Lage um den Wulstkern stellt
das Mittel dar, mit dem die Lage in dem Wulst fixiert oder verankert
werden kann.
-
Es
gibt jedoch heute Luftreifen, die keinen herkömmlichen Hochschlag der Karkassenlage
um einen Wulstkern oder sogar keinen Wulstkern im herkömmlichen
Sinne dieses Elements aufweisen. In der Druckschrift
EP 0 582 196 wird beispielsweise eine
Möglichkeit
beschrieben, eine Verstärkungsstruktur
vom Karkassentyp in den Wülsten
anzuordnen, indem angrenzend an diese Verstärkungsstruktur umlaufende Filamente
angebracht werden, wobei das Ganze in einer Kautschukmischung zur
Verankerung oder Verbindung vorzugsweise mit hohem Elastizitätsmodul
eingebettet ist. In dieser Druckschrift werden mehrere Anordnungen
vorgeschlagen. Ganz allgemein ist der Abstand oder die Distanz zwischen den
umlaufenden Drähten
und der Verstärkungsstruktur
vom Karkassentyp über
die gesamte Länge der
Verankerungszone in etwa konstant. Auf diese Weise werden die Kräfte, die
von der Verstärkungsstruktur
induziert werden, von den umlaufenden Drähten zunächst und zum großen Teil
von den Drähten
aufgenommen, die sich radial innen befinden. Daher müssen von
den anderen umlaufenden Drähten in
der Verankerungszone weniger Kräfte
aufgenommen werden.
-
Ein
Luftreifen, der dem Oberbegriff des Anspruchs 1 entspricht, ist
in der Druckschrift WO 02/30690 beschrieben worden.
-
Im Übrigen besteht
der gleiche Abstand zwischen den umlaufenden Drähten und der Verstärkungsstruktur
vom Karkassentyp sowohl im radial inneren Bereich, in dem die Bewegungen
eingeschränkt
sind, als auch im radial äußeren Bereich,
wo die Bewegungen oder Verschiebungen erheblicher sind, da die Flanke
unter der Wirkung des Drucks oder den beispielsweise in der Kurvenfahrt
auftretenden Kräften
nach außen
verschoben wird.
-
Um
diesen verschiedenen Nachteilen abzuhelfen, schlägt die Erfindung einen Luftreifen
gemäß Anspruch
1 vor.
-
Durch
die Änderung
des Abstands zwischen den umlaufenden Drähten und der Verstärkungsstruktur
vom Karkassentyp in Abhängigkeit
von der radialen Position der umlaufenden Drähte kann beispielsweise der
Unterschied im Niveau der Kraftaufnahme für jeden umlaufenden Draht vermindert
werden. Es wird vermieden, dass einige umlaufende Drähte einen
sehr großen
Anteil der Last tragen müssen
und überlastet
werden, wohingegen andere unterbeansprucht sind. Die Verankerungszone
ist dann homogener, dauerhafter und ausdauernd. Die Kräfte können besser
verteilt werden, das Niveau der letztmöglichen Beanspruchungen, die
ausgehalten werden, kann größer sein.
-
Die
zunehmende Veränderung
der axialen Position jeder Wicklung in Bezug auf die Verstärkungsstruktur
vom Karkassentyp ist vorteilhaft so ausgeführt, dass:
- – eine erste
Wicklung in dieser veränderlichen
Anordnung in der Nähe
der Verstärkungsstruktur
angeordnet ist;
- – eine
letzte Wicklung in dieser veränderlichen Anordnung
von der Verstärkungsstruktur
weiter entfernt liegt.
-
Die
zunehmende Veränderung
ist vorzugsweise so, dass die Wicklung, die am nächsten an der Verstärkungsstruktur
liegt, in der veränderlichen
Anordnung radial am weitesten innen liegt. Der Abstand «d» vergrößert sich
also von der ersten Wicklung, die in radialer Richtung am nächsten am
Sitz des Wulstes liegt, und der letzten Wicklung, die in radialer Richtung
vom Sitz am weitesten entfernt ist.
-
Da
in dieser Ausführungsform
die radial oberen umlaufenden Drähte
in einem größeren Abstand von
der Verstärkungsstruktur
vom Karkassentyp angeordnet sind, ermöglicht dies eine gewisse Elastizität der Bewegung
in dieser Wulstzone, wobei die Gefahr des Kontaktes der umlaufenden
Drähte
und der Drähte
der Verstärkungsstruktur
dabei vermieden wird.
-
Nach
einer vorteilhaften Ausführungsform
ist die Wicklung, die der Verstärkungsstruktur
am nächsten
liegt, die radial am weitesten außen liegende Wicklung der veränderlichen
Anordnung. Die zunehmende Veränderung
ist daher so, dass der Abstand «d» zwischen
der ersten Wicklung, die sich in radialer Richtung am nächsten am
Wulstsitz befindet, und der letzten Wicklung, die sich radial am
weitesten vom Sitz entfernt befindet, abnimmt.
-
Durch
diese Ausführungsform
kann ein Niveau der Kräfteverteilung
erreicht werden, das in etwa homogen ist.
-
Nach
einer vorteilhaften Ausführungsform
ist die zunehmende Veränderung
in etwa regelmäßig.
-
Der
Winkel α (alpha)
zwischen einer Drahtanordnung und dem in etwa benachbarten Bereich
der Verstärkungsstruktur
vom Karkassentyp liegt vorteilhaft im Bereich von 10 bis 30 Grad.
-
Nach
einer vorteilhaften Ausführungsform der
Erfindung ist die zunehmende Veränderung
der axialen Position jeder Wicklung in Bezug auf die Verstärkungsstruktur
vom Karkassentyp so, dass:
- – eine erste und eine zweite
Wicklung der veränderlichen
Anordnung in der Nähe
der Verstärkungsstruktur
angeordnet sind;
- – die
Wicklungen der veränderlichen
Anordnung, die sich zwischen der ersten und der zweiten Wicklung
befinden, näher
an der Verstärkungsstruktur
liegen als die erste und die letzte Wicklung.
-
Diese
veränderliche
Anordnung kann einen Kreisbogen bilden. Eine solche Ausführungsform kann
die Vorteile vereinen, die mit den Ausführungsbeispielen der 1 und 2 erzielt
werden.
-
Eine
Anordnung kann einen oder mehrere Drähte umfassen. Die Drahtanordnungen
können
in unterschiedlicher Weise angebracht und hergestellt werden. Eine
Anordnung kann vorteilhaft aus nur einem Draht bestehen, der vorzugsweise
von dem kleinsten Durchmesser zum größten Durchmesser mehrmals spiralförmig aufgewickelt
(in etwa mit Null. Grad) ist. Sie kann auch aus mehreren konzentrischen
Drähten
bestehen, die einer nach dem anderen aufgelegt werden, sodass Ringe
mit allmählich steigenden
Durchmessern übereinanderliegen.
Es ist nicht erforderlich, eine Kautschukmischung hinzuzufügen, damit
die Imprägnierung
des Drahtes oder der umlaufenden Drahtwicklungen gewährleistet
ist. Die Drähte
können
in ihrem Verlauf in Umfangsrichtung auch diskontinuierlich sein.
-
Ein
Teil der Drähte
oder die gesamten Drähte der
Anordnung sind vorteilhaft nicht metallisch und vorzugsweise vom
Textiltyp, wie z. B. Drähte
auf der Basis von Aramid, einem aromatischen Polyester, oder auch
weitere Arten von Drähten
mit weniger hohen Moduln, wie Drähte
auf der Basis von PET, Nylon, Rayon, etc. Diese Drähte haben
vorteilhaft einen Elastizitätsmodul,
der kleiner ist als der Modul der Metalldrähte der Verankerungszone.
-
Die
Anordnungen der Drähte
sind vorteilhaft so, dass sie mit mindestens einer Gummimischung mit
hohem Modul in Kontakt sind.
-
Nach
einem vorteilhaften Beispiel werden die Anordnungen auf einer ersten
Seite von einer ersten Mischung und auf der anderen Seite von einer anderen
Mischung umgeben.
-
Alle
Details der Realisierung sind in der folgenden Beschreibung angegeben,
die durch die 1 bis 3 vervollständigt wird,
wobei:
-
1 ein
Radialschnitt ist, der im Wesentlichen eine Flanke und einen Wulst
einer ersten Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Luftreifens zeigt;
-
2 ein
Radialschnitt ist, der im Wesentlichen eine Flanke und einen Wulst
eines weiteren Ausführungsbeispiels
der Erfindung zeigt;
-
3 ein
Radialschnitt ist, der im Wesentlichen eine Flanke und einen Wulst
eines dritten Ausführungsbeispiels
der Erfindung zeigt.
-
In
diesen Figuren werden identische Zahlen verwendet, um ähnliche
Elemente zu bezeichnen.
-
Die
Verstärkungsbewehrung
oder Verstärkung
von Luftreifen besteht derzeit – meistens – aus einem
Stapel von einer oder mehreren Lagen, die herkömmlich als "Karkassenlagen", "Scheitellagen" etc. bezeichnet
werden. Diese Art, die Verstärkungsbewehrungen
zu bezeichnen, leitet sich von dem Herstellungsverfahren ab, das
darin besteht, eine Reihe von Halbfertigprodukten in Form von Lagen
zu realisieren, die mit meistens langgestreckten Drahtverstärkungen
versehen sind, die in der Folge zusammengefügt oder aufeinandergelegt werden,
um einen Reifenrohling zu konfektionieren. Diese Lagen werden flach
mit großen
Dimensionen hergestellt und werden kann in Abhängigkeit von den Abmessungen
eines bestimmten Produkts geschnitten. Das Zusammenfügen der
Lagen wird in einem ersten Schritt in einem in etwa flachen Zustand
realisiert. Der so hergestellte Rohling wird dann geformt, um ihm
das für
Luftreifen typische toroidale Profil zu geben. Die Halbfertigprodukte
für die
so genannte "Endbearbeitung" werden dann auf
den Reifen aufgebracht, um ein für
die Vulkanisation fertiges Produkt zu bilden.
-
Eine
solche Art von "herkömmlichem" Verfahren beinhaltet
insbesondere für
die Phase der Herstellung des Reifenrohling die Verwendung eines Verankerungselements
(im Allgemeinen eines Wulstkerns), das verwendet wird, um die Verankerung
oder das Festhalten der Karkassenbewehrung in der Zone der Reifenwülste zu
erzielen. Für
diese Art von Verfahren wird daher ein Teil aller Lagen, die die
Karkassenbewehrung bilden (oder nur ein Teil davon), um einen Wulstkern
hochgeschlagen, der in dem Reifenwulst angeordnet ist. Auf diese
Weise wird die Karkassenbewehrung in dem Wulst verankert.
-
Trotz
zahlreicher Varianten in der Art und Weise, Lagen und Bauteile herzustellen,
hat die Verallgemeinerung dieses herkömmlichen Verfahrenstyps in
der Technik den Fachmann veranlasst, ein auf diesem Verfahren beruhendes
Vokabular nachzubilden; wo es die allgemeine Terminologie erlaubt, umfasst
es insbesondere die Ausdrücke «Lagen», «Karkasse», «Wulstkern», «Konformation» zur Bezeichnung
des Übergangs
eines flachen Profils in ein toroidales Profil etc.
-
Es
gibt jedoch heute Luftreifen, die keine Lagen oder Wulstkerne nach
den oben angegebenen Definitionen im eigentlichen Sinn enthalten.
In der Druckschrift
EP 0 582
196 werden beispielsweise Luftreifen beschrieben, die ohne
die Hilfe von Halbfertigprodukten in Form von Lagen hergestellt
werden. Beispielsweise werden die Drähte der verschiedenen Verstärkungsstrukturen
direkt auf die angrenzenden Lagen aus Kautschukmischungen aufgelegt, wobei
das Ganze in aufeinanderfolgenden Lagen auf einen toroidalen Kern
aufgebracht wird, durch dessen Form direkt ein Profil erhalten werden
kann, das im Verlauf der Herstellung dem Endprofil des Luftreifens ähnelt. In
diesem Fall gibt es daher keine «Halbfertigprodukte» mehr,
keine «Lagen», keine «Wulstkerne». Die Grundbestandteile,
wie Kautschukmischungen und Verstärkungen in Form von Drähten oder
Filamenten, werden direkt auf den Kern aufgebracht. Da der Kern
eine toroidale Form hat, muss der Rohling nicht mehr geformt werden,
damit das flache Profil in ein torusförmiges Profil übergeht.
-
Die
in dieser Druckschrift beschriebenen Luftreifen haben im Übrigen keinen "herkömmlichen" Hochschlag der Karkassenlage
um einen Wulstkern. Diese Art von Verankerung wird durch eine Anordnung
ersetzt, bei der angrenzend an die Verstärkungsstruktur der Flanke umlaufende
Drähte
angebracht sind, wobei das Ganze in eine Kautschukmischung zur Verankerung
oder Verbindung eingebettet ist.
-
Es
gibt auch Verfahren zum Zusammenfügen an einem toroidalen Kern,
bei dem Halbfertigprodukte verwendet werden, die speziell für ein schnelles,
wirksames und einfaches Auflegen auf einen zentralen Kern angepasst
sind. Es ist schließlich auch
möglich,
eine Mischform zu verwenden, bei der gleichzeitig bestimmte Halbfertigprodukte
zur Realisierung einiger Aspekte der Architektur (wie Lagen, Wulstkerne,
etc.) verwendet werden, wohingegen andere durch direktes Anbringen
von Mischungen und/oder Verstärkungen
in Form von Filamenten realisiert werden.
-
Um
den jüngsten
technologischen Fortschritten sowohl auf dem Gebiet der Herstellung
als auch der Konzeption der Produkte Rechnung zu tragen, sind in
der vorliegenden Druckschrift die herkömmlichen Ausdrücke wie «Lagen», «Wulstkerne», etc. vorteilhaft
durch neutrale oder vom verwendeten Verfahrenstyp unabhängige Ausdrücke ersetzt
worden. Der Ausdruck «Verstärkung vom
Karkassentyp» oder «Flankenverstärkung» ist geeignet,
die Verstärkungsdrähte einer
Karkassenlage in dem herkömmlichen
Verfahren zu bezeichnen, und die entsprechenden, im Allgemeinen
auf der Höhe
der Flanken angebrachten Drähte
eines Luftreifens, der gemäß einem Verfahren
ohne Halbfertigprodukte hergestellt wird. Der Ausdruck «Verankerungszone» kann sowohl
den "herkömmlichen" Hochschlag der Karkassenlage
um einen Wulstkern in einem herkömmlichen
Verfahren bezeichnen und auch die Einheit, die aus den umlaufenden
Drähten,
der Kautschukmischung und den angrenzenden Bereichen der Flankenverstärkung in einer
unteren Zone bei einem Verfahren mit Auflegen an einem toroidalen
Kern gebildet wird.
-
Gemäß der vorliegenden
Beschreibung bezeichnet der Ausdruck "Draht" ganz allgemein sowohl Monofilamente
als auch Multifilamente oder Einheiten, wie Seile, Litzen oder auch
beliebige Arten von äquivalenten
Einheiten, und zwar unabhängig vom
Material und der Behandlung dieser Drähte. Es kann sich beispielsweise
um Oberflächenbehandlungen,
Umhüllung
oder Vorverkleben zur Verbesserung der Haftung an dem Kautschuk
handeln. Der Ausdruck «Einzeldraht» bezeichnet
einen Draht, der ohne Zusammenfügen
aus nur einem einzigen Element zusammengesetzt ist. Der Ausdruck "Multifilamente" bedeutet dagegen
eine Einheit aus mindestens zwei Einzelelementen zur Bildung eines
Seils, einer Litze etc.
-
Es
ist bekannt, dass die Karkassenlage(n) herkömmlich um einen Wulstkern hochgeschlagen sind.
Der Wulstkern erfüllt
daher die Funktion der Verankerung der Karkasse. Sie widersteht
daher insbesondere der Spannung, die in den Karkassendrähten beispielsweise
unter der Wirkung des Aufpumpdruckes entsteht. Die in der vorliegenden
Druckschrift beschriebene Anordnung kann eine ähnliche Verankerungsfunktion
erfüllen.
Es ist ebenfalls bekannt, den Wulstkern vom herkömmlichen Typ zu verwenden,
um eine Klemmfunktion des Wulstes an einer Felge sicherzustellen.
Die in der vorliegenden Druckschrift beschriebene Anordnung kann
eine ähnliche
Haltefunktion erfüllen.
-
In
der vorliegenden Beschreibung wird unter einem «Verbindungs-gummi» oder einer «Verbindungsmischung» die Kautschukmischung
verstanden, die gegebenenfalls mit den Verstärkungsdrähten in Kontakt ist, an diesen
haftet und die Zwischenräume
zwischen angrenzenden Drähten
ausfüllen kann.
-
Unter "Kontakt" zwischen einem Draht
und einer Verbindungsgummilage wird verstanden, das zumindest ein
Teil des äußeren Umfangs
des Drahtes in innigem Kontakt mit der Kautschukmischung ist, die
den Verbindungsgummi bildet.
-
Der
Ausdruck "Flanken" bezeichnet die Teile des
Luftreifens von meistens geringer Biegesteifigkeit, die sich zwischen
dem Scheitel und den Wülsten befinden.
Als "Flankenmischung" werden die Kautschukmischungen
bezeichnet, die sich in Bezug auf die Drähte der Karkassenverstärkungsstruktur
und ihren Verbindungsgummi axial außen befinden. Diese Mischungen
haben gewöhnlich
einen niedrigen Elastizitätsmodul.
-
Als "Wulst" wird der Bereich
des Luftreifens bezeichnet, der radial innen an die Flanke angrenzt. Unter
dem "Elastizitätsmodul" einer Kautschukmischung
ist ein Sekantendehnungsmodul zu verstehen, der bei einer uniaxialen
Streckdeformation in der Größenordnung
von 10 % bei Raumtemperatur erhalten wird.
-
Unter "radial nach oben" oder "radial oben" oder "radial außen" ist zur Erinnerung
in Richtung von größeren Radien
zu verstehen.
-
Eine
Verstärkungsstruktur
oder Verstärkung vom
Karkassentyp wird als radial bezeichnet, wenn ihre Drähte mit
90° angeordnet
sind, jedoch nach gebräuchlicher
Terminologie auch bei einem Winkel in der Nähe von 90°.
-
Unter
den Eigenschaften des Drahtes werden beispielsweise seine Abmessungen,
seine Zusammensetzung, seine mechanischen Charakteristika und Eigenschaften
(insbesondere der Modul), seine chemischen Charakteristika und Eigenschaften, etc.
verstanden.
-
Der
Abstand «d» ist der
Abstand zwischen einem Draht 21 und dem benachbarten Bereich
der Verstärkungsstruktur
vom Karkassentyp, der entlang einer in etwa senkrecht zu dieser
Struktur verlaufenden Linie gemessen wird, die durch den Draht hindurchgeht.
-
Der
Winkel «α» (alpha)
ist der Winkel zwischen der Verstärkungsstruktur vom Karkassentyp und
einer Achse der Drahtanordnung, die von den Verankerungsdrähten gebildet
wird.
-
Die 1 zeigt
den unteren Bereich, insbesondere den Wulst 1 einer ersten
Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Luftreifens.
Der Wulst 1 weist einen axial äußeren Bereich 2 auf,
der so angeordnet und ausgeführt
ist, dass er an dem Rand einer Felge angebracht werden kann. Der
obere Bereich oder radial äußere Bereich
des Bereichs 2 bildet einen Bereich 5, der an
das Felgenhorn angepasst ist. Dieser Bereich ist häufig axial
nach außen
gekrümmt, wie
in den 1 und 2 dargestellt ist. Der Bereich 2 endet
radial und axial nach innen in einem Wulstsitz 4, der für einen
Felgensitz angepasst ist. Der Wulst umfasst auch einen axial inneren
Bereich 3, der sich in etwa radial vom Sitz 4 in
Richtung Flanke 6 erstreckt.
-
Der
Luftreifen weist ferner eine Verstärkungsstruktur 10 oder
Verstärkung
vom Karkassentyp auf, die mit Verstärkungen versehen ist, die vorteilhaft
in einer in etwa radialen Anordnung konfiguriert sind. Diese Struktur
kann über
die Flanke und den Scheitel des Luftreifens kontinuierlich von einem Wulst
zum anderen verlaufen, sie kann auch zwei oder mehr Teile aufweisen,
die beispielsweise entlang der Flanken verlaufen, ohne dass der
gesamte Scheitel bedeckt wird.
-
Damit
die Verstärkungsdrähte so genau
wie möglich
positioniert werden, ist es sehr vorteilhaft, den Luftreifen an
einem starren Träger,
beispielsweise einen Kern aufzubauen, der die Form seines inneren
Hohlraums festlegt. Auf diesen Kern werden in der für die fertige
Architektur erforderlichen Reihenfolge alle Bestandteile des Luftreifens
aufgelegt, die direkt an ihrer endgültigen Stelle angebracht werden, ohne
dass das Profil des Luftreifens während der Konfektionierung
modifiziert werden muss.
-
Umlaufende
Drähte 21,
die vorzugsweise in Form von Stapeln 22 angeordnet sind,
bilden eine Anordnung von Verankerungsdrähten, die in jedem Wulst vorgesehen
ist. Diese Drähte
sind vorzugsweise Metalldrähte
und gegebenenfalls sind die vermessingt. Verschiedene Ausführungsformen
sehen vorteilhaft Drähte
von textiler Natur vor, wie beispielsweise Drähte aus Aramid, Nylon, PET,
PEN oder Hybriddrähte.
In jedem Stapel sind die Drähte
vorteilhaft in etwa konzentrisch und übereinanderliegend.
-
Um
eine perfekte Verankerung der Verstärkungsstruktur zu gewährleisten,
wird ein zusammengesetzter mehrlagiger Wulst realisiert. Im Inneren des
Wulstes 1 ordnet man zwischen den Drahtanordnungen der
Verstärkungsstruktur
in Umfangsrichtung orientierte Drähte 21 an. Diese werden
in Abhängigkeit
vom Typ des Luftreifens und/oder den gewünschten Eigenschaften in einem
Stapel 22, wie in den Figuren gezeigt, angeordnet, oder
in mehreren aneinander angrenzenden Stapeln oder in beliebigen günstigen
Anordnungen.
-
Die
radial inneren Endbereiche der Verstärkungsstruktur 10 wirken
mit den Drahtwicklungen zusammen. Hierdurch werden diese Bereiche
in den Wülsten
verankert. Zur Verbesserung dieser Verankerung wird der Raum zwischen
den umlaufenden Drähten
und der Verstärkungsstruktur
von einer Kautschukmischung 60 zur Verbindung oder Verankerung
eingenommen. Es kann auch die Verwendung von mehreren Mischungen
mit unterschiedlichen Eigenschaften vorgesehen werden, die mehrere
Zonen abgrenzen, wobei die Kombinationen von Mischungen und Anordnungen,
die daraus resultieren, praktisch unbegrenzt sind. Als nicht einschränkendes Beispiel
kann der Elastizitätsmodul
einer solchen Mischung 10 bis 15 MPa erreichen oder übersteigen und
in manchen Fällen
sogar 40 MPa übersteigen.
-
Die
Drahtanordnungen können
in unterschiedlicher Weise angeordnet und hergestellt werden. Ein
Stapel kann beispielsweise aus nur einem Draht bestehen, der spiralförmig in
mehreren Wicklungen vorzugsweise vom kleinsten Durchmesser zum größten Durchmesser
aufgewickelt (in etwa mit Null Grad) ist. Ein Stapel kann auch aus
mehreren konzentrischen Drähten
bestehen, die so nacheinander aufgelegt werden, dass Ringe mit allmählich steigendem
Durchmesser übereinanderliegen.
Es ist nicht erforderlich, eine Kautschukmischung hinzuzufügen, um
die Verstärkungsdrähte oder
die umlaufenden Drahtwicklungen einzubetten.
-
Die
Stapel 22 sind so angeordnet, dass sie eine zunehmende
Verankerung der Verstärkungsstruktur
vom Karkassentyp erzeugen. Die Stapel 22 bilden einen Winkel
oder eine Neigung in Bezug auf den benachbarten Bereich der Verstärkungsstruktur vom
Karkassentyp. In der 1 ist der Winkel α für jeden
Stapel 22 radial nach außen offen. In dem radial äußeren Bereich 2 des
Wulstes ist der Stapel radial und axial nach außen orientiert (wenn man sich
vom Sitz 4 entfernt), sodass der Abstand «d» zwischen den
Drähten 21 und
dem benachbarten Bereich der Verstärkungsstruktur 10 in
Richtung radial nach außen
immer größer wird.
Der Stapel 22 auf der anderen Seite 3 der Struktur 10 ist
symmetrisch geneigt, sodass der Abstand d zwischen den Drähten 21 und dem
benachbarten Bereich der Verstärkungsstruktur 10 in
Richtung radial nach außen
immer größer wird. In
diesem zuletzt genannten Fall ist der Stapel (wenn man sich vom
Sitz 4 entfernt) radial nach außen in einer axialen Neigung
von in etwa Null oder leicht nach innen orientiert.
-
In
der 2 ist die Neigung der Stapel 22 umgekehrt
wie im Beispiel der 1. Der Winkel α ist also
für jeden
Stapel 22 radial nach innen offen. In dem radial äußeren Bereich 2 des
Wulstes ist der Stapel (in Richtung radial innen zum Sitz 4)
radial nach innen mit einer axialen Neigung von etwa Null oder leicht
nach innen oder nach außen
orientiert, sodass der Abstand «d» zwischen
den Drähten 21 und der
benachbarten Verstärkungsstruktur
in Richtung radial innen immer größer wird. Der Stapel 22,
der sich auf der anderen Seite 3 der Struktur 10 befindet, ist
symmetrisch geneigt, sodass der Abstand «d» zwischen den Drähten 21 und
dem benachbarten Bereich der Verstärkungsstruktur 10 in
Richtung radial innen immer größer wird.
In diesem zuletzt genannten Fall ist der Stapel radial und axial
nach innen (in Richtung Sitz 4) orientiert.
-
Die
Anordnung der Stapel 22 des Ausführungsbeispiels der 3 beinhaltet
die Besonderheiten der beiden vorhergehenden Beispiele. Die radial äußeren Drähte 21 sind ähnlich wie
in dem Ausführungsbeispiel
der 1 angeordnet, wohingegen die radial inneren Drähte 21 ähnlich wie
in dem Ausführungsbeispiel
der 2 angeordnet sind, wobei auf diese Weise ein zentraler
Bereich gebildet wird, in dem die Drähte näher an der Verstärkungsstruktur vom
Karkassentyp liegen als in den beiden radial inneren und äußeren Endzonen.
-
Die 3 zeigt
eine Ausführungsform,
in der die Stapel zwei Halbmonde bilden, die nebeneinander einander
gegenüberliegend
angeordnet sind, wobei ihre abgerundeten Bereiche gegenüberliegen und
die Verstärkungsstruktur
vom Karkassentyp dazwischen liegt, wodurch eine etwa symmetrische
Anordnung gebildet wird. Eine solche Anordnung trägt dazu
bei, dass die untere Zone des Luftreifens sehr homogen ist.
-
In
allen diesen Beispielen kann die Anzahl der Stapel auf jeder Seite
der Verstärkungsstruktur natürlich variieren.
Benachbarte Stapel, die auf nur einer Seite der Struktur 10 liegen,
sind dann vorzugsweise in etwa parallel orientiert.