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Technisches
Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Ventilvorrichtungen, welche zur Steuerung
des Durchflusses eines kryogenen Fluids dienen. Die Erfindung betrifft speziell
die Herstellung und Inbetriebnahme von pneumatischen Betätigungsvorrichtungen,
die mit einem Steuergas funktionieren, um diese Ventilvorrichtungen
zu betätigen.
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Stand der
Technik
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Die
pneumatischen Betätigungsvorrichtungen,
welche Steuergase, wie Luft oder komprimierten Stickstoff, verwenden,
um kryogene Ventilvorrichtungen zu betätigen, sind thermisch vom Ventilkörper, der
sich bei der angestrebten Temperatur befindet, entkoppelt, so daß die Betriebstemperatur
dieser Betätigungsvorrichtung
nahe der Umgebungstemperatur bleibt. Wenn dem Steuergas somit erlaubt
wird, nahe der Umgebungstemperatur zu bleiben, ist das Risiko, daß sich Steuergas
verflüssigt
oder daß sich darin
Kristalle bilden, beseitigt, was es ermöglicht, dieselbe Art von Betätigungsorganen
wie für
nichtkryogene Fluide zu verwenden.
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Um
die thermische Verbindung zwischen der Betätigungsvorrichtung und dem
Ventilkörper
in ausreichendem Maße
zu reduzieren und um eine mechanische Verbindung mit dem beweglichen
Teil, das den Durchfluß steuert,
zu sichern, besteht die gewöhnlich
gewählte
Lösung
darin, daß zwischen
die Betätigungsvorrichtung
und den Ventilkörper
eine Steuerstange eingefügt
wird, die von einer isolierenden Hülse umgeben ist. Diese Steuerstange
muß ausreichend
robust sein, um die Steuerkraft zu übertragen, wobei seine Länge relativ
bedeutend ist, um einen genügend
großen
thermischen Widerstand aufzuweisen. Diese Länge beträgt normalerweise ca. 1 m. In
Verlängerung
der Steuerstange kommt die Höhe
der Betätigungsvorrichtung
selber dazu. Das alles führt
zu einer Ventilvorrichtung, die größere Ausmaße als eine Ventilvorrichtung
für nichtkryogene
Fluide aufweist. Ferner kann die Beabstandung der Masse der Betätigungsvorrichtung
in Bezug auf die Achse des Röhrensystems
zu bedeutenden Belastungen für
dieses führen,
zum Beispiel dann, wenn die Ventilvorrichtung in Räumen eingesetzt
wird, die von Quellen von Vibrationen, Stößen oder Beschleunigungen beeinträchtigt werden.
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Andererseits
ist im Fall der heutigen Systeme der Teil der Stange, welcher sich
außerhalb
der isolierenden Hülse
befindet, dem Außenmedium
ausgesetzt, so wie auch das zugehörige Dämmungssystem. Dieses bedeutet
ein Risiko für
die exponierten Teile und folglich für die Funktion der Ventilvorrichtung.
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Um
solchen Unzulänglichkeiten
vorzubeugen, kann die Verwendung einer pneumatischen kryogenen Betätigungsvorrichtung,
die direkt am Ventilkörper
anliegt, angestrebt werden, aber diese erfordert das Zurückgreifen
auf eine der beiden folgenden Lösungen,
um das Risiko der Verflüssigung
des Steuergases aus der Betätigungsvorrichtung
zu vermeiden.
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Die
erste Lösung
besteht in der Begrenzung des Steuerdrucks des pneumatischen Fluids
auf einen Wert, der kleiner ist als der Sättigungsdruck des Steuergases
bei der Temperatur des Ventilkörpers. Wenn
man zum Beispiel eine Ventilvorrichtung betrachtet, die auf eine
Leitung zur Zirkulation von flüssigem
Erdgas (LNG) montiert ist, dessen Temperatur in der Größenordnung
von 111 °K
liegt, die von trockenem Stickstoff betätigt wird, dessen Sättigungsdruck
bei der Temperatur von 111 °K
gleich 1,55 MPa ist, muß ein
Steuerdruck verwendet werden, der kleiner ist als dieser Wert, um
die Verflüssigung
des Stickstoffs in der Betätigungsvorrichtung
zu vermeiden. Diese Begrenzung ist offensichtlich nachteilig, weil
sie direkt die Dimensionierung der aktiven Flächen der Betätigungsvorrichtung
beeinflußt
und als Folge die Maße,
die Masse und die Kosten derselben vergrößert.
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Die
zweite Lösung
besteht in der Verwendung eines Fluids als pneumatisches Fluid,
das eine Verflüssigungstemperatur
hat, die weit unter der Temperatur des Ventilkörpers liegt, um die Verflüssigung
des Steuergases in der Betätigungsvorrichtung zu
vermeiden. Bei der Mehrzahl der kryogenen Anwendungen besteht die
einzige Lösung
zur Erfüllung dieser
Notwendigkeit in der Verwendung von relativ teuren und manchmal
auch gefährlichen
Gasen, wie Helium, Wasserstoff oder Neon. Diese Lösung bleibt demnach
auf jene Anwendungen beschränkt,
bei denen die Anforderungen der Senkung der Masse und des Volumens
Vorrang haben vor jenen zur Senkung der Kosten, wie es zum Beispiel
bei Anwendungen in der Raumfahrt der Fall ist.
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Wenn
eine an dem Ventilkörper
anliegende pneumatische Betätigungsvorrichtung
verwendet wird, können
ferner Probleme mit Gaslecks auftreten sowie Verluste des kryogenen
Fluids, sowohl zwischen der Betätigungsvorrichtung
und dem Ventilkörper
als auch mit dem Umgebungsmedium. In der Tat kann es wegen der Nähe der Betätigungsvorrichtung zum
Ventilkörper
zum Hochsteigen des kryogenen Fluids in der Betätigungsvorrichtung kommen.
Dies bewirkt einen plötzlichen
Temperaturabfall in der Betätigungsvorrichtung
und ein unerwünschtes
Vermischen des Steuerfluids mit dem kryogenen Fluid in der Betätigungsvorrichtung.
Außerdem
besteht das Risiko, daß ein
Teil des in der Betätigungsvorrichtung verwendeten
pneumatischen Fluids in den Ventilkörper eindringen und sich mit
dem kryogenen Fluid vermischen könnte.
Eine solche Verunreinigung des kryogenen Fluids durch das Steuerfluid
ist offensichtlich auch nicht erwünscht. Schließlich können das
Fluid oder die Fluide im Fall einer Diffusion (und zwar durch Ausfließen) des
Steuerfluids und/oder des kryogenen Fluids in die Vorrichtung in
deren Innerem zirkulieren und nach außen gelangen, was in einigen Fällen (zum
Beispiel in explosiven Medien) sehr gefährlich sein kann.
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Die
Druckschriften US-A-3 260 496, US-A-3 235 611 und GB-A-2 135 025
beschreiben Kryogenventilvorrichtungen, bei welchen die Betätigungsvorrichtung
vom Ventilkörper
entkoppelt ist.
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Gegenstand
und kurze Beschreibung der Erfindung
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Es
ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die vorher genannten
Unzulänglichkeiten
zu beseitigen und eine Kryogenventilvorrichtung mit pneumatischer
Betätigungsvorrichtung
bereitzustellen, die ein kompaktes Ganzes bildet und geringe Herstellungs-
und Betriebskosten erfordert.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Kryogenventilvorrichtung gelöst, die
einen Ventilkörper
umfaßt, der
eine Leitung zur Zirkulation eines kryogenen Fluids begrenzt, ein
Stopfenelement, das in der Leitung angeordnet ist und mit einer
Steuerstange verbunden ist, um das Stopfenelement zwischen einer
Schließstellung,
in der es die Leitung verschließt,
und einer Öffnungsstellung,
in der das kryogene Fluid frei in der Leitung fließen kann,
derart zu betätigen,
daß der Durchfluß des kryogenen
Fluids geregelt wird, und ein pneumatisches Stellglied, umfassend
eine Kammer, die zwei Hohlräume
begrenzt, die einen Kolben einschließen, der mit einer Steuerstange
verbunden ist, wobei die Hohlräume
mit einem Steuergas versorgt werden, um den Kolben in einer beliebigen
Stellung zwischen der Schließ-
und Öffnungsstellung
des Stopfenelements zu positionieren. Das Stellglied ist am Ventilkörper mittels
einer Zwischenkammer befestigt, die unter Überdruck im Vergleich zum Umgebungsdruck
steht, um die Temperatur des Stellglieds bei einer Temperatur zwischen
derjenigen des Ventilkörpers
und der Umgebungstemperatur zu halten und um die Gesamtheit der
inneren Teile der Vorrichtung von der Umgebung zu isolieren.
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Auf
diese Weise ist es möglich,
ein Steuergas zu verwenden, dessen Sättigungstemperatur oder kritische
Temperatur gleich der oder größer ist als
die Temperatur des kryogenen Fluids aus der Leitung, wobei dieses
die Entkopplung zwischen dem Stellglied und dem Ventilkörper einschränkt. Genauer,
aufgrund der thermischen Entkopplung, ist es wegen des Vorhandenseins
einer zwischen dem Stellglied und dem Ventilkörper angeordneten Zwischenkammer
möglich,
die Temperatur des Stellglieds in Grenzen zu halten, die das Risiko
der Verflüssigung des
Gases aus dem Stellglied beseitigen. In besondere Weise, wenn die
Temperatur des Steuergases oberhalb der kritischen Temperatur gehalten
wird, kann der Steuerdruck des Gases auf den gewünschten Wert angehoben werden,
was eine beträchtliche Verringerung
der Ausmaße
des Stellgliedes ermöglicht.
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Die
zwischen dem Stellglied und dem Ventilkörper angeordnete Zwischenkammer
bildet einen Rückhalteraum
und ermöglicht
die Abdichtung des Ventilkörpers
gegen ein Ausfließen
des Steuergases und umgekehrt des Stellgliedes gegen ein Ausströmen des
kryogenen Gases. Dafür
weist die Kammer eine Öffnung
auf, die eventuell mit einer Einrichtung zur Wiedergewinnung der
Verflüchtigungen
verbunden ist, die in der Nähe
der Vorrichtung nach außen führt, wenn
dafür kein
Risiko besteht (Verschutzung, Explosion, etc.) oder zu einer Leitung,
um die Verflüchtigungen
bis zu einem nichtsensiblen oder geschützten Bereich zu führen. Ferner
kann die Einrichtung zur Wiedergewinnung der Verflüchtigungen
mit einem Meßgerät für die Durchflußmessung
oder zur Analyse der chemischen Zusammensetzung des Gases verbunden
sein, mit der Aufgabe, jede Betriebsstörung der Ventilvorrichtung
und/oder des Stellglieds zu erfassen.
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Es
können
außerdem
zwei Öffnungen
auf jeder Seite der Zwischenkammer vorgesehen sein, um ein Zirkulieren
in der Kammer eines neutralen Spülfluids
zu erlauben, was damit zur thermischen Entkopplung durch Konvektion
beiträgt.
Dadurch kann gleichermaßen
ein Überdruck
in der Zwischenkammer durch Verflüchtigungen vermieden werden.
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Gemäß einer
Besonderheit der Erfindung kann die Zwischenkammer mit einem Wärmeisolierkeil
ausgestattet sein, so daß die
thermische Entkopplung zwischen dem Stellglied und dem Ventilkörper verbessert
wird.
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Gemäß einer
weiteren Besonderheit der Erfindung weist das Stellglied auf seiner
Außenfläche ein
dämmendes
Material auf, um den Wärmeaustausch
zwischen dem Stellglied und der Umgebung zu begrenzen.
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Bei
einer ersten Ausführungsform
der Erfindung ist das pneumatische Stellglied ein pneumatisches
Stellglied des linearen Typs, um ein Stopfenelement in Klappenform
zu betätigen,
wobei der Kolben des Stellglieds eine Stange umfaßt, die
mit der Steuerstange durch Kopplungsmittel verbunden ist, um eine
lineare Bewegung auf die Steuerstange zu übertragen, die mit der Klappe
derart verbunden ist, daß diese
zwischen der Schließstellung,
in der die Klappe in Kontakt mit einem Sitz ist, der in der Leitung
vorgesehen ist, und der Öffnungsstellung,
in der die Klappe vertikal hochgehalten und vom Sitz entfernt ist,
zu bewegen.
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In
diesem Fall kann die Ventilvorrichtung zusätzlich einen Wärmeisolierkeil
umfassen, der zwischen der Steuerstange und der Kolbenstange in
der Ebene der Kopplungsmittel angeordnet ist, um den Wärmeaustausch
zwischen dem Stellglied und dem Stopfenelement (in diesem Fall der
Klappe) einzuschränken.
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Bei
einer zweiten Ausführungsform
der Erfindung ist das pneumatische Stellglied vom Typ eines Drehstellglieds,
um ein Stopfenelement vom Typ Drosselklappe zu betätigen, wobei
der Kolben mittels einer Lenkstange mit der Steuerstange verbunden ist,
um auf die Steuerstange, die mit der Drosselklappe verbunden ist,
eine Drehbewegung derart zu übertragen,
daß jene
in eine beliebige Stellung zwischen der Schließ- und der Öffnungsstellung gebracht werden
kann.
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In
diesem Fall kann die Ventilvorrichtung zusätzlich einen Wärmeisolierkeil,
der zwischen der Steuerstange und der Lenkstange sowie zwischen der
Steuerstange und der Drosselklappe angeordnet ist, aufweisen, um
die Wärmeaustausche
zwischen dem Stellglied und dem Stopfenelement einzuschränken.
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Die
thermische Abkopplung des Stopfenelements (Klappe oder Drosselklappe)
ermöglicht
ein Vermeiden der direkten Wärmeleitung
zwischen dem Stopfenelement und dem Kolben des Stellglieds.
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Ferner
kann der Kolben einen ersten und einen zweiten Isolierkeil umfassen,
die auf jeder Seite des Verbindungspunktes der Lenkstange mit dem Kolben
angeordnet sind, um die Wärmeaustausche zwischen
dem Stellglied und dem Stopfenelement zu reduzieren. Die Lenkstange
kann außerdem
aus einem wärmedämmenden
Material angefertigt sein.
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Gemäß einer
Besonderheit der Erfindung umfaßt
das Stellglied zusätzlich
Kreisläufe
zur Beförderung
des Steuergases, welche Wärmeaustauscher mit
dem Stellglied oder dem Ventilkörper
darstellen, um den plötzlichen
Druckabfall des Steuergases im Augenblick seines Eintritts in das
Stellglied zu vermeiden.
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Das
Steuergas kann aus einer spezifischen Gasquelle kommen oder in direkter
Weise vom kryogenen Fluid, das durch die Leitung zirkuliert, abgegeben
werden, wie zum Beispiel im Falle einer Anlage mit flüssigem Naturgas.
In diesem letzten Fall umfaßt die
Kryogen-Ventilvorrichtung zusätzlich
eine Entnahmeleitung für
das kryogene Fluid, die sich zwischen der Leitung und einer Öffnung zur
Versorgung der Kammer mit Steuergas befindet, wobei die genannte
Leitung ein Verdampfungsmittel des entnommenen kryogenen Fluids
und eine Rückführleitung des
Steuergases, die zwischen einer Abzugsöffnung des Steuergases aus
der Kammer und der Leitung angeordnet ist, umfaßt, und wobei die genannte
Leitung ein Kondensierungsmittel des evakuierten Gases enthält.
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Das
im Stellglied verwendete Steuergas kann z. B. trockener Stickstoff
oder trockene Luft sein.
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Kurze Beschreibung
der Figuren
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung werden aus der folgenden Beschreibung
von speziellen Ausführungsformen
der Erfindung, die als nicht einschränkende Beispiele gegeben werden,
mit Bezug auf die anliegenden Zeichnungen ersichtlich, in welchen:
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1A eine
Schnittansicht einer ersten Ausführungsform
der Ventilvorrichtung mit pneumatischem Stellglied in Schließstellung
ist,
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1B eine
Schnittansicht einer ersten Ausführungsform
der Ventilvorrichtung mit pneumatischem Stellglied in Öffnungsstellung
ist,
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2 ein
Schnitt einer Ausführungsvariante eines
Teils der Ventilvorrichtung, die in 1A dargestellt
ist, ist,
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3 eine
perspektivische Ansicht einer zweiten Ausführungsform der Ventilvorrichtung
mit pneumatischem Stellglied gemäß der Erfindung
ist,
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4 eine
vertikale Schnittansicht der Ventilvorrichtung aus 3 entsprechend
der Schnittebene III ist.
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Ausführliche
Beschreibung von Ausführungsformen der
Erfindung
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1A zeigt
eine Ventilvorrichtung gemäß einer
ersten Ausführungsform
der Erfindung, die einen Ventilkörper 1 umfaßt, gebildet
aus einer Leitung 10, in der ein kryogenes Fluid zirkuliert,
und aus einem Gehäuse 30,
das auf der Oberseite der Leitung befestigt ist. Die Leitung 10 besteht
aus einem stromabwärtigen
Teil 12 und einem stromaufwärtigen Teil 13, die
durch ein Stopfenelement 2 getrennt sind. Das Stopfenelement 2 ist
mit einer Steuerstange 3 verbunden, die vertikal in Führungen 35 und 36 gleiten
kann, um das Stopfenelement 2 zwischen einer Schließstellung,
in welcher das Stopfenelement 2 auf einem Sitz 11,
der in der Leitung gebildet ist, aufliegt und einer Öffnungsstellung,
in welcher das Stopfenelement vertikal über dem Sitz hochsteht, zu
bewegen (1B). Dieses ermöglicht es,
den Durchfluß des kryogenen
Fluids in der Leitung zu steuern.
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Um
der Stange 3 eine Steuerbewegung zu übertragen, umfaßt die Ventilvorrichtung
ein pneumatisches Stellglied 4. Das pneumatische Stellglied 4 wird
durch ein Gehäuse 40,
das eine Kammer 41 definiert, in der sich ein Kolben 42 bewegen
kann, gebildet.
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Der
Kolben 42 definiert eine „Abdichtungsgrenze" in der Kammer 41,
um zwei Hohlräume 421 und 422 zu
bilden, deren Volumen als Funktion der Position des Kolbens veränderbar
ist. Um die Verschiebung des Kolbens zu steuern, besitzt die Kammer 41 auf
jeder Seite zwei Öffnungen 410 und 411, um
das Einführen
oder das Evakuieren des Steuergases in jeden der Hohlräume der
Kammer 14 zu ermöglichen.
Zu diesem Zweck ist jede der Öffnungen 410, 411 zum
Beispiel mit elektrisch betriebenen Ventilen verbunden, um selektiv
Steuergas einzupumpen oder um den Hohlraum der betreffenden Kammer
zu evakuieren. Im Detail kooperiert die Öffnung 410 mit zwei
elektrisch betriebenen Ventilen 18 und 19, die
an eine Leitung zur Druckversorgung mit Steuergas Pin und an eine
Evakuierungsleitung des Steuergases Pout angeschlossen sind. In
gleicher Weise kooperiert die Öffnung 411 mit
elektrisch angetriebenen Ventilen 16 und 17, die
an eine Leitung zur Druckversorgung mit Steuergas Pin und an eine Evakuierungsleitung
des Steuergases Pout angeschlossen sind.
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Die
Steuerung der Ventilvorrichtung erfolgt durch die Betätigung der
elektrisch betriebenen Ventile 16 bis 19. In der 1A wird
die Ventilvorrichtung im Sinne des Schließens betätigt (Pfeil F), was bedeutet,
daß das
Stopfenelement 2 sich zum Sitz 11 senkt, um den
Durchfluß des
Fluids in der Leitung 10 zu drosseln. Diese Aktion wird
durch das Öffnen
der elektrisch betriebenen Ventile 18 und 17 bewirkt,
wodurch mittels des elektrisch betriebenen Ventils 18 der
Hohlraum 421 der Kammer 41 mit Steuergas unter
Druck gespeist werden kann und mittels des elektrisch betriebenen
Ventils 17 der Druck des Steuergases aus dem Hohlraum 422 evakuiert
werden kann.
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Um
die Ventilvorrichtung im Sinne des Öffnens zu betätigen, wie
in 1B dargestellt (Pfeil O), genügt es, die Befehle für Schließen und Öffnen an den
elektrisch betriebenen Ventilen umzukehren. Damit werden die elektrisch
betriebenen Ventile 17 und 18 geschlossen und
die elektrisch betriebenen Ventile 16 und 19 geöffnet, um
einerseits den Hohlraum 422 mit Steuerdruck zu speisen
und andererseits den Hohlraum 421 zu leeren und die Bewegung
des Kolbens 42 nach dem oberen Teil der Kammer 41 zu
verursachen, um das Stopfenelement 2 vom Sitz 11 abzuheben.
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Es
ist anzumerken, daß jede
Zwischenstellung zwischen der Schließ- und der Öffnungsstellung mit der Ventilvorrichtung
durch das Einstellen des Drucks aus jedem der Hohlräume 421 und 422 mittels
der elektrisch betriebenen Ventile oder mit Hilfe jedes anderen ähnlichen
Mittels erzielt werden kann. Durch Steuern der elektrisch betriebenen
Ventile kann der Kolben in jede beliebige Position zwischen Schließen und Öffnen gebracht
werden, um den Durchfluß des
Fluids zu regeln.
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Der
Kolben 42 besteht aus einer Stange 43, die sich
vertikal durch eine Führung 45 zum
Ventilkörper 1 erstreckt,
im Wesentlichen entlang der Achse der Steuerstange 3 des
Stopfenelements. Das freie Ende der Kolbenstange 43 ist
mit dem Ende der Steuerstange 3 mittels einer Kopplungsvorrichtung 44 verbunden,
die zwei Translationen und zwei Rotationen in einer zur Achse der
Ventilvorrichtung senkrechten Ebene zuläßt.
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Das
für die
Steuerung des Stellglieds verwendete pneumatische Fluid kann ein
Gas sein, das von einer spezifischen Gasquelle geliefert wird, oder es
kann direkt von dem Fluid, das in der Leitung der Ventilvorrichtung
zirkuliert, entnommen werden, so wie es z. B. im Fall einer LNG-Anlage
möglich
ist. In diesem letztgenannten Fall, wie in 1A dargestellt,
umfaßt
die Ventilvorrichtung eine erste Abzweigungsleitung 60,
die einen Teil des Fluids, das in der Leitung 10 stromauf
der Ventilvorrichtung zirkuliert, übernimmt. Der Befehl zur Übernahme
wird von einem elektrisch betriebenen Ventil 61 gegeben.
Da das Fluid in flüssiger
Form vorliegt, strömt
der Teil des abgezweigten Fluids durch einen Verdampfer 62, um
die Flüssigkeit
in Gas umzuwandeln, bevor sie mittels der elektrisch betriebenen
Ventile 16 oder 18 in die Kammer 41 eingeführt wird
(Pin). Der Druck des Fluids steigt durch Verdampfen und dieses kann als
Steuergas dienen. Umgekehrt wird auf der anderen Seite (Pout) das
Gas, welches evakuiert werden muß, in die Leitung 10 durch
eine zweite Abzweigungsleitung 63 stromabwärts der
Ventilvorrichtung wieder eingeführt.
Sein Durchfluß wird
mittels eines elektrisch betriebenen Ventils 64 gesteuert,
wobei stromaufwärts
von diesem ein Kondensor 65 angeordnet ist, um das Gas
vor der Wiedereinführung
in eine Flüssigkeit
umzuwandeln. Als Beispiel: für
ein LNG-Fluid, das in der Leitung 10 bei einer Temperatur
von 111 °K
und bei einem maximalen Druck von 10 bar strömt, kann dem Stellglied, das
bei einer höheren
Temperatur als die kritische Temperatur des Methans gehalten wird,
ein Steuergas geliefert werden, das eine Druckkapazität von 80
bar nach dem Verdampfen aufweist.
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Um
eine Kryogenventilvorrichtung mit kompaktem pneumatischem Stellglied
herzustellen, müssen
nicht nur der Wärmeaustausch
zwischen dem Stellglied und dem Ventilkörper steuerbar sein, sondern
auch die Isolation der Fluide aus dem Inneren der Ventilvorrichtung
sowie die Isolation der Vorrichtung gegenüber den externen Eingängen. Wenn
die Temperatur des Stellglieds auf einen Wert unterhalb der Sättigungstemperatur
(für einen
gegebenen Druck) oder der kritischen Temperatur des verwendeten
Steuergases sinkt, besteht das Risiko einer Kondensierung und Verflüssigung
des Gases aus dem Stellglied, was die Funktion beeinträchtigen
würde. Andererseits
muß jeder
Verflüchtigung
des Steuergases aus dem Stellglied in den Ventilkörper vorgebeugt
werden und umgekehrt jeder Verflüchtigung des
kryogenen Fluids in das Stellglied. In diesem letzten Fall würde das
Hochsteigen des kryogenen Fluids in das Stellglied einen plötzlichen
Temperaturabfall des Steuergases bewirken.
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Zu
diesem Zweck umfaßt
die Ventilvorrichtung gemäß der Erfindung
eine Zwischenkammer 51, die aus einem Gehäuse 50 gebildet
ist. Die 1A und 1B zeigen
eine Ventilvorrichtung, die eine solche Kammer umfaßt. Die
Kammer 51 ist zwischen das Gehäuse 40 und das Gehäuse 30 des
Ventilkörpers
eingefügt,
so daß sie
diese beiden Elemente thermisch entkoppelt. Somit verbleibt das
Stellglied wegen der Wärmeaustausche
zwischen dem Stellglied und der Umgebung bei einer Temperatur, die zwischen
der des Ventilkörpers
und der Umgebungstemperatur liegt, wobei diese Temperatur oberhalb der
Sättigungstemperatur
oder der kritischen Temperatur des Gases liegt, das für die Steuerung
des Stellgliedes verwendet wird.
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Die
Kammer 51 wird unter Überdruck
entweder aufgrund der Verflüchtigungen
von Steuergas und/oder von kryogenem Fluid gehalten oder mittels einer äußeren Versorgungseinrichtung
(die nicht dargestellt ist), die mit der Kammer verbunden ist.
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Zwischen
der Kammer 51 und dem Gehäuse 30 des Ventilkörpers kann
eine erste Abdichtungsbarriere 37 angeordnet werden, während zwischen der
Kammer 51 und dem Gehäuse 40 der
Kolbenkammer 41 eine zweite Abdichtungsbarriere 48 vorgesehen
werden kann.
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Die
Kammer 51 umfaßt
eine Öffnung 52,
welche eventuell mit einer Einrichtung zur Aufnahme der Verflüchtigungen 53 verbunden
ist, wie zum Beispiel eine Entlüftungsöffnung mit
Rückhaltventil,
die eine Korrektur der Abnahme des Überdrucks in der Kammer erlaubt. Überhöhte Überdrücke im Fall
von Verflüchtigungen
können
somit vermieden werden. Wenn das Außenmedium dagegen unempfindlich
ist oder wenn es keine Gefahr bezüglich der Verflüchtigungen
von Steuergas und/oder kryogenem Gas gibt (z. B. Verschmutzung oder
Explosionsgefahr), kann die Öffnung 52 oder
die Einrichtung zur Aufnahme der Verflüchtigungen 53 in der
Nähe der
Ventilvorrichtung nach außen
münden.
Im anderen Fall ist die Öffnung
oder die Einrichtung zur Aufnahme der Verflüchtigungen mit einer Leitung
verbunden, welche die Verflüchtigungen
in einen unempfindlichen oder ungefährlichen Bereich bringt. Ferner
kann an der Einrichtung zur Aufnahme der Verflüchtigungen ein Meßgerät für die Durchflußmessung
oder die Analyse der chemischen Zusammensetzung des Gases angebracht
werden, um eine eventuelle Betriebsstörung der Ventilvorrichtung
oder des Stellglieds oder beider zu erfassen.
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Somit
ist das Fluid, welches im Stellglied zirkuliert, mittels der Zwischenkammer,
die zwischen dem Ventilkörper
und dem Stellglied angeordnet ist, von dem Fluid, welches in der
Ventilvorrichtung zirkuliert, isoliert, wobei die Verflüchtigungen
nach außen geleitet
werden.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Zwischenkammer, die in 2 abgebildet
ist, kann diese mit zwei Öffnungen 54 und 55 versehen
sein. Bei einer solchen Ausführung
ist es dann möglich,
die Kammer mit einem neutralen Fluid zu durchspülen, das einen leichten Überdruck
und die Umgebungstemperatur aufweist. Dies erlaubt nicht nur, ein
Vermischen der Fluide, die im Stellglied bzw. in der Ventilvorrichtung
zirkulieren, zu verhindern, sondern auch die Anwendung des Durchspülens mit
dem neutralen Fluids zum Zweck der Erzeugung einer erzwungenen Konvektion
zwischen der Ventilvorrichtung und dem Stellglied, wodurch die thermische
Entkopplung zwischen diesen verbessert wird.
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Die
Zwischenkammer 51 kann zusätzlich einen Wärmeisolierkeil 5 enthalten.
Der Wärmeisolierkeil 5 ermöglicht die
Verbesserung der thermischen Entkopplung zwischen dem Stellglied
und dem Ventilkörper.
Die Dicke und das Material des Keils werden als Funktion der erwünschten
thermischen Entkopplung, ausgehend von den Anwendungsbedingungen
(der Temperatur des kryogenen Fluids, der kritischen oder der Sättigungstemperatur
des Steuergases, der thermischen Strömungen, etc.) bestimmt.
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Gleichermaßen kann
zwischen der Steuerstange 3 und der Kolbenstange 43 in
der Ebene der Kopplungsvorrichtung 44 ein zusätzlicher
Wärmeisolierkeil 7 angeordnet
werden.
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Nach
Bedarf kann die Außenfläche des
Stellglieds mit einer Einrichtung 6 wie Kühlrippen,
Kühler oder
anderen ähnlichen
Einrichtungen abgedeckt werden, um den Wärmeaustausch zwischen dem Stellglied
und der Umgebung zu verstärken,
oder das Stellglied kann mit einer isolierenden Schicht 8 bedeckt
werden, um den Wärmeaustausch
zum Stellglied einzuschränken
und das Auftreten von Reif/Eis zu verhindern.
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Auf
diese Weise ist es aufgrund der thermischen Entkopplung zwischen
dem Ventilkörper
und dem Stellglied möglich,
die Länge
der Steuerstange zwischen dem Stopfenelement und dem Stellglied deutlich
zu verkürzen,
weil dieses bei einer Dicke gleich jener der nah gelegenen Zwischenkammer,
an den Ventilkörper
angelegt werden kann.
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Die
thermische Entkopplung ermöglicht
es außerdem,
den Wärmeaustausch
zwischen dem Stellglied und der Umgebung einerseits und zwischen
dem Stellglied und dem Ventilkörper
andererseits dazu zu verwenden, die Temperatur des Stellglieds innerhalb
eines bestimmten Intervalls zu halten. Das Temperaturintervall des
Stellglieds kann wenn nötig
als Funktion der Höhe
der Zwischenkammer und/oder fallweise der Effizienz des Keils 5 und des
zusätzlichen
Keils 7 eingestellt werden. Schließlich kann auch die Effizienz
der Einrichtung 6 oder der Isolierschicht 8, die
die Wärmeaustausche
zwischen dem Stellglied und der Umgebung verstärken oder begrenzen, zum Einstellen
des Temperaturintervalls des Stellglieds beitragen.
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Als
nicht einschränkendes
Beispiel wird eine Kryogen-Ventilvorrichtung beschrieben, die an
einem Kreislauf eines Fluids von verflüssigtem Erdgas (LNG) angebracht
ist, dessen Temperatur etwa 111 °K
beträgt
und die mit trockenem Stickstoff gesteuert werden soll. Wenn die
Temperatur des Stellglieds nahe derjenigen des Ventilkörpers ist,
muß der
Steuerdruck auf 1,5 Mpa begrenzt werden, um das Verflüssigen des
Stickstoffs zu vermeiden.
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Wenn
man dagegen über
die Zwischenkammer 51 verfügt, ist es möglich, die
Temperatur des Stellglieds oberhalb der kritischen Temperatur des Stickstoffs,
und zwar 126 °C,
zu halten. Folglich kann die Verflüssigung des Stickstoffs bei
jedem Steuerdruck vermieden werden. Die Ausmaße und die Masse des Ensembles
Ventilvorrichtung/Stellglied können
beträchtlich
gesenkt werden im Vergleich zu den vorigen technischen Lösungen,
bei welchen das Stellglied gesondert von der Ventilvorrichtung ist.
In dieser Weise kann gemäß der vorliegenden
Erfindung das Stellglied kryogen sein, das heißt, es kann direkt an die Ventilvorrichtung
mit der Kammer 51 angelegt werden, was es ermöglicht,
die Länge
der Steuerstange des Stopfenelements deutlich zu verkürzen. Ferner
kann das Stellglied durch Verwenden eines hohen Steuerdrucks kompakt
gestaltet werden, da dieser nicht mehr wegen des Risikos der Verflüssigung
des Steuergases begrenzt ist.
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Die 3 zeigt
eine zweite Ausführungsform der
Erfindung, hier bei einer Ventilvorrichtung vom Typ Ventilvorrichtung
mit Drehstellglied, ähnlich
einer Drosselklappe, angewendet, die einen Ventilkörper 101 umfaßt, der
einen Teil der Leitung 110, der an einen Kreislauf zur
Zirkulation des kryogenen Fluids angeschlossen wird, definiert.
Ein Stopfenelement oder eine Drosselklappe 102 ist im Teil 110 der
Leitung angeordnet. Die Drosselklappe 102 ist in ihren Dimensionen
dem inneren Durchmesser der Leitung 110 angepaßt, um diese
in ihrer Schließstellung
zu verschließen.
Der Durchfluß des
Fluids in der Leitung 110 wird durch den Öffnungsgrad
der Drosselklappe 102 gesteuert.
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Um
die Drosselklappe 102 zwischen ihrer Schließ- und ihrer Öffnungsstellung
zu bewegen, ist diese mit einer Steuerstange 103 verbunden,
welche ihr eine Drehbewegung mitteilt, so daß sie damit die Drehachse der
Drosselklappe bildet.
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Um
der Steuerstange eine Drehbewegung zwecks Steuerung der Drosselklappe 102 zu übertragen,
ist ein pneumatisches Stellglied 104 am Ventilkörper 101 angebracht.
Das Stellglied 104 ist aus einem zylindrischen Körper 109 gebildet,
der eine Kammer 141 definiert, in der sich ein Kolben 142 bewegt.
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Wie
aus 4 ersichtlich, trennt der Kolben 142 zwei
Hohlräume 1421 und 1422 in
der Kammer 141 ab, deren Volumen als Funktion der Stellung
des Kolbens veränderbar
ist. In derselben Weise wie bei der vorhin beschriebenen Ventilvorrichtung
wird die Bewegung des Kolbens 142 durch die Aufnahme/Abgabe
von Steuergasdruck in den Hohlräumen 1421 und 1422 gesteuert.
Dafür ist
die Kammer 141 mit zwei Öffnungen 1410 und 1411 ausgebildet,
die sich auf jeder Seite der Kammer befinden, um das Einführen und
Evakuieren des Steuergases in jeden der Hohlräume der Kammer 141 zu
ermöglichen.
Jede der Öffnungen 1410 bzw. 1411 ist
mit zwei elektrisch betriebenen Ventilen 118 und 119 bzw. 116 und 117 verbunden,
um in selektiver Weise eine Verbindung des betreffenden Teils der
Kammer mit einer Versorgungsleitung für Steuergasdruck Pin oder einer
Leitung zur Evakuierung des Steuergases Pout herzustellen
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Die
Steuerung der Ventilvorrichtung erfolgt folglich durch Betätigen der
elektrisch betriebenen Ventile 116 bis 119, was
es ermöglicht,
den Öffnungswinkel
der Drosselklappe aus der Leitung zur Regelung des Durchflusses
des Fluids zu bestimmen. Auf jeder Seite des mittleren Teils des
Stellglieds wurden Dichtungen 111 und 112 zwischen
dem Kolben und der Innenwand des Körpers 109 vorgesehen,
um ein Verflüchtigen
zwischen den Hohlräumen 1421 und 1422 zu
vermeiden.
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Das
zur Steuerung des Stellglieds verwendete pneumatische Fluid kann
ein Gas sein, das von einer spezifischen Gasquelle geliefert wird,
oder es kann dem Fluid, das in der Leitung der Ventilvorrichtung
zirkuliert, direkt entnommen werden, so wie es zum Beispiel in einer
LNG-Anlage möglich
ist. In diesem letzt genannten Fall kann das System zur Aufnahme
und Wiedereinführung
des Fluids (Verdampfer, Kondensor, elektrisch betriebene Ventile)
in die Leitung, beschrieben in Bezug auf die Ventilvorrichtung aus
der 1A, in derselben Weise betätigt werden wie die hier beschriebene
Ventilvorrichtung.
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Die
Bewegung des Kolbens 142 wird der Steuerstange 103 der
Drosselklappe 102 mittels einer Pleuelstange 103A übertragen,
die eine Umwandlung der Translationsbewegung des Kolbens in eine
Drehbewegung der Steuerstange ermöglicht. Zu diesem Zweck kann
das Ende der Pleuelstange 103A mit einem Element 115 versehen
sein, das sich im Lager 120 drehen kann, um der Bewegung des Kolbens
zu folgen und von dem anderen Ende eine Drehbewegung an die Steuerstange
zu übertragen.
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Um
das Stellglied 104 thermisch vom Ventilkörper 101 zu
entkoppeln, ist eine Zwischenkammer 151, die aus einem
Gehäuse 150 gebildet
ist, in der Ebene der Kontaktstelle des Stellglieds mit der Ventilvorrichtung
eingefügt
(3), so wie für
die Ventilvorrichtung aus den 1A, 1B und 2. Folglich
kann die Temperatur des Stellglieds aufgrund des Wärmeaustausches
zwischen dem Stellglied und der Umgebung auf einem Wert gehalten werden,
der zwischen der Temperatur des Ventilkörpers und der Umgebungstemperatur
liegt. Die Kammer 151 wird unter Überdruck gehalten, wie oben
erklärt
wurde. Sie kann außerdem
gleichermaßen
eine Öffnung
aufweisen und eventuell eine Einrichtung zur Aufnahme der Verflüchtigungen,
die mit einer Förderleitung
verbunden ist oder nicht. In alternativer Weise kann die Kammer 151 ebenfalls
von einem neutralen Fluid durchspült werden, so angetrieben wie
oben beschrieben, das zusätzlich
eine erzwungene Konvektion zwischen dem Stellglied und der Ventilvorrichtung
erzeugt.
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Der
Wärmeaustausch
zwischen dem Stellglied und der Umgebung kann in der Ebene der Kammer 151 noch
durch das Einfügen
eines Keils 105 aus wärmedämmendem
Material begrenzt werden.
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Durch
Vergrößern der
Dicke des Isolierkeils um einige Millimeter, was von den Ausmaßen her vertretbar
wäre, ist
es möglich,
die Temperatur des Stellglieds auf Werte zu erhöhen, die eine Auswahl der Materialien
für die
Dichtungen 111 und 112 zwischen dem Kolben 142 und
der Kammer 141 erleichtern. Die Dicke des Keils ermöglicht es
gleichermaßen,
die thermische Kopplung zwischen dem Stellglied und dem Ventilkörper zu
verbessern, wodurch die thermischen Einflüsse, die vom Stellglied zum Ventilkörper verlaufen,
reduziert werden.
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Wenn
es erforderlich ist, kann die Wirkung des Isolierkeils 105 zwischen
dem Stellglied und dem Ventilkörper
noch verbessert werden durch Einfügen von noch einem oder mehreren
Isolierkeilen, wie etwa einem Isolierkeil 106, der in der
Ebene der Kontaktstelle zwischen das Stellglied und den Ventilkörper eingefügt wird,
einem Isolierkeil 107A, der zwischen die Steuerstange 103 und
die Drosselklappe 102 eingefügt wird und/oder einem Isolierkeil 107B, der
zwischen die Pleuelstange 103A und die Steuerstange 103 eingefügt wird,
um den Wärmeaustausch zwischen
dem Stellglied und der Drosselklappe 102 zu reduzieren.
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Der
Wärmeaustausch
zwischen dem Stellglied und der Umgebung kann ebenfalls durch Aufbringen
eines dämmenden
Materials 108 auf die Außenfläche des Stellglieds begrenzt
werden. In alternativer Weise kann, so wie für das Stellglied 4 der ersten
Ausführungsform,
die in 1A dargestellt ist, eine Einrichtung,
wie etwa ein Kühler
oder Kühlrippen,
auf dem Stellglied vorgesehen werden, um die thermischen Eingänge auf
dieses zu vergrößern.
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So
wie es in den 3 und 4 dargestellt ist,
kann der Kolben 142 mit Isolierkeilen 122 ausgestattet
sein, die auf jeder Seite der mechanischen Verbindung des Kolbens
mit der Pleuelstange 103A angeordnet sind.
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Wenn
es erforderlich ist, kann die Pleuelstange 103A aus einem
wärmedämmenden
Material gefertigt werden.
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Ferner
ist es möglich,
das Gas durch einen Wärmeaustauscher,
der im Kontakt mit dem Stellglied oder mit dem Ventilkörper ist,
zu führen,
wenn man die Temperatur des eingeführten Gases auf die Temperatur
des Stellglieds bringen möchte.
In 3 sind zwei Wärmeaustauscher 123 und 124 vom
Typ Kühlschlange
um den Körper
des Stellglieds 104 angeordnet, damit das Steuergas sich
progressiv vor dem Eintritt in das Stellglied abkühlt.
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Die
Wärmeaustauscher
ermöglichen
es, den plötzlichen
Druckabfall des Steuergases aufgrund der Temperaturabnahme beim
Einführen
des Steuergases in die Kammer zu vermeiden. Sie können ebenfalls
mit dem Stellglied 4 der Ventilvorrichtung aus den 1A und 1B verwendet
werden.
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Auf
diese Weise ermöglicht
die vorliegende Erfindung die Verwendung eines Gases, wie etwa trockener
Stickstoff oder trockene Luft, zur pneumatischen Steuerung der Ventilvorrichtungen,
die bei kryogenen Temperaturen funktionieren, und das, ohne daß es erforderlich
wäre, das
Stellglied vom Ventilkörper
abzusondern. Diese Lösung
ist insbesondere bei jener Art von Anlagen vorteilhaft, bei welchen
diese Art Gase schon verfügbar
ist, wie es bei der Mehrzahl der Anlagen zum Transfer, zur Speicherung
oder zur Verflüssigung
der Gase der Fall ist, bei denen trockener Stickstoff verwendet
wird, um das Reinigen oder Neutralisieren der Anlagen durchzuführen.
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Wenn
man zum Beispiel eine Anlage für
flüssiges
Erdgas (LNG) betrachtet, beträgt
die normale Siedetemperatur dieses Gases 111 °K. Beim Stickstoff entspricht
diese Temperatur einem Sättigungsdruck
von 1,55 MPa, dem Grenzdruck des Steuergases, bei dem dessen Verflüssigung
im Stellglied beginnt, wenn dieses in direktem thermischem Kontakt mit
dem Ventilkörper
bei der Temperatur des LNG steht. Dieser Grenzdruck hat einen direkten
Einfluß auf
die Gestaltung des Stellglieds, welches dann ausreichende pneumatische
Flächen
bieten muß,
um den zur Betätigung
des Stopfenelements der Ventilvorrichtung nötigen Aufwand zu liefern, was
beträchtliche
Ausmaße
des Stellglieds zur Folge hätte.
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Wenn
dagegen gemäß der vorliegenden
Erfindung das Stellglied oberhalb einer Temperatur von 126,2 °K, welches
die kritische Temperatur des Stickstoffs ist, gehalten wird, besteht
kein Risiko der Kondensierung des Steuer-Stickstoffs im Stellglied
mehr, da dieser sich bei jedem verwendeten Steuerdruck in einem überkritischen
Zustand befindet. Dies ermöglicht
es, den Steuerdruck auf viel größere Werte
als den Grenzdruck anzuheben, wenn das Stellglied in direktem thermischem
Kontakt mit dem Ventilkörper ist.
Folglich ist es möglich,
die Masse und die Ausmaße
des Stellglieds deutlich zu verringern, wobei dieselbe Kraft auf
das Stopfenelement der Ventilvorrichtung ausgeübt wird.
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Ein
weiterer Aspekt der Ventilvorrichtung gemäß der vorher beschriebenen
Erfindung besteht darin, daß alle
Elemente der Vorrichtung, und zwar der Ventilkörper, das Stellglied, und ggf.
die Zwischenkammer, in Gehäusen
eingeschlossen sind, wobei sie gegenüber der Umgebung ein abgedichtetes Ganzes
bilden. Diese Abdichtung zwischen der Vorrichtung und der Umgebung
verhindert das Austreten von Fluiden aus der Vorrichtung. Im Fall
einer Anlage mit explosiven oder brennbaren Gasen, wie zum Beispiel
mit Erdgas, kann die Ventilvorrichtung gemäß der Erfindung in die Nähe von anderen
Anlagen ohne Entzündungsrisiko
gebracht werden. Andererseits kann aufgrund dieser inneren/äußeren Abdichtung der
Ventilvorrichtung diese ohne Risiko für die Funktion der Vorrichtung
in korrosive oder ähnliche
Medien gebracht oder getaucht werden. Zusätzlich ist die Abdichtung statisch,
was die Zuverlässigkeit
der Vorrichtung im Vergleich zu den Systemen mit dynamischer Abdichtung
stark verbessert.
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Neben
der Anwendung bei LNG-Gas kann die Erfindung für andere kryogene Fluide, wie
Stickstoff oder Sauerstoff, angewandt werden.