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Die
vorliegende Erfindung betrifft medizinische Aerosolprodukte und
insbesondere Aerosolprodukte, wie Dosierinhalatoren („metered
dose inhalers”)
(MDIs) zur Abgabe von Aerosollösungsformulierungen,
die ein aktives Ingredienz enthalten, das einem Abbau durch Peroxide
oder Verbindungen, die aus Elastomeren- oder Kunststoffkomponenten
und dem Ver- bzw. Einschlusssystem als ein Ergebnis des direkten
Kontakts mit der Formulierung des MDIs herauslösbar sind bzw. ausbluten können, unterliegt.
Diese Verbindungen sind im folgenden als herauslösbare Stoffe („leachables”) definiert.
Gemäß der Erfindung
ist das aktive Ingredienz ein Corticosteroid und stärker bevorzugt
ein 20-Ketosteroid. Es wurde festgestellt, dass diese Arten von
aktiven Ingredienzien hochempfindlich gegenüber chemischem Abbau sind,
wenn sie als Lösungsaerosolprodukte
formuliert sind. Die vorliegende Erfindung stellt einen Weg zur
Verbesserung der chemischen Stabilität derartiger Steroide in Aerosollösungsformulierungen
bereit.
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Treibgasdosieraerosole
bzw. Treibgasdosierinhalatoren („pressurized metered dose
inhalers”)
sind gut bekannte Vorrichtungen zur Verabreichung pharmazeutischer
Produkte an die Atemwege mittels Inhalation. Aktive Materialien,
die gewöhnlich
mittels Inhalation abgegeben werden, schließen Bronchodilatatoren, wie β2-Agonisten
und Anticholinergika, Corticosteroide, Antileukotriene, Antiallergika
und andere Materialien, die effizient bzw. wirksam durch Inhalation
verabreicht werden können,
ein, wodurch der therapeutische Index erhöht wird und die Nebenwirkungen
des aktiven Materials verringert werden.
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Ein
MDI verwendet ein Treibmittel, um Tröpfchen, die das pharmazeutische
Produkt enthalten, als ein Aerosol in die Atemwege auszustoßen.
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Für viele
Jahre waren die bevorzugten Treibmittel, die in Aerosolen zur pharmazeutischen
Verwendung verwendet wurden, eine Gruppe von Chlorfluorkohlenstoffen,
welche gemeinhin Freone oder CFKs bzw. CFCs genannt werden, wie
CCl3F (Freon 11 oder CFC-11), CCl2F2 (Freon 12 oder
CFC-12) und CClF2-CCLF2 (Freon
114 oder CFC-114).
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In
jüngster
Zeit wurden Chlorfluorkohlenstoffe (CFK)-Treibmittel, wie Freon 11 und Freon
12, mit der Zerstörung
der Ozonschicht in Verbindung gebracht und ihre Produktion wird
auslaufen gelassen bzw. eingestellt.
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Hydrofluoralkane
[(HFAs), auch bekannt als Hydrofluorkohlenstoffe („hydro-fluoro-carbons”) (HFCs)] enthalten
kein Chlor und werden als weniger schädlich für Ozon angesehen und diese
werden als Ersatz für CFKs
vorgeschlagen.
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HFAs
und insbesondere 1,1,1,2-Tetrafluorethan (HFA 134a) und 1,1,1,2,3,3,3-Heptafluorpropan
(HFA 227) wurden als die besten Kandidaten für nicht-CFK-Treibmittel anerkannt
und eine Anzahl medizinischer Aerosolformulierungen unter Verwendung
derartiger HFA-Treibmittelsysteme wurde offenbart.
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Viele
dieser Anmeldungen bzw. Anwendungen, in welchen HFAs als Treibmittel
verwendet werden, schlagen die Zugabe von einem oder mehreren Adjuvants/Adjuvantien
vor, einschließlich
Verbindungen, die als Cosolventien wirken, oberflächenaktiver
Mittel, einschließlich
fluorierter und nicht-fluorierter
oberflächenaktiver
Mittel, Dispergiermittel, einschließlich Alkylpolyethoxylaten,
und Stabilisatoren.
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Das
Cosolvens ist gewöhnlich
ein Alkohol, vorzugsweise Ethanol. Unter den Additiven kann eine
Komponente mit niedriger Flüchtigkeit
vorhanden sein, die bei 25°C
einen Dampfdruck kleiner als 0,1 kPa, vorzugsweise kleiner als 0,05
kPa, aufweist. Vorteilhafterweise könnte sie aus der Gruppe von
Glykolen, insbesondere Propylenglykol, Polyethylenglykol und Glyzerin,
oder Estern, z. B. Ascorbylpalmitat, Isopropylmyristat und Tocopherolester,
ausgewählt
sein.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können
von 0,1 bis 10% G/G der genannten Komponente mit niedriger Flüchtigkeit,
vorzugsweise zwischen 0,3 und 5% G/G, stärker bevorzugt zwischen 0,5
und 2,0% G/G, enthalten.
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Die
Zusammensetzungen zur Aerosolverabreichung über MDIs können Lösungen oder Suspensionen sein.
Die Aerosolformulierung vom Lösungstyp
enthält
das Medikament gelöst
oder solubilisiert in dem Treibmittel oder einem Gemisch aus Treibmittel
und Cosolvens. Die Aerosolformulierung vom Suspensionstyp enthält das Medikament
in der Form von Partikeln, welche in dem Treibmittel dispergiert
sind. Die Aerosolformulierungen vom Suspensionstyp enthalten gewöhnlich ein
oberflächenaktives
Mittel und sie können
auch ein Cosolvens einschließen.
Lösungszusammensetzungen
bieten mehrere Vorteile: sie sind praktisch bzw. zweckmäßig herzustellen,
wobei das aktive Ingredienz im Wesentlichen vollständig im
Treibmittelvehikel gelöst
ist und sie umgehen die Probleme hinsichtlich der physikalischen
Stabilität,
die mit Suspensionszusammensetzungen assoziiert sind, wie Zunahme
der Partikelgröße, Kristallpolymorphismus,
Flocculation, Partikelaggregation, wobei alle davon die Dosiseinheitlichkeit
bzw. -gleichförmigkeit
beeinträchtigen.
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Andererseits
ist die weitverbreitete Verwendung von Lösungsformulierungen durch ihre
chemische Instabilität
eingeschränkt,
welche die Bildung von Abbauprodukten verursacht.
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Die
internationale Anmeldung
WO
00/30608 des Anmelders betrifft Treibgasdosieraerosole
bzw. Treibgasdosierinhalatoren, wobei ein Teil der inneren Oberflächen oder
die ganzen inneren Oberflächen
aus Edelstahl, anodisiertem Aluminium besteht/bestehen oder mit
einer organischen Beschichtung verkleidet ist/sind, um die chemische
Stabilität
der aktiven Ingredienzien in Lösung
in einem Hydrofluorkohlenstofftreibmit tel, einem Cosolvens und gegebenenfalls
einer Komponente mit niedriger Flüchtigkeit zu verbessern.
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WO 96/32099 offenbart Dosierinhalatoren
für die
Verabreichung verschiedener aktiver Ingredienzien in Suspension
in dem Treibmittel, wobei die inneren Oberflächen des Inhalators teilweise
oder vollständig
mit einem oder mehreren Fluorkohlenstoffpolymer/en, gegebenenfalls
in Kombination mit einem oder mehreren nicht-Fluorkohlenstoff-Polymer/en
beschichtet bzw. überzogen
sind, um das Problem der Adhäsion
oder Ablagerung der Partikel des aktiven Inhaltsstoffs auf den Dosenwänden zu
verringern oder im Wesentlichen zu eliminieren und somit eine gleichbleibende
Abgabe des Aerosols aus dem MDI sicherzustellen.
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Es
ist aus Eur. J. Pharm. Biopharm. 1997, 44, 195, ebenfalls bekannt,
dass Suspensionen von Wirkstoffen in HFA-Treibmittel häufig der Absorption der Wirkstoffpartikel
an den Ventilen und den inneren Wänden des Inhalators unterliegen.
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WO 95/17195 beschreibt
Aerosolzusammensetzungen, die Flunisolid, Ethanol und HFA-Treibmittel umfassen.
In dem Dokument wird dargelegt, dass konventionelle Aerosolbehälter bzw.
Sprühdosen
verwendet werden können,
um die Zusammensetzung aufzunehmen, und dass bestimmte Behälter ihre
chemische und physikalische Stabilität verbessern. Es wird vorgeschlagen,
dass die Zusammensetzung vorzugsweise in Vials enthalten sein kann,
die mit Harzen, wie Epoxyharze (z. B. Epoxyphenolharze und Epoxyharnstoffformaldehydharze)
beschichtet sind. Die Zusammensetzungen werden vorzugsweise über eine
Ventilanordnung abgegeben, wobei das Diaphragma mittels Extrudieren,
Spritzgießen
oder Formpressen aus einem thermoplastischen Material, wie dem Polyolefin
FLEXOMER
TM GERS 1085 NT (Union Carbide),
hergestellt ist. Ein anderes/r geeignetes/r Ventilgummi bzw. Ventilkautschuk
ist ein Nitrilkautschuk („DB-218”), der
von American Gasket and Rubber, Schiller Park, Illinois, erhältlich ist.
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WO 00/35458 bringt das
Problem des Herstellens einer stabilen Lösungsformulierung von Budesonid, die
zur Verwendung als Aerosol geeignet ist, die chemisch und physikalisch
während
der Lagerung bei Umgebungsbedingungen von Temperatur und Feuchtigkeit
stabil bleibt, hervor.
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Die
obigen Ziele werden mit einer Formulierung erreicht, die ungewöhnlich hohe
Konzentrationen an Cosolvens enthält. Das am stärksten bevorzugte
Cosolvens ist Ethanol und es ist vorzugsweise in einer Menge von
mindestens 10 Gew.-%, stärker
bevorzugt mindestens 15 Gew.-%, noch stärker bevorzugt mindestens 20 Gew.-%
und am stärksten
bevorzugt mindestens 25 Gew.-%, vorhanden.
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Andererseits
ist gut bekannt, dass hohe Mengen an Ethanol der Formulierungsperformance
abträglich sind,
da sie eine Abnahme der Dosis an feinen Partikeln, d. h. der Menge
an Partikeln des aktiven Ingredienz, die die peripheren Atemwege
erreicht, verursachen.
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WO 00/78286 lehrt, dass
bestimmte Steroide, insbesondere 20-Ketosteroide, hochempfindlich
gegenüber
chemischem Abbau sind, wenn sie als Lösungsaerosolprodukte formuliert
sind und in Kontakt mit Sprühdosen,
die aus Metall, gewöhnlich
Aluminium, hergestellt sind, gelagert werden.
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Der
chemische Abbau wird insbesondere durch das Metalloxid, z. B. die
Al2O3-Schicht, die
die innere Oberfläche
des Behälters
bzw. der Dose bildet, beeinflusst.
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In
WO 00/78286 wird die chemische
Instabilität
der Aerosolformulierungen, die Steroide enthalten, hervorgehoben.
Umfangreiche Forschungen richteten sich auf den Steroidabbau. Der
chemische Abbau ist insbesondere problematisch, wenn das Steroid
in der Formulierung gelöst
ist, und folglich ist die überwiegende Mehrheit
der auf dem Markt befindlichen MDI-Steroidprodukte als partikuläre Suspensionen
des Steroids formuliert, welche weniger empfindlich gegenüber chemischem
Abbau sind als Lösungen.
Die Erfinder gehen gemäß
WO 00/78286 davon aus,
dass alle gegenwärtig
auf dem Markt befindlichen CFK-enthaltenden MDI-Produkte zur Abgabe
von Steroiden nur als partikuläre
Suspensionsformulierungen in CFK-Treibmitteln verfügbar sind.
Es ist jedoch wahrscheinlicher, dass Suspensionsformulierungen eines
Medikaments auf Probleme hinsichtlich physikalischer Instabilität (z. B.
Agglomeration, Kristallwachstum und Ablagerung auf der Behälterwand,
wobei all dies in einer nichtgleichbleibenden bzw. unbeständigen Dosierungsabgabe
resultiert) treffen.
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Darüber hinaus
gab es gemäß
WO 00/78286 bis jetzt keinen
Weg, um zu bestimmen, welche Steroide wahrscheinlich als Lösungsaerosole
am Stabilsten sind und welche am Empfindlichsten gegenüber Abbau
in Lösungsaerosolprodukten
sein werden oder wie ein derartiger Abbau zu verringern ist.
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Die
vorgeschlagene Lösung
in
WO 00/78286 ist
die Verwendung einer Sprühdose
mit einer nichtmetallischen inneren Oberfläche. Es wurde auch vorgeschlagen,
in ähnlicher
Weise die metallischen Ventilkomponenten im Kontakt mit der Formulierung
mit einem inerten Material zu beschichten. Das inerte Material ist ausgewählt aus
Epoxyphenollack, Perfluorethylenpropylen und einer sehr dünnen Schicht
aus Quarzglas.
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Der
Aluminiumoxid-katalysierte Abbau von Corticosteroiden, wie Budesonid
oder Triamcinolonacetonid, in Ethanollösung wurde der American Association
of Pharmaceutial Scientists – AAPS-Konferenz,
abgehalten in Indianapolis, IN (USA), vom 20. Oktober bis zum 2.
November 2000 – ebenfalls
vorgestellt.
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Es
wurde nun festgestellt, dass der chemische Abbau von Steroiden in
Lösung
in einem HFA-Treibmittel/Ethanolsystem nicht nur von den Metalloxiden
der Schicht der inneren Oberfläche
des Behälters
abhängen
kann sondern auch von den Peroxiden, die aus den Gummis, die als
Ventildichtung verwendet werden, freigesetzt werden, oder von anderen
Verbindungen, die aus dem Verschlusssystem in die Formulierung ausbluten
können.
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Treibgasdosieraerosole
bzw. Treibgasdosierinhalatoren sind bekannte Vorrichtungen, die
gewöhnlich aus
einem Hauptkörper
oder Behälter
bzw. Dose (Dose) der/die als Reservoir für die Aerosolformulierung dient,
einer Kappe, die den Hauptkörper
verschließt
bzw. versiegelt, und einem Dosierventil, das in die Kappe eingepasst
ist, bestehen.
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MDIs
werden gewöhnlich
aus einem konventionellen Material, wie Aluminium, Zinnblech, Glas,
Kunststoff und dergleichen, hergestellt.
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Das
Füllen
eines Dosierinhalators mit einer Zusammensetzung umfasst die folgenden
Stufen:
- 1. Abwiegen der benötigten Komponenten (ein oder
mehrere aktive/s Material/ien, ein oder mehrere Cosolvens/Cosolventien,
optionale Exzipientien) in einen Behälter bzw. eine Dose;
- 2. Crimpen eines Ventils auf die Dose;
- 3. Zugeben einer bekannten Menge an Treibmittel durch das Ventil
in die Dose.
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Es
wurde nun festgestellt, dass das Crimpen des Ventils auf die Dose
Brüche
in den Gummis, die als Ventildichtungen verwendet werden, und als
Folge davon die Freisetzung von Peroxiden und anderen herauslösbaren Stoffen
mit der Zeit verursachen kann. Die Standarddosen haben tatsächlich eine
Schnittkantenöffnung
(„cut-edge
opening”);
siehe
1A und
1B. Die
1A und
1B zeigen
eine Querschnittsansicht eines Dosierinhalators der eine medizinische
20-Ketosteroidformulierung
gemäß dem Stand
der Technik (
WO 00/78286 )
enthält.
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Die
Schnittkante kann während
des Crimp-Verfahrens zu einer Beschädigung und Kompression der Oberfläche des
Kautschuks führen,
wodurch die Migration von Komponenten aus dem Kautschuk in die Lösung erleichtert
bzw. ermöglicht
wird.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein medizinisches Aerosollösungsformulierungsprodukt
mit verbesserter chemischer Stabilität bereit. Ein derartiges Produkt
besteht aus einem Hauptkörper
oder Behälter
bzw. einer Dose (Dose), der/die als ein Reservoir für die Aerosolformulierung
dient, einer Kappe, die den Hauptkörper verschließt, und
einem Dosierventil, das in die Kappe eingepasst ist, wobei es dadurch
gekennzeichnet ist, dass die Dose einen gerollten Hals (40)
oder einen ganz übergeschlagenen
Rand (46) hat. Darüber
hinaus werden die Ventile mit Ethanol gewaschen, bevor der Dosierinhalator
errichtet wird. In dem medizinischen Aerosollösungsformulierungsprodukt der
vorliegenden Erfindung werden Brüche
in den Gummis, die als Ventildichtungen verwendet werden, durch
Vermeiden einer Schnittkantenöffnung
am Rand der Dosen ausgeschlossen. Die Vermeidung einer Schnittkantenöffnung kann
durch Überschlagen
des Randes erzielt werden.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird eine Dose mit einem Rand mit einem gerollten Hals
oder einem ganz übergeschlagenen
Rand zur Herstellung von Aerosollösungsformulierungsprodukten
verwendet, die ein Corticosteroid enthalten, das einem Abbau durch
Peroxide oder andere herauslösbare
Stoffe unterliegt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist das Corticosteroid ein 20-Ketosteroid.
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Vorzugsweise
ist das Treibgasdosieraerosol bzw. der Treibgasdosierinhalator (MDI),
das/der in der vorliegenden Erfindung verwendet wird, eines/einer,
wie in der früheren
Patentanmeldung
PCT/EP 99/09002 , veröffentlicht
als
WO 00/30608 , des
Anmelders beschrieben. Demgemäß besteht/bestehen
in der vorliegenden Erfindung ein Teil der inneren Oberflächen des
MDIs oder die ganzen inneren Oberflächen des MDIs aus Edelstahl,
anodisiertem Aluminium oder er/sie ist/sind mit einer inerten organischen
Beschichtung verkleidet. Eine beliebige Art von Edelstahl kann verwendet
werden. Das bevorzugte Material der Aerosoldosen ist anodisiertes
Aluminium. Beispiele für
bevorzugte inerte organische Beschichtungen sind Perfluoralkoxyalkan,
Perfluoralkoxyalkylen, Perfluoralkylene, wie Polytetrafluorethylen,
Epoxyphe nolharze, fluoriertes Ethylen-Propylen, Polyethersulfon
und ein Copolymer, nämlich
fluoriertes Ethylen-Propylen/Polyethersulfon.
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Andere
geeignete Beschichtungen könnten
Polyamid, Polyimid, Polyamidimid, Polyphenylensulfid oder deren
Kombinationen sein.
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Die
Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf die folgenden Zeichnungen
beschrieben werden. Die
1A und
1B zeigen
einen Dosierinhalator, gemäß dem Stand
der Technik (
WO 00/78286 ),
der eine medizinische 20-Ketosteroid-Formulierung enthält.
1B ist
mit Ausnahme einer modifizierten Ventilkonfiguration das gleiche
wie
1A.
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1A zeigt
eine medizinische Aerosolvorrichtung 10, umfassend eine/n
unter Druck setzbare/n metallischen Aerosolbehälter bzw. Metallsprühdose 16,
ausgestattet mit einem Dosierventil 18. Der Metallbehälter 16 ist
vorzugsweise aus Aluminium (d. h. Aluminium oder Aluminiumlegierung)
hergestellt und weist in dieser speziellen Ausführungsform eine inerte innere Überzugschicht 14 auf.
Das Dosierventil 18 schließt eine Metalldosierkammer 20 mit
einer Überzugschicht 22 ein.
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1B zeigt
eine alternative Ausführungsform,
die bis auf die Verwendung einer fixierten Flaschenentleerungsvorrichtung
(„bottle
emptier”) 26 mit
einer Überzugsschicht 28 im
Wesentlichen die gleiche ist wie 1A. Es
wird auch eine Lösungsabdichtung
(„solution
gasket”) 30 verwendet,
um weiterhin den Kontakt der Formulierung mit Metallkomponenten
zu verhindern.
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WO 00/78286 würdigt nicht
die Vermeidung jeglichen Bruchs der Gummis, die als Ventildichtungen verwendet
werden, um jegliche Freisetzung der herauslösbaren Stoffe mit der Zeit
zu vermeiden. Wie den
1A und
1B entnommen
werden kann, weisen die gemäß
WO 00/78286 verwendeten
Behälter
bzw. Dosen eine Schnittkantenöffnung
32 in
Kontakt mit den Gummis, die als Ventildichtungen verwendet werden, auf,
welche Brüche
in den Gummis verursachen kann.
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Anstelle
der Schnittkante 32 haben die Dosen gemäß der vorliegenden Erfindung
einen gerollten Hals (40) oder einen ganz übergeschlagenen
Rand (46), um jegliche Brüche in den Gummis, die als
Ventildichtungen verwendet werden, zu vermeiden.
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2 ist
eine Querschnittsansicht einer Dose mit einem gerollten Hals 40,
die in einem Dosierinhalator gemäß der vorliegenden
Erfindung, enthaltend eine medizinische Aerosollösungsformulierung mit verbesserter
chemischer Stabilität,
verwendet wird.
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3 ist
eine Querschnittsansicht des Halses einer Dose mit einem ganz übergeschlagenen
Rand 46.
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Die
Dosen gemäß den
2 und
3 können in
Dosierinhalatoren verwendet werden, wie in der früheren Patentanmeldung
WO 00/30608 des Anmelders
beschrieben, wobei ein Teil der inneren Oberflächen oder die ganzen inneren
Oberflächen
aus Edelstahl, anodisiertem Aluminium besteht/bestehen oder mit
einer inerten organischen Beschichtung verkleidet ist/sind.
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Darüber hinaus
werden in der vorliegenden Erfindung die Ventildichtungen vor dem
Crimpen des Ventils auf die Dose mit Ethanol gewaschen, um jegliche
Verunreinigungen, wie Metalloxide, Peroxide und andere herauslösbare Stoffe
aus den Gummis, die als Ventildichtungen verwendet werden, und anderen
Komponenten zu entfernen.
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Corticosteroide
sind die aktiven Ingredienzien, da gezeigt wurde, dass sie einem
Abbau durch Peroxide unterliegen.
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Im
Stand der Technik werden in
EP
0 673 240 Medikamente offenbart, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend
aus Ipratropiumbromid, Oxitropiumbromid, Albuterol, Tiotropiumbromid
und Fenoterol, die einen signifikanten Abbau in dem HFA-Treibmittel/Cosolvens-System
aufweisen. Der Abbau ist pH-abhängig und
(das Problem) kann gemäß den Erfindern
durch Zugeben einer anorganischen oder einer organischen Säure gelöst werden.
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WO 01/89480 offenbart HFA-Aerosollösungszusammensetzungen,
die einen β2-Agonisten
der Phenylalkylaminoklasse als Medikament bzw. Wirkstoff enthalten,
wobei die Phenylalkylaminoverbindung besonders empfindlich gegenüber pH-Veränderungen
ist und nur mit einem strikt kontrollierten pH-Bereich stabilisiert werden kann.
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Die
folgenden Beispiele wurden mit einer Lösungsformulierung von Budesonid
in Ethanol, Glycerin und HFA 134a durchgeführt.
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Die
Erfindung betrifft natürlicherweise
jegliche Formulierung eines Corticosteroids und insbesondere eines
20-Ketosteroids
in Lösung
in einem HFA-Treibmittel, welche den Problemen der chemischen Stabilität begegnet.
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Beispiele
dieser Art von Steroiden sind Budesonid und seine Epimere, Mometasonfuroat,
Triamcinolonacetonid, Butixocort, Ciclesonid.
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Bei
Budesonidlösungsformulierungen
in HFA 134a (Norfluran) und Ethanol, angesetzt bezüglich Stabilität bzw. einem
Stabilitätstest
unterzogen („put
on stability”)
bei verschiedenen Temperaturen sowohl aufrecht als auch invertiert,
wurde beobachtet, dass ungeachtet der Verwendung von Dosen aus anodisiertem Aluminium
oder solchen mit Epoxyphenollackierung die Formulierungen bei hohen
Temperaturen für
die ersten Monate chemisch stabil sind, wonach eine Beschleunigung
des Oxidationsprozesses stattfindet.
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Der
chemische Abbau wird verlangsamt, wenn Ventile, die mit Ethanol
extrahiert (gewaschen) wurden, eingesetzt werden. Tatsächlich entfernt
das Waschen die Verunreinigungen und unter diesen auch Peroxide und
mögliche
Metalloxide, die den metallischen Teil des Ventils umgeben.
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BEISPIEL 1
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Dosen
von Budesonid in Lösung
wurden gemäß der folgenden
Formulierung hergestellt:
Budesonid | 400 mg (200 mcg/Stoß) |
Glycerin | 1,3% (G/G) |
Ethanol | 15,0% (G/G) |
Norfluran | q. b. auf 100 ml |
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Anodisierte
und lackierte Dosen und Ventile, die nicht mit Ethanol extrahiert
worden waren, wurden verwendet. Die Dosen wurden einem Stabilitätstest bei
50°C (invertiert)
unterzogen („put
on stability”).
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Ein
hoher Abbaugrad wurde beobachtet. Tabelle 1 Stabilität von Budesonidlösungsformulierungen
(invertiert) Wiederfindung (%) von Budesonid nach Lagerung
bei verschiedenen Zeiten und Temperaturen (Mittelwerte beziehen
sich auf zwei Tests)
Dosen-Typ
(Schnittkanten-Dose) | t
= 0 | t
= 2 Monate
T = 50° | t
= 5 Monate
T = 50° |
| | | |
Anodisiertes
Aluminium | 99,42% | - | 33,38% |
Lackiert | 99,66% | - | 33,86% |
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Der
Abbau ist ein oxidativer und er wurde mit dem Vorhandensein von
Peroxiden in den Gummis erklärt.
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BEISPIEL 2
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Es
wurden Dosen mit der gleichen Formulierung hergestellt und in diesem
Fall wurden Ventile, die mit Ethanol extrahiert worden waren, verwendet.
Während
der Ethanolextraktion wurden die Peroxide von der Oberfläche der
Ventile abgewaschen und die Lösungsformulierung
weist eine viel höhere
Stabilität
auf. Tabelle 2 Stabilität von Budesonidlösungsformulierungen
(invertiert) Wiederfindung (%) von Budesonid nach Lagerung
bei verschiedenen Zeiten und Temperaturen (Mittelwerte beziehen
sich auf zwei Tests)
Dosen-Typ
(Schnittkanten-Dose) | t
= 0 | t
= 2 Monate
T = 50°C | t
= 5 Monate
T = 50°C |
| | | |
Anodisiertes
Aluminium | 99,18% | 96,64% | 76,94% |
Lackiert,
Epoxyphenol | 99,52% | 97,28% | 71,03% |
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BEISPIEL 3
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Zwei
Dosen aus anodisiertem Aluminium, hergestellt wie durch Beispiel
2, wurden der Bestimmung der Abbauprodukte des aktiven Ingredienz
unterzogen.
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Es
wurde auf diesem Weg bemerkt, dass nach einer Verzögerungszeit
von 6 Monaten bei 40°C
die Abbaurate bzw. -geschwindigkeit mit dem gleichen Muster zunimmt,
das in dem ersten Beispiel beobachtet worden war. Das Phänomen tritt
nicht auf, wenn die Dosen aufrecht gelagert werden, weil ein direkter
Kontakt zwischen der Lösung
und den Gummis vermieden wird. Eine Erklärung des Vorgangs ist, dass
Peroxide nach einer Weile in die Lösung ausbluten können, wodurch
ein radikalischer Abbau von Budesonid beginnt. Tabelle 3 Stabilität von Budesonidlösungsformulierungen
(Schnittkanten-Dose
aus anodisiertem Aluminium) Wiederfindung (%) der Abbauprodukte Desonid,
Budesonid-21-aldehyd,
Budesonid-17-säure
(verwandte Substanzen) zu verschiedenen Zeiten, Temperaturen und
relativen Feuchtigkeiten (RF)
TEST | | BEGINN | 6
Monate
40°C/75%
RF
Invertiert | 6
Monate
40°C/75%
RF
Aufrecht | 6
Monate
30°C/60%
RF
Invertiert |
Verwandte
Substanzen (%): | | | | | |
– Desonid | 0,15 | 0,14 | 0,17 | < 0,06 |
– Bud-21-ald. | 0,16 | 2,96 | 1,19 | 0,98 |
– Bud-17-sre. | - | 0,99 | 0,35 | 0,34 |
– Unbekannte | 0,27 | 0,49 | 0,37 | 0,18 |
Gesamt | 0,58 | 4,58 | 2,08 | 1,50 |
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BEISPIEL 4
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Es
wurde beobachtet, dass, wenn das Experiment wiederholt wird, wobei
nur die Fertigstellung der Dosen (von Schnittkante zu gerolltem
Hals; siehe 2) verändert wurde, die Stabilität der Lösung aufgrund
von zwei Faktoren stark erhöht
wird:
- • die
unterschiedliche Fertigstellung der Dose verursacht keine Oberflächenbeschädigungen
und/oder Schnitte an den Gummidichtungen, wodurch die Exposition
frischer Oberflächen,
die während
des Ethanolextraktionsverfahrens nicht exponiert waren, vermieden
wird;
- • die
Gesamtdichtungsfläche,
die gegenüber
der Lösung
exponiert ist, ist viel geringer.
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Als
Schlussfolgerung verbessert die kombinierte Wirkung von Ethanolextraktion
der Gummidichtungen der Ventile und die Fertigstellung des Halses
der Dosen die Stabilität
der Lösungsformulierungen,
die sonst einen oxidativen Abbau, ausge löst durch das Vorhandensein
von Peroxiden in den oben genannten Dichtungen, erleiden können, stark. Tabelle 4 Stabilität von Budesonidlösungsformulierungen
(Dose mit Epoxyphenollackierung mit gerolltem Hals) Wiederfindung (%) der Abbauprodukte Desonid,
Budesonid-21-aldehyd,
Budesonid-17-säure
(verwandte Substanzen) zu verschiedenen Zeiten, Temperaturen und
relativen Feuchtigkeiten (RF)
TEST | | BEGINN | 6
Monate
40°C/75%
RF
Invertiert | 12
Monate
25°C/60%
RF
Invertiert |
Verwandte
Substanzen (%): | | | | |
– Desonid | 0,14 | 0,23 | 0,16 |
– Bud-21-ald. | 0,24 | 1,22 | 0,85 |
– Bud-17-sre. | - | - | - |
– Unbekannte | 0,29 | 0,60 | 0,37 |
Gesamt | 0,67 | 2,05 | 1,38 |
Tabelle 5 Stabilität von Budesonidlösungsformulierungen,
die in Dosen aus anodisiertem Aluminium mit übergeschlagenem Rand gelagert
wurden, im Vergleich mit Schnittkanten-Dosen. Wiederfindung (%) der Abbauprodukte: Budesonid-21-aldehyd
bei verschiedenen Zeiten und Temperaturen.
TEST | BEGINN | 1
Monat
50°C
Invertiert | 3
Monate
50°C
Invertiert | | 1
Monat
40°C/75%
RF
Invertiert |
Verwandte
Subtanzen | % | % | % | | % |
– Schnittkante | < 0,02 | 0,58 | 1,76 | | |
– Übergeschlagen | 0,08 | - | - | | 0,23 |