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Technisches Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung mit integrierter
variabler elektrischer Kapazität
und ein Kollektivherstellungsverfahren solcher Vorrichtungen.
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Unter "Vorrichtung mit variabler
elektrischer Kapazität" versteht man beliebige
Vorrichtung oder Komponente, die einen oder mehrere integrierte Kondensatoren
umfasst, deren elektrische Kapazität verändert werden kann.
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Solche
Vorrichtungen werden zum Beispiel zur Realisierung von Resonanzfiltern
verwendet, die auf verschiedene Frequenzen abstimmbar sein müssen.
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Eine
besondere Anwendung der Vorrichtungen mit variabler Kapazität ist die
Realisierung von Funk-Telekommunikationseinrichtungen. Der integrierte
Charakter der variablen Kapazitäten
wird durch die Miniaturisierungsgebote der betreffenden Einrichtungen
diktiert.
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Stand der Technik
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Eine
Beschreibung des Stands der Technik liefert das Dokument 1, dessen
Referenzen am Ende der vorliegenden Beschreibung genannt werden. Elementare
Elemente können
in den Dokumenten (2) bis (4) gefunden werden, deren Referenzen
ebenfalls am Ende der Beschreibung genannt werden.
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Eine
integrierte elektrischen Kapazität
umfasst generell einen festen Belag und einen beweglichen Belag,
die sich gegenüberstehen
und dabei gegenseitig isoliert sind. Der bewegliche Belag kann durch
eine Membran getragen oder gebildet werden. Die Beweglichkeit des
Belags kann auf dem flexiblen und verformbaren Charakter der Membran
oder der Tatsache beruhen, dass diese letztere durch flexible Einrichtungen
wie etwa Trägern
mit einer festen Auflage verbunden ist. Die Verschiebung des beweglichen
Belags hat die Wirkung, den Abstand der sich gegenüberstehenden
Beläge
und damit die Kapazität des
durch die Beläge
gebildeten Kondensators zu verändern.
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Man
kennt im Wesentlichen drei Arten von Antriebsmitteln zur Betätigung der
Verschiebung des beweglichen Belags. Man unterscheidet elektrostatische,
piezoelektrische und thermische Einrichtungen, wobei die Letzteren
auf dem Prinzip der differentiellen Wärmeausdehnung beruhen (Bimetall).
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Von
diesen Einrichtungen wird generell die elektrostatische Betätigung bevorzugt.
Der Vorteil dieser Betätigungsart
liegt in der Einfachheit ihrer Realisierung und ihrem geringen Stromverbrauch.
Die elektrostatischen Betätigungseinrichtungen
arbeiten mit Elektroden, zwischen denen durch die Anwendung einer
Potentialdifferenz elektrostatische Kräfte erzeugt werden. Diese Kräfte werden
zur Verschiebung des beweglichen Belags benutzt.
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Bei
stark miniaturisierten Vorrichtungen ist es jedoch schwierig, die
zur Erzeugung der elektrostatischen Kräfte notwendige Steuerspannung
zu liefern. Diese liegt in der Größenordnung von 10 bis 100 Volt.
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Eine
zur Begrenzung der Steuerspannung mögliche Lösung besteht darin, die Träger des
beweglichen Belags nachgiebiger zu machen. Eine höhere Flexibilität der Träger ermöglicht eine
niedrigere Spannung.
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Jedoch
wird die Vorrichtung dann auch empfindlicher gegenüber Beschleunigungen.
Man kann sich diesbezüglich
auf die Dokumente (2) und (3) beziehen, die vorschlagen, die Empfindlichkeit
eines beweglichen Belags gegenüber
Beschleunigungen für
die Realisierung eines Beschleunigungsmessers zu nutzen.
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Bei
den Vorrichtungen der vorliegenden Beschreibung haben die Beschleunigungen
einschließlich
der Schwerkraft jedoch die Wirkung, durch Verschiebungen des beweglichen
Belags unkontrollierte Kapazitätsveränderungen
zu verursachen. Dieses Phänomen
ist besonders störend
bei tragbaren Geräten,
die starken und wiederholten Beschleunigungen ausgesetzt sind.
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Eine
Reduzierung des unerwünschten
Effekts ist möglich,
indem man bewegliche Beläge
in Form von sehr dünnen
Membranen oder durch solche Membranen getragene Beläge benutzt.
Ihr geringes Gewicht macht sie weniger anfällig gegenüber Beschleunigungen.
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Die
Verwendung dünner
Membranen ist jedoch mit anderen Schwierigkeiten verbunden. Zum Beispiel
können
Eigenresonanzschwingungen der Membranen mit niedriger Frequenz Instabilitäten der Kapazität erzeugen.
Außerdem
sind die sehr dünnen Membranen
brüchig
und deformieren sich im Laufe der Zeit. Daraus resultiert insbesondere
eine Abweichung der Kapazität
im Ruhezustand, das heißt
der Kapazität
ohne angewandtes elektrisches Feld.
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Das
Dokument
US 6,110,791 zeigt
einen Kondensator mit einer mit einer Rippe versehenen Membran,
wobei die Membran dielektrisch ist.
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Das
Dokument
US 6,034,414 zeigt
einen variablen Kondensator mit einer einen beweglichen Belag bildenden
Membran, aber ohne Rippe.
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Beschreibung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung hat den Zweck, eine Vorrichtung mit integrierter
variabler Kapazität vorzuschlagen,
welche die oben genannten Begrenzungen und Schwierigkeiten nicht
aufweist.
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Eine
Aufgabe besteht insbesondere darin, eine Vorrichtung vorzuschlagen,
die wenig empfindlich ist gegenüber
Beschleunigungen, eine gute zeitliche Stabilität gewährleistet und gut steuerbar
ist mit einer niedrigen Spannung, und dies bei geringem Stromverbrauch.
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Eine
andere Aufgabe ist es, eine Vorrichtung vorzuschlagen, die in tragbaren
Telekommunikationsgeräten
verwendet werden kann.
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Eine
weitere Aufgabe besteht darin, ein Realisierungsverfahren einer
solchen Vorrichtung vorzuschlagen.
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Schließlich hat
die Erfindung noch die Aufgabe, ein Verfahren vorzuschlagen, das
an die Simultanherstellung von großen Serien von Vorrichtungen mit
variabler Kapazität
angepasst ist.
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Um
diese Aufgaben zu erfüllen
betrifft die Erfindung noch genauer eine integrierte Vorrichtung von
variabler Kapazität
mit mindestens einer einen beweglichen Belag bildenden Membran und
wenigstens einer mindestens einem festen Belag gegenüberstehenden
Hauptseite. Erfindungskonform ist die Membran fest verbunden ist
mit mindestens einer Versteifungsrippe, die in einer zu der genannten Hauptseite
senkrechten Richtung emporragt. Vorzugsweise ist die Rippe in einer
zu der Hauptseite parallelen Richtung so dünn wie möglich.
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Die
betrachtet die Membran als einen beweglichen Belag, wenn wenigstens
ein Teil der Membran, der sich dem festen Belag nähern oder
sich von ihm entfernen kann, aus einem leitfähigen Material ist, oder wenn
die Membran in diesem Teil mit einer Schicht aus einem leitfähigen Material
versehen ist, die einen oder mehrere Beläge bildet. Mit anderen Worten
bildet oder trägt
wenigstens ein Teil der Membran einen Belag.
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Man
betrachtet das die Membran bildende Material dann als leitend, wenn
dieses Material genügend
Strom leitet, um einen Kondensatorbelag zu bilden. Dies schließt folglich
die Wahl von Halbleitermaterial nicht aus.
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Die
Verschiebung des beweglichen Belags kann durch Verformung der Membran
stattfinden, die dann wenigstens einen flexiblen Teil umfasst, und/oder
indem man einen oder mehrere Träger
der Membran verformt.
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Die
Rippe ermöglicht,
der Membran und folglich dem beweglichen Belag eine gute Steifigkeit
zu verleihen, trotz seiner Dünnheit
und folglich seiner Leichtigkeit. Sie ermöglicht auf diese Weise, dünnere Membranen
als bei den bekannten Vorrichtungen zu realisieren. Die derart versteifte
Membran hat ein besseres Langzeitverhalten, eine bessere Stabilität, und ist
dabei relativ unempfindlich gegenüber Beschleunigungen.
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Die
Rippe befindet sich auf wenigstens einer der Hauptseiten, das heißt einer
der Seiten mit größerer Fläche. Diese
Charakteristik ermöglicht,
die Versteifungsfunktion der Rippe oder Rippen zu optimieren, beeinträchtig aber
weder die Form noch die Ausrichtung der Membran.
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Gemäß einem
speziellen Aspekt der Erfindung kann die Vorrichtung ein die Membran
und eine oder mehrere feste Beläge
tragendes Substrat umfassen.
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Auch
hier geht man wieder davon aus, dass das Substrat einen festen Belag
bildet, wenn wenigstens ein Teil des Substrats aus einem leitenden
Belag-fähigen
Material ist, oder wenn das Substrat eine oder mehrere leitende,
Elektroden bildende Schichten umfasst und auf diese Weise den (oder
die) ortfesten Belag (Beläge)
bildet.
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Bei
einer speziellen Realisierung kann die erfindungsgemäße Vorrichtung
einen ersten Teil umfassen, der einer ersten Hauptseite der Membran
gegenüberstehend
angeordnet ist, und einen zweiten Teil, der fest mit dem ersten
Teil verbunden ist und einer zweiten Hauptseite der Membran gegenüberstehend
angeordnet ist, wobei wenigstens einer der beiden Teile, der erste
oder der zweite, einen festen Belag bildet.
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In
dem Fall, wo die Membran eine plane Membran ist, kann das Substrat
zwei feste Beläge umfassen,
beiderseits der Membran angeordnet, ihren beiden Hauptseiten gegenüberstehend.
Vorteilhafterweise kann einer der festen Beläge zusammen mit dem beweglichen
Belag dazu benutzt werden, eine Antriebseinrichtung für die elektrostatische
Betätigung
zur Verschiebung der Membran zu bilden. Der zweite feste Belag kann
dann ausschließlich
der Bildung einer variablen Kapazität dienen, zusammen mit dem
beweglichen Belag.
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Zu
präzisieren
ist, dass ein und derselbe Satz aus festem und beweglichem Belag
gleichzeitig als variable Kapazität und als elektrostatische
Antriebseinrichtung benutzt werden kann.
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Die
Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung wenigstens
einer Vorrichtung von variabler Kapazität wie folgt:
- a)
man realisiert ein Substrat mit mindestens einer dünnen ersten
Belagschicht, verbunden mit einem massiven Teil durch eine vergrabene
isolierende Schicht,
- b) man bildet auf der dünnen
ersten Belagschicht eine Ätzsperrschicht,
wobei die Ätzsperrschicht mindestens
eine Befestigungsöffnung
aufweist, die in einem Teil der dünnen Belagschicht mündet, der
dazu bestimmt ist, einen beweglichen Belag zu bilden,
- c) man erzeugt wenigstens eine die Ätzsperrschicht bedeckende Versteifungsschicht,
wobei man in der Befestigungsöffnung
einen Kontakt bzw. eine Bindung mit der dünnen ersten Schicht herstellt,
- d) man praktiziert eine selektive Ätzung der steifen Schicht und
realisiert dabei mindestens eine Versteifungsrippe, die sich über der
Befestigungsöffnung
und in dem Teil der dünnen
Belagschicht ausdehnt, der dazu bestimmt ist, einen beweglichen
Belag zu bilden,
- e) man befreit den genannten Teil durch lokale Eliminierung
der Ätzsperrschicht
und der vergrabenen isolierenden Schicht, um den Belag beweglich
zu machen.
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Unter "Belagschicht" versteht man eine Schicht
aus einem leitenden, halbleitenden oder resistiven Material, fähig einen
oder mehrere Kondensatorbeläge
zu bilden.
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Bei
einer speziellen Realisierungsart des Verfahrens kann man eine Ätzsperrschicht
aus einem elektrisch isolierenden Material und eine Versteifungsschicht
aus einem elektrisch leitfähigen
Material benutzen. Man lässt
dann in Schritt d) einen Teil der Versteifungsschicht stehen, der
sich über
dem genannten Teil der einen beweglichen Belag bildenden dünnen Schicht
befindet und man befreit die genannten Teile der Versteifungsschicht
und der dünnen
Belagschicht gegenseitig.
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Die
Befreiung der Belagschicht von der Versteifungsschicht ermöglicht,
die Membran auszubilden. Sie kann zum Beispiel stattfinden, indem
man eine Opfer-Zwischenschicht
lokal eliminiert. Dieser Aspekt wird weiter unten detaillierter
beschrieben.
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Das
Substrat, oder genauer der massive Teil des Substrats (Substratträger genannt),
kann eventuell als fester Belag benutzt werden, wenn er nicht isolierend
ist.
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Alternativ
kann man in Schritt a) ein Substrat verwenden, das außerdem unter
der ersten Belagschicht eine zweite, vergrabene Belagschicht umfasst,
die elektrisch isoliert ist von der ersten Belagschicht. In diesem
Fall kann man wenigstens einen Teil dieser dem beweglichen Belag
gegenüberstehenden
Schicht stehenlassen, um einen festen Belag zu bilden.
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Wieder
eine andere Möglichkeit
besteht darin, in dem massiven Teil des Substrats (Substratträger) durch
Ionenimplantation eine leitende Zone auszubilden, die einen festen
Belag bildet.
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Die
selektive Eliminierung eines Opferteils der vergrabenen Schicht
kann stattfinden, indem man eine oder vorzugsweise mehrere Zugangsöffnungen
zu dieser Schicht realisiert, so dass man sie Ätzmitteln aussetzen kann. Diese
Operation kann sehr erleichtert werden, wenn man sogar schon vor dem
Schritt b) eine oder mehrere Ätzöffnungen
in der ersten Belagschicht vorsieht.
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Weitere
Eigenschaften und Vorteile der Erfindung gehen aus der nachfolgenden,
nur erläuternden und
keinesfalls einschränkenden
Beschreibung hervor, die sich auf die Figuren der beigefügten Zeichnungen
bezieht.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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Die 1 ist
ein schematischer und vereinfachter Schnitt einer erfindungskonformen
Vorrichtung mit variabler Kapazität.
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Die 2 ist
eine ebenfalls vereinfachte Draufsicht einer anderen erfindungskonformen
Vorrichtung mit variabler Kapazität.
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Die 3 bis 9 sind
vereinfachte schematische Schnitte eines Substrats, die aufeinanderfolgende
Herstellungsschritte einer Vorrichtung mit variabler Kapazität gemäß dem Verfahren
der Erfindung zeigen.
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Die 10 und 11 sind
schematische Schritte von Substraten, unterschiedlich zu dem der 3 und
ebenfalls zur Realisierung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung verwendbar.
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Die 12 und 13 sind
vereinfachte schematische Schnitte eines Substrats, welche die Herstellungsschritte
einer Vorrichtung mit variabler Kapazität nach dem erfindungsgemäßen Verfahren veranschaulichen
und eine Variante darstellen in Bezug auf die Schritte der 7 bis 9.
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Die 14 ist
ein vereinfachter und schematischer Schnitt einer erfindungsgemäßen Vorrichtung mit
variabler Kapazität,
hergestellt nach dem durch die 12 und 13 veranschaulichten
Verfahren.
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Detaillierte Beschreibung von Realisierungsarten
der Erfindung.
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In
der nachfolgenden Beschreibung tragen identische, ähnliche
oder äquivalente
Teil der verschiedenen Figuren die gleichen Bezugszeichen, um den
Bezug zwischen den Figuren zu erleichtern. Außerdem, um die Figuren anschaulicher
zu machen, sind nicht alle Elemente in einem einheitlichen Maßstab dargestellt.
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Die 1 zeigt
eine erfindungskonforme Vorrichtung mit variabler Kapazität.
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Diese
umfasst eine Membran 12 aus einem elektrisch leitfähigen Material.
Diese wird durch eine Trennschicht 22 aus einem dielektrischen
Material gehalten und von einem Substrat bzw. Substratträger 20,
dem sie gegenübersteht,
getrennt. Der Substratträger 20 ist
ebenfalls aus einem elektrisch leitfähigen Material. Er bildet mit
der Membran die Beläge eines
Kondensators mit variabler Kapazität. Die Kapazität kann verändert werden,
indem man auf die Membran einen Druck ausübt, unter dessen Wirkung sie
sich leicht verformt und sich dabei dem Substratträger nähert oder
sich von ihm entfernt.
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Die
Membran umfasst auf ihrer vom Substratträger abgewandten Seite eine
Vielzahl von Lamellen, die ebenso viele Versteifungsrippen 32 bilden.
Die Lamellen können
auf der Membran angebracht oder aus einem Stück mit ihr sein.
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Die
Lamellen 32 ermöglichen,
die Steifigkeit der Membran zu erhöhen und folglich ihre Dicke
auf sehr niedrige Werte zu reduzieren. Die Dicke der Membran kann
kleiner sein als diejenige, die notwendig wäre, wenn die Membran keine
Rippen aufweisen würde,
also selbsttragend wäre.
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Die 2 ist
eine Draufsicht einer anderen erfindungsgemäßen Vorrichtung mit variabler
Kapazität.
In dieser Figur bildet die Membran 12 auch einen beweglichen
Belag eines Kondensators. Die Beweglichkeit des Belags resultiert
nicht aus der Flexibilität
der Membran, sondern aus derjenigen der Träger 13, mittels denen
die Membran an dem Substratträger 20 aufgehängt ist.
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Die
Membran 12 umfasst eine kreuzförmige Rippe 32, die
sich gemäß den Diagonalen
von einer ihrer Hauptseiten erstreckt. Die entgegengesetzte Hauptseite
ist einem nicht sichtbaren Teil des Substrats zugewandt, der den
festen Belag bildet.
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Die 3 zeigt
ein zur Realisierung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung verwendbares
Substrat. Das Substrat 20 umfasst eine massiven Teil 22 aus
Silicium und eine dünne
Oberflächenschicht 10 aus
vorzugsweise monokristallinem Silicium.
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Die
dünne Schicht 10 ist
mit dem massiven Teil 22 mittels einer isolierenden vergrabenen Schicht 24 verbunden.
Es handelt sich in dem dargestellten Beispiel um eine Siliciumoxidschicht.
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Ein
wie in der 3 dargestelltes Substrat ist als
solches bekannt. Es handelt sich zum Beispiel um eine Substrat des
Typs SOI (Silicon On Insulator). Solche Substrate werden üblicherweise
durch das Übertragen
einer dünnen
Siliciumschicht auf ein vorher oxidiertes Siliciumplättchen.
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Zu
präzisieren
ist, dass ein anderes Substrat, das eine leitfähige Oberflächenschicht aufweist oder mit
einem leitenden Film überzogen
und von dem massiven Teil isoliert ist, auch verwendet werden kann.
Man kann zum Beispiel als dünne
Schicht eine Kupfer- oder Aluminiumschicht vorsehen und zur Bildung
der vergrabenen Schicht dielektrische Schichten aus Polymer oder
Glas (PSG). Der massive Teil des Substrats kann je nach Realisierung
halbleitend, isolierend oder sogar leitfähig sein.
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Die 4 zeigt
die Realisierung von Öffnungen 11 in
der dünnen
Oberflächenschicht 10.
Die Öffnungen
sind in einem zentralen Teil der dünnen Oberflächenschicht angebracht, in
dem später
eine Membran der Vorrichtung ausgebildet wird. Der zentrale Teil
ist von einem Bereich ohne Öffnungen
in der dünnen
Oberflächenschicht
umgeben.
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Die Öffnungen 11 können durch
selektive Ätzung
des Siliciums gemäß einer
Maske mit Stopp auf dem darunterliegenden Siliciumoxid realisiert
werden. Die Maske ist nicht dargestellt.
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Die 5 zeigt
die Abscheidung einer neuen Zwischenschicht 13 aus Siliciumoxid,
welche die dünne
Oberflächenschicht 10 bedeckt
und die vorher angebrachten Öffnungen 11 verschließt. Die
Zwischenschicht 13 kann durch eine andere Schicht ersetzt
werden, die aus einem isolierenden Material ist und selektiv geätzt werden
kann in Bezug auf das Material der dünnen Oberflächenschicht.
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Die 6 zeigt
die Realisierung einer Befestigungsöffnung 15 in der Zwischenschicht 13,
die eine Zone der dünnen
Oberflächenschicht 10 bloßlegt. Man
trägt hier
Sorge, dass die Befestigungsöffnung
nicht zusammenfällt
mit einer vorher in der darunterliegenden Oberflächenschicht angebrachten Öffnung.
Die Befestigungsöffnung 15 dient
dem Zweck, auf der Membran eine Versteifungsrippe zu befestigen.
Es können
auch mehrere Befestigungsöffnungen
vorgesehen werden. Sie werden im Wesentliche in einem zentralen
Teil angebracht, wo später
eine Membran befreit oder frei gemacht werden soll.
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Die 7 zeigt
die Abscheidung einer dicken Schicht aus polykristallinem Silicium 30.
Die Dicke dieser Schicht kann größer als
die der Schicht 10 gewählt
werden; sie legt die Dicke einer später ausgebildeten Rippe fest.
Die dicke Schicht 30, auch als "Versteifungsschicht" bezeichnet, bedeckt die Zwischenschicht 13 und
fixiert sich in der Befestigungsöffnung 15 auf
der dünnen
Oberflächenschicht 10.
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Die 8 zeigt
das Ergebnis einer selektiven Ätzung
der Versteifungsschicht 30 in Form einer Rippe 32.
Diese Rippe ist fest mit der dünnen
Oberflächenschicht 10 verbunden,
durch die Befestigungsöffnung
hindurch, und kann sich teilweise auf der Zwischenschicht 13 ausdehnen.
Die Ätzung
der dicken Schicht 30, selektiv in Bezug auf das Siliciumoxid,
bedient sich einer nicht dargestellten Ätzmaske. Diese legt die Dimensionen
und den Ort der Rippe 32 fest.
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Eine
letzte isotrope und selektive Ätzung
des Siliciumoxids in Bezug auf das Silicium der dünnen Oberflächenschicht 10 und
der Rippe 32 ermöglicht, die
Zwischenschicht 13 zu eliminieren. Dieselbe Ätzung ermöglicht auch,
die darunterliegende vergrabene Schicht 22 anzugreifen.
Diese Ätzung
ist möglich
dank der Öffnungen 11,
die vorher in der dünnen Oberflächenschicht
realisiert wurden. Der isotrope Charakter der Ätzung ermöglicht, das Siliciumoxid auch
in Bereichen zu beseitigen, die die Öffnungen 11 umgeben,
bis ein Teil der dünnen
Oberflächenschicht 10 frei
gemacht ist, um eine Membran 12 zu bilden.
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Die
Membran 12, frei gemacht durch die partielle Eliminierung
der darunterliegenden Oxidschicht, kann verformt werden und bildet
einen beweglichen Belag. Der massive Teil des Halbleitersubstrats 22 bildet
der Membran gegenüber
einen festen Belag.
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In
dem die Membran umgebenden Randbereich beschützt die Membran lokal die darunterliegende
Oxidschicht während
der Ätzung,
da die dünne
Oberflächenschicht
hier keine Öffnungen
aufweist. Der Rest der isolierenden Oxidschicht 24 ermöglicht,
die Membran aufzuhängen
und ihr und mit dem massiven Teil des Substrats zu verbinden. Die durch
den Rest der Oxidschicht 24 gebildete Verbindung ist eine
mechanische Verbindung und keine elektrische Verbindung. Es sei
präzisiert,
dass die Öffnungen 11 in
der dünnen
Oberflächenschicht 10 eventuell
durch eine andere Art von Zugangsleitung ersetzt werden könnten, um
eine Befreiungsätzung der
Membran zu ermöglichen.
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Die
vorangehende Beschreibung veranschaulicht eine sehr rudimentäre Anwendungsmöglichkeit
der Erfindung, bei der das Substrat, oder noch genauer sein massiver
Teil (Substratträger) 22, als
Ganzes einen Belag des Kondensators mit variabler Kapazität bildet.
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Eine
solche Realisierung der Vorrichtung birgt das Risiko eventueller
elektrischer Isolationsschwierigkeiten, wenn andere Komponenten
in demselben Substrat ausgebildet werden müssen. Eine Möglichkeit,
dass das Substrat seine Funktion als exklusiv mechanischer Träger erfüllt, besteht
darin, aus ihm einen festen elektrisch isolierten Belag zu realisieren.
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Die 10 zeigt
ein zu diesem Zweck verwendbares Substrat. Das Substrat der 10 umfasst
einen massiven Teil (Substratträger) 22,
eine erste vergrabene Oxidschicht 24 und eine dünne Oberflächenschicht
aus Silicium 10. Diese Teile entsprechen denen der 3.
Das Substrat der 10 umfasst außerdem eine
zweite Siliciumoxidschicht 26 und eine dünne vergrabene
Siliciumschicht 28, in dieser Reihenfolge zwischen dem
massiven Teil und der ersten vergrabenen Schicht 24 angeordnet.
Die zweite Siliciumoxidschicht 26 isoliert die dünne vergrabene
Schicht von dem massiven Teil des Substrats. Ein solches Substrat
kann man leicht mit einem SOI-Substrat realisieren, indem man diesem
eine Oxidschicht und dann eine dünne
Siliciumschicht hinzufügt.
Die zweite dünne
Siliciumschicht kann zum Beispiel dorthin übertragen werden.
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Eine
Vorrichtung mit variabler Kapazität kann mit diesem Substrat
gemäß dem oben
beschriebenen Verfahren realisiert werden. Die vergrabene Siliciumschicht
(28) spielt dann bei der Ätzung des Siliciumoxids der
ersten vergrabenen Oxidschicht bei der Befreiung der Membran die
Rolle der Ätzsperrschicht.
Bei der endgültig
erhaltenen Vorrichtung spielt die vergrabene Siliciumschicht 28 dann
die Rolle des festen Belags.
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Die 11 zeigt
noch einen anderen Substrattyp. Es handelt sich um ein der 3 entsprechendes
Substrat mit einer dünnen
Oberflächenschicht 10 aus
monokristallinem oder polykristallinem Silicium, zum Beispiel des
Typs SOI.
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In
dem massiven Teil des Substrats ist eine dotierte Zone 29 ausgebildet,
unter der vergrabenen Schicht. Die benutzten Dotierungsverunreinigungen sind
von einem Leitfähigkeitstyp,
der dem des massiven Teils entgegengesetzt ist. Die Vorrichtung
mit variabler Kapazität
wird anschließend
realisiert wie oben beschrieben.
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Die
dotierte Zone 29 wird als fester Belag benutzt und bildet
mit dem Rest des massiven Teil eine Diode. Sie wird in einer Sperr-Richtung
gepolt, um jedem Stromverlust entgegenzuwirken.
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Die 12 zeigt
einen Schritt einer Variante des Verfahrens, der nach dem mit Bezug
auf die 7 beschriebenen Schritt stattfindet.
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Die
dicke Siliciumschicht 30 wird entsprechend einer Maske
geätzt,
um Gräben 33 zu
realisieren. Die Gräben 33 durchqueren
die dicke Siliciumschicht und begrenzen die Versteifungsrippe(n) 32. Der
restliche Teil der dicken Schicht 30 wird jedoch stehengelassen.
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Die 13 zeigt
die Struktur nach einer Ausätzung
des Siliciumoxids der vergrabenen Oxidschicht 24 und der
Zwischenschicht 13 durch die Gräben 33 hindurch. Diese
in Bezug auf das Silicium selektive Ätzung ermöglicht, die Membran 12 sowohl von
dem massiven Teil 22 des Substrats 20 als auch von
der dicken Siliciumschicht 30 frei zu machen. Die anisotrope Ätzung ermöglicht nämlich auch
die lokale Eliminierung der Zwischenschicht 13 in dem
Bereich der Membran. Der Rest der Zwischenschicht 13 ermöglicht,
die Membran auf Distanz von der dicken Versteifungsschicht 30 zu
halten und von ihr elektrisch zu isolieren.
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Man
erhält
eine doppelte variable Kapazität. Eine
erste variable Kapazität
bilden der massive Teil 22 des Substrats und die Membran,
und die zweite variable Kapazität
bilden die Membran und der restliche Teil der Versteifungsschicht 30.
Diese Letztere, wenn sie ausreichend dick ist, bildet nämlich einen festen
Belag. Eine Bewegung der Membran bewirkt eine Modifizierung dieser
beiden Kapazitäten
in umgekehrter Richtung.
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Zur
Herstellung von Steuereinrichtungen der variablen Kapazität ist es
möglich,
einen der festen Beläge
zu benutzen und dort eine elektrostatische Verschiebungs- oder Ablenkungsspannung
der Membran anzulegen. Dies veranschaulicht die Darstellung eines
zwischen der Membran und dem restlichen Teil der dicken Schicht
geschalteter Spannungsgenerators. Der restliche Teil der dicken Schicht
bildet dann eine Steuerelektrode und der massive Teil des Substrats
eine Signalelektrode.
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Die 14 zeigt
eine zu der Vorrichtung der 13 konforme
Vorrichtung, erhalten mit einem zu dem Substrat der 11 konformen
Substrat. Sie umfasst eine Elektrode 29, integriert in
das Substrat und dort einen festen Belag bildend. Eine Implantationsmaske
ermöglicht,
die Elektrode 29 in einem Bereich der Membran zu implantieren,
der dem durch den restlichen Teil der Versteifungsschicht 30 gebildeten
anderen festen Belag nicht gegenübersteht. Eine
mit der 14 konforme Vorrichtung ermöglicht,
eventuelle Einflüsse
zwischen dem durch die Elektrode 29 gebildeten festen Belag
und dem durch den restlichen Teil der Versteifungsschicht 30 gebildeten
Belag zu reduzieren.
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Die
obige Beschreibung ist auf die Darstellung einfacher Realisierungsbeispiele
beschränkt,
jedoch kann die erfindungsgemäße Vorrichtung
mit verschiedenen Belagformen realisiert werden. Zudem kann das
erfindungsgemäße Verfahren
zur kollektiven Herstellung einer großen Anzahl gleicher oder nicht
gleicher Vorrichtungen mit variabler Kapazität auf einem einzigen Substrat
angewendet werden.
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GENANNTE DOKUMENTE
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