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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft ein kosmetisches und Körperpflege-Gelprodukt, das
unter Verwendung eines Polyamids als Geliermittel in der Ölphase geliert
ist. Die Erfindung betrifft insbesondere Zusammensetzungen auf Basis
einer stabilen Emulsion, die ein Polyamid-Geliermittel in der Ölphase umfasst.
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ALLGEMEINER STAND DER TECHNIK
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Viele
gelierte kosmetische Zusammensetzungen basieren auf Geliermitteln,
Wachsen, Füllstoffen, schweren Ölen und
Weichmachern, um die Struktur zur Herstellung einer Gel- oder Stiftzusammensetzung
zu entwickeln. Die durch diese Mittel und Materialien aufgebaute
Struktur verleiht dem Produkt in Abhängigkeit von dem gewünschten
Produkt eine Ausgewogenheit von Steifheit und Festigkeit. Die Struktur
von Lippenstift wird beispielsweise traditionell durch ein Gemisch
aus Wachs und Öl
gebildet. Diese Hilfsmittel, insbesondere Wachse, haben jedoch den
Nachteil, dass sie zu Opazität
beitragen, wodurch die Farbe in dem Pigment abgeschwächt wird.
Das Produkt hat dadurch ein langweiliges, glanzloses und blasses
Aussehen. Um dieses Problem zu überwinden,
wurden der Zusammensetzung größere Mengen
an Pigment zugegeben. Ein weiterer Nachteil der Wachszugabe liegt
darin, dass es schlecht an der Haut haftet und die Langzeittragfähigkeit
des Produkts kompromittiert. Viele üblicherweise verwendeten kosmetischen
Produkte, wie Grundierung, Abdeckmittel (Concealer), Eyeliner und
Lippenstift, die diese Materialien enthalten, können beispielsweise verblassen, verschmieren
und abbröckeln.
Diese Produkte haben auch ein mattes Aussehen, das nicht immer erwünscht ist.
Andere Hilfsstoffe, wie schwere Öle,
können
sich auch auf der Haut unangenehm anfühlen und ein eindeutig öliges Gefühl haben,
welches auch unangenehm sein kann. Es sind daher, um sich dieser
Probleme anzunehmen, alternative Geliermittel gesucht worden, und
zum Gelieren von kosmetischen Produkten sind spezielle Polyamide
verwendet worden.
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Die
Verwendung von Polyamiden in kosmetischen Produkten ist bekannt.
Es sind beispielsweise Polyamidharze in einem wasserfreien Lippenstift
verwendet worden, wie in
US-A-3,148,125 offenbart
ist. Das Verfahren zur Herstellung von Polyamiden ist beispielsweise
in
US-A-2,450,940 offenbart.
Das Polyamidharz ist wegen seiner Geruch absorbierenden Eigenschaften
auch in einem Deodorant- oder Antiperspirant-Gel oder -Stift verwendet
worden, wie in
US-A-4,275,054 und
US-A-5,500,209 offenbart
ist. Keine dieser Druckschriften offenbart jedoch eine stabile Emulsion,
die mit einem stabilen Polyamid geliert ist. Die Stift-, Weichgel- oder
klaren Gelzusammensetzungen, die beispielsweise in
US-A-6,051,216 ,
US-A-5,603,925 und
US-A-5,998,570 sowie
EP 1 068 855 und
EP 1 068 856 offenbart sind,
sind instabile Emulsionen, Einphasenzusammensetzungen, oder verwenden
ein siloxanbasiertes Polyamid. Die Siloxanpolyamide sind entwickelt worden,
weil sie zusätzlich
zu dem Gelieren der Zusammensetzungen angeblich auch eine weniger
klebrige Zusammensetzungen liefern können. Die siloxanbasierten
Polyamide sind jedoch mit einer weiten Vielfalt von Ölen unverträglich, beispielsweise
Kohlenwasserstoffölen
(außer
mit niedrigem Molekulargewicht), und weil sie weniger klebrig sind,
sind ihre Adhäsionseigenschaften
signifikant beeinträchtigt,
wodurch sie in Produkten weniger erwünscht sind, die mindestens
eine anfängliche
Adhäsionsphase
während
des Auftragens des Produkts auf die Haut oder das Haar benötigen. Es
ist daher wünschenswert,
andere Polyamide in kosmetischen Emulsionssystemen zu verwenden,
weil Produkte wie Mascara beispielsweise eine gewisse Klebrigkeit
brauchen, wenn sie aufgebracht werden, wobei die Klebrigkeit der
Mascara jedoch nach dem Trocknen den Übergang zu einem angenehmen
Gefühl
auf den Wimpern bewerkstelligen muss. Es ist bislang nicht bekannt
gewesen, wie die klebrige Beschaffenheit eines kosmetischen Zweiphasenprodukts,
welches das Polyamidharz als Geliermittel enthält, fein abgestimmt werden
kann. Die Zusammensetzungen waren bislang entweder zu klebrig oder
nicht klebrig genug für
Produkte, die im Zeitverlauf und während ihrer Verwendung unterschiedliche
Klebrigkeitsgrade zeigen müssen.
Die mit einem polyamidbasierten Geliersystem gelierten erfindungsgemäßen Emulsionen
sind somit bislang nicht bekannt gewesen. Es bleibt noch ein Bedarf
an einer stabilen kosmetischen Emulsion, die durch ein stabiles
Polyamidharzsystem geliert ist, welche auf der Haut haftet und in einer
Vielfalt von kosmetischen Emulsionssystemen funktioniert. Das erfindungsgemäße Emulsionssystem
ist auch erwünscht,
weil es den Einbau wasserlöslicher
Bestandteile in das die Emulsion enthaltende Produkt ermöglicht.
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US-A-5,693,925 beschreibt
eine glykolfreie Antiperspirantzusammensetzungen mit 6 bis 7% eines
Polyamid-Geliermittels, 12,5% Wasser, 3% Nonoxynol-9 mit einem HLB über 8 (Beispiel
V).
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FR 2,804,286 befasst sich
mit der Verwendung von Polyaminosäurederivaten als Konservierungsmittel,
wobei die Polyaminosäurederivate
eine chemische Struktur aufweisen, die einen freien terminalen Wasserstoff
enthält.
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EP-1 018 332 offenbart einen
wässrigen
Stift für
kosmetische Zusammensetzungen, der eine Wasserphase einschließlich eines
Geliermittels und eine Ölphase
enthält,
welche Emulgatoren und Farbmittel enthält, ohne irgendwelche Polyamide
als Geliermittel zu erwähnen.
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KURZDARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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Diese
Erfindung betrifft eine kosmetische Zusammensetzung, umfassend eine
Emulsion aus einer wässrigen
Phase und einer nichtwässrigen
Phase und ein Geliersystem aus mindestens einem C1-5-Alkylenoxid,
welches einen Emulsionsstabilisator, eine Farbkomponente, welche
in einer Menge von mehr als 2,0 Massenanteilen in Prozent der Zusammensetzung
vorliegt, und mindestens ein nichtsiloxanbasiertes Polyamidharz,
welches terminale Endgruppen ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus tertiärem
Amid und Ester aufweist, enthält.
Die hergestellten Emulsionen sind, obwohl sie selbst nicht klar
sind, nach der Auftragung auf die Haut im Wesentlichen transparent.
Die Verwendung des Polyamidharzes als Geliermittel ist als solches nicht
neu, seine Einbringung in die erfindungsgemäßen Farbzusammensetzungen,
die ein C1-5-Alkylenoxid, beispielsweise
Ethylenoxid oder Propylenoxid als Emulsionsstabilisator enthalten,
ist jedoch überraschend. Die
erfindungsgemäßen kosmetischen
Zusammensetzungen umfassen auch eine Farbkomponente, die in einer
Menge größer als
etwa 2,0 Massenanteile in Prozent der Zusammensetzung vorhanden
ist. Die Fähigkeit, eine
Farbkosmetikemulsion mit dem Polyamidharz als primärem Geliermittel
zu gelieren, ist eine besondere Herausforderung, weil das Polyamid
sehr polar ist, und Emulsionen, die große Mengen an Polyamid enthalten, dazu
neigen, klebrig zu sein und sich in Gegenwart von Färbungsmitteln
nur schwer stabilisieren lassen.
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Die
Erfindung betrifft eine kosmetische Emulsion, umfassend eine wässrige Phase
und eine nichtwässrige
Phase und ein Geliersystem aus a) mindestens einem Nichtsiloxan-Polyamidharz,
welches einen Teil aufweist, der mindestens ein verbindendes Heteroatom
aus tertiärem
Amid, welches eine Elektronegativität zwischen 2,5 und 4,0 aufweist,
enthält,
b) einer Farbkomponente, welche in einer Menge von mehr als etwa 2,0
Massenanteilen in Prozent der Zusammensetzung vorliegt, c) mindestens
einem C1-5-Alkylenoxid, welches einen
Emulsionsstabilisator enthält,
und d) mindestens einem Harzstabilisator, welcher ein Atom mit einer Elektronegativität zwischen
2,5 und 4,0 aufweist.
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Beispiele
für Atome
sind Kohlenstoff, Stickstoff, Sauerstoff und dergleichen. Die Erfindung
betrifft eine stabile kosmetische Emulsion, umfassend eine Farbmittelkomponente,
welche in einer Menge von mehr als etwa 2,0 Massenanteilen in Prozent
der Zusammensetzung vorliegt, eine wässrige Phase und eine ölige Phase,
wobei die wässrige
Phase mindestens eine zum Gelieren ausreichende Menge von mindestens
einem nichtsiloxanbasierten Polyamidharz, welches eine terminale
Endgruppe ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus tertiärem/r Amid, Amin, Säure und
Ester aufweist, und mindestens ein Ethylenoxid, welches eine oberflächenaktive
Substanz mit einem HLB von mehr als 8 enthält, umfasst. Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
sind praktisch nichtschwitzend, nicht einmal in einer Emulsion,
die Lösungsmittel
enthält,
die hydrophob sind, wie beispielsweise Kohlenwasserstofföle und Silikonöle. Dies
ist besonders vorteilhaft, wenn die Zusammensetzungen eine Farbmittelkomponente
enthalten und in Form eines Lippenstifts vorliegen, weil sie erhöhten Temperaturen
ausgesetzt werden können,
z. B. mehr als 45°C
oder 50°C.
Die kosmetische Emulsion enthält
vorzugsweise schließlich
eine feste oberflächenaktive
Substanz in einer Menge von etwa 0,01 bis etwa 20%. Die vorliegende
Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Herstellen einer kosmetischen
Emulsion, aufweisend die Schritte des Hinzugebens einer zum Gelieren
ausreichenden Menge eines nichtsiloxanbasierten Polyamidharzes zu
mindestens einer wässrigen
Phase und des Dispergierens der wässrigen Phase mit einer nichtwässrigen
Phase, mindestens einem C1-5-Al-kylenoxid, welches
einen Emulsionsstabilisator enthält, und
einer Farbmittelkomponente, die in einer Menge von mehr als etwa
2,0 Prozent vorliegt.
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Die
vorliegende Erfindung beinhaltet auch Verfahren zur Herstellung
der erfindungsgemäßen Emulsionssysteme,
die mehrere Emulsionssysteme einschließen können. Die Emulsionsprodukte
sind insbesondere transparent und übertragungsbeständig, wenn
sie auf die Haut aufgebracht und trocknen gelassen werden. Die Zusammensetzungen,
die diese Emulsionen enthalten, haben daher aufgrund des transparenten
Films, der an der Haut haftet, ohne klebrig zu sein, eine verbesserte
Leuchtkraft und Klarheit in Bezug auf ihre Farbe auf der Haut nach
dem Auftragen auf dieselbe. Die erfindungsgemäßen Emulsionssysteme trocknen
rascher als andere polyamidhaltigen Systeme und halten länger, selbst
wenn das Wasser verdampft. Gele und Stifte, die mit dem erfindungsgemäßen Emulsionssystem
hergestellt sind, sind auch weniger spröde, zeigen im Wesentlichen
kein Zusammenziehen und haben eine cremigere Textur.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Das
erfindungsgemäße Geliersystem
ist mindestens ein nichtsiloxanbasiertes Polyamidharz und mindestens
ein C1-5-Alkylenoxid enthaltender Emulsionsstabilisator.
Das hier verwendete Polyamidharz ist als Polymer mit sich wiederholenden
Einheiten aus Amidgruppen als integraler Bestandteil der Hauptkette
des Polymers und einer terminalen Endgruppe ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus tertiärem/r
Amid, Ester, Amin und Säure
definiert. Die Polyamide sind im Unterschied zu duroplastischen
Materialien thermoplastisch und haben eine Resonanzstruktur, die
auf dem konjugierten System basiert und ihre hydrophile Natur und
Neigung zur Bildung von Wasserstoffbindungen verstärkt. Das
Polyamid-Geliermittel
kann zur Herstellung eines Weichgels oder einer Stiftzusammensetzung in
einem emulgierten System verwendet werden. Um seine Stabilität als Geliermittel
beizubehalten, ist jedoch bevorzugt, dass das Polyamidharz nicht übermäßig durch
Wasserstoffbindungen vernetzt ist. Das erfindungsgemäße Geliersystem
ist demnach mindestens ein Polyamidharz mit einem Teil, der mindestens
ein verbindendes Heteroatom mit einer Elektronegativität von mehr
als 2,5 und vorzugsweise zwischen 2,5 und 4,0 enthält, und
mindestens ein Harzstabilisator, welcher ein Atom mit einer Elektronegativität größer als
2,5 und vorzugsweise zwischen 2,5 und 4,0 enthält. Das verbindende Heteroatom
ist am Ende des Polyamidharzes endverkappt oder gepfropft, so dass
der Teil in einer bevorzugten Ausführungsform eine terminale Endgruppe
von tertiärem
Amid, Ester, Amin, Säure
oder dergleichen und Mischungen davon ist. Die terminale Endgruppe
ist vorzugsweise tertiäres
Amid. Der Harzstabilisator wird vorzugsweise durch die Struktur
R1XR2 wiedergegeben,
wobei X ein polares Atom wie beispielsweise Halogen, Sauerstoff
oder Stickstoff ist, und wobei R1 Wasserstoff
(z. B. XR1) oder R2 ist,
und R2 eine Fettkette mit einer funktionalen
Gruppe aus beispielsweise Amin-, Amid-, Hydroxyl-, Phospholipidgruppen
ist, die beispielsweise 8 bis 22, vorzugsweise 10 bis 20 und insbesondere
16 bis 18 Kohlenstoffatome enthalten. Die Aktivität des Harzstabilisators
wird durch die Resonanzstruktur des Polyamidharzsystems erhöht.
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Die
erfindungsgemäß verwendeten
Polyamide auf Basis von tertiären
Aminen, Ester, Aminen oder Säuren
sind wasserunlöslich.
Das Polyamid ist in einer festen Form aus 100% Polyamid oder als
Prozentsatz an Polyamid in Lösungsmitteln,
wie beispielsweise Mineralöl, üblicherweise
etwa 80%, erhältlich.
Zu Beispielen für
kommerziell erhältliche
Polyamide, die erfindungsgemäß brauchbar
sind, gehören
Versamid 1655 von Cognis (früher
Henkel Corporation), Ambler, PA, USA, das aus Dimeren von ungesättigten
C
18-Fettsäuren, die teilweise hydriert
sind, Azelainsäure
(Nonandisäure),
Ethylendiamin, Hexamethylendiamin und Stearinsäure hergestellt ist, Unirez
und Uniclear, eine Reihe von Polyamiden von Arizona Chemicals Corporation,
Jacksonville, FL, USA, oder Elvamide von DuPont, DE, USA, ein Terpolymer
aus Nylon 6, Nylon 66 und Nylon 610. Weitere Polyamide sind in
US-A-4,820,765 ,
US-A-5,719,255 ,
US-A-5,807,968 ,
US-A-6,111,055 und
US-A-6,054,517 offenbart, deren
Inhalt hier zum Zweck der Bezugnahme zitiert wird. Diese Druckschriften
erkennen die Möglichkeit
zur Herstellung eines stabilen Emulsionsprodukts nicht, und erkennen
somit die Vorteile einer wasserhaltigen kosmetischen Emulsion nicht,
die ein Polyamid-Geliermittel und eine C
1-5-Alkylenoxid enthaltende
oberflächenaktive
Substanz umfasst.
US-A-5,783,657 ist
beispielsweise ein wasserfreies System, und
US-A-5,998,570 offenbart,
dass Wasser vorzugsweise entfernt wird, wenn das Polyamid gebildet wird,
und dass Zusammensetzungen eine nichtwässrige Flüssigkeit als Lösungsmittel
umfassen, vorzugsweise eine Flüssigkeit
mit niedriger Polarität.
Mit tertiärem
Amid terminierte Polyamide sind beispielsweise in den US-Patentanmeldungen
Nr. 2002/0035237 und 2002/0019510 sowie
US-A-6,268,466 offenbart.
Keine dieser Druckschriften offenbart jedoch die Möglichkeit,
mit dem erfindungsgemäßen Geliersystem
eine im Wesentlichen nichtschwitzende Emulsion zu erreichen.
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Die
Wasserphase der erfindungsgemäßen kosmetischen
Emulsion umfasst etwa 0,05 bis 90,0 Massenanteile in Prozent und
vorzugsweise 1,0 bis 70,0 Massenanteile in Prozent der Emulsionen.
Obwohl die Wasserphase vorwiegend Wasser ist, kann sie in Form verschiedener
wässriger
Lösungen
vorliegen, wie Rosenwasser, Tee und dergleichen. Die Wasserphase
ist daher zur Abgabe wasserlöslicher
Wirkstoffe und anderer wasserdispergierbarer Mittel gut geeignet,
wie beispielsweise Filmbildnern, oberflächenaktiven Substanzen und
Aufweichmitteln. Die nichtwässrige
Phase kann in Abhängigkeit
von der Anwendung des Produkts und dem gewünschten Geliergrad jeden Typ
von kosmetisch annehmbarem flüchtigem
oder nichtflüchtigem Öl einschließen, einschließlich öligen Ester.
Beispiele schließen,
ohne darauf begrenzt zu sein, Kohlenwasserstofföl, wie Isododecan, Silikonöle, wie
Cyclomethicon, Polyorganosiloxane, wie Phenylmethicone und Dimethicone, Castoröl (Rizinusöl) und hydriertes
pflanzliches Öl
ein. Das Öl
ist in einer Mascara vorzugsweise flüchtig, wie beispielsweise ein
flüchtiges
Kohlenwasserstofföl
oder Silikonöl,
während
ein Lippenstift eine Mischung sowohl flüchtiger als auch nichtflüchtiger Öle ist und
die jeweiligen Mengen von dem gewünschten Lippenstifttyp abhängen. Zu
geeigneten nichtflüchtigen
Kohlenwasserstoffen gehören,
ohne darauf beschränkt
zu sein, Isoparaffine, Squalan oder Petrolatum oder Mischungen davon.
Unabhängig
von der Menge des flüchtigen und/oder
nichtflüchtigen Öls ist die
gesamte Ölphase
in einer Menge von etwa 5 bis etwa 95 Prozent, vorzugsweise 10 bis
80 Massenanteilen in Prozent der Zusammensetzung und insbesondere
etwa 10 bis 40 Prozent vorhanden.
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Die
erfindungsgemäßen Emulsionen
werden hergestellt, indem eine zum Gelieren ausreichende Menge des
Polyamidharzes zu der Ölphase
gegeben wird. In einer Ausführungsform
der Erfindung wird eine zum Gelieren ausreichende Menge des Harzstabilisators
zusammen mit dem Polyamidharz als Geliersystem zugefügt. Dies
ist bevorzugt, wenn die terminale Endgruppe tertiäres Amid
ist. Die erfindungsgemäß verwendete Menge
des Polyamidharzes beträgt
etwa 1 bis etwa 90 Prozent, vorzugsweise etwa 2 bis 40 Massenanteile
in Prozent der Zusammensetzung. Die Polyamidmenge ist eine "zum Gelieren ausreichende
Menge" und bedeutet
hier eine Menge an Polyamid in der Ölphase, um einen Viskositätsanstieg
in der Emulsion zu bewirken, wobei die Viskosität vorzugsweise um 25 Prozent,
insbesondere um 50 Prozent und am meisten bevorzugt um 75 Prozent
steigt. Dieser Viskositätsanstieg
reicht zur Bildung eines verdickten Gels oder zur Bildung eines Feststoffs
mit der Härte
eines Stifts aus, wobei die Dicke von Gelen und Stiften in der Technik
bekannt ist. Das Polyamid trägt
in niedrigeren Gehalten zur Bildung eines Gels bei, während höhere Gehalte
zur Herstellung von Stiftprodukten verwendet werden. Obwohl die
quantitative Unterscheidung zwischen einem kosmetischen Gel und
einem Stift schwierig ist, ist ein Gel allgemein viskoser als eine
Flüssigkeit,
jedoch nicht so steif oder selbsttragend wie ein Stift. Ein durchschnittlich
versierter Fachmann wird anerkennen, dass ein Gel einen bestimmten
Grad an Verformbarkeit beibehält,
während
der Stift freistehend und im Wesentlichen steif ist.
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Während der
Harzstabilisator zur Stabilisierung des Polyamids und daher zum
Gelieren des Systems dient, ist auch entdeckt worden, dass die Anwesenheit
eines Emulsionsstabilisators, wie beispielsweise einer ethylenoxidhaltigen
oberflächenaktiven
Substanz, das Emulsionssystem stabilisiert. Eine optionale Komponente
der vorliegenden Erfindung ist demnach der C1-5-Alkylenoxid
enthaltende Emulsionsstabilisator. Es ist erfindungsgemäß überraschend
entdeckt worden, dass eine stabile Emulsion erreicht werden kann,
die das Polyamidharz als Geliermittel umfasst. Obwohl bekannt ist,
alkoholbasierte Systeme und ölbasierte
Systeme mit dem Polyamidharz zu gelieren, sind diese Systeme bislang
Einphasensysteme gewesen. Selbst wenn Emulsionen hergestellt werden,
kann sich eine Neigung zu Stabilitätsproblemen zeigen. Stabile
zweiphasige Zusammensetzungen und insbesondere stabile kosmetische
Emulsionen, die ein Polyamid-Geliermittel, insbesondere ein nichtsiloxanbasiertes
Polyamid-Geliermittel enthalten, sind insbesondere nicht bekannt
gewesen, da das Polyamid in Gegenwart von hydrophoben Lösungsmitteln
Stabilitätsprobleme
zeigt. Die nichtsiloxanbasierten Polyamide sind bekanntermaßen klebrig.
Ihre Verwendung ist somit begrenzt, und sie sind für Beschichtungen,
Farben, Tinten, Epoxyharze, Klebstoffe und dergleichen am besten
geeignet. Ihre Verwendung in Kosmetika ist auch vorwiegend auf Einphasensysteme,
wie wasserfreie Lippenstifte und Deodorantien, begrenzt gewesen.
Die Möglichkeit,
diese Typen von Kosmetika zu formulieren, unterscheidet sich jedoch recht
deutlich von den Herausforderungen der Formulierung einer kosmetischen
Emulsion, insbesondere einer stabilen Emulsion in einem Farbkosmetikum.
Die Stabilität
des Polyamids kann somit bei Verwendung als Geliermittel in einer
Emulsion ein Thema sein. Die Fähigkeit,
kosmetische Emulsionen zu formulieren, die im Wesentlichen nicht
schwitzend sind, ist insbesondere dann schwierig, wenn das Kosmetikum
hydrophobe Lösungsmittel
enthält.
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Die
Emulsionsstabilisatoren unterstützen
den Harzstabilisator darin, das Polyamidharz in dem Zweiphasensystem
verträglich
zu machen, und erhöhen
nicht nur die Stabilität
der Emulsion, die das Polyamidharz als Geliermittel enthält, sondern
können
auch die Gelieraktivität
des Polyamidharzes in dem Zweiphasensystem beeinflussen. In anderen
Worten wirkt der Emulsionsstabilisator direkt zur Stabilisierung
der Emulsion, und der Harzstabilisator wirkt direkt zur Stabilisierung
des Polyamidharzes. Außerdem
hängen
diese beiden Funktionen jedoch jeweils miteinander zusammen. Weil
das Polyamidharz wasserunlöslich
ist, wenn es als Geliermittel in der Emulsion verwendet wird, kommt
es bekanntermaßen
zu Stabilitätsproblemen.
Es tritt insbesondere Agglomerierung auf, oder die Phasen trennen
sich in kurzer Zeit, beispielsweise in etwa wenigen Stunden bis
etwa wenigen Monaten. Die vorliegende Erfindung hat jedoch gezeigt,
dass dieses Problem durch den Emulsionsstabilisator gelöst werden
kann, der in der Ölphase,
der Wasserphase oder beiden vorliegen kann. Infolgedessen wird das
Polyamidharz bei Raumtemperatur und/oder erhöhter Temperatur in dem Emulsionsstabilisator
verträglich
gemacht. Die Emulsion ist außerdem
ohne jede Phasentrennung etwa 6 Monate, vorzugsweise etwa 1 Jahr
und insbesondere etwa zwei Jahre stabil, gemessen durch beschleunigte
Stabilitätstestverfahren,
die dem durchschnittlich versierten Fachmann bekannt sind.
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Die
ethylenoxidhaltige oberflächenaktive
Substanz ist bekanntermaßen
temperaturempfindlich und zeigt daher, wenn sie in Emulsionen verwendet
wird, Stabilitätsprobleme.
Wenn man die Schwierigkeit der Formulierung einer kosmetischen Emulsion
und außerdem
die Schwierigkeit der Verwendung des Polyamid-Geliermittels in einer
im Wesentlichen nichtschwitzenden Emulsion berücksichtigt, ist überraschend,
dass unter Verwendung des ethylenoxidhaltigen Emulgators größere Emulsionsstabilität erreicht
wird. Ohne sich auf irgendeine spezielle Lehre festlegen zu wollen,
wird angenommen, dass mit dem ethylenoxidhaltigen Emulgator Emulsionsstabilität und somit
verstärkte
Gelierung erreicht wird, weil er Wasserstoffbindungen mit dem Polyamid-Geliermittel
bilden kann. Dies wird weiter durch das erfindungsgemäße Geliersystem
verstärkt.
Der Emulsionsstabilisator kann eine einzelne oberflächenaktive
Substanz oder eine Kombination oberflächenaktiver Substanzen sein.
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Der
Emulsionsstabilisator ist vorzugsweise ein Ethylenoxid oder Propylenoxid.
Der erfindungsgemäße Emulsionsstabilisator
ist insbesondere ethylenoxidhaltige Substanzen, ethoxylierte Alkohole
und Emulgatoren, wie Polyethylenglykolester. Der Emulsionsstabilisator
kann speziell Cetyldimethiconcopolyol/Polyglyceryl-4-isostearat/Hexyllaurat,
PEG-30-Dipolyhydroxystearat, Sorbitantristearat, Glycerylstearat/PEG-100-Stearat,
Glycerylolivat, Polysorbat 20, Stearinsäure oder Laureth-7 sein. Zu
Beispielen für
Lösungsmittel
gehören, ohne
darauf begrenzt zu sein, Aufweichmittel, wie flüssige Aufweichmittel mit geringer
Polarität,
geradkettige und verzweigte Fettalkohole, Cetylalkohol und Isocetylalkohol,
einwertige oder mehrwertige Alkohole, wie Propylenglykol und Dipropylenglykol,
Fettsäureester,
wie Cetylacetat/acetylierter Lanolinalkohol.
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In
einer anderen Ausführungsform
wird die Emulsion durch Zugabe von stickstoffhaltigen seifenbasierten
Emulgatoren oder Alkanolamiden von Fettsäuren, vorzugsweise Lauramid-MEA
oder Stearamid-MEA und Derivaten davon stabilisiert. Der Lippenstift,
der beispielsweise Lauramid-MEA (Monoethanolamin) enthält, ist zur
Bereitstellung von Stabilität
gegenüber
entstehendem Zusammenziehen besonders wirksam, sogar wenn der Lippenstift
in Form einer Wasser-in-Öl-Emulsion
vorliegt.
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Zu
anderen Merkmalen der erfindungsgemäßen Emulsionen gehören ihre
wesentliche Transparenz, wenn sie auf die Haut aufgetragen werden,
gute Haftung an der Haut, ohne klebrig zu sein, und ihre wesentliche Übertragungsbeständigkeit.
Die Emulsionen können
wachsfrei sein, weil die Notwendigkeit, mit großen Mengen an Wachs Struktur
aufzubauen, durch die Anwesenheit des Polyamid-Geliermittels wegfällt. Die
Verwendung des Polyamid-Geliermittels in Gegenwart der Wasserphase
eines Emulsionssystems ist eine Verbesserung gegenüber traditionellen
wachsbasierten Systemen, weil Wachs eine opake Ölphase bildet (d. h. wenn Licht
von der Wachsmikrostruktur gestreut wird). Die opake Ölphase macht
die Farbe weniger brillant, weil sie mit dem echten Erscheinungsbild
der Farbe selbst dann interferiert, wenn diese auf die Haut aufgebracht
wird. Wachs hat ferner schlechte Adhäsionseigenschaften an Haut.
Daher hält
es nicht lange. Obwohl es weitverbreitet in Mascara, Lippenstift
und anderen Produkten verwendet wird, kann die Anwesenheit von Wachs
dazu führen,
dass diese Produkte leicht von der Haut auf andere unerwünschte Substrate
(z. B. Kleidung, Tassen) übertragen
werden, die Farbe rasch verblasst, und Verschmieren und Abblättern auch
häufige
Probleme sind. Die erfindungsgemäßen polyamidgelierten
Emulsionen haften jedoch gut an der Haut. Es wird angenommen, dass
das starke Haften an dem keratinartigen oder keratinhaltigen Substrat
auf Wasserstoffbindungen zwischen dem Polyamid und dem Keratin zurückzuführen ist.
Der überraschende
Vorteil der Erfindung liegt in der Fähigkeit, sich widersprechende
Eigenschaften des Haftens an der Haut ohne ein klebriges Gefühl des Emulsionsprodukts
zu erreichen. Es wird üblicherweise
gefunden, dass Maßnahmen
zur Erhöhung
des Haftvermögens
einer Zusammensetzung zu einem entsprechenden Anstieg der Klebrigkeit
der Zusammensetzung führen.
Die erfindungsgemäßen Emulsionen überwinden
jedoch dieses gegenseitige Ausschließen und haben sowohl ein angenehm
cremiges Gefühl
als auch gute Haftung an der Haut.
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Zusätzlich zu
dem Gelieren einer Emulsion, die im Wesentlichen nichtschwitzend
ist, wirkt das Polyamid zur Maximierung der Farbintegrität, weil
die Emulsion im Wesentlichen transparent oder halbtransparent ist,
wenn sie aufgebracht und auf der Haut trocknen gelassen wird. "Im wesentlichen transparent" bedeutet hier, dass
mehr als 75 Prozent, vorzugsweise 80 Prozent und insbesondere 90
Prozent Licht durch die Ölphase
hindurchgelassen werden können.
Der Begriff "Transparenz" bezieht sich hier
somit auf erfindungsgemäße kosmetische
Stiftprodukte, die durchscheinende oder transparente Lichtdurchlasseigenschaften
haben, und bezieht sich auf einen klaren Körper, der die Eigenschaft aufweist,
Licht ohne wesentliche Streuung hindurchzulassen, so dass dahinter
befindliche Objekte vollständig
sichtbar sind. Der Begriff "durchscheinend" bezieht sich auf
einen Körper,
der teilweise transparent ist. Der Körper lässt Licht hinein und streut
dieses diffus, so dass dahinter befindliche Objekte sichtbar sind,
jedoch nicht eindeutig erkannt werden können. Der Begriff "opak" bezieht sich auf
einen Körper,
der für
sichtbares Licht undurchsichtig ist. Einem opaken Körper fehlt
jeder Grad von Transparenz.
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Die
erfindungsgemäßen kosmetischen
Emulsionen schließen
auch eine Farbkomponente ein, die ein oder mehrere Farbmittel umfasst.
Der Begriff "Farbmittel" schließt hier
Pigmente, Farbstoffe, Färbemittel,
Farbmittel, Kombinationen davon und dergleichen ein. Es kann jedes
kosmetisch annehmbare Farbmittel in den erfindungsgemäßen Emulsionen
verwendet werden. Die Farbe des Produkts ist nach Zugabe des Farbmittels intensiv
und leuchtend auf der Haut. Geeignete organische Pigmente können beispielsweise
natürliche
Pigmente, monomere und polymere synthetische Pigmente oder Kombinationen
davon sein. Zu beispielhaften organischen Pigmenten gehören, ohne
darauf begrenzt zu sein, blaue und grüne Phthalocyaninpigmente und rote
Pigmente vom Azotyp, wie rotes Naphtholpigment. Zu geeigneten anderen
aromatischen Pigmentverbindungen gehören, ohne darauf begrenzt zu
sein, Azo-, Triphenylmethan-, Indigo-, Anthrachinon- und Xanthinfarbstoffe,
die als D&C-
und FD&C-Pigmente
bezeichnet werden, wie beispielsweise FD&C Blue Nr. 1, FD&C Green Nr. 5, FD&C Red Nr. 40 und FD&C Yellow Nr. 5.
Auch Farblacke sind brauchbar, welche Pigmente sind, die durch Ausfällung und
Absorption organischer Farbstoffe in einem unlöslichen Basismaterial gebildet
werden, wie Aluminiumoxid, Barium- oder Calciumhydraten. Besonders
bevorzugte Farblacke sind primäre
FD&C- oder D&C-Farblacke und
Gemische davon. Die Farbmittelkonzentrationen variieren in Abhängigkeit
von der gewünschten
Farbe oder dem gewünschten
Farbton des kosmetischen Produkts, die Farbmittelkomponente liegt
allgemein jedoch in mehr als 2,0 Prozent und vorzugsweise mehr als
5,0 Massenanteilen in Prozent der Gesamtzusammensetzung vor.
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Das
Farbmittel kann auch ein anorganisches Pigment sein. Das anorganische
Pigment ist in geringen Mengen vorhanden und hat vorzugsweise eine
kleine Partikelgröße, beispielsweise
eine Submikrometer-Partikelgröße, die
in dem kosmetischen Produkt dispergiert und diesem ein klares Aussehen
ermöglicht.
Zu Beispielen für
anorganische Pigmente gehören,
ohne darauf begrenzt zu sein, Eisenoxide (gelb, rot, braun oder schwarz),
Ultramarine, Chromhydroxidgrün,
Chromoxid, Titandioxid (weiß),
Eisen(III)ferrocyanid, Eisen(III)ammoniumferrocyanid und Mischungen
davon. Die Pigmente können
beispielsweise in einer Walzmühle
gemahlen werden, oder alternativ können die Pigmente vorgemahlen
in einem Gemisch gekauft werden, das beispielsweise Wasser, Polysaccharide
und schwarzes Eisenoxid enthält.
Die Fähigkeit
zum Einbau von Farbstoffen, Pigmenten und Farbmitteln ist in einem
Emulsionssystem, insbesondere in einem, welches das nichtsiloxanbasierte
Polyamid als Geliermittel und den ethylenoxidhaltigen Emulsionsstabilisator
enthält,
eine Herausforderung. Die Farbe der erfindungsgemäßen kosmetischen
Emulsionen liefert jedoch nach Auftragung auf die Haut einen maximalen
Farbeindruck. Die Farbe ist tief, brillant und klar.
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Die
Wirkbestandteile, die in die erfindungsgemäßen Emulsionen mit einem Polyamid
als Geliermittel eingebracht werden, schließen vorzugsweise keine Antiperspirant-Wirkstoffe
ein, insbesondere jene, die saure Metallsalze sind. Beispiele für Wirkstoffe,
die in der vorliegenden Erfindung verwendet werden können, schließen Sonnenschutzwirkstoffe,
Weißungsmittel,
wie beispielsweise Antioxidantien, antimikrobielle Substanzen, Analgetika,
Anästhetika,
Antiaknemittel, Antidermatitismittel, Antijuckreizmittel, Antientzündungsmittel,
antihyperkeratolytische Mittel, Mittel gegen trockene Haut, Antipsoriasismittel,
Mittel gegen fettige Haut, Antialterungsmittel, Antifaltenmittel,
Selbstbräunungsmittel,
Wundheilungsmittel, Corticosteroide oder Hormone ein, ohne darauf
begrenzt zu sein. Der Einbau von Wirkstoffen in die Formulierung
wird durch deren Löslichkeit und/oder
Stabilität
in Kombination mit erfindungsgemäßen nichtsiloxanpolyamidgelierten
Emulsionen bestimmt. Der Begriff "Sonnenschutz" bezieht sich hier auf jedes beliebige
Material, das die Haut vor ultravioletter Strahlung mit einer Wellenlänge von
etwa 280 bis etwa 400 nm schützen
kann, indem diese Strahlung effektiv absorbiert wird und/oder diese
Strahlung von der Hautoberfläche
wegreflektiert oder gestreut wird. Zu Beispielen für Sonnenschutzmittel,
mit denen die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
in diesem Kontext kombiniert werden können, gehören Titandioxid, Zinkoxid,
Benzophenone, Octyldimethyl-PABA, Amyldimethyl-PABA, Octylmethoxycinnamat,
2-Ethoxy-p-methoxycinnamat, Oxybenzon, Homosalat, Phenylsalicylat,
Avobenzol, Glyceryl-p-aminobenzoat, Ethyl-p-glycosylimidobenzoat
und dergleichen. Ein Sonnenschutzmittel wird in einer Formulierung
in den Mengen verwendet, in denen jenes Mittel normalerweise verwendet
wird. Der Wirkstoff ist vorzugsweise nicht sauer. Die Wahl des Abgabemodus
für zusätzliche
Wirkbestandteile ist jedoch auf den für die Zusammensetzungen gewählten Abgabemodus
beschränkt.
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Das
kosmetische Produkt kann ein Lippenstift, Lip Gloss oder anderes
Lippenprodukt, ein Feststoff, oder Gel-Duftstoff- oder Parfümprodukt,
Reiniger, Gesichtswasser (Toner), Augenprodukt, wie eine Mascara, Eyeliner
oder ein Augengel, Kompaktemulsionsgrundierung, Abdeckmittel, Feuchtigkeitshautlotion
oder -creme, Haar-Stift oder -Gel und jegliches andere Makeup- oder
Haut- oder Sonnenpflegeprodukt sein, das in Gel- oder Stiftform
vorliegt. Das Produkt ist in einer bevorzugten Ausführungsform
ein Mascara- oder Lippenstiftprodukt. Die Basis des Lippenstifts
oder der Mascara ist ausreichend klar, so dass die Farbe hell und
leuchtend ist, d. h. sie sind transparent, halbtransparent oder
durchscheinend. Die erfindungsgemäßen Produkte halten lange,
verschmieren nicht und blättern
nicht ab.
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Das
klare kosmetische Produkt kann ferner andere optionale Komponenten
enthalten, solange sie die Geliereigenschaften des Polyamids nicht
stören.
Zu Beispielen gehören,
ohne darauf begrenzt zu sein, ein oder mehrere Konservierungsmittel,
wie beispielsweise Propylparaben, Butylparaben, Mischungen davon oder
Isoformen davon, sowie Butylhydroxytoluol oder Butylhydroxyanisol
(BHT oder BHA); Duftstoffe (wie Pinen); Aromatisierungsmittel; wasserfest
machende Mittel (wie PVP/Eicosen-Copolymer); oberflächenaktive Substanzen,
wie Silikoncopolyole oder Fettsäure-Glycerin-Ester;
und öllösliche Wirkstoffe,
wie Tocopherol und seine Derivate, oder Retinol und seine Derivate,
und dergleichen.
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Das
Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Emulsionen beinhaltet grundlegende
Schritte, die in der Technik zur Herstellung von Emulsionen bekannt
sind. Das nichtsiloxanbasierte Polyamid oder das Polyamidharz mit
einem elektronegativen Teil von mehr als 2,5 und der Harzstabilisator
können
zusammen mit anderen Bestandteilen in der Ölphase separat hergestellt
werden, werden jedoch kombiniert oder der Ölphase zugegeben, bevor sie
mit der wässrigen
Phase kombiniert werden, um die Emulsion herzustellen. Die vorliegenden
Emulsionen, die das Geliersystem enthalten, können mit dem Polyamid als primärem Geliermittel
in dem Geliersystem oder mit anderen natürlich abgeleiteten oder synthetischen
Geliermitteln oder Verdickungsmitteln hergestellt werden, die bekannt
sind und üblicherweise
von Fachleuten verwendet werden, wie beispielsweise Cetyldimethiconcopolyol,
Acrylatcopolymer, Dextrin-Feitsaureestern, Carbopolen, Dibenzylmonosorbitolacetal,
Polyethylenwachs, Bienenwachs. Carnaubawachs, Candillawachs, Bayberry-Wachs,
Reiswachs, Acylglutaminsäurediamid,
Estern, Fettalkoholen und dergleichen, die in der Ölphase der
vorliegenden Erfindung verwendet werden können. Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
sind vorzugsweise jedoch wachsfrei.
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Die
vorliegende Erfindung wird ferner durch die folgenden, nichteinschränkenden
Beispiele veranschaulicht.
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BEISPIELE
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I.
Lippenstift mit Polyamid-Geliermittel
Material | Massenanteile
in Prozent |
Phase I |
Polyamidharz | 18,0 |
Isocetylalkohol | 22,0 |
Stearylalkohol | 4,0 |
Lauramid-MEA | 3,0 |
Propylencarbonat | 3,8 |
Laureth-7 | 4,0 |
Isopropylalkohol | 2,0 |
Glycerin | 3,0 |
Cyclomethicon | 4,0 |
Acrylatcopolymer | 0,2 |
Cetyldimethiconcopolyol/Polyglyceryl-4-isostearat/Hexyllaurat | 2,0 |
Phase II |
Dimethicon | 1,0 |
Castoröl | 4,0 |
Hydriertes
Pflanzenöl | 0,8 |
Eisenoxid | 0,6 |
FD&C Blue Nr.1 | 0,3 |
FD&C Yellow Nr. 5 | 1,0 |
Wismutoxychlorid | 4,0 |
Glimmer/Titandioxid/Carmin/Methicon | 0,9 |
D&C Red Nr. 7 | 3,0 |
Phase III |
Wasser | 18,5 |
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Der
Lippenstift wird hergestellt, indem die Bestandteile der Phase I
miteinander kombiniert werden und etwa 2 Stunden auf etwa 99°C erwärmt werden.
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Die
Bestandteile der Phase II werden kombiniert und in einem Homogenisierer
bei etwa 3000 UpM etwa 10 Minuten gemahlen. Die homogenisierten
Bestandteile der Phase II werden Phase 1 zugefügt, und die Kombination wird
zusammen auf 80°C
erwärmt.
Phase III wird bei einer Temperatur von etwa 80°C durch Mischen zu den kombinierten
Bestandteilen von Phase I und Phase II gegeben. Der pH-Wert der
Kombination wird auf etwa 7,35 eingestellt. Der Lippenstift kann
hergestellt werden, indem die Kombination in eine Lippenstiftform
gegossen wird, oder nach jeder bekannten Technik zur Herstellung
eines Lippenstifts. II. Öl-in-Wasser-Mascara
mit Polyamid-Geliermittel
Material | Massenanteile
in Prozent |
Phase I |
Polyamidharz | 10,00 |
Sorbitantristearat | 1,00 |
Glycerylstearat/PEG-100-Stearat | 1,00 |
Stearinsäure | 4,00 |
Dioctyladipat/Octylstearat/Octylpalmitat | 1,00 |
Stearamid-MEA-Stearat | 3,00 |
Phase II |
Dimethicon | 2,50 |
Cyclomethicon | 5,00 |
Isododecan | 11,00 |
Ethanol | 0,50 |
Phase III |
Wasser | 22,50 |
Kieselsäure | 1,00 |
Polysorbat
20 | 2,00 |
Akaziengummi | 0,25 |
Phase IV |
Wasser | 10,45 |
schwarzes
Eisenoxid | 8,00 |
Polyvinylpyrrolidon | 1,00 |
Phase V |
Wasser | 8,00 |
Schellack | 2,00 |
Acrylcopolymer | 5,00 |
Konservierungsmittel | 0,80 |
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Die
Bestandteile der Phase I wurden kombiniert und auf etwa 90°C erwärmt, bis
die Feststoffe geschmolzen waren. Die Bestandteile der Phase II
wurden zu den Bestandteilen der Phase I gegeben, und die Wärme wurde
auf etwa 60°C
gehalten.
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Die
Bestandteile der Phase III wurden auf etwa 60°C erwärmt und mit den Bestandteilen
der Phase IV kombiniert. Die kombinierten Bestandteile der Phase
III und IV wurden durch Mischen zu Bestandteilen der Phase I und
II gegeben. Die Bestandteile der Phase V wurden zu der Mischung
gegeben und der pH-Wert auf etwa 7,35 eingestellt. Die Stabilität der Mascara
wurde durch Lagerung der Mascara bei 50°C getestet. Mit einem Brookfield-Rheometer
wurden beschleunigte Stabilitätsdaten
gemessen. Der Anfangswert der Viskositätsmessung betrug 49,5. Die
Viskositätsmessung
nach 6 Wochen ergab 45,0 und sagt die Stabilität bis zu etwa 2 Jahren voraus. III.
Wasser-in-Öl-Mascara
mit Polyamid-Geliermittel
Material | Massenanteile
in Prozent |
Phase I |
Polyamidharz | 12,0 |
PEG-30-Dipolyhydroxystearat | 3,0 |
Cetylacetat/Acetylierter
Lanolinalkohol | 1,0 |
Stearinsäure | 3,0 |
Isododecan | 20,0 |
Phase II |
schwarzes
Eisenoxid | 10,0 |
Ethanol | 3,0 |
Glycerylolivat | 0,5 |
Isododecan | 18,0 |
Phase III |
Acrylcopolymer | 7,0 |
Dioctylmalat | 1,0 |
Phase IV |
Wasser | 21,5 |
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Die
Bestandteile der Phase I wurden zusammengegeben und etwa 2 Stunden
lang auf etwa 99°C
erwärmt.
Die Bestandteile der Phase 11 werden kombiniert und in einem Silverson
etwa 10 Minuten lang mit etwa 3000 UpM gemahlen. Phasen I und II
wurden miteinander gemischt und die Bestandteile der Phase III mit
einem Mischer bei einer Temperatur von etwa 80°C zugegeben. Die Bestandteile
der Phase IV wurden bei etwa 80°C
unter Mischen zu den Bestandteilen der Phasen I, II und III gegeben
und der pH-Wert auf etwa 7,35 eingestellt.
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IV. Vergleichsstudie
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Eine
Mascara-Zusammensetzung, die Polyamid als Emulsionsgeliermittel
enthielt und im Wesentlichen wie in Beispiel II beschrieben war,
wurde hergestellt und getestet. Eine Studie wurde über einen
Zeitraum von 27 Tagen in kühlen
und warmen Klimata durchgeführt.
In dem kühlen
Klima wurden 32 Versuchsteilnehmer ausgewählt, welche Frauen im Alter
von 18 bis 65 waren. Die Versuchsteilnehmerinnen trugen an mindestens 5
Tagen pro Woche konventionelle Mascara und wünschten ein Mascara-Produkt,
das sich problemlos auftragen ließ und angenehm anfühlte. Die
Versuchsteilnehmerinnen wurden angewiesen, entweder die erfindungsgemäße Mascara
oder eine führende
Mascara-Marke mindestens ein Mal täglich zu verwenden. Sie durften die
Mascara so oft auftragen, wie es ihnen erforderlich und/oder wünschenswert
erschien. Sie mussten die Mascara jedoch so auftragen, wie sie ihre
normale Mascara auftrugen. Zur Entfernung der Mascara verwendeten
die Versuchsteilnehmerinnen beliebigen normalen Augen-Makeup-Entferner, den sie
normalerweise verwendeten.
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Am
Ende der Studie füllten
die Versuchsteilnehmerinnen einen selbst erstellten Fragebogen aus.
Die Ergebnisse der Studie zeigten, das in Bezug auf die Kriterien,
dass die Mascara auf der Bürste
nicht klumpte, die Wimpern trennte und die Wimpern aufwärts bog,
drei mal mehr Versuchsteilnehmerinnen, die die erfindungsgemäße Mascara
verwendeten, diese gegenüber
ihrer normalerweise verwendeten Mascara-Marke deutlich bevorzugten,
als Versuchsteilnehmerinnen, die die führende Mascara-Marke verwendeten.
In Bezug auf Annehmlichkeit auf den Wimpern, Betonen der Wimpern
und Menge der Farbe, die auf den Wimpern abgesetzt wurde, bevorzugten
4 Mal so viele Versuchsteilnehmerinnen, die die erfindungsgemäße Mascara
verwendeten, diese gegenüber
ihrer normalerweise verwendeten Mascara, wie Versuchsteilnehmerinnen,
welche die führende
Mascara-Marke verwendeten.
Aus den Ergebnissen der Studie geht schließlich hervor, dass 5 Mal so
viele Versuchsteilnehmerinnen, die die erfindungsgemäße Mascara
verwendeten, wie Versuchsteilnehmerinnen, welche die führende Mascara-Marke
verwendeten, auch angaben, dass das letztendliche Erscheinungsbild
der Wimpern nach der Auftragung viel besser als bei ihrer normalerweise
verwendeten Mascara war. Diese Studie zeigt daher die Möglichkeit,
das Polyamid als Geliermittel für
eine Emulsion in einer Mascara-Zusammensetzung einzubringen, sowie
die dadurch erhaltenen vorteilhaften Ergebnisse. Die erfindungsgemäße Mascara
ist nichtklebrig, wodurch sie nicht auf der Bürste verklumpt, und ist bequem
in der Auftragung. Nachdem die erfindungsgemäße Mascara getrocknet ist,
erscheinen die Wimpern zudem schön
getrennt und betont und haben ein insgesamt ansprechendes Aussehen,
welches gegenüber
der führenden
Mascara-Marke bevorzugt wird.