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ZUGEHÖRIGE ANMELDUNG
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Diese
Anmeldung beansprucht die Priorität der vorläufigen Anmeldung der Vereinigten
Staaten 60/1303,071, die am 6. Juli 2001 eingereicht wurde, deren
Offenbarung hierin vollständig
durch Bezugnahme miteinbezogen ist.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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(a) Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft die Verwendung von Nukleotid-Substituenten zur
Steigerung der in vivo-Wirksamkeit von Nukleinsäure-Molekülen sowie zur Entzündungshemmung
in Säugern.
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Insbesondere
betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung von 2,6-Diaminopurin
(DAP) und Analoga davon an sich in entzündungshemmenden Zusammensetzungen
sowie die Herstellung von Nukleinsäure-Molekülen mit gesteigerter physiologischer
Wirksamkeit und verminderter Toxizität.
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(a) Kurze Beschreibung des Standes der
Technik
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Therapieansätze auf
Grundlage der Verwendung von Nukleinsäure-Molekülen werden immer beliebter.
Therapien auf Grundlage von Genen sowie Therapien auf Grundlage
von Antisense-Molekülen
werden die Medizin in naher Zukunft wahrscheinlich entscheidend
verändern.
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Die
bisherigen Probleme mit Nukleinsäure-Molekülen als
Therapeutika, und insbesondere mit Antisense-Oligonukleotiden, sind
Toxizität
(sowohl systemisch als auch topisch), Stabilität und unspezifische Bindung an
Zeltoberflächen-Proteine
gewesen. Die Toxizität
der Antisense-Oligonukleotide scheint unter den Arten zu variieren,
wobei Ratten am empfindlichsten sind, obwohl die Toxizität bei höheren Dosen
als denjenigen, die therapeutisch wirksam sind, auftritt (siehe
zum Überblick
ST Crooke, Hematologic Pathology, 1995, 9: 5972). Bei Lungen-/Atemwegserkrankungen
umfasst die Toxizität
von Nukleinsäure-Molekülen, die
mit der Verabreichung von therapeutischen Antisense-Molekülen/Genen
in Verbindung steht: eine Steigerung der Immunstimulation, ein mononukleares
zellulär
entzündliches
Eindringen in die Lungen, und möglicherweise Überempfindlichkeit
und Bronchokonstriktion der Atemwege.
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Verschiedene,
weniger optimale Lösungen
sind bisher zur Umgehung des Toxizitätsproblems vorgeschlagen worden.
Zu den beliebtesten gehört
die Herstellung von Nukleinsäure-Molekülen, die
verschiedene modifizierte DNA-Basen, RNA-Basen und/oder eine modifizierte
Rückgrat-Struktur
enthalten. Zum Beispiel beschreibt
WO
99/67378 Antisense-Oligonukleotid-Konstrukte auf Grundlage
von modifizierten Zuckern. Ebenso hat Nyce in
WO 00/09525 und
WO 00/62736 behauptet, dass die Adenosin-Base,
die in Antisense-Oligonukleotiden zur Behandlung von Atemwegserkrankungen
enthalten ist, eine Hauptursache der Toxizität in Lungen darstellt, obwohl
Nyce dies nicht bewiesen hat. Entsprechend schlägt Nyce kurze Adenosin-Oligonukleotide und
Oligonukleotide vor, in welchen die Adenosin-Base durch ein Analog
von Adenosin ausgetauscht worden ist. Es sind jedoch keine der kurzen
Adenosin-Oligonukleotide sowie keine der Adenosin-Analoga, die von Nyce
vorgeschlagen wurden, jemals auf ihre biologische Aktivität oder ihre
angeblich verminderte Toxizität
hin untersucht worden.
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Man
hat anhand des Cyanophagen S-2L herausgefunden, dass in DNA 2,6-Diaminopurin-Nukleosid (2-Amino-2'-desoxyadenosin;
DAP) anstelle von Adenosin vorliegt (Cheng, X., Annu Rev Biophys
Biomol Struct 24: 293–318,
1995); Khudyakov, I. Y., et al., Virology 88: 8–18, 1978). Ab diesem Zeitpunkt
ist 2,6-Diaminopurin-Nukleosid (DAP) viel verwendet und untersucht
worden, besonders als chemischer Ausgangspunkt zur Synthese von
antiviralen Verbindungen, wie zum Beispiel 2-Amino-2',3'-didesoxy-adenosin
(nicht DAP), welches in der Lage ist, die AIDS-Virus(HIV)-Replikation in vitro selektiv
zu hemmen (Baizarini, J. et al., Biochem. & Biophys. Res. Communications 145:
269–76
(1987). Die Verwendung von DAP in Antisense-Oligonukleotid- oder
in Gentherapie-Verfahren ist jedoch nicht vorgeschlagen worden.
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Ebenso
beschreiben
US-Patente Nr. 5,925,624 und
Nr.
5,889,178 Derivate
von 2,6-Diaminopurin-beta-D-ribofura-nuronamid.
Obwohl diese Derivate eine entzündungshemmende
Wirkung (vor allem gegen die Freisetzung von neutrophilem Superoxid)
aufweisen und in der Therapie von Atemwegserkrankungen verwendet
werden können,
haben sie eine chemische Formel, die sich von der Formel von DAP
und Analoga davon unterscheidet.
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WO 00/12563 beschreibt
Verfahren zum Einbringen von 2-Aminoadenosin und 2-Aminoadenosin-Analoga
in Oligonukleotide.
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Zusammenfassend
gab es bisher keinen Vorschlag oder kein Beispiel, dass DAP und
Analoga davon in Nukleinsäure-Moleküle (Genkonstrukte
und Antisense-Moleküle)
zum Steigern der in vivo-Wirksamkeit dieser Oligos eingebracht werden
können.
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Daher
besteht ein seit langem bestehendes Bedürfnis nach Nukleinsäure-Molekülen, die
im Körper stabil
bleiben und gleichzeitig eine hohe Wirksamkeit und niedrige Toxizität aufweisen.
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Insbesondere
besteht ein Bedarf nach Nukleinsäure-Molekülen, die
einen Nukleotid-Substituenten umfassen,
wie zum Beispiel 2,6-Diaminopurin (DAP) und Analoga davon, ein Bedarf
nach einer Zusammensetzung, die selbiges umfasst, sowie ein Bedarf
nach Verfahren zur Verwendung dieser Nukleinsäure-Moleküle, insbesondere in Gen- und
Antisense-Therapieverfahren. Niemand hat jemals untersucht, ob der
Austausch von einer Base (Basen) durch einen Nukleotid-Substituenten
die Wirksamkeit im Hinblick auf Stabilität, Bindung und Abbau sowie
die Toxizität
von Antisense-Oligonukleotiden beeinflussen kann, noch hat jemand
auf eine solche Art und Weise modifizierte Antisense-Oligonukleotide
auf ihre biologische Aktivität
in Zellen, in Kultur oder in Tieren hin untersucht.
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Die
vorliegende Erfindung erfüllt
diesen Bedarf sowie jeglichen anderen Bedarf, welcher für einen Fachmann
beim Lesen der vorliegenden Beschreibung offensichtlich ist.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Eine
Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung von Nukleinsäure-Molekülen, wie
zum Beispiel Genkonstrukte und Antisense-Oligonukleotide, die im
Körper
stabil bleiben und gleichzeitig eine hohe Wirksamkeit und geringe
Toxizität
aufweisen.
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Gemäß einem
Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zur Steigerung der in vivo-Wirksamkeit eines Nukleinsäure-Moleküls beschrieben,
das an einen Säuger
verabreicht wird, umfassend das Einbringen von mindestens einem
Nukleotid-Substituenten
in das Nukleinsäure-Molekül. Ein solcher
Einbau steigert die physiologische in vivo-Wirksamkeit des Nukleinsäure-Moleküls und vermindert
im Vergleich zu einem Nukleinsäure-Molekül, das keinen
Nukleotid-Substituenten umfasst, dessen Toxizität bei Verabreichung an einen
Säuger. Der
Nukleotid-Substituent wird in das Nukleinsäure-Molekül zum Austausch der darin enthaltenen
Adenosin-Base eingebracht. Der Nukleotid-Substituent wird aus der
Gruppe bestehend aus 2,6-Diaminopurin
und Salzen davon ausgewählt.
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Die
Erfindung betrifft auch ein verbessertes Verfahren zur in vivo-Verabreichung
von mindestens einem Nukleinsäure-Molekül an einen
Säuger.
Die Verbesserung besteht darin, mindestens ein 2,6-Diaminopurin
und/oder ein Salz davon in das Nukleinsäure-Molekül einzubringen. 2,6-Diaminopurin
oder dessen Salz wird in das Nukleinsäure-Molekül eingebracht, um darin eine
Adenosin-Base zu ersetzen.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung wird ein isoliertes oder gereinigtes
Nukleinsäure-Molekül bereitgestellt,
das aus Antisense-Oligonukleotiden und Nukleinsäure-Molekülen ausgewählt ist, die eine Sequenz umfassen,
die für
ein therapeutisches Genprodukt kodiert, wobei das Nukleinsäure-Molekül gemäß der vorliegenden
Erfindung einen Nukleotid-Substituenten umfasst, der ausgewählt ist
aus der Gruppe bestehend aus 2,6-Diaminopurin und Salzen davon.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung wird eine pharmazeutische Zusammensetzung
bereitgestellt, die mindestens ein Nukleinsäure-Molekül, das wie oben definiert ist,
sowie einen pharmazeutisch verträglichen
Träger
umfasst. Die Zusammensetzung der Erfindung kann zur Behandlung und/oder
Verhinderung einer Erkrankung geeignet sein, die ausgewählt ist
aus Erkrankungen der Atmungssysteme, neurologischen Erkrankungen,
kardiovaskulären
Erkrankungen, rheumatischen Erkrankungen, Verdauungskrankheiten,
Hautkrankheiten, ophthalmologischen Erkrankungen, Erkrankungen der
Harnorgane, Karzinomen, pathogenen Infektionen, genetischen Erkrankungen,
Hypereosinophilie, generalisierte Entzündung und Krebs.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung ist ein Verfahren zur Antisense-Therapie
beschrieben, welches den Schritt der direkten Verabreichung einer
wirksamen therapeutischen oder prophylaktischen Menge von mindestens
einem Antisense-Oligonukleotid,
das wie oben definiert ist, an das Atmungssystem eines Säugers, der
dessen bedarf, umfasst. Dieses Verfahren ist zur Verhinderung und/oder
Behandlung von Erkrankungen der Atmungssysteme, Krebs, pathogenen
Infektionen und genetischen Erkrankungen, und insbesondere für Erkrankungen
der Atmungssysteme geeignet, die mit einer Entzündung der Lungen, der Atemwege und/oder
der Nase verbunden sind, wie zum Beispiel pulmonale Fibrose, Atemnotsyndrom
des Erwachsenen, zystische Fibrose, chronisch obstruktive Lungenerkrankung,
chronische Bronchitis, eosinophile Bronchitis, Asthma, Allergie,
Sinusitis, Respiratory-Syncytial-Virus
oder eine andere Atemwegsinfektion und Hypereosinophilie.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch die Verwendung des obigen isolierten
oder gereinigten Nukleinsäure-Moleküls zur Herstellung
eines Arzneimittels zur Antisense-Therapie dar.
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Die
vorliegende Erfindung stellt zusätzlich
ein Verfahren zur Herstellung eines isolierten oder gereinigten
Nukleinsäure-Molekül, das wie
oben definiert ist, dar, welches den Austausch von mindestens einem
Adenosinrest des Oligonukleotids mit DAP oder einem Salz davon umfasst.
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Die
vorliegende Erfindung stellt weiterhin die Verwendung von DAP und
Salzen davon zum Austausch mindestens eines Adenosinrests eines
Oligonukleotids zur Steigerung der entzündungshemmenden in vivo-Wirksamkeit
des Oligonukleotids bereit.
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Die
Aufgaben der Erfindung sind in den beigefügten Ansprüchen definiert.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1A, 1B, 1C und 1D zeigen
die chemischen Strukturen von Adenin, Adenosin, Inosin, 2,6-Diaminopurin
(2-Amino-2'-desoxyadenosin;
DAP) und verschiedenen Analoga davon.
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2A sind
Darstellungen von semi-quantitativen PCRs, die die biologische Wirksamkeit
unterschiedlicher Antisense-Moleküle gegenüber der gemeinsamen Beta-Kette von humanem
GM-CSF-, IL-3- und IL-5-Rezeptor in U937-Zellen zeigt. 1 = unbehandelte
Zellen; 2 = Zellen, die mit Antisense-AS107 behandelt wurden; 3
= Zellen, die mit Antisense-AS107 behandelt wurden, die DAP anstelle
von 2 Adenosin-Basen
enthalten (AS107-DAP); und M = Molekulargewichtsmarker. G3PDH 460
bp = stellt die Anzahl an Basen dar, an welchen das konstitutive
G3PDH-Gen vorkommt; GM-CSFRβ 340
bp: stellt die Anzahl an Basen dar, an welchen die Bande der gemeinsamen
Beta-Kette vorkommt.
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2B ist
eine Darstellung von semi-quantitativen PCRs, die die biologische
Wirksamkeit von Antisense-Molekülen
gegenüber
der allgemeinen Beta-Kette von humanem GM-CSF-, IL-3- und IL-5-Rezeptor
in TF-1-Zellen zeigt. 1 = unbehandelte Zellen; 2 = Zellen, die mit
Antisense-AS107 behandelt wurden; 3 = Zellen, die mit Antisense-AS107
behandelt wurden, die DAP anstelle von 2 Adenosin-Basen enthalten
(AS107-DAP); und M = Molekulargewichtsmarker. G3PDH 460 bp stellt
die Anzahl an Basen dar, an welchen das konstitutive G3PDH-Gen vorkommt; β-Kette 340
bp stellt die Anzahl an Basen dar, an welchen die Bande der gemeinsamen
Beta-Kette vorkommt.
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3 ist
eine Darstellung von semi-quantitativen PCRs, die die biologische
Unwirksamkeit des Austausches von Adenosin durch dessen Analogon
Inosin im Antisense-Molekül
gegenüber
der gemeinsamen Beta-Kette von humanem GM-CSF-, IL-3- und IL-5-Rezeptor
in TF-1-Zellen darstellt. 1 = TF-1-Kontrolle (unbehandelte Zellen);
2 = Zellen, die mit Sense-AS107 behandelt wurden; 3 = Zellen, die
mit Antisense-AS107 behandelt wurden; 4 = Zellen, die mit Antisense-AS107
behandelt wurden, das Inosin anstelle von 2 Adenosin-Basen enthält (AS107-I);
5 = Zellen, die mit Antisense-AS107 behandelt wurden, welches einen
Basen-Mismatch aufweist; und M = Molekulargewichtsmarker. G3PDH
450 bp stellt die Anzahl an Basen dar, an welchen das konstitutive
G3PDH-Gen vorkommt; β-Kette
340 bp stellt die Anzahl an Basen dar, an welchen die Bande der
gemeinsamen Beta-Kette vorkommt.
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4A ist
ein Diagramm, dass die Wirkungen der Verabreichung eines Antisense-Phosphorothioat-Oligonukleotids
(AS 141) auf die Widerstandsfähigkeit
der Lunge von sensibilisierten Brown Norway-Ratten zeigt, das gegen
die gemeinsame Beta-Kette von GM-CSF, IL-3 und IL-5 der Ratte gerichtet
ist, im Vergleich zu den Wirkungen desselben Antisense-Moleküls, das
DAP anstelle von 2 Adenosin-Basen enthält (AS141-DAP). Die Widerstandsfähigkeit
der Lunge wurde 0–2
h nach Verabreichung einer Dosis von 60 μg jedes Oligonukleotids gemessen.
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4B ist
ein Diagramm, das die Wirkungen der intratrachealen Verabreichung
eines Antisense-Phosphorothioat-Oligonukleotids (AS 141) auf die
Widerstandsfähigkeit
der Lunge von sensibilisierten Brown Norway-Ratten zeigt, das gegen
die gemeinsame Beta-Kette von GM-CSF, IL-3 und IL-5 der Ratte gerichtet
ist, im Vergleich zu den Wirkungen desselben Antisense-Moleküls, das
Inosin anstelle von 2 Adenosin-Basen enthält (AS141-Inosin). Die Widerstandsfähigkeit
der Lunge wurde 0–2
h nach Verabreichung einer Dosis von 60 μg jedes Oligonukleotids gemessen.
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5 ist
ein Diagramm, das die Wirkungen der intratrachealen Instillation
von Adenosin, DAP (2-Amino-2'-desoxyadenosin)
und Analoga davon auf die Widerstandsfähigkeit der Lunge von sensibilisierten
Ratten zeigt.
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6A ist
ein Balkendiagramm, das den Einbau von DAP in Oligonukleotide zeigt,
die in antisense-Richtung zu CCR3 der Ratte positioniert sind, und
das zeigt, dass die gemeinsame β-Kette
der IL-3/IL-5/GM-CSF-Rezeptoren die physiologische in vivo-Wirksamkeit dieser
Antisense-Moleküle
steigert. Die biologische Aktivität der Antisense-Moleküle wurde
im Rattenmodell von Asthma gemessen: unbeladene Kontrolle; beladene
Kontrolle; Ratten, die mit 200 μg
Antisense-ASA4 und AS141 (18 Nukleotide) behandelt wurden; Ratten,
die mit 200 μg
Antisense-ASA4 und AS141 behandelt wurden, die DAP anstelle von
Adenosin-Basen enthielten (ASA4-DAP; 141-DAP); Ratten, die mit 200 μg Mismatch-Antisense-ASA4
und AS141 behandelt wurden; und Ratten, die mit 200 μg ASA4-DAP
und AS141-DAP-Mismatch-Antisense-Molekülen behandelt wurden. Ansprechbarkeit
auf Leukotrien D4 wurde 15 Stunden nach Beladung mit Ovalbumin gemessen.
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6B ist
ein Balkendiagramm, das zeigt, dass die Kombination von zwei regulären und
zwei DAP-enthaltenden Oligonukleotiden (insgesamt 60 μg) wirksamer
ist als 50 μg
jedes Oligonukleotids allein.
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7A ist
ein Balkendiagramm, das zeigt, dass Oligonukleotide, die gegen CCR3
gerichtet sind und die DAP enthalten, bei der Hemmung von Lungenentzündung in
vivo nach Antigen-Beladung wirksamer sind als Oligonukleotide ohne
DAP.
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7B ist
ein Balkendiagramm, das zeigt, dass Oligonukleotide, die gegen die
gemeinsame β-Kette von
IL-3/IL-5/GM-CSF-Rezeptoren gerichtet sind und die DAP enthalten,
bei der Hemmung von Lungenentzündung
in vivo nach Antigen-Beladung wirksamer sind als Oligonukleotide
ohne DAP.
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7C ist
ein Balkendiagramm, das zeigt, dass die Kombination von zwei DAP-enthaltenden Oligonukleotiden
(insgesamt 50 μg)
bei der Hemmung von Lungenentzündung
in vivo nach Antigen-Beladung wirksamer ist als die Kombination
von zwei normalen Oligonukleotiden ohne DAP.
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8 ist
ein Balkendiagramm, das zeigt, dass Adenosin selektiv das Anlocken
von Eosinophilen in die Lungen von Ratten steigert, während DAP
keine solche Wirkung zeigt, und das DAP ein Antagonist der proinflammatorischen
Wirkungen von Adenosin ist.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Nukleinsäure-Moleküle, wie zum Beispiel Genkonstrukte
und Antisense-Moleküle,
die im Körper
stabil bleiben, während
sie hohe Wirksamkeit und niedrige Toxizität zeigen.
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Gemäß einem
Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zum Steigern der in vivo-Wirksamkeit eines Nukleinsäuremoleküls beschrieben,
das an einen Säuger
verabreicht wird. Dieses Verfahren umfasst den Schritt des Einbringens
von mindestens einem Nukleotid-Substituenten in das Nukleinsäure-Molekül. Wie in den
nachfolgenden Beispielen hierin gezeigt ist, steigert bei Verabreichung
an einen Säuger
ein solcher Einbau die physiologische in vivo-Wirksamkeit der Nukleinsäure-Moleküle und vermindert
die Toxizität
der Nukleinsäure-Moleküle im Vergleich
zu Nukleinsäure-Molekülen, die
nicht den Nukleotid-Substituenten umfassen.
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Die „verminderte
Toxizität" der Nukleinsäure-Moleküle kann
unter Verwendung von im Fachbereich bekannten Grundsätzen beurteilt
werden. Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird der Nukleotid-Substituent so ausgewählt, dass
Nukleinsäure-Moleküle, die
den Nukleotid-Substituenten umfassen, geringere entzündliche
in vivo-Eigenschaflen aufweisen und dadurch eine verminderte Toxizität haben.
Stärker bevorzugt
ist der Nukleotid-Substituent so ausgewählt, dass die Nukleinsäure-Moleküle, die
diese Modifikationen umfassen, in der Lage sind, das Anlocken von
Lymphozyten, Eosinophilen, Makrophagen und/oder Neutrophilen an
eine Stelle, an der diese Nukleinsäuremoleküle verabreicht werden und/oder
an eine Stelle der Erkrankung, zu hemmen.
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Der
Nukleotid-Substituent wird in das Nukleinsäuremolekül eingebracht, um eine Adenosin-Base
darin auszutauschen. Der Nukleotid-Substituent ist 2,8-Diaminopurin
(siehe 1) oder Salze davon.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung wird ein isoliertes oder gereinigtes
Nukleinsäuremolekül bereitgestellt,
das einen Nukleotid-Substituenten umfasst, der ausgewählt ist
aus der Gruppe bestehend aus 2-6-Diaminopurin und Salzen davon,
wie oben definiert. Das Nukleinsäuremolekül der Erfindung
kann aus einem Antisense-Oligonukleotid,
einer doppelsträngigen
RNA (als RNAi) oder einem Nukleinsäuremolekül bestehen, das eine Sequenz
umfasst, die für
ein therapeutisches Genprodukt kodiert. Der Nukleotid-Substituent wird
in das Nukleinsäuremolekül eingebracht,
um darin eine Adenosin-Base auszutauschen.
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Wie
hierin verwendet, bedeutet die Bezeichnung „Nukleinsäure-Molekül" jede beliebige DNA, RNA-Sequenz oder
jedes beliebige Molekül,
das mindestens ein Nukleotid, einschließlich Nukleotidsequenzen, die
für ein
vollständiges
Gen kodieren, aufweist. Diese Bezeichnung soll alle Nukleinsäuren umfassen, unabhängig davon,
ob sie natürlich
oder nicht-natürlich
in einer bestimmten Zelle, einem bestimmten Gewebe oder einem bestimmten
Organismus vorkommen. Diese Bezeichnung umfasst DNA und Fragmente
davon, RNA und Fragmente davon, cDNAs und Fragmente davon, exprimierte
Sequenz-Markierungen, künstliche
Sequenzen einschließlich
zufallsveränderte
künstliche
Sequenzen.
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Die
Nukleinsäuremoleküle der Erfindung
werden unter Verwendung von im Fachbereich wohlbekannten Verfahren
synthetisiert. Sie können
in Form von DNA oder RNA vorliegen, und sie können einen oder mehrere verknüpfende Mononukleotid-Rest(e) umfassen,
wie zum Beispiel Methylphosphonat-, Phosphotriester-, Phosphorothioat-,
Phoaphodiester-, Phosphorodithioat-, Boranphosphat-, Formacetal-,
Thioformacetal-, Thioether-, Carbonat-, Carbamat-, Sulfat-, Sulfonat-,
Sulfamat-, Sulfonamid-, Sulfon-, Sulfi-, Sulfoxid-, Sulfid-, Hydroxylamin-,
Methylen(methylmino)-, Methylenoxy(methylimino)- und Phosphoramidat-Reste.
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DAP-Base
und Analoga davon können
unter Verwendung herkömmlicher
Phosphoramidit-Chemie chemisch in DNA- und RNA-Sequenzen eingeführt werden.
Alternativ kann DAP mittels enzymatischer Verfahren über die
Verwendung von DAP-Triphosphat
und Polymerasen in DNA und RNA eingebracht werden, wie es im Fachbereich
wohlbekannt ist. Interessanterweise hat DAP-Triphosphat auf synthetische
DNA-Enzyme die Wirkung wie ein tatsächliches Analogon von ATP (Rackwitz,
H. R., et al. Eur J Biochem 72: 191–200, 1977).
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Die
Nukleinsäure-Moleküle der Erfindung
können
auch mit einem „Träger"-Molekül verknüpft sein,
wie zum Beispiel mit Aminosäuren,
Peptiden, Proteinen, Peptidomimetika, Feinchemikalien, Liganden,
Lipiden, Nukleinsäuren
oder Kohlenhydrat-Resten.
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Die
Größe der Nukleinsäure-Moleküle der Erfindung
variiert in Abhängigkeit
von der gewünschten
Verwendung, wobei das Oligo typischerweise 2 bis etwa 10000 Nukleotide
aufweist. Stärker
bevorzugt variiert die Größe der Antisense-Nukleinsäure-Moleküle von etwa
10 bis etwa 100 Nukleotiden, während
die Größe für Nukleinsäure-Moleküle, die
eine Sequenz umfassen, die für
ein therapeutisches Genprodukt kodiert, üblicherweise von etwa 100 bis
etwa 10000 Nukleotiden variiert.
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Die
Nukleinsäuremoleküle der Erfindung
können
zur Behandlung und/oder Verhinderung verschiedener Erkrankungen
geeignet sein. Übliche
Beispiele von Erkrankungen, für
die die vorliegenden Nukleinsäure-Moleküle nützlich sein
können,
umfassen Erkrankungen des Atmungssystems, neurologische Erkrankungen,
kardiovaskuläre
Erkrankungen, rheumatische Erkrankungen, Verdauungskrankheiten,
Hautkrankheiten, ophthalmologische Erkrankungen, Erkrankungen der
Hamorgane, Karzinome, pathogene Infektionen, genetische Erkrankungen,
Hypereosinophilie, generalisierte Entzündung und Krebs. Am stärksten bevorzugt
umfassen Nukleinsäure-Moleküle die hierin
im Folgenden in Tabelle 1 aufgelisteten Oligonukleotide. Tabelle
1: Antisense-Oligonukleotide zur Behandlung oder Verhinderung von
Atopie und neoplastischer Zeltproliferation
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Da
die DAP-substituierten Nukleinsäure-Moleküle der Erfindung
eine verbesserte Wirksamkeit und/oder verminderte Toxizität aufweisen,
können
sie in Gentherapie- und DNA-Impfungsverfahren verwendet werden.
Zum Beispiel können
DAP-substituierte Nukleinsäure-Moleküle als Therapeutika
zur Hemmung der Vermehrung von Krankheitserregern des Atmungssystems;
als Therapeutikum oder Impfstoff zur Behandlung oder zur Verhinderung
der Entstehung neoplastischer Zellen in den Lungen/Atemwegen/Nase;
als Therapeutika oder Impfstoffe zur Behandlung von genetischen
Erkrankungen der Lungen/Atemwege/Nase, wie zum Beispiel zystischer
Fibrose; und als Therapeutika oder Impfstoffe zur Behandlung und/oder
Verhinderung von Asthma, Allergie, chronisch obstruktiver Lungenerkrankung,
pulmonaler Fibrose, chronischem Husten und Schleimbildung, Atemnotsyndrom
des Erwachsenen, generalisierter Entzündung, entzündlichen Erkrankungen, Krebs,
pathogenen Infektionen (z. B. Sinusitis, Respiratory-Syncytial-Virus
oder anderen viralen Atemwegsinfektionen), genetische Erkrankungen
oder anderen Erkrankungen des Atmungssystems verwendet werden. Darüber hinaus
können
DAP und dessen Analoga anstelle von Adenin oder einer beliebigen
anderen Base in Gene insertiert werden, oder sie können in
Verbindung mit den Genen verabreicht werden (z. B. in eine kodierende
oder nicht-kodierende Region eingebracht werden), um die Immunantwort
zu senken, die während der
Gentherapie auftritt und/oder die Wirksamkeit von Gentherapie-Verfahren
zu verbessern.
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Insbesondere
können
DAP-substituierte Nukleinsäure-Moleküle durch
Hemmung der Replikation von Krankheitserregern der Atemwege, wie
zum Beispiel der Respiratory-Syncytial-Virus
(RSV), Rhinovirus, Influenza-Virus, Bakterien und anderen Stoffen,
die Erkrankungen verursachen, zur Behandlung von pathogenen Infektionen
und/oder zur Verhinderung des Auftretens davon verwendet werden.
Auf ähnliche
Art und Weise können
DAP-substituierte Nukleinsäure-Moleküle, die
Antitumor-Aktivität
aufweisen, zur Behandlung und Verhinderung von Lungen- oder anderen
Karzinomen verwendet werden. DAP-substituierte DNA oder Gene sind auch
für therapeutische
Anwendungen besonders geeignet, bei welchen eine Entzündungsreaktion
gegenüber
dem Gen nicht erwünscht
ist, wie zum Beispiel bei der Behandlung von genetischen Erkrankungen
der Atemwege (z. B. zystische Fibrose).
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In
Abhängigkeit
von der gewünschten
Verwendung kann es erforderlich sein, dass das DAP-Nukleinsäure-Molekül in einen
Vektor, wie zum Beispiel ein Plasmid oder einen Virus, eingebracht
wird, und dass es eine Sequenz umfasst, die für ein therapeutisches Genprodukt
kodiert.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung sind die Nukleinsäure- Moleküle Antisense-Oligonukleotide.
Wie in den folgenden Beispielen hierin gezeigt wird, weisen DAP-substituierte
Antisense-Oligonukleotide eine verbesserte Wirksamkeit und/oder
eine verminderte Toxizität
auf. Diese Antisense-Moleküle
können
daher als Therapeutikum oder Impfstoff, der/das gegen mindestens
einen Lungen-/Atemwegs-/Nasen-Mediator oder -Rezeptor gerichtet
ist, als Therapeutikum zur Verhinderung der Entzündungsreaktion, die bei Asthma
oder allergischer Rhinitis vorkommt, sowie als Therapeutikum zur
Verhinderung der Entwicklung von Allergie oder Asthma oder zur Desensibilisierung
von Patienten mit diesen Erkrankungen verwendet werden.
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Zum
Beispiel können
DAP-substituierte Antisense-Oligonukleotide gegen Nukleinsaure-Sequenzen gerichtet
sein, die für
Mediatoren und Rezeptoren oder andere Komponenten des Entzündungsprozesses
kodieren, so dass der Entzündungsprozess
durch Verhinderung der Expression dieser Proteine in den Lungen/Atemwegen
(Therapeutikum gegen Asthma, chronisch-obstruktive Lungenerkrankung)
oder in der Nase (allergische Rhinitis) oder in den Nebenhöhlen (chronische
Sinusitis) ausgeschaltet werden kann.
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Daher
betrifft ein weiterer Aspekt der Erfindung ein Verfahren zur Antisense-Therapie,
wobei das Verfahren den Schritt des Verabreichens einer wirksamen
therapeutischen oder prophylaktischen Menge von mindestens einem
Antisense-Oligonukleotid, das wie oben beschrieben definiert ist,
an einen Säuger
umfasst, der einer solchen Therapie bedarf. Dieses Verfahren ist
insbesondere zur Verhinderung und/oder Behandlung von Erkrankungen
der Atmungssysteme, neurologischen Erkrankungen, kardiovaskulären Erkrankungen,
rheumatischen Erkrankungen, Verdauungskrankheiten, Hautkrankheiten,
ophthalmologischen Erkrankungen, Erkrankungen der Harnorgane, Karzinomen,
Pathogeninfektionen, genetischen Erkrankungen, generalisierter Entzündung und
Krebs geeignet.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
wird das Antisense-Oligonukleotid zur Verhinderung und/oder Behandlung
von Atemwegserkrankungen, die mit einer Entzündung der Lungen, der Atemwege und/oder
der Nase verbunden sind, wie zum Beispiel pulmonare Fibrose, Atemnotsyndrom
des Erwachsenen, zystische Fibrose, chronisch obstruktive Lungenerkrankung,
chronische Bronchitis, eosinophile Bronchitis, Asthma, Allergie,
allergische Rhinitis, Sinusitis und Hypereosinophilie, direkt in
das Atmungssystem verabreicht.
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Bevorzugt
werden die Nukleinsäure-Moleküle der Erfindung
in eine pharmazeutische Zusammensetzung eingebracht, die mindestens
eines der Nukleinsäure-Moleküle, die
wie oben definiert sind, und einen pharmazeutisch verträglichen
Träger
umfasst.
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Die
Menge der Nukleinsäure-Moleküle, die
in der Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung vorliegt, ist
eine therapeutisch wirksame Menge. Eine therapeutisch wirksame Menge
der Nukleinsäure-Moleküle stellt
diejenige Menge dar, die notwendig ist, damit das Nukleinsäure-Molekül seine
biologische Funktion entfaltet, ohne in dem Wirt, an welchen die
Zusammensetzung verabreicht wird, überwiegend negative Wirkungen auszulösen. Die
genaue Menge der zu verwendenden Nukleinsäure-Moleküle und der zu verabreichenden
Zusammensetzung variiert in Abhängigkeit
von Faktoren wie zum Beispiel der biologischen Aktivität der Oligos, der
Art des zu behandelnden Zustands, der Verabreichungsweise sowie
anderen Bestandteilen in der Zusammensetzung. Üblicherweise setzt sich die
Zusammensetzung aus etwa 1% bis etwa 90% Nukleinsäure-Molekülen) zusammen,
und es werden etwa 20 μg
bis etwa 20 mg Nukleinsäure-Molekül verabreicht.
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Ein
pharmazeutisch verträglicher
Träger
der Zusammensetzung kann ausgewählt
sein aus der Gruppe bestehend aus festen Trägern, flüssigen Trägern und Gasphasen-Trägem. Vorteilhafterweise
ist der Träger ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus Lipidpartikeln, Lipidvesikeln, Mikrokristallen
und Oberflächen-aktiven
Substanzen.
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Weitere
Mittel können
zu der Zusammensetzung der Erfindung hinzugefügt werden. Zum Beispiel kann
die Zusammensetzung der Erfindung auch Mittel wie zum Beispiel Arzneimittel,
Antioxidanzien, Oberflächen-aktive
Substanzen, Geschmacksstoffe, flüchtige Öle, Puffer,
Dispergiermittel, Treibmittel und Konservierungsmittel enthalten.
Zur Herstellung solcher pharmazeutischer Zusammensetzungen können im
Fachbereich wohlbekannte Verfahren verwendet werden.
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Die
Nukleinsäure-Moleküle und die
Zusammensetzung der Erfindung kann über verschiedene Verabreichungswege
verabreicht werden. Zum Beispiel kann die Zusammensetzung in Form
steriler injizierbarer Zubereitungen verabreicht werden, zum Beispiel
als sterile injizierbare wässrige
oder ölige
Suspensionen. Diese Suspensionen können gemäß im Fachbereich bekannten
Methoden unter Verwendung geeigneter Dispergier- oder Benetzungsmittel
und Suspendiermittel formuliert werden. Die sterilen injizierbaren
Zubereitungen können
auch sterile injizierbare Lösungen
oder Suspensionen in nicht-toxischen, parenteral-annehmbaren Verdünnungsmitteln
oder Lösungsmitteln
sein. Sie können
parenteral durch Injektion oder durch Infusion, zum Beispiel intravenös, intramuskulär oder subkutan
verabreicht werden. Die Nukleinsäure-Moleküle und die
Zusammensetzung der Erfindung kann auch als Cremes oder Salben zur
topischen Verabreichung formuliert sein. Sie können auch mittels eines unter
Druck stehenden Aerosol-Spenders, eines Nasensprühapparats, eines Zerstäubers, eines
Dosieraerosols, eines Trockenpulver-Inhalators, oder einer Kapsel
in die Atemwege eines Subjektes verabreicht werden. Geeignete Dosierungen
variieren in Abhängigkeit
von Faktoren, wie zum Beispiel der Menge jeder der Komponenten in
der Zusammensetzung, der gewünschten
Wirkung (Kurz- oder Langzeit), der zu behandelnden Erkrankung oder
Krankheit, dem Verabreichungsweg und dem Alter und Gewicht des zu
behandelnden Individuums. Jedenfalls können zur Verabreichung der
Nukleinsäure-Moleküle und der
Zusammensetzung der Erfindung im Fachbereich bekannte Verfahren
verwendet werden.
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So
wird nunmehr beispielhaft hierin im Folgenden gezeigt: (1) die vorliegende
Erfindung stellt eine neue Antisense-Technologie auf Grundlage von
Analoga von 2,6-Diaminopurin,
bei dem ein Adenosin ausgetauscht wurde, bereit; (2) nicht alle
Adenosin-Substituenten sind gleich wirksam, wobei DAP und dessen
Salze überraschenderweise
wirksamer sind als die anderen; (3) die Nukleinsäure-Moleküle der Erfindung sind zur Hemmung
der Synthese von Zielproteinen gleichermaßen und überraschenderweise sogar noch
wirksamer als standardmäßige Antisense-Oligonukleotide;
(4) dass die Antisense-Technologie gemäß der vorliegenden Erfindung
auf Grundlage von DAP gegenüber
den bestehenden Technologien leistungsfähiger ist und einen wesentlichen
Vorteil darstellt, da Antisense-Moleküle auf Grundlage von DAP signifikantere
entzündungshemmende
Wirkungen aufweisen als herkömmliche
Antisense-Oligonukleotide; (5) DAP-Nukleinsäure-Moleküle üben ihre entzündungshemmenden
Wirkungen vermutlich über
einen Mechanismus aus, der vermutlich nicht mit der Hemmung von
Adenosin-Rezeptoren in Zusammenhang steht; (6) die vorliegenden
Nukleinsäure-Moleküle weisen
für jede
entzündliche
Erkrankung und/oder die Lungen/Atemwege eine signifikant verminderte Toxizität auf; (7)
die Verwendung der DAP-Nukleinsäure-Moleküle, Zusammensetzungen
und Verfahren der Erfindung sind wirksamer als die Verwendung regulärer Antisense-Moleküle (die
kein DAP enthalten); und (8) schließlich weist 2,6-Diaminopurin
an sich und dessen Analoga entzündungshemmende
Wirkungen auf.
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BEISPIELE:
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Die
folgenden Beispiele sind für
die große
Auswahl der Anwendbarkeit der vorliegenden Erfindung veranschaulichend
und sollen nicht dessen Umfang einschränken. Modifizierungen und Variationen
können damit
durchgeführt
werden, ohne vom Umfang der Erfindung abzuweichen. Obwohl zum Ausüben oder
zum Ausprobieren der vorliegenden Erfindung beliebige Verfahren
und beliebiges Material verwendet werden kann, das dem hierin beschriebenen
Material gleicht oder dazu äquivalent
ist, werden die bevorzugten Verfahren und Materialien beschrieben.
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A) EINLEITUNG
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Antisense-Oligonukleotide
(AS) stellen eine neue Klasse von Arzneimitteln dar, die in der
wissenschaftlichen und Patentliteratur ausführlich beschrieben worden sind.
Dieser therapeutische Ansatz kann grundsätzlich auf jede beliebige Erkrankung
angewendet werden, von welcher man annimmt, dass eine Überexpression
eines oder mehrerer Gene das Vorliegen oder Fortbestehen der Erkrankung
verursacht. Eine gesteigerte Wirksamkeit sowie eine entzündungshemmende
Wirksamkeit macht AS zu einem bedeutenden therapeutischen Ansatz
für jede
Atemwegserkrankung einschließlich
Asthma, Bronchiolenentzündung,
virale und andere Formen von Infektion, Rhinitis, zystische Fibrose,
chronische Bronchitis, chronisch obstruktive Lungenerkrankung, eosinophile
und andere Formen von Husten, pulmonare Fibrose, Atemnotsyndrom
des Erwachsenen, Konjunktivitis und andere Formen von entzündlichen
Augen- oder Hauterkrankungen.
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Ein Überblick
der systemischen Wirkungen und Toxizität von Antisense-Oligonukleotiden
ist von ST Crooke (Hematologic Pathology, 9: 5972; 1995) zusammengefasst
worden. Eine Möglichkeit,
die Toxizität
der PS-Oligonukleotide zu umgehen, liegt darin, sie an der Stelle
der Erkrankung, für
dessen Behandlung sie entworfen wurden, zu verabreichen, wodurch
die systemische Verteilung und damit verbundene Toxizität minimiert
wird. PS-AS-Oligonukleotide sind in die Lungen von Mäusen oder
Ratten zerstäubt
worden (Templin MV et al. Antisense and nucleic acid drug development,
10: 359–368;
2000; Ali S et al. Am J Respir Critic Care Med 163: 989–993; 2001).
Die Ergebnisse haben gezeigt, dass in Dosierungen, die als therapeutisch
wirksam angesehen werden, eine sehr geringe systemische Verteilung
stattfindet. Mit höheren
Dosierungen findet jedoch in den Lungen von Mäusen ein multifokales zelluläres Eindringen
statt, das überwiegend
Lymphozyten und Neutrophile sowie ein paar Makrophagen und Monozyten
umfasst. Obwohl die in Oligonukleotiden enthaltene Adenosin-Base
pro- oder anti-entzündliche
Wirkung aufweisen kann, haben wir kürzlich in Patent
WO 99/66037 berichtet, dass ein Antisense-Oligonukleotid,
das gegen den CCR3-Rezeptor gerichtet ist und 5 Adenosine pro 18
mer (27,7% Adenosin) enthält,
zur Verhinderung der asthmatischen Reaktion in Ratten in vivo wirksam
war.
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Niemand
hat systematisch untersucht, ob der Austausch von Basen durch Analoga
die Wirksamkeit im Hinblick auf Stabilität, Bindung und Abbau sowie
die Toxizität
von Antisense-Oligonukleotiden beeinflussen kann, noch wurden sie
auf ihre biologische Aktivität
hin in Zellen in Kultur oder in Tieren untersucht. Man hat anhand
des Cyanophagen S-2L herausgefunden, dass in DNA 2,6-Diaminopurin
(DAP) anstelle von Adenosin vorkommt (Cheng, X., Annu Rev Biophys
Biomol Struct 24: 293–318,
1995); Khudyakov, I. Y., et al., Virology 88: 8–18, 1978). DAP verändert die
Struktur der doppelsträngigen
DNA und führt
eine dritte Wasserstoffbrückenbindung
in den D:T-Doppelstrang
(ähnlich
zu den drei Wasserstoffbrückenbindungen,
die von Cytosin und Guanosin gebildet werden) im Vergleich zum A:T-Doppelstrang
ein (Chollett, A. und Kawashima, E. von Biogen SA (Genf), Nucleic
Acids Research 16: 305–17,
1988). Diese zusätzliche
Wasserstoffbrückenbindung
führt während der
DNA-DNA-Hybridisierung zu einer Steigerung der Selektivität und der
Hybridisierungsstärke
sowie zur Verhinderung der Spaltung verschiedener Restriktionsenzyme
(Bailly, C. und Waring, M. J., Nucleic Acids Research 23: 885–92, 1995;
Bailly, C. et al. PNAS 93: 13623–8, 1996).
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Die
zusätzliche
N2-Aminogruppe des C2-Kohlenstoffes in DAP wird zur Rasenpaarung
verwendet. Die zusätzliche
Bindung führt
zu gesteigerter Stabilität
des DNA-Doppelstrangs
und verleiht der kleineren Spirale sowohl der B- als auch der Z-DNA
mehr Hydrophilie. DAP-Austausch von Adenosin führt zu einer Erhöhung der
Tm von DAP-enthaltender DNA von 1,5°C pro DAP-Rest,
wobei Tm die Temperatur darstellt, bei welcher zwei
doppelsträngige
komplementäre
DNA-Stränge
schmelzen (Hoheisel, J. D., Lehrach, H., FERS Letters 274: 103–6, 1990).
DAP und dessen Analoga haben daher das Potenzial zur Steigerung
der Wirksamkeit und entzündungshemmenden
Aktivität
von AS-Oligonukleotiden, wenn sie innerhalb des Oligonukleotids
entweder als Austausch für
eine Base, zusätzlich
zu anderen Basen, enthalten sind, wenn sie in der Gentherapie oder allein,
wie unten gezeigt, verabreicht werden.
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B) MATERIAL UND METHODEN
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Untersuchungen mit Zelllinien
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Es
wurden Untersuchungen zur Bestimmung durchgeführt, ob die in der internationalen
Anmeldung
WO 99/66037 (hierin
mit einbezogen) beschriebenen Antisense-Oligonukleotide, die gegen die gemeinsame Beta-Untereinheit
des IL-3-, IL-5- und GM-CSF-Rezeptors
gerichtet sind, die Expression und die Funktion dieses Rezeptors
hemmen können,
wenn sie durch Austausch von Adenosin durch entweder 2-Amino-2'-desoxyadenosin oder Inosin modifiziert
wurden. TF-1- und U937-Zellen exprimieren große Mengen an GM-CSF-Rezeptoren.
Zusätzlich
hängt das Überleben
von TF-1-Zellen
von GM-CSF ab. Diese Zellen wurden in RPMI 1640 kultiviert, mit
10% Wärmeinaktiviertem
fötalem
Kälberserum,
Penicillin, Streptomycin und I-Glutamin bei 37°C in 5% CO2 ergänzt (die
TF-1-Zellen wurden mit GM-CSF ergänzt). Für 12 Stunden wurden sie entweder
im Medium allein oder in Medium mit Oligonukleotiden kultiviert,
die gegenüber
der gemeinsamen Beta-Untereinheit des IL-3-, IL-5- und GM-CSF-Rezeptors Sense-(107S:
5'-ACCAT CCCGCT-GCAGACCC-3' (SEQ ID NO: 19)
oder Antisense-(107A: 5'-GGGTCTGCAGCGGGATGGT-3'; SEQ ID NO: 20)
Oligonukleotide sind. Die Sequenz für 107A-DAP war 51 GGGTCTGCDapQCGGGDapTOQT-3' (SEQ ID NO: 21);
die Sequenz für
107A-Inosin (107A-I) war: 5'-GGGTCT-GCIGCGGGIT
GGT-3' (SEQ ID NO:
22). Die Zellen wurden wiedergewonnen und 3-mal gewaschen. RNA wurde
anschließend
wiedergewonnen, und die Anwesenheit der Beta-Kette des Rezeptors
wurde mittels semi-quantitativer RT-PCR bestimmt.
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Tiere
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Brown
Norway-Ratten im Alter von 6–8
Wochen und mit einem Gewicht von 220–275 g wurden von Harlan-Sprague-Dawley
(Walkerville, MD) erhalten. Ratten wurden in herkömmlichen
Tiereinrichtungen gehalten.
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Sensibilisierung gegenüber Ovalbumin
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Aktive
Sensibilisierung von Ratten wurde durch subkutane Injektion von
1 ml Kochsalzlösung
durchgeführt,
die 1 mg Hühnereiovalbumin
(OA) (Sigma, St. Louis, MO) und 3,5 mg Aluminiumhydroxidgel (BDH Chemicals,
Poole, UK) enthielt.
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Beladung mit Ovalbumin
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Am
Tag 14 nach der Sensibilisierung mit Ovalbumin nach Vollnarkose
mit 65 mg/kg Pentothal und endotrachealer Intubation wurde die Beladung
mit Ovalbumin durch intratracheale Injektion von 200 Mikrogramm Ovalbumin
in 60 μl
durchgeführt.
Nach 8 Stunden oder 15 Stunden wurden die Ratten wiederum nach Vollnarkose
intubiert, und es wurde eine Lungenspülung bestehend aus 5-mal 5
ml Tropfinfusion von 0,9% Kochsalzlösung durchgeführt. Die
Zellen werden gewaschen, ausgezählt
und auf Objektträgern
in einen Cytospin IIITM zentrifugiert. Es
wurde eine Differenzial-Zellzählung durchgeführt.
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Messung von Atemwegsreaktionen
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Die
Ausrüstung
und Methoden zur Messung der Widerstandsfähigkeit der Lunge war wie kürzlich beschrieben
(Renzi, P. M., et al. Am. Rev. Respir. Dis 146: 163–169, 1992).
Vollnarkose wurde entweder mit Pentothal (50 mg/kg) oder Urethan
(1,1 g/kg) intraperitoneal herbeigeführt. Endotracheale Intubation
wurde anschließend
unter Verwendung eines PE-240®-Polyethylenkatheters
mit einer Länge
von 6 cm durchgeführt. Ein
Heizkissen wurde zum Beibehalten einer konstanten Körpertemperatur
verwendet, und die Rektaltemperatur wurde kontinuierlich mit einem
elektronischen Thermometer (Telethermometer®, Yellow
Springs Instrument Co., Yellowsprings, OH) überwacht. Die Widerstandsfähigkeit
der Lunge (RL) wurde während
spontaner periodischer Atmung gemessen, wobei sich die Tiere in
der Seitenlagenposition befanden. Der Strom wurde gemessen, indem
die Spitze eines Luftröhrenschlauchs
in einer kleinen Plexiglas®-Box (265 ml Volumen)
positioniert wurde. Ein Flelsh®-Nr. 0 Pneumotachograph,
der an einen Differenzdruckumformer (MP -45+ 2 cm H2O;
Validyne Corp, Northridge, CA) gekoppelt war, wurde an das andere Ende
der Box angebracht, um die Luftströmung zu messen, und das Volumen
wurde durch numerische Integration des Strömungssignals erhalten. Veränderungen
des Speiseröhrendrucks
wurden mittels eines mit Kochsalzlösung gefüllten Katheters und eines Differenzdruckumformers
(Sanborn 267 BC®;
Hewlett Packard, Waltham, MA) gemessen. Die andere Öffnung des
Umformers wurde mit der Box verbunden. Der Speiseröhrenkatheter
bestand aus einem Polyethylenschlauch (PE-200®) von
20 cm Länge,
der an einem Schlauch (PE-100®) von kürzerer Länge (6 cm)
angebracht war. Transpulmonaler Druck wurde als Differenz zwischen
dem Speiseröhrendruck
und dem Druck der Box berechnet. Die Atemwegsreaktion wurde als
die RL beurteilt, welche durch Anpassen der Gleichung der Lungenbewegung
mittels multipler linearer Regression unter Verwendung von handelsüblicher
Software bestimmt wurde (RHT-Infodat
Inc., Montreal, Quebec, Kanada).
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Messung der Widerstandsfähigkeit
der Lunge unmittelbar nach Verabreichung regulärer oder modifizierter PS-Antisense-Oligonukleotide
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Am
Tag 14 nach Sensibilisierung mit Ovalbumin nach einer Vollnarkose
mit 65 mg/kg Pentothal und endotrachealer Intubation wurden 60 μg eines PS
AS-Oligonukleotids, welches gegen die gemeinsame Beta-Kette des
GM-CSF-, IL-3- und IL-6-Rezeptors der Ratte (AS141A: 6'-TGGCACTTTAGGTGGCTG-3'; SEQ ID NO: 23)
gerichtet war, intratracheal injiziert. Die Widerstandsfähigkeit
der Lunge wurde alle 5 Minuten für
30 Minuten und in 15-minütigen
Intervallen am Basisniveau gemessen. Dieselben Untersuchungen wurden
mit modifizierter AS141 wiederholt, wobei Adenosin durch DAP, AS141-DAP
(5'-TGGCDapCTTTDapGGT-GGCTG-3'; SEQ ID NO: 24)
oder durch Inosin, AS141-1 (5'-TGGCITTTIGGTGGCTG-3;
SEQ ID NO: 25) ausgetauscht worden ist.
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Untersuchungen, die die Ansprechbarkeit
der Atemwege auf Adenosin und DAP-Nukleoside und andere spezifische DAP-Analoga
bestimmen
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Am
Tag 14 nach der Sensibilisierung wurden die Ratten mit Pentothal
(65 mg/kg) narkotisiert, intubiert, und RL wurde am Basisniveau
gemessen. Den Ratten wurden steigende Dosen von Adenosin (CAS 58-61-7), 2,6-Diaminopurin-hemisulfat-Salz
(CAS 69369-16-0), DAP (2-Amino-2-desoxyadenosin; CAS 4546-70-7), 2-Amino-9-(B-D-2'-desoxyribofuranosyl)purin (CAS 3616-24-8),
7-Deaza-2'-desoxyadenosin
(CAS 60129-59-1), N6-Methyl-2'-desoxyadenosin
(CAS 2002-35-9), 2-Aminoadenosin/2,6-Diaminopurinribosid (CAS 2096-10-08) über einen
Dosisbereich von 0,125 μg
bis 100 μg
in 50 μl
Kochsalzlösung
oder Kochsalzlösung
plus Essigsäure
verabreicht. Unmittelbar nach jeder Dosis wurde die RL gemessen.
DAP wurde wie folgt gelöst:
3 mg DAP wurden mit 100 μl
Essigsäure
vereinigt, durch Hinzufügen
von Kochsalzlösung
auf 1,5 bis 3 ml eingestellt und auf 70°C erwärmt. Dies ergab eine Endkonzentration
von 1 bis 2 μg/μl. Verdünnungen wurde
in demselben Puffer durchgeführt.
Kontrolltiere erhielten in derselben angegebenen Endkonzentration Kochsalzlösung mit
Essigsäure.
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Untersuchungen, die die Ansprechbarkeit
auf Leukotrien D4 nach Beladung mit Antigen bestimmen
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Wir
haben kürzlich
gezeigt, dass das Antisense-Molekül ASA4 (5'-ACTCATATTC ATAGGGTG-3'; SEQ ID NO: 26),
welches gegen den CCR3-Rezeptor der Ratte gerichtet ist, zur Verhinderung
des Eosinophilen-Einstroms in die Lungen nach Antigen-Beladung wirksam
ist (siehe
WO 99/66037 ).
Wir setzten dieselben Oligonukleotidsequenzen für diese Untersuchungen ein.
Am Tag 14 wurden die Ratten nach Vollnarkose mit Pentothal (65 mg/kg)
intubiert und erhielten intratracheal 200 μg von ASA4, ASA4-DAP (5'-DapCTCDBpTDapT-TCDapTDapCGGGTG-3'; SEQ ID NO: 27),
Mismatch ASA4-DAP (5'-CDapTCDapT
TDapTCATGDapGGTG-3';
SEQ ID NO: 28), AS141-DAP (5'-TGGCDapCTTTDapGGTGGCTG-3'; SEQ ID NO: 29), Mismatch
AS141-DAP (5'-GTGCC-DapTTTGDapGTGGCTQ-3'; SEQ ID NO: 30),
einer Kombination von ASA4-DAP und AS141-DAP (insgesamt 100 μg) oder Kochsalzlösung in
50 μl 0,9%
NaCl. Zehn Minuten später wurde
die Beladung mit Ovalbumin durch intratracheales Injizieren von
200 Mikrogramm Albumin in 50 μl
0,9% Kochsalzlösung
durchgeführt.
Nach 15 Stunden wurden die Ratten im Anschluss an die Vollnarkose
wiederum intubiert, die Widerstandsfähigkeit der Lunge wurde am
Basisniveau gemessen, und doppelte Konzentrationen von Leukotrien
D4 wurden intratracheal injiziert (50 ng bis 1600 ng), bis sich
das Basisniveau der Widerstandsfähigkeit
der Lunge verdoppelte (EC200).
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Untersuchungen, die den zellulären Einstrom
in die Lungen nach Beladung mit Antigen bestimmen
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Am
Tag 14 wurden die Ratten nach Vollnarkose mit Pentothal (65 mg/kg)
intubiert und erhielten intratracheal 200 μg ASA4, ASA4-DAP (6'-DepCTCDapTDapTTCDapTDapGGGTG-3'; SEQ ID NO: 27), AS141-DAP
{6'-TGGCDapCTTTDapGGTGGCTG-3'; SEQ ID NO: 29),
Mismatch AS141-DAP (6'-GTGCCDapTTTGDapOTGGCTG-3'; SEQ ID NO: 30),
eine Kombination aus ASA4-DAP und AS141-DAP (insgesamt 100 μg) oder Kochsalzlösung in
60 μl 0,9%
NaCl. Zwanzig Minuten später
wurde die Beladung mit Albumin durch intratracheales Injizieren
von 200 μg
Ovalbumin in 50 μl
0,9% Kochsalzlösung
durchgeführt.
Nach 15 Stunden wurden die Ratten nach Vollnarkose wiederum intubiert,
und es wurde eine Lungenspülung
durchgeführt,
die aus 5-mal 5 ml Tropfinfusion bestand. Die Zellen wurden gewaschen,
ausgezählt
und auf Objektträgern
in einem Cytospin III® zentrifugiert. Schließlich wurde
eine Differenzial-Zellzählung
durchgeführt.
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Untersuchungen, die den zellulären Einstrom
in die Lungen nach Verabreichung von Adenosin oder DAP bestimmen
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Vierzehn
Tage nach der Sensibilisierung wurden die Ratten nach einer Anästhesie
mit 65 mg/kg Pentothal intubiert, und es wurden 100 μg Adenosin
oder 2-Amino-2'-desoxyadenosin oder
2-Amino-2'-desoxyadenosin
und anschließend,
10 Minuten später,
wurden Adenosin oder Kochsalzlösung
intratracheal in 50 μl
injiziert. Fünfzehn
Stunden später
wurden die Ratten nach Vollnarkose mit Pentothal intubiert, und
eine Lungenspülung
wurde durchgeführt,
und die Zellen wurden wie oben beschrieben ausgezählt.
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C) ERGEBNISSE
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Beispiel 1: Austausch von Adenosin durch
DAP ist in vitro mindestens so wirksam wie ein reguläres Phosphorothioat-Antisense-Oligonukleotid
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Eine
erste Untersuchungsreihe wurde zur Bestimmung entwickelt, ob der
Austausch von Adenosin durch DAP die in vitro-Wirksamkeit von AS-Oligonukleotiden
beeinflusst. In 2A ist zu beachten, dass die biologische
Wirksamkeit des Antisense-Moleküls
der gemeinsamen Beta-Kette von humanem GM-CSF-, IL-3- und IL-5-Rezeptor
nicht durch den Austausch von Adenosin durch 2-Amino-2'-desoxyadenosin in
U937-Zellen, die diesen Rezeptor exprimieren, beeinflusst wird.
AS107 ist ein 19 mer-Oligonukleotid, das 2 Adenosin-Basen enthält. Die
Adenosin-Basen wurden durch DAP (AS107-DAP) ausgetauscht. Dieses
modifizierte Oligonukleotid war beim Blockieren der mRNA für die gemeinsame
Beta-Kette bei Bestimmung mittels semi-quantitativer PCR (mit G3PDH
als konstitutives Gen) mindestens gleichermaßen wirksam wie AS107, das
Adenosin enthielt (AS 107).
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Zur
Bestätigung
der Wirksamkeit in einer anderen Zelllinie wurden die Untersuchungen
in TF1-Zellen wiederholt, deren Überleben
von GM-CSF abhängt.
In 2B ist zu beachten, dass AS107-DAP beim Blockieren
der mRNA-Expression mindestens gleichermaßen wirksam gegenüber der
gemeinsamen Beta-Kette von humanem GM-CSF-, I1-3- und IL-5-Rezeptor war wie
AS107, das Adenosin enthält
(AS107). Der Austausch von Adenosin durch DAP in Antisense-Oligonukleotiden
ist in vitro wirksam.
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Beispiel 2: Nicht alle Substituenten von
Adenosin sind beim Hemmen von Genen wirksam, wenn sie in Phosphorothioat-Antisense-Oligonukleotide
eingebracht werden
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Untersuchungen
wurden zur Bestimmung durchgeführt,
ob der Austausch von Adenosin die Wirksamkeit von Antisense-Oligonukleotiden
beeinflusst. In 3 ist zu beachten, dass die
Wirksamkeit desselben Antisense-Oligonukleotids wie dasjenige, das
oben beschrieben wurde (AS107), verloren geht, wenn beiden Adenosine
durch Inosine ausgetauscht werden. Antisense-Moleküle, die
Inosin (AS 107-I) enthalten, waren bei der Hemmung der mRNA-Expression
bei Bestimmung mittels semiquantitativer PCR und im Vergleich zu
AS107, das Adenosin enthielt, nicht wirksam. Untersuchungen wurden
vor der Isolierung von RNA und vor der Durchführung der semi-quantitativen
PCR durch Inkubieren von U937-Zellen mit Medium allein, AS107 oder AS107-1
bei einer Konzentration von 10 pmol für sechs Stunden durchgeführt.
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Beispiel 3: Eine Steigerung der Widerstandsfähigkeit
der Lunge, die nicht mit Adenosin zusammenhängt, tritt nach intratrachealer
Injektion von Phosphorothioat-Antisense-Oligonukleotiden auf
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Untersuchungen
wurden zur Bestimmung der Wirkung der schnellen intratrachealen
Injektion von Phosphorothioat-Antisense-Oligonukleotiden, die in
50 μl Kochsalzlösung enthalten
sind, auf die Widerstandsfähigkeit
der Lunge durchgeführt.
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4A veranschaulicht
die Wirkungen der intratrachealen Verabreichung von Antisense-Phosphorothioat-Oligonukleotid,
das gegen die gemeinsame Beta-Kette von GM-CSF, IL-3- und IL-5 der
Ratte gerichtet ist (AS141, ein 19 mer-Oligonukleotid, das 2 Adenosine
enthält),
sowie die Wirkung eines DAP-substituierten Phosphorothioat-Antisense-Oligonukleotids
(AS141-DAP) derselben Sequenz in einer Dosis von jeweils 60 μg auf die
Widerstandsfähigkeit
der Lunge von sensibilisierten Brown Norway (BN)-Ratten. Für diese Untersuchungen sowie
die folgenden wurden sensibilisierte Brown Norway-Ratten, wie oben
beschrieben, eingesetzt (Renzi PM, Am Rev Respir Dis 146: 183–9; 1992).
Die Injektion von Phosphat-gepufferter Kochsalzlösung löste eine leichte Steigerung
der Widerstandsfähigkeit
der Lunge aus, wobei der maximale Anstieg 25% betrug. Übliche Antisense-Moleküle, die
weniger als 15% Adenosin enthielten, verursachten einen mäßigen Anstieg der
Widerstandsfähigkeit
der Lunge (87%). Die DAP-modifizierten Oligonukleotide verursachten
einen leichten bis mäßigen Anstieg
(33%) der Widerstandsfähigkeit
der Lunge. Nyce hat in
WO 00/62736 und
WO 00/09525 vorgeschlagen,
dass der Anstieg der Widerstandsfähigkeit der Lunge durch Adenosin
verursacht wird, das in dem Oligonukleotid enthalten ist. Die Oligonukleotide
hatten jedoch nicht die Zeit zum Abbau und zur Freisetzung von Adenosin
(wenige Minuten), und das Antisense-Oligonukleotid, welches eingesetzt
wurde, enthielt nur 10% Adenosin (welches gemäß
WO 00/62736 und
WO 00/09525 keine Wirkung auf die
Widerstandsfähigkeit
der Lunge haben sollte).
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Ein
Assay wurde zur Beurteilung durchgeführt, ob Bronchospasmen aufgrund
der 2 Adenosine auftreten, die an AS141 durch 2 Inosine ausgetauscht
wurden, da bekannt ist, dass Inosin im Vergleich zu Adenosin keine
Bronchokonstriktion der Lungen/Atemwege verursacht (Mann, J. C.
et al., J Appl Physiol 61: 1667–76, 1986).
Wie in 4B gezeigt, löste die
intratracheale Verabreichung desselben Antisense-Phosphorothioat-Oligonukleotids, das
gegen die gemeinsame Beta-Kette von GM-CSF, IL-3 und IL-6 (AS141)
der Ratte gerichtet ist, wobei Inosin durch Adenosin (AS141-Inosine) ausgetauscht
war, ebenfalls einen vorübergehenden Anstieg
der Widerstandsfähigkeit
der Lunge aus (um 108%). Diese Ergebnisse zeigen, dass die intratracheale Injektion
der Antisense-Oligonukleotide über
einen Mechanismus, der nicht mit Adenosin zusammenhängen zu
scheint, vorübergehend
die Widerstandsfähigkeit
der Lunge steigert.
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Beispiel 4: Wirkung unterschiedlicher
DAP-Analoge auf die Widerstandsfähigkeit
der Lunge
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Wir
bestimmten die Wirkungen der intratrachealen Verabreichung von DAP-Analoga
und Adenosin auf die Widerstandsfähigkeit der Lunge in Brown
Norway-Ratten. Wie in 5 gezeigt, wurden Adenosin,
DAP und fünf
unterschiedliche Analoga von DAP untersucht. Für jede Verbindung wurden mindestens
6 Ratten untersucht, und das durchschnittliche Prozentbasisniveau
der Widerstandsfähigkeit
der Lunge wird als Funktion der intratrachealen Dosis von DAP oder
dessen Analoga dargestellt. Wie aus dieser Figur deutlich wird,
stieg die Widerstandsfähigkeit
der Lunge stufenweise auf einen Höchstwert bei einer Konzentration
von 5 μg
Adenosin, während
sie nicht bei 2-Amino-2'-desoxyadenosin (DAP)
oder den Analoga davon, die untersucht wurden, auftrat. Diese Ergebnisse
zeigen daher, dass zum Gegensatz von Adenosin, DAP und dessen Analoga die
Widerstandsfähigkeit
der Lunge nicht signifikant steigern. Da Oligonukleotide innerhalb
der Lungen fortschreitend abgebaut werden, kann es überraschenderweise
vorteilhaft sein, diese Verbindungen anstelle von Adenosin zu verwenden.
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Beispiel 5: DAP-modifizierte Phosphorothioat-Antisense-Oligonukleotide
sind bei der Hemmung der Hyperreaktivität der Atemwege wirksam, die
nach Beladung mit Antigen in vivo auftritt
-
Die
biologische in vivo-Aktivität
von DAP-modifizierten Antisense-Molekülen, die gegen CCR3 der Ratte
und die gemeinsame β-Kette
von IL-3/IL-5/GM-CSF-Rezeptoren gerichtet sind, ist in
6A am
Rattenmodell von Asthma gezeigt. ASA4 ist ein 18 mer-Phosphorothioat-Antisense-Oligonukleotid,
für das
gezeigt worden ist, dass es den CCR3-Rezeptor sowie den Eosinophilen-Einstrom
hemmt, der nach Beladung mit Antigen auftritt (siehe
WO 99/66037 ). AS141 ist auch ein
18 mer-Phosphorothioat-Antisense-Oligonukleotid,
für das gezeigt
worden ist, dass es die gemeinsame β-Kette von IL-3/IL-5/GM-CSF-Rezeptoren
und den Eosinophilen-Einstrom, der nach Beladung mit Antigen auftritt,
hemmt (siehe
WO 99/66037 ).
ASA4 enthält
5 Adenosin-Basen (28% Adenosin). AS143 enhält 2 Adenosin-Basen. Es ist
zu beachten, dass ASA4-DAP die Ansprechbarkeit der Atemwege auf
Leukotrien D4 15 Stunden nach Beladung mit Ovalbumin im Vergleich
zu Ratten, die kein AS erhielten (Kontrolle beladen; p < 0,01) oder Ratten,
die mit DAP-Mismatch behandelt wurden, signifikant verminderte.
Es ist ebenso zu beachten, dass ASA4-DAP eher wirksamer ist als
unmodifiziertes ASA4, und dass im Vergleich zu den Ergebnissen,
die mit unbeladenen Ratten erhalten wurden, kein Unterschied bestand.
AS141 verminderte im Vergleich zu Kontrollbeladenen und mit 141-DAP-Mismatch
behandelten Ratten ebenso signifikant die Hyperreaktivität auf LTD
4 (P < 0,05).
Darüber
hinaus war die Ansprechbarkeit der Atemwege auf LTD
4 bei
den Ratten, die mit der Kombination aus CCR3 und den gemeinsamen β-Ketten-Oligonukleotiden
behandelt wurden, im Vergleich zu jedem Antisense-Oligonukleotid
signifikant vermindert, und diese Kombination war genauso wirksam
wie die Kombination von DAP-Oligonukleotiden (insgesamt 50 μg;
6B).
-
Beispiel 6: DAP-modifizierte Phosphorothioat-Antisense-Oligonukleotide
sind bei der Hemmung der Atemwegsentzündung, die nach Beladung mit
Antigen in vivo auftritt, wirksamer als herkömmliche Antisense-Oligonukleotide
-
Diese
Untersuchungen wurden mit Antisense-Oligonukleotiden durchgeführt, die
gegen den CCR3-Rezeptor der Ratte oder gegen die gemeinsame Beta-Kette
von IL-3,5 und GM-CSF gerichtet waren. Mit Ovalbumin sensibilisierte
und beladende Ratten wurden zehn Minuten vor der Beladung mit Ovalbumin durch
intratracheale Injektion von Kochsalzlösung, 200 μg reguläres ASA4 oder 200 μg ASA4-DAP
behandelt. Nach 15 Stunden wurden die Ratten narkotisiert, intubiert
und eine bronchoalveoläre
Spülung
wurde zur Gesamt- und Differenzial-Zeltzählung durchgeführt. Die
Ergebnisse zeigen, dass die Verabreichung sowohl von üblichem
ASA4 (7A) als auch AS141 (7B)
und sowohl ASA4-DAP als auch AS141-DAP wirksam das Anlocken von
Eosinophilen hemmte (um 84% bzw. 83% 7A). AS4DAP
neigte jedoch dazu, das Anlocken von Neutrophilen und Makrophagen
zu vermindern, und verminderte signifikant das Anlocken von Lymphozyten
(um 74%). 141-DAP verminderte ebenso signifikant das Anlocken von
Makrophagen (p < 0,05).
Die Kombination von zwei A4-DAP-
und 141-DAP-Oligonukleotiden (insgesamt 200 μg) verminderte ebenso signifikant das
Anlocken von Lymphozyten und Makrophagen (7C). Diese
Ergebnisse zeigen, dass DAP-modifizierte Oligonukleotide nicht nur
wirksam sind, sondern auch eine breitere entzündungshemmende Wirkung als übliche Oligonukleotide
aufweisen.
-
Beispiel 7: Adenosin weist entzündungshemmende
Wirkungen in der Lunge auf, die für das Anlocken von Eosinophilen
spezifisch sind, und DAP ist ein Antagonist der proinflammatorischen
Wirkungen von Adenosin
-
In
einer weiteren Untersuchung wurden Gruppen von sechs sensibilisierten,
jedoch unbeladenen Brown Norway-Ratten mit Pentothal narkotisiert
und endotracheal intubiert. Die Ratten erhielten anschließend eine
intratracheale Injektion von entweder (1) Kochsalzlösung (Kontrolle),
(2) 100 μg
Adenosin, (3) 100 μg 2-Amino-2'-desoxyadenosin (DAP) oder (4) 100 μg DAP und
anschließend
10 Minuten später
100 μg Adenosin.
Die Ratten wurden 16 Stunden später
für eine
Lungenspülung
aufgeweckt, wiederum anästhesiert
und intubiert. Zellen, die im Medium vorhanden waren, wurden aus
der Spülung
gesammelt, ausgezählt
und ein Differenzial wurde auf Cytoapin®-Objektträgem erhalten.
-
Wie
in 8 gezeigt, wirkt Adenosin in den Lungen proinflammatorisch,
was zu einer selektiven Anlockung von Eosinophilen (mehr als 10-facher
Anstieg) führt,
ohne die anderen Zellarten signifikant zu beeinflussen. Im Gegensatz
dazu erhöht
DAP nicht die Zellularität
der Lungenspülung
und hemmt das Anlocken von Eosinophilen, welches durch Adenosin
ausgelöst
wird, vollständig.
-
D) SCHLUSSFOLGERUNGEN
-
Angesichts
der obigen Ausführungen
weisen DAP-substituierte Antisense-Oligonukleotide die folgenden Vorteile
im Vergleich zu unmodifizierten Antisense-Molekülen oder Inosin-modifizierten
Antisense-Molekülen
auf:
- a) Wie in 1 bis 8 gezeigt
und in der vorliegenden Patentanmeldung belegt, unterscheiden sich
die chemischen Struktur und die Eigenschaften von DAP und DAP-Analoga
von Adenosin. Diese unterschiedlichen chemischen Eigenschaften führen dazu,
das Antisense-Oligonukleotide, die DAP und/oder DAP-Analoga aufweisen,
im Vergleich zu unmodifizierten Antisense-Molekülen unterschiedliche chemische Eigenschaften,
Hybridisierungseigenschaften und Stabilität aufweisen.
- b) Beispiel 1 zeigt, wie DAP-Phosphorothioat-Antisense-Moleküle in unterschiedlichen
Zelllinien in vitro wirksam sind.
- c) Beispiel 2 zeigt, dass nicht alle Substituenten von Adenosin
beim Hemmen von Genen wirksam sind, wenn sie in Phosphorothioat-Antisense-Oligonukleotide
eingebracht werden (wie bei Inosin gezeigt).
- d) Beispiel 3 zeigt, dass ein Anstieg der Widerstandsfähigkeit
der Lunge nach intratrachealer Injektion von Phosphorothioat-Antisense-Oligonukleotiden
auftritt, und dass dieser Anstieg nicht mit Adenosin zusammenhängt. Tatsächlich wird
ein Anstieg der Widerstandsfähigkeit
der Lunge bei Inosin-Oligos beobachtet, sogar obwohl Inosin nicht
Adenosin-Rezeptoren stimuliert. Dieser Anstieg war jedoch bei DAP-modifizierten
Oligos weniger bedeutsam.
- e) Beispiel 4 zeigt, dass trotz der Tatsache, dass unterschiedliche
Substituenten von Adenosin, DAP und Analoga von DAP bei intratrachealer
Injektion in vivo unterschiedliche Wirkung auf die Widerstandsfähigkeit der
Lunge aufweisen, diese Verbindungen weitaus weniger toxisch sind
als Adenosin. Zum Beispiel war, wie in 5 gezeigt,
bei einer Adenosin-Toxizität
(6 μg) am
Peak, die relative Rangordnung der untersuchten Verbindungen Adenosin > N6-Methyl-2'-desoxyadenosin > Rest einschließlich DAP. Bei einer 5-fach niedrigeren
Konzentration (1 μg)
war die Rangordnung der Toxizität
jedoch unterschiedlich, nämlich
die Adenosin > 2 Amino-2-desoxyadenosin/DAP > Rest. Freie DAP-Base
wird als strukturelle Kontrolle zur Bestimmung verwendet, ob der
Zucker für
die Toxizität
erforderlich ist.
- f) Beispiel 5 zeigt, dass DAP-modifizierte Phosphorothioat-Antisense-Oligonukleotide
zur Hemmung der Hyperreaktivität
der Atemwege gegenüber
Leukotrien D4, die nach Antigenbeladung in vivo auftritt, wirksam
sind und stärker
wirksam sind als herkömmliche
PS-Oligonukleotide. Die Kombination aus zwei DAP-modifizierten Oligonukleotiden
ist wirksamer als jedes Oligonukleotid allein, was die Synergie
bestätigt.
- g) Beispiel 6 zeigt, dass DAP-modifizierte Phosphorothioat-Antisense-Oligonukleotide
zur Hemmung der Atemwegsentzündung,
die in vivo nach Antigen-Beladung auftritt, wirksamer sind als herkömmliche
Antisense-Oligonukleotide. Für
ASA4 bestand ein starker Trend in Richtung einer Abnahme der Neutrophilen und
Makrophagen, und auch in Richtung einer signifikanten Abnahme an
Lymphozyten, während
man diese Wirkungen nicht bei herkömmlichen PS-Antisense-Oligonukleotiden
antraf. Für
AS141 bestand ein starker Trend in Richtung einer Abnahme an Neutrophilen
und ebenfalls in Richtung einer signifikanten Abnahme an Lymphozyten
und Makrophagen, während
man diese Wirkungen bei herkömmlichen
PS-Antisense-Oligonukleotiden nicht antraf. Für die Kombination aus ASA4
und AS141 bestand ein starker Trend in Richtung abnehmender Neutrophilen
und ebenso in Richtung einer signifikanten Abnahme an Lymphozyten
und Makrophagen, während
man diese Wirkungen nicht bei herkömmlichen PS-Antisense-Oligonukleotiden antraf.
- h) Beispiel 7 zeigt, dass Adenosin in den Lungen von Ratten
eine proinflammatorische Wirkung aufweist, die selektiv Eosinophile
anlockt, und dass es keine signifikante Wirkung auf Lymphozyten
aufweist. Gleichzeitig zeigt Beispiel 7, dass DAP den Einstrom von
Eosinophilen blockiert, wodurch gezeigt ist, dass DAP an sich ein
Antagonist von Adenosin ist.
-
Die
obigen 7 Beispiele zeigen, dass DAP-substituierte Antisense-Moleküle sowie
Antisense-Moleküle mit
Analoga von DAP inherent wirksamer und weitaus weniger toxisch für die Lungen/Atemwege
sind als freies Adenosin-Nukleosid oder unmodifizierte Antisense-Verbindungen,
die Adenosin enthalten.
-
Ebenso
sind Adenosine im Gegensatz zu dem, was in
WO 00/09525 und
WO 00/62736 gezeigt wurde, die in
Antisense-Molekülen
enthalten sind, auch nicht proinflammatorisch, da Antisense-Moleküle mit bis
zu 28% Adenosin-Basen in der Lage waren, den Eosinophilen-Einstrom
in dem gleichen Ausmaß zu
hemmen wie Antisense-Moleküle,
die kein Adenosin, jedoch DAP enthielten (siehe
7).
Da jedoch die Oligonukleotide, die DAP enthalten, ebenso den Einstrom
von Lymphozyten und Makrophagen hemmten (
7)
und Adenosin den Einstrom von Lymphozyten nicht beeinflusst (
8),
scheint es so, dass DAP, das in Antisense-Molekülen enthalten ist, seine Wirkungen über einen
Mechanismus ausübt,
der nicht mit dem/den Adenosin-Rezeptoren) zusammenhängt.
-
Zusammenfassend
stellen DAP-Antisense-Moleküle
eine verbesserte Technologieplattform zur Entwicklung von Antisense-Therapeutika
und Impfstoffen zur Behandlung und Verhinderung von Atemwegserkrankungen
bereit, wie zum Beispiel Asthma, allergische Rhinitis, chronische
obstruktive Erkrankung, eosinophiler Husten, pulmonale Fibrose,
zystische Fibrose, pathogene Infektionen, genetische Erkrankungen
und Lungenkrebs, und jede beliebige weitere Erkrankung, bei welcher
Entzündung
eine Rolle spielt. Ebenso weist DAP an sich und Analoga davon eine
starke Leistungsfähigkeit
bei entzündungshemmenden
Arzneimitteln zur Hemmung von Entzündung in Säugern auf.
-
Während verschiedene
Ausführungsformen
der Erfindung beschrieben worden sind, versteht sich, dass die vorliegende
Erfindung weitere Modifizierungen umfasst, und dass die vorliegende
Patentanmeldung beliebige Variationen, Verwendungen oder Anpassungen
der Erfindung umfassen soll, die im Allgemeinen den Grundsätzen der
Erfindung folgen und solche Abweichungen von der vorliegenden Erfindung
umfasst, die innerhalb des Wissens oder der üblichen Praxis im Fachbereich,
welchem die Erfindung angehört,
liegen. SEQUENZPROTOKOLL