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TECHNISCHES GEBIET
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Die
Erfindung betrifft das Gebiet der Datenkommunikation zwischen digitalen
Geräten.
Die Erfindung betrifft einen Kommunikationsbus für eine digitale Einrichtung
und ein Netzwerk oder eine digitale Einrichtung mit einem Kommunikationsbus
gemäß dem Oberbegriff
der unabhängigen
Ansprüche.
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ALLGEMEINER STAND DER TECHNIK
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Es
sind verschiedene Ansätze
für die
Bereitstellung von Datenkanälen
zu und von planaren integrierten Schaltungen (ICs), wie etwa integrierte
Mikrowellenschaltungen (MICs) oder monolithische integrierte Mikrowellenschaltungen
(MMICs) bekannt. In der Regel besitzen ICs Eingangs- und Ausgangswege
in Form von Mikrostreifenleitungen. In dem Artikel von D. Deslandes
und K. Wu, "Integrated
Microstrip and Rectangular Waveguide in Planar Form", IEEE Microwave
and Wireless Components Letters, Bd. 11, Nr. 1, Februar 2001, wird
ein Wellenleiterdatenkanal unmittelbar in ein IC integriert, indem
eine verjüngte Übergangszone
zwischen einer Mikrostreifenleitung des IC und einem rechteckigen
Wellenleiter für
die weitere Datenübertragung
vorgesehen wird. Die Verjüngung
ist so ausgelegt, daß die
Quasi-TEM-Mode der Mikrostreifenleitung in die TE10-Mode in dem Wellenleiter
transformiert wird. Somit können
passive Wellenleiterkomponenten in aktive IC-Schaltungen integriert werden. Die Signale
erfordern keinerlei Signalaufbereitung für die Einkopplung in die verlustarme
Wellenleiterstruktur mit hoher Datenrate. Es sind jedoch nur Punkt-zu-Punkt-Verbindungen
machbar und es müssen
strengste Abmessungsanforderungen erfüllt werden, um verjüngte Zonen
mit annehmbaren Einfügungsverlusten
in den Mikrowellen-Wellenleiter zu produzieren.
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Derzeitige
Computerentwürfe
umfassen eigene Prozessoren oder Komponenten, die über Leiter
verbunden werden, die auf einer Leiterplatte (PCB) oder einer mehrschichtigen
Leiterplatte (MLB) angeordnet sind. Gewöhnliche Übertragungsleitungen auf PCBs
oder MLBs werden im TEM-Modus
betrieben. Dieser Modus arbeitet immer als Tiefpaßfilter,
mit dem Effekt, daß die
Dämpfung
und Modenkreuzkopplung für
zunehmende Frequenzen vergrößert werden.
Herkömmliche
elektrische Bussysteme ergeben begrenzte Datenraten von ungefähr 400 Mbps
pro Leitung für
Leiterlinien unter 250 nm. Alternative Punkt-zu-Punkt-Verbindungen für die schnelle Signalübertragung
auf PCBs oder MLBs sind angepaßte
Leitungen, wie zum Beispiel Mikrostreifenleitungen, die in einem
Quasi-TEM-Modus
arbeiten, und Leiter des Koaxialtyps oder faseroptische Kabel. Ein
Hauptnachteil elektrischer Übertragungsleitungen
im TEM- oder Quasi-TEM-Modus ist die Tatsache, daß es unmöglich ist, über lange
Distanzen hohe Datenraten mit Frequenzmultiplex zu erzielen. Auf
angepaßten
Leitungen oder Faseroptik basierende Bussysteme erfordern eine außerordentlich
präzise
mechanische Ausrichtung, müssen
sehr sorgfältig gehandhabt
werden und stellen nur Punkt-zu-Punkt-Verbindungen bereit.
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In
der
EP 1 096 596 werden
Mikrowellen-Wellenleiter und Backplane-Systeme für Leiterplatten (PCB) oder
mehrschichtige Leiterplatten (MLB) offenbart. Ein Backplane-System
wird aufgebaut, indem man den Wellenleiter mit einer äußeren Oberfläche der
PCB oder MLB verbindet oder den Wellenleiter als eine Schicht in
einem inneren Teil der MLB und durch festes Anbringen von Sendern
und Empfängern
bzw. Sender/Empfängern
an dem Wellenleiter. Es werden sowohl luftgefüllte als auch nichtstrahlende
dielektrische Wellenleiter mit rechteckigen Querschnitten vorgeschlagen.
Eine geeignete Wahl von Sender/Empfängern sind Breitband-Mikrowellenmodems.
Parallelzugang wird erzielt durch Aufbau einer Backplane mit einer
Gruppe von Wellenleitern, die mehrere unabhängige Datenkanäle bereitstellen.
Die Wellenleiter sind parallel zugänglich und mit ausreichendem
Abstand angeordnet, um Übersprechen
zu unterdrücken.
Offensichtlich stellt eine solche Wellenleitergruppe keine Interkonnektivität zwischen
Mikrowellenanschlüssen
oder Sender/Empfängern,
die sich in verschiedenen Wellenleitern befinden, bereit. Statt
dessen ist die Kommunikation auf die Anschlüsse beschränkt, die mit demselben Wellenleiter
verbunden sind.
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Bekannte
Topologien von Kommunikationsbussen sind Stern-, Ring- und Busstrukturen.
Zur Konfiguration von Kommunikationssystemen, wie zum Beispiel des öffentlichen
Fernsprechwählnetzes (PSTN)
oder schneller Bussysteme, werden am häufigsten Sterntopologien verwendet.
Die Sterntopologie ist in faseroptischen Netzwerken leicht implementierbar
und ermöglicht
einen ordnungsgemäßen Abschluß jeder Übertragungsleitung
ohne Signalverzerrung. Signalvermittlung, Signalsynchronisation
und Fehlerfindung sind jedoch in einem sterngekoppelten Kommunikationsnetzwerk
schwierig.
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Bei
Ringtopologien werden Telegramme gespeichert und weitergeleitet,
so daß höchstens
ein Telegramm pro Segment auf einmal gesendet wird. Somit ist die
Datenrate vermindert und die Komplexität der Netzwerkverwaltung vergrößert.
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Busartige
Topologien ermöglichen
parallelen Datenzugang. Jeder Teilnehmer empfängt dieselben Daten mit einer
bestimmten Signalausbreitungsverzögerung. Der Parallelzugang
erfordert jedoch eine Arbitrierung des Wellenleitermediums zwischen
den Teilnehmern. Dies kann durch zeitliches Multiplexen von Signalen
in einem einzigen Wellenleiter oder durch räumliches Multiplexen von Signalen
in mehreren Wellenleitern, die die Teilnehmer parallel verbinden,
erreicht werden. Faseroptische Komponenten ergeben die größte zur
Zeit verfügbare
Bandbreite. Busartige faseroptische Strukturen lassen sich jedoch
nur sehr schwer mit zumutbaren Bemühungen erzielen und es ist
kostspielig und komplex, Mehrfachzugang in faseroptischen Bussen
bereitzustellen.
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In
der
WO 94/14252 wird
ein Wellenleiter-Übertragungssystem
für störungsfreie In-House-Kommunikation
mit hoher Datenrate offenbart. Es werden rechteckige Wellenleiter
des Hohltyps, die sich für
Mikrowellensignalübertragung
in einem großen
Frequenzbereich eignen und mit unabhängigen externen HF-Sender/-Empfängern zum Koppeln
von Mikrowellen an dem Wellenleiter vorgeschlagen. Die Kopplung
wird über Übergänge von
Mikrostreifen zu Wellenleiter, Übergänge von
HF-Sonde zu Wellenleiter oder aperturgekoppelte Übergänge bewirkt. Die externen oder
selbständigen
Sender/Empfänger
enthalten jeweils einen Mikrowellendetektor und -oszillator, andere
Komponenten wie etwa einen Verstärker,
einen Impulsmodulator oder einen Daten-Squelch und eine Steuerung.
Die Datenübertragung über den
Wellenleiter wird durch Ein-/Aus-Umtastung, d. h. Binärcodierung
oder Basisband-Modulation, bewirkt. Wenn Zeitbereichs-Multiplex
verwendet wird, treten aufgrund von Reflexionen von Seitenwänden, unzureichenden Wellenleiter-Abschlüssen, Antennen
oder durch andere Fehlstellen in dem Wellenleiter verschiedene differentielle
Wegverzögerungen
auf. Deshalb ist eine aufwendige elektronische Signalverarbeitung, wie
zum Beispiel Zeitbereichsentzerrung, Spreizspektrum oder Codemultiplex
oder sektorisierte Antennenselektivität, notwendig, wenn mehrere
parallele Datenkanäle
mit angemessenen Datenraten über lange
Distanzen in dem Wellenleiter erzielt werden sollen. Die Sender/Empfänger-Steuerung
ist über
ein weiteres unabhängiges
Bussystem mit Benutzereinrichtungen, wie zum Beispiel einem Personal
Computer, einem Telefon oder einer beliebigen anderen Peripherieeinrichtung,
verbunden. Die Wellenleiterstruktur ist hauptsächlich dafür ausgewählt, Funkstörungsprobleme bei der In-House-Kommunikation
zu überwinden.
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Die
Erfindung betrifft den Stand der Technik, der aus
EP 1 239 600 A1 bekannt
ist. Es wird ein Radiowellen-Kommunikationssystem
offenbart, das einen Wellenleiter verwendet, um einen Kommunikationsbus
in einer Substation zwischen der Substationssteuereinheit und den
Steuereinheiten von Bay-Elementen herzustellen. Die geführten Radiowellen
sind gut vor Störungen
geschützt
und können aufgrund
eines nur geringen Leckens aus dem Wellenleiter in die Substationsumgebung
mit hoher Intensität
gesendet werden.
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KURZFASSUNG DER ERFINDUNG
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Eine
allgemeine Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung eines Kommunikationsbusses
zum Übertragen
von Mikrowellensignalen in einem Wellenleiter zwischen digitalen
Verarbeitungseinheiten, wobei eine vereinfachte Handhabung und Anbringbarkeit
von Buskomponenten und eine flexible Erweiterbarkeit der Anzahl
von Busteilnehmern realisiert werden. Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch
den in den unabhängigen
Ansprüchen
dargelegten Gegenstand gelöst.
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In
einem ersten Aspekt besteht die Erfindung aus einem Kommunikationsbus
zum Übertragen
von Mikrowellensignalen mit einem Mikrowellen-Wellenleiter, der
digitale Datenverarbeitungseinheiten verbindet, wobei jede Verarbeitungseinheit
mit Mikrowellen-Sende-/Empfangs-Mitteln
zum Ein- und Auskoppeln von Mikrowellensignalen in und aus dem Wellenleiter
verbunden ist, wobei ferner jedes Sende-/Empfangsmittel einen Mikrowellenmodulator
und -demodulator und eine Antenne umfaßt, die in einem Stück mit der
jeweiligen Verarbeitungseinheit ausgeführt sind, und der Wellenleiter
mit Empfangsmitteln zum Empfangen der Verarbeitungseinheiten ausgestattet
ist, dergestalt, daß ihre
Antennen an den Wellenleiter angekoppelt sind, wobei ferner der
Datenverkehr auf dem Wellenleiterbus durch Mikrowellensignal-Verwaltungsmittel
verwaltet wird und die Mikrowellensignal-Verwaltungsmittel in einer
separaten Netzwerk-Verwaltungseinheit implementiert oder in eine
Verarbeitungseinheit integriert sind. Sende-/Empfangsmittel bedeuten
einen Emitter, Empfänger
oder Sender/Empfänger
für Mikrowellensignale. Hauptvorteile
sind, daß (i)
die Sende-/Empfangsmittel nicht zu dem Wellenleiter gehören, sondern
statt dessen jedes Sende-/Empfangsmittel ein integraler Teil seiner
entsprechenden Verarbeitungseinheit ist, und daß (ii) die Antenne einen Zwischenmikrowellenzugang
jeder Verarbeitungseinheit zu dem Wellenleiter bereitstellt. Somit
sind die Einheiten einfach an dem Wellenleiter anzubringen und von
diesem zu entfernen, ohne die Qualität der Funkkommunikation durch
den Wellenleiter zu kompromittieren. Der Mikrowellen-Wellenleiterbus
eignet sich besonders für Backplanes
mit hoher Datenrate, die digitale Prozessoren beliebiger Art und
Größe verbinden.
Die Wellenleiterdimensionen sind abhängig von dem Bereich der Übertragungsfrequenzen
und von dem für
den Wellenleiter verfügbaren
Platz zu justieren. Durch Bereitstellen von Empfangsmitteln für die Verarbeitungseinheit,
wie zum Beispiel Schlitze, Schienen oder dergleichen, kann eine
flexible Anzahl von Teilnehmern leicht mit dem Bus verbunden werden.
Die Empfangmittel können
dafür ausgelegt
sein, die Antenne, Verbinderanschlußstifte und beliebige andere Anbringfüße der Verarbeitungseinheit
unterzubringen.
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Bei
ersten Ausführungsformen
wird die Handhabung von Buskomponenten weiter vereinfacht und die
Flexibilität
des Busentwurfs weiter vergrößert durch
(i) Bereitstellung von steckbaren Verarbeitungseinheiten, (ii) Integration
des Mikrowellenoszillators und -demodulators direkt in jede Verabeitungseinheit
und/oder (iii) Bereitstellung von Empfangsmitteln mit diskreten
oder kontinuierlich verteilten Orten auf dem Wellenleiter. Dies
ermöglicht
einen Mehrpunkt- oder kontinuierlichen parallelen Zugang zu dem
Wellenleiterbus.
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Zweite
Ausführungsformen
umfassen folgendes: (i) einen stabartigen Antennenentwurf für leichtes
Anfügen
der Antenne in den Wellenleiter (ii) eine Antennenfehlanpassung,
um genug Energie in der Mikrowelle für Parallelzugangsfähigkeit
zu lassen und/oder (iii) eine einzelne Antenne oder eine kleine Anzahl
von Antennen pro Verarbeitungseinheit zur Bereitstellung einer sehr
stark vereinfachten Schnittstelle der Verarbeitungseinheit im Vergleich
zu herkömmlichen
elektrischen Verbindern mit mehreren Anschlußstiften.
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Die
Ausführungsformen
gemäß Anspruch
5 haben die Vorteile, daß die
Sende-/Empfangsmittel analog/digital-Umsetzer- und HF-Modulationsmittel zum
Erzeugen und Demodulieren von Hochfrequenz- oder Breitband-Mikrowellensignalen
umfassen und daß Standard-Mikrowellen-Wellenleiter
ausgewählt
werden können.
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Die
Ausführungsform
gemäß Anspruch
6 hat den Vorteil, daß Frequenzmultiplexen
mehrerer Mikrowellensignale auf dem Mikrowellen-Wellenleiter ein
leistungsstarkes Werkzeug ist, um verschiedene Kommunikationskanäle mit Parallelzugang
auf dem gemeinsamen physischen Wellenleitermedium bereitzustellen.
Somit wird eine Vielzahl von Kommunikationsteilnehmern über den
Wellenleiterbus miteinander verbunden und kann selektiv adressiert
und erkannt werden. Es können
Frequenzen definiert werden, um Signale und/oder Kommunikationspartner, wie
zum Beispiel Paare oder Gruppen von Verarbeitungseinheiten, zu spezifizieren.
Frequenzmultiplex auf einem Wellenleiter erfordert, daß alle Frequenzen über der
Grenzfrequenz der Grund-Wellenleitermode gewählt werden müssen und
innerhalb des Frequenzbands derselben Mode oder verschiedener Moden
gewählt
werden können.
Besonders vorteilhaft ist, daß die
frequenzmulti plexenden Mittel, Mittel zur Frequenzplanung oder Frequenznetzwerkverwaltung
umfassen, um Frequenzkanäle
und Bandbreiten gemäß erwarteten
oder aktuell bestimmten Kommunikationsanforderungen auf dem Wellenleiterbus
zu definieren.
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Die
Ausführungsform
gemäß Anspruch
7 hat den Vorteil, daß die
Signalübertragungskapazität des Wellenleiters
voll ausgenutzt werden kann, ohne Bandbreitenbedürfnisse individueller Kommunikationskanäle zu kompromittieren.
Solche Bandbreitenbedürfnisse
hängen
von Beschränkungen
der Signalerzeugungseinrichtung ab, wie zum Beispiel einer Zugangsgeschwindigkeit
z. B. eines Direktzugriffsspeichers (RAM) oder der Signalverarbeitungseinrichtung.
Sie können
auch von der Art des übertragenen
Signals abhängen.
Z. B. sollen schnellen Adressendatensignalen große Bandbreiten und relativ langsamen
Vielzweck-Signalen, wie zum Beispiel Eingangs-/Ausgangssignalen
oder Interrupt-Signalen kleine Bandbreiten zugeteilt werden. Die
dynamische Anpassung der Bandbreitenzuteilung ermöglicht eine
effiziente Bandbreitennutzung auf dem Wellenleiter und eine kontinuierliche
oder zumindest wiederholte Anpassung von Kanalbandbreiten an die
tatsächlichen
Bandbreitenbedürfnisse.
Wenn Bandbreite nicht mehr benötigt
wird, können
in Zwischenfrequenzbändern
zusätzliche
Frequenzkanäle
geöffnet oder
existierende Frequenzbänder
in freien Frequenzraum verlagert werden.
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Die
Ausführungsform
gemäß Anspruch
8 hat den Vorteil, daß sogar
integrierte Schaltungschips (IC-Chips), die auf minimalem Platz
in einem Verarbeitungs- oder Speichermodul angeordnet sind, über modulinterne
Mikrowellen-Wellenleiter mit hoher Datenrate verbunden werden können. Insbesondere sind
Mehrchip-Module (MCMs), die in der Regel aus Silizium- und Galliumarsenid-IC-Chips
gebildet werden, geeignete Kandidaten für die Implementierung von modulinternen Wellenleiter-Verbindungen
oder Backplanes zwischen den IC-Chips.
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Die
Ausführungsform
gemäß Anspruch
9 hat den Vorteil, daß integrierte
Schaltungschips (IC-Chips), die auf einer gemeinsamen Platte, wie zum
Beispiel einer Leiterplatte (PCB) oder einer mehrschichtigen Leiterplatte
(MLB) angeordnet sind, über
Mikrowellen-Wellenleiter
mit hoher Datenrate auf der Platte miteinander verbunden werden
können.
Die gemeinsame Platte kann eine Vielzweck-Platte sein, wie zum Beispiel
eine Anbring-, verdrahtete oder Kommunikationsplatte für verschiedene
IC-Chips. Der Wellenleiter auf der Platte kann als ein Platten-Netzwerk (BAN) ausgelegt
werden oder Teil dieses Netzwerks sein und kann in Form einer PCB-
oder MLB-Wellenleiter-Backplane
implementiert werden.
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Die
Ausführungsform
nach Anspruch 10 hat den Vorteil, daß Verarbeitungsmodule, Speichermodule
und/oder Peripherieeinrichtungen über Wellenleiter mit hoher
Datenrate zwischen Modulen oder computerinterne Mikrowellen-Wellenleiter
miteinander verbunden werden können.
Solche Module können
sogar entlang von Mikrowellen-Wellenleitern verteilt werden, die
große
Distanzen überbrücken, wie zum
Beispiel 100 m oder mehr. Der Wellenleiter zwischen Modulen kann
als ein Systemnetzwerk (SAN) ausgelegt werden oder Teil eines solchen
sein.
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Die
Ausführungsform
nach Anspruch 11b hat den Vorteil, daß eine Hierarchie oder Kaskade
von Wellenleiter-Backplanes
und gegebenenfalls eine direkte Kopplung von Mikrowellensignalen
zwischen Wellenleitern in verschiedenen Backplane-Schichten machbar
sind.
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Die
Ausführungsformen
nach Anspruch 12 und 13 haben den Vorteil, daß Stromversorgungs- oder thermische
Kühlmittel
den Wellenleiter als ein Strom- oder Wärmeverteilungsmedium umfassen und
dadurch die Stromversorgung und/oder Wärmeableitung für die digitalen
Datenverarbeitungseinheiten erleichtern.
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In
einem zweiten Aspekt betrifft die Erfindung eine Datenverarbeitungseinrichtung
mit einem Kommunikationsbus wie oben beschrieben.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Bei
Durchsicht der folgenden ausführlichen Beschreibung
wird die Erfindung besser verständlich und
andere Aufgaben als die oben dargelegten werden ersichtlich. Die
Beschreibung bezieht sich auf die beigefügten Zeichnungen. Es zeigen
schematisch:
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1a einen
derzeitigen Computerentwurf mit einem herkömmlichen Bussystem;
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1b ein
herkömmliches
paralleles Bussystem mit mehreren parallelen Leitungen;
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2 einen
neuartigen Computerentwurf (mit vergrößertem Inset) mit einem Mikrowellen-Kommunikationsbus
gemäß der Erfindung;
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3 eine
vereinfachte Draufsicht, Seitenansicht und Vorderansicht des neuartigen
Computerentwurfs;
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4 einen
Frequenzmultiplexbetrieb des neuartigen Mikrowellen-Kommunikationsbusses;
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5 einen
neuartigen Computerentwurf mit einem hierarchischen Mikrowellen-Kommunikationsbus,
der mehrere Wellenleiterschichten umfaßt;
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6 eine
Draufsicht und teilweise Seitenansicht einer PCB oder eines Mikroprozessors
mit einer Wellenleiter-Backplane zur Kommunikation zwischen IC-Chips;
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7 eine
Seitenansicht eines modularen Personal Computer mit einem Motherboard,
ausgestattet mit einer Wellenleiter-Backplane;
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8 eine
Seitenansicht einer auf einem Wellenleiter oder einer Wellenleiter-Backplane
angebrachten digitalen Datenverarbeitungseinheit;
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9 eine
Seitenansicht eines PCB-Moduls mit Backplane und integriertem Wellenleiter
für schnelle Übertragung;
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10 eine
perspektivische Ansicht mehrerer auf einer auf Rack basierenden
Backplane mit integrierten Wellenleitern angebrachter PCB-Module; In
den Zeichnungen werden identische Teile durch identische Bezugszahlen
gekennzeichnet.
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AUSFÜHRLICHE BESHREIBUNG DER ERFINDUNG
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1a zeigt
eine allgemeine Form derzeitiger Computersysteme 1. Der
modulare Computer 1 umfaßt digitale Datenverarbeitungseinheiten 2,
wie zum Beispiel Baugruppen oder Karten 20, insbesondere
einen Prozessor, einen Mikroprozessor oder eine zentrale Verarbeitungseinheit
(CPU) 21, z. B. mit einer Arithmetik-Logik-Einheit (ALU) 210 und
einem Cash-Speicher 211,
einem Speichermodul 22 z. B. mit einem RAM-Chip 220 und
einer Peripherieeinrichtung 23, wie zum Beispiel einer
Eingabe-/Ausgabeeinrichtung 23 und insbesondere einer Tastatur,
einer Maus, einer Netzwerkschnittstelle, einer graphischen Schnittstelle,
einem Laufwerk, einem Speichergerät oder einer anderen Komponente 23.
Die Verarbeitungseinheiten 2 werden über separate Versorgungsleitungen 5 mit
Strom versorgt. Der Datenverkehr wird über einen herkömmlichen
Bus 4 abgewickelt, auf dem die Verarbeitungseinheiten 2 über herkömmliche
Eingangs-/Ausgangspuffer oder Bustreiber 3 zugreifen. Die
Treiber 3 bereiten digitale Signale als Basisbandsignale
auf und führen
die notwendige Impedanzanpassung zur Signalkopplung an dem Mehrleiterbus 4 durch.
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1b zeigt
einen herkömmlichen
Bus 4, der typischerweise durch mehrere elektrische Leiter oder
Mikrostreifenleitungen gebildet wird, die jeweils ein Signal S1,
..., S4 parallel übertragen.
Die Datenrate zwischen den eigenen Komponenten 2 über die herkömmlichen
elektrischen Leitungen 4 ist für eine Leitungsbreite von weniger
als 250 nm auf etwa 400 Mbps. pro Leitung beschränkt.
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2 zeigt
einen neuartigen Computerentwurf 2 (teilweise vergrößert), wobei
der herkömmliche
Bus 4 durch einen oder mehrere Mikrowellen-Wellenleiter 7 ersetzt
wird. Die Verarbeitungseinheiten 2; 21; 210, 211; 22, 220; 23 sind
mit Mikrowellen-Sende/Empfangsmitteln 6,
wie zum Beispiel einem Emitter, einem Empfänger oder Sender/Empfänger 6,
ausgestattet, um digitale Signale in breitbandmodulierte Hochfrequenz-Radio-
oder Mikrowellensignale zu transformieren, die dann über die Antenne 8 zur
schnellen Übertragung
an den Onboard-Wellenleiter 71 angekoppelt
werden. Der (vergrößerte) Sender/Empfänger 6 umfaßt einen
Mikrowellenmodulator. 60, einen Demodulator 61 und
interne Signalisierungsleitungen 62. Die Antenne 8 kann
genauso gut Mikrowellensignale von anderen Verarbeitungseinheiten 2 empfangen
und sie über den
Mikrowellendemodulator 6 ihrer Verarbeitungseinheit 2 zuführen.
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Der
Datenverkehr auf dem Wellenleiterbus 7 wird durch das Mikrowellensignalverwaltungsmittel 17 oder
das multiplexende Mittel 17 insbesondere das frequenzmultiplexende
Mittel 17 verwaltet.
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Dieses
Mittel 17 kann in einer separaten Netzwerkverwaltungseinheit 17 implementiert
oder in einer Verarbeitungseinheit 2, Baugruppe 20 oder
in einem IC-Chip 210, 211, 220 integriert
werden. Diese Mittel 17 können unter Verwendung von programmierbaren
Software- Werkzeugen
implementiert werden. Vorzugsweise ist der Mikrowellen-Wellenleiter 7 ein
hohler metallischer oder nichtstrahlender dielektrischer Wellenleiter,
dermindestens eine TE- und/oder TM-Mode überträgt und insbesondere einen rechteckigen,
runden oder coaxialen Querschnitt aufweist.
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3 zeigt
eine Drauf-, Vorder- und Seitenansicht eines modularen Computers 1 auf
einem Motherboard 9, das einen Mikrowellen-Wellenleiter 72 zwischen
Modulen oder einen modulinternen Mikrowellen-Wellenleiter 72 umfaßt, der
einen Prozessor 21, eine Ethernet-Karte 230, ein
Compact-Disc-Laufwerk 231 und möglicherweise (nicht gezeigte)
weitere Komponenten verbindet. Jede Komponente 2 besitzt
ihre eigene Mikrowellenantenne 8, die in den mindestens
einen Wellenleiter 72 eingeführt oder eingesteckt wird.
Der Wellenleiter 72 kann als eine Backplane des Motherboard 9 implementiert
sein. Der Wellenleiter oder die Backplane 72 können ein Netzwerk
verbundener Wellenleiter 72 umfassen und ein Systemnetzwerk
(SAN) bilden. Der Wellenleiteransatz eignet sich besonders für die Konstruktion modularer
Computersysteme 1, wie zum Beispiel PCs (Personal Computers)
oder tragbare Computer 1 unter Verwendung von Dockstationen
und wechselbaren Einrichtungen.
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4 zeigt
einen frequenzmultiplexenden Betrieb des Wellenleiterbusses 7; 70, 71, 72.
In dem Mikrowellenoszillator oder -modulator 60, der auf
der linken Seite gezeigt ist, werden die Mikrowellensignale S1,
..., S4 auf Hochfrequenzträgersignale
mit der Bezeichnung f1, f4 aufmoduliert, werden addiert und an den
Wellenleiter 7 angekoppelt. Auf der Empfängerseite
führt der
Mikrowellendemodulator 61 den umgekehrten Prozeß durch.
Offensichtlich ist der Wellenleiter 7 in beiden Übertragungsrichtungen
betreibbar, indem beide Seiten mit einem Modulator 60 und
Empfänger 61 ausgestattet
werden.
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Die
frequenzmultiplexenden Mittel 17 ermöglichen die Definition unabhängiger Kommunikationskanäle in demselben
Mikrowellen-Wellenleiter 7. Insbesondere werden spezifischen
Signalen S1, ..., S4 und/oder spezifischen Sende- und/oder Empfangsverarbeitungseinheiten 2 und/oder
spezifischen Gruppen von Sende- und
Empfangsverarbeitungseinheiten 2 spezifische Frequenzen
zugeteilt. Vorzugsweise umfassen die frequenzmultiplexenden Mittel 17 Mittel
zur dynamischen Bandbreitenzuteilung zu individuellen Kommunikationskanälen als Funktion
eines Typs des Signals S1, ..., S4 oder eines Typs der Verarbeitungseinheit 2,
die mit dem Kommunikationskanal assoziiert ist. Insbesondere werden
Adressendatensignalen große
Bandbreiten, vorzugsweise mehr als 100 MHz, zugeteilt und Vielzwecksignalen
kleine Bandbreiten, bevorzugt unter 100 MHz und besonders bevorzugt
unter 1 MHz zugeteilt.
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Der
Mikrowellenbus ermöglicht Übertragungsgeschwindigkeiten
von ungefähr
100 Gbps pro Wellenleiter und kann sogar sehr große Distanzen wie
etwa 100 m oder mehr überbrücken. Somit
ist Signalausstrahlung und sehr genaue Synchronisation über beträchtliche
Distanzen möglich
und sogar der Systemsynchronisationstakt kann zum Synchronisieren
des vollständigen
delokalisierten Computersystems 1 über den Wellenleiterbus 7 gesendet
werden.
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Im
Prinzip ist jede beliebige Art von kohärenter oder Breitband-Signalmodulation
machbar. Das Fehlen elektromagnetischer Störungen in dem Wellenleiter 7 ermöglicht die
Erzielung hoher Datenraten ohne komplizierte Signalaufbereitung.
Zum Beispiel kann durch Verwendung einer 64 QAM (Quadraturamplitudenmodulation)
eine Spektraldichte von 64 Bit/Hz erreicht werden und eine Bitrate
von 64 Gbps kann in einem stabilen Spektralbereich von 1 GHz übertragen
werden.
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5 zeigt
eine Hierarchie oder Kaskade zweier Mikrowellen-Wellenleiter 71, 72.
Der Onboard Wellenleiter 71 verbindet einen Mikroprozessor 71, ein
Speichermodul 22 und eine Peripherieeinrichtung 23 wie
im Kontext von 2 beschrieben und bildet ein
Leiterplatten-Netzwerk (BAN). Das BAN ist selbst über ein
Mikrowellen-Modem 60, 61 und eine Antenne 8 an
einen Wellenleiter 72 zwischen Modulen angeschaltet, dessen
Struktur und Funktionsweise in Verbindung mit 3 erläutert wurden.
Es ist auch eine mehrschichtige Hierarchie von (nicht gezeigten) modulinternen
Wellenleitern 70 und/oder Onboard-Wellenleitern 71 und/oder
Wellenleitern 72 zwischen Modulen machbar. Die Wellenleiterkaskade 70, 71, 72 kann
insbesondere direkte Wellenleiterverbindungen zu Sendemikrowellensignalen
S1, ..., S4 unmittelbar umfassen, d. h. ohne dazwischen angeordnete
Mikrowellenmodems 60, 61 zwischen verschiedenen
Wellenleiterschichten 70, 71; 71, 72; 70, 72.
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6 zeigt
eine Drauf- und teilweise Seitenansicht eines Mehrchip-Mikroprozessors
oder Mehrchip-Moduls 9 mit einem modulinternen Wellenleiter 70 vorzugsweise
in Form einer Backplane 70. Beispiele wären etwa eine Mehrchipprozessor-interne
Wellenleiter-Backplane 70 oder eine Mehrchip-Speicher-interne
Wellenleiter-Backplane 70.
Jeder IC-Chip 2; 21, 22, 23; 210, 211; 220 ist über seinen
eigenen Mikrowellensender/-empfänger
oder sein eigenes Mikrowellen-Modem 60, 61 und
die Antenne 8 mit einem oder mehreren Wellenleitern 70 verbunden.
Ein besonderer Vorteil der neuartigen Mikrowellenschnittstelle ist
die Elimination von mehreren 100 externen Verbindern, die
typischerweise in herkömmlichen
IC-Chips vorliegen, und folglich eine enorme Reduktion von Verdrahtungs-
oder Layoutkomplexität
im Innern des Moduls 9 oder auf der PCB oder MLB 9.
Statt dessen erfolgt das Multiplexen mehrerer Kanäle auf dem
gemeinsamen Wellenleiterbus 7 (z. B. Zeit- oder Frequenzmultiplex)
viel einfacher durch Implementieren von entsprechenden Kommunikationsbus-Softwarewerkzeugen
für Netzwerkverwaltung.
Die IC-Chips 2 werden
in Schlitze 10 eingesteckt, die in dem Wellenleiter 70 vorgesehen
sind, und erstrecken ihre Antenne oder Antennen 8 in den
Wellenleiter 70. Die IC-Chips 2 sind
elektrisch voneinander isoliert und alle Verarbeitungseinheiten 2,
die sich denselben Wellenleiter 70 teilen, können dieselben
Signale Si, ..., S4 innerhalb der physischen Beschränkungen
des Busses 7, wie zum Beispiel Signaldispersion oder Mehrwege-Funkempfang, empfangen.
Man beachte, daß in
der gesamten Anmeldung der Begriff IC-Chip einen beliebigen Chip bedeuten
soll, der eine integrierte Schaltung umfaßt, und ein Vielzweck-IC, eine
Arithmetik-Logik-Einheit (ALU) 210,
eine zentrale Verarbeitungseinheit (CPU) 21, ein Cash-Speicher 211,
ein Direktzugriffspeicher (RAM) 220, eine anwendungsspezifische
integrierte Schaltung (ASIC) oder dergleichen sein kann.
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Es
ist sehr günstig,
daß die
Mikrowellenschnittstellen zwischen den IC-Chips 2 und dem
Wellenleiter 70 keine kostspieligen optischen Verbinder, sondern
statt dessen relativ einfache Metallstäbe, die Antennen 8 repräsentieren,
sind. Folglich ist Sauberkeit und Anbringpräzision der Mikrowellenschnittstelle 8 bei
dem Wellenleiteransatz völlig
unkritisch. Es wird hervorgehoben, daß 6 genauso
gut so gelesen werden kann, daß 9
eine PCB oder MLB und 71 wie zuvor erläutert einen Onboard-Mikrowellen-Wellenleiter
bedeutet.
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7 zeigt
eine Seitenansicht eines modularen Personal Computer 1 mit
einem Motherboard 9 mit einer Wellenleiter-Backplane 72.
Der Wellenleiter 72 ist mit Mikrowellenabsorptionsendkappen 11 und mit
einer Schicht 12 aus mikrowellenabsorbierendem Material,
wie zum Beispiel Graphit, ausgestattet, um Strahlungslecken aus
dem hohlen Wellenleiter 72 zu vermeiden.
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8 zeigt
eine mögliche
Wellenleiterkonstruktion ausführlicher.
Der Wellenleiter 70, 71 oder 72 umfaßt z. B.
eine obere Schicht 90, eine Mikrowellenschicht 91 und
eine untere Schicht 92. Die Mikrowellen- und untere Schicht 91, 92 sollen
durch eine Metallbeschichtung 93, die vorzugsweise aus
Kupfer hergestellt ist oder Kupfer umfaßt, getrennt werden. Die Abmessungen
des Wellenleiters 7, insbesondere die Breite a und die
Höhe b
des rechteckigen hohlen Wellenleiters 7, werden so gewählt, daß die gewünschte Grenzfrequenz
und die zusätzliche
Größe des Wellenleiters 7 erzielt
werden. Wenn der Wellenleiter 7 mit einem anderen Dielektrikum
als Luft und mit einem kleinen Verlustwinkel gefüllt wird, wird der Antennenentwurf 8 entsprechend
angepaßt.
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Vorzugsweise
umfassen (nicht gezeigte) Stromversorgungsmittel für die Verarbeitungseinheiten 2 den
Wellenleiter 7 als Stromübertragungsmedium. Insbesondere
umfaßt
der Kommunikationsbus 7 Mittel für die (nicht gezeigte) Mikrowellen-Stromversorgung
durch den Wellenleiter 7 für die Verarbeitungseinheiten 2 und
die Verarbeitungseinheiten 2 umfassen Antennen 8, 80 zum
Extrahieren eines geeigneten Teils der Mikrowellenleistung. Die
Signalsende-/empfangsantenne 8 und die Stromempfangsantenne 80 können physisch
getrennt sein, wobei die Signalantenne 8 für alle Frequenzen
insbesondere die Stromübertragungsfrequenz
fehlangepaßt
sein soll und die Stromantenne 8 an die Stromübertragungsfrequenz
angepaßt
sein soll. Als Alternative können
die Signal- und Stromantenne 8, 80 zu einer Antenne 8 kombiniert
werden, die für
Frequenzen von Informationssignalen S1, ..., S4 fehlangepaßt und an
die Frequenz des Stromsignals angepaßt sein sollen. Als Alternative
zu der Mikrowellen-Stromübertragung
kann der Wellenleiter 7 metallisch und so ausgelegt sein,
daß er
einen Teil einer drahtgebundenen Stromversorgungsleitung bildet.
-
Vorzugsweise
umfassen (nicht gezeigte) Kühlmittel
für die
Verarbeitungseinheiten 2 den Wellenleiter 7 als
Wärmeleitmedium.
Insbesondere ist der Wellenleiter 7 metallisch und thermisch
mit den Verarbeitungseinheiten 2 und mit einem (nicht gezeigten)
Kühlkörper verbunden.
-
9 zeigt
eine Backplane 14 für
eine PCB oder MLB 9, die durch einen herkömmlichen N-Pol-Verbinder 13 angeschaltet
werden. Bei einem Zusatz oder einer möglichen Alternative ist die
Backplane 9 mit einem Mikrowellen-Wellenleiter 72 zwischen
Modulen ausgestattet und die PCB 9 besitzt die oben beschriebene
Mikrowellen-Schnittstelle 8, 15 mit einem Wellenleiterverbinder 15 und
mindestens einer Antenne 8. Außerdem kann die PCB 9 selbst
einen (nicht gezeigten) Onboard-Wellenleiterbus 71 umfassen,
der direkt ohne zwischengeschaltete Schnittstellenelemente 8, 15 an
den Wellenleiter 72 zwischen Modulen angekoppelt werden
kann. Der Wellenleiter 72 stellt die gewünschte schnelle
Kommunikation bereit, ist leicht zu implementieren und insbesondere
leicht in eine herkömmliche
Backplane 14 einzubetten und kann die (nicht gezeigte)
herkömmliche
N-polige Verbindung 13 und das Bussystem 3 ergänzen oder
ersetzen. Eine typische Anwendung ist eine Motherboard-Wellenleiter-Backplane 72,
die Mikrowellenverbindungen 72 zwischen Modulen 20 für PCs (Personal
Computer), wie zum Beispiel einem Mikroprozessor 21, einem
Speicher 22, E/A-Karten 23 und Peripherieeinrichtungen 73,
bereitstellt.
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10 zeigt
eine parallele Anordnung mehrerer PCB- oder MLB-Backplanes 14 wie
in 9 auf einem Rack 16. Der Rack 16 stellt
mechanische Anbringschlitze für
die PCBs oder MLBs bereit und dient gleichzeitig als Gehäuse für die verbundenen
Mikrowellen-Wellenleiter 72. Hierbei bilden die PCBs oder MLBs
selbst die elektronischen Datenverarbeitungskomponenten oder -einheiten 2.
Somit wird eine erweiterte auf Rack basierende Wellenleiter-Backplane 72 zum
Verbinden von PCBs oder MLBs bereitgestellt, die sich gut für modulare
industrielle Datenverarbeitungssysteme 1 eignet. Typische
Anwendungen sind Computer 1 für Steuertechnologie, wie zum
Beispiel Steuerung von Maschinen, Anlagen, Transformatorstationen
oder Versorgungseinrichtungen und für Leit- und andere Zwecke.
-
In
einem zweiten Aspekt betrifft die Erfindung eine Datenverarbeitungseinrichtung 1, 2 mit
einem Kommunikationsbus 7; 70, 71, 72 wie
oben besprochen. Insbesondere kann die Datenverarbeitungseinrichtung 1, 2 folgendes
sein: Ein nichtmonolithischer Mikroprozessor 21, ein Mehrchip-Modul 21, 22,
ein Modul 21, 22, 23, das auf einer gemeinsamen
Leiterplatte 9 besteht, eine Baugruppe 20 oder
eine Peripherieeinrichtung 23 eines Datenverarbeitungssystems 1 oder
eines modularen Datenverarbeitungssystems 1, wie zum Beispiel
eines Personal- oder industriellen Computersystems 1 und/oder
der Mikrowellen-Wellenleiter 7; 70, 71, 72 des
Kommunikationsbusses 7 ist Teil eines Modulnetzwerks (MAN),
eines Leiterplattennetzwerks (BAN) oder eines Systemnetzwerks (SAN).
Das Modulnetzwerk stellt Datenaustausch innerhalb einer nichtmonolithischen oder
Mehrchipkomponente 21, 22, 23, das Leiterplattennetzwerk
zwischen solchen Komponenten 21, 22, 23,
die auf einer gemeinsamen Leiterplatte 9 angebracht sind,
und das Systemnetzwerk zwischen Leiterplatten 9, wie zum
Beispiel PCBs 9 oder MLBs 9, externen Komponenten 23, 231,
Karten 20, 230 oder allgemeinen Baugruppen 20 bereit.
Insbesondere können
die Mikrowellen-Wellenleiter. 7; 70, 71, 72 als Backplane
eines Mehrchip-Moduls (MCM), als PCB- oder MLB-Backplane, als eine
Computer-Backplane, als Backplane eines industriellen Steuersystems oder
als auf Rack basierende Backplane implementiert werden.
-
Der
Wellenleiteransatz kann für
die verschiedenen Datenverarbeitungssystemschichten wie oben skizziert
auf sehr einfache und kosteneffektive Weise implementiert werden.
Er kombiniert die Vorteile eines faseroptischen Systems, d. h. hohe
Bandbreite, perfekte Privatsphäre
und Immunität
gegenüber elektromagnetischen
Störungen
und Nullemission solcher, mit denen eines herkömmlichen auf Leitern basierenden
Systems, d. h. leichte Herstellung und Handhabung und niedrige Kosten,
und geht über
beides hinaus, indem ein echt paralleler Zugang zu dem Wellenleiter-Kommunikationsbus 7 bereitgestellt wird.
-
Obwohl
die fundamentalen neuartigen Merkmale der Erfindung in bezug auf
die bevorzugte Ausführungsform
gezeigt, beschrieben und herausgestellt wurden, versteht sich, daß Fachleute
verschiedene Auslastungen und Substitutionen und Änderungen
der Form und Einzelheiten der dargestellten Einrichtung und ihrer
Funktionsweise vornehmen können,
ohne von dem Gedanken der Erfindung abzuweichen und ohne den Schutzumfang
und das Ausmaß von Äquivalenten
der Ansprüche
zu verlassen.
-
- 1
- Computer,
Informationsverarbeitungssystem
- 2
- Digitale
Datenverarbeitungseinheit
- 20
- Baugruppe,
Karte
- 21
- Prozessor,
Mikroprozessor (μP),
zentrale Verarbeitungseinheit (CPU), Mehrchip-Modul
- 210
- Arithmetik-Logik-Einheit
(ALU), IC-Chip
- 211
- Cash-Speicher,
IC-Chip
- 22
- Speichermodul,
Mehrchip-Modul
- 220
- RAM-Chip,
IC-Chip
- 23
- Peripherieeinrichtung,
Eingangs-/Ausgangseinrichtung (E/A)
- 230
- Ethernet-Karte
- 231
- Compact-Disc-Laufwerk
(CD-Laufwerk)
- 3
- Eingangs-/Ausgangspuffer,
herkömmlicher
Bustreiber
- 4
- Herkömmlicher
Bus
- 5
- Stromversorgungsleitungen
- 6
- Wellenleiter-Busschnittstelle,
Sende-/Empfangsmittel; Sender/Empfänger; Sender/Empfänger
- 60
- Mikrowellenoszillator,
Modulator
- 61
- Mikrowellendemodulator
- 62
- Interne
Signalisierungsleitung
- 7
- Mikrowellen-Wellenleiter,
Kommunikationsbus
- 70
- Modulinterner
Mikrowellen-Wellenleiter
- 71
- Onboard-Mikrowellen-Wellenleiter
- 72
- Mikrowellen-Wellenleiter
zwischen Modulen (Computerintern)
- 8
- Antenne,
Mikrowellensignalantenne
- 80
- Mikrowellen-Stromversorgungsantenne
- 9
- Anbringplatte,
Leiterplatte (PCB), mehrschichtige Leiterplatte (MLB); Mehrchip-Modul
- 90
- Obere
Schicht
- 91
- Mikrowellenschicht
- 92
- Untere
Schicht
- 93
- Kupferbeschichtung
- 10
- Empfangsmittel,
Schlitze
- 11
- Mikrowellenabsorber,
Endstück
- 12
- Mikrowellen-Absorptionsmaterial,
Graphit
- 13
- N-Pol-Verbinder
- 14
- PCB-Backplane
- 15
- Wellenleiter-Verbinder
- 16
- Rack
mit integriertem Wellenleiter
- 17
- Mikrowellensignal-Verwaltungsmittel,
multiplexende Mittel, frequenzmultiplexende Mittel
- a,
b
- Breite,
Höhe des
Wellenleiters
- S1–S4
- Signale
- f1–f4
- Frequenzkanäle, Trägersignale
- x
- Multiplizierer
- f1·S1
- Frequenzmoduliertes
Signal
- S
- Zusammengesetztes
Signal, frequenzgemultiplextes Signal