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Die
vorliegende Erfindung betrifft pharmazeutische Zusammensetzungen,
die für
eine örtliche
Behandlung von Hautstörungen,
Hautverbrennungen und Hautwunden bestimmt sind. Zu den Zielerkrankungen zählen verschiedene
entzündliche
Hauterkrankungen. Beispiele für
Hautstörungen
sind Cheilitis, übermäßige Hornbildung
der Haut, trockene Dermatitis, Hautrisse, schwarze Überpigmentierung
um die Augen und verschiedener Körperoberflächen, Hautmazeration.
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Die
Erfindung betrifft insbesondere eine pharmazeutische Zusammensetzung,
die für
die örtliche
Behandlung von Akne vulgaris bestimmt ist. Akne ist eine weltweit
sehr häufig
anzutreffende Erkrankung, und Akne-Patienten leiden oft an einer
psychologischen Beeinträchtigung
aufgrund der sichtbaren Läsionen
auf ihrer Haut. Sehr oft dauert dieser Zustand eine lange Zeit an,
und einige schwere Akneläsionen
können
Hautentstellungen des Gesichts verursachen. Die auf dem Fachgebiet
verfügbaren
Medikationen gegen Akne sind von begrenzter Wirksamkeit mit Nebenwirkungen
wie Rötung,
Reizung, Verbrennung und Schälen
der Haut, wobei die Läsionen
zuweilen nach Absetzen der Medikation wiederkehren. Daher besteht
bei Akne immer noch ein Bedarf für
eine neue Medikation, die Akneläsionen
ohne Nebenwirkungen heilen könnte.
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Es
wird oft beobachtet, dass Personen, die an Akne leiden, auch eine
fettige Haut und eine Ansammlung von Unterhautfett zeigen. Deshalb
ist ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung der Vorschlag einer pharmazeutischen
Zusammensetzung zur Verminderung von Unterhautfett.
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Verbrennungen
als Folge eines direkten Kontakts mit kochendem Wasser, heißem Öl, heißen Gegenständen, Chemikalien
wie Säuren,
Feuer und verschiedenen ähnlichen
Energieformen wie Lichtstrahlen, ultravioletten Strahlen, Röntgen strahlen,
Strahlung radioaktiver Substanzen und elektrischem Strom sind sehr
häufig.
Alle diese Unglücksfälle führen tendenziell
zur Koagulation von Zellprotoplasma, folglich zum Tod der Zelle und
bei ausreichendem Schweregrad zu ihrer Verkohlung. Verbrennungen
werden in drei Kategorien unterteilt, je nach dem Schweregrad der
Verletzung:
- 1. Verbrennungen ersten Grades
(oberflächliche
Verbrennungen) sind die leichteren Verbrennungen, welche die Epidermis
vielleicht nicht einmal sofort abtöten, sondern ein Erythem verursachen.
Die Epidermis wird gewöhnlich
eine Woche später
abgestoßen,
wie im Falle von Sonnenbränden
und leichten Verbrennungen durch ultraviolettes Licht.
- 2. Verbrennungen zweiten Grades (Teil der Dicke) erzeugen außerdem ein
beträchtliches
entzündliches
Exsudat in Form von Blasen (Brandblasen) zwischen der Epidermis
und der Dermis.
- 3. Verbrennungen dritten Grades (gesamte Hautdicke) töten das
Gewebe komplett bis zu einer beträchtlichen Tiefe und manchmal
bis tief nach unten unter Einbeziehung von Unterhautgewebe und Muskeln.
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Verletzungen
als Folge von Verbrennungen zweiten und dritten Grades verursachen
Qualen und oft unerträglichen
Schmerz, vor allem, wenn die Verbrennung oberflächlich ist. Gewöhnlich werden
starke Dosen von Schmerzmitteln verschrieben, um das Leiden zu mildern.
Zudem müssen
Patienten langandauernde große
Schmerzen ertragen, während
sie auf die Heilung der Wunden warten. Was Patienten jedoch am meisten fürchten und
wonach sie unmittelbar nach der Verletzung fragen, sind die bleibenden
Hautnarben, insbesonde re im Gesicht, auf Händen und Füßen.
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Folglich
besteht ein starker Bedarf für
pharmazeutische Zusammensetzungen, welche die Wiederherstellung
der Haut nach Verbrennungen fördern.
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Des
weiteren besteht ein Bedarf für
pharmazeutische Zusammensetzungen, welche die Heilung von Hautwunden
infolge von Rissen oder Schnitten verbessern.
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Die
obigen Ziele werden erreicht, indem für die Herstellung einer pharmazeutischen
Zusammensetzung zur örtlichen
Behandlung von Hautstörungen
und Hautwunden Milchfettkügelchen
verwendet werden.
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Die
Verwendung von MFKs als bloßer
Trägerstoff
ist bereits bekannt.
EP 0306971 offenbart
die Verwendung von MFKs als Lipidmatrix zur Abgabe fettlöslicher
Wirkstoffe. Jedoch war die Funktion von MFKs in ihrer Eigenwirkung
als arzneilich wirksamer Bestandteil, wie sie hier beschrieben wird,
unbekannt, bevor die vorliegende Erfindung gemacht wurde.
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Desgleichen
ist die Verwendung von Milch oder Milchbestandteilen in kosmetischen
Zubereitungen bekannt.
DE 21
304 35 offenbart die Verwendung der fettfreien wasserlöslichen
Bestandteile von Milch, wahlweise zusammen mit einem geeigneten Öl pflanzlichen
Ursprungs oder mit Milchfett, zur Herstellung einer reinigenden
oder kosmetischen Zubereitung. Dieses Dokument schreibt die Wirksamkeit
der Zubereitung den fettfreien, wasserlöslichen Bestandteilen zu, insbesondere
den proteinösen
Bestandteilen: Diese wasserlöslichen
Bestandteile umfassen, wie wohlbekannt ist, im wesentlichen Caseine,
Lactalbumine und weitere Molkenproteine, Lactose und andere Kohlenhydrate
sowie Salze.
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Milchfettkügelchen
(MFK) bestehen zu 99% Gewichtsprozent aus einem Triglyceridkern.
Dieser Kern ist von einer Lipiddoppelschicht umgeben, die integrale
Membranpro teine enthält
(Mather und Keenan, J. Membrane Biol. 21, 65, 1975). Die Kügelchen
weisen einen Größenbereich
von 1 bis 10 μm
Durchmesser auf und sind von einer dünnen Membran umgeben, die als
Milchfettkügelchenmembran
(MFKM) bezeichnet wird. Diese Membran, die im Querschnitt etwa 10
nm dick ist, besteht aus einem komplexen Gemisch von Proteinen, Glykoproteinen
und Enzymen, Phospholipiden, Triglyceriden, Cholesterin und anderen
geringfügigen
Bestandteilen (McPherson et al., J. Dairy Research 50, 107, 1983).
Untersuchungen der Membranstruktur haben gezeigt, dass Proteine
und insbesondere Glykoproteine derart in der Membran angeordnet
sind, dass Teile der Proteinketten an der äußeren Oberfläche der
MFKM freiliegen (siehe zum Beispiel Kobylka et al., Biochim. Biophys.
Acta 288, 282, 1972).
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Der
Triglyceridkern enthält
mehrfach gesättigte
und mehrfach ungesättigte
Fettsäuren,
die an Glyceringruppen gebunden sind. Die wichtigsten mehrfach ungesättigten
Fettsäuren
sind Öl-,
Linolen-, Arachidon- und insbesondere Linolsäuren. Diese Fettsäuren besitzen
entzündungshemmende
Eigenschaften. Es ist berichtet worden, dass die Zunahme von Akneläsionen nach
Eintritt der Pubertät
häufig
mit einer örtlichen
Abnahme von Linolsäure
in epidermalen und komedonalen Lipiden einhergeht, die mit einer übermäßigen duktalen
Verhornung verbunden ist (Kellum, R. L., Strangfeld, K. E., J. Invest.
Dermatol. 58, 315, 1972). Der Erfinder glaubt daher, dass in einer
Erscheinungsform die erfindungsgemäße pharmazeutische Zusammensetzung
Linolsäure
liefert und folglich die übermäßige duktale
Verhornung an Akne leidender Patienten korrigiert.
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Haartalgdrüseneinheiten
umfassen eine holokrine azinöse
Drüse,
die in die Dermis eingebettet ist, wobei jede Drüse in einen kurzen Gang mündet, der
in dem oberen Teil des Haarfollikels endet. Azinöse Zellen vermehren und differenzieren
sich, werden zunehmend mit Talgtropfen gefüllt und zerplatzen. Der Talg
besteht aus einem Lipidgemisch, das Triglyceride, freie Fettsäuren, Cholesterin
und dessen Ester enthält.
Der Abfluss von Talgdrüsen
erfolgt normalerweise fortlaufend, und eine Störung der normalen Sekretion
und des Talgabflusses ist eine der Ursachen, die eine Besiedlung
mit Propionibacterium acnes und Entwicklung von Akne begünstigen.
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Untersuchungen
der Interaktion von Propionibacterium acnes mit Hautlipiden haben
gezeigt, dass freie Fettsäuren
und bakterielle Lipase für
eine Verklumpung und duktale Besiedlung erforderlich sein könnten (Gribbon,
E. M. et al., J. Gen. Microbiol. 139, 1745, 1993). MFKs besitzen
aufgrund ihrer liposomalen Struktur die Fähigkeit, in Hautschichten einzudringen,
die Haartalgdrüseneinheiten
zu erreichen und sich in ihnen anzureichern. In den Haartalgdrüseneinheiten
können
die MFKs die Wirkung bakterieller Lipaseenzyme abschwächen und
insbesondere eine Lipase von Propionibacterium acnes daran hindern,
aus Talgdrüsen
gewonnene Lipide zu freien Fettsäuren
abzubauen. MFKs sind auch imstande, eine Emulsion mit zuvor angesammelten
freien Fettsäuren
zu bilden and könnten
möglicherweise
den Durchtritt der Emulsion in nahegelegene Lymphgefäße erleichtern.
Es besteht weitgehende Einigkeit darüber, dass freie Fettsäuren hautreizend sind.
Daher wird angenommen, dass MFKs einen entzündlichen Prozess, der mit der
Reizwirkung freier Fettsäuren
in der Haut verbunden ist, verhindern.
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Zur
Einarbeitung in die pharmazeutische Zusammensetzung der Erfindung
werden die Milchfettkügelchen
in einer Form verwendet, die wenigstens einem Schritt zur Abtrennung
von den in der wässerigen
Phase der Milch gelösten
Bestandteilen unterzogen wurde. Die Zusammensetzung enthält einen
Emulgator, wodurch die MFKs als eine Öl-in-Wasser- Emulsion stabilisiert werden. Dadurch
bleibt ihre liposomale Struktur und Fähigkeit zur Emulgierung freier
Fettsäuren
erhalten.
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Als
geeigneter Emulgator kann ein Gemisch aus Triethanolamin mit einer
gesättigten
Fettsäure,
zum Beispiel Stearinsäure,
verwendet werden.
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Um
ein Zerreißen
von Milchfettkügelchen,
eine Aggregation derselben und/oder einen Verlust vom Membranbestandteilen
zu vermeiden, wird das Verfahren zur Extraktion der Milchfettkügelchen
aus dem rohen Ausgangsmaterial, nämlich Milch, unter schonenden
Bedingungen durchgeführt,
wobei speziell zu hohe Temperaturen und übermäßige Zentrifugationsgeschwindigkeiten
vermieden werden. Schafsmilch hat sich als ein bevorzugtes Ausgangsmaterial
zur Herstellung der pharmazeutischen Zusammensetzung der Erfindung
erwiesen.
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Die
Menge dieser Milchfettkügelchen
kann zwischen 7 und 70 Gewichtsprozent der Zusammensetzung eingestellt
werden. Vorzugsweise beträgt
die Menge an MFKs zwischen 7 und 25 Gewichtsprozent, wodurch eine
Creme mit sowohl Eindringvermögen
als auch Gebrauchskomfort geschaffen wird.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung enthält
die pharmazeutische Zusammensetzung außerdem Zinkoxid. Dieses Mittel
besitzt die Eigenschaft, die Anhäufung
und Resorption entzündlicher
Produkte zu vermindern. Außerdem
ist bekannt, dass Zinkoxid ein mildes Adstringens für die Haut
ist und eine glättende,
schützende
und antiseptische Wirkung besitzt. Der Erfinder stellte fest, dass
Zinkoxid und MFKs in der Zusammensetzung der Erfindung eine synergistische
Wirkung zeigen.
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Zweckmäßigerweise
liegt der Gesamtanteil an Milchfettkügelchen und Zinkoxid zwischen
7 und 70 Gewichtsprozent und vorzugsweise zwischen 12 und 40 Gewichtsprozent der
Zusammensetzung.
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Die
pharmazeutische Zusammensetzung der Erfindung, die auf der Verwendung
von MFKs als einer Wirkungskomponente beruht, kann anstelle von
Zinkoxid oder zusätzlich
zu letzterem ein antibiotisches oder bakterizides Arzneimittel oder
ein Sulfonamid oder ein Retinoid enthalten. Die pharmazeutische
Zusammensetzung der Erfindung kann außerdem verschiedene Zusatzstoffe,
Konservierungsmittel oder Antioxidantien enthalten, die auf dem
Fachgebiet der Galenik bekannt sind.
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Das
Verfahren zur Herstellung der pharmazeutischen Zusammensetzung der
Erfindung und die Eigenschaften derselben werden vom Fachmann angesichts
der folgenden Beschreibung dreier als Beispiel gegebener Formulierungen
und durch die Ergebnisse klinischer Untersuchungen, die mit diesen
durchgeführt
wurden, besser verstanden werden.
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Beispiel 1: Isolation von Milchfettkügelchen
aus Wiederkäuermilch
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Die
Milchfettkügelchen
werden aus Schafsrohmilch gewonnen. Die MFKs werden durch zehnminütige Zentrifugation
bei 1500 Umdrehungen/Minute bei Raumtemperatur und anschließende Entfernung
der wässerigen
Unterstandsphase von den wasserlöslichen
Bestandteilen getrennt. Für
eine vollständige
Trennung kann dieser Vorgang dreimal bei 60°C wiederholt werden, wahlweise
mit zwischenzeitlicher Zugabe von etwas Wasser oder gepufferter
Lösung
zum MFK-Material. Das nach Zentrifugation erhaltene ölige Zwischenmaterial kann
bis zu 95-97% MFKs enthalten. Dieses Produkt wird zur pharmazeutischen
Zusammensetzung der Erfindung in Form einer Öl-in-Wasser-Emulsion weiterverarbeitet.
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Beispiel 2: Creme, die MFK und Zinkoxid
enthält
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Die
Formel der Creme ist die folgende:
MFK | 8% |
Zinkoxid
(Smith Glass) | 8% |
Stearinsäure | 7% |
Triethanolamin
(BASF) | 1,5% |
Vasilen | 2% |
*
Phinova (Croda Chemicals) | 0,5% |
destilliertes
Wasser | q.s.
100% |
* Phinova
ist ein Antioxidans und ein Konservierungsmittel zur Verhinderung
einer bakteriellen Kontamination, das aus Methylparabin, Propylparabin
und PHT besteht. |
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Die
Creme wird folgendermaßen
hergestellt:
- 1. Das Wasser wird in einen Mischer
mit einer Geschwindigkeit von 1250 Umdrehungen/Minute gegeben, auf
75°C erwärmt. Zu
diesem Zeitpunkt werden die in Wasser schmelzbaren Substanzen zugesetzt.
- 2. Die öligen
Substanzen werden für
etwa 10-15 Minuten in einen Mischer mit normaler Geschwindigkeit gegeben
und auf 70°C
erwärmt,
was als Schmelzpunkt angesehen wird.
- 3. Während
des Mischens wird dem Wasser langsam Zinkoxid zugesetzt, wobei das
Mischen für
vier Minuten fortgesetzt wird.
- 4. Die geschmolzenen öligen
Substanzen werden dem Gemisch aus Wasser und Zinkoxid langsam zugesetzt.
Das Mischen wird bei einer Geschwindigkeit von 1250 Umdrehungen/Minute
bis zu 10 Minuten fortgesetzt, und dann wird die Mischgeschwindigkeit
auf eine langsame Geschwindigkeit herabgesetzt.
- 5. Die Creme wird mehrere Male aus dem Mischer durch einen Homogenisator
geführt.
- 6. Die Creme wird langsam abgekühlt, bis sich ihre Temperatur
zum Abfüllen
eignet, und wird währenddessen
mehrere Male in den Homogenisator geleitet.
- 7. Der pH-Wert der Creme wird auf 7,5-8 eingestellt.
- 8. Die Creme wird dem Mischer entnommen, dem Homogenisator und
dann der Abfüllmaschine
zugeführt.
- 9. Die Creme wird bei 20 bis 25°C aufbewahrt.
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Beispiel 3: Evaluierung der Emulsionsstabilität
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Die
Emulsionsstabilität
kann nach der Lagerung des Produkts für die vorgeschlagene Haltbarkeitsdauer
bewertet werden; dies ist jedoch zeitaufwändig, und die meisten Arbeitenden
verlassen sich auf beschleunigte Untersuchungen zur Beschaffung
von Informationen über
die Langzeitstabilität.
Beschleunigte Untersuchungen beinhalten ein Setzen der Emulsion
unter Stress; dies erfolgt normalerweise mittels Techniken der Temperaturmanipulation,
was die am häufigsten
angewendete Art eines beschleunigten Stabilitätstests ist. Dieser Test wurde
gemacht, indem die Creme für
24 Stunden einer Temperatur von –15°C ausgesetzt wurde. Die Creme wurde
dann direkt entnommen und für
24 Stunden in einen Inkubator mit 45°C gegeben. Dieser Vorgang wurde
sechsmal ohne irgendwelche Veränderungen
in der Emulsionsstabilität
der Creme wiederholt. Es wird geschätzt, dass die halbe Haltbarkeitsdauer
der Creme etwa zwölf
Monate beträgt
und dass die endgültige
Creme bis zu einem Jahr ab Herstellung verwendet werden könnte.
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Beispiel 4: Akne-Behandlungsstudie
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Die
Formulierung von Beispiel 2 wurde an einer Gruppe von Freiwilligen
mit Aknepusteln getestet.
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a. Die Versuchsgruppe
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Vor
Beginn der eigentlichen Studie wurde die Creme für eine Zeitdauer von ein bis
sechs Monaten einer Zufallsstichprobe von Freiwilligen verabreicht,
um die Risikolosigkeit des Verabreichungsverfahrens sicherzustellen.
In der eigentlichen Studie wurde die Creme an 143 Freiwilligen,
die an unterschiedlichen Schweregraden von Akne litten, ohne irgendeine
Diät angewendet.
90 Patienten verblieben bis zu 180 Tage in der Studie. Fast alle
diese Patienten hatten zuvor verschiedene Medikationen mit begrenzter
Besserung und Wiederkehr der Akne verwendet.
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Anhand
der 90 in der Studie verbliebenen Patienten wurde eine statistische
Analyse durchgeführt.
Die Patienten wurden außerdem
nach ihrem Familienstand klassifiziert. 18,9% der Patienten waren
verheiratet und 81,1% der Patienten waren unverheiratet. Die Patienten
wurden nach ihrem Geschlecht und dem Schweregrad der Akneläsionen klassifiziert,
der von leicht bis mittelgradig oder schwer reichte (Table 1). 54
Patienten waren männlich,
und 36 Patienten waren weiblich. Das Alter der Patienten lag zwischen
15 und 35 Jahren. Die gesamte Gruppe wurde klinisch evaluiert. Tabelle 1: Zusammenhang zwischen dem Schweregrad
von Akneläsionen
und dem Geschlecht von 90 Patienten.
Schweregrad
der Akneläsionen
(% von 90) |
| leicht | mittelgradig | schwer | gesamt |
männlich | 18,9 | 20,0 | 21,1 | 60,0 |
weiblich | 12,2 | 17,8 | 10,0 | 40,0 |
gesamt | 31,1 | 37,8 | 31,1 | 100,0 |
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b. Applikationsschema
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- 1. Die Creme wird zweimal täglich aufgetragen und bei Raumtemperatur
aufbewahrt.
- 2. Der Bereich der Läsionen
wird vor Anwendung der Creme mit Seife und warmem Wasser gewaschen.
- 3. Es wird empfohlen, sich für
wenigstens eine Stunde nach Auftrag der Creme nicht dem Sonnenlicht
auszusetzen.
- 4. Die Creme wird angewendet, bis der betroffene Bereich so
normal wie die umgebende nicht betroffene Haut wird.
- 5. Die Freiwilligen wurden gebeten, während der Studie keine andere
Medikation zu verwenden.
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c. Ergebnisse
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Bei
vielen der Freiwilligen der Gruppenstudie wurde eine schnelle Besserung
festgestellt, die während der
ersten drei Wochen nach Anwendung der Creme deutlich wurde. Nach
diesem Zeitraum verlangsamte sich die Besserung allmählich bis
zur völligen
Abheilung sämtlicher
Akneformen, die vor der Behandlung vorlagen. Bei allen behandelten
Patienten wurde außerdem
ein Fehlen des fettigen Erscheinungsbildes der Gesichtshaut während des
Behandlungszeitraums festgestellt.
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Einige
Patienten litten zwei bis sechs Wochen nach Anwendung der Creme
an Stellen, wo die Akne zuvor nicht vorhanden gewesen war, an einem
vorübergehenden
Auftreten neuer Akneläsionen.
Bei diesen Patienten trat allmählich
eine erneute Besserung bis zur völligen
Gesundung ein. In sehr wenigen Fällen
wurde außerdem
in dem Bereich, wo die Creme aufgetragen wurde, eine hinnehmbare
leichte Rötung
festgestellt, vor allem bei Patienten mit weißer Haut. Die Hautrötung verschwand
mit fortgesetzter Behandlung. Bei sehr wenigen Patienten war auch
eine leichte vorübergehende
Hautabschälung
zu beobachten.
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Aus
Tabelle 2 wird ersichtlich, dass bei 90% der Patienten eine Heilbarkeit
zwischen 50 und 100% beobachtet wurde. Die meisten dieser Patienten
erhielten eine Behandlung für
eine Zeitdauer von 90 bis 150 Tagen. Andererseits wurde bei 10%
der Patienten, welche die Zubereitung 90 bis 150 Tage anwendeten,
eine Heilung von weniger als 50% festgestellt. 10% dieser Patienten
waren entweder teilweise geheilt oder gar nicht. Es hat sich außerdem gezeigt,
dass keine Korrelation zwischen dem Geschlecht und der Heilbarkeit
der Akneläsionen
und zwischen den verschiedenen Haut farben besteht. Tabelle 2: Zusammenhang zwischen der Behandlungsdauer
und der prozentualen Heilung von 90 Patienten.
Behandlungsdauer
(Tage) |
Heilung
% | 90-20 | 121-150 | 151-180 | gesamt |
100 | 21,1 | 16,7 | * | 37,8 |
76-90 | 25,6 | 15,6 | 2,2 | 43,3 |
50-75 | 2,2 | 4,4 | 2,2 | 8,9 |
weniger
als 50 | 3,3 | 6,7 | - | 10,0 |
gesamt | 52,2% | 43,3% | 4,4% | 100,0% |
* Patienten
waren in weniger als 150 Behandlungstagen vollständig geheilt |
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Die
schnelle Besserung von Akneläsionen
zeigt, dass die in diesem Versuch verwendeten Cremebestandteile
ohne Verzögerung
direkt auf den Läsionen
wirksam waren. Die Verlangsamung der Besserung war jedoch wahrscheinlich
auf die Zeit zurückzuführen, die
für eine
völlige
Gesundung, die Erneuerung der verhornten Follikel und die Beseitigung
der angesammelten Ablagerungen in den Haartalgdrüseneinheiten der Haut erforderlich
war. Es wird vorgeschlagen, dass das Fehlen der fettigen Erscheinung
der Haut während
des Behandlungsverlaufs durch die Beeinträchtigung des Lipaseenzyms in
den Talgdrüsen
bedingt ist. Diese Beeinträchtigung
könnte
darauf zurückzuführen sein,
dass eine Entnahme weiterer Fettsäuren aus dem Blut zu den Talgdrüsen hin
durch das Lipaseenzym verhindert und die Synthese neuer Sebozyten
vermindert wird.
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Das
vorübergehende
Auftreten neuer Akneläsionen
während
der ersten Therapiewochen war wahrscheinlich auf die Wirkung der
Medikation auf tiefliegende, vorher unsichtbare Pusteln zurückzuführen. Das Auftreten
neuer Pusteln sollte nicht als Grund angesehen werden, die Medikation
abzubrechen, und es wird allmählich
eine erneute Besserung eintreten.
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Die
leichte Rötung
und Schälung,
die sehr wenige Patienten erlebten, ist tragbar und verschwindet
im Laufe von zwei Wochen. Diese Beobachtung könnte mit der Beschaffenheit
der Haut bei bleichen Patienten zusammenhängen. Die leichte vorübergehende
Hautabschälung
kann eine Begleiterscheinung erneuerter Haut und der Entfernung
toter Hautzellen sein.
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Beispiel 5: Behandlung von Hautverbrennungen
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Die
Creme von Beispiel 2 wurde an einer Gruppe von Patienten getestet,
die an Verbrennungen verschiedenen Grades litten.
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Nachdem
sie erste Hilfe erhalten hatten, wurden die Patienten klinisch evaluiert,
um den Grad der Verbrennung und das Vorliegen von Komplikationen
oder Verunreinigungen festzustellen. 247 Freiwillige, männliche
und weibliche, deren Alter von 2 bis 65 Jahre reichte, wurden in
diese Studie aufgenommen. Sämtliche Patienten
der Versuchsgruppe litten an Verbrennungen ersten bis dritten Grades.
Die drittgradigen Verbrennungen in der Studie betreffen nur die
Epidermis und Dermis. Die Verbrennungsursachen umfassen kochende Flüssigkeiten,
kochende Öle
und Feuer. Die betroffene Fläche
reichte von 5 bis 25% der Körperoberfläche. Die behandelten
Verbrennungen umfassen Gesicht, Arme, Beine, Brust, Abdomen, Rücken und
Genitalbereiche. Die Creme wurde allein ohne jegliche weitere topische
Medikation oder Desinfektionsmittel verwendet.
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Die
Patienten in dieser Studie wurden nach den folgenden Verbrennungsgraden
klassifiziert:
Zahl
der Patienten | Grad
der Verbrennungen |
134 | erstgradig |
75 | zweitgradig |
38 | drittgradig
* |
* Verbrennungen
dritten Grades umfassen nur die Verletzung von Epidermis und Dermis |
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Bei
den Verbrennungen ersten Grades wird die Zubereitung zunächst für durchschnittlich
fünf Tage alle
acht Stunden als eine Schicht von 0,2 mm Dicke auf den verbrannten
Bereich aufgetragen, und es ist eine vollständige Heilung gewährleistet.
Bei den Verbrennungen zweiten und dritten Grades wird die Zubreitung
zunächst
als eine Schicht von 0,2 mm Dicke auf den verbrannten Bereich aufgetragen
und mit steriler Gaze umhüllt.
Dieses Anwendungsverfahren wird alle 24 Stunden wiederholt. Wenn
der verbrannte Bereich nicht mit Gaze umhüllt werden konnte, wurde die
Zubereitung alle acht Stunden aufgetragen. Die Anwendung der Zubereitung
wurde fortgesetzt, bis der betroffene Bereich so normal wie der
umgebende Hautbereich wurde. Dies kann zwei bis vier Wochen dauern,
je nach dem Verbrennungsgrad, der Ursache und dem Vorliegen weiterer Komplikationen.
Nach einer teilweisen Heilung erhält der Patient die Zubereitung
alle acht Stunden ohne die Gaze. In dem Fall, wo sich der betroffene
Bereich um Gelenke herum oder in Hautfalten wie im Nackenbereich befand,
wurde der verbrannte Bereich offen gehalten, um Hautverwachsungen
zu vermeiden.
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Die Ergebnisse:
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In
dieser Studie betrug die Heilung von Patienten mit Verbrennungen
ersten und zweiten Grades einhundert Prozent. Die betroffene Haut
wurde wieder zu normal erscheinender Haut wie der benachbarte nicht betroffene
Bereich.
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Die
Heilung von Patienten mit Verbrennungen dritten Grades war vollständig, sofern
keine Verzögerung
in der Behandlung oder Komplikationen vorlagen. In diesem Fall kann
die Heilung bis zu 85% erreichen. Optimale Ergebnisse könnten erzielt
werden, wenn die Zubereitung angewendet wird, unmittelbar nachdem der
Patient die erste Hilfe erhalten hat und bevor eine Verschmutzung
erfolgt und andere Komplikationen auftreten.
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Beispiel 6: Zusammensetzung zur Verminderung örtlich angesammelten
Unterhautfetts
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Es
wurde eine Creme mit der folgenden Zusammensetzung formuliert:
MFK | 7% |
Gurkensamenöl | 1% |
Stearinsäure | 7% |
Triethanolamin | 1,5% |
flüssiges Paraffin | 7% |
festes
Paraffin | 1,5% |
Honig | 1,5% |
Isopropylmyristat | 6% |
Phinova | 0,5% |
destilliertes Wasser | q.s. 100 |
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Die
Zubereitung der Creme entspricht der in Beispiel 1 und 2 beschriebenen
Zubereitung, außer
dass kein Zinkoxid vorhanden ist. Die Evaluierung der Emulsionsstabilität führt zu Ergebnissen,
die zeigen, dass die Stabilität
jener der Emulsion von Beispiel 2 sehr ähnlich ist.
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Beispiel 7: Behandlung örtlicher
Unterhautfettansammlungen
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Die
Studie wurde an 200 Freiwilligen durchgeführt. Die Hälfte davon war verheiratet,
und ihr Alter lag zwischen 20 und 50 Jahren. Die Zubereitung wurde
auf verschiedene Körperbereiche
der Freiwilligen aufgetragen, einschließlich Abdomen, Beckenbereich
und Schenkel. Alle Freiwilligen wurden gebeten, während des Experiments
eine leichte Diät
einzuhalten. Die erhaltenen Ergebnisse zeigten eine Abnahme des
angesammelten Unterhautfettes zwischen 70 und 90%. Dies hängt vom
behandelten Bereich und der Dauer der Anwendung ab. Es wurde beobachtet,
dass der Bereich, der die schnellste Reaktion auf die Zubereitung
zeigte, der Unterleibsbereich war, aus unbekannten Gründen vor
allem bei Frauen nach dem Gebären.
Es wurde festgestellt, dass die Zubereitung nutzlos ist, wenn der
Patient gierig ist und nicht wenigstens eine leichte Diät einhält. Während der
Studie litten 5% der Patienten an einer lokalen Überempfindlichkeit der Haut,
was zeigte, dass die Anwendung sofort unterlassen werden sollte,
wenn ein Zeichen von Hautreizung auftritt. Die Verwendung der Zubereitung
wird außerdem
nicht empfohlen bei Personen, die an Lymphangitis oder Krampfadern leiden,
da einige Personen dieser Studie, die von diesen Zuständen betroffen
waren, über
Beinschmerzen klagten.
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Beispiel 8: Hautwunden-Behandlungsstudie
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Die
Formulierung zur Behandlung von Hautwunden wurde folgendermaßen hergestellt:
MFK | 8% |
Vasilen | 2% |
Stearinsäure | 7% |
Phinova | 1% |
Triethanolamin | 1,5% |
destilliertes
Wasser | q.s.
100% |
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Es
wurden zwei Studien durchgeführt,
um die Wirksamkeit der Zubereitung zu evaluieren:
- – Unterleibsstudie:
Die Patientengruppe dieser Studie bestand aus 25 weiblichen Patienten,
bei denen ein Kaiserschnitt durchgeführt worden war. Die Patientinnen
erhielten lediglich zweimal täglich
die Zubereitung örtlich
auf der Unterleibswunde, ohne Zuhilfenahme irgendeiner anderen topischen
Medikation.
Sämtliche
Patientinnen wurden genau beobachtet, bis die Wunde wieder so normal
wie die benachbarte intakte Haut erschien. Bei der Untersuchung
der Wunden war keine Wundhyperämie,
-entzündung
und kein Wundödem
und schließlich
keine Narbenbildung am Ort der geheilten Haut festzustellen.
- – Analfissuren:
Die Versuchsgruppe bestand aus 50 Patienten, männlichen und weiblichen. Sämtliche
Patienten erhielten die Zubereitung alle sechs Stunden nach Waschen
und Trocknen des betroffenen Bereichs. Sämtliche Patienten wurden ohne
chirurgische Nähte
und ohne die örtliche
Anwendung irgendeiner anderen Medikation außer der Verabreichung eines
Abführmittels
bei verstopften Patienten erfolgreich behandelt. Das Ergebnis dieser
Studie war äußerst zufriedenstellend:
Alle Patienten wurden ohne irgendwelche zurückbleibenden Male am Ort des
behandelten Bereichs vollständig
geheilt.