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GEBIET DER ERFINDUNG
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Diese
Erfindung betrifft Makromoleküle,
die biologisch aktive Arzneimittel/Biomoleküle oder Vorläufer davon,
und Fluoroligomere enthalten; Zusammensetzungen, die die Makromoleküle, die
biologisch aktive Arzneimittel/Biomoleküle oder Vorläufer davon,
und Fluoroligomere enthalten, in Beimischung mit Polymeren umfassen,
insbesondere biomedizinischen Polymeren; Gegenstände, die aus den Mischungen
hergestellt sind, insbesondere medizinische Vorrichtungen; und Verfahren
zur Herstellung der Makromoleküle,
die biologisch aktive Arzneimittel/Biomoleküle und Fluoroligomere enthalten.
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Hintergrund der Erfindung
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Biomedizinische
Polymere (einschließlich
Polyamide, Polyurethane, Polysilikone, Polyfluorkohlenstoffe, Polysulfone,
Polyolefine, Polyester, Polyvinylderivate, Polypeptidderivate, Polysaccharidderivate
usw.) werden umfangreich in der Herstellung herkömmlicher biomedizinischer Vorrichtungen
angewendet, die mit lebenden Geweben, Körperflüssigkeiten und deren Bestandteilen
in Kontakt sind, wie Gefäß- und Hauttransplantate,
Endotrachealtuben und -katheter, Arzneimittelabgabeträger und
Affinitätschromatographiesystemen
[1]. Viele synthetische Polymere haben Eigenschaften, die sie als
biomedizinische Materialien nützlich
machen. Ein Grund dafür
ist der weite Bereich von Eigenschaften, die bei künstlich
hergestellten Polymeren verfügbar sind.
Die Chemie der Weiderholungseinheit, die Form der molekularen Rückgratkette
und das Vorhandensein und die Konzentration intermolekularer Bindungen
unter den Makromolekülen,
die das polymere Material bilden, haben alle einen Einfluss auf
seine letztendlichen Eigenschaften. Zusätzliche Variationen in der
Polymereigenschaft sind bei Polymeren mit mehr als einer Art von
Wiederholungseinheit möglich.
Copolymere, Terpolymere und sogar Multipolymere sind möglich, bei
welchen die Eigenschaften von mehr als einer Polymerart kombiniert
sind, um ein einzigartiges Material zu erzeugen. Die Anordnung der
verschiedenen Wiederholungseinheiten in Copolymeren ermöglicht weitere
Variationen in den Eigenschaften. Die Gesamtkonzentration jedes
Monomers ist auch ein wichtiger Parameter in der Bestimmung der
Eigenschaften der Copolymere, aber wenn nicht ein Monomer in großem Überschuss
gegenüber
den anderen verwendet wird, können
sich die resultierenden Eigenschaften ziemlich von jedem Homopolymer
unterscheiden.
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Biokompatibilität
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Biokompatibilität ist als
die Fähigkeit
eines Materials definiert, mit einer passenden Wirtsantwort in einer
spezifischen Anwendung seine Funktion zu erfüllen. Der Wirt bezieht sich
auf die Umgebung, in die das Biomaterial eingebracht wird, und kann
zwischen Blut, Knochen, Knorpel, Herz, Gehirn usw. variieren. Trotz der
einzigartigen, biomedizinischen Nutzen, die eine besondere Gruppe
von Polymeren aufweisen kann, können
die Materialien selbst, sobald sie in die biomedizinische Vorrichtung
eingearbeitet sind, wegen ihre Unfähigkeit, alle kritischen Biokompatibilitätsfaktoren
zu erfüllen,
die mit der spezifischen beabsichtigten Anwendung zusammenhängen, an
sich in ihrer Leistung begrenzt sein. Während zum Beispiel ein Material
gewisse antikoagulante Merkmale aufweisen kann, die sich auf Blutplättchen beziehen,
könnte
es nicht die Schlüsselmerkmale
der Gerinnungskaskade ansprechen, oder nicht imstande sein, der
Kolonisierung von Bakterien zu widerstehen. Ein anderes Material
könnte
antimikrobielle Funktion haben, aber für langfristige Anwendungen nicht
biostabil sein. Die Eingliederung einer multifunktionalen Eigenschaft
in eine biomedizinische Vorrichtung ist häufig ein komplizierter und
kostenspieliger Prozess, der fast immer eine Polymereigenschaft
oder biologische Funktion gegenüber
einer anderen beeinträchtigt,
aber alle mit Blut und Gewebe in Kontakt stehenden Vorrichtungen
können
aus einer verbesserten Biokompatibilitätseigenschaft Nutzen ziehen.
Gerinnung, Toxizität,
Entzündung,
Infektion, Immunantwort in selbst den einfachsten Vorrichtungen
können
zum Tode oder zu einem irreversiblen Schaden beim Patienten führen. Da
die meisten Wechselwirkungen bei Blut- und Gewebematerial an der
Grenzfläche
zwischen der biologischen Umgebung und der medizinischen Vorrichtung
eintreten, ist nur die Beschaffenheit der äußeren Molekularschicht (höchstens
der Submikronschicht) des polymeren Materials für die biologischen Wechselwirkungen
an der Grenzfläche
relevant. Dies bedeutet, dass, solange das Polymer nicht Unreinheiten
enthält,
die austreten könnten,
die Chemie des Bulkpolymers, das von der biologischen Grenzfläche entfernt
ist, einen minimalen Einfluss auf Wechselwirkungen bei Gewebe und
Körperflüssigkeit
haben sollte, wenn die Materialoberfläche relativ biostabil ist.
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Oberflächenmodifizierung
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Mit
dem Wissen, dass es die Oberfläche
ist, die der relevanteste Faktor im Sinne der Biokompatibilität ist, beinhaltet
eine praktische Strategie in Richtung Entwicklung biomedizinischer
Vorrichtungen die Nutzung polymerer Materialien, die die Bulkmaterialkriterien
für die
Vorrichtung erfüllen,
während
eine gewisse Form von Oberflächenmodifizierung
angewendet wird, die die biologischen Oberflächeneigenschaften spezifisch
abstimmen kann und eine minimale Änderung in der Bulkeigenschaft
einführt.
Eine solche Strategie wird als vorteilhaft gegenüber dem Aufpfropfen biologisch
aktiver Mittel auf die Bulkpolymerketten betrachtet, da die letztgenannte
Strategie signifikante Änderungen
bei der physikalischen Struktur der Polymere [2] bewirkt. Methoden,
die für
die Oberflächenmodifizierung
von Polymeroberflächen
anstelle einer durchgehenden Pfropfung der Polymere verwendet wurden,
enthalten die Folgenden: Nichtkovalente Beschichtungen (mit und
ohne Lösemittel),
chemische Oberflächen-Pfropfung,
Innenimplantation, Langmuir–Blodgett
Overlayer und selbst aufbauende Filme, Oberflächen modifizierende Zusatzstoffe,
chemische Oberflächenreaktionen
und Ätzen
und Aufrauen.
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Oberflächen modifizierende Makromoleküle
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Die
Verwendung oligomerer Oberflächen
modifizierender Zusatzstoffe stellt einen signifikanten Fortschritt
gegenüber
vielen kommerziellen Oberflächenbeschichtungstechniken
dar, die oben angeführt
sind (d. h., Strahlungspropfungspolymerisation, chemische Beschichtung,
Lösemittelbeschichtung,
Elektronenbestrahlung, Plasmapolymerisation oder -abscheidung, usw.),
da sie ein einstufiger Vorgang ist, der gleichzeitig mit einem normalen
Extrusions-, Filmguss-, Faserspinn- und Spritzgussprozess ausgeführt werden
kann. Die Technologie ist leicht von einem Gebiet auf das nächste übertragbar,
da sie sich an verschiedene Polymersysteme anpassen kann, analog
zu Zusatzstoffen, wie Färbemittel.
Allgemeine Anwendungen enthalten Schmutz lösende Mittel [4] und Membrananwendungen
für die
Trennung von organischen Substanzen und Wasser [4]. In Bereichen,
die für
das biomedizinische Gebiet von besonderem Interesse sind, wurden
polymere Zusatzstoffe für
Anwendungen in Polyurethanen und anderen Materialien [5, 6] entwickelt.
Ward et al. [7] beschreibt Polymermischungen, die aus einem Basispolymer
und thermoplastischen Copolymerzusatzstoffen gebildet sind, mit
polaren harten Segmenten und polaren und nicht-polaren weichen Blöcken in
Propf- oder Blockcopolymerform zur Verwendung in biomedizinischen
Vorrichtungen. Ward et al. [7] beschreibt neuartige lineare Polysiloxan-Polylacton-Blockcopolymere,
insbesondere lineare geblockte Polysiloxan-Polycaprolacton-Copolymere, die mit
Nylon zur Verwendung als Oberflächen
modifizierte Nylongegenstände
mischbar sind. Ward et al. [8] beschreibt Endgruppen enthaltende
Polymere, die ein lineares Basispolymer mit kovalent gebundenen, Oberflächen aktiven
Endgruppen einer solchen Art umfassen und in einer solchen Menge
vorhanden sind, dass das Polymer eine Oberflächenwechselwirkungsspannung
hat, die sich um mindestens 1 Dyne/cm von der Oberflächen- oder
Grenzflächenspannung
eines sonst identischen Polymers unterscheidet, das die kovalent
gebundenen, Oberflächen
aktiven Endgruppen nicht enthält.
Santerre [6] beschreibt Fluoroligomere und Zusammensetzungen, die
Fluoroligomere als Oberflächenmodifizierer
in Beimischung mit Polymeren umfassen, zur Bereitstellung von Gegenständen mit
passiven Oberflächeneigenschaften,
insbesondere medizinischen Vorrichtungen, die Enzymwechselwirkungen
abschirmen, während
sie annehmbare passive Blutkompatibilität aufweisen.
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Es
sollte festgehalten werden, dass in Fällen, die sich auf die zuvor
beschriebene Endgruppe [6, 8] und den Einfluss dieser auf Zellen,
Proteine und andere biomolekulare Funktionen beziehen, die Art der
Wechselwirkung relativ unspezifisch ist und bevorzugt ist, dass
sie passiver Art ist, was bedeutet, dass die Oberfläche, die
durch die Endgruppen erzeugt wird, selbst keine definierte biochemische
Wirkung enthält,
die ermöglicht,
dass sie sowohl oberflächenaktiv
ist wie auch eine spezifische biologische Wirkung auf einzelne zelluläre Mechanismen,
eine spezifische Protein- oder Enzymaktivität oder Messenger-Wirkung im
Falle von Peptidsignalisierungsmolekülen aufweist. Im letzten Fall
verlässt
sich die biomedizinische Gemeinschaft weiterhin auf traditionelle
Therapiemethoden, d. h., die Verabreichung von Arzneimitteln oder
bioaktiven Molekülen über traditionelle
Diffusionsmechanismen. Klassisch wurde dies systemisch erreicht,
aber im letzten Jahrzehnt wurde eine Reihe von lokalisierten Abgabeträgern entwickelt,
die vorwiegend aus diffusionskontrollierten Systemen oder polymeren
Substraten mit oberflächengepfropften
Arzneimitteln aus bioaktiven Molekülen bestehen [9–11]. "Zum Beispiel lehren
Santerre und Mittleman [9] die Synthese von polymeren Materialien
unter Verwendung pharmakologisch aktiver Mittel und Monomere für Polymere.
Die pharmakologisch aktiven Verbindungen bieten eine in vivo verstärkte, langfristige,
entzündungshemmende,
antibakterielle, antimikrobielle und/oder antifungale Aktivität".
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Insbesondere
wurden polymere Träger
entwickelt, die Arzneimittelanteile als endständige Gruppen oder als anhängende Gruppen
auf der Polymerkette enthalten. Polymere, die zur Konjugation mit
Arzneimitteln verwendet werden, enthalten Poly(α-Aminosäuren), Polysaccharide, wie
Dextrane und Chitin, Polyurethane und andere. Durch Copolymerisation
von Aminosäureanteilen
in die Rückgratkette
der Polymerketten haben Nathan [12] et al. Polyurethane synthetisiert,
die anhängende
Arzneimittel an der Aminosäureeinheit
haben. Die spezifische Konjugation von Penicillin V und Cephradin
als anhängende
Antibiotika an Polyurethane wurde von Nathan [12] berichtet. In
der letztgenannten Arbeit zeigten die Forscher, dass hydrolytisch
labile anhängende
Arzneimittel gespalten wurden und antimikrobielle Aktivitäten gegen
S. aureaus, E. faecalis und S. pyogenes aufwiesen. Andere haben
Vinylmonomere mit Nalidixinsäure,
ein Chinolonantibiotikum, beschrieben, das anhängend an das aktive Vinylmonomer
gekoppelt ist, das anschließend
polymerisiert wurde. In in-vivo Hydrolysestudien berichteten sie
eine 50% Freisetzung von Arzneimittelanteilen in den ersten 100
Stunden. Es zeigte sich, dass dieses Chino lonarzneimittel gegen
gram-negative Bakterien in der Behandlung von Harnwegsinfektionen
effektiv ist, chemische Modifizierungen des letztgenannten (z. B.
Ciprofloxacin, Norfloxacin und andere) haben jedoch ein weiteres
Aktivitätsspektrum.
Jüngere
Arbeiten über
die Konjugation von Norfloxacin an mannosyliertem Dextran wurden
in dem Bemühen
durchgeführt,
die Aufnahme des Arzneimittels durch Zellen zu erhöhen, wodurch
diesem ein rascherer Zugang zu Mikroorganismen ermöglich wird
[13]. Die Studien zeigten, dass Norfloxacin von einem Arzneimittel/Polymer-Konjugat
durch Enzymmedien freigesetzt werden könnte, und in in-vivo Studien
war das Arzneimittel/Polymer-Konjugat gegen Mycobacterium tuberculosis,
das in der Leber sitzt, effektiv [13]. Im letztgenannten System
wurde Norfloxacin an Sequenzen von Aminosäuren anhängend angeheftet, wodurch seine
Abspaltung durch das lysosomale Enzym Cathepsin B möglich würde.
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In
allen Arzneimittelkonjugaten war das Ziel, Systeme zu entwickeln,
die entweder die Arzneimittelaktivität und/oder die Diffusionsfähigkeit
des Arzneimittels in eine wässerige
biologische Umgebung verbessern. In einigen Fällen können die Konjugate in polymere
oder nicht-polymere Substrate geladen werden, so dass das Konjugat
allmählich
von dem Substrat freigesetzt wird (d. h., kontrollierte Arzneimittelabgabe).
In anderen Fällen
kann das Arzneimittel tatsächlich
auf die Polymermatrixketten gepfropft werden, entweder um permanent
fixiert zu bleiben, oder um anschließend über Hydrolyse der Kopplungsbindung
freigesetzt zu werden. Letztgenannter Fall beschränkt jedoch
die Diffusion des Arzneimittels unter den Polymerketten, die die
Matrix bilden, wodurch die Abgabe des Arzneimittels eingeschränkt wird.
Es sollte festgehalten werden, dass in jedem Fall, d. h., beim Beladen
einer Polymermatrix mit dem Arzneimittel oder Koppeln an eine Polymermatrix,
ein signifikanter Effekt bei den Bulkpolymerei genschaften eingeführt wird,
da das Arzneimittel im gesamten Material verteilt ist. In der besonderen
Anwendung der letztgenannten Systeme, wo die Arzneimittelabgabe
(d. h., die biochemische Funktion) der Schwerpunkt ist, und die
physikalische Funktion der Vorrichtung und nicht die biochemische
Funktion sekundär
sein kann oder langfristig keine Funktion hat (d. h. Wochen bis
Jahre), sind Überlegungen
bezüglich Änderungen
in der Bulkstruktur keine Einschränkung der primären Funktion
der Vorrichtung. Solche Systeme würden jedoch nicht leicht die
physikalischen Anforderungen der meisten implantierten Vorrichtung
erfüllen
(d. h., Herzklappen, Gefäßtransplantate,
Katheter, Korneallinsen, Bänder,
Gewebegerüste
usw.), da sie die physikalische Funktion beeinträchtigen würden, die für die Aufgabe der Vorrichtung wichtig
ist. Ein Arzneimittelkonjugat, das bei einem solchen System angewendet
wird, hätte
jedoch einen signifikanten Vorteil, wenn es oberflächenspezifisch
sein könnte,
und nicht durchgehend verteilt wäre.
Ferner, wenn ein solches Arzneimittelkonjugat eine Oberflächenspezifität erreichen
könnte,
ohne das biochemische Potenzial der Arzneimittelkomponente zu beeinträchtigen,
stünde
ein Mittel zur Verfügung,
das eine gleichzeitige Oberflächenmodifizierung
und Einführung
einer spezifischen biochemischen Funktion bei der Oberfläche einer
Implantatsvorrichtung (die beim Ersatz von Körperteilen angewendet wird)
erzeugt, oder ein Strukturgerüst
(das in der Gewebezüchtung
(Tissue-Engineering) oder in Bioreaktorsystemen verwendet wird).
Dies würde
dem Gebiet eine wirklich einzigartige Technologie bieten, die mit
bestehenden Systemen konkurrieren könnte, da gegenwärtig, wenn überhaupt,
nur wenige Technologien vorhanden sind, die sich auf Biomaterialien und
ihre zugehörigen
Vorrichtungen beziehen (d. h., Gefäßimplantate, Bänder, Korneallinsen),
die gleichzeitig eine spezifische und stabile Oberflächenmodifizierung
des Biomate rials durch eine Arzneimittel- oder Arzneimittel/Konjugat
beladene Komponente bieten.
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US 6,127,507 offenbart ein
amphipathisches Oberflächen
modifizierendes Makromolekül
mit einem mittleren Abschnitt eines segmentierten oligomeren Blockcopolymers,
umfassend mindestens ein polares hartes Segment und (ii) α-ω endständige Polyfluoroligomergruppen.
Die Verbindungen, die in
US 6,127,507 gelehrt
werden, haben keine Fähigkeit,
biospezifische Aktivität
zu ihrer Umgebung über
ihre Oberflächenfunktion zu übertragen.
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Phaneuf
et al., "Application
of the quinolone antibiotic ciprofloxacin to Dacron utilizing textile
dyeing technology" – Journal
of Biomedical Materials Research, Wiley New York, Ny, US, Band 27,
[1993], Seiten 233–237,
X2002036898 ISSN: 0021–9304.
Diese Schrift offenbart die Entwicklung eines infektionsresistenten prothetischen
arteriellen Transplantats durch Auftragen des antibiotischen Chinolons
Ciprofloxacin auf Dacron durch Wärmefixierung.
Begrenzte fibrophile Eigenschaften von Ciprofloxacin ermöglichen
die Bindung an Dacron, während
gleichzeitig eine anhaltende kontrollierte Freisetzung über eine
längere
Zeitperiode möglich
ist. Phaneuf lehrt, dass das Arzneimittel nicht-chemisch in die
Fasern eines Basismaterials absorbiert wird und nur auf der Oberfläche infolge
der Tatsache vorhanden ist, dass es von einem Fluid auf eine Oberfläche absorbiert wird
und dann durch Wärmebehandlung
der Fasern physikalisch in dem Material eingesperrt wird.
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Woo
Gly et al., "Synthesis
and characterization of a novel biodegradable antimicrobial polymer" – Biomaterials, Band 21 [2000],
S. 1235–1246,
X2002244001. Diese Schrift beschreibt ein Arzneimittel, das kovalent
in ein Polyurethan über
mindestens zwei funktionale Gruppen gekoppelt ist, wobei das Arzneimittel
als Monomer verwendet wird. Das Arzneimittel bildet einen integralen
Teil einer Polymerrückgratkette
und das Polymer selbst hat keine oberflächenspezifische Fähigkeit.
Die pharmazeutische Komponente ist nicht an der Oberfläche konzentriert,
sondern vielmehr innerhalb der Rückgratkettenchemie
des gesamten Polymers verteilt.
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Veröffentlichungen
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- (1) Ratner B. D., Hoffman A. S., Schoen F. J., Lemons J.
E., Biomaterials Science, "An
Introduction to Materials in Medicine", Academic Press, San Diego, 1996.
- (2) Santerre J. P., Brash J. L., J. Appl. Polym. Sci. 51, 515
(1994)
- (3) Eur. Patent Anmeldung
0231927 , vorgelegt von Asahi Glass Company Ltd, 2. März 1987
- (4) US Patent Nr. 5954966 – Matsuura
et al., erteilt am 21. Sept. 1999
- (5) US Patent Nr. 4861830 – Ward,
Robert S., erteilt am 29. August 1989
- (6) US Patent Nr. 6127507 – Santerre,
Paul J., 3. Okt. 2000
- (7) US Patent Nr. 5235003 – Ward,
Robert S., 10. Aug. 1993
- (8) US Patent Nr. 5589563 – Ward Robert
R. und White Kathleen A., 31. Dez. 1996
- (9) US Patent Nr. 5798115 – Santerre,
Paul J., und Mittleman, Mac W., 25. Aug. 1998
- (10) Modak S. M., Sampath L., Fox C. L., Benvinisty A., Nowygrod
R., Reemstmau K., Surgery, Gynecology & Obstetrics, 164, 143–147 (1987)
- (11) Bach A.; Schmidt H.; Bottiger B.; Schreiber B.; Bohrer
H.; Motsch J.; Martin E.; Sonntag H. G.; J Antimicrob. Chemother,
37, 315 (1996)
- (12) Nathan A.; Zalipsky S.; Ertel S. I.; Agarthos S. N.; Yarmush
M. L.; Kohn J., Bioconjugate Chem. 1993, 4, 54–62.
- (13) Roseeuw, E.; Coessens V.; Schacht E.; Vrooman B.; Domurado
D.; Marchal G., J Mater. Sci: Mater. Med 1999, 10, 743–746
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Zusammenfassung der Erfindung
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Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Polymerverbindungen
bereitzustellen, die biologisch aktive Moleküle, wie zum Beispiel Pharmazeutika,
die entzündungshemmende
Mittel, Antioxydationsmittel, Antikoagulationsmittel, antimikrobielle
Mittel, Zellrezeptorliganden und Bioklebstoffmoleküle, Oligonukleinsäuresequenzen
für DNA-
und Gensequenzbindung, Phospholipid-Kopfgruppen zur Bereitstellung
von Zellmembranmimetika oder Vorläufer dafür, und Fluoroligomere umfassen.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Polymerverbindungen
in Beimischung mit einem kompatiblen polymeren Biomaterial oder
einem Polymerverbundbiomaterial bereitzustellen, um einen geformten
Gegenstand mit verbesserten Oberflächeneigenschaften bereitzustellen.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, den geformten
Gegenstand zur Verwendung als medizinische Vorrichtung, die eine
Vorrichtung in Kontakt mit Körperflüssigkeit
oder Gewebe umfasst, im biomedizinischen Sektor bereitzustellen,
oder zur Bereitstellung einer verbesserten Biokompatibilität, oder
zur Verwendung im Biotechnologiesektor zur Verbesserung von Affinitätssäulenchromatografiesystemen
oder zur Unterstützung
von oberflächenkatalytischen
Reaktionen.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Polymerverbindungen
in Beimischung mit entweder einem Basispolyurethan, -polysilikon,
-polyester, -polyethersulfon, -polycarbonat, -polyolefin oder -polyamid
bereitzustellen zur Verwendung als medizinische Vorrichtungen im
biomedizinischen Sektor, oder zur Bereitstellung einer verbesserten
Biokompatibilität
oder zur Verwendung im Biotechnologiesektor zur Verbesserung von
Affinitätssäulenchromatografiesystemen,
zum Gestalten von Diagnostika oder Biosensorchips oder zur Unterstützung von
oberflächenkatalytischen
Reaktionen.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Verfahren zur
Herstellung bioaktiver Fluoralkyloberflächenmodifizierern, der Polymerverbindungen,
der Beimischungen und der geformten Gegenstände bereitzustellen.
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Die
Erfindung stellt im Allgemeinen einen bioaktiven Fluoralkyloberflächenmodifizierer
bereit, der hierin als BFSM bezeichnet wird, mit einem mittleren
Abschnitt, umfassend oligomere Segmente mit einer theoretischen
Molekülmasse
von weniger als 15.000 und wahlweise Bindegliedsegmente, die hierin
als [Bindeglied A] bezeichnet werden, die kovalent an ein erstes
oligomeres Segment gekoppelt sind, das als [oligo] bezeichnet wird,
so dass der mittlere Abschnitt mit dem polymeren Material kompatibel
ist, in dem der BFSM anschließend
in Beimischung verwendet wird, α-ω endständige Polyfluoroligomergruppen,
die als [fluoro] bezeichnet sind, nicht-wahlweise gekoppelte Bindegliedsegmente,
die hier als [Bindeglied B] bezeichnet sind, wobei [Bindeglied B]
kovalent mit dem mittleren Abschnitt und [fluor] gekoppelt ist,
wie auch kovalent oder ionisch an eine bioaktive Komponente gekoppelt
ist.
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Daher
stellt die Erfindung in einem Aspekt einen bioaktiven Fluoralkyloberflächenmodifizierer
zur Verwendung in Beimischung mit einem kompatiblen Basispolymer
bereit, wobei der Modifizierer die folgende allgemeine Formel hat:
wobei
ein mittlerer Abschnitt ist,
umfassend ein oligomeres Polymersegment mit einer theoretischen
Molekülmasse von
weniger als 15.000 und kompatibel mit dem genannten Basispolymer;
wobei
[oligo] ein erstes oligomeres Segment ist;
[Bindeglied
A] ein zweites Kopplungssegment ist, das ein
[oligo] mit dem
anderen [oligo] in dem mittleren Abschnitt verbindet;
n 0 bis
20 ist;
[fluor] eine Polyfluoroligomergruppe ist; und
[Bindeglied
B] ein erstes Kopplungssegment ist, wobei der genannte mittlere
Abschnitt mit dem genannten [fluor] durch das genannte erste Kopplungssegment
verbunden ist, das mit einem bioaktiven Anteil [Bio] oder Vorläufer davon
gekoppelt ist; und
m 1 bis 20 ist.
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In
einem bevorzugten Aspekt stellt die Erfindung einen Modifizierer
wie oben definiert mit der folgenden allgemeinen Formel bereit
wobei
n
0–20 ist;
und
m 1–20
ist;
vorausgesetzt, dass, wenn n 0 ist, m 1 ist.
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In
einem weiteren bevorzugten Aspekt stellt die Erfindung einen bioaktiven
Fluoralkyloberflächenmodifizierer
zur Verwendung in Beimischung mit einem kompatiblen Basispolymer
bereit, wobei der Modifizierer die folgende allgemeine Formel hat:
wobei
[[oligo]-(Bindeglied A-[oligo])
n] ein mittlerer
Abschnitt ist, umfassend ein oligomeres Polymersegment mit einer
theoretischen Molekülmasse
von weniger als 15.000 und kompatibel mit dem genannten Basispolymer;
[oligo]
ein erstes oligomeres Segment ist;
[Bindeglied A] ein zweites
Kopplungssegment ist, das ein
[oligo] mit einem anderen [oligo]
innerhalb des genannten mittleren Abschnitts verbindet:
n 0
bis 20 ist;
[fluor] eine Polyfluoroligomergruppe ist; und
[Bindeglied
B] ein erstes Kopplungssegment ist, wobei der genannte mittlere
Abschnitt mit dem genannten [fluor] durch das genannte erste Kopplungssegment
verbunden ist, das mit einem bioaktiven Anteil [Bio] oder Vorläufer davon
gekoppelt ist; und
m 1 bis 20 ist.
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Vorzugsweise
ist n 2 bis 10 und m ist 1 bis 10.
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In
der oben stehenden Formel ist erkennbar, dass [Bindeglied B] sowohl
innerhalb wie auch außerhalb des
mittleren Abschnitts liegt.
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Mit
dem Begriff "Oligomersegment" ist eine relativ
kurze Länge
einer Widerholungseinheit oder mehrerer Wiederholungseinheiten gemeint,
im Allgemeinen weniger als etwa 20 Monomereinheiten und Molekülmassen
von weniger als 5000. Vorzugsweise wird [oligo] ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus Polyurethan, Polyharnstoff, Polyamiden,
Polyalkylenoxyd, Polycarbonat, Polyester, Polylacton, Polysilikon,
Polyethersulfon, Polyolefin, Polyvinyl, Polypeptid und Polysaccharid;
und Ether- und Amin-gebundenen Segmenten der zuvor Genannten.
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Mit
dem Begriff "Bindeglied
A-Molekül" wird ein Molekül bezeichnet,
das zur kovalenten Kopplung von Oligoeinheiten imstande ist, und
zur Bildung der zweiten Kopplungssegmente innerhalb des mittleren
Abschnitts. Für
gewöhnlich
können
Bindeglied A-Moleküle
Molekülmassen
haben, die von 40 bis 700 reichen, und eine Bifunktionalität, die eine
Kopplung von zwei Oligoeinheiten ermöglicht. Vorzugsweise sind die
Bindeglied A-Moleküle
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Diaminen, Diisocyanaten, Disulfonsäuren, Dicarbonsäuren, Disäurechloriden
und Dialdehyden. Endständige
Hydroxyle, Amine oder Carbonsäuren
auf den Oligomolekülen
können
mit Diaminen zur Bildung von Oligo-Amiden reagieren; mit Diisocyanaten
zur Bildung von Oligo-Urethanen, Oligo-Harnstoffen, Oligo-Amiden reagieren;
mit Disulfonsäuren
zur Bildung von Oligo-Sulfonaten, Oligo-Sulfonamiden reagieren;
mit Dicarbonsäuren
zur Bildung von Oligo-Estern, Oligo-Amiden reagieren; mit Disäurechloriden
zur Bildung von Oligo-Estern, Oligo-Amiden reagieren; und mit Dialdehyden
zur Bildung von Oligo-Acetal, Oligo-Iminen reagieren.
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Mit
dem Begriff "Bindeglied
B-Molekül" wird ein Molekül bezeichnet,
das zur Bereitstellung primärer funktionaler
Gruppen imstande ist, die zur kovalenten Kopplung mit dem oligo/Bindeglied
A-mittleren Abschnitt und den Fluorgruppenkomponenten imstande sind,
das auch gleichzeitig eine sekundäre funktionale Chemie aufweist,
um Arzneimittel- und bioaktive Komponenten, die hier als Bio bezeichnet
werden, zu koppeln, um das erste Kopplungssegment zu bilden. Für gewöhnlich haben
Bindeglied B-Moleküle
Molekülmassen
im Bereich von 40 bis 700. Vorzugsweise sind Bindeglied B-Moleküle ausgewählt aus
der Gruppe von funktionalisierten Diaminen, Diisocyanaten, Disulfonsäuren, Dicarbonsäuren, Disäurechloriden
und Dialdehyden, wobei die funktionalisierte Komponente eine sekundäre funktionale
Chemie aufweist, auf die zur chemischen Anheftung von [Bio] Komponenten
zugegriffen wird. Solche sekundären
Gruppen enthalten zum Beispiel Ester, Carbonsäuresalze, Sulfonsäuresalze,
Phosphonsäuresalze,
Thiole, Vinyle und sekundäre
Amine. Auch hier können endständige Hydroxyle,
Amine oder Carbonsäuren
auf den olige/Bindeglied A-Zwischenprodukten mit Diaminen zur Bildung
von Oligo-Amiden reagieren; mit Diisocyanaten zur Bildung von Oligo-Urethanen,
Oligo-Harnstoffen,
Oligo-Amiden reagieren; mit Disulfonsäuren zur Bildung von Oligo-Sulfonaten,
Oligo-Sulfonamiden reagieren; mit Dicarbonsäuren zur Bildung von Oligo-Estern,
Oligo-Amiden reagieren; mit Disäurechloriden
zur Bildung von Oligo-Estern, Oligo-Amiden reagieren; und mit Dialdehyden
zur Bildung von Oligo-Acetal, Oligo-Iminen reagieren.
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Für gewöhnlich hat
die [fluor] Polyfluoroligomergruppe eine Molekülmasse im Bereich von 100 bis 1500
und wird im Allgemeinen in dem BFSM durch Reaktion der entsprechenden
Perfluoralkylgruppe, die monofunktionale Vorläufer-Hydroxyl- oder Amingruppen hat, mit
dem Bindeglied B-Molekül
gebildet.
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Vorzugsweise
ist [fluor] ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Radikalen der allgemeinen Formel CF3(CF2)pCH2CH2- wobei p 2–20 ist,
und CF3(CH2CH2O)q, wobei q 1–10 ist
und m 1–20
ist, Insbesondere ist [fluor] die Perfluoroalkylgruppe C8F17CH2CH2-.
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Unter
dem Begriff "Arzneimittel
oder biologisch aktives Mittel" oder
Vorläufer
davon wird ein Molekül verstanden,
das an das Bindeglied B-Segment entweder durch kovalente oder ionische
Bindung gekoppelt werden kann. Das Molekül muss eine gewisse spezifische
und beabsichtigte pharmazeutische oder biologische Wirkung haben.
Für gewöhnlich hat
die [Bio] Einheit eine Molekülmasse
im Bereich von 40 bis 5.000, die aber höher sein kann, wenn sie den
Transport des BFSM zu der Oberfläche
des Materials nicht behindert, das zur Bildung der beabsichtigten
geformten Gegenstände
verwendet wird. Vorzugsweise wird die Bio-Einheit ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus einem entzündungshemmenden Mittel, einem
Antioxydationsmittel, einem Antikoagulationsmittel, einem antimikrobiellen
Mittel, Zellrezeptorliganden und Bioklebstoffmolekülen, insbesondere
Oligo-Peptiden und Oligosacchariden, Oligonucleinsäuresequenzen
für DNA-
und Gensequenzbindung und Phospholipid-Kopfgruppen zur Bereitstellung
von Zellmembranmimetika. Die Bio-Komponente muss mindestens eine
chemische Funktion aufweisen, die mit den sekundären Gruppen der Bindeglied B-Komponente
reagieren kann.
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Das
oligomere Polymersegment hat vorzugsweise eine Molekülmasse von
weniger als 10.000; und insbesondere noch bevorzugter von weniger
als 5.000.
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Der
Begriff "theoretische
Molekülmasse" in dieser Beschreibung
wird als Begriff für
die absolute Molekülmasse
verwendet, die sich aus der Reaktion der Reagenzien, die zum Synthetisieren
eines bestimmten BFSM verwendet wird, ergäbe. Eine enge Bestätigung dieses
Absolutwertes kann durch Elementaranalyse des Fluorgehalts erhalten
werden, der mit der endgültigen
absoluten Molekülmasse
des Polymers korreliert werden kann. Wie in der Wissenschaft allgemein
bekannt ist, wird die tatsächliche
Messung der absoluten Molekülmasse
durch physikalische Einschränkungen
in der Molekülmassenanalyse
von Polymeren unter Verwendung der Gelpermeationschromatografiemethoden
verkompliziert. Somit wird in einigen Fällen eine Polystyrol-äquivalente
Molekülmasse
für Gelpermeationschromatografiemessungen
angegeben. Die letztgenannte Zahl ist einfach ein Wert im Sinne
der Angabe der Reproduzierbarkeit der Molekülmasse für einen bestimmten BFSM. Es
ist die theoretische Molekülmasse
(d. h., absolute Molekülmasse
auf der Basis der Reagensstöchiometrie),
die für
die Definition der Einschränkungen
hierin von Bedeutung ist, da diese den Fluorgehalt definiert. Der
Fluorgehalt von BFSM sollte vorzugsweise über 1 Gew.-% bleiben, damit
dem Molekül
ermöglicht wird,
effektiv zu der Polymeroberfläche
in Beimischungsanwendungen zu migrieren.
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In
einem weiteren Aspekt stellt die Erfindung Zusammensetzungen aus
einem Basispolymer in Beimischung mit einem bioaktiven Fluoralkyloberflächenmodifizierer
(BFSM), wie zuvor definiert, vorzugsweise in der Form eines geformten
Gegenstandes bereit.
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Beispiele
für typische
Basispolymere zur Verwendung in Beimischung mit dem oben genannten
BFSM gemäß der Erfindung
enthalten Polyurethane, Polysulfone, Polycarbonate, Polyester, Polyethylen,
Polypropylen, Polystyrol, Polysilikon, Poly(Acrylonitril-Butadienstyrol)
Polybutadien, Polyisopren, Polymethylmethacrylat, Polyvinylacetat,
Polyacrylonitril, Polyvinylchlorid, Polyethylenterephthalat, Cellulose
und andere Polysaccharide. Bevorzugte Polymere enthalten Polyamide,
Polyurethane, Polysilikone, Polysulfone, Polyolefine, Polyester,
Polyvinylderivate, Polypeptidderivate und Polysaccharidderivate.
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Die
gemischten Zusammensetzungen gemäß der Erfindung
können
als Oberflächenbeschichtung
für einen
Gegenstand verwendet werden oder insbesondere, wo die Zusammensetzung
ein Basispolymer einer Art umfasst, die zu 1) einem selbsttragenden
Strukturkörper,
2) einer Folie oder 3) einer Faser, vorzugsweise gewebt oder gewirkt,
werden kann. Die Zusammensetzung kann eine Oberfläche oder
einen gesamten oder einen Teil des Gegenstandes umfassen, vorzugsweise
eine biomedizinische Vorrichtung oder Komponente davon; eine Affinitätssäule für pharmazeutische
oder biomolekulare Reinigung, oder eine Mikrofilmform für diagnostische
und Biosensoranwendungen.
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In
einem bevorzugten Aspekt stellt die Erfindung eine gemischte Zusammensetzung,
wie oben definiert, bereit, umfassend eine Beimischung aus einem
von Polyurethan, Polysilikon, Polyester, Polycarbonat, Polysaccharid
mit einem kompatiblen BFSM, in einer Oberflächen modifizierenden verbessernden
Menge von vorzugsweise 0,5 bis 10 w/w%, insbesondere 1 bis 5 w/w%,
insbesondere 2 bis 10 w/w% der erhaltenen gemischten Zusammensetzung.
In Falle einer Polyurethanbasis sollte diese eine Molekülmasse von
mindestens dem 1,05-Fachen der Molekülmasse des BFSM haben.
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Somit
definiert diese Erfindung in einem Aspekt eine Familie neuartiger
bioaktiver Fluoralkyloberflächenmodifizierer,
die fluorinierte Schwänze
an jedem Ende des Moleküls
und bioaktive Moleküle
haben, die an [Bindeglied B]-Segmente innerhalb der Kette des Oberflächenmodifizierers
gepfropft sind. Die Mitte des BFSM ist so gestaltet, dass sie mit
dem Basispolymersubstrat, dem es hinzugefügt wird, kompatibel ist.
-
Die
BFSMs gemäß der Erfindung
werden in einer Weise synthetisiert, dass sie ein mit dem Basispolymer
kompatibles Segment enthalten, sowie endständige hydrophobe Fluorkomponenten,
die mit dem Basispolymer nicht kompatibel sind, und einen bioaktiven
Anteil, der eine biochemische Funktion enthält, mit entweder inhärentem antikoagulanten,
entzündungshemmenden,
antioxydanten, antimikrobiellen Potenzial, Zellrezeptorliganden,
z. B. Peptidliganden, und Bioklebstoffmoleküle, z. B. Oligosaccharide,
Oligonucleinsäuresequenzen
zur DNA- und Gensequenzbindung, Phospholipid-Kopfgruppen zur Bereitstellung
von Zellmembranmimetika, oder einen Vorläufer des bioaktiven Anteils.
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Das
mit dem Basispolymer kompatible Segment des BFSM, d. h., die [oligo]
[Bindeglied A] und [Bindeglied B] Segmente, wird so gewählt, dass
ein Anker für
den BFSM innerhalb des Basispolymersubstrats bei der Mischung bereitgestellt
wird. Ohne sich auf eine Theorie festlegen zu wollen, wird angenommen,
dass die oligomeren Fluorschwänze,
die nicht mit dem Basispolymer mischbar sind, eine signifikante
Antriebskraft bieten, um den BFSM zu der Oberfläche zu befördern, wobei die endständigen Enden
des BFSM nach außen
zu der Oberfläche
orientiert sind. Es wird angenommen, dass der letztgenannte Prozess
durch die thermodynamische Inkompatibilität der Fluorschwänze mit
dem Basispolymersubstrat angetrieben wird, wie auch die Tendenz,
eine geringe Oberflächenenergie
an der Oberfläche
der Mischung zu erreichen. Wenn das Gleichgewicht zwischen Verankerung
und Oberflächenmigration
erreicht ist, bleibt der BFSM an der Oberfläche des Polymers stabil, während gleichzeitig
die Oberflächeneigenschaften
verändert
sind. Da die biologisch aktive Verbindung unmittelbar neben den α-ω-Fluorschwänzen des
BFSM in dem Bindeglied B-Segment gekoppelt sind, werden sie auch
vorzugsweise an die Oberfläche
des Basispolymersubstrats abgegeben.
-
Ich
habe festgestellt, dass der Nutzen der Zusatzstoffe der Erfindung
gegenüber
anderen bekannten makromolekularen Zusatzstoffen oder Arzneimittel-Polymer-Konjugaten in Folgendem
liegt:
- 1) BFSMs sind Verbindungen mit einer
relativ geringen Molekülmasse
von weniger als 15.000, wodurch sie einfacher unter den makromolekularen
Polymerketten des Basismaterials diffundieren können.
- 2) BFSM kann Oberflächen
bei weniger als 5 Gew.-% BFSM relativ zu dem Gewicht des Basispolymers, dem
er hinzugefügt
wurde, modifizieren. Dies ist eine wichtige Eigenschaft, da sie
signifikante durchgehende Änderungen
an den Basismaterialien minimiert, zu welchen der BFSM hinzugefügt wurde,
und daher ermöglicht,
dass eine spezifische biologische Aktivität an der Oberfläche vorhanden
ist, während
das Bulkbasismaterial seine beabsichtigte Aufgabe erfüllt. Wenn
zum Beispiel eine dreidimensionale poröse Matrix für eine gewebegezüchtete Struktur
mit einer geringen Quellfunktion gewünscht ist, könnte ein
solches Material nicht aus herkömmlichen
Biogel-Polysaccharidmatrizen konstruiert werden. Oligomersaccharide
mit zelladhäsiven
Eigenschaften können
jedoch zu einem BFSM synthetisiert werden, für eine Abgabe an die Oberfläche eines
Materials mit geringer Quellung, wie L-Polymilchsäure. In
diesem System kann die Oberflächenbioaktivität separat
von den Bioresorptionsraten für
das Basispolymer gestaltet werden. Dies ist häufig erwünscht, wenn eine mechanische
Funktion über
die Gewebeintegrationsperiode relativ stabil bleiben soll.
- 3) BFSM bildet gleichzeitig ein Fluorkohlenstoffsegment an der
Oberfläche
und ein biologisches oder pharmazeutisches Mittel, das neben der
Flurokohlenstoffsegmentchemie hängt.
Die Fluorkohlenstoffbasis bietet im Sinne der Oberflächenenergie
eine relativ neutrale Oberfläche,
die keine starke Zelladhäsion
fördert und
die Proteinaktivierung minimiert. Dieses Merkmal ist strategisch,
da es, relativ zu dem Rest der Oberfläche, der [Bio]-Komponente neben
der Fluorkohlenstoffbasis ermöglicht,
eine spezifische zelluläre
oder biomolekulare Wechselwirkung mit dem beabsichtigten Ziel zu
haben, d. h., zum Beispiel Plättchen,
Bakterien, Thrombin. Die Oberflächenmodifizierung,
die durch die simultane Kombination aus Oberflächepassivierung, d. h., α-ω-Fluorschwänze, und
biologischer Zielfunktion erreicht wird, wurde zuvor bei keiner
anderen Familie von oberflächenamphipathischen
polymerartigen Oberflächen
modifizierenden Makromolekülen
oder Arzneimittel-Polymer-Konjugaten erreicht und/oder nachgewiesen.
- 4) Das [Bindeglied B]-Molekül
enthält
eine oder mehrere funktionelle Gruppen zum Anheften der [Bio]-Komponente.
Abhängig
von der Art der [Bindeglied B] funktionalen Gruppe(n) kann die [Bio]-Komponente
für eine örtliche
Oberflächenfunktion
stabil oder für
die Abgabe von Bio-Komponenten
fern der Polymerimplantationsfläche
hydrolisierbar gemacht werden. Die Einführung solcher Fähigkeiten
wurde zuvor bei keiner anderen Familie von oberflächenamphipathischen
polymerartigen Oberflächen
modifizierenden Makromolekülen
erreicht und/oder nachgewiesen.
- 5) Alle BFSMs verwenden ähnliche
Fluorkohlenstoffoligomere, um den BFSM an die Oberfläche zu treiben. Dies
ermöglicht
die Zuführung
verschiedener [Bio]-Komponenten an die Oberfläche durch einfaches Hinzufügen einer
Mischung aus verschiedenen BFSM-Zusatzstoffen zu der gewünschten
Polymermatrix. Zum Beispiel kann für ein Material, das mit Blut
in Kontakt ist, erwünscht
sein, dass es ein Antibiotikum, Antikoagulationsmittel und einen
Peptidliganden an die Oberfläche
eines Polymers liefert. Das erstere würde eine akute Verteidigung
gegen anfängliche
Bakterienbelastungen bieten, das Antikoagulationsmittel könnte akute
thrombogene Ereignisse steuern und der Peptidligand könnte eine
langfristige Bindungsstelle für
die Reendothelialisierung einer Oberfläche bieten. Dies stellt eine
kontrollierte, multifunktionale Oberflächenmodifizierung bereit, die
zuvor bei keiner anderen Oberflächenmodifizierungstechnologie
im biomedizinischen und biotechnologischen Bereich erreicht und/oder
nachgewiesen wurde.
- 6) Da ein BFSM das Potenzial hat, zu der Oberfläche während der
Verarbeitung, d. h., Filmbildung, Extrusion, Faserbildung, zu migrieren,
bietet die vorliegende Erfindung die Eliminierung von Nachverarbeitungsschritten
zum Einführen
bioaktiver Moleküle
an der Oberfläche,
wie dies bei anderen Techniken in dem Gebiet erforderlich ist, d.
h., Strahlungspropfungspolymersation; chemische Beschichtung, Lösemittelbeschichtung;
Elektronenstrahlung; Plasmapolymerisation oder -abscheidung. Die
Bereitstellung solcher Möglichkeiten
bietet eine Oberflächenmodifizierungsmethode,
die zuvor bei keiner anderen Oberflächenmodifizierungstechnologie
im biomedizinischen und biotechnologischen Bereich erreicht und/oder
nachgewiesen wurde.
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Die
Oberflächen
modifizierenden Mittel gemäß der Erfindung
verändern
die Oberflächenchemie
und Biochemie zum Beispiel segmentierter Polyurethane signifikant,
d. h., zum Beispiel, ein BFSM, der ein natürliches Antioxydationsmittel
enthält,
z. B. Vitamin E, kann zu der Oberfläche der Polymermischung wandern
und eine neue hydrophobe Oberfläche
zeigen. Der Vorrückkontaktwinkel,
der ein Maß der
hydrophoben Komponenten der Oberfläche für die Beispiele ist, die nachfolgend
beschrieben sind, zeigt signifikante Zunahmen und parallele Werte
mit jenen typischer Fluorpolymere, d. h., 116° für den Vorrückkontaktwinkel von Teflon® Fluorkohlenstoff.
Die Messung der Vorrückkontaktwinkels
wird daher zu einem effektiven Werkzeug zur Bewertung des Ausmaßes der Änderung,
die herbeigeführt
wird, wenn die Fluorsegmente des BFSM das Molekül zur Oberfläche leiten.
Eine weitere Bestätigung
der spezifischen Affinität
des BFSM an der Oberfläche
ist die Bewertung der elementaren Änderung, wobei Fluor ein leichter
Marker ist. Röntgenstrahlen-Fotoelektronenspektroskopie
ist ein effektives Werkzeug zur Identifizierung von Änderungen
in elementaren Typen und Verteilungen innerhalb der oberen 10 nm
der Oberfläche.
Für die
hierin beschriebenen Polyurethanbeispiele hat sich gezeigt, dass
5 Gew.-% des BFSM relativ zu dem Polymer einen Atomprozensatz von
Fluor von mehr als 40% haben können,
während
die Hintergrund-Fluorwerte für
das nicht-modifizierte Polyurethan geringer als die Detektionsgrenzwerte
von 1 bis 2 Atomprozent sind.
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Das
Vorhandensein des Arzneimittels neben dem [fluor]-Segment des BFSM
an der Oberfläche
kann auch durch Änderungen
in den Vorrückkontaktwinkeln
bewertet werden, wie auch durch Änderungen
in der spezifischen Bioaktivität
an der Oberfläche.
Die Einführung
eines typischen organischen, d. h. Kohlenstoff-/Sauerstoff-/Stickstoff-/Wasserstoffatom
enthaltenden Arzneimittels neben dem Oberflächenfluor verringert den Vorrückkontaktwinkel
der Oberfläche
relativ zu jenem einer Oberfläche
mit Oberflächenmodifizierern, die
nur die endständigen
Fluorgruppen enthalten. Eine spezifische Aktivität kann auf der Basis der Messeinheiten
für eine
bestimmte Molekülbiofunktion
bewertet werden. Zum Beispiel kann für einen BFSM, der ein Antikoagulationsmittel,
wie Heparin, enthält,
die Aktivität
durch Bestimmen der Deaktivierung von Thrombin in Gegenwart von
Anti-Thrombin gemessen werden, während
die Aktivität
von Vitamin E durch die Fähigkeit
der Oberflächen
gemessen werden kann, freie Radikale abzufangen, die von Oxydantien
erzeugt werden.
-
Die
BFSMs sind zum Beispiel mit linearen oder vernetzten Polysilikon-,
Polyester-, Polyurethan-, Polyethersulfon-, Polycarbonat-, Polyolefin-
und Polyamidmaterialien von Nutzen, ohne aber darauf beschränkt zu sein.
Durch Gestaltung des mittleren Abschnitts des BFSM kann die vorliegende
Erfindung inter alia bei einem weiten Bereich von Polymermaterialien
verwendet werden, der Polymere enthält, die mit Reagenzien synthetisiert
sind, die im Bereich von Segmentpolyurethanen allgemein bekannt
sind. Diese Klasse von Polymeren besteht aus heterogenen Verbindungen,
in welchen ziemlich häufig
die Urethangruppen selbst nur einen Bruchteil der dominanten funktionalen
Bindungen mit den makromolekularen Ketten bilden. Diese enthalten verschiedene
Diisocyanate, oligomere Vorläuferkomponenten
und Kettenverlängerungskomponenten
geringer Molekülmasse,
ohne aber darauf beschränkt
zu sein.
-
Reagenzien,
die zur Synthese von Polymeren auf Urethanbasis verwendet werden
Diisocyanate | Oligomere
Vorläufer
Diol- und Diaminkomponenten | Kettenverlängerer |
-2,4-Toluol-diisocyanat | Polycarbonat | -Ethylendiamin |
-2,6-Toluol-diisocyanat | Polysiloxane | -Hexamethylen-diamin |
-Methylen-bis-(p-phenyl) -diisocyanat | Polydimethylsiloxane | -Hexamethylendicarbonsäure |
-1,5-Naphthalen- | Polyethylen-butylen | -Butandiol |
Diisocyanat | Polyisobutylen | -Lysinat |
-3,3'-bi-Toluol-Diisocyanat | Polybutadiene | -Hexandiol |
-Lysindiisocyanatester | Polyester | -2,5-Diaminobenzolsulfonsäure |
-1,6-Hexandiisocyanat | Polyethersulfone | -4,4'-Diamino-2,2'-biphenyl-disulfonsäure |
-1,12-Dodecandiisocyanat | Polyurethan | -1,3-Diamino-2-hydroxypropan |
-Isophorondiisocyanat | Polyharnstoff | -N-(2-aminoethyl)-3-aminopropansulfonat |
-Cyclohexyl-diisocyanat | Polyamid | -Dihydroxyvinylderivate |
-bis-Methylen-di(cyclohexylisocyanat) | Polyalkylenoxyd | -Dihydroxydiphenylsulfon |
-Trimethyl-1,6-diisocyanathexan | Polyvinylderivate | -Hexamethylendiol |
Polypeptidderivate | -1,5
Pentandiol |
| Polysacchardidderivate | -2,2-Dimethyl-1,3-Propandiol |
Polypropylenoxyd | -1,2-Diamino-2-methylpropan |
Polethylenoxyd | -3,3-Diamino-N-methyldipropylamin |
Polytetramethylenoxyd | -1,4-Diaminbutan |
Polyethylenbutylen | -1,7-Diaminheptan |
| -1,8-Diaminoctan |
-Glutardichlorid |
-Adipoyldichlorid |
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Es
gibt keine Einschränkungen
bezüglich
der spezifischen Stöchiometrie
der Reagenzien, die in der Synthese des BFSM verwendet werden. Mit
Ausnahme der [Bio]-Komponenten gibt es keine Einschränkungen in
der Art, in der die Reagenzien einander hinzugefügt werden, in der Temperatur,
dem Druck oder der Atmosphäre,
in der sie synthetisiert werden, oder in der Verwendung von Katalysatoren
in ihrer Reaktion. [oligo]-Komponenten
sind jedoch von relativ kurzer Länge
im Sinne der Wiederholungseinheit oder -einheiten, und sind im Allgemeinen
weniger als etwa 20 monomere Einheiten und von einer Molekülmasse von
weniger als 5.000. Für
gewöhnlich
haben Bindeglied A-Moleküle
Molekülmassen
im Bereich von 40 bis 700 und müssen
eine Difunktionellität
aufweisen, um eine Kopplung von zwei [oligo]-Einheiten zu ermöglichen.
Für gewöhnlich können [fluor]-Einheiten
Molekülmassen
im Bereich von 100 bis 1.500 haben; und Bindeglied B-Moleküle haben
Molekülmassen
im Bereich von 40 bis 700. [Bio]-Einheiten haben Molekülmassen
im Bereich von 40 bis 5.000, die aber höher sein können, wenn sie den Transport
des BFSM zu der Oberfläche
des Materials nicht behindern, das zur Bildung eines beabsichtigten
geformten Gegenstandes verwendet wird. Es ist nicht wünschenswert,
gleichzeitig einen BFSM-Zusatzstoff mit dem Basispolymer, dem er
beigemischt ist, zu synthetisieren, da die Synthese des BFSM-Zusatzstoffs
gegenüber
Reaktionsbedingungen anderer Polymere empfindlich sein könnte. Ebenso
ist es nicht wünschenswert,
die Bio-Komponentenkopplung gleichzeitig mit der Reaktion der anderen
Reagenzien in der Herstellung des BFSM auszuführen, da die Bio-Erstellungsreaktion gegenüber Reaktionsbedingungen
empfindlich sein könnte.
Der BFSM als Zusatzstoff kann einer Basispolymer-Synthesereaktion
derart zugegeben werden, dass der BFSM-Zusatzstoff in das Basispolymersubstrat
vor dem abschließenden
Aufarbeiten des Polymersubstrats eingearbeitet wird.
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Zur
Darstellung der Gestaltung von BFSM-Zusatzstoffen für allgemeine
Polymere als Basispolymer und zur Beschreibung der Gründe für die Wahl
der BFSM-Kandidaten wurden fünf
Polymere als repräsentative Verbindungen
verwendet, die die mit der Liste von Reagenzien, die oben angeführt ist,
kompatibel sind. Ein Material ist MED10-6640 Silikondisperion-Pt-Katalysator, Polydimethylsiloxan-Elastomer
von Nusil Silicone Technology. Ein anderes ist ein auf Polycarbonat
basierendes Polyurethan (HDI/PCN/BD), das aus 1,6-Hexamethylendiisocyanat,
Polycarbonat mit einer Molekülmasse
von 970, Butandiol und Dibutylzinn-dilaurat-Katalysator synthetisiert
ist. Die verbleibenden drei Polymere waren Polyethersulfon (PES
4100TTm von ICI Chemicals, Polypropylen
und Nylon 6,6 (Aldrich). Somit begünstigen die Reagenzien und
Stöchiometrie,
die in der Synthese des BFSM gemäß der Erfindung
für diese
bestimmten Materialien verwendet werden, die chemische Kompatibilität mit der
Basis, d. h., haben eine passende Anordnung einer polaren gegenüber einer
nicht-polaren Eigenschaft. Natürlich
würde ein
BFSM, der auf einer Polyamid-[oligo]-Komponente basiert, nicht mit einem
Polysiloxan-Basiselastomer chemisch kompatibel sein. Ein Gleichgewicht
zwischen chemischer Kompatibilität
mit dem Basispolymer und spezifischer Migration zu der Oberfläche des
Basispolymers wird vorzugsweise erreicht, indem die Molekülmasse des
BFSM im Bereich von 500 bis 15.000 gehalten wird. Wenn die mittlere
Komponente des BFSM, die aus [oligo]-, [Bindeglied A]- und [Bindeglied
B]-Segmenten besteht,
zu groß ist,
zum Beispiel für
gewöhnlich
größer dem
30-Fachen der [fluor]-Segmente, ist es schwierig für das oberflächentreibende
endständige
[fluor]-Segment, effektiv einen Sitz an der Oberfläche des
Basispolymers in der Zeit zu erlangen, in der die Vorrichtung verarbeitet
wird. Stärkere
Wechselwirkungen, die sich aus der Dispersion und den Dipol/Dipol-Kräften zwischen
dem mittleren Abschnitt des BFSM, der aus [oligo]-, [Bindeglied A]-
und [Bindeglied B]-Segmenten besteht, und dem Basispolymer ergeben,
führen
zu insgesamt geringeren Molekülmassen
für den
BFSM. Dies begünstigt
auch die Oberflächenmigration
des BFSM. Daher ist eine Kontrolle der Molekülmasse in der Synthese eines
effektiven BFSM in seiner Fähigkeit,
die Oberflächenchemie
eines Polymersubstrats zu modifizieren, äußerst wünschenswert.
-
Der
BFSM kann unter Verwendung eines multifunktionalen Bindeglied A-Moleküls, eines
multifunktionalen Oligomoleküls,
eines multifunktionalen Bindeglied B-Moleküls, eines multifunktionalen
Fluormoleküls und
eines Bio-Moleküls
mit mindestes einer funktionalen Komponente den, die kovalent an
den BFSM über die
sekundäre
Funktion des [Bindeglied B]-Segments
gekoppelt werden kann, synthetisiert werden. Das Bindeglied A und
die primäre
Funktion der Bindeglied B-Moleküle sind
vorzugsweise, ohne aber darauf beschränkt zu sein, bifunktional in
ihrer Eigenschaft, um die Bildung eines linearen BFSM zu begünstigen.
Lineare, im Gegensatz zu verzweigten oder vernetzten BFSMs haben
bessere Migrationseigenschaften innerhalb der Basispolymere, da
Wechselwirkungen verringert sind, die sich aus einer Dispersion
und Dipol/Dipol-Kräften
ergeben. Bevorzugte Bindeglied A-Moleküle für biomedizinische
und biotechnologische Anwendungen sind Diisocyanate: zum Beispiel
2,4-Toluoldiisocyanat, 2,6-Toluoldiisocyanat,
Methylen-bis-(p-phenyl)-diisocyanat; Lysindiisocyanatester; 1,6-Hexandiisocyanat;
1,12-Dodecandiisocyanat;
bis-Methylen-di(cyclohexylisocyanat); Trimethyl-1,6-Diisocyanathexan.
Die Molekülmassen
der [oligo]-Gruppen
liegen zwischen 200 und 5.000, wobei sie aber vorzugsweise Molekülmassen
von weniger als 3.500 haben. Die Synthese des mittleren Abschnitts
des BFSM kann durch klassische Reaktionen unter Verwendung der gewünschten
Kombination von Reagenzien ausgeführt werden.
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Im
letzten Schritt wird eine Bio-Komponente an die sekundäre Funktion
des Bindeglied B-Segments gekoppelt. Diese Reaktionen werden für gewöhnlich durch
klassische nucleophile Reaktionen ausgeführt und können eine Voraktivierung der
sekundären
Stelle auf der Bindeglied B-Komponente beinhalten. Zum Beispiel erfordert
die Kopplung der endständigen
Hydroxygruppe in Vitamin E, einer typischen Bio-Komponente, an eine
Esterverbindung eines Lysinmethylestersegments (eine typische Bindeglied
B-Komponente) innerhalb des mittleren Abschnitts des BFSM die Umwandlung
des Esters in eine Carbonsäure,
die dann einer Kondensationsreaktion mit dem Hydroxyl des Vitamin
E-Moleküls
unterzogen werden kann, um den fertigen BFSM zu erhalten. Die letztgenannte
Kopplungsreaktion kann ferner durch Einarbeiten besserer Abgangsgruppen
als "-OH" auf der Carbonsäure erleichtert
werden. Zu Beispielen für
bevorzugte Reagenzien zählen
Oxalylchlorid, Ethylchlorformat, 1-Ethyl-3(3-dimethylamino-propyl-carbodiimid)(EDC)/(N-Hydroxysuccinimid
(NHS) und N,N'-Carbonyldiimidazol.
Ebenso kann es wünschenswert
sein, das Arzneimittel von der Rückgratkette
des BFSM hinaus zu verlängern,
um seine biologische Aufgabe zu erleichtern. Dies erfolgt für gewöhnlich für Antikoagulationsmittel,
wie Heparin, vor ihrem Aufpropfen auf Substrate. Eine Reaktion dieser
besonderen Komponenten mit sekundären Carbonsäuregruppen der Bindeglied B-Segmente
des BFSM verlängert
einfach die sekundäre
Funktion des BFSM für
die anschließende
Kopplung eines Arzneimittelmoleküls,
wie Vitamin E und GHG (die genetische Haushaltssonde, die in allen
Zellen exprimiert wird, um eine Basisfunktion bereitzustellen, die
zum Überleben
notwendig ist), erworben von ACGT Corp., Toronto, ON.
5'-p ATA CTG AGA TGG
GTG CCG TTC TAT GAC TCT ACC CAC GGC AAG TTC AA-OH-5'
-
BFSMs
können
mit verschiedenen Komponenten und unterschiedlicher Stöchiometrie
synthetisiert werden. Vor der Synthese werden die Bindeglied A-
und Bindeglied B-Moleküle
vorzugsweise vakuumdestillert, um eine Restfeuchtigkeit zu entfernen.
Bio-Verbindungen werden getrocknet, um die gesamte Feuchtigkeit
zu entfernen. Oligokomponenten werden über Nacht entgast, um die Restfeuchtigkeit
und organische Stoffe geringer Molekülmasse zu entfernen. Wenn zum
Beispiel BA-L als Fluoralkohol verwendet wird, wird dieses Reagens
in drei Fraktionen fraktioniert, um die Verteilung von Molekülen mit
verschiedenen "m"-Werten zu verringern.
Dies verringert die selektive Reaktion eines Fluoralkohols mit einem
bestimmten "m"-Wert gegenüber einem
anderen, um in dem gewünschten
Endprodukt eine bessere Kontrolle bereitzustellen. Die BA-L-Fraktionen sind als
(i) eine erste Fraktion, die hier als "L"-Fraktion bezeichnet
wird, die eine klare Flüssigkeit
ist, die bei 102°C
und atmosphärischem
Druck destilliert wird; (ii) eine zweite Fraktion, die hier als "I"-Fraktion bezeichnet wird, die ein weißes, halbfestes
Material ist, das zwischen 70 und 80°C unter einem Vakuum von 0,01
mm Hg-Druck destilliert wird; und (iii) eine letzte Fraktion, die
hier als "H"-Fraktion bezeichnet wird, und zwischen 80
und 100°C
unter einem Vakuum von 0,01 mm Hg destilliert wird und als sehr
blassgelber Feststoff gewonnen wird, charakterisiert. Die Wahl dieser
Fraktionen ist etwas beliebig, und für den Fachmann ist offensichtlich,
dass diese verschiedenen Fraktionen gewählt werden können, um
die Eigenschaft des BFSM zu ändern, um
das Material auf spezifische Anwendungen mit Basispolymeren abzustimmen.
-
Während Recktanten
in Abwesenheit von Lösemitteln
zur Reaktion gebracht werden können,
ist bevorzugt, wenn dies durchführbar
ist, organische Lösemittel
zu verwenden, die mit der chemischen Eigenschaft der Reagenzien
kompatibel sind, um eine gute Kontrolle über die Eigenschaften des Endprodukts
zu erhalten. Typische organische Lösemittel umfassen zum Beispiel
Dimethylacetamid, Aceton, Tetrahydrofuran, Ether, Chloroform, Dimethylsulfoxyd
und Dimethylformamid. Ein bevorzugtes Reaktionslösemittel ist N,N-Dimethylacetamid
(DMAC, Aldrich Chemical Company, Milwaukee, Wis).
-
Angesichts
der geringen Reaktionsaktivität
einiger Diisocyanate, z. B. LDI und HDI, mit Oligovorläuferdiolen,
ist ein Katalysator für
die Synthese bevorzugt. Typische Katalysatoren sind ähnlich jenen,
die in der Synthese der Urethanchemie verwendet werden, und enthalten
Dibutylzinndilaurat, Zinnoctoat, N,N'-Diethylcyclohexylamin, N-Methylmorpholin,
1,4-Diazo-(2,2,2)-bicyclo-octan und Zirconiumkomplexe, wie Zr-Tetrakis(2,4-pentandionat)-Komplex.
-
Im
ersten Schritt der Herstellung eines BFSM werden zum Beispiel die
Bindeglied B- und Bindeglied A- (wahlweise) Reaktantenmoleküle und wahlweise
ein Katalysator der Oligo-Komponente
zugegeben, um den "mittleren
Abschnitt" des BFSM
bereitzustellen. Anschließend
wird die Fluorreaktantenkomponente dem mittleren Abschnitt hinzugefügt und im
Allgemeinen wird die Mischung über
Nacht reagieren gelassen. Das Produkt wird in destilliertem Wasser
oder einer Mischung aus destilliertem Wasser und Methanol oder Ether ausgefällt. Der
letztgenannte Schritt entfernt jede restliche Fluorreaktantenverbindung,
während
das Produkt unter Vakuum bei 60°C
getrocknet wird. Anschließende
Schritte erfordern eine Aktivierung der sekundären Funktion auf [Bindeglied
B]. In einem bevorzugten Fall bedeutet dies die Hydrolyse einer
Schutzestergruppe auf Molekülen,
wie LDI. Dies wird durch Auflösen
des BFSM-Vorläufers
in DMF und Einstellen des Säuregehaltes
in der DMF-Lösung
durch Einsatz einer wässerigen
1,0 N Salzsäurelö sung auf
eine pH-Ablesung von 1,5 auf einem pH-Meter erreicht. Die Lösungstemperatur
wird dann auf 45°C
angehoben und bei dieser Temperatur 4 Stunden gehalten, so dass
die Hydrolyse der anhängenden
Estergruppen möglich
ist. Eine basenkatalysierte Hydrolyse ist auch eine Möglichkeit
für die
Entesterung. Der BFSM-Vorläufer
wird dann in 1 M wässerigem
KCl ausgefällt,
in destilliertem Wasser gewaschen und unter Vakuum bei 60°C 48 Stunden
getrocknet. Die Säuregruppe
des BFSM-Vorläufers
wird dann entweder mit Oxalylchlorid, N,N'-Carbonyldiimidazol
oder 1-Ethyl-3-(3-dimethylaminopropylcarbodiimid) (EDC)/N-Hydroxysuccinimid
(NHS) oder anderen Mitteln zur Reaktion gebracht, um eine gute Abgangsgruppe
auf der Säure
einzuführen.
Dieser Schritt ermöglicht,
dass eine effiziente nucleophile Reaktion mit der Bio-Komponente stattfindet.
Im bevorzugten Fall wird Oxalylchlorid mit einer Lösung aus
dem gesäuerten
BFSM-Vorläufer
in destillierten DMF in einer Stickstoffatmosphäre gemischt. Die Lösung wird
zuerst auf 5°C
mit einem Eisbad gekühlt
und Oxalylchlorid wird stöchiometrisch
zu der Menge an Säuregruppen
hinzugefügt.
Triethylamin wird hinzugefügt,
um freie HCl zu fangen, die als Nebenprodukt erzeugt wird. Der letztgenannte
Reaktionsschritt erzeugt einen Säurechlorid-BFSM-Vorläufer, der
nun zur Reaktion mit Hydroxyl- oder Amingruppen auf der Bio-Komponente
bereit ist. Dies könnte
das Hydroxyl auf Vitamin E, Heparin oder anderen Oligosacchariden,
Hydrokortison; das Amin auf Norfloxacin, Ciprofloxacin, Phosphatidylcholin
und Phosphorylcholinderivaten, endständiges Amin einer Peptidsequenz,
Hydroxyl oder Amin eines Oligonucleotids; oder die Amino/Hydroxyl-Endgruppen
einer Ethylenoxyd-Spacergruppe sein, falls dies gewünscht ist.
Das Bio-Molekül
wird in einem geeigneten Lösemittel
gelöst,
vorzugsweise DMF, und der Säurechlorid-BFSM-Vorläufer-Reaktionsmischung
zugegeben, und die Lösung
wird über
Nacht bei 20°C
reagieren gelassen. Der fertige BFSM wird in einer Mischung aus
Ethanol/1M wässeriger KCl-Lösung (30/70 Vol.%)
ausgefällt.
Das ausgefällte
Polymer wird dann dreimal in einer 80/20 Vol.% Ethanol/Wassermischung gewaschen.
Nach der Waschung wird das Material unter Vakuum getrocknet.
-
Herstellung des Produkts
-
Die
BFSMs werden mit geeigneten Mengen an Basispolymeren bei der Herstellung
von Gegenstandprodukten gemischt. Der BFSM kann zum Beispiel mit
Polyurethanbasispolymeren durch 1) Mischungsmethoden zur anschließenden Extrusion
oder Spritzgussformung von Gegenständen; 2) gleichzeitiges Auflösen des Polyurethans
und BFSM in einem Lösemittel
allgemeiner Kompatibilität
für den
anschließenden
Guss eines Gegenstandes in eine Form oder zum Spinnen von Fasern
zur Herstellung eines Gegenstandes; 3) Benetzen der Oberfläche eines
Polyurethans mit einer Lösung
aus BFSM in einem Lösemittel
allgemeiner Kompatibilität mit
dem Polyurethan, auf das die BFSM-Lösung aufgetragen wird; oder
4) in Beimischung mit einem härtbaren Polyurethan,
zum Beispiel einem zweiteiligen Härtungssystem, wie einem Veneer,
gemischt werden.
-
Die
Erfindung stellt somit in einem Aspekt eine Reihe neuartiger polymerer
Zusatzstoffe bereit, die als bioaktive Fluoralkyloberflächenmodifizierer
(BFSM) bezeichnet werden, die intramolekulare Eigenschaften einer
biologischen Aktivität,
die durch verschiedene chemische funktionale Gruppen verliehen werden,
sowie eine Affinität
für polymere
Oberflächen
besitzen, die durch Polyfluoroligomergruppen verliehen wird. Bei
Verwendung in Beimischung zum Beispiel mit einem Polyurethan, errichten
die BFSMs eine Fluorkohlenstoffbasis an der Oberfläche mit
einem biologischen oder pharmazeutischen Mittel, das neben dem Fluorkohlenstoff hängt. Die
Fluorkohlenstoffe stellen im Sinne der Oberflächenenergie eine relativ neutrale
Oberfläche
bereit, die keine starke Zelladhäsion
fördert
und den biologischen Abbau verringert. Diese Oberflächenanordnung
der Fluorchemie ist strategisch, da sie im Verhältnis zum Rest der Oberfläche ermöglicht,
dass die [Bio]-Komponente
neben der Fluorkohlenstoffbasis eine sehr spezifische zelluläre oder
biomolekulare Wechselwirkung mit dem beabsichtigten Ziel (d. h.,
Plättchen,
Bakterien, Thrombin, usw.) hat. Wenn verschiedene BFSMs in Beimischung
mit dem Basispolymer kombiniert werden, ermöglicht dies die Entwicklung
einer multifunktionalen Oberfläche,
wodurch gleichzeitig mehrere Punkte bezüglich Stabilität und Biokompatibilität (z. B.
Koagulation, Infektion, Entzündung,
Zellmigration) angesprochen werden, die mit Implantatsmaterialien
in Zusammenhang stehen. Die BMSFs sind Copolymere oder Terpolymere,
die die Fähigkeit
haben, die Oberflächenchemie
oder Biochemie zu verändern,
und somit die Oberflächeneigenschaften
eines Polymers, und werden derart synthetisiert, dass sie (i) vorzugsweise
eine geringere Molekülmasse
als das Basismaterial haben, d. h., das Polymer, das einer Oberflächenmodifizierung
bedarf, (ii) ein oberflächenaktives
Segment enthalten, das α-ω endständige Polyfluoroligomergruppen
enthält,
und (iii) schließlich
anhängende
Arzneimittel oder biologisch aktive Mittel ([Bio]), die an [Bindeglied
B]-Komponenten des BFSM gekoppelt werden können, um Gegenstände mit
bioaktiven Oberflächeneigenschaften
zu erhalten, insbesondere zur Verwendung in medizinischen Vorrichtungen, die
die Zellfunktion und – regulation,
Gewebeintegration, pro-aktive Blutkompatibilität und insbesondere Antikoagulationsmittel-/Plättchenfunktion,
antimokrobielle Funktion und entzündungshemmende Funktion unterstützen, oder
zur Verwendung im Biotechnologiesektor zur Verbesserung von Affinitätschromatografiesystemen
oder zur Unterstützung
von katalytischen Oberflächenreaktionen,
oder in einem Biosensor und Bio-Diagnosesubstrat.
-
In
Produkten, wie medizinischen Geräten,
die aus der gemischten Zusammensetzung der Erfindung gebildet sind,
sind deren Oberflächen
infolge der selektiven Migration und der Grenzflächenlokalisierung der Oligomere
geringer Molekülmasse
modifiziert, die anhängende
Moleküle
mit spezifischer potenzieller biologischer Aktivität, Kohlenstoff/Fluor-Segmente
und Nicht-Kohlenstoff/Fluorsegmente innerhalb desselben Moleküls aufweisen,
so dass die Kohlenstoff/Fluor-Segmente in dem Makromolekül endständig sind
und selektiv an der Material/Umgebung-Grenzfläche sitzen, und so, dass die
[Bio]-Anteile über
die [Bindeglied B]-Segmente unmittelbar angrenzend an die endständigen Kohlenstoff/Fluor-Segmenten
des Makromoleküls
gekoppelt sind, so dass sie auch selektiv an der Oberfläche des
Materials sitzen, während
die Nicht-Kohlenstoff/Fluor-Segmente
von der endständigen
Position des Makromoleküls
entfernt sind, aber innerhalb der äußeren Oberfläche des
Produkts sitzen.
-
BFSMs
enthalten somit durch Synthese durch Vorläufer enthaltende, bindungsfähige Anteile,
wie Hydroxyl, Carbonsäure
und Ester, vorzugsweise anhängende
biologische Mittel, wie zum Beispiel entzündungshemmende Mittel, wie
zum Beispiel nichtsteriodes Diflunisal über den Vorläufer Hydroxyl,
Ibuprofen über
Carbonsäure,
Naproxen über
Carbonsäure,
steroides Hydrokortison über
Hydroxyl, Prednisolon über
nicht-ringförmiges
Hydroxyl, Betamethason über
nicht-ringförmiges
Hydroxyl; Antioxydationsmittel, wie Vitamin E; Antikoagulationsmittel,
wie Heparin; antimikrobielle Mittel, wie Fluorchinolone, wie Norfloxacin,
Ciprofloxacin, Sparfloxacin und Trovafloxacin; und Zellrezeptorliganden,
wie RGD-Integrinbindungsdomäne
für eine
Reihe von Zellmembranen, einschließlich Makrophagen, Plättchen,
PHSRN-, YRGDG- und RGD-SPASSKP-Aminosäuresequenzen zur Unterstützung der
Zellaktivierung und -verbreitung; Oligosaccharide, wie Heparinsulfat, Hyaluronsäure, Dermitan sulfat,
Chondroitin-6-Sulfat, Keratansulfat und Heparansulfat, für eine Zelladhäsionseigenschaft
in Gewebezüchtungsanwendungen;
Oligonucleotide zur Bindung von DNA-Fragmenten und Kopplung von
Genen zur Biodiagnose, die am besten mit Adaptorsequenzen erreicht
wird, die beide Stränge der
cDNA haben, die die Amingruppen der sich wiederholenden Nucleotide
während
der Kopplung über
das 5'-Hydroxyl
des endständigen
Nucleotids schützen
können.
Zu Beispielen zählen
das oben genannte GHG und Phospholipid-Kopfgruppen, wie Phosphatidylcholin
und Phosphorylcholinderivate, zum Nachahmen von Zellmembranen. Ebenso
enthalten BFSMs somit vorzugsweise als α-ω endständige Polyfluoroligomergruppen Fluorpolymersegmente,
die eine sequenzielle Gruppe umfassen, aus Kohlenstoffatomen, die
Fluoratome enthalten und eine Oligomerkette bilden. Bevorzugte perfluorinierte
Alkohole zur Verwendung in der Ausführung der Erfindung sind jene
der allgemeinen Formeln CF3(CF2)nCH2CH2OH,
mit einer linearen Alkylkette, wobei n zwischen 5 bis 9 liegt, insbesondere
C8F17CH2CH2OH. Diese Monomere sind im Handel als homologe
Mischungen mit unterschiedlichen Graden von Fluoralkankettenlängen erhältlich.
Eine solche bevorzugte Mischung, die unter dem Namen BA-L erhältlich ist
(Warenzeichen von Dupont – erhalten
von Van Waters und Rogers, Montreal, Kanada), hat eine durchschnittliche
Molekülmasse
von 443; einen Fluorgehalt von 70%; relative Dichte (S. G.) von
1,5 bei 30°C,
einen Verdickungspunkt < 25°C und einen
Siedebereich von 102 bis 175°C
bei 50 mm Hg.
-
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
-
Für ein besseres
Verständnis
der Erfindung werden nun bevorzugte Ausführungsformen als Beispiel unter
Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen beschrieben, wobei
-
1 eine
Gelpermeationschromatografieanalyse von LDI/PCN/I/VITE ist;
-
2 eine
Gelpermeationschromatografieanalyse von LDI/PCN/I/NORF ist;
-
3 den
spezifischen HOCl-Verbrauch durch die Polyurethanbasis HDI/PCN/BD,
Basis HDI/PCN/BD mit nicht-bioaktivem Oberflächenmodifizierer (LDI 6:3,5:5-I)
und HDI/PCN/BD mit 5 Gew.-% des BFSM, VITE 6:3,5:5-1 (alle drei
Gruppen sind mit Leerkontrollen ohne Polymer verglichen) zeigt;
und
-
4 eine SEM-Analyse einer Polyurethanbasis
HDI/PCN/BD und HDI/PCN/BD mit 5 Gew.-% BFSM, LDI/PCN/I/VITE ist.
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Ausführliche Beschreibung bevorzugter
Ausführungsformen
-
In
diesen Beispielen werden die folgenden Akronyme verwendet.
- LDI
- (Lysin-diisocyanat)
- HDI
- (1,6-Hexamethylen-diisocyanat)
- DASS
- (2,5-Diaminobenzolsulfonsäure)
- PCN
- (Polycarbonatdiol)
- PPO
- (Polypropylenoxyddiol)
- MDI-
- Methylen-diphenyl-diisocyanat
- HMDI-
- Methylen-dicyclo-hexamethylen-diisocyanat
- PEO
- Polyethylenoxyd
- PTMO
- Polyethylen-tetramethylen-oxyd
- PCN
- Polycarbonatdiol
- PDMS
- (Polydimethylsiloxan-bis(3-aminopropyl)
endständig)
- PHE
- (Amin-endständiges Oligo-Phenylalanin)
- PEB
- (Polyethylen-Butylen-Copolymerdiol)
- THDI
- (Trimethyl-1,6-diisocyanathexan)
- DPS
- (Dihydroxy-diphenylsulfon)
- PD
- (1,5-Pentandiol)
- VITE
- (Vitamin E)
- HEP
- (Heparin)
- HYA
- (Hyaluronsäure)
- GGRGD
- (Glycin/Glycin/Arginin/Glycin/Aspartamsäure-Peptidsequenz, geliefert
vom analytischen Labor am Hospital for Sick Children)
- DASS
NORF
-
(Norfloxacin)
- GPS
- (L-α-Glycerophosphorylcholin)
- HC
- (Hydrokortison)
- MED
- 10-6640 (Polydimethylsiloxan-Elastomer)
- HDI/PCN/BD
- (segmentiertes Polyurethan)
- PES
- 4100P (Polyethersulfon)
- PP
- (Polypropylen)
- DMAc
- (Dimethylacetamid)
- DMF
- (Dimethylformamid)
- BA-L
- (Fluoroligomer), Fraktionen
I und H, Kettenlänge
I < H
- GHG
- (genetische Haushaltssonde,
die in allen Zellen exprimiert wird, um eine Basisfunktion bereitzustellen,
die zum Überleben
notwendig ist) erworben von ACGT Corp., Toronto, ON
5'-p
ATA CTG AGA TGG GTG CCG TTC TAT GAC TOT ACC CAC GGC AAG TTC AA-OH-5'
-
BFSMs
wurden unter Verwendung klassischer Urethanreaktionen für die Synthese
des mittleren Abschnitts des BFSM, Endkappenreaktionen zum Koppeln
der endständigen
[fluor]-Komponenten, und klassischen nucleophilen Reaktionen zum
Koppeln der [Bio]-Komponenten
synthetisiert. Die Reagenzien, die für die Synthe se von BFSMs verwendet
wurden, enthielten Bindeglied B-Moleküle und Bindeglied
A-Moleküle,
LDI, HDI, DABs, [oligo]-PCN,
P20 (hergestellt aus einer Molekülmasse
= 425, Aldrich Chemical Company), Amin-endständiges PHE (Sigma Chemical,
Carboxylat-Endgruppe in ein Amin umgewandelt), PDMS (n = 50 cst
und ungefähre
Molekülmasse
von 2.600, Aldrich Chemical Company), PEB(HO-[(CH2CH2)x-(CH2CH(C2H5)y-]-OH
mit einer Molekülmasse
von 2.500 (Aldrich Chemical Company)); und Oligomerpolyurethane,
THDI-DPS und HDI-PD, synthetisiert von THDI/DPS und HDOI mit PD;
[fluor]-Komponenten, die I- und H-Fraktionen des Fluoralkohols BA-L (Warenzeichen
von Dupont) enthielten; [Bio]-Komponenten, die aus VITE (Vitamin
E; Sigma Chemicals, St-Louis, USA), HEP (Heparin, GPC (L-α-glycerophosphorylcholin,
Sigma, USA), NORF (Sigma Chemicals, St-Louis, USA), GGRGB (Sigma
Chemicals, St-Louis, USA), HA (Sigma Chemicals, St-Louis, USA),
HYA (Genzyme Corp., Cambridge, MA), GHG (genetische Haushaltssonde,
ACGT Corp. Toronto, ON) bestanden.
5'-p ATA CTG AGA TGG GTG CCG TTC TAT GAC
TCT ACC CAC GGC AAG TTC AA-OH-5'
-
Wenn
angebracht, wurden alle Isocyanatreaktionen mit DBTL (Dibutylzinn-dilaurat)
katalysiert. Wenn angebracht, wurde Oxalylchlorid oder N,N'-Carbonyldiimidazol
zum Erzeugen von Abgangsgruppen für die Kopplung der [Bio]-Moleküle verwendet.
Wenn angebracht, wurde Polyethylenoxydiamin (n = 50, Aldrich Chemical
Company) als Raummolekül
für die
[Bio]-Komponenten
verwendet.
-
Basispolymere
wurden entweder synthetisiert oder im Handel erworben. Zum Beispiel
ist ein Material MED10-6640 Silikondispersion-Pt-Katalysator, Polydimethylsiloxan-Elastomer von Nusil
Silicone Technology. Ein anderes ist HDI/PCN/BD (Polycarbonat basierendes
Polyurethan), das aus 1,6-Hexamethylen-diisocyanat (Aldrich Chemical
Company), Polycarbonat (Molekülmasse
970, Stahl Corp., Deutschland), Butandiol (Aldrich Chemical Company)
und Dibutylzinn-dilaurat-Katalysator
(Aldrich Chemical Company) synthetisiert wurde. Die verbleibenden
zwei Polymere waren PES 4100P (Polyethersulfon) von ICI Chemicals,
und PP (Polypropylen, das von der Aldrich Chemical Company, Milwaukee,
Wis, erhalten wurde.
-
Zur
Definition der Verteilung des [Bio]-Anteils innerhalb des BFSM und
zur Schätzung
der relativen Molekülmassen
des BFSM wurde die Gelpermeationschromatografie verwendet. Eine
Elementaranalyse wurde zur Definition des Fluorgehalts in typischen
BFSM durchgeführt.
-
Die
Charakterisierung von BFSM, der sich an der Oberfläche der
Basispolymersubstrate befand, wurde unter Verwendung der Röntgenstrahlen-Fotoelektronenspektroskopie
(die chemische Zusammensetzung messend) und der Kontaktwinkelanalyse
(die Benetzbarkeit messend) durchgeführt.
-
Chemische
und physikalische Änderungen
in den Basispolymeren, mit und ohne BFSMs, nach dem Einbringen in
biologische Umgebungen, wurden durch Rasterelektronenspektroskopie
(SEM), ATR-FTIR-Spektroskopie ("Attenuated
Transmission Reflectance Fourier Transform Infrared Spectroscopy) aufgezeichnet.
-
Die
Bioaktivität
eines an die Oberfläche
abgegebenen BFSM wird durch das antioxydante/entzündungshemmende
Vitamin E unter Verwendung einer kolorimetrischen Taurin-Iodid-Methode
zur Messung des Oxydationsmittelverbrauchs nachgewiesen.
-
Beispiele
1 bis 16 sind Beispiele für
BFSMs, Beispiele 17 und 18 sind Beispiele des BFSMs in Beimischung
mit Substraten und für
den Nachweis des Vorhandenseins einer bioaktiven Funktion an der
Oberfläche,
Beispiel 19 zeigt die Wirkung der BFSM-Veränderung, die eine verbesserte
Biokompatibilität
mit einer biologischen Umgebung bereitstellt. Beispiel 20 zeigt
die Verwendung von BFSMs mit Basispolymeren in medizinischen Vorrichtungen
und in nicht medizinischen Anwendungen.
-
Beispiel 1:
-
LDI/PCN/I/VITE
ist ein Beispiel für
einen BFSM gemäß der Erfindung,
der einen hohen Fluorgehalt und ein anhängendes Vitamin E-Molekül enthält, das
neben den Fluorschwänzen
des BFSM angekoppelt ist, so dass das Molekül die entzündungsstimulierte Antwort des
Oxydationsmittels HOCl (unterchlorige Säure) verringern kann. Zusätzlich kann
dieser BFSM zur Verstärkung
der biokompatiblen Eigenschaft der Polymeroberfläche, in die der BFSM zugegeben
wird, mit der grenzflächigen
biologischen Umgebung beitragen, insbesondere die Fähigkeit
von Oxydationsmitteln, die aus Entzündungszellen abgeleitet sind,
die Polymeroberflächen abzubauen,
verringern. LDI/PCN/I/VITE wurde mit Lysin-diisocyanat sowohl als
Bindeglied A- als auch Bindeglied B-Molekül synthetisiert, Polycarbonatdiol
(Molekülmasse
970), (PCN), wurde als Oligokomponente verwendet, Fraktion (I) des
Fluoralkohols BA-L wurde als [fluor]-Komponente verwendet und Vitamin
E wurde als [Bio]-Komponente verwendet. Dieser BFSM wird in diesem
Text als LDI/PCN/I/VITE bezeichnet. Die Bedingungen der Synthese
für diese
Reaktion sind wie folgt.
-
5
Gramm des PCN wurden mit 1,9 Gramm LDI zwei Stunden zur Reaktion
gebracht und dann wurden 3,2 Gramm "I" der Reaktion
zugegeben. Die Mischung wurde in einer Stickstoffatmosphäre mit 2,1
mg Katalysator, Dibutylzinn-dilaurat, in 65 mL Dimethyllacetamid
(DMAc) zur Reaktion gebracht und die Reaktionstemperatur wurde zwischen
60 und 70°C
gehalten. Das Produkt der letztgenannten Reaktion wird in einer
Mischung aus destilliertem Wasser mit Ether ausgefällt, um
restliche [fluor]-Verbindungen zu entfernen. Das Produkt dieses
Schrittes wird unter Vakuum bei 60°C getrocknet. Die Aktivierung
des Methylesters auf [Bindeglied B] wird durch Hydrolyse der Esterschutzgruppe
durch Auflösen
des BFSM-Vorläufers
in Dimethylformamid (DMF) und Einstellen des Säuregehalts in der DMF-Lösung unter
Verwendung einer wässerigen
1,0 N Salzsäurelösung auf
eine pH-Ablesung von 1,5 auf einem pH-Meter ausgeführt. Die
Lösungstemperatur
wird dann 4 Stunden auf 45°C
erhöht.
Der gesäuerte
BFSM-Vorläufer
wird dann in 1 M wässerigem
KCl ausgefällt,
in destilliertem Wasser gewaschen und unter Vakuum bei 60°C 48 Stunden
getrocknet. Die Säuregruppe
des gesäuerten
BFSM-Vorläufers
wird dann mit Oxalylchlorid in einer Stickstoffatmosphäre zur Reaktion
gebracht, um eine Chloridabgangsgruppe auf der Säure einzuführen. Die Lösung wird zunächst auf
5°C mit
einem Eisbad gekühlt
und Oxalylchlorid wird stöchiometrisch
zu der Menge an Säuregruppen
zugegeben. Triethylamin wird stöchiometrisch
zu der Menge an Säuregruppen
zugegeben, um freie HCl zu binden, die als Nebenprodukt erzeugt
wird. Der letztgenannte Reaktionsschritt erzeugt einen Säurechlorid-BFSM-Vorläufer, der
dann mit dem Hydroxyl auf dem Vitamin E-Molekül zur Reaktion gebracht wird.
Vitamin E wurde in DMF aufgelöst und
der Säurechlorid-BFSM-Vorläufer-Reaktionsmischung
zugegeben, und die Lösung
wurde über
Nacht bei 20°C
reagieren gelassen. Der fertige BFSM wird in einer Mischung aus
Ethanol/1M wässeriger
KCl-Lösung (30/70
Vol.%) ausgefällt.
Das ausgefällte
Polymer wird dann dreimal in einer 80/20 Vol.% Ethanol/Wasser-Mischung
gewaschen. Nach dem Waschen wird das Material unter Vakuum getrocknet.
Der fertige BFSM enthält 14
Gew.-% Fluor, was für
die gewählte
Stöchiometrie
ziemlich typisch ist, die einen Fluorgehalt von etwa 12% ergeben
soll, abhängig
von der exakten Verteilung von Oligomeren und der Effizienz der
Produktgewinnung. Die Polydispersität des BFSM ist 1,3. Die theoretische
Molekülmasse
auf der Basis der Stöchiometrie
ist etwa 3,0 × 103.
-
Vitamin
E ist die einzige Komponente in dem BFSM, die eine starke erfassbare
Extinktion bei 320 nm im UV-Bereich hat. Somit kann deren Gegenwart
unter Verwendung eines UV-Detektors
erfasst werden. 1 überlagert das UV-Chromatogramm für den BFSM
mit seinen universellen Gelpermeationschromatografie- (GPS-) Kurven
unter Verwendung eines universellen Brechungsindexdetektors. Dieser
erfasst das Vorhandensein aller Moleküle, da er von der Masse des
vorhandenen Materials abhängig
ist, die aus der GPC-Säule zu
einem bestimmten Zeitpunkt eluiert wird. Somit zeigt ein Vergleich
der zwei Signale, dass die Verteilung von Vitamin E-Anteilen mit
der Verteilung der tatsächlichen
Molekülmasseketten
identisch ist, was bedeutet, dass es keine bevorzugte Kopplung von
Vitamin E an Ketten mit geringer gegenüber hoher Molekülmasse oder
umgekehrt gibt. Dies impliziert, dass die Kopplung des Vitamins
gleichförmig
ist.
-
Beispiel 2:
-
LDI/PTMO/I/HEP
ist ein Beispiel für
einen BFSM mit einer Stöchiometrie,
die einen Fluorgehalt von 5 Gew.-% und anhängende Heparinmoleküle (Molekülmasse 3.000,
erworben von Sigma Chemicals, St. Louis), die neben den Fluorschwänzen des
BFSM angekoppelt sind, einführt,
so dass die Moleküle
die Deaktivierung von Thrombin (ein Schlüsselprotein, das an der Aufwärtsregulierung
der Gerinnselbildung beteiligt ist) über Anti-Thrombin III (ein
Schlüsselinhibitor
des Gerinnselbildungsprozesses) an der Oberfläche des Polymers katalysieren
kann. Zusätzlich
kann dieser BFSM zur Verstärkung
der biokompatiblen Eigenschaft der Polymeroberfläche, der der BFSM zugegeben
wird, mit der grenzflächigen
biologischen Umgebung beitragen, insbesondere das Potenzial für Blut verringern,
ein unkontrolliertes Thrombenwachstum auf der Biomaterialoberfläche zu bilden
und anschließende
Embolisierungsereignisse zu erzeugen. LDI/PTMO/I/HEP wird mit Lysin-diisocyanat
sowohl als Bindeglied A- wie auch Bindeglied B-Reaktant synthetisiert,
Polytetramethylenoxyddiol (Molekülmasse
1.000) als Oligokomponente, Fraktion (I) des Fluoralkohols BA-L
wird als Fluorreaktant verwendet und Heparinsulfat wird als die
[Bio]-Komponente
verwendet. Dieser BFSM wird in diesem Text als LDI/PTMO/I/HEP bezeichnet.
Die Bedingungen der Synthese für
diese Reaktion sind wie folgt.
-
10
Gramm PTMO werden mit 4,1 Gramm LDI zwei Stunden zur Reaktion gebracht
und dann werden 11,7 Gramm (25% stöchiometrischer Überschuss) "I" der Reaktion zugegeben. Die Mischung
wird in einer Stickstoffatmosphäre
mit 50 mg Katalysator, Dibutylzinn-dilaurat, in 100 mL Dimethylacetamid
(DMAc) zur Reaktion gebracht und die Reaktionstemperatur wird 2,5
Stunden zwischen 60 und 70°C
gehalten. Das Produkt der letztgenannten Reaktion wird in einer
Mischung aus destilliertem Wasser mit Ether ausgefällt, um
restlichen [fluor]-Reaktanten zu entfernen. Das Produkt dieses Schrittes
wird unter Vakuum bei 60°C
getrocknet. Die Aktivierung des Methylesters auf [Bindeglied B]
wird durch Hydrolyse der Esterschutzgruppe durch Auflösen des
BFSM-Vorläufers
in Methanol und Zugabe von 1N NaOH in die MeOH-Lösung auf ein stöchiometrisches
Verhältnis
von +5% Überschuss
relativ zu den Estergruppen ausgeführt. Die Lösungstemperatur wird 18 Stunden
bei 20°C
gehalten. Ein 10% Überschuss
von 1N HCl-Lösung
(relativ zu der Menge an Base, die im vorangehenden Schritt zugegeben
wurde) wird zugegeben und 1 Stunde gerührt. Der gesäuerte BFSM-Vorläufer wird
dann mit destilliertem Wasser ausgefällt, gewaschen und unter Vakuum
24 Stunden getrocknet. Die Säuregruppe
des gesäuerten
BFSM-Vorläufers
wird dann mit 1-Ethyl-3-(3-dimethylamino-propylcarbodiimid) (EDC)
(in einem 3:1 Molarverhältnis
von EDC:Säuregruppen)
und N-Hydroxysuccinimid (NHS) (in einem 1:1 Molarverhältnis zu
EDC) in einer Stickstoffatmosphäre
zur Reaktion gebracht, um eine Succinimidgruppe auf der Säure einzuführen. Diese
Lösung
reagiert in DMF 3 Stunden bei 20°C
und der pH wird bei 5,5 gehalten. Der letztgenannte Reaktionsschritt
erzeugt einen Succinimid-BFSM-Vorläufer, der dann mit dem Hydroxyl
oder den Aminen des Heparinmoleküls
zur Reaktion gebracht wird. Heparin wird in 0,2 Gew.-% wässeriger
NaCl-Lösung
aufgelöst
und der Succinimid-BFSM-Vorläufer-Reaktionsmischung
zugegeben und die Lösung
wird 24 Stunden bei 20°C
reagieren gelassen. Der fertige BFSM wird in einer Mischung aus
Ethanol/1M wässeriger KCl-Lösung (30/70
Vol.%) ausgefällt.
Das ausgefällte
Polymer wird dann dreimal in destilliertem Wasser gewaschen. Nach
dem Waschen wird das Material unter Vakuum getrocknet. Die Fluor
Gew.-% sollen einen Fluorgehalt von etwa 5% ergeben, abhängig von
der exakten Verteilung von Oligomeren und der Effizienz der Produktgewinnung.
Dieser Fluorgehalt liegt über
dem typischen Grenzwert von 1%, an welchen Punkt die selektive Migration
des BFSM zu der Oberfläche
durch konkurrierende Dispersion und Dipol-Dipol-Wechselwirkungen des BFSM mit
dem Basispolymersubstrat beeinträchtigt
wird. Die theoretische Molekülmasse
auf der Basis der Stöchiometrie
ist etwa 8,5 × 103.
-
Beispiel 3:
-
LDI/PCN/I/NORF
ist ein Beispiel für
einen BFSM mit einer Stöchiometrie,
die einen Fluorgehalt von etwa 10 Gew.-% und anhängende Norfloxacin-Moleküle, antimikrobielle
Breitbandfluorchinolonmittelgruppe, die neben den Fluorschwänzen des
BFSM angekoppelt sind, einführt,
so dass die [Bio]-Komponente
der Oberfläche
des Polymers ein antimikrobielles Mittel bereitstellen kann, um
die Aktivität
von Bakterien, wie zum Beispiel P. aeruginosa oder E. Coli, zu kontrollieren,
um eine Infektion zu minimieren. Zusätzlich kann dieser BFSM zur
Verstärkung
der biokompatiblen Eigenschaft der Polymeroberfläche, der der BFSM zugegeben
wurde, mit der grenzflächigen
biologischen Umgebung beitragen, insbesondere das Potenzial von
Bakterien verringern, Biofilme zu bilden, die schließlich zu
der Entfernung des Implantats führen.
LDI/PCN/I/NORF wird mit Lysin-diisocyanat sowohl als Bindeglied
A- wie auch Bindeglied B-Reaktant synthetisiert, Polycarbonatdiol (Molekülmasse 970)
wird als Oligokomponente verwendet, Fraktion (I) des Fluoralkohols
BA-L wird als Fluorkomponente verwendet und Norfloxacin ist die
[Bio]-Komponente, die repräsentativ
für die
Fluorchinolonfamile antimikrobieller Mittel verwendet wird. Dieser
BFSM wird in diesem Text als LDI/PCN/I/NORF bezeichnet. Die Bedingungen
der Synthese für
diese Reaktion sind wie folgt.
-
5
Gramm PCN werden mit 1,9 Gramm LDI zwei Stunden zur Reaktion gebracht
und dann werden 3,2 Gramm "I" der Reaktion zugegeben.
Die Mischung wird in einer Stickstoffatmosphäre mit 2,1 mg Katalysator, Dibutylzinn-dilaurat,
in 65 mL Dimethylacetamid (DMAc) zur Reaktion gebracht und die Reaktionstemperatur wird
zwischen 60 und 70°C
gehalten. Das Produkt der letztgenannten Reaktion wird in einer
Mischung aus destilliertem Wasser mit Ether ausgefällt, um
restliche [fluor]-Verbindungen zu entfernen. Das Produkt dieses Schrittes
wird unter Vakuum bei 60°C
getrocknet. Die Aktivierung des Methylesters auf [Bindeglied B]
wird durch Hydrolyse der Esterschutzgruppe durch Auflösen des
BFSM-Vorläufers
in Dimethylformamid (DMF) und Einstellen des Säuregehalts in der DMF-Lösung unter
Verwendung einer 1,0 N Salzsäurelösung auf
eine pH-Ablesung von 1,5 auf einem pH-Meter ausgeführt. Die
Lösungstemperatur
wird dann für
4 Stunden auf 45°C
erhöht.
Der gesäuerte
BFSM-Vorläufer
wird dann in 1 M wässerigem
KCl ausgefällt,
in destilliertem Wasser gewaschen und unter Vakuum bei 60°C für 48 Stunden
getrocknet. Die Säuregruppe
des gesäuerten BFSM-Vorläufers wird
dann mit Oxalylchlorid in einer Stickstoffatmosphäre zur Reaktion
gebracht, um eine Chloridabgangsgruppe auf der Säure einzuführen. Die Lösung wird zunächst auf
5°C mit
einem Eisbad gekühlt und
Oxalylchlorid wird stöchiometrisch
zu der Menge an Säuregruppen
zugegeben. Triethylamin wird stöchiometrisch
zu der Menge an Säuregruppen
zugegeben, um freie HCl abzufangen, die als Nebenprodukt erzeugt wird.
Der letztgenannte Reaktionsschritt erzeugt einen Säurechlorid-BFSM-Vorläufer, der
dann mit dem sekundären
Amin des Norfloxacin-Moleküls
zur Reaktion gebracht wird. Norfloxacin wird in DMF aufgelöst und der Säurechlorid-BFSM-Vorläufer-Reaktionsmischung
zugegeben, und die Lösung
wird über
Nacht bei 20°C
reagieren gelassen. Der fertige BFSM wird in einer Mischung aus
Ethanol/1M wässeriger
KCl-Lösung
(30/70 Vol.%) ausgefällt.
Das ausgefällte
Polymer wird dann dreimal in einer 80/20 Vol.% Ethanol/Wassermischung gewaschen.
Nach dem Waschen wird das Material unter Vakuum getrocknet. Die
Fluor Gew.-% sollen einen Wert von etwa 10% ergeben, abhängig von
der exakten Verteilung von Oligomeren und der Effizienz der Produktgewinnung.
Dieser Fluorgehalt liegt über
dem typischen Grenzwert von 1%, an welchen Punkt die selektive Migration
des BFSM zu der Oberfläche
durch konkurrierende Dispersion und Dipol-Dipol-Wechselwirkungen
des BFSM mit dem Basispolymersubstrat beeinträchtigt wird. Die theoretische
Molekülmasse
auf der Basis der Stöchiometrie
ist etwa 3,6 × 103.
-
Norfloxacin
ist die einzige Komponente in dem BFSM, die eine starke erfassbare
Extinktion bei 280 nm im UV-Bereich hat. Somit kann deren Gegenwart
unter Verwendung eines UV-Detektors
erfasst werden. 2 überlagert das UV-Chromatogramm für den BFSM
mit seinen universellen Gelpermeationschromatografie- (GPS-) Kurven
unter Verwendung eines universellen Brechungsindexdetektors. Dieser
erfasst das Vorhandensein aller Moleküle, da er von der Masse des
vorhandenen Materials abhängig
ist, die aus der GPC-Säule
zu einem bestimmten Zeitpunkt eluiert wird. Somit zeigt ein Vergleich
der zwei Signale, dass die Verteilung von Norfloxacin-Anteilen mit
der Verteilung der tatsächlichen
Molekülmasseketten
identisch ist, was bedeutet, dass es keine bevorzugte Kopplung von
Norfloxacin an Ketten mit geringer gegenüber hoher Molekülmasse oder
umgekehrt gibt. Dies impliziert, dass die Kopplung von Norfloxacin
gleichförmig
ist. Genauer zeigt 2 eine Gelpermeationschromatografieanalyse
von LDI/PCN/I/NORF (L2PC21NF (1-1-1)). Das UV-Detektor-
(280 nm) Signal ist mit dem Polymer-RI-Signal abgestimmt, um zu
bestätigen,
dass Norfloxacin an die Polymerketten verschiedener Größen angeheftet
ist (d. h., Retentionszeit, wo längere
Zeiten kürzere Ketten
und frühe
Zeiten längere
Ketten sind). Ein Vergleich der UV-Extinktion für einen Arzneimittel-gekoppelten
BFSM (L2PC21NF (1-1-1)) mit jener des BFSM-Vorläufers (L2PC21A (1-1-0)) ohne Norfloxacin, basierend auf
derselben Menge an eingespritztem Polymer für beide Proben.
-
Beispiel 4:
-
LDI/PTMO/I/NORF
ist ein Beispiel für
einen BFSM mit einer Stöchiometrie,
die einen Fluorgehalt von etwa 10 Gew.-% und anhängende Norfloxacin-Anteile
einführt.
Dieser BFSM unterscheidet sich von jenem in Beispiel 3 darin, dass
er mit PTMO anstelle von PCN synthetisiert wird, und die [Bio]- Kopplungsreaktion
unter Verwendung eines anderen Reagens als Oxalylchlorid ausgeführt wird,
um die Einführung
von Norfloxacin zu erleichtern. Wie in Beispiel 3 kann dieser BFSM
zur Verstärkung
der biokompatiblen Eigenschaft der Polymeroberfläche, der der BFSM zugegeben
wird, mit der grenzflächigen
biologischen Umgebung beitragen, insbesondere das Potenzial von
Bakterien verringern, Biofilme zu bilden, die schließlich zu
der Entfernung des Implantats führen.
LDI/PTMO/I/NORF wird mit Lysin-diisocyanat sowohl als Bindeglied
A- wie auch Bindeglied B-Reaktant synthetisiert, Polytetramethylenoxyddiol
(Molekülmasse
1.000) (PTMO) wird als Oligokomponente verwendet, Fraktion (I) des
Fluoralkohols BA-L wird als Fluorkomponente verwendet und Norfloxacin
ist die [Bio]-Komponente.
Dieser BFSM wird in diesem Text als LDI/PTMO/I/NORF bezeichnet.
Die Bedingungen der Synthese für
diese Reaktion sind wie folgt.
-
10
Gramm PCN werden mit 4,1 Gramm LDI zwei Stunden zur Reaktion gebracht
und dann werden 11,7 Gramm (25% stöchiometrischer Überschuss) "I" der Reaktion zugegeben. Die Mischung
wird in einer Stickstoffatmosphäre
mit 50 mg Katalysator, Dibutylzinn-dilaurat, in 100 mL Dimethylacetamid
(DMAc) zur Reaktion gebracht und die Reaktionstemperatur wird 2,5
Stunden zwischen 60 und 70°C
gehalten. Das Produkt der letztgenannten Reaktion wird in einer
Mischung aus destilliertem Wasser mit Ether ausgefällt, um
restlichen Fluorreaktanten zu entfernen. Das Produkt dieses Schrittes
wird unter Vakuum bei 60°C
getrocknet. Die Aktivierung des Methylesters auf [Bindeglied B]
wird durch Hydrolyse der Esterschutzgruppe durch Auflösen des
BFSM-Vorläufers
in Methanol (MeOH) und Zugabe von 1N NaOH in die MeOH Lösung auf
ein stöchiometrisches
Verhältnis
von +5% Überschuss
relativ zu den Estergruppen ausgeführt. Die Lösungstemperatur wird 18 Stunden
bei 20°C
gehalten. Ein 10% Überschuss
von 1N HCl-Lösung
(relativ zu der Menge an Base, die im vorangehenden Schritt zugegeben
wurde) wird zugegeben und 1 Stunde gerührt. Der gesäuerte BFSM-Vorläufer wird
dann mit destilliertem Wasser ausgefällt, gewaschen und unter Vakuum
bei 60°C
24 Stunden getrocknet. Die Säuregruppe
des gesäuerten
BFSM-Vorläufers
wird dann mit 1-Ethyl-3-(3-dimethylamino-propylcarbodiimid
(EDC) (in einem 3:1 Molarverhältnis
von EDC:Säuregruppen)
und N-Hydroxysuccinimid (NHS) (in einem 1:1 Molarverhältnis zu
EDC) in einer Stickstoffatmosphäre
zur Reaktion gebracht, um eine Succinimidgruppe auf der Säure einzuführen. Diese
Lösung
reagiert in DMF 3 Stunden bei 20°C
und der pH wird bei 5,5 gehalten. Der letztgenannte Reaktionsschritt
erzeugt einen Succinimid-BFSM-Vorläufer, der dann mit dem Amin
des Norfloxacin-Moleküls
zur Reaktion gebracht wird. Norfloxacin wird in Dimethylsulfoxid
aufgelöst
und der Succinimid-BFSM-Vorläufer-Reaktionsmischung
zugegeben und die Lösung
wird 24 Stunden bei 20°C
reagieren gelassen. Der fertige BFSM wird in 1M wässeriger
KCl-Lösung
ausgefällt.
Das ausgefällte
Polymer wird dann dreimal in destilliertem Wasser gewaschen. Nach
dem Waschen wird das Material unter Vakuum getrocknet. Die Fluor
Gew.-% betragen etwa 10%, abhängig
von der exakten Verteilung von Oligomeren und der Effizienz der
Produktgewinnung. Dieser Fluorgehalt liegt über dem typischen Grenzwert
von 1%, an welchen Punkt die selektive Migration des BFSM zu der
Oberfläche
durch konkurrierende Dispersion und Dipol-Dipol-Wechselwirkungen
des BFSM mit dem Basispolymersubstrat beeinträchtigt wird. Die theoretische
Molekülmasse
auf der Basis der Stöchiometrie
ist etwa 3,6 × 103. Auf gleiche Weise wie beim BFSM, der in
Beispiel 3 beschrieben ist, zeigt dieser SMM auch eine UV-Verteilung
in den Gelpermeationschromatogrammen, die jene der universellen
Brechungsindexverteilung überlappt.
Wodurch wiederum eine effiziente Kopplung des Norfloxacin an alle
kurzen und langen BFSM Ketten angezeigt wird.
-
Beispiel 5:
-
LDI/PTMO/I/GGRGD
ist ein Beispiel für
einen BFSM mit einer Stöchiometrie,
die einen Fluorgehalt von etwa 10 Gew.-% und anhängende Glycin/Glycin/Arginin/Glycin/Aspartamsäure-Peptidsequenzen (eine
Proteinsequenz mit Bindungsaffinität an Zellrezeptoren und Integrine,
wobei die Sequenzen in Plasmaproteinen, wie Fibrinogen, Fibronectin
und Vitronectin vorhanden sind), die neben den Fluorschwänzen des
BFSM angekoppelt sind, einführt,
so dass die [Bio]-Komponenten eine spezifische Bindungsaffinität und -funktion
bereitstellen können,
um Zellen zu wählen,
die auf der Oberfläche
des Biomaterials migrieren. Zusätzlich
kann dieser BFSM zur Verstärkung
der biokompatiblen Eigenschaft der Polymeroberfläche, der der BFSM zugegeben
wird, mit der grenzflächigen
biologischen Umgebung beitragen, insbesondere die Integration von
Zellen mit einem Implantat und insbesondere Gewebezüchtungs-Implantatsvorrichtungen
kontrollieren und ermöglichen. LDI/PTMO/I/GGRGD
wird mit Lysin-diisocyanat sowohl als Bindeglied A- wie auch Bindeglied
B-Reaktant synthetisiert, Polytetramethylenoxyddiol (Molekülmasse 1.000)
(PTMO) wird als Oligokomponente verwendet, Fraktion (I) des Fluoralkohols
BA-L wird als Fluorkomponente verwendet und Glycin/Glycin/Arginin/Glycin/Aspartamsäure-Peptid
ist die [Bio]-Komponente,
die als repräsentatives
Oligopeptidfragment (< 20
Aminosäuren) in
Zusammenhang mit Plasma und anderen Proteinen, die auf spezifische
Art mit Zellen reagieren, verwendet wird. Dieser BFSM wird in diesem
Text als LDI/PTMO/I/GGRGD bezeichnet. Die Bedingungen der Synthese für diese
Reaktion sind wie folgt.
-
10
Gramm PTMO werden mit 4,1 Gramm LDI zwei Stunden zur Reaktion gebracht
und dann werden 11,7 Gramm (25% Überschuss) "I" der Reaktion zugegeben. Die Mischung
wird in einer Stick stoffatmosphäre mit
50 mg Katalysator, Dibutylzinn-dilaurat, in 100 mL Dimethylacetamid
(DMAc) zur Reaktion gebracht und die Reaktionstemperatur wird 2,5
Stunden zwischen 60 und 70°C
gehalten. Das Produkt der letztgenannten Reaktion wird in einer
Mischung aus destilliertem Wasser mit Ether ausgefällt, um
einen restlichen Fluorreaktanten zu entfernen. Das Produkt dieses
Schrittes wird unter Vakuum bei 60°C getrocknet. Die Aktivierung
des Methylesters auf [Bindeglied B] wird durch Hydrolyse der Esterschutzgruppe
durch Auflösen
des BFSM-Vorläufers in
Dimethylformamid (DMF) und Einstellen des Säuregehalts in der DMF-Lösung unter
Verwendung einer wässerigen
1,0 N Salzsäurelösung auf
eine pH-Ablesung von 1,5 auf einem pH-Meter ausgeführt. Die
Lösungstemperatur
wird dann 4 Stunden auf 45°C
erhöht.
Der gesäuerte
BFSM-Vorläufer
wird dann in 1 M wässerigem
KCl ausgefällt,
in destilliertem Wasser gewaschen und unter Vakuum bei 60°C 48 Stunden
getrocknet. Die Säuregruppe
des gesäuerten
BFSM-Vorläufers
wird dann mit Oxalylchlorid in einer Stickstoffatmosphäre zur Reaktion
gebracht, um eine Chloridabgangsgruppe auf der Säure einzuführen. Die Lösung wird zunächst auf
5°C mit
einem Eisbad gekühlt
und Oxalylchlorid wird stöchiometrisch
zu der Menge an Säuregruppen
zugegeben. Triethylamin wird stöchiometrisch
zu der Menge an Säuregruppen
zugegeben, um freie HCl abzufangen, die als Nebenprodukt erzeugt
wird. Der letztgenannte Reaktionsschritt erzeugt einen Säurechlorid-BFSM-Vorläufer, der
dann mit der Amin-Endgruppe der GGRD-Peptidsequenz (Peptidseitenketten
werden geschützt,
um Kreuzreaktionen mit den Arginin- und Carbonsäureseitengruppen zu eliminieren
(Peptid wird von den analytischen Labors am Hospital for Sick Children,
Toronto, geliefert) zur Reaktion gebracht wird. GGRDG wird in Pyridin
dispergiert und der Säurechlorid-BFSM-Vorläufer-Reaktionsmischung
zugegeben, und die Lösung
wird über
Nacht bei 20°C
reagieren gelassen. Der fertige BFSM wird in einer Mischung aus
Methanol/1M wässeriger
KCl-Lösung
(30/70 Vol.%) ausgefällt.
Das ausgefällte
Polymer wird dann dreimal in destilliertem Wasser gewaschen. Nach
dem Waschen wird das Material unter Vakuum getrocknet. Die Fluor
Gew.-% sollen einen Wert von etwa 10% ergeben, abhängig von
der exakten Verteilung von Oligomeren und der Effizienz der Produktgewinnung.
Dieser Fluorgehalt liegt über
dem typischen Grenzwert von 1%, an welchen Punkt die selektive Migration
des BFSM zu der Oberfläche
durch konkurrierende Dispersion und Dipol-Dipol-Wechselwirkungen des BFSM mit dem Basispolymersubstrat
beeinträchtigt
wird. Die theoretische Molekülmasse
auf der Basis der Stöchiometrie
ist etwa 4,0 × 103.
-
Beispiel 6:
-
LDI/PTMO/I/GGRGD-2
ist mit dem BFSM in Beispiel 5 identisch, mit der Ausnahme, dass
anstelle der Kopplung der GGRGD-Sequenz mit Oxalylchlorid eine alternierende
Abgangsgruppe unter Verwendung der EDC/NHS-Methode erzeugt wird,
die in Beispiel 2 beschrieben ist. Alle Reaktionsbedingungen waren
identisch mit jenen von Beispiel 5 bis zur Bildung des gesäuerten Vorläufer-BFSMs.
Die Aktivierung des Methylesters auf [Bindeglied B] wird durch Hydrolyse
der Esterschutzgruppe durch Auflösen
des BFSM-Vorläufers
in Methanol (MeOH) und Zugabe von 1N NaOH in die MeOH-Lösung auf
ein stöchiometrisches
Verhältnis
von +5% im Überschuss
relativ zu den Estergruppen ausgeführt. Die Lösungstemperatur wird 18 Stunden
bei 20°C
gehalten. Ein 10% Überschuss
der 1N HCl-Lösung
(relativ zu der Menge an Base, die im vorangehenden Schritt zugegeben
wurde) wird zugegeben und 1 Stunde gerührt. Der gesäuerte BFSM-Vorläufer wird
dann mit destilliertem Wasser ausgefällt, gewaschen und unter Vakuum
bei 60°C
24 Stunden getrocknet. Die Säuregruppe des
gesäuerten
BFSM-Vorläufers
wird dann mit 1-Ethyl-3-(3-dimethylamino-propylcarbodiimid) (EDC)
(in einem 3:1 Molarverhältnis
von EDC:Säuregruppen)
und N-Hydroxysuccinimid (NHS) (in einem 1:1 Molarverhältnis zu
EDC) in einer Stickstoffatmosphäre
zur Reaktion gebracht, um eine Succinimidgruppe auf der Säure einzuführen. Diese
Lösung
reagiert in DMF 3 Stunden bei 20°C
und der pH wird bei 5,5 gehalten. Der letztgenannte Reaktionsschritt
erzeugt einen Succinimid-BFSM-Vorläufer, der dann mit dem endständigen Amin
des GGRGD-Peptids zur Reaktion gebracht wird. GGRGD-Peptid wird
in Pyridin dispergiert und der Succinimid-BFSM-Vorläufer-Reaktionsmischung
zugegeben und die Lösung
wird über
Nacht bei 20°C
reagieren gelassen. Der fertige BFSM wird in einer Mischung aus
Methanol/1M wässeriger
KCl-Lösung
(30/70 Vol.%) ausgefällt.
Das ausgefällte
Polymer wird dann dreimal in destilliertem Wasser gewaschen. Nach
dem Waschen wird das Material unter Vakuum getrocknet. Die Fluor
Gew.-% sollen einen Wert von etwa 10% ergeben, abhängig von
der exakten Verteilung von Oligomeren und der Effizienz der Produktgewinnung.
Dieser Fluorgehalt liegt über
dem typischen Grenzwert von 1%, an welchen Punkt die selektive Migration
des BFSM zu der Oberfläche
durch konkurrierende Dispersion und Dipol-Dipol-Wechselwirkungen des BFSM mit dem Basispolymersubstrat
beeinträchtigt
wird. Die theoretische Molekülmasse
auf der Basis der Stöchiometrie
ist etwa 4,0 × 103.
-
Beispiel 7:
-
HDI-DASS/PTMO/I/NORF
ist ein Beispiel für
einen BFSM mit einer Stöchiometrie,
die einen Fluorgehalt von etwa 10 Gew.-% und anhängende Norfloxacin-Anteile
einführt.
HDI-DABS/PTMO/I/NORF
unterscheidet sich von LDI/PCN/I/NORF in Beispiel 3 darin, dass
er mit einem anderen Bindeglied B-Molekül synthetisiert ist und PTMO
anstelle von PCN als Oligomolekül
verwendet. Bindeglied B wird mit Diaminobenzolsulfonsäure synthetisiert,
die mit HDI zur Reaktion gebracht wird, um ein neues Diisocyanat-Bindungsmolekül zu erzeugen, das
sowohl als Bindeglied A- wie auch Bindeglied B-Reaktant verwendet
wird. Das letztere wird mit Polytetramethylenoxyddiol (Molekülmasse 1.000)
(PTMO) zur Reaktion gebracht. Somit wird PTMO als Oligokomponente
verwendet, Fraktion (I) des Fluoralkohols BA-L wird als Fluorkomponente
verwendet und Norfloxacin ist die [Bio]-Komponente. Dieser BFSM
wird in diesem Text als HDI-DASS/PTMO/I/NORF bezeichnet. Die Bedingungen
der Synthese für
diese Reaktion sind wie folgt.
-
10
Gramm PTMO werden mit 9,2 Gramm HDI-DASS zwei Stunden zur Reaktion
gebracht und dann werden 11,7 Gramm (25% Überschuss) "I" der
Reaktion zugegeben. Die Mischung wird in einer Stickstoffatmosphäre mit 50
mg Katalysator, Dibutylzinn-dilaurat, in 100 mL Dimethylacetamid
(DMAc) zur Reaktion gebracht und die Reaktionstemperatur wird 2,5
Stunden zwischen 60 und 70°C
gehalten. Das Produkt der letztgenannten Reaktion wird in einer
Mischung aus destilliertem Wasser mit Ether ausgefällt, um
restlichen [fluor]-Reaktanten zu entfernen. Das Produkt dieses Schrittes
wird unter Vakuum bei 60°C
getrocknet. Die Aktivierung der Sulfonsäure auf Bindeglied B wird durch
Reaktion mit Oxalylchlorid in einer Stickstoffatmosphäre ausgeführt, um
eine Chloridabgangsgruppe auf der Säure einzuführen. Die Lösung wird zunächst auf
5°C mit einem
Eisbad gekühlt
und Oxalylchlorid wird stöchiometrisch
zu der Menge an Säuregruppen
zugegeben. Triethylamin wird stöchiometrisch
zu der Menge an Säuregruppen
zugegeben, um freie HCl zu fangen, die als Nebenprodukt erzeugt
wird. Der letztgenannte Reaktionsschritt erzeugt einen Sulfonylchlorid-BFSM-Vorläufer, der
dann mit dem sekundären
Amin des Norfloxacin-Moleküls
zur Reaktion gebracht wird. Norfloxacin wird in DMF aufgelöst und der
Sulfonylchlorid-BFSM-Vorläufer-Reaktions-Mischung
zugegeben, und die Lösung
wird über
Nacht bei 20°C
reagieren gelassen. Der fertige BFSM wird in einer Mischung aus
Ethanol/1M wässeriger KCl-Lösung (30/70
Vol.%) ausgefällt.
Das ausgefällte
Polymer wird dann dreimal in einer 80/20 Vol.% Ethanol/Wassermischung
gewaschen. Nach dem Waschen wird das Material unter Vakuum getrocknet.
Die Fluor Gew.-% sollen einen Wert von etwa 10% ergeben, abhängig von
der exakten Verteilung von Oligomeren und der Effizienz der Produktgewinnung.
Dieser Fluorgehalt liegt über
dem typischen Grenzwert von 1%, an welchen Punkt die selektive Migration
des BFSM zu der Oberfläche
durch konkurrierende Dispersion und Dipol-Dipol-Wechselwirkungen des BFSM mit dem Basispolymersubstrat
beeinträchtigt
wird. Die theoretische Molekülmasse
auf der Basis der Stöchiometrie
ist etwa 3,6 × 103.
-
Beispiel 8:
-
LDI/PDMS/I/NORF
ist ein Beispiel für
einen BFSM mit einer Stöchiometrie,
die einen Fluorgehalt von etwa 3,2 Gew.-% und anhängende Norfloxacin-Anteile
einführt.
LDI/PDMS/I/NORF unterscheidet sich von Beispiel 3 darin, dass er
eine Siloxan-Oligokomponente
anstelle einer Carbonat-Oligokomponente enthält, um die Kompatibilität des BFSM
mit Substraten auf Silikonbasis zu optimieren. Ebenso zeigt er die
Reaktion einer Diamino-Oligokmponente anstelle eines Diols. LDI/PDMS/I/NORF
wird mit Lysin-diisocyanat sowohl als Bindeglied A- wie auch Bindeglied
B-Reaktant synthetisiert. Endständiges
Polymethylsiloxan-bis(3-aminopropyl) (PDMS) wird als Oligokomponente
verwendet, Fraktion (I) des Fluoralkohols BA-L wird als Fluorkomponente verwendet
und Norfloxacin ist die [Bio]-Komponente.
Dieser BFSM wird in diesem Text als LDI/PDMS/I/NORF bezeichnet.
Die Bedingungen der Synthese für
diese Reaktion sind wie folgt.
-
25,1
Gramm PDMS werden mit 4,2 Gramm LDI zwei Stunden zur Reaktion gebracht
und dann werden 14,2 Gramm (50% Überschuss) "I" der Reaktion zugegeben. Die Mischung
wird in einer Stick stoffatmosphäre mit
60 mg Katalysator, Dibutylzinn-dilaurat, in 100 mL Tetrahydrofuran
zur Reaktion gebracht. Die Reaktionstemperatur für LDI mit PDMS ist 15°C und für die Kopplung
von "I" beginnt sie bei
20 und endet bei 50°C.
Das Produkt der letztgenannten Reaktion wird in einer Mischung aus
destilliertem Wasser mit Ether ausgefällt, um einen restlichen Fluorreaktanten
zu entfernen, und wird in einer MeOH/Wasser-Mischung von 30/70 gewaschen. Das Produkt
dieses Schrittes wird unter Vakuum bei 60°C über Nacht getrocknet. Die Aktivierung
des Methylesters auf [Bindeglied B] wird durch Hydrolyse der Esterschutzgruppe
durch Auflösen
des BFSM-Vorläufers
in Aceton und anschließende
Zugabe von MeOH ausgeführt,
um eine 50/50 Mischung der zwei Lösemittel zu erhalten. 1N NaOH
wird der Aceton/MeOH-Lösung
auf ein stöchiometrisches
Verhältnis
von +5% Überschuss
relativ zu den Estergruppen zugegeben. Die Lösungstemperatur wird dann 18
Stunden bei 20°C gehalten.
Ein 10% Überschuss
der 1N HCl-Lösung
(relativ zu der Menge an Base, die im vorangehenden Schritt zugegeben
wurde), wird zugegeben und 1 Stunde gerührt. Der gesäuerte BFSM-Vorläufer wird
dann mit destilliertem Wasser ausgefällt, gewaschen und unter Vakuum
24 Stunden bei 60°C
getrocknet. Die Säuregruppe
des gesäuerten
BFSM-Vorläufers
wird dann in Dichlormethan aufgelöst und mit Oxalylchlorid in
einer Stickstoffatmosphäre
zur Reaktion gebracht, um eine Chloridabgangsgruppe auf der Säure einzuführen. Die Lösung wird
zunächst
auf 5°C
mit einem Eisbad gekühlt
und Oxalylchlorid wird stöchiometrisch
zu der Menge an Säuregruppen
zugegeben. Der letztgenannte Reaktionsschritt erzeugt einen Säurechlorid-BFSM-Vorläufer, der
dann mit dem sekundären
Amin des Norfloxacin-Moleküls
zur Reaktion gebracht wird. Norfloxacin wird in Pyridin aufgelöst und der
Säurechlorid-BFSM-Vorläufer-Reaktionsmischung
zugegeben, und die Lösung
wird über
Nacht bei 20°C
reagieren gelassen. Das Pyridin dient auch als Säurefänger für restliche HCl, die im vorangehenden
Schritt erzeugt wird. Der fertige BFSM wird beim Abkühlen der
Reaktionsmischung auf 15°C
und anschließendem
Waschen in Wasser ausgefällt.
Restliches Arzneimittel wird durch erneutes Auflösen des Polymers in THF abgetrennt,
und dann wird das nicht-lösliche
Arzneimittel durch Zentrifugieren und Dekantieren der Polymerlösung gewonnen.
Das Polymer wird dann durch Kühlen
und Waschen in Wasser gewonnen. Nach dem Waschen wird das Material
unter Vakuum getrocknet. Die Fluor Gew.-% sind etwa 3,2%, abhängig von der
exakten Verteilung von Oligomeren und der Effizienz der Produktgewinnung.
Dieser Fluorgehalt liegt über dem
typischen Grenzwert von 1%, an welchen Punkt die selektive Migration
des BFSM zu der Oberfläche durch
konkurrierende Dispersion und Dipol-Dipol-Wechselwirkungen des BFSM mit dem Basispolymersubstrat
beeinträchtigt
wird. Die theoretische Molekülmasse
auf der Basis der Stöchiometrie
ist etwa 8 × 103.
-
Beispiel 9:
-
LDI/THDI-DPS/I/NORF
ist ein Beispiel für
einen BFSM mit einer Stöchiometrie,
die einen Fluorgehalt von etwa 12 Gew.-% und anhängende Norfloxacin-Anteile
einführt.
LDI/THDI-DPS/I/NORF unterscheidet sich von Beispiel 3 darin, dass
er eine Poly[urethan/sulfon]-Oligokomponente anstelle einer Carbonat-Oligokomponente
enthält.
Diese wird gewählt,
um die Kompatibilität
des BFSM mit Substraten auf Polyethersulfonbasis zu optimieren.
LDI/THDI-DPS/I/NORF wird mit Trimethyl-1,6-diisocyanathexan (THDI)
als Bindeglied A-Reaktant
und Lysin-diisocyanat als Bindeglied B-Reaktant synthetisiert. THDI
wird mit Dihydroxy-diphenylsulfon (DPS) kombiniert, um die Urethan/Sulfon-Oligokomponente
zu bilden, Fraktion (I) des Fluoralkohols BA-L wird als Fluorkomponente
verwendet und Norfloxacin ist die [Bio]-Komponente. Dieser BFSM
wird in diesem Text als LDI/THDI-DPS/I/NORF bezeichnet.
-
Die
Bedingungen der Synthese für
diese Reaktion sind wie folgt.
-
23
Gramm THDI-DPS mit endständigen
Hydroxylen (4:5 Molarverhältnis)
werden mit 8,5 Gramm LDI 2,5 Stunden zur Reaktion gebracht und dann
werden 25 Gramm (50% Überschuss) "I" der Reaktion zugegeben. Die Mischung
wird in einer Stickstoffatmosphäre
mit 50 mg Katalysator, Dibutylzinn-dilaurat, in 120 mL DMAc zur
Reaktion gebracht und die Reaktionstemperatur wird bei 60°C gehalten.
Das Produkt der letztgenannten Reaktion wird in einer Mischung aus
destilliertem Wasser mit Ether ausgefällt, um restliche [fluor]-Verbindungen
zu entfernen. Das Produkt dieses Schrittes wird unter Vakuum bei
60°C getrocknet.
Die Aktivierung des Methylesters auf [Bindeglied B] wird durch Hydrolyse
der Esterschutzgruppe durch Auflösen
des BFSM-Vorläufers
in Methanol (MeOH) und Zugabe von 1N NaOH in die MeOH-Lösung auf
ein stöchiometrisches
Verhältnis
von +5% Überschuss
relativ zu den Estergruppen ausgeführt. Die Lösungstemperatur wird 18 Stunden
bei 20°C
gehalten. Ein 10% Überschuss
der 1N HCl-Lösung
(relativ zu der Menge an Base, die im vorangehenden Schritt zugegeben
wurde) wird zugegeben und 1 Stunde gerührt. Der gesäuerte BFSM-Vorläufer wird
dann mit destilliertem Wasser ausgefällt, gewaschen und unter Vakuum
24 Stunden bei 60°C
getrocknet. Die Säuregruppe
des gesäuerten
BFSM-Vorläufers
wird dann mit Oxalylchlorid in einer Stickstoffatmosphäre zur Reaktion
gebracht, um eine Chloridabgangsgruppe auf der Säure einzuführen. Eine Lösung des gesäuerten BFSM
wird zunächst
auf 5°C
mit einem Eisbad gekühlt
und Oxalylchlorid wird stöchiometrisch
zu der Menge an Säuregruppen
zugegeben. Der letztgenannte Reaktionsschritt erzeugt einen Säurechlorid-BFSM-Vorläufer, der
dann mit dem sekundären
Amin des Norfloxacin-Moleküls
zur Reaktion gebracht wird. Norfloxacin wird in Pyridin aufgelöst und der
Säurechlorid-BFSM-Vorläufer-Reaktionsmischung
zugegeben, und die Lösung wird über Nacht
bei 20°C
reagieren gelassen. Das Pyridin dient auch als Säurefänger für restliche HCl, die im vorangehenden
Schritt erzeugt wird. Der fertige BFSM wird in einer Mischung aus
Ethanol/1M wässeriger
KCl-Lösung
(30/70 Vol.%) ausgefällt.
Das ausgefällte
Polymer wird dann dreimal in einer 80/20 Vol.% Ethanol/Wasser-Mischung
gewaschen. Nach dem Waschen wird das Material unter Vakuum getrocknet. Die
Fluor Gew.-% sind etwa 12%, abhängig
von der exakten Verteilung von Oligomeren und der Effizienz der Produktgewinnung.
Dieser Fluorgehalt liegt über
dem typischen Grenzwert von 1%, an welchen Punkt die selektive Migration
des BFSM zu der Oberfläche
durch konkurrierende Dispersion und Dipol-Dipol-Wechselwirkungen
des BFSM mit dem Basispolymersubstrat beeinträchtigt wird. Die theoretische
Molekülmasse
auf der Basis der Stöchiometrie
ist etwa 4,5 × 103.
-
Beispiel 10:
-
LDI/PEB/I/NORF
ist ein Beispiel für
einen BFSM mit einer Stöchiometrie,
die einen Fluorgehalt von etwa 8 Gew.-% und anhängende Norfloxacin-Anteile
einführt.
LDI/PEB/I/NORF unterscheidet sich von LDI/PCN/I/NORF in Beispiel
3 in der Art des Oligosegments. Polyethylen-Butylen-Copolymerdiol
(PEB) wurde gewählt,
um die Kompatibilität
des BFSM mit einem auf Polypropylen basierenden Substrat zu optimieren. LDI/PEB/I/NORF
wird mit Lysin-diisocyanat sowohl als Bindeglied A wie auch als
Bindeglied B-Reaktant synthetisiert. PEB (Molekülmasse 2.500) wird als Oligokomponente
verwendet, Fraktion (I) des Fluoralkohols BA-L wird als Fluorkomponente
verwendet und Norfloxacin wird als [Bio]-Komponente verwendet. Dieser BFSM
wird in diesem Text als LDI/PEB/I/NORF bezeichnet. Die Bedingungen
der Synthese für
diese Reaktion sind wie folgt.
-
25
Gramm PEB werden mit 4,2 Gramm LDI zwei Stunden zur Reaktion gebracht
und dann werden 13 Gramm (50% Überschuss) "I" der Reaktion zugegeben. Die Mischung
wird in einer Stickstoffatmosphäre
mit 100 mg Katalysator, Dibutylzinndilaurat, in 200 mL Toluol zur
Reaktion gebracht und die Reaktionstemperatur wird über Nacht
zwischen 60 und 70°C
gehalten. Das Produkt der letztgenannten Reaktion wird in Ether
ausgefällt,
um restliche [fluor]-Verbindungen zu entfernen, und in MeOH gewaschen.
Das Produkt dieses Schrittes wird unter Vakuum bei 60°C getrocknet.
Die Aktivierung des Methylesters auf [Bindeglied B] wird durch Hydrolyse
der Esterschutzgruppe durch Auflösen
des BFSM-Vorläufers
in Toluol unter Zugabe von Methanol (in einem 4:1 Molarverhältnis von
Toluol:MeOH) und Zugabe von 1N NaOH auf ein stöchiometrisches Verhältnis von +5% Überschuss
relativ zu den Estergruppen ausgeführt. Die Lösungstemperatur wird 18 Stunden
bei 20°C gehalten.
Ein 10% Überschuss
der 1N HCl-Lösung
(relativ zu der Menge an Base, die im vorangehenden Schritt zugegeben
wurde) wird zugegeben und 1 Stunde gerührt. Der gesäuerte BFSM-Vorläufer wird
dann mit destilliertem Wasser ausgefällt, gewaschen und unter Vakuum
24 Stunden bei 60°C
getrocknet. Die Säuregruppe
des gesäuerten
BFSM-Vorläufers
wird dann mit Oxalylchlorid in einer Stickstoffatmosphäre zur Reaktion
gebracht, um eine Chloridabgangsgruppe auf der Säure einzuführen. Eine Lösung aus
gesäuertem
BFSM in Toluol wird zunächst
mit einem Eisbad auf 5°C
gekühlt
und Oxalylchlorid wird stöchiometrisch
zu der Menge an Säuregruppen
zugegeben. Der letztgenannte Reaktionsschritt erzeugt einen Säurechlorid-BFSM-Vorläufer, der
dann mit dem sekundären
Amin des Norfloxacin-Moleküls
zur Reaktion gebracht wird. Norfloxacin wird in Pyridin aufgelöst und der
Säurechlorid-BFSM-Vorläufer-Reaktionsmischung
zugegeben, und die Lösung
wird über
Nacht bei 20°C
reagieren gelassen. Das Pyridin dient auch als Säurefänger für restliche HCl, die im vorangehenden
Schritt erzeugt wird. Der fertige BFSM wird in einer Mischung aus
Methanol/1M wässeriger KCl-Lösung (30/70
Vol.%) ausgefällt.
Nach dem Waschen in destilliertem Wasser wird das Material unter
Vakuum getrocknet. Die Fluor Gew.-% sind etwa 8%, abhängig von
der exakten Verteilung von Oligomeren und der Effizienz der Produktgewinnung.
Dieser Fluorgehalt liegt über
dem typischen Grenzwert von 1%, an welchen Punkt die selektive Migration
des BFSM zu der Oberfläche
durch konkurrierende Dispersion und Dipol-Dipol-Wechselwirkungen
des BFSM mit dem Basispolymersubstrat beeinträchtigt wird. Die theoretische
Molekülmasse
auf der Basis der Stöchiometrie
ist etwa 5,0 × 103.
-
Beispiel 11:
-
LDI/PCN/I/HYA
ist ein Beispiel für
einen BFSM mit einer Stöchiometrie,
die einen Fluorgehalt von 5 Gew.-% und anhängende Oligo-Hyaluronsäure- (HYA-)
Moleküle
(ungefähre
Molekülmasse
3.000, erworben von Genzyme, MA) einführt, die neben den Fluorschwänzen des
BFSM angekoppelt sind, so dass das Molekül das Anheften neuer Gewebestrukturen
und der zugehörigen
Zellen zur Bildung neuer biologischer Gewebe fördern kann. LDI/PCN/I/HYA wird
mit Lysin-diisocyanat sowohl als Bindeglied A wie auch als Bindeglied
B-Reaktant synthetisiert. Polycarbonatdiol (Molekülmasse 970)
wird als Oligokomponente verwendet, Fraktion (I) des Fluoralkohols
BA-L wird als Fluorkomponente verwendet und Oligo-Hyaluronsäure wird
als [Bio]-Komponente verwendet. Dieser BFSM wird in diesem Text
als LDI/PCN/I/HYA bezeichnet. Die Bedingungen der Synthese für diese
Reaktion sind wie folgt.
-
5
Gramm PCN werden mit 2 Gramm LDI zwei Stunden zur Reaktion gebracht
und dann werden 3,2 Gramm "I" der Reaktion zugegeben.
Die Mischung wird in einer Stickstoffatmosphäre mit 2 mg Katalysator, Dibutylzinn-dilaurat,
in 65 mL Dimethylacetamid (DMAc) zur Reaktion gebracht und die Reaktionstemperatur wird
2,5 Stunden zwischen 60 und 70°C
gehalten. Das Produkt der letztgenannten Reaktion wird in einer
Mischung aus destilliertem Wasser mit Ether ausgefällt, um
restliche [fluor]-Verbindungen
zu entfernen. Das Produkt dieses Schrittes wird unter Vakuum bei
60°C getrocknet.
Die Aktivierung des Methylesters auf [Bindeglied B] wird durch Hydrolyse
der Esterschutzgruppe durch Auflösen
des BFSM-Vorläufers
in Dimethylformamid (DMF) und Einstellen des Säuregehalts in der DMF-Lösung unter
Verwendung einer wässerigen
1,0 N Salzsäurelösung auf
eine pH-Ablesung von 1,5 auf einem pH-Meter ausgeführt. Die
Lösungstemperatur
wird dann 4 Stunden auf 45°C
erhöht.
Der gesäuerte
BFSM-Vorläufer
wird dann in 1 M wässerigem
KCl ausgefällt,
in destilliertem Wasser gewaschen und unter Vakuum 48 Stunden bei
60°C getrocknet.
Der gesäuerte BFSM-Vorläufer wird
dann in destilliertem Wasser ausgefällt, gewaschen und unter Vakuum
24 Stunden bei 60°C
getrocknet. Die Säuregruppe
des gesäuerten
BFSM-Vorläufers
wird dann mit 1-Ethyl-3-(3-dimethylamino-propylcarbodiimid)
(EDC) (in einem 3:1 Molarverhältnis
von EDC:Säuregruppen)
und N-Hydroxysuccinimid (NHS)
(in einem 1:1 Molarverhältnis
zu EDC) in einer Stickstoffatmosphäre zur Reaktion gebracht, um
eine Succinimidgruppe auf der Säure
einzuführen.
Diese Lösung
reagiert in DMF 3 Stunden bei 20°C
und der pH wird bei 5,5 gehalten. Der letztgenannte Reaktionsschritt
erzeugt einen Succinimid-BFSM-Vorläufer, der dann mit dem Hydroxyl
des Hyaluronsäuremoleküls zur Reaktion
gebracht wird. Hyaluronsäure
wird in 0,2 Gew.-% wässeriger
NaCl-Lösung
aufgelöst
und der Succinimid-BFSM-Vorläufer-Reaktionsmischung
zugegeben und die Lösung
wird 24 Stunden bei 20°C
reagieren gelassen. Der fertige BFSM wird in einer Mischung aus
Methanol/1M wässeriger
KCl-Lösung
(30/70 Vol.%) ausgefällt.
Das ausgefällte
Polymer wird dann dreimal in destilliertem Wasser gewaschen. Nach
dem Waschen wird das Material unter Vakuum getrocknet. Die Fluor Gew.-%
sollen einen Fluorgehalt von etwa 5% ergeben, abhängig von
der exakten Verteilung von Oligomeren und der Effizienz der Produktgewinnung.
Dieser Fluorgehalt liegt über
dem typischen Grenzwert von 1%, an welchen Punkt die selektive Migration
des BFSM zu der Oberfläche
durch konkurrierende Dispersion und Dipol-Dipol-Wechselwirkungen
des BFSM mit dem Basispolymersubstrat beeinträchtigt wird. Die theoretische Molekülmasse auf
der Basis der Stöchiometrie
ist etwa 8,5 × 103.
-
Beispiel 12:
-
LDI/HDI–PTMO-PPO/I/HEP
ist ein Beispiel für
einen BFSM mit einer Stöchiometrie,
die einen Fluorgehalt von 4,6 Gew.-% und anhängende Heparinmoleküle einführt, die
neben den Fluorschwänzen
des BFSM angekoppelt sind, so dass das Molekül die Deaktivierung von Thrombin
(ein Schlüsselprotein,
das an der Aufwärtsregulierung
der Gerinnselbildung beteiligt ist) über Anti-Thrombin III (ein
Schlüsselinhibitor
des Gerinnselbildungsprozesses) an der Oberfläche des Polymers katalysieren
kann. Zusätzlich
kann dieser BFSM zur Verstärkung
der biokompatiblen Eigenschaft der Polymeroberfläche, der der BFSM zugegeben
wird, mit der grenzflächigen
biologischen Umgebung beitragen, insbesondere das Potenzial für Blut verringern,
ein unkontrolliertes Thrombenwachstum auf der Biomaterialoberfläche zu bilden
und anschließende
Embolisierungsereignisse zu erzeugen. LDI/HDI–PTMO-PPO/I/HEP unterscheidet
sich von LDI/PTMO/I/HEP in Beispiel 2 in der Art des Oligosegments.
Dieses wurde gewählt,
um die Möglichkeit
zu zeigen, die Kompatibilität
des BFSM mit den auf Polyetherurethan basierenden Substraten abzustimmen.
LDI/HDI–PRMO-PPO/I/HEP wird mit 1,6-Diisocyanatohexan
(HDI) als Bindeglied A-Reaktant und Lysin-diisocyanat als Bindeglied
B-Reaktant synthetisiert, HDI wird mit Polytetramethylenoxyddiol
(ungefähre
Molekülmasse
500) und Polyproplyenoxyd (ungefähre
Molekülmasse
425 PPO) zur Bildung der Urethan/Ether-Oligokomponente kombiniert, Fraktion
(I) des Fluoralkohols BA-L
wird als Fluorkomponente verwendet und Heparinsulfat wird als die
[Bio]-Komponente verwendet. Dieser BFSM wird in diesem Text als
LDI/HDI–PTMO-PPO/I/HEP
bezeichnet. Die Bedingungen der Synthese für diese Reaktion sind wie folgt.
-
9,7
Gramm HDI-PTMO-PPO mit endständigen
Hydroxylen (1:1:1 Molarverhältnis)
werden mit 1,9 Gramm LDI zwei Stunden zur Reaktion gebracht und
dann werden 11 Gramm "I" der Reaktion zugegeben.
Die Mischung wird in einer Stickstoffatmosphäre mit 50 mg Katalysator, Dibutylzinn-dilaurat,
in 100 mL Dimethylacetamid (DMAc) zur Reaktion gebracht und die
Reaktionstemperatur wird zwischen 60 und 70°C gehalten. Das Produkt der
letztgenannten Reaktion wird in einer Mischung aus destilliertem
Wasser mit Ether ausgefällt, um
einen restlichen Fluorreaktanten zu entfernen. Das Produkt dieses
Schrittes wird unter Vakuum bei 60°C getrocknet. Die Aktivierung
des Methylesters auf [Bindeglied B] wird durch Hydrolyse der Esterschutzgruppe durch
Auflösen
des BFSM-Vorläufers
in Methanol (MeOH) und Zugabe von 1N NaOH in die MeOH-Lösung auf ein
stöchiometrisches
Verhältnis
von +5% Überschuss
relativ zu den Estergruppen ausgeführt. Die Lösungstemperatur wird 18 Stunden
bei 20°C
gehalten. Ein 10% Überschuss
von 1N HCl-Lösung (relativ
zu der Menge an Base, die im vorangehenden Schritt zugegeben wurde)
wird zugegeben und 1 Stunde gerührt.
Der gesäuerte
BFSM-Vorläufer
wird dann mit destilliertem Wasser ausgefällt, gewaschen und unter Vakuum
24 Stunden bei 60°C
getrocknet. Die Säuregruppe
des gesäuerten
BFSM-Vorläufers wird
dann mit 1-Ethyl-3-(3-dimethylaminopropylcarbodiimid) (EDC) (in
einem 3:1 Molarverhältnis
von EDC:Säuregruppen)
und N-Hydroxysuccinimid (NHS) (in einem 1:1 Molarverhältnis zu
EDC) in einer Stickstoffatmosphäre
zur Reaktion gebracht, um eine Succinimidgruppe auf der Säure einzuführen. Diese
Lösung
reagiert in DMF 3 Stunden bei 20°C
und der pH wird bei 5,5 gehalten. Der letztgenannte Reaktionsschritt
erzeugt einen Succinimid-BFSM-Vorläufer, der dann mit dem Hydroxyl
oder den Aminen des Heparinmoleküls
zur Reaktion gebracht wird. Heparin wird in 0,2 Gew.-% wässeriger
NaCl-Lösung aufgelöst und der
Succinimid-BFSM-Vorläufer-Reaktionsmischung
zugegeben und die Lösung
wird 24 Stunden bei 20°C
reagieren gelassen. Der fertige BFSM wird in einer Mischung aus
Methanol/1M wässeriger
KCl-Lösung
(30/70 Vol.%) ausgefällt.
Das ausgefällte
Polymer wird dann dreimal in destilliertem Wasser gewaschen. Nach
dem Waschen wird das Material unter Vakuum getrocknet. Die Fluor Gew.-%
sollen einen Fluorgehalt von etwa 5% ergeben, abhängig von
der exakten Verteilung von Oligomeren und der Effizienz der Produktgewinnung.
Dieser Fluorgehalt liegt über
dem typischen Grenzwert von 1%, an welchen Punkt die selektive Migration
des BFSM zu der Oberfläche
durch konkurrierende Dispersion und Dipol-Dipol-Wechselwirkungen des BFSM mit
dem Basispolymersubstrat beeinträchtigt
wird. Die theoretische Molekülmasse
auf der Basis der Stöchiometrie
ist etwa 8,5 × 103.
-
Beispiel 13:
-
LDI/PTMO/I/HC
ist ein Beispiel für
einen BFSM, der einen hohen Fluorgehalt und ein anhängendes Hydrokortisonmolekül enthält, das
neben den Fluorschwänzen
des BFSM angekoppelt ist, so dass das Molekül die Entzündung verringern kann, die
mit der Aktivierung der weißen
Blutzellen in Zusammenhang steht. Zusätzlich kann dieser BFSM zu
der Verstärkung
der biokompatiblen Eigenschaft der Polymeroberfläche, der der BFSM zugegeben
wird, mit der grenzflächigen
biologischen Umgebung beitragen, insbesondere das Ausmaß der Makrophagenaktivierung durch
die Biomaterialoberfläche
verringern. LDI/PTMO/I/HC wird mit Lysin-diisocyanat sowohl als
Bindeglied A- wie auch Bindeglied B-Reaktant synthetisiert. Polytetramethylenoxyddiol
(Molekülmasse
1.000) (PTMO) wird als Oligokomponente verwendet, Fraktion (I) des
Fluoralkohols BA-L wird als Fluorreaktant verwendet und Hydrokortison
wird als die [Bio]-Komponente
verwendet. Dieser BFSM wird in diesem Text als LDI/PTMO/I/HC bezeichnet.
Die Bedingungen der Synthese für
diese Reaktion sind wie folgt.
-
10
Gramm PTMO werden mit 4,1 Gramm LDI zwei Stunden zur Reaktion gebracht
und dann werden 11 Gramm "I" der Reaktion zugegeben.
Die Mischung wird in einer Stickstoffatmosphäre mit 50 mg Katalysator, Dibutylzinn-dilaurat,
in 100 mL Dimethylacetamid (DMAc) zur Reaktion gebracht und die
Reaktionstemperatur wird 2,5 Stunden zwischen 60 und 70°C gehalten.
Das Produkt der letztgenannten Reaktion wird in einer Mischung aus
destilliertem Wasser mit Ether ausgefällt, um restlichen Fluorreaktanten
zu entfernen. Das Produkt dieses Schrittes wird unter Vakuum bei
60°C getrocknet.
Die Aktivierung des Methylesters auf [Bindeglied B] wird durch Hydrolyse
der Esterschutzgruppe durch Auflösen
des BFSM-Vorläufers
in Methanol (MeOH) und Zugabe von 1N NaOH in die MeOH-Lösung auf
ein stöchiometrisches
Verhältnis
von +5% Überschuss
relativ zu den Estergruppen ausgeführt. Die Lösungstemperatur wird 18 Stunden
bei 20°C
gehalten. Ein 10% Überschuss
von 1N HCl-Lösung (relativ
zu der Menge an Base, die im vorangehenden Schritt zugegeben wurde) wird
zugegeben und 1 Stunde gerührt.
Der gesäuerte
BFSM-Vorläufer
wird dann mit destilliertem Wasser ausgefällt, gewaschen und unter Vakuum
24 Stunden bei 60°C
getrocknet. Die Säuregruppe
des gesäuerten BFSM-Vorläufers wird
dann mit 1-Ethyl-3-(3-dimethylaminopropylcarbodiimid) (EDC) (in
einem 3:1 Molarverhältnis
von EDC:Säuregruppen)
und N-Hydroxysuccinimid (NHS) (in einem 1:1 Molarverhältnis zu
EDC) in einer Stickstoffatmosphäre
zur Reaktion gebracht, um eine Succinimidgruppe auf der Säure einzuführen. Diese Lösung reagiert
in DMF 3 Stunden bei 20°C
und der pH wird bei 5,5 gehalten. Der letztgenannte Reaktionsschritt
erzeugt einen Succinimid-BFSM-Vorläufer, der dann mit dem Hydroxyl
auf dem Hydrokortisonmolekül zur
Reaktion gebracht wird. Hydrokortison wird in DMF aufgelöst und der
Succinimid-BFSM-Vorläufer-Reaktionsmischung
zugegeben und die Lösung
wird über
Nacht bei 20°C
reagieren gelassen. Der fertige BFSM wird in einer 1M wässerigen
KCl-Lösung
ausgefällt.
Das ausgefällte
Polymer wird dann dreimal in destilliertem Wasser gewaschen. Nach
dem Waschen wird das Material unter Vakuum getrocknet. Die Fluor
Gew.-% sollen einen Fluorgehalt von etwa 12% ergeben, abhängig von
der exakten Verteilung von Oligomeren und der Effizienz der Produktgewinnung.
Dieser Fluorgehalt liegt über
dem typischen Grenzwert von 1%, an welchen Punkt die selektive Migration
des BFSM zu der Oberfläche
durch konkurrierende Dispersion und Dipol-Dipol-Wechselwirkungen des BFSM mit
dem Basispolymersubstrat beeinträchtigt
wird. Die Polydispersität
ist 1,3. Die theoretische Molekülmasse
auf der Basis der Stöchiometrie
ist etwa 3,0 × 103.
-
Beispiel 14:
-
LDI/PTMO/I/GPC
ist ein Beispiel für
einen BFSM, der einen hohen Fluorgehalt und ein anhängendes Phospholipimolekül (L-α-Glycerophosphorylcholin)
enthält,
das neben den Fluorschwänzen
des BFSM angekoppelt ist, so dass das Molekül die Zellen/Zellen-Phospholipidmembran-Wechselwirkungen
kontrollieren kann, um eine Aktivierung der Blutzellen zu verringern.
Zusätzlich
kann dieser BFSM dazu beitragen, spezifisch die Plättchenaktivierung
zu verringern, die zu einer Thrombenbildung auf den Oberflächen der
medizinischen Vorrichtung führt.
-
LDI/PTMO/I/GPC
wird mit Lysin-diisocyanat (das sowohl als Bindeglied A- wie auch
Bindeglied B-Reaktant verwendet wird) synthetisiert, Polytetramethylenoxyddiol
(Molekülmasse
1.000) (PTMO) wird als [oligo]-Komponente verwendet, Fraktion (I)
des Fluoralkohols BA-L wird als [fluor]-Komponente verwendet und L-α-Glycerophosphorylcholin
wird als die [Bio]-Komponente verwendet. Dieser BFSM wird in diesem
Text als LDI/PTMO/I/GPC bezeichnet. Die Bedingungen der Synthese
für diese
Reaktion sind wie folgt. 10 Gramm PTMO werden mit 4,1 Gramm LDI
zwei Stunden zur Reaktion gebracht und dann werden 11 Gramm "I" der Reaktion zugegeben. Die Mischung
wird in einer Stickstoffatmosphäre
mit 50 mg Katalysator, Dibutylzinn-dilaurat, in 100 mL Dimethylacetamid
(DMAc) zur Reaktion gebracht und die Reaktionstemperatur wird 2,5
Stunden zwischen 60 und 70°C
gehalten. Das Produkt der letztgenannten Reaktion wird in einer
Mischung aus destilliertem Wasser mit Ether ausgefällt, um
restliche [fluor]-Verbindungen zu entfernen. Das Produkt dieses Schrittes
wird unter Vakuum bei 60°C
getrocknet. Die Aktivierung des Methylesters auf [Bindeglied B]
wird durch Hydrolyse der Esterschutzgruppe durch Auflösen des
BFSM-Vorläufers
in Methanol (MeOH) und Zugabe von 1N NaOH in die MeOH-Lösung auf
ein stöchiometrisches
Verhältnis
von +5% Überschuss
relativ zu den Estergruppen ausgeführt. Die Lösungstemperatur wird 18 Stunden
bei 20°C
gehalten. Ein 10% Überschuss
von 1N HCl-Lösung (relativ
zu der Menge an Base, die im vorangehenden Schritt zugegeben wurde) wird
zugegeben und 1 Stunde gerührt.
Der gesäuerte
BFSM-Vorläufer
wird dann mit destilliertem Wasser ausgefällt, gewaschen und unter Vakuum
24 Stunden bei 60°C
getrocknet. Die Säuregruppe
des gesäuerten BFSM-Vorläufers wird
dann mit 1-Ethyl-3-(3-dimethylaminopropylcarbodiimid) (EDC) (in
einem 3:1 Molarverhältnis
von EDC:Säuregruppen)
und N-Hydroxysuccinimid (NHS) (in einem 1:1 Molarverhältnis zu
EDC) in einer Stickstoffatmosphäre
zur Reaktion gebracht, um eine Succinimidgruppe auf der Säure einzuführen. Diese Lösung reagiert
in DMF 3 Stunden bei 20°C
und der pH wird bei 5,5 gehalten. Der letztgenannte Reaktionsschritt
erzeugt einen Succinimid-BFSM-Vorläufer, der dann mit dem endständigen Hydroxyl
auf dem L-α-Glycerophosphorylcholinmolekül zur Reaktion
gebracht wird. L-α-Glycerophosphorylcholin
wird in Pyridin aufgelöst
und der Succinimid-BFSM-Vorläufer-Reaktions-Mischung
zugegeben und die Lösung
wird über
Nacht bei 20°C
reagieren gelassen. Der fertige BFSM wird in einer 1M wässerigen
KCl-Lösung
ausgefällt.
Das ausgefällte
Polymer wird dann dreimal in destilliertem Wasser gewaschen. Nach
dem Waschen wird das Material unter Vakuum getrocknet. Die Fluor
Gew.-% sollen einen Wert von etwa 12% ergeben, abhängig von
der exakten Verteilung von Oligomeren und der Effizienz der Produktgewinnung.
Dieser Fluorgehalt liegt über
dem typischen Grenzwert von 1%, an welchen Punkt die selektive Migration
des BFSM zu der Oberfläche
durch konkurrierende Dispersion und Dipol-Dipol-Wechselwirkungen des BFSM mit dem Basispolymersubstrat
beeinträchtigt
wird. Die Polydispersität
ist 1,3. Die theoretische Molekülmasse
auf der Basis der Stöchiometrie
ist etwa 3,0 × 103.
-
Beispiel 15:
-
LDI/PHE/I/HYA
ist ein Beispiel für
einen BFSM mit einer Stöchiometrie,
die einen Fluorgehalt von 3 Gew.-% und anhängende Oligo-Hyaluronsäure- (HYA-)
Moleküle
(ungefähre
Molekülmasse
3.000, erworben von Genzyme, MA) einführt, die neben den Fluorschwänzen des
BFSM angekoppelt sind, so dass das Molekül das Anheften neuer Gewebestrukturen
und der zugehörigen
Zellen zur Bildung neuer biologischer Gewebe fördern kann. Dieser BFSM unterscheidet
sich von jenem in Beispiel 13 darin, dass er mit einem Oligo-Amidsegment
anstelle eines Oligo-Carbonatsegments synthetisiert ist.
-
LDI/PHE/I/HYA
wird mit Lysin-diisocyanat sowohl als Bindeglied A- wie auch als
Bindeglied B-Reaktant synthetisiert. Oligo-Phenlyalanin mit endständigen Aminen
(Molekülmasse
5 bis 15 kD) (PHE) wird als Oligokomponente verwendet, Fraktion
(I) des Fluoralkohols BA-L wird als Fluorkomponente verwendet und
Oligo-Hyaluronsäure
wird als [Bio]-Komponente verwendet. Dieser BFSM wird in diesem
Text als LDI/PHE/I/HYA bezeichnet. Die Bedingungen der Synthese
für diese
Reaktion sind wie folgt.
-
50
Gramm PHE werden mit 2 Gramm LDI zwei Stunden zur Reaktion gebracht
und dann werden 3,2 Gramm "I" der Reaktion zugegeben.
Die Mischung wird in einer Stickstoffatmosphäre mit 2 mg Katalysator, Dibutylzinn-dilaurat,
in 400 mL Dimethylacetamid (DMAc) zur Reaktion gebracht und die
Reaktionstemperatur wird 2,5 Stunden zwischen 60 und 70°C gehalten.
Das Produkt der letztgenannten Reaktion wird in einer Mischung aus
destilliertem Wasser mit Ether ausgefällt, um restliche [fluor]-Verbindungen zu entfernen.
Das Produkt dieses Schrittes wird unter Vakuum bei 60°C getrocknet.
Die Aktivierung des Methylesters auf [Bindeglied B] wird durch milde
Hydrolyse der Esterschutzgruppe durch Auflösen des BFSM-Vorläufers in
Dimethylformamid (DMF) und Einstellen des Säuregehalts in der DMF-Lösung unter
Verwendung einer wässerigen
1,0 N Salzsäurelösung auf
eine pH-Ablesung von 1,5 auf einem pH-Meter ausgeführt. Die
Lösungstemperatur
wird dann 4 Stunden auf 45°C
erhöht.
Der gesäuerte
BFSM-Vorläufer
wird dann in 1 M wässerigem
KCl ausgefällt, in
destilliertem Wasser gewaschen und unter Vakuum 48 Stunden bei 60°C getrocknet.
Der gesäuerte BFSM-Vorläufer wird
dann in destilliertem Wasser ausgefällt, gewaschen und unter Vakuum
24 Stunden bei 60°C
getrocknet. Die Säuregruppe
des gesäuerten
BFSM-Vorläufers
wird dann mit 1-Ethyl-3-(3-dimethylamino-propylcarbodiimid)
(EDC) (in einem 3:1 Molarverhältnis
von EDC:Säuregruppen)
und N- Hydroxysuccinimid (NHS)
(in einem 1:1 Molarverhältnis
zu EDC) in einer Stickstoffatmosphäre zur Reaktion gebracht, um
eine Succinimidgruppe auf der Säure
einzuführen.
Diese Lösung
reagiert in DMF 3 Stunden bei 20°C
und der pH wird bei 5,5 gehalten. Der letztgenannte Reaktionsschritt
erzeugt einen Succinimid-BFSM-Vorläufer, der dann mit dem Hydroxyl
des Hyaluronsäuremoleküls zur Reaktion
gebracht wird. Hyaluronsäure
wird in 0,2 Gew.-% wässeriger
NaCl-Lösung
aufgelöst
und der Succinimid-BFSM-Vorläufer-Reaktionsmischung
zugegeben und die Lösung
wird 24 Stunden bei 20°C
reagieren gelassen. Der fertige BFSM wird in einer Mischung aus
Methanol/1M wässeriger
KCl-Lösung
(30/70 Vol.%) ausgefällt.
Das ausgefällte
Polymer wird dann dreimal in destilliertem Wasser gewaschen. Nach
dem Waschen wird das Material unter Vakuum getrocknet. Die Fluor Gew.-%
sollen einen Fluorgehalt von etwa 3% ergeben, abhängig von
der exakten Verteilung von Oligomeren und der Effizienz der Produktgewinnung.
Dieser Fluorgehalt liegt über
dem typischen Grenzwert von 1%, an welchen Punkt die selektive Migration
des BFSM zu der Oberfläche
durch konkurrierende Dispersion und Dipol-Dipol-Wechselwirkungen
des BFSM mit dem Basispolymersubstrat beeinträchtigt wird. Die theoretische Molekülmasse auf
der Basis der Stöchiometrie
ist etwa 1,5 × 103.
-
Beispiel 16:
-
LDI/PTMO/I/GHG
ist ein Beispiel für
einen BFSM mit einer Stöchiometrie,
die einen Fluorgehalt vn 4,5 Gew.-% und anhängende Oligonucleotid-GHG (genetische
Haushaltssonde, TAT GAC TCT ACC CAC GGC AAG TTC AA-OH-5', ungefähre Molekülmasse 7.800)
einführt,
die neben den Fluorschwänzen
des BFSM angekoppelt ist, um die Möglichkeit zu zeigen, DNA-Erkennungssonden
für mögliche Anwendungen
in der Biodiagnose zu binden. Diese besondere DNA-Sequenz ist als
Haushaltsgen bekannt und wird in allen Zellen exprimiert, um eine
Basisfunktion bereitzustellen, die zum Überleben der Zellen notwendig
ist. LDI/PTMO/I/GHG wird mit Lysin-diisocyanat sowohl als Bindeglied
A- wie auch als Bindeglied B-Reaktant synthetisiert. Polytetramethylenoxyddiol
(Molekülmasse
1.000) (PTMO) wird als Oligokomponente verwendet, Fraktion (I) des
Fluoralkohols BA-L wird als Fluorkomponente verwendet, und Basenpaar
von GHG
5'-p
ATA CTG AGA TGG GTG CCG TTC TAT GAC TOT ACC CAC GGC AAG TTC AA-OH-5'.
-
Letztgenanntes
wurde als Ausgangsmaterial verwendet, da es die abgestimmten Basenpaare
für GHG
enthält
und die DNA-Sequenz während
der Kopplungsreaktion an den BFSM schützt. Dieser BFSM wird in diesem
Text als LDI/PTMO/I/GHG bezeichnet. Die Bedingungen der Synthese
für diese
Reaktion sind wie folgt.
-
10
Gramm PTMO werden mit 4,1 Gramm LDI zwei Stunden zur Reaktion gebracht
und dann werden 11,7 Gramm (25% stöchiometrischer Überschuss) "I" der Reaktion zugegeben. Die Mischung
wird in einer Stickstoffatmosphäre
mit 50 mg Katalysator, Dibutylzinn-dilaurat, in 100 mL Dimethylacetamid
(DMAc) zur Reaktion gebracht und die Reaktionstemperatur wird 2,5
Stunden zwischen 60 und 70°C
gehalten. Das Produkt der letztgenannten Reaktion wird in einer
Mischung aus destilliertem Wasser mit Ether ausgefällt, um
einen restlichen Fluorreaktanten zu entfernen. Das Produkt dieses
Schrittes wird unter Vakuum bei 60°C getrocknet. Die Aktivierung
des Methylesters auf [Bindeglied B] wird durch Hydrolyse der Esterschutzgruppe
durch Auflösen
des BFSM-Vorläufers
in Methanol (MeOH) und Zugabe von 1N NaOH in die MeOH-Lösung auf
ein stöchiometrisches
Verhältnis
von +5% Überschuss
relativ zu den Estergruppen ausgeführt. Die Lösungstemperatur wird 18 Stunden bei
20°C gehalten.
Ein 10% Überschuss
von 1N HCl-Lösung
(relativ zu der Menge an Base, die im vorangehenden Schritt zugegeben
wurde) wird zugegeben und 1 Stunde gerührt. Der gesäuerte BFSM-Vorläufer wird
dann mit destilliertem Wasser ausgefällt, gewaschen und unter Vakuum
24 Stunden bei 60°C
getrocknet. Dann werden 50% der Säuregruppen des gesäuerten BFSM-Vorläufers mit
1-Ethyl-3-(3-dimethylamino-propylcarbo-Diimid) (EDC) (in einem 3:1 Molarverhältnis von
EDC:Säuregruppen)
und N-Hydroxysuccinimid (NHS) (in einem 1:1 Molarverhältnis zu
EDC) in einer Stickstoffatmosphäre
zur Reaktion gebracht, um eine Succinimidgruppe auf der Säure einzuführen. Diese
Lösung
reagiert in DMF 3 Stunden bei 20°C
und der pH wird bei 5,5 gehalten. Der letztgenannte Reaktionsschritt
erzeugt einen Succinimid-BFSM-Vorläufer, der dann mit der 5'-Hydroxylendgruppe
des GHG-Hasenpaares zur Reaktion gebracht wird. Das GHG-Hasenpaar
wird in 0,2 Gew.-% wässeriger
PBS-Pufferlösung,
pH 6,0, aufgelöst
und der Succinimid-BFSM-Vorläufer-Reaktions-Mischung
zugegeben und die Lösung
wird 24 Stunden bei 20°C
reagieren gelassen. Der pH der Reaktionsmischung wird dann auf einen
pH von 7,5 eingestellt, um das schützende Hasenpaar von dem BFSM
abzuschnüren.
Der fertige BFSM wird in einer Mischung aus Methanol/1M wässeriger KCl-Lösung (30/70 Vol.%) ausgefällt. Das
ausgefällte
Polymer wird dann dreimal in destilliertem Wasser gewaschen. Nach
dem Waschen wird das Material unter Vakuum getrocknet. Die Fluor
Gew.-% sollen einen Fluorgehalt von etwa 4,5% ergeben, abhängig von
der exakten Verteilung von Oligomeren und der Effizienz der Produktgewinnung.
Dieser Fluorgehalt liegt über
dem typischen Grenzwert von 1%, an welchen Punkt die selektive Migration
des BFSM zu der Oberfläche
durch konkurrierende Dispersion und Dipol-Dipol-Wechselwirkungen
des BFSM mit dem Basispolymersubstrat beeinträchtigt wird. Die theoretische
Molekülmasse
auf der Basis der Stöchiometrie
ist etwa 10,5 × 103.
-
Beispiel 17:
-
Bei
Reaktion von 5 Gew.-% LDI/PCN/I/VITE (Beispiel 1) mit HDI/PCN/BD,
einem auf Polycarbonat basierendem Polyurethan, das aus 1,6-Hexamethylen-diisocanat,
Polycarbonatdiol (Molekülmasse
970), Butandiol und Dibutylzinn-dilaurat-Katalysator (Aldrich Chemical Company)
synthetisiert wurde, wurde beobachtet, dass der Zusatzstoff zu der
Oberfläche
migrierte. Einen Beweis dafür
lieferte ein Röntgenstrahlen-Fotoelektron, das
zeigte, dass der Oberflächen-Atomfluorgehalt
innerhalb der oberen 10 nm von Hintergrundswerten (< 2 Atomgewichtsprozent)
auf (> 40 Atomgewichtsprozent)
stieg. Dieser Anstieg im Fluorgehalt impliziert, dass mehr als 60%
der Atome an der Oberfläche
mit den Fluorkohlenstoffschwänzen
des BFSM-Moleküls assoziiert sind.
Er legt auch nahe, dass das Fluor und seine unmittelbar benachbarten
Segmente innerhalb des BFSM eine dominante Komponente der oberen
Oberfläche
einnehmen. Die Änderungen
in der Oberflächenchemie werden
des Weiteren aus den Kontaktwinkeldaten, insbesondere den Vorrückkontaktwinkeldaten,
ersichtlich, die ein Maß der
hydrophoben Oberflächenkomponenten
sind. Diese zeigen einen signifikanten Anstieg von 70,6° ± 2,0 für das Basispolyurethansubstrat
auf 112,0° ± 2,1 für das BFSM-modifizierte
Material und parallele Werte zu jenen typischer Fluorpolymere, d.
h., 116° für den Vorrückkontaktwinkel
von Teflon®.
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Das
Vorhandensein des Vitamin E an der Oberfläche kann durch das XPS-analytische
System nicht bestätigt
werden, da es keine Möglichkeit
hat, die chemische Struktur von Vitamin E relativ zu dem Basispolyurethan
aufzulösen.
Eine Identifizierung des Vorhandenseins von Vitamin E kann jedoch
durch Bewertung seiner Bioaktivität bereitgestellt werden. HOCl
(unterchlorige Säure)
ist ein Oxydationsmittel, das von aktivierten weißen Blutzellen
erzeugt wird, die sowohl mit Neutrophilen wie auch Monocyten assoziiert
sind. Ein Maß des Oxydationsmittelverbrauchs
in Gegenwart von Vitamin E ist ein Standardmittel zur Bewertung
der vorhandenen Vitamin E-Aktivität. HDI/PCN/BD-Filme
mit und ohne BFSM wurden mit 10 mM Hypochlorit inkubiert und die
Konzentration von NaOCl wurde 5 Stunden nach Belastung der Materialien
unter Verwendung einer kolorimetrischen Taurin-Jod-Methode gemessen.
Eine Kalibrierungskurve von NaOCL-Standards wurde erstellt und bei
350 nm Wellenlänge
analysiert. Es wurde gezeigt, dass die Vitamin Eenthaltende BFSM-HDI/PCN/BD-Oberfläche 60%
mehr NaOCL nach 5 Stunden Belastung mit dem Oxydationsmittel verbraucht
als die HDI/PCN/BD-Kontrolle – 3.
Dieses Experiment bestätigte
das Vorhandensein der [Bio]-Komponente an der Oberfläche, neben
dem [fluor]-Segment. 3 zeigt den spezifischen HOC-Verbrauch durch die
Polyurethanbasis HDI/PCN/BD, die Basis HDI/PCN/BD mit einem nicht-bioaktiven
Oberflächenmodifizierer
(LDI 6:3,5:5-I) und HDI/PCN/BD mit 5% des BFSM, VITE 6:3,5:5-I (alle
drei Gruppen werden mit einer Leerkontrolle ohne Polymer verglichen),
gemessen durch spektrofotometrische Analyse eines Taurin-Jod-Komplexes.
Die Leerkontrolle bestand aus 0,1 mM HOCl ohne Polymer. Fehlerbalken
zeigen den SE, n = 3.
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Beispiel 18:
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Bei
Reaktion von 5 Gew.-% LDI/PDMS/I/NORF (Beispiel 8) mit MEDIO-6640
Silikondispersion-Pt-Katalysator, Polydimethylsiloxan-Elastomer
von Nusil Silicone Technology, und Härten wurde beobachtet, dass der
Zusatzstoff zu der Oberfläche
migrierte. Einen Beweis dafür
lieferte ein Röntgenstrahlen-Fotoelektron, das zeigte,
dass der Oberflächen-Atomfluorgehalt
innerhalb der oberen 10 nm von Hintergrundswerten (< 1 Atomgewichtsprozent)
auf (> 50 Atomgewichtsprozent)
stieg. Dieser Anstieg im Fluorgehalt impliziert, dass mehr als 75%
der Atome an der Oberfläche
mit den Kohlenstoff/Fluorschwänzen
des BFSM-Moleküls assoziiert sind.
Er legt auch nahe, dass das Fluor und seine unmittelbar benachbarten
Segmente innerhalb des BFSM eine dominante Komponente der oberen
Oberfläche
einnehmen. Die Änderungen
in der Oberflächenchemie zeigen
sich des Weiteren in den Kontaktwinkeldaten, insbesondere den Vorrückkontaktwinkeldaten.
Die Vorrückkontaktwinkeldaten
(die ein Maß der
hydrophoben Oberflächenkomponenten
sind) zeigen einen signifikanten Anstieg (von 115,0° ± 4,0 für das Basispolyurethansubstrat
auf 125° ± 2,5 für das BFSM-modifizierte Material) überschreiten
Werte für
typische Fluorpolymere (d. h., 116° für den Vorrückkontaktwinkel von Teflon®).
Es ist zu beachten, dass Silikon selbst ein relativ hydrophobes
Material ist, und BFSM diesem weiterhin ermöglicht, seine ausgewählte Oberflächenchemie
in Konkurrenz mit Siloxangruppen zu exprimieren.
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Dieses
Beispiel in Kombination mit Beispiel 15 zeigt die Fähigkeit
der BFSM-Moleküle
zu der Oberfläche
verschiedener Polymersubstrate zu migrieren und die Oberflächenfunktion
zu dominieren.
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Beispiel 19:
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Dieses
Beispiel zeigt die Einführung
einer erhöhten
Biokompatibilitätsfunktion
an der Oberfläche
der BFSM-modifizierten
Polymere. Insbesondere zeigt das HDI/PCN/BD-Polymersubstrat, wenn es mit 5 Gew.-% LDI/PCN/I/VITE
gemischt ist, eine signifikante erhöhte Beständigkeit gegenüber einer
Oxydation und chemischen Änderung
nach einer Belastung mit einem biologisch relevanten Oxydationsmittel,
insbesondere HOCl. Es wird angenommen, dass das Hyochlorition die
direkte oxydative Komponente ist, die teilweise für die Oxydation
von Implantatsoberflächen
verantwortlich ist. Basispolycarbonatu rethane (HDI/PCN/BD) mit und
ohne LDI/PCB/I/VITE wurden 7 Tage bei 37°C in 10 mM NaOCL inkubiert.
Während
beide Oberflächen
eine Verringerung in der Molekülmasse
nach der Inkubationsperiode zeigten, 35% für die BFSM-modifizierte Oberfläche und
57% für
die nicht-modifizierte Oberfläche,
war das Ausmaß der
chemischen Änderung
an dem Polymer bei dem Oberflächenmodifizierten
Material signifikant geringer als bei dem nichtmodifizierten Material.
Diese Erkenntnis wird in den Rasterelektronenmikroskopie- (SEM-)
Fotografien der zwei Oberflächen
weiter bekräftigt
(4). Im Basispolymer ist eine Rissbildung
deutlich sichtbar, die in den Proben, die den BFSM enthalten, minimal
ist.
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Eine
weitere analytische Messung der chemischen Änderung an der Oberfläche wurde
unter Verwendung der ATR-FTIR-Spektroskopie
("Attenuated Transmission
Reflectance Fourier Transform Infrared Spectroscopy) vorgenommen,
die die oberen 1 bis 5 Mikrometer der Oberflächenchemie analysiert. Polycarbonatpolyurethane
enthalten sowohl Wasserstoff- wie auch Nicht-Wasserstoff-gebundene
Carbonyle. Studien haben nahe gelegt, dass die Wasserstoff-gebundenen
Carbonyle weniger anfällig
Oxydation und Hydrolyse sind. Im Gegensatz dazu sind Nicht-Wasserstoff-gebundene
Carbonyle für
einen Abbau anfällig.
In diesem Experiment wurden Proben von HDI/PCN/BD durch ATR-FTIR
nach einer Inkubation in NaOCl über
7 Tage bei 37°C analysiert.
Die Daten zeigen, dass das Grundlinienverhältnis von H-gebundenen/nicht-gebundenen
Carbonatcarbonlyen etwa 0,75 für
die folgenden drei Materialien ist, nämlich a) HDI/PCN/BD, b) HDI/PCN/BD
mit 5 Gew.-% LDI/PCN/I/VITE (in Beispiel 1 beschrieben), und c)
HDI/PCN/BD mit 5 Gew.-% LDI/PCN/I, das ein fluoriniertes, Oberflächen modifiziertes
Makromolekül
ohne biofunktionale Kapazität
ist, d. h., ohne Vitamin E, wobei aber alle anderen Komponenten
gleich dem BFSM in Beispiel 1) sind, das zuvor in
US Patent Nr. 6,127,507 beschrieben
wurde. Nach der Inkubation stieg das Verhältnis für HDI/PCN/BD auf 6,5, das ein
umfassendes Bersten der chemischen Struktur im Polymer anzeigt;
und bestätigte
ferner den Abbau, der in
4 dargestellt
ist. Die Probe HDI/PCN/BD mit 5 Gew.-% LDI/PCN/I/VITE zeigte keine Änderung
im H-gebundenem/nichtgebundenem Verhältnis, während die Probe, die den Nicht-Vitamin-E-Oberflächenmodifizierer
enthielt, einen Anstieg im H-gebundenen/nicht-gebundenen Verhältnis von
2,5 zeigte. Dies weist eindeutig auf eine chemische Änderung
im Polycarbonatsegment des Basispolymers hin. Diese letzteren Daten
zeigen ferner die Wirksamkeit der LDI/PCN/I/VITE-Verbindung, eine
stabile Oberfläche
für die
HDI/PCN/BD-Basis bereitzustellen, und zeigten auch einen signifikanten
zusätzlichen
Effekt gegenüber
dem Stand der Technik, insbesondere bezüglich der Oberflächen modifizierenden
Mittel in der Literatur.
4 zeigt eine
SEM-Analyse von HDI/PCN/BD und HDI/PCN/BD und HDI/PCN/BD mit 5 Gew.-%
LDI/PCN/I/VITE nach einer Inkubation in 10 mm NaOCl- und Phosphatpuffer-
(pH = 7,0) Lösungen über 7 Tage,
37°C. a)
HD23 < I/PCN/BD
in Puffer, b) HDI/PCN/BD in 10 mM NaOCl, c) HDI/PCN/BD mit BFSM
in Puffer, d) HDI/PCN/BD mit BFSM in Puffer in 10 mM NaOCl.
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Beispiel 20:
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Beispiele
für biomedizinische
Gegenstände,
die den BFSM in die Polymere unter Verwendung der oben genannten
Methoden 1, 2, 3 oder 4 integrieren, enthalten zum Beispiel die
folgenden Gegenstände,
die zur Gänze
oder teilweise aus Polyurethankomponenten bestehen, nämlich kardiologische
Hilfsvorrichtungen, Polymergerüste
für Gewebezüchtungen
und zugehörige
Vorrichtungen, kardiologische Ersatzvorrichtungen, Herzscheidewandlappen,
intraaortische Ballons, perkutane kardiologische Hilfsvorrichtungen,
extrakorporale Kreisläufe,
A-V-Fisteln, Dialysekomponenten (Schläuche, Filter, Membrane, usw.),
Aphoreseeinheiten, Membranoxygenator, Herz-Bypass-Komponenten (Schläuche, Filter,
usw.), Herzbeutel, Kontaktlinsen, Cochlear-Ohrimplantate, Nahtmaterialien,
Nahtringe, Kanülen,
Kontrazeptiva, Spitzen, O-Ringe, Blasen, Penisimplantate, Arzneimittelabgabesysteme,
Drainageschläuche,
Schrittmacher-Leitungsisolatoren, Herzventile, Blutbeutel, Beschichtungen
für implantierbare
Drähte,
Katheter, vaskuläre
Stents, Angioplastie-Ballons und Vorrichtungen, Bandagen, Herzmassageköpfe, Trachealtuben,
Brustimplantatsbeschichtungen, künstliche
Kanäle,
kraniofaziale und maxillofaziale Rekonstruktionsanwendungen, Ligamente,
Eileiter, Biosensoren und biodiagnostische Substrate.
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Nicht-biomedizinische
Gegenstände,
die durch die oben genannte Methode 1) hergestellt werden, enthalten
zum Beispiel extrudierte Gesundheitsprodukte, Bioreaktor-Katalysebetten
oder Affinitätschromatographie-Säulenpackungen
oder einen Biosensor und biodiagnostische Substrate.
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Nicht-medizinische
Anwendungen, die durch die Methode 2) veranschaulicht sind, enthalten
Fasermembrane zur Wasserreinigung.
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Nicht-medizinische
Anwendungen, die durch die Methode 3) und 4) veranschaulicht sind,
enthalten Lacke mit antimikrobieller Funktion für aseptische Oberflächen.