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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein die Herstellung von Vogeleiern,
besonders von Hühnern,
die heterologe Antikörper
enthalten. Ganz besonders betrifft die Erfindung Verfahren zur Herstellung
von transgenen Vögeln,
die in der Lage sind, ein Ei herzustellen, das einen Saugetier-Antikörper enthält, der
in der Lage ist, an ein Antigen zu binden.
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Hintergrund
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Die
Aufreinigung eines monoklonalen Antikörpers, der spezifisch für ein einzelnes
Epitop ist, ist aus Serum nicht durchführbar, da die Konzentration jeder
Antikörper-Art
in Serum so gering ist. Um diese praktische Schwierigkeit zu überwinden,
wurden Hybridomzellen entwickelt, in denen eine B-Lymphozyte mit
einer Myelomzelle fusioniert ist. Die immortalisierte Hybridomzelle
kann unbegrenzt in vivo als Aszites oder in vitro in Gewebekultur
vermehrt werden. Der einzigartige Antikörper, der von der Hybridom-Kultur synthetisiert
wird, wird dann aus dem Kulturmedium oder der Aszites-Flüssigkeit
aufgereinigt (Kohler & Milstein,
1975, Nature 256: 495–497).
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Monoklonale
Antikörper
haben sich aufgrund ihrer hohen Spezifität für Zielantigene von unbezahlbarem
Wert in der Therapeutik, in der Diagnostik und als Forschungswerkzeuge
erwiesen. In der Therapeutik wurden monoklonale Antikörper, die
mit einem therapeutischen Wirkstoff verknüpft waren, gezielt in spezifische
Zellen geliefert. Dieses Verfahren ist von besonderem Nutzen für die Behandlung
von Krebs mit chemotherapeutischen Wirkstoffen, die eher gegen Krebszellen
als gegen normale Zellen gerichtet sind. Monoklonale Antikörper sind
auch nützlich
für das
gezielte Neutralisieren toxischer Proteine und anderer Antigene,
die von mikrobiellen Pathogenen hergestellt werden.
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In
der Diagnostik haben sich monoklonale Antikörper als Werkzeuge für den Nachweis
von Zielenzymen, Pathogenen, zellspezifischen Markern und dergleichen
als unbezahlbar erwiesen. Ein Immunglobulin kann zum Nachweis einer
Zelle, wie beispielsweise einer Krebszelle, in einem Patienten mit einer
Markierung verknüpft
sein, oder alternativ die essentielle Komponente eines quantitativen
Tests bilden wie beispielsweise eines enzymgekoppelten Immunadsorptionstest
(ELISA). Monoklonale Antikörper
sind auch für
eine Vielzahl von Forschungsanwendungen nützlich, wie Antigennachweis
und Quantifizierungstests einschließlich ELISAs und immunhistochemischer
Verfahren.
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Allerdings
ist die Herstellung monoklonaler Antikörper durch traditionelle Verfahren
laborintensiv und teuer. Die Herstellung von ausreichend Antikörper nach
Isolierung des Hybridoms erfordert oft größere Ausgaben für Gewebekultureinrichtungen
und die Züchtung
von Mäusen.
Im letzten Fall ist der Transfer von Zellen und die Entnahme der
Aszites-Flüssigkeit
teuer, vermag aber dennoch nicht die Mengen bereitstellen, die für die medizinische
oder industrielle Verwendung verlangt werden.
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Es
wurden verschiedene Strategien vorgeschlagen, um die unbefriedigenden
Antikörpererträge zu überwinden,
einschließlich
der Herstellung von Einzelkettenantikörpern (scAb), umfassend die
variablen Regionen der schweren und leichten Kette eines Immunglobulins.
Die Nukleinsäuresequenzen, die
für diese
Regionen kodieren, sind in einem Nukleinsäureexpressionsvektor verknüpft, und
das exprimierte scAb-Protein kann in großen Anlagen unter Verwendung
von Bakterien-, Hefe-, Pflanzen-, oder Tierzellen hergestellt werden.
Allerdings hat sich kein Verfahren als vollständig zufriedenstellend für die Erhöhung der
Antikörpererträge auf Niveaus
erwiesen, die für
eine angemessene gewerbliche Herstellung erwünscht sind. Daher hält die Industrie
nun Ausschau nach transgenen Tieren, die beispielsweise ein exogenes
Protein wie einen Antikörper
unter Bedingungen exprimieren können,
die einen hohen Ertrag des Proteins in einer aktiven Form ermöglichen, während posttranslationale
Modifizierungen wie Glykosylierung eingefügt werden, die üblicherweise
für die
volle Funktionalität
des Antikörpers
erforderlich sind.
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Das
Gebiet der Transgene wurde ursprünglich
entwickelt, um die Wirkung eines einzelnen Gens im Zusammenhang
mit dem ganzen Tier und die Phänomene
der Genaktivierung, Expression und Interaktion zu verstehen. Diese
Technologie ist auch eingesetzt worden, um Modelle für verschiedene Krankheiten
in Menschen und anderen Tieren zu erstellen und gehört zu den
leistungsstärksten
Werkzeugen, die es für
die Untersuchung der Genetik und für das Verstehen von genetischen
Mechanismen und der Funktion gibt. Aus einer ökonomischen Perspektive aber
bietet die Verwendung der Transgentechnologie zur Umwandlung von
Tieren in „Proteinfabriken" für die Produktion
von spezifischen Proteinen oder anderen Substanzen von pharmazeutischem
Interesse signifikante Vorteile über
konventionellere Verfahren der Proteinherstellung durch Genexpression
(Gordon et al., 1987, Biotechnology 5: 1183–1187: Wilmut et al., 1990,
Theriogenology 33: 113–123).
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In
diesem Zusammenhang wurden heterologe Nukleinsäuren so hergestellt, dass ein
exprimiertes Protein mit einem Protein oder Peptid verknüpft sein
kann, das die Sekretion des transgenen Expressionsprodukts in Milch
oder Urin, aus der/dem das Protein dann gewonnen werden kann, ermöglicht. Diese
Verfahren hatten begrenzten Erfolg und können Milch gebende Tiere erfordern,
mit den Begleitkosten, individuelle Tiere oder Herden großer Arten zu
halten, einschließlich
Kühen,
Schafen oder Ziegen.
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Historisch
wurden transgene Tiere fast nur durch die Mikroinjektion des befruchteten
Eies hergestellt. Die Pronuklei der befruchteten Eier werden in in
vitro mit fremder, das heißt
xenogener oder allogener, heterologer DNA oder Hybrid-DNA-Molekülen mikroinjiziert.
Die mikroinjizierten befruchteten Eier werden dann in den Genitaltrakt
eines scheinschwangeren, Weibchens übertragen (z.B., Krimpenfort
et al. In
U.S. Pat. Nrn., 5,175,384 ,
5,434,340 und
5,591,669 ).
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Mikroinjektionstechniken
erfordern eine Ausrüstung
zur Handhabung von Embryonen und die Möglichkeit, diese in vitro zu
mikroinjizieren. Aufgrund einer hohen Eiverlustrate, die durch Lyse
während
der Mikroinjektion bedingt ist, wird eine große Anzahl befruchteter Eier
benötigt.
Außerdem
ist die Wahrscheinlichkeit geringer, dass manipulierte Embryonen
in die Gebärmutter
eingepflanzt werden und überleben. Üblicherweise
müssen
300–500
befruchtete Eier mikroinjiziert werden, um vielleicht drei transgene
Tiere herzustellen. Infolgedessen ist die Herstellung großer Tiere
mit diesen Techniken unerschwinglich teuer.
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Genetische
Information wurde auch unter Verwendung von retroviralen Vektoren
in Embryonen übertragen
(Jaenisch, R., 1976, Proc. Natl. Acad. Sci USA 73: 1260–1264),
aber diese Technik leidet unter zahlreichen Nachteilen, einschließlich dass
die resultierenden Tiere Mosaiktiere mit unterschiedlichen Geninsertionen
in unterschiedlichen Geweben waren (Jaenisch, R., 1980, Cell 19:
181–188).
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Ein
alternatives Verfahren zur Herstellung eines transgenen Tieres ist
der Kernaustausch von befruchteten Ova. Totipotente, das heißt unreife
und undifferenzierte Zellen, werden in vitro durch Techniken, die
allgemein in der Technik bekannt sind, transfiziert. Die transfizierten
diploiden Zellkerne werden durch Mikromanipulation isoliert und
dann in ein frisch befruchtetes Ei übertragen, wonach die „nativen" männlichen
und weiblichen haploiden Pronuklei durch Absaugen entfernt werden.
Die Eizelle setzt dann, basierend auf dem transfizierten diploiden
Kern, der in das Ovum gebracht worden ist, die embryonale Entwicklung
fort. Weil aber eine außerordentliche
Fähigkeit
für die
Mikromanipulation notwendig ist, ist die Technik teuer und hat eine
geringe Erfolgsrate.
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Ein
System, das Potential hat, ist das Vogelreproduktionssystem. Die
Herstellung eines Vogeleies beginnt mit der Bildung eines großen Dotters
im Eierstock der Henne. Die unbefruchtete Oozyte oder das Ovum befindet
sich auf der Oberseite des Dottersacks. Nach dem Eisprung wandert
das Ovum in das Infundibulum des Ovidukts, wo es befruchtet wird, wenn
Samen vorhanden sind, und dann bewegt es sich in das Magnum des
Ovidukts – das
mit tubulären Drüsenzellen überzogen
ist. Diese Zellen sekretieren die Eiweißproteine, einschließlich Ovalbumin,
Lysozym, Ovomukoid, Conalbumin und Ovomucin in das Lumen des Magnums,
wo sie auf dem Vogelembryo und dem Dotter abgelagert werden.
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Aufgrund
des hohen Grades an Proteinherstellung, der Aussicht auf korrekte
Faltung und posttranslationale Modifikation des Zielproteins, der
Einfachheit der Produktgewinnung und des kürzeren Entwicklungszeitraumes
von Hühnern
im Vergleich zu anderen potentiellen Tierarten, bietet das Hennen-Ovidukt
ein herausragendes Potential als Protein-Bioreaktor. Deshalb wurden Anstrengungen
unternommen, transgene Hühner
herzustellen, die aufgrund von Mikroinjektion von DNA im Ovidukt
heterologe Proteine exprimieren (
PCT-Offenlegungsschrift WO
97/47739 ).
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Bosselmann
et al. beschreibt in
U.S. Patent Nr.
5,162,215 ein Verfahren für die Einführung eines Replikations-defizienten
retroviralen Vektors in eine pluripotente Stammzelle eines unbebrüteten Hühnerembryos;
zudem beschreibt er chimäre
Hühner,
deren Zellen eine heterologe Vektornukleinsäuresequenz exprimieren. Jedoch
war der Anteil an G1 transgenen Abkömmlingen (Nachkommen von Vektor-positiven
männlichen
G0 Vögeln)
gering und variierte zwischen 1% und ungefähr 8%. Allgemein hat DNA-Injektion
in Vogeleier bis jetzt zu einer geringen und instabilen Transgen-Integration
geführt
(Sang & Perry,
1989, Mol. Reprod. Dev. 1: 98–106)
und Naito et al., 1994, Mol. Reprod. Dev. 37: 167–71). Zusätzlich bringt
die Verwendung von viralen Vektoren Einschränkungen in Bezug auf die Technik
mit sich, einschließlich
der Größe des Transgens,
das in den Vektor eingebaut werden kann und der Möglichkeit
einer viralen Infektion der Nachkommen. Die Herstellung von transgenen
Hühnern
durch DNA-Mikroinjektion (supra) ist sowohl ineffizient als auch
zeitaufwendig.
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Die Übertragung
eines Spender-Ovums in das Ovidukt einer Empfänger-Henne könnte die
genetische Manipulation von Vögeln
vereinfachen. Tanaka et al. (1994, J. Reprod. and Fertility, 100: 447–449) stellten
Küken durch
in vitro Befruchtung (IVF) her und gaben das befruchtete Ovum in
das Ovidukt einer Empfänger-Henne
zurück,
um die Ei- und Schalenbildung abzuschließen. Dieser experimentelle
Ansatz legt ein nützliches
Modell für
die Herstellung von transgenen Vögeln
nahe.
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Ein
weiteres vielversprechendes Verfahren für die genetische Manipulation
ist die stabile Transfektion männlicher
Keimzellen in vitro und ihrer Überführung in
einen Empfängerhoden.
PCT-Offenlegungschrift WO 87/05325 offenbart
ein Verfahren für die Übertragung
von organischem und/oder inorganischem Material in männlichen
Samen oder Eizellen unter Verwendung von Liposomen. Bachiller et
al. (1991, Mol. Reprod. Develop. 30: 194–200) verwendeten Liposomen
auf Basis von Lipofektin, um DNA in Mäusesamen zu übertragen
und erbrachten den Nachweis, dass die Liposomen-transfizierte DNA
im Zellkern der Samen in sehr großem Maße vorhanden war, obwohl keine
transgenen Mäuse
durch diese Technik hergestellt werden konnten. Nakanishi & Iritani (1993,
Mol. Reprod. Develop. 36: 258–261)
setzten Liposomen auf Basis von Lipofektin ein, um heterologe DNA
mit Hühnersamen
zu vereinigen, der dann für
die künstliche Befruchtung
von Hennen verwendet wurde. Obwohl die heterologe DNA in vielen der
resultierenden befruchteten Eier nachweisbar war, gab es weder in
den DNA-Liposom behandelten Samen noch in den resultierenden Hühnern Anhaltspunkte
für eine
Integration der heterologen DNA in das Genom.
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Heterologe
DNA kann auch durch Elektroporation in Samenzellen übertragen
werden, wobei Elektroporation lebende Zellen einer Abfolge kurzer elektrischer
Impulse mit hoher Feldstärke
aussetzt und temporäre,
kurzlebige Poren in der Zellmembran der Zellen erzeugt. Die Poren
ermöglichen
es Zellen, heterologes Material wie beispielsweise DNA aufzunehmen,
wobei die Lebensfähigkeit
der Zelle nur wenig beeinträchtigt
wird. Gagne et al., (1991, Mol. Reprod. Develop. 29: 6–15) offenbarten
die Verwendung der Elektroporation, um heterologe DNA in Rindersamen
einzuführen,
der anschließend
für die
Befruchtung von Ova verwendet wurde. Allerdings gab es weder im
Zellkern des Samens noch in den Zellkern des Eies im Anschluss an
die Befruchtung durch den Samen Anhaltspunkte für eine Integration der elektroporierten
DNA.
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Noch
ein weiteres Verfahren, das ursprünglich für die Integration heterologer
DNA in Hefen und Schleimpilze entwickelt worden ist, und später für Vogelsamen
angepasst worden ist, ist die Restriktionsenzym-vermittelte Integration
(REMI) (Shemesh et al., in
WO
99/42569 ), die eine lineare DNA einsetzt, die durch Schneiden
eines Plasmids mit einem Restriktionsenzym, das einzelsträngige, kohäsive Enden schafft,
aus einer Plasmid-DNA
hervorgegangen ist. Die lineare DNA mit kohäsiven Enden wird dann zusammen
mit dem Restriktionsenzym, das für
die Herstellung der kohäsiven
Enden verwendet worden ist, durch Elektroporation oder Liposomentransfektion
in die Zielzellen eingeführt.
Das Restriktionsenzym schneidet vermutlich die genomische DNA an
Stellen, die die Integration der heterologen DNA über ihre passenden
kohäsiven
Enden ermöglichen
(Schiestl und Petes, 1991, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 88: 7585–7589).
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Sobald
eine transgene Tierlinie geschaffen worden ist, sollte das Protein,
das von dem eingebauten Transgen exprimiert wird, in Mengen hergestellt werden
und jegliche posttranslationale Modifikation, wie beispielsweise
Glykosilierung, die für
die Funktionalität
notwendig sein kann, aufweisen. Im Falle von Antikörpern, die
mindestens zwei unterschiedliche Polypeptide aufweisen, müssen die
schweren und leichten Ketten in ihre korrekten tertiären Konfirmationen
gefaltet werden, durch Cystein-Brücken quervernetzt werden und
dann sich gegenseitig beeinflussen, um mindestens eine Antigen-Bindestelle zu bilden.
Vorzugsweise sollte der Antigen-bindende Antikörper im Eiweiß eines
Vogeleies hergestellt werden, aus dem er dann leicht aufgereinigt
werden kann. Der wirtschaftliche Vorteil der Züchtung von Schwärmen transgener
Vögel,
die Eier legen, die aktive und funktionale monoklonale Antikörper exprimieren,
wäre im Vergleich
zu traditionelleren Tieren, wie beispielsweise der Kuh, die ein
heterologes Protein in der Milch herstellt, bedeutsam.
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Benötigt wird
daher ein Verfahren zur Einführung
eines Transgens in einen Vogel, wie beispielsweise in ein Huhn,
das für
einen Antikörper
kodiert, der in der Lage ist, an ein Antigen zu binden, und diesen
im Eiweiß eines
hartschaligen Eies exprimiert.
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Insbesondere
werden Verfahren zur Expression eines funktionalen Antikörpers in
einem Vogelei, vorzugsweise in einem Hühnerei, benötigt. Zusätzlich werden variable Regionen
von Immunglobulin-Polypeptiden für
die schwere und leichte Kette benötigt, die sich, wenn einzeln
oder gemeinsam exprimiert, in einem Vogelei oder nach Isolierung
der einzelnen Polypeptide vereinigen und dadurch einen aktiven Antikörper bilden.
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Zusätzlich werden
Verfahren zur Herstellung eines transgenen Vogels, vorzugsweise
eines Huhns, benötigt,
der in der Lage ist, im Eiweiß eines Eies
des transgenen Vogels einen Antikörper zu exprimieren, der in
der Lage ist, selektiv an ein Antigen zu binden oder Immunglobulin-Polypeptide
zu exprimieren, die sich entweder im Ei oder nach der Isolierung
der Polypeptide daraus vereinigen können, um einen aktiven Antikörper zu
bilden.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Kurz
beschrieben betrifft die vorliegende Erfindung neue Verfahren zur
Herstellung eines Vogeleies, vorzugsweise eines Hühnereies,
das ein heterologes Antikörper-Protein
enthält,
das in der Lage ist, an ein Antigen zu binden. Insbesonders betrifft
die vorliegende Erfindung Verfahren zur Herstellung transgener Vögel, vorzugsweise
von Hühnern,
wobei das eingebaute Transgen exprimiert wird, um ein Protein-Bestandteil
des Eiweißes
eines hartschaligen Eies zu sein.
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Das
Transgen, das in die genomische DNA eines Empfängervogels eingebaut ist, kodiert
für mindestens
ein Immunglobulin-Polypeptid, das eine schwere Kette eines Immunglobulins,
eine leichte Kette eines Immunglobulins oder die variablen Regionen
davon sein kann. Die Nukleinsäure,
die für
die Immunglobolin-Polypeptide kodiert, kann operativ mit einem Transkriptions-Promotor
und einem Transkriptions-Terminator verknüpft sein.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft zudem Nukleinsäurevektoren und Transgene,
die davon abgeleitet sind, die Bereiche, die für ein Immunglobulin-Polypeptid
kodieren, einbauen, wobei ein erster Bereich, der für ein Immunglobolin-Polypeptid
kodiert, operativ mit einem Transkriptionspromotor verknüpft ist,
und ein zweiter Bereich, der für
ein Immunglobolin-Polypeptid kodiert, operativ mit einer Internen
Ribosomeneintrittssequenz (IRES) verknüpft ist. Dieses Nukleinsäurekonstrukt
wird, wenn es in das Genom eines Vogels eingeführt ist und darin exprimiert
wird, einzelne Immunglobulin-Polypeptide herstellen, die posttranslational
modifiziert werden können
und sich im Eiweiß eines hartschaligen
Vogeleies vereinigen können,
um einen Antikörper
zu bilden, der in Lage ist, an ein Antigen zu binden. Alternativ können die
exprimierten Polypeptide aus dem Vogelei isoliert werden und in
vitro kombiniert werden, um einen funktionalen Antikörper zu
bilden.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch Verfahren, die Expressionsvektoren
einsetzen, die viralen Ursprungs sind oder von einem Plasmid abstammen.
Die transkriptionellen Promotoren darin können gewebespezifisch sein,
so dass die Immunglobulin-Polypeptide, die von den Expressionsvektoren
kodiert werden, als ein Proteinbestandteil des Eiweißes eines
Vogeleies exprimiert werden können.
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Die
vorliegende Erfindung stellt Verfahren für die Einführung mindestens eines Transgens,
das mindestens für
ein Immunglobulin-Polypeptid kodiert, in ein Vogelgenom bereit.
Diese Verfahren beinhalten Samen-vermittelte Übertragung, wobei die transgenen
Gene durch Liposomen, Elektroporation, Restriktionsenzym-vermittelte
Integration (REMI) und ähnliche
Verfahren in Vogelsamen eingebaut werden. Der veränderte Samen
kann dann in den Hoden eines männlichen
Vogels zurückgegeben
werden, der dann mit einem Weibchen gekreuzt werden kann und dadurch
transgene Nachkömmlinge
hervorbringt. In einer alternativen Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung kann der veränderte
Samen zum Hervorbringen transgener Nachkömmlinge direkt für die Befruchtung
des weiblichen Vogels durch künstliche
Befruchtung verwendet werden.
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Die
vorliegende Erfindung stellt Verfahren für den weiteren Einbau eines
Transgens in den Zellkern einer Vogelzelle, die in vitro kultiviert
wird, bereit. Der transgene Zellkern kann dann in eine befruchtete, entkernte
Zelle überführt werden.
Die entkernte Zelle kann eine Embryonenzelle eines Vogeleies sein,
die durch die Überlagerung
von Dotter oder Gewebe unter Verwendung von Zweifach-Laserrastermikroskopie
visualisiert wird.
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Zusätzliche
Ziele und Aspekte der vorliegenden Erfindung werden nach Durchsicht
der detaillierten Beschreibung, die unten dargelegt ist, deutlicher werden,
wenn sie mit den begleitenden Figuren, die im Folgenden kurz beschrieben
werden, in Verbindung gebracht wird.
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Kurze Beschreibung der Figuren
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1.
stellt die Expression eines humanen monoklonalen Antikörpers durch
kultivierte Wachteloviduktzellen dar. Zellen wurden mit pCMV-EGFP (Negativkontrolle),
p1086 (L-Kette),
p1083 (H-Kette) oder p1083 und p1086 transfiziert. p1086 und p1083 enthielten
den Cytomegalovirus (CMV) Immediate Early Enhancer/Promoter, der
die Expression der leichten Ketten beziehungsweise der schweren
Ketten des Antikörpers
steuerte. Die Proben wurden auf den Gehalt an leichter und schwerer
Kette durch ELISA und FACS überprüft.
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2.
stellt die humane monoklonale Antikörperexpression durch kultivierte
Huhnfibroblasten ganzer Embryonen (WEFs) dar, die mit cDNAs für schwere
und leichte Ketten transfiziert worden sind. Zellen wurden mit pCMV-EGFP
(Negativkontrolle), p1086 (L-Kette) oder 1083 (H-Kette) transfiziert
oder mit beiden Plasmiden, die die leichten bzw. schweren Ketten
beinhalteten, cotransfiziert. p1086 und p1083 enthielten den CMV
Immediate Early Enhancer/Promoter, der die Expression der leichten
bzw. der schweren Kette steuerte. Die Proben wurden unter Verwendung
eines Fluoreszenz aktivierten Zellsortierverfahrens (FACS) und durch
ELISA untersucht.
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3.
stellt die Expression eines humanen monoklonalen Antikörpers durch
kultivierte Huhnfibroblasten ganzer Embryonen (WEFs) dar, die mit
einem IRES-Vektor transfiziert worden sind. Zellen wurden mit pCMV-EGFP
allein (Negativkontrolle) transfiziert, mit p1086 (L-Kette) und
p1083 (H-Kette) cotransfiziert, oder entweder mit 1 μg oder 2 μg pCMV-L-Kette-IRES-H-Kette
(L-IRES-H) transfiziert. p1086 und p1083 enthielten den CMV Immediate Early
Enhancer/Promoter, der die Expression der leichten bzw. schweren
Kette steuerte. pCMV-L-Kette-IRES-H-Kette enthielt den CMV Immediate
Early Enhancer/Promoter, der die Expression der leichten und schweren
Ketten als ein einzelnes Iranskript steuerte, mit einem IRES Element,
das stromabwärts von
der cDNA Sequenz der leichten Kette und stromaufwärts von
der cDNA Sequenz der schweren Kette liegt. L-IRES-H #1: Transfektion
enthielt 1 μg
Plasmid-DNA; L-IRES-H #2: enthielt 2 μg Plasmid-DNA. Proben wurden
durch ELISA untersucht.
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Detaillierte Beschreibung der bevorzugten
Ausführungsformen
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Es
wird im Detail auf die derzeit bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung
verwiesen, von denen ein oder mehrere Beispiele in den begleitenden
Zeichnungen dargestellt sind. Jedes Beispiel ist als eine Erklärung der
Erfindung vorgesehen, nicht als Beschränkung der Erfindung. Tatsächlich wird
es den Fachleuten ersichtlich sein, dass verschiedene Modifikationen,
Kombinationen, Additionen, Deletionen und Variationen in der vorliegenden
Erfindung durchgeführt
werden können,
ohne vom Schutzbereich oder vom Wesen der Erfindung abzuweichen. Beispielsweise
können
Merkmale, die als Teil einer Ausführungsform dargestellt oder
beschrieben sind, in einer anderen Ausführungsform verwendet werden,
um noch eine weitere Ausführungsform
hervorbringen. Es ist beabsichtigt, dass die vorliegende Erfindung
solche Modifikationen, Kombinationen, Additionen, Deletionen und
Variationen, wie sie im Schutzbereich der angehängten Ansprüche und ihrer Aquivalente liegen,
abdeckt.
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Die
Beschreibung verwendet die von der Cucurbit Genetics Cooperative
anerkannte Gennomenklatur, wie sie im Cucurbit Genetics Cooperative
Report 18:85 (1995) auftaucht, welcher durch diese Bezugnahme in
seiner Gesamtheit Bestandteil dieses Dokumentes wird. Bei Verwendung
dieser Genomenklatur sind Gene durch kursiv gedruckte, römische Buchstaben
symbolisiert. Wenn ein Mutantengen rezessiv zum normalen Typ ist,
dann werden das Symbol und der Name des Mutationsgens in kursiv
gedruckten Kleinbuchstaben dargestellt.
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In
der gesamten Anmeldung wird auf verschiedene Veröffentlichungen verwiesen. Die
Offenbarung dieser Veröffentlichung
werden in ihrer Gesamtheit durch diese Bezugnahme Bestandteil dieser
Anmeldung, um den Stand der Technik vollständiger zu beschreiben, zu dem
die Erfindung gehört.
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Der
Einfachheit halber werden bestimmte Begriffe, die in dieser Spezifizierung,
in den Beispielen und den angehängten
Ansprüchen
verwendet werden, hier zusammengefasst.
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Definitionen
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Der
Begriff „Tier" wie hier verwendet
bezieht sich auf alle Wirbeltiere, einschließlich Menschen und Vögel. Er
schließt
auch ein einzelnes Tier in allen Entwicklungsstadien, einschließlich embryonaler
und fötaler
Stadien, ein.
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Der
Begriff „Vogel" wie hier verwendet
bezieht sich auf jede Art, Unterart oder Rasse eines Organismus
der taxonomischen Klasse aves, wie beispielsweise, aber nicht beschränkt auf,
solche Arten wie Huhn, Truthahn, Ente, Gans, Wachtel, Fasan, Papageien,
Finken, Falken, Krähen
und Laufvögel, einschließlich Strauß, Emu und
Kasuar. Der Begriff umfasst die verschiedenen bekannten Stämme von Gallus
gallus oder Hühnern,
(beispielsweise White Leghorn, Brown Leghorn, Barred-Rock, Sussex,
New Hampshire, Rhode Island, Ausstralorp, Minorca, Amrox, California
Gray, Italian Partridge-colored), sowie Stämme von Truthähnen, Fasanen,
Wachteln, Ente, Straußen
und anderem Geflügel,
das üblicherweise
in gewerblichen Mengen gezüchtet
wird.
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Der
Begriff „Nukleinsäure" wie hier verwendet
bezieht sich auf jegliche natürliche
und synthetische, lineare und aufeinander folgende Anordnung von
Nukleotiden und Nukleosiden, beispielsweise cDNA, genomische DNA,
mRNA, tRNA, Oligonukleotide, Oligonukleoside und Derivate davon.
Um die Diskussion zu vereinfachen, können hier solche Nukleinsäuren zusammengefasst
als „Konstrukte", „Plasmide" oder „Vektoren" bezeichnet werden.
Repräsentative
Beispiele für
Nukleinsäuren
der vorliegenden Erfindung umfassen bakterielle Plasmidvektoren,
einschließlich
Expressions-, Klonierungs-, Cosmid- und Tranformationsvektoren wie
beispielsweise, aber nicht beschränkt auf, pBR322, tierische virale
Vektoren wie beispielsweise, aber nicht beschränkt auf, modifizierter Adenovirus,
Influenzavirus, Adeno-assoziierter Virus, Poliovirus, Pockenvirus,
Retrovirus und dergleichen, Vektoren, die von Bakteriophagen-Nukleinsäure abstammen
und synthetische Oligonukleotide wie chemisch synthetisierte DNA
oder RNA. Der Begriff „Nukleinsäure" umfasst zudem modifizierte
und derivatisierte Nukleotide und Nukleoside wie beispielsweise,
aber nicht eingeschränkt
auf, halogenierte Nukleotide wie beispielsweise, aber nicht nur,
5-Bromuracil und derivatisierte Nukleotide wie beispielsweise Biotin-markierte
Nukleotide.
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Die
Begriffe „Polynukleotid", „Oligonukleotid" und „Nukleinsäuresequenz" werden hier austauschbar
verwendet und umfassen, sind aber nicht beschränkt auf, kodierende Sequenzen
(Polynukleotid(e) oder Nukleinsäuresequenz(en),
die, falls unter Kontrolle von geeigneten regulatorischen oder Kontrollsequenzen
gebracht, in vitro oder in vivo in ein Polypeptid transkribiert
und translatiert werden), Kontrollsequenzen (beispielsweise translationale Start-
und Stoppkodons, Promotorsequenzen, Ribosombindestellen, Polyadenylierungssignale,
Transkriptionsfaktor-Bindestellen, Transkriptionsterminations-Sequenzen, stromaufwärts und
stromabwärts regulatorische
Domänen,
Enhancer, Silencer und dergleichen) und regulatorische Sequenzen (DNA-Sequenzen,
an die ein Transkriptionsfaktor/Transkriptionsfaktoren bindet/binden
und die die Aktivität
eines Promotors eines Gens entweder positiv (Induzierung) oder negativ
(Repression) ändern). Durch
die hier beschriebenen Begriffe wird keine Beschränkung wie
auf Länge
oder auf einen synthetischen Ursprung nahe gelegt.
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Der
Begriff „isolierte
Nukleinsäure" wie hier verwendet
bezieht sich auf eine Nukleinsäure
mit einer Struktur, die (a) mit keiner natürlich vorkommenden Nukleinsäure identisch
ist, oder die (b) mit keinem Fragment einer natürlich vorkommenden genomischen
Nukleinsäure,
die mehr als drei unterschiedliche Gene überspannt, identisch ist und
schließt DNA,
RNA, oder Derivate oder Varianten davon, ein. Der Begriff umfasst
beispielsweise (a) eine DNA, die die Sequenz eines Teils eines natürlich vorkommenden
genomischen Moleküls
hat, die aber nicht von mindestens einer der kodierenden Sequenzen
flankiert wird, die den Teil des Moleküls in dem Genom der Art, in
der sie natürlicherweise
vorkommt, flankieren; (b) eine Nukleinsäure, die in einen Vektor oder
in die genomische Nukleinsäure
eines Prokaryoten oder Eukaryoten in einer Weise eingebaut worden
ist, in der das resultierende Molekül mit keinem Vektor oder keiner
natürlich
vorkommenden genomischen DNA identisch ist; (c) ein einzelnes Molekül wie beispielsweise
eine cDNA, ein genomisches Fragment, ein Fragment, das durch Polymerasekettenreaktion (PCR),
Ligasekettenreaktion (LCR) oder chemische Synthese hergestellt worden
ist oder ein Restriktionsfragment; (d) eine rekombinante Nukleotidsequenz, die
Teil eines Hybridgens ist, das heißt eines Gens, das für ein Fusionsprotein
kodiert und (e) eine rekombinante Nukleotidsequenz, die Teil einer
Hybridsequenz ist, die nicht natürlich
vorkommt. Isolierte Nukleinsäuremoleküle der vorliegenden
Erfindung können
beispielsweise natürliche
Allelvarianten sowie Nukleinsäuremoleküle, die
durch Nukleotiddeletionen, Insertionen, Inversionen oder Substitutionen
so modifiziert worden sind, dass das resultierende Nukleinsäuremolekül noch im
wesentlichen für
ein Immunglobulin oder eine Variante davon kodiert, einschließen.
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Wie
hier verwendet, betreffen die Ausdrücke „Polypeptid" und „Protein" ein Polymer aus
Aminosäuren
von drei oder mehr Aminosäuren
in einer seriellen Anordnung, verbunden durch Peptidbrücken. Der
Begriff „Polypeptid" umfasst Proteine,
Proteinfragmente, Proteinanaloga, Oligopeptide und dergleichen.
Der Begriff „Polypeptid" beinhaltet Polypeptide wie
oben definiert, die von Nukleinsäuren
kodiert werden, die durch rekombinante Technologie hergestellt werden,
die aus einer geeigneten Quelle wie beispielsweise einem Vogel isoliert
werden oder die synthetisiert werden. Der Begriff „Polypeptid" beinhaltet ferner
Polypeptide wie oben definiert, die chemisch modifizierte Aminosäuren oder
Aminosäuren, die
kovalent oder nicht kovalent mit markierenden Liganden verknüpft sind,
enthalten.
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Der
Begriff „Fragment" wie hier verwendet bezieht
sich auf eine Nukleinsäure
(beispielsweise cDNA), bezieht sich auf einen isolierten Teil der
betreffenden Nukleinsäure,
die künstlich
(beispielsweise durch chemische Synthese) oder durch Schneiden eines
natürlichen
Produktes in viele Teile unter Verwendung von Restriktionsendonukleasen
oder durch mechanische Scherung hergestellt worden ist, oder einen
Teil einer Nukleinsäure,
der durch PCR, DNA-Polymerase oder jegliche andere Polymerisationstechnik,
die im Stand der Technik wohl bekannt ist, hergestellt worden ist,
oder in einer Wirtszelle durch rekombinante Nukleinsäuretechnologie,
die dem Fachmann wohl bekannt ist, exprimiert wird. Der Begriff „Fragment" wie hier verwendet
kann sich auch auf einen isolierten Teil eines Polypeptids beziehen, wobei
der Teil des Polypeptids aus einem natürlich vorkommenden Polypeptid
durch proteolytisches Schneiden mit mindestens einer Protease herausgeschnitten
wird oder ein Teil des natürlich
vorkommenden Polypeptids ist, das durch chemische Verfahren, die
dem Fachmann wohl bekannt sind, synthetisiert wird.
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Der
Begriff „Gen" oder „Gene" wie hier verwendet
bezieht sich auf Nukleinsäuresequenzen (einschließlich sowohl
RNA oder DNA), die für
die genetische Information zur Synthese einer ganzen RNA, eines
ganzen Proteins oder jedes Teils einer solchen ganzen RNA oder eines
solchen ganzen Proteins kodieren. Gene, die nicht natürlich Bestandteil
eines Genoms eines bestimmten Organismus sind, werden als „Fremdgene", „heterologe
Gene" oder „exogene
Gene" bezeichnet.
Gene, die natürlicher
Bestandteil eines Genoms eines bestimmten Organismus sind, werden
als „endogene
Gene" bezeichnet.
Der Begriff „Genprodukt" bezieht sich auf RNAs
und Proteine, die von dem Gen kodiert werden. „Fremdgenprodukte" sind RNA oder Proteine, die
von Fremdgenen kodiert werden, und „endogene Genprodukte" sind RNA oder Proteine,
die von endogenen Genen kodiert werden. „Heterologe Genprodukte" sind RNAs und Proteine,
die von fremden, heterologen oder heterologen Genen kodiert werden und
daher nicht natürlich
in der Zelle exprimiert werden.
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Der
Begriff „exprimiert" oder „Expression" wie hier verwendet
bezieht sich auf die Transkription von einem Gen zur Herstellung
eines RNA-Nukleinsäuremoleküls, das
mindestens teilweise komplementär
zu einer Region eines der zwei Nukleinsäurestränge des Gens ist. Der Begriff „exprimiert" oder „Expression" wie hier verwendet
bezieht sich auch auf die Translation des RNA-Nukleinsäuremoleküls, um ein
Protein oder ein Polypeptid oder ein Teil davon hervorzubringen.
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De
Begriff „regulatorische
Transkriptionssequenzen" wie
hier verwendet bezieht sich auf Nukleotidsequenzen, die mit einer
Gennukleinsäuresequenz
verknüpft
sind, und die die transkriptionelle Expression des Gens regulieren.
Die „regulatorischen Transkriptionssequenzen" können isoliert
und in eine Vektornukleinsäure
eingebaut werden, um eine regulierte Transkription von Teilen der
Vektor-DNA in geeigneten Zellen zu ermöglichen. Den „regulatorischen
Transkriptionssequenzen" kann
der Bereich einer Nukleinsäuresequenz,
der in dem Bereich 5' vom
Ende einer Proteinkodierenden Sequenz ist, die in mRNA transkribiert
werden kann, vorausgehen. Regulatorische, transkriptionelle Sequenzen
können auch
innerhalb des Protein-kodierenden Bereichs liegen, in Bereichen
eines Gens, die als „Intron"-Bereiche identifiziert
sind, oder können
in Bereichen einer Nukleinsäuresequenz
sein, die in dem Bereich einer Nukleinsäure sind.
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Der
Begriff „kodierender
Bereich" wie hier verwendet
bezieht sich auf eine durchgehende, lineare Anordnung von Nukleotiden,
die in ein Protein translatiert werden kann. Ein Volllängen-kodierender Bereich
wird in ein Volllängenprotein
translatiert; das heißt
in ein vollständiges
Polypeptid, wie es in seinem natürlichen
Zustand translatiert werden würde, ohne
jegliche posttranslationale Modifikationen.
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Ein
Volllängen-kodierender
Bereich kann auch jegliche Leitproteinsequenz oder jegliche anderen
Bereich des Proteins umfassen, der natürlicherweise aus dem translatierten
Protein ausgeschnitten werden kann.
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Der
Begriff „kohäsives Ende" wie hier verwendet
bezieht sich auf die Bereiche an den Enden von Nukleinsäuremolekülen, die
spezifische Wechselwirkungen miteinander eingehen können. Kohäsive Enden
von Nukleinsäuren
könnten
durch Schneiden einer doppelsträngigen
Nukleinsäure
mit einer Restriktionsendonuklease erzeugt werden. In den spezifischen
Wechselwirkungen kann eine Adeninbase in einem Strang einer Nukleinsäure zwei
Wasserstoffbrückenbindungen
zu Thymin auf einem zweiten Nukleinsäurestrang ausbilden, wenn die
beiden Nukleinsäurestränge entgegengesetzte
Polaritäten
aufweisen. In den spezifischen Wechselwirkungen kann auch eine Guaninbase
in einem Strang einer Nukleinsäure
drei Wasserstoffbrückenbindungen zu
Cytosin auf einem zweiten Nukleinsäurestrang ausbilden, wenn die
beiden Nukleinsäurestränge entgegengesetzte
Polaritäten
aufweisen. Komplementäre
Nukleinsäuren
wie hierin bezeichnet können
zudem modifizierte Basen umfassen, wobei ein modifiziertes Adenin Wasserstoffbrückenbindungen
mit einem Thymin oder einem modifizierten Thymin ausbilden kann
und ein modifiziertes Cytosin Wasserstoffbrückenbindungen mit einem Guanin
oder einem modifizierten Guanin ausbilden kann.
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Die
Begriffe „Nukleinsäurevektor" oder „Vektor" wie hierin verwendet
beziehen sich auf natürliche oder
synthetische einzel- oder doppelsträngige Plasmid- oder virale
Nukleinsäuremoleküle, die
in Zellen transfiziert oder transformiert werden können und
unabhängig
vom oder mit dem Wirtszellgenom replizieren. Ein zirkuläres, doppelsträngiges Plasmid
kann, basierend auf der Nukleinsäuresequenz
des Plasmidvektors, durch Behandlung mit einem geeigneten Restriktionsenzym
linearisiert werden. Eine Nukleinsäure kann durch Schneiden des
Vektors mit Restriktionsenzymen und durch Zusammenligieren der Teile in
einen Vektor eingefügt
werden. Das Nukleinsäuremolekül kann RNA
oder DNA sein.
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Der
Begriff „Plasmid" wie hierin verwendet bezieht
sich auf einen kleinen, zirkulären
DNA-Vektor, der zur unabhängigen
Replikation in einer bakteriellen Wirtszelle oder Hefewirtszelle
in der Lage ist.
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Der
Begriff „Expressionsvektor" wie hierin verwendet
bezieht sich auf einen Nukleinsäurevektor,
der zusätzlich
mindestens eine regulatorische Sequenz beinhalten kann, die operativ
mit einer Nukleinsäuresequenz
verknüpft
ist, die für
ein Immunglobulin-Polypeptid
kodiert. Regulatorische Sequenzen sind in der Technik wohl bekannt
und können ohne übermäßiges Experimentieren
von Fachleuten ausgewählt
werden, um eine gute Expression einer verknüpften Nukldeotidsequenz sicherzustellen.
Wie hierin verwendet, beinhaltet der Begriff „regulatorische Sequenzen" Promotoren, Enhancer
und andere Elemente, die die Expression steuern können. Standardfachbücher der
Molekularbiologie wie beispielsweise Sambrook et al. eds „Molecular
Cloning: A Laboratory Manual" 2nd
ed. Cold Spring Harbour Press (1989) und Lodish et al., eds., „Molecular
Cell Biology", Freeman
(2000), die unter Bezugnahme in ihrer Gesamtheit Bestandteil werden,
können
herangezogen werden, um geeignete Expressionsvektoren, Promotoren
und andere Expressionskontrollelemente zu entwickeln. Es sollte
aber erkannt werden, dass die Auswahl eines geeigneten Expressionsvektors auf
mehreren Faktoren beruht, einschließlich der Auswahl der Wirtszelle,
die transformiert wird, und/oder der Art des Proteins, das exprimiert
wird. Für
verschiedene Anwendungen sind gewebeselektive (das heißt gewebespezifische)
Promotoren, das heißt
Promotoren durch die Expression bevorzugt in Zellen einer bestimmten
Gewebeart erfolgt, im Vergleich zur Expression in einer oder mehreren
anderen Gewebearten. Ein beispielhafter gewebespezifischer Promotor
ist ein Ovidukt-spezifischer Promotor des Huhns, der natürlicherweise
mit den Proteinen des Hühnereiweißes, einschließlich Ovalbumin,
Lysozym, Ovomucoid, Conalbumin und Ovomucin und dergleichen verknüpft ist.
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Nützliche
Promotoren schließen
auch exogen induzierbare Promotoren ein. Dies sind Promotoren, die
als Antwort auf einen exogen bereitgestellten Stoff oder Stimulus,
der allgemein kein endogenes Metabolit oder Cytokin ist, „angeschaltet" werden können. Beispiele
umfassen einen Antibiotika-induzierbaren Promotor wie beispielsweise
ein Tetrazyklin-induzierbarer Promotor, ein hitzeinduzierbarer Promotor,
ein lichtinduzierbarer Promotor oder ein laserinduzierbarer Promotor.
(beispielsweise Halloran et al., 2000, Development 127(9): 1953–1960; Gemer
et al., 2000, Int. J. Hyperthermia 16(2): 171–81; Rang and Will, 2000. Nucleic
Acids Res. 28(5); 1120–5;
Hagihara et al., 1999, Cell Transplant. 8(4): 4314; Huang et al.,
1999, Mol. Med. 5(2): 129–137; Forster,
et al., 1999, Nucleic Acids Res. 27(2): 708–10; Liu et al., 1998, Biotechniques
24(4): 624–8, 630–2 (1998),
die durch diese Bezugnahme in ihrer Gesamtheit Bestandteil werden).
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Die
Begriffe „IRES" und „Interne
Ribosomeneintrittsstelle" wie
hierin verwendet beziehen sich auf einen Bereich einer Nukleinsäure, typischerweise
eines RNA-Molküls,
wobei die eukaryotische Initiation der Proteinsynthese weit stromabwärts vom
5'-Ende des RNA-Moleküls erfolgt.
Ein 43S Präinitiationskomplex,
umfassend das elf2 Protein, das an GTP und Met-tRNAi Met gebunden ist, die 40S risbosomale Untereinheit
und die Gruppe elf3 und elf1A können vor
dem Auffinden eines AUG Startkodons an eine „IRES" binden. Eine „IRES" kann verwendet werden, um die Translation
eines zweiten kodierenden Bereichs stromabwärts eines ersten kodierenden
Bereichs zu initiieren, wobei jeder kodierende Bereich individuell,
aber unter der anfänglichen
Steuerung eines einzelnen vorgelagerten Promotors, exprimiert wird.
Eine „IRES" kann sich in einer
viralen RNA oder einer eukaryotischen zellulären mRNA befinden.
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Der
Begriff „Zytoplast" wie hierin verwendet bezieht
sich auf eine chromosomenfreie Empfängerzelle, wobei die chromosomale
Entfernung als Enukleation bezeichnet wird, wenn der Zellkern einer
Zelle entfernt oder zerstört
wird.
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Die
Begriffe „Transformation" und „Transfektion" wie hierin verwendet
beziehen sich auf den Prozess des Einfügens einer Nukleinsäure in einen
Wirt, vorzugsweise in eine Zelle. Zahlreiche Techniken sind den
Fachleuten wohl bekannt, um die Transformation oder Transfektion
einer Nukleinsäure
in einen prokaryotischen oder eukaryotischen Organismus zu ermöglichen.
Diese Verfahren schließen
eine Vielzahl von Techniken ein, einschließlich der Behandlung der Zellen
mit hohen Salzkonzentrationen wie beispielsweise, aber nicht nur,
eines Kalzium- oder Magnesiumsalzes, mit einem elektrischen Feld,
einem Detergenz oder Liposomen-vermittelte Transfektion, um die
Wirtszelle kompetent für
die Aufnahme von Nukleinsäuremolekülen zu machen,
und durch solche Verfahren wie Samenvermittelte und Restriktions-vermittelte
Integration, sind aber nicht darauf eingeschränkt.
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Der
Begriff „Rekombinante
Zelle" bezieht sich
auf eine Zelle, die eine neue Kombination von Nukleinsäuresegmenten
aufweist, die natürlicherweise
nicht miteinander kovalent verknüpft
sind. Eine neue Kombination von Nukleinsäuresegmenten kann in einen
Organismus unter Verwendung einer Vielzahl von Nukleinsäuremanipulationstechniken,
die Fachleuten zur Verfügung
stehen, eingeführt
werden. Eine rekombinante Zelle kann eine einzelne eukaryotische
Zelle oder eine einzelne prokaryotische Zelle oder eine Säugerzelle
sein. Die rekombinante Zelle kann einen Vektor enthalten, der außerhalb
des Genoms vorliegt. Ein extra-genomischer Nukleinsäurevektor
integriert nicht in das Genom der Zelle. Eine rekombinante Zelle
kann weiterhin einen Vektor oder einen Teil davon enthalten, der
innerhalb des Genoms vorliegt. Der Begriff „innerhalb des Genoms" definiert ein Nukleinsäurekonstrukt,
das in das Genom der rekombinanten Zelle eingebaut ist.
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Der
Begriff „rekombinante
Nukleinsäure" wie hierin verwendet
bezieht sich auf Kombinationen von mindestens zwei Nukleinsäuresequenzen,
die nicht natürlicherweise
in eukaryotischen oder prokaryotischen Zellen gefunden werden. Die
Nukleinsäuresequenzen
können
Nukleinsäurevektoren,
regulatorische Genexpressionselemente, Replikationsursprünge, Sequenzen,
die wenn exprimiert, Antibiotikaresistenz vermitteln und proteinkodierende
Sequenzen einschließen,
sind aber nicht darauf eingeschränkt.
Der Begriff „rekombinantes
Polypeptid" soll ein
Polypeptid einschließen,
das durch rekombinante DNA-Techniken so hergestellt worden ist,
dass es von einem natürlich
vorkommenden Polyeptid entweder in seiner Lage, Reinheit oder Struktur
verschieden ist. Allgemein wird solch ein rekombinantes Polypeptid
in der Zelle in einer Menge vorliegen, die von der Menge, die normalerweise
in der Natur beobachtet wird, verschieden ist.
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Wie
hierin verwendet bezieht sich der Begriff „Epitop" auf einen Teil des Proteins, der durch
Einpassen in die Antigen-Bindestelle des Antikörpers spezifisch an einen Antikörper binden
kann.
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Der
Begriff „Antikörper" wie hierin verwendet, bezieht
sich auf polyklonale und monoklonale Antikörper und Fragmente davon und
auf immunologische Binde-Äquivalente
davon. Der Begriff „Antikörper" bezieht sich auf
eine homogene molekulare Einheit oder ein Gemisch, wie beispielsweise
ein polyklonales Serumprodukt, das aus einer Vielzahl verschiedener
molekularer Einheiten besteht, und kann weiterhin jede modifizierte
oder derivatisierte Variante davon umfassen, die die Fähigkeit,
spezifisch an ein Epitop zu binden, erhält. Ein monoklonaler Antikörper ist
in der Lage, selektiv an ein Zielantigen oder Epitop zu binden.
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Der
Begriff „Immunglobulin-Polypeptid" wie hierin verwendet,
bezieht sich auf ein Polypeptid, das von einem einzelnen Polypeptid
eines Antikörpers abstammt.
Ein „immunologisches
Polypeptid" kann eine
immunologische schwere oder leichte Kette sein, und kann eine variable
Region, eine diverse Region, eine Verbindungsregion oder eine konstante Region
oder jegliche Kombination, Variante oder gekürzte Form davon einschließen, ist
aber nicht darauf eingeschränkt.
Der Begriff „immunologische
Polypeptide" umfasst
weiterhin Einzelkettenantikörper, bestehend
aus einer variablen Region einer schweren Kette eines Immunglobulins,
einer variablen Region einer leichten Kette eines Immunglobulins
und optional ein Peptid-Verbindungsstück, ist aber nicht darauf eingeschränkt.
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Hierin
werden Verfahren für
die Herstellung von Zellen beschrieben, die Antikörper herstellen,
die in der Lage sind, spezifisch ein oder mehrere Epitope differenziell
exprimierter Gene oder Stoffwechselwegsgene zu erkennen und Verfahren
zur Isolierung von Nukleinsäuren
aus Zellen, die für
die nativen Immunglobulin-Polypeptide kodieren, und die für den Einbau
in Expressionsvektoren, Transfektionsvektoren verwendet werden können, und
für die
Herstellung von Tieren gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet werden können.
Die isolierten Nukleinsäuren
können
auch in Techniken, die den Fachleuten bekannt sind, zur Herstellung
rekombinanter Nukleinsäuren
verwendet werden. Für
die Produktion von Serumzellen, die Antikörper zur selektiven Bindung
an ein Epitop aufweisendes Antigen herstellen, können verschiedene Wirtstiere
durch Injektion mit dem Zielprotein oder einem Teil davon immunisiert werden.
Solche Wirtstiere können
Menschen, Kaninchen, Mäuse
und Ratten, um ein paar zu nennen, einschliessen, sind aber nicht
darauf eingeschränkt. Zahlreiche
Hilfsstoffe können
verwendet werden, um die immunologische Antwort in Abhängigkeit
von der Wirtsart zu verstärken,
einschließlich
aber nicht beschränkt
auf, Freund's (vollständig und
unvollständig),
Mineralgele wie beipielsweise Aluminiumhydroxide, oberflächenaktive
Substanzen wie beispielsweise Lysolecithin, Pluronpolyole, Polyanionen,
Peptide, Ölemulsionen,
Keyhole Limpet Hemocyanin, Dinitrophenol und potentiell humane Hilfsstoffe
wie beispielsweise BCG (bacille Calmette-Guerin) und Corynebacterium
parvum.
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Polyklonale
Antikörper
sind heterogene Populationen von Antikörpermolekülen, die aus den Seren von
Tieren stammen, die mit einem Antigen, beispielsweise einem Zielgenprodukt
oder einem antigenischen funktionellen Derivat davon immunisiert worden
sind. Monoklonale Antikörper,
die eine homogene Population von Antikörpern für ein bestimmtes Antigen sind,
können
durch jede Technik erhalten werden, die die Herstellung von Antikörpermolekülen durch
kontinuierliche Zelllinien in Kultur ermöglicht. Diese umfassen die
Hybridom-Technik von Kohler und Milstein, 1975, Nature 256: 495–497, und
U.S. Patent Nr. 4,376,110 ;
die humane B-Zell Hybridom Technik (Kosbor et al., 1983, Immunology
Today 4: 72; Cole et al., 1983, Proc. Natl. Acad. Sci 80: 2026–2030, und
die EBV-Hybridomtechnik (Cole et al., 1985, in „Monoclonal Antibodies And
Cancer Therapy",
Alan R. Liss, Inc. pp. 77–96),
sind aber nicht darauf eingeschränkt.
Kurz zusammengefasst, es werden aus einer immunisierten Maus erhaltene Milzzellen
mit immortalisierenden Zellen fusioniert (das heißt Myelomzellen),
um Antikörper herstellende Hybridomzellen
zu erhalten. Hybridomzellen können auf
Herstellung monoklonaler Antikörper,
die spezifisch mit dem Antigen reaktiv sind, gescreened werden.
Zusätzlich
können
Techniken verwendet werden, die für die Herstellung von „chimären Antikörpern" durch gemeinsames
Splicen von Genen eines Mausantikörpermoleküls mit einer geeigneten Antigenspezifität und Genen
eines humanen Antikörpermoleküls mit einer
geeigneten biologischen Aktivität entwickelt
worden sind (Morrison et al., 1984, Proc. Natl. Acad. Sci. 81: 6851–6855; Neuberger
et al., 1984, Nature 312: 604–608;
Takeda et al., 1985, Nature 314: 452–454). Ein chimärer Antikörper ist
ein Molekül,
in dem verschiedene Teile aus verschiedenen Tierarten stammen, wie
beispielsweise solche, die eine variable Region, die von einem Maus-mAb abstammt,
und eine konstante Region eines humanen Immunglobulins aufweisen.
Alternativ oder zusätzlich
können
die konstanten Domänen
einer variablen Region eines Immunglobulins aus einer Art gegen
die entsprechenden Regionen einer zweiten Art ausgetauscht werden.
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Alternativ
können
Techniken für
die Herstellung von Einzelkettenantikörpern, wie beschrieben in beispielsweise
U.S. Patent Nr. 4,946,778 ;
Bird, 1988, Science 242: 423–426;
Huston et al., 1988, Proc. Natl. Acad. Sci. 85; 5879–5883; und
Ward et al., 1989, Nature 334: 544–546 angepasst werden, um differenziell
exprimierte oder Stoffwechselwegsgen-Einzelkettenantikörper herzustellen.
Einzelkettenantikörper
werden durch Verknüpfung
der Fragmente der schweren und leichten Kette der Fv-Region über eine
Aminosäurenbrücke gebildet, woraus
ein Einzelkettenpolypeptid resultiert.
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Sobald
verfügbar
können
die Zellen verwendet werden, um isolierte Nukleinsäuren bereitzustellen,
die für
Polypeptidbestandteile des interessierenden Antikörpers kodieren
und die für
das Einbringen in Vektoren erhalten werden können. Geeignete Klonierungstechniken
werden beispielsweise in Sambrook et al. eds „Molecular Cloning: A Laboratory
Manual" 2nd ed.
Cold Spring Harbor Press (1989) beschrieben. Antikörper können polyklonale
Antikörper, monoklonale
Antikörper
(mAbs), humanisierte (vermenschlichte) oder chimäre Antikörper, Einzelkettenantikörper, Fab-Fragmente,
F(ab')2-Fragmente, Fragmente,
die durch eine Fab-Expressionsbibliothek hergestellt worden sind,
Anti-idiotypische (Anti-Id) Antikörper und Epitop-bindende Fragmente
der oben aufgeführten
umfassen, sind aber nicht darauf eingeschränkt.
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„Genzuführungs (oder
Transfektions)-Mischung" in
Zusammenhang mit den Verfahren der hierin beschriebenen Samen-vermittelten Übertragung
bezieht sich auf selektiertes genetisches Material, beispielsweise
mit einer wirksamen Menge eines Lipid-transfizierenden Stoffes, beispielsweise
ein kationisches oder polykationisches Lipid, wie beispielsweise
Polybren. Die Menge jeder Komponente der Mischung wird so gewählt, dass
die genetische Modifizierung einer spezifischen Zellart, beispielsweise durch
Transfektion oder Transduktion, optimiert ist. Eine solche Optimierung
erfordert nicht mehr als routinemäßiges Experimentieren. Das
Verhältnis
von DNA zum Lipid ist breit, vorzugsweise etwa 1:1, obwohl abhängig vom
Typ des verwendeten Lipid-transfizierenden Stoffes auch andere Mengenverhältnisse
verwendet werden können.
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Der
Begriff „transfizierender
Stoff" wie hierin verwendet
bezieht sich auf eine Stoffzusammensetzung, die zur Verstärkung der
Aufnahme heterologer DNA-Segmente/eines heterologen DNA-Segmentes in
eine eukaryotische Zelle, bevorzugt in eine Vogelzelle, bevorzugter
in eine Hühnerkeimzelle,
zum genetischen Material hinzugefügt ist. Die Verstärkung wird
relativ zur Aufnahme in Abwesenheit des transfizierenden Stoffes
gemessen. Beispiele für
transfizierende Stoffe schließen
Adenovirus-Transferrin-Polylysin-DNA
Komplexe ein. Diese Komplexe verstärken allgemein die Aufnahme
von DNA in die Zelle und reduzieren ihren Abbau während ihres Übergangs
durch das Zytoplasma in den Zellkern. Diese Komplexe können auf
männliche
Keimzellen gerichtet sein, unter Verwendung spezifischer Liganden,
die von Rezeptoren auf der Zelloberfläche der Keimzelle erkannt werden,
wie beispielsweise der c-kit-Ligand oder Modifikationen davon.
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Andere
bevorzugte transfizierende Stoffe umfassen Lipofektin, Lipofektamin,
DIMRIE C, Supeffect und Effectin (Qiagen), Unifektin, Maxifektin, DOTMA,
DOGS (Transfektan; Dioctadecylamidoglycylspermin), DOPE (1,2-Dioleolyl-sn-glycero-3-phosphoethanolamin),
DOTAP (1,2-Dioleoyl-3-Trimethylammoniumpropan), DDAB (Dimethyldioctadecylammoniumbromid),
DHDEAB (N,N-di-n-Hexadecyl-N,N-Dihydroxyethylammoniumbromid),
HDEAB (N-n-Hexadexyl N,N-Dihydroxyethylammoniumbromid),
Polybren oder Poly(ethylenimin) (PEI) und dergleichen, sind aber
nicht darauf eingeschränkt.
Diese nicht-viralen Stoffe haben den Vorteil, dass sie ohne Größenbeschränkungen,
die allgemein mit Virus-abgeleiteten transfizierenden Stoffen verbunden
sind, den stabilen Einbau von xenogenen DNA-Sequenzen in das Wirbeltiergenom erleichtern.
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Der
Begriff „männliche
Keimzellen" wie
hierin verwendet bezieht sich auf Spermatozoen (d.h. männliche
Gameten) und Entwicklungsvorstufen davon. Es wird angenommen, dass
in der fötalen
Entwicklung primordiale Keimzellen aus dem embryonalen Ektoderm
hervorgehen und zuerst im Epithel des endodermalen Dottersackes
im E8 Stadium gesehen werden. Von dort wandern sie durch das Endoderm des
Dickdarms zu den genitalen Leisten. In geschlechtsreifen männlichen
Wirbeltieren gibt es zahlreiche Arten von Zellen, die Vorläufer von
Spermatozoen sind und die genetisch modifiziert werden können, einschließlich der
primitiven Stammzellen des Spermatogoniums, bekannt als A0/As, die
in Typ B Spermatogonen differenzieren. Die zuletzt genannten differenzieren
sich weiter, um primäre
Spermatozyten zu bilden und treten in eine verlängerte meiotische Prophase
ein, in deren Verlauf sich die homologen Chromosomen paaren und
rekombinieren.
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Nützliche
Vorläuferzellen
in verschiedenen morphologischen Stadien/Entwicklungsstadien sind auch
unterscheidbar: präleptotäne Spermatozyten, leptotäne Spermatozyten,
zygotäne
Spermatozyten, Pachytän-Spermatozyten,
sekundäre
Spermatozyten und die haploiden Spermatide. Die zuletzt genannten
durchlaufen während
der Spermatogenese weitere morphologische Veränderungen, einschließlich der
Umformung ihrer Kerne, der Aerosom-Bildung und der Zusammensetzung
des Schwanzes. Die letzten Änderungen
in der Spermatozoe (d.h. im männlichen
Gameten) finden vor der Befruchtung im Genitaltrakt des Weibchens
statt.
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Der
Begriff „transgenes
Tier" wie hierin
verwendet bezieht sich auf jedes Tier, vorzugsweise eine Vogelart,
am meisten bevorzugt ein Huhn, in der/dem eine oder mehrere der
Zellen des Vogels heterologe Nukleinsäure enthalten, die durch einen menschlichen
Eingriff, wie beispielsweise durch transgene Techniken, die in der
Technik wohl bekannt sind, eingeführt worden ist. Die Nukleinsäure wird
in eine Zelle eingeführt,
direkt oder indirekt durch Einführung
in einen Vorläufer
der Zelle, durch absichtliche genetische Manipulation, wie beispielsweise
Samen-vermittelte oder Restriktionsenzymvermittelte Integration,
Mikroinjektion oder durch Infektion mit einem rekombinanten Virus.
Der Begriff genetische Manipulation umfasst nicht die klassische
Kreuzungszüchtung
oder in vitro Befruchtung, vielmehr ist er auf die Einführung eines
rekombinanten DNA-Moleküls
gerichtet. Dies Molekül
kann in ein Chromosom eingefügt
sein oder es kann extrachromosomal replizierende DNA sein. In dem
typischen transgenen Tier bewirkt das Transgen, dass die Zellen
eine rekombinante Form eines Immunglobulin-Polypeptids oder eine Polypeptidvariante
davon exprimieren.
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Die
Begriffe „chimäres Tier" oder „Mosaiktier" wie hierin verwendet
beziehen sich auf Tiere, in denen das rekombinante Gen gefunden
wird oder in denen das rekombinante Gen in einigen, aber nicht allen
Zellen des Tieres exprimiert wird. Der Begriff „gewebespezifisches chimäres Tier" zeigt an, dass das Gen
in einigen Geweben vorhanden ist und exprimiert wird, aber nicht
in anderen.
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Wie
hierin verwendet bedeutet der Begriff „Transgen" eine Nukleinsäuresequenz (kodierend beispielsweise
für die
schwere Kette eines Immunglobulins, für die leichte Kette eines Immunglobulins oder
für Fragmente
davon, die teilweise oder vollständig
heterolog, das heißt
fremd in Hinblick auf das transgene Tier oder die Zelle ist, in
das/in die sie eingeführt
ist oder die homolog zu einem endogenen Gen des transgenen Tieres
oder der Zelle ist, in das/die sie eingeführt ist, die aber entwickelt
worden ist, um eingefügt
zu werden, oder die in das Genom des Tieres in solch einer Weise
eingefügt
ist, dass sie das Genom der Zelle, in die sie eingefügt ist, ändert (beispielsweise
sie ist an einem Ort eingeführt,
der sich von dem des natürlichen
Gens unterscheidet, oder ihre Einführung resultiert in einen Knock-out). Ein
Transgen kann eine oder mehrere transkriptionelle regulatorische
Sequenzen und jede andere Nukleinsäure wie beispielsweise Introns
einschließen,
die für
die optimale Expression einer ausgewählten Nukleinsäure notwendig
sein können.
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Die
Begriffe „Ovum" und „Oozyte" werden hierin austauschbar
verwendet. Obwohl zu einem Zeitpunkt nur ein Ovum reift, wird ein
Tier mit einer begrenzten Anzahl Ova geboren. Die Ovulation, bei der
es sich um die Abgabe eines Eies vom Eierstockfollikel handelt,
erfolgt in einer Vogelart wie beispielsweise einem Huhn, wenn die
Hirnanhangsdrüse
ein luteinisierendes Hormon freigibt. Reife Follikel bilden einen
Stil oder Stängel
aus Bindegewebe und Glattem Muskel. Sofort nach der Ovulation wird
das Follikel ein dünnwandiger
Sack, das post-ovulatorische Follikel. Das reife Ovum bricht aus
seinem Sack aus und beginnt seine Reise durch das Ovidukt. Schließlich tritt
das Ovum in das Infundibulum ein, wo die Befruchtung stattfindet.
Die Befruchtung muss innerhalb der 15 Minuten der Ovulation stattfinden,
bevor das Ovum mit Albumin bedeckt wird. Während der Befruchtung durchdringen
die Samen (Vögel
haben eine polyspermale Befruchtung) die Keimscheibe. Wenn sich
der Samen in diese Keimscheibe einlagert, fangt der Embryo an, sich
als ein „Blastoderm" oder eine „Zygote" auszubilden.
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Der
Begriff „Spenderzelle" wird hierin verwendet,
um die Quelle einer Kernstruktur zu beschreiben, die in den entkernten
Empfänger-Zytoplasten
verpflanzt wird. Alle Zellen mit normalen Karyotyp, einschließlich embryonaler,
fötaler
und adulter somatischer Zellen und zusätzlich einschließlich Zellen
in einem Ruhezustand können
Zellkern-Spender sein. Die Verwendung von nicht ruhenden Zellen als
Zellkern-Spender wurde von Cibelli, et al., 1998, Science 280: 1256–8 beschrieben.
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Der
Begriff „Empfängerzelle" wie hierin verwendet
bezieht sich auf die entkernte Empfängerzelle, einschließlich einer
entkernten Metaphase I oder II Oozyte, einer entkernten, nicht aktivierten
Oozyte oder einer entkernten, voraktivierten Oozyte, ist aber nicht
darauf beschränkt.
Eine Entkernung (Enukleation) kann durch Teilung der Zelle in Hälften erreicht werden;
durch Absaugen der Metaphase-Platte, des Pronukleus oder der Pronuklei;
durch Bestrahlung; oder durch jegliche Hilfsmittel, die dem Durchschnittsfachmann
bekannt sind, die eine Empfängerzelle
bereitstellen, die kein funktionales, auf den Zellkern bezogenes
genetisches Material mehr enthält, aber
noch für
die Aufnahme von genetischem Material des Spenders geeignet ist.
Beispielsweise ist ein geeignetes Hilfsmittel für die Entkernung einer Zelle gemäß der vorliegenden
Erfindung die Zwei-Photonenlaser vermittelte Ablation („TPLSM"), die zudem nützlich ist,
eine mechanische Entkernung durchzuführen.
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Der
Begriff „knock-in-Tier" bezieht sich auf ein
Tier, das eine spezifische Nukleinsäuresequenz trägt, wie
beispielsweise eine „knock-in
Sequenz" in einer
vorbestimmten kodierenden oder nicht kodierenden Region, wobei die
knock-in Sequenz durch Verfahren der Rekombination, wie beispielsweise
homologe Rekombination, eingeführt
wird. Das Rekombinationsereignis umfasst das Ersetzen eines gesamten
Gens oder Teilen eines Gens des Tieres durch ein funktionelles homologes
Gen oder Gensegment eines anderen Tieres, wobei die entsprechende
knock-in Sequenz in die genomische Sequenz eingebracht wird.
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Abkürzungen
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Abkürzungen,
die in der vorliegenden Beschreibung verwendet werden, schließen die
folgenden ein: aa, Aminosäure(n);
bp, Basenpaar(e); cDNA, DNA komplementär zu RNA; mRNA, Boten-RNA;
tRNA, Transfer-RNA; nt, Nukleotid(e); SSC, Natriumchlorid-Natriumzitrat; DMSO,
Dimethylsulfoxid; TPLSM, Zweiphotonenrasterlasermikroskopie; REMI,
Restriktionsenzym-vermittelte Integration; V-Region, variable Region
eines Immunglobulins; D-Region, diverse Region eines Immunglobulins; J-Region,
verknüpfende
Region eines Immunglobulins; C Region, konstante Region eines Immunglobulins;
mAb, monoklonaler Antikörper;
WEFs, Fibroblasten eines ganzen Embryos.
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Rekombinante,
Immunglobulin-abgeleitete Nukleinsäuren und Expression davon Nukleinsäuremoleküle, die
für Immunglobulin-Polypeptide
der vorliegenden Erfindung kodieren, können in Zellen unter Verwendung
konventioneller rekombinanter DNA-Technologie eingebaut werden. Das Nukleinsäuremolekül, das für einen
Antikörper
oder ein Fragment davon kodiert, kann in ein Expressionssystem eingeführt werden,
zu dem das DNA-Molekül
heterolog ist (d.h. nicht normalerweise vorhanden). Für die Expression
in heterologen Systemen wird das heterologe DNA-Molekül in das
Expressionssystem oder den Vektor in geeigneter Sinn-Orientierung
und im korrekten Leseraster eingeführt. Der Vektor enthält die notwendigen
Elemente für
die Transkription und die Translation der eingeführten Protein-kodierenden Sequenzen.
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U.S. Patent Nr. 4,237,224 von
Cohen und Boyer, das durch diese Bezugnahme in seiner Gesamtheit
Bestandteil dieser Anmeldung wird, beschreibt die Herstellung von
Expressionssystemen in Form von rekombinanten Plasmiden unter Verwendung
von Restriktionsenzymspaltung und Ligation mit DNA-Ligase. Diese
rekombinanten Plasmide werden dann mittels Transformation eingeführt und
in einzelligen Kulturen, die prokaryotische Organismen und eukaryotische
Zellen, die in Gewebekultur gewachsen sind, einschließen. Weiterhin
ist beabsichtigt, dass für
den Vektor jeder geeignete Vektor, der den Fachleuten bekannt ist,
wie beispielsweise virale Vektoren, einschließlich virale Expressionvektoren, im
Schutzbereich der vorliegenden Erfindung liegen.
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Antikörperbezogene
Nukleinsäuresequzenzen
oder Derivate oder gekürzte
Varianten davon können
in Viren, wie beispielsweise in den Vaccinia-Virus eingeführt werden.
Verfahren für
die Herstellung eines viralen rekombinanten Vektors, der für die Expression eines
Immunglobulin-Polypeptids verwendbar ist, sind analog zu Verfahren,
wie offenbart in
U.S. Patent
Nummern 4,603,112 ;
4,769,330 ;
5,174,993 ;
5,505,941 ;
5,338,683 ;
5,494,807 ;
4,722,848 ; Paoletti E., 1996, Proc.
Natl. Acad. Sci. 93: 11349–11353;
Moss, B., 1996, Proc. Natl. Acad. Sci. 93: 11341–11348; Roizman, Proc. Natl.
Acad. Sci. 93: 11307–11302;
Frolov et al., 1996, Proc. Natl. Acad. Sci. 93: 11371–11377;
Grunhaus et al., 1993, in Seminars in Virology 3: 237–252 und
U.S. Patent Nummern 5,591,639 ;
5,589,466 ; und
5,580,859 , die sich unter anderem
auf DNA-Expressionsvektoren beziehen; die Inhalte dieser Dokumente
werden durch diese Bezugnahme in ihrer Gesamtheit Bestandteil dieser
Anmeldung.
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Rekombinante
Viren können
auch durch die Transfektion von Plasmiden in Zellen, die mit dem
Virus infiziert sind, hergestellt werden. Geeignete Vektoren umfassen
virale Vektoren, wie beispielsweise das Lambdavektorsystem λgt11, λgt WES.tB,
Charon 4, und Plasmidvektoren wie beispielsweise pBR322, pBR325,
pACYC177, pACYC184, pUC8, pUC9, pUC18, pUC19, pLG339, pR290, pKC37,
pKC101, SV 40, pBluescript II SK +/– oder KS +/– und jegliche Derivate
davon, sind aber nicht auf diese eingeschränkt. Rekombinante Moleküle können in
Zellen über
Transformation, insbesondere Transduktion, Konjugation, Mobilisierung
oder Elektroporation eingeführt
werden. Die DNA-Sequenzen werden in den Vektor unter Verwendung
von Standardklonierungsverfahren der Technik kloniert, wie beschrieben
von Maniatis et al., 1982, in Molecular Cloning: A Laboratory Manual,
Cold Springs Laboratory, Cold Spring Harbor, N. Y., die Inhalte
dieses Dokumentes werden durch diese Bezugnahme in ihrer Gesamtheit
Bestandteil dieser Anmeldung.
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Unterschiedliche
genetische Signale und Bearbeitungsereignisse steuern viele Stufen
der Genexpression (beispielsweise DNA-Transkription und Boten-RNA
(mRNA)-Translation).
Transkription von DNA ist vom Vorhandensein eines Promotors abhängig. Dies
ist eine DNA-Sequenz, die das Binden der RNA-Polymerase lenkt und
dadurch die mRNA-Synthese voranbringt.
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Sobald
das isolierte DNA-Molekül
der vorliegenden Erfindung in ein Expressionssystem kloniert worden
ist, ist es für
den Einbau in eine Wirtszelle bereit. Ein solcher Einbau kann in
Abhängigkeit
vom Vektor-Wirtszellsystem durch die verschiedene Formen der Transformation
wie oben erwähnt
durchgeführt
werden.
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Rekombinante
Expressionsvektoren können für die Expression
des kodierten Proteins in eukaryotischen Zellen entworfen werden.
Nützliche
Vektoren können
konstitutive oder induzierbare Promotoren umfassen, um die Expression
von entweder Fusions- oder Nichtfusionsproteinen zu steuern. Durch
Fusionsvektoren wird gewöhnlicherweise
eine Anzahl an Aminosäuren
zu der exprimierten Zielgensequenz hinzugefügt wie beispielsweise eine
Proteinsequenz für
Thioredoxin, ist aber nicht darauf eingeschränkt.
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Eine
proteolytische Schnittstelle kann zusätzlich an einer Stelle zwischen
dem rekombinanten Zielprotein und der Fusionssequenz eingeführt werden.
Zusätzlich
kann eine Aminosäurenregion
wie beispielsweise eine polymere Histidin-Region eingeführt werden,
um die Bindung des Fusionsproteins an Metallionen wie beispielsweise
Nickel, das an ein festes Trägermaterial
gebunden ist, ermöglichen
und dadurch die Aufreinigung des Fusionsproteins ermöglichen.
Sobald das Fusionsprotein aufgereinigt worden ist, erlaubt die Schnittstelle
die Abtrennung des rekombinanten Zielproteins von der Fusionssequenz.
Enzyme, die für
die Spaltung der proteolytischen Spaltungsstelle geeignet sind,
umfassen Faktor Xa und Thrombin, sind aber nicht darauf eingeschränkt. Fusionsexpressionvektoren,
die nützlich
für die
vorliegende Erfindung sein können,
umfassen pGex (Amrad Corp., Melbourne, Australia), pRIT5 (Pharmacia,
Piscataway, NJ) und pMAL (New England Biolabs, Beverly, MA), die
Glutathion S-Transferase, Protein A- oder Maltose E bindendes Protein
jeweils mit dem rekombinanten Zielprotein vereinigen.
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Expression
eines Fremdgens kann unter Verwendung von eukaryotischen Wirtszellen,
beispielsweise Vogelzellen, erreicht werden. Die Verwendung von
eukryotischen Wirtszellen erlaubt eine teilweise oder vollständige posttranslationale
Modifikation wie beispielsweise, aber nicht nur Glykosylierung und/oder
die Bildung der relevanten Disulfidbrücken innerhalb der Kette oder
zwischen den Ketten. Beispiele für
Vektoren, die für
die Expression in dem Huhn Gallus gallus schließen ein pYepSecl wie in Baldari
et al., 1987, E. M. B. O. 6: 229–234, welches durch diese Bezugnahme
in seiner Gesamtheit Bestandteil dieser Anmeldung wird, und gewerbliche Vektoren
wie beispielsweise pYES2 (Invitrogen Corp., San Diego, CA).
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Virale Wirtszelltransformation
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Ein
bevorzugter Ansatz für
die in vivo Einführung
einer Nukleinsäure,
die für
eines der betreffenden Immunglobulin-Polypeptide kodiert, in eine
Zelle erfolgt unter Verwendung eines virales Vektors, der eine Nukleinsäure, beispielsweise
eine cDNA enthält,
die für
das Genprodukt kodiert. Die Infektion von Zellen mit einem viralen
Vektor hat den Vorteil, dass ein großer Anteil der Zielzellen die
Nukleinsäure
erhalten kann. Zusätzlich
werden Moleküle,
die von dem viralen Vektor kodiert werden, beispielsweise durch
eine cDNA, die in dem viralen Vektor enthalten ist, in Zellen, die
die Nukleinsäure
des viralen Vektors aufgenommen haben, effizient exprimiert.
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Retrovirale
Vektoren und Adeno-assoziierte virale Vektoren werden allgemein
als das rekombinante Genzuführungssystem
der Wahl für
die Übertragung
von heterologen Genen in vivo verstanden. Diese Vektoren stellen
eine effiziente Zuführung
von Genen in Zellen bereit, und die übertragenen Nukleinsäuren werden
stabil in die chromosomale DNA des Wirts integriert. Ein rekombinanter
Retrovirus kann konstruiert werden, indem die retroviralen kodierenden
Sequenzen (beispielsweise gag, pol, env) durch Nukleinsäuren, die
für ein
Immunglobulin-Polypeptid kodieren, ersetzt worden ist und dadurch
die retrovirale Replikation stören.
Protokolle für
die Herstellung rekombinanter Retroviren und für die Infektion von Zellen
in vitro oder in vivo mit solchen Viren können in Standardhandbüchern für Labore
der Molekularbiologie gefunden werden, wie beispielsweise Current
Protocols in Molecular Biology, Ausubel et al., eds., 1989, Greene
Publishing Associates. Beispiele für geeignete Retroviren sind
den Fachleuten wohl bekannt und umfassen pLJ, pZIP, pWE und pEM,
sind aber nicht darauf eingeschränkt.
Beispiele für
geeignete Verpackungsviruslinien für die Herstellung sowohl ecotroper
und amphotroper retroviraler Systeme umfassen psiCrip, psiCre, psi2
und psiAm, sind aber nicht darauf eingeschränkt.
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Weiterhin
ist es möglich,
dass Infektionsspektrum von Retroviren und folglich von Vektoren, die
auf Retroviren basieren, durch Veränderung der viralen Verpackungsproteine
an der Oberfläche
des viralen Partikels zu begrenzen (siehe beispielweise
PCT Offenlegungsschrift WO 93/25234 ,
WO 94/06920 und
WO 94/11524 , die
durch diese Bezugnahme in ihrer Gesamtheit Bestandteil dieser Anmeldung
werden. Beispielsweise umfassen Strategien für die Modifizierung des Infektionsspektrums
von retroviralen Vektoren die Kopplung von Antikörpern, die spezifisch für Zelloberflächenantigene
sind, an das virale env Protein (Roux et al., 1989, Proc. Natl. Acad.
Sci., 1989, 86: 9079–9083;
Julan et al., 1992, Virol. 73: 3251–3255; and Goud et al., 1983,
Virology 163: 251–254);
oder die Kopplung von Zelloberflächenliganden
an die viralen env Proteine (Neda et al., 1991, J. Biol. Chem. 266:
14143–14146)
(die Inhalte dieser Dokumente werden durch diese Bezugnahme in ihrer
Gesamtheit Bestandteil dieser Anmeldung), sind aber nicht darauf
eingeschränkt.
Eine Kopplung kann in der Form der chemischen Quervernetzung mit
einem Protein oder einem anderen Teil erfolgen (beispielsweise chemisches
Koppeln unter Verwendung von Laktose, um das env Protein in ein
Sialoglykoprotein zu überführen), sowie
durch Herstellung von Fusionsproteinen (beispielsweise Einzelkettenantikörper/env
Fusionsproteine). Diese Technik, die nützlich für die Begrenzung der Infektion
auf gewisse Gewebetypen oder andernfalls nützlich ist, die Infektion gewisser
Gewebetypen zu lenken, kann auch verwendet werden, um einen ecotropen
Vektor in einen amphotropen Vektor zu überführen. Zusätzlich kann die Verwendung
retroviraler Genzuführung weiter
durch die Verwendung von gewebe- oder zellspezifischen transkriptionellen
regulatorischen Sequenzen verstärkt
werden, die die Expression der Nukleinsäure, die für ein Immunglobulin-Polypeptid in
dem retroviralen Vektor kodiert, steuern.
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Ein
weiteres virales Genzuführungssystem, das
nützlich
für die
vorliegende Erfindung ist, verwendet Adenovirus-abgeleitete Vektoren.
Das Genom eines Adenovirus kann manipuliert werden, so dass es für ein interessierendes
Genprodukt kodiert, es aber in Hinblick auf seine Fähigkeit,
in einem normalen lytischen viralen Lebenszyklus zu replizieren,
inaktiviert ist (beispielsweise Berkner et al., 1988, BioTechniques
6: 616; Rosenfeld et al., 1991, Science 252: 43 1434; und Rosenfeld
et al., 1992, Cell 68: 143–155,
die in ihrer Gesamtheit durch diese Bezugnahme Bestandteil dieser
Anmeldung werden. Geeignete Adenvektoren, die von dem Adenovirus Stamm
Ad Typ 5 d1324 oder anderen Adenovirusstämmen (beispielsweise Ad2, Ad3,
Ad7 etc.) abgeleitet sind, sind den Fachleuten wohl bekannt. Das
Viruspartikel ist relativ stabil und für Aufreinigung und Konzentrierung
geeignet und kann wie oben modifiziert werden, um das Infektionsspektrum
zu beeinflussen. Zusätzlich
ist eingeführte
adenovirale DNA (und darin enthaltene Fremd-DNA) nicht in das Genom
einer Wirtszelle eingebaut, sondern bleibt episomal und kann dadurch
mögliche
Probleme, die als eine Folge von einfügender Mutagenese in Situationen
auftreten, in denen DNA in das Wirtsgenom eingebaut wird (beispielsweise
retrovirale DNA), verhindern. Die meisten replikationsdefizienten
adenoviralen Vektoren, die zur Zeit verwendet werden und daher im
Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugt werden, sind von allen
Teilen der viralen E1 und E3 Gene befreit, weisen aber noch so viel
wie 80% des adenoviralen genetischen Materials auf (siehe beispielsweise
Jones et al., 1979, Cell 16: 683; Berkner et al., supra; und Graham
et al., in Methods in Molecular Biology, E. J. Murray, ed., 1991,
vol. 7, pp. 109–127
(Humana, Clifton, N. J.), die durch diese Bezugnahme in ihrer Gesamtheit
Bestandteil dieser Anmeldung werden. Die Expression der eingefügten Nukleinsäure, die
für ein
Immunglobulin-Polypeptid kodiert, kann beispielsweise unter der
Steuerung des E1A Promotors, des Major Late Promotors (MLP) und
verknüpfter
Leitsequenzen, des E3 Promotors, exogen hinzugefügter Promotorsequenzen und
dergleichen sein.
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Noch
ein weiteres virales Vektorsystem, das nützlich für die Zuführung beispielsweise der betreffenden
Nukleinsäure
ist, die für
ein Immunglobulin-Polypeptid kodiert, ist der Adeno-assoziierte
Virus (AAV). Vektoren, die nur 300 Basenpaare von AAV enthalten,
können
verpackt werden und integrieren. Der Platz für heterologe DNA ist auf ungefähr 4,5 kb beschränkt. Ein
AAV Vektor so wie beispielsweise der, der in Tratschin et al., 1985,
Mol. Cell. Biol. 5: 3251–3260
beschrieben ist, kann verwendet werden, um DNA in Zellen einzuführen. Eine
Vielzahl von Nukleinsäuren
ist in verschiedene Zelltypen unter Verwendung von AAV Vektoren
eingeführt
worden (siehe beispielsweise Hermonat et al., Proc. Natl. Acad. Sci.,
1984, 81: 6466–6470;
Tratschin et al., 1985,. Mol. Cell. Biol. 4: 2072–2081 (1985);
Wondisford et al., 1988, Mol. Endocrinol 2: 32–39; Tratchin et al. 1984,
J. Virol 51: 611–619;
und Flotte et al., 1993, J. Biol. Chem. 268: 3781–3790),
die durch Bezugnahme in ihrer Gesamtheit Bestandteil dieser Anmeldung
werden.
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Weitere
virale Vektrosysteme, die in den Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung
angewendet werden können,
sind abgeleitet vom Herpesvirus, Vaccinia-Virus, vom aviären Leukosevirus
und verschiedenen RNA-Viren, sind aber nicht darauf eingeschränkt. Beispielsweise
können
Vektorvarianten des Herpesvirus eine spezifische Strategie für die Persistenz
eines interessierenden Gens, das in Zellen des zentralen Nervensystems
exprimiert wird, bereitstellen.
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Nicht-virale Expressionsvektoren
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Die
meisten nicht-viralen Verfahren für die Genübertragung beruhen auf den
normalen Mechanismen, die von eukaryotischen Zellen für die Aufnahme
und den intrazellulären
Transport von Makromolekülen
eingesetzt werden. In wechselnden Ausführungsformen beruhen nicht-virale
Genzuführungssyteme
der vorliegenden Erfindung zur Aufnahme der betreffenden Nukleinsäure, die
für ein
Immunglobulin-Polypeptid kodiert, durch die Zielzelle auf Endozytose.
Beispielhafte Genzuführungssysteme diesen
Typs schließen
liposomal abgeleitete Systeme, Polylysin Konjugate und artifizielle
virale Hüllen ein.
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In
einer repräsentativen
Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung kann eine Nukleinsäure, die für ein Immunglobulin-Polypeptid
kodiert, in Liposomen eingeschlossen werden, die positive Ladung an
ihrer Oberfläche
(beispielsweise Lipofektine) aufweisen, und die (optional) mit Antikörpern gegen
Zelloberflächenantigene
des Zielgewebes markiert sind (Mizuno et al., NO Shinkei Geka, 1992,
20: 547–551;
PCT Offenlegungsschrift WO 91/06309 ;
Japanische Patentanmeldung 1047381 ;
und
Europäische Patentveröffentlichung
EP-A-43075 , die durch diese Bezugnahme in ihrer Gesamtheit
Bestandteil dieser Anmeldung werden).
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In ähnlicher
Art und Weise umfasst das Genzuführungssystem
einen Antikörper
oder einen Zelloberflächenliganden,
der mit einem Gen-bindenden Stoff quervernetzt ist, wie beispielsweise
Polylysin (siehe beispielsweise
PCT
Offenlegungsschriften WO 93/04701 ,
WO 92/22635 ,
WO 92/20316 ,
WO 92/19749 und
WO 92/06180 , die ihrer Gesamtheit durch
diese Bezugnahme Bestandteil dieser Anmeldung werden). Es wird auch
in Erwägung
gezogen, dass die effektive Zuführung
der betreffenden Nukleinsäurekonstrukte über Rezeptor-vermittelte
Endozytose unter Verwendung von Stoffen, die den Austritt eines
Gens aus den endosomalen Strukturen verstärken, verbessert werden kann.
Beispielsweise können
vollständige
Adenovirus oder Fusionspeptide des Influenza-HA-Genprodukts als Teil des Zuführungssystems
für das
Einleiten eines wirksamen Aufschlusses von DNA-enthaltenden Endosomen
verwendet werden (Mulligan et al., 1993, Science 260: 926; Wagner
et al., 1992, PNAS 89: 7934; und Christiano et al., PNAS 90: 2122,
die durch diese Bezugnahme in ihrer Gesamtheit Bestandteil dieser
Anmeldung werden).
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Transgene Vögel
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft transgene Vögel, einschließlich, aber nicht
begrenzt auf, Hühner,
die mindestens ein Transgen aufweisen, und das vorzugsweise (obwohl optional)
die betreffende Nukleinsäure,
die ein Immunglobulin-Polypetid
kodiert, in einer oder mehreren Zellen in dem Tier, wie beispielsweise
in den Oviduktzellen des Huhns exprimieren. Daher ist in Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung die Expression des Transgens auf spezifische
Teilmengen von Zellen, Geweben oder Entwicklungsstadien unter Verwendung
von beispielsweise cis-agierenden Sequenzen, die die Expression
in dem gewünschten räumlichen
Mustern steuern, beschränkt.
Zu diesem Zweck können
gewebespezifische regulatorische Sequenzen, gewebespezifische Promotoren
und konditionale regulatorische Sequenzen verwendet werden, um die
Expression des Transgens in bestimmten räumlichen Mustern zu steuern.
Zudem können
zeitliche Muster der Expression beispielsweise durch konditionale
Rekombinationssysteme, prokaryotische regulatorische Tranksriptionssequenzen und
dergleichen bereitgestellt werden.
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Konditionale
Transgene können
durch die Verwendung von prokaryotischen Promotorsequenzen, die
prokaryotische Proteine benötigen,
um gleichzeitig exprimiert zu werden, bereitgestellt werden, um
die Expression des Transgens zu ermöglichen. Operatoren, die in
prokaryotischen Zellen vorhanden sind, sind in vivo und in vitro
umfassend charakterisiert worden und können einfach manipuliert werden,
um sie durch Standardtechniken in jede Position stromaufwärts von
einem Gen oder innerhalb eines Gens einzubringen. Solche Operatoren
umfassen Promotorregionen und Regionen, die spezifisch an Proteine
wie beispielsweise Aktivatoren und Repressoren binden. Ein Beispiel
ist die Operatorregion des lexA Gens von E. coli, an die das LexA-Polypeptid
bindet. Weitere beispielhafte prokaryotische regulatorische Sequenzen
und die korrespondierenden trans-aktivierenden prokaryotischen Proteine
sind von Brent und Ptashne in
U.S.
Patent Nr. 4,833,080 offenbart. Es können transgene Tiere geschaffen werden,
die das entsprechende Transgen unter der transkriptionellen Steuerung
einer prokaryotischen Sequenz enthalten, die durch eukaryotische
Proteine nicht nennenswert aktiviert wird. Die Kreuzung dieses transgenen
Tieres mit einem anderen Tier, das für den korrespondierenden prokaryotischen
Transaktivator transgen ist, kann die Aktivierung der Nukleinsäure, die
für ein
Immunglobulin-Polypeptid kodiert, erlauben. Außerdem kann die Expression
eines konditionalen Transgens durch Gentherapie-ähnliche Verfahren (wie beispielsweise
oben beschrieben) induziert werden, wobei ein Gen, das für das trans-aktivierende Protein
kodiert, beispielsweise eine Rekombinase oder ein prokaryotisches
Protein, in das Gewebe geliefert wird und zur Expression veranlasst
wird, wie beispielsweise in einer Zelltyp-spezifischen Art und Weise.
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Zusätzlich können gemäß der vorliegenden Erfindung
induzierbare Promotoren eingesetzt werden. Beispiele für induzierbare
Promotoren schließen den
Tet Operator und den Metallothionin-Promotor ein, die durch die
Behandlung mit Tetrazyklin bzw. mit Zinkionen induziert werden können, sind
aber nicht darauf eingeschränkt
(Gossen et al., 1992, PNAS 89: 5547–5551 und Walden et al., 1987,
Gene 61: 317–327,
die durch diese Bezugnahme in ihrer Gesamtheit Bestandteil dieser
Anmeldung werden).
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Klonierte, Transgene und Knock-in Tiere
und Deren Eier
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Verfahren
für die
Herstellung eines transgenen Tieres, wie in der vorliegenden Erfindung
beabsichtigt, umfassen das Einführen
eines Transgens in ein Tier unter Verwendung von: einem viralen
oder einem nicht-viralen Vektor; Samen-vermittelte Genübertragung,
Restriktionsenzym-vermittelter Einbau; Zellkern-Übertragung, einschließlich Zellkern-Übertragung unter Verwendung
von Zweiphotonenvisualisierung und optional Laservermittelter Ablation; Ovum-Übertragung
und dergleichen. Im Falle eines Vogels können ein heterologes Immunglobulin-Polypeptid
oder Polypeptide, die von der transgenen Nukleinsäure kodiert
werden, in das Lumen des reifen Tieres abgegeben werden und als
ein Bestandteil des Eiweißes
in Eiern, die von dem Tier gelegt werden, abgelagert werden. Es
ist auch beabsichtigt, dass die Herstellung von heterologen Immunglobulin-Polypeptiden im Eidotter
oder im Serum eines transgenen Vogels zum Schutzbereich der vorliegenden
Erfindung gehört.
In einer Ausführungsform,
die durch das Verfahren der vorliegenden Erfindung beabsichtigt
wird, kann ein undichter (leaky) Promotor, wie beispielsweise der
CMV Promotor operativ mit einem Transgen verknüpft sein kann, was zur Expression
des Transgens in vielen, wenn nicht in allen Geweben des transgenen
Tieres führt,
was zur Herstellung der Immunglobulin-Polypeptide im Serum führt. Transgene
Vögel,
die durch die vorliegende Erfindung hergestellt werden, werden in
der Lage sein, Eier zu legen, die eines oder mehrere der gewünschten
heterologen Proteine/des gewünschten
heterologen Proteins enthalten, einschließlich beispielsweise einer
leichten oder schweren Kette eines Immunglobulins, eines Antikörpers oder
einer Variante davon und dergleichen.
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Ein
Transgen kann in das Ovum eines Tieres gemäß der vorliegenden Erfindung
durch Zellkernübertragung
mittels Zweiphotonenvisualisierung und Ablation eingeführt werden,
wobei der Zellkern-Spender eine gewünschte heterologe DNA-Sequenz
in seinem Genom enthält,
wie beispielsweise eine DNA, die für mindestens ein Immunglobulin-Polypeptid
kodiert. Ein Durchschnittsfachmann wird in der Lage sein, einfach
konventionelle Verfahren anzupassen, um das gewünschte Transgen in das Genom
des Zellkern-Spenders einzufügen,
bevor der Zellkern-Spender in den Empfänger-Zytoplasten injiziert
wird oder bevor die Zellkern-Spenderzelle mit der Empfängerzelle
vereinigt wird. Beispielsweise kann/können ein Transgen oder mehrere
Transgene, das/die für
mindestens eine Polypeptid-Kette eines Antikörpers kodiert/kodieren, unter
Verwendung eines Zuführungsvehikels
in eine Zellkern-Spenderzelle gebracht werden. Das Transgen wird
dann gemeinsam mit dem Zellkern-Spender in das Ovum des Empfängers übertragen.
Nach Wiederherstellung der Zygote wird das Ovum in den reproduktiven
Trakt einer Empfänger-Henne übertragen.
In einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird das Ovum in das Infundibulum der
Empfänger-Henne übertragen.
Nach Rekonstruktion entwickelt sich der Embryo, der das Transgen
enthält,
innerhalb der Empfänger-Henne
und wandert durch ihr Ovidukt, wo es von natürlichen Eiweißproteinen
und einer natürlichen
Eischale eingekapselt wird. Das Ei wird gelegt und kann bebrütet werden
und ein Küken
kann schlüpfen,
um ein transgenes Küken
zu erhalten. Das resultierende transgene Huhn wird ein geschwünschtes
Transgen oder mehrere gewünschte
Transgene in seiner Keimbahn tragen. Nach Reifung kann der transgene
Vogel Eier legen, die ein gewünschtes
heterologes Protein oder mehrere gewünschte heterologe Proteine
enthalten, die einfach geerntet werden können.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird eine Zellkern-Spenderzelle mit einem Vektorkonstrukt
transfiziert, das ein Transgen enthält, das für mindestens eine Polypeptidkette eines
Antikörpers
oder eine Variante oder eine gekürzte
Form davon kodiert. Verfahren für
die Transfektion von somatischen Zellkernen sind in der Technik
wohl bekannt und umfassen zum Beispiel die Verwendung von retroviralen
Vektoren, Retrotransposonen, Adenoviren, Adeno-assoziierte Viren,
nackte DNA, Lipid-vermittelte
Transfektion, Elektroporation, direkte Injektion in den Zellkern
und dergleichen. Solche Techniken, die insbesondere für Vögel angewandt
werden, werden offenbart in Bosselmann, (
U.S. Patent Nr. 5,162,215 ), Etches
(
PCT-Offenlegungsschrift Nr.
WO 99/10505 ), Hodgson (
U.S.
Patent Nr. 6,027,722 ), Hughes (
U.S. Patent Nr. 4,997,763 ), Ivarie
et al., (
PCT-Offenlegungsschrift
Nr. WO 99/19472 ), NiacArthur (
PCT-Offenlegungsschrift Nr.
WO 97/47739 ), Perry (
U.S.
Patent Nr. 5,011,780 ) Petitte (
U.S. Patent Nrn. 5,340,740 und
5,656,749 ) und Simkiss (
PCT-Offenlegungsschrift Nr. WO 90/11355 ),
deren Offenbarungen durch diese Bezugnahme in ihrer Gesamtheit Bestandteil
dieser Anmeldung werden.
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Zellkern-Übertragung und TPLSM
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Zellkern-Übertragung
ermöglicht
die Klonierung von Tierarten, wobei die individuellen Schritte den
Verfahren zur Klonierung von embryonalen, fötalen und adulten Zellen gemein
sind. Diese Schritte schließen
ein a). Herstellung eines Zytoplasten, b). Isolierung des Kerns
der Spenderzelle (Zellkern-Spender) und c). Übertragung des Spender-Zellkerns
in den Zytoplasten, um einen rekonstruierten Embryo herzustellen,
sind aber nicht darauf eingeschränkt.
Optional schließen
zusätzliche
Schritte ein d). Kultur des rekonstruierten Embryos und e). Übertragung
des rekonstruierten Embryos in ein synchronisiertes Wirtstier.
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In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung setzt der in Tieren verwendete Ansatz
für die Übertragung
des Zellkerns die Visualisierung des Zellkerns unter Verwendung
eines Zweiphotonenmikroskops ein. Das Tier, das für die Übertragung des
Zellkerns verwendet wird, kann ein Vogel sein, einschließlich Hühner, Enten,
Truthähne,
Wachteln, Fasanen und Laufvögel,
ist aber nicht darauf beschränkt.
In diesem Verfahren wird ein befruchtetes oder unbefruchtetes Ei
aus einem Tier entfernt und in vitro manipuliert, wobei das genetische
Material des Eies visualisiert und entnommen oder ablatiert wird, und
der ablatierte Zellkern durch einen Spender-Zellkern ersetzt wird.
Optional kann der Spender-Zellkern mit beispielsweise einem Transgen,
das für
ein Immunglobulin-Polypeptid kodiert, genetisch modifiziert sein.
Zweiphotonenrasterlasermikroskopie (TPLSM) kann verwendet werden,
um die Zellkern-Strukturen
zu visualisieren. Nach der Visualisierung wird der Zellkern der
Empfängerzelle,
wie beispielsweise einem befruchteten oder unbefruchteten Ei, entnommen
oder ablatiert, optional unter Verwendung der Visualisierung durch
TPLSM.
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TPLSM
basiert auf Fluoreszenz, die von zwei Photonen angeregt wird, in
der zwei Photonen gleichzeitig mit einem fluoreszierenden Molekül kollidieren. Ihre
kombinierte Energie wird von dem Fluorophor absorbiert, wodurch
Emission von Fluoreszenz induziert wird, die von einer Fotovervielfacherröhre detektiert
wird und in ein digitales Bild umgewandelt wird. Siehe Squirrell
et al., 1999, Nature Biotechnol. 17: 763–7 und Piston et al., 1999,
Trends Cell Biol. 9: 66–9,
die unter Bezugnahme in ihrer Gesamtheit Bestandteil dieser Anmeldung
werden. TPLSM stellt Bilder von lebenden, optisch dichten Strukturen
für verlängerte Zeiträume her,
ohne ihre Lebensfähigkeit
zu beeinträchtigen.
TPLSM verwendet biologisch harmloses, gepulstes Licht nahe dem Infrarotbereich, üblicherweise
mit einer Wellenlänge
von ungefähr
700 nm bis ungefähr
1000 nm, das in der Lage ist, tief in Licht-streuende Proben einzudringen.
TPLSM kann unterschiedliche Laser verwenden, wie beispielsweise
Modus-gesicherte Laser, wo die Wellenlänge unveränderlich ist, oder einen einstellbaren
Laser, der abhängig
vom Emissionsbereich des verwendeten Farbstoffs auf Wellenlängen zwischen
ungefähr
700 nm und ungefähr
1000 nm eingestellt werden kann. Beispielsweise wird eine Wellenlänge von
720–770 nm
bei der Verwendung von DAPI und Hoescht 33342 Farbstoffen bevorzugt.
Es werden neue Fluorophore mit unterschiedlichen Emissionsbereichen hergestellt,
und die Erfindung ist nicht auf die zurzeit erhältlichen Farbstoffe und ihre
entsprechenden Emissionsbereiche beschränkt.
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Weiterhin
können
Laser, die für
TPLSM verwendet werden, in Femtosekunden- und Picosekunden-Laser
eingruppiert werden. Diese Laser werden durch ihre Pulsdauer unterschieden.
Zurzeit wird ein Femtosekunden-Laser bevorzugt, da er besonders für eine Visualisierung
ohne Schädigung
der Probe geeignet ist.
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TPLSM
stellt nicht-invasive, dreidimensionale Echtzeitbilder des optisch
dichten Vogeleis her. Im Gegensatz zu Säugerzellen wurde die Visualisierung der
Metaphasenplatte oder des Pronukleus in dem Vogelei während der
Zellkern-Übertragung
durch den großen,
undurchsichtigen Vogeldotter gestört oder behindert. Allerdings
erlaubt die Zweiphotonenaufnahme mit Femtosekunden-Lasern, die nahe
dem Infrarotbereich arbeiten, die Visualisierung von Zellkernstrukturen
von Vögeln,
ohne zelluläre
Bestandteile zu schädigen.
In einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung können
die Proben mit DNA-spezifischen Farbstoffen, wie beispielsweise DAPI
(4',6'-Diamidino-2-phenylindolhydrochlorid) oder
Hoescht 33342 (bis-Benzimid) vor der TPLSM-Visualisierung inkubiert
oder injiziert werden, gefolgt von der Entfernung der Eiweißkapsel
und der Platzierung des Ovums in eine Schale mit der Keimscheibe
nach oben. Reste der Eiweißkapsel
können dann
von der Oberseite der Keimscheibe entfernt werden.
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Eine
wässrige
Lösung
wie beispielsweise Phosphat gepufferte Saline (PBS) kann in die
Schale oder direkt auf das Ovum gegeben werden, um ein Austrocknen
des Ovums zu verhindern. Ein Klonierungszylinder kann dann um die
Keimscheibe platziert werden und DAPI in PBS kann in den Zylinder gegeben
werden. Alternativ kann eine DAPI-PBS Lösung mit einer Glaspipette
in die Keimscheibe injiziert werden, worauf der Farbstoff in die
Zellkernstrukturen eintritt. Für
die Farbstoff-Injektion ist die Entfernung der Eiweißkapsel
nicht notwendig, wohingegen durch die Abwesenheit der Kapsel die
Injektion von Zellkernen in die Scheibe erleichtert wird.
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Durch
Verwendung von TPLSM können
Bilder aus dem Innern des frühen
Vogelembryos hergestellt werden. Die Visualisierung kann ungefähr nach 10
bis 15 Minuten Inkubation mit dem Farbstoff oder ungefähr 10 Minuten
nach Farbstoffinjektion durchgeführt
werden. Während
der Visualisierung wird die Keimscheibe unter das Mikroskopobjektiv
gelegt und es wird unter Verwendung von relativ geringen Laserleistungen
von ungefähr
3–6 Milliwatt
innerhalb des zentralen Bereiches der Scheibe nach den pronuklearen
Strukturen gesucht. Sobald die Strukturen gefunden worden sind,
können
sie unter Verwendung hoher Laserleistung oder mechanisch ablatiert
werden, geleitet durch TPLSM-Visualisierung.
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Zellkernübertragungstechniken
erfordern die Zerstörung
oder die Entfernung (Enukleation) des Pronukleus bevor ein Spender-Kern
in den Zytoplasten der Oozyte eingeführt werden kann. Die Zweiphotonenlaser-vermittelte
Ablation von Zellkern-Strukturen stellt eine Alternative zur Mikrochirurgie
dar, um den Pronukleus, der ungefähr 25 um unterhalb der Dotterhaut
des Ovums in der Keimscheibe liegt, zu visualisieren. Höhere Laserleistungen
als die, die für die
bildliche Darstellung verwendet werden, können für die Enukleation verwendet
werden, mit minimalem Kollateralschaden für die Zelle. Die Wellenlänge für die Ablation
liegt allgemein in einem Bereich von ungefähr 700 nm bis ungefähr 1000
nm, ungefähr
bei 30 bis ungefähr
70 Milliwatt. TPLSM und Zweiphotonenlaser-vermittelte Entfernung
sind effizienter als alternative Methoden, die in der Technik bekannt
sind, da sie weniger vom Bediener abhängig und weniger invasiv sind,
was zu einer verbesserten Lebensfähigkeit der Empfängerzelle
führt.
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Ein
Zellkern von einer kultivierten somatischen Zelle (Zellkern-Spender)
kann dann in den entkernten Empfängerzytoplasten
injiziert werden. In einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird der Zellkern-Spender unter Verwendung
einer Mikromanipulationseinheit, umfassend einen Mikroinjektor und
einen Mikromanipulator, injiziert. Der Spender-Zellkern wird in
die Keimscheibe durch handgeführte
Injektion unter Verwendung episkopischer Beleuchtung (d.h. Licht,
das durch das Objektiv des Mikroskops auf die Probe gelangt) eingeführt. Alternativ
kann eine Spender-Zelle mit der Empfängerzelle unter Verwendung
von Verfahren, die in der Technik wohlbekannt sind, fusioniert werden,
beispielsweise mit Hilfe von fusionsfördernden Chemikalien, wie beispielsweise
Polyethylenglykol; durch inaktivierte Viren, wie beispielsweise
der Sendai Virus oder durch elektrische Stimulation. Die rekonstruierte
Zygote kann dann chirurgisch in das Ovidukt der Empfängerhenne übertragen
werden, um ein hartschaliges Ei herzustellen. Alternativ kann der
rekonstruierte Embryo in vitro kultiviert werden, um vor Übertragung
in einen Empfänger
ein Screening des Embryos auf korrekte Entwicklung zu erlauben.
Beispielsweise umfasst eine Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung eine Kultivierung des rekonstruierten
Embryos für
ungefähr
24 Stunden vor dem Screening und die anschließende chirurgische Übertragung
in eine Empfängerhenne.
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Das
Ei kann nach dem Legen und vor dem Schlüpfen eines Kükens eingesammelt
werden oder weiter bebrütet
werden, um ein kloniertes Küken
herzustellen, optional ein kloniertes Küken, das genetisch modifiziert
worden ist. Das klonierte Küken
kann ein Transgen in allen, in den meisten oder in ein paar seiner
Zellen enthalten. Nach Reifung kann das transgene Küken Eier
legen, die ein heterologes Protein oder mehrere heterologe Proteine
enthalten, einschließlich
eines Antikörpers,
der in der Lage ist, selektiv an ein Antigen zu binden oder ein
Immunglobulin-Polypeptid, das isoliert und mit einem anderen isolierten
Immunglobulin-Polypeptid verknüpft
werden kann, und dadurch einen Antikörper formt, der in der Lage
ist, selektiv an ein Antigen zu binden. Das klonierte Küken kann
auch ein Knock-in-Küken
sein, das einen alternativen Phänotypen
exprimiert oder in der Lage ist, Eier zu legen, die ein heterologes
Protein enthalten. Das rekonstruierte Ei kann auch unter Verwendung
eines ovo Kultivierungsverfahrens bis zum Ende kultiviert werden.
Beispielsweise wird das ex ovo Kultivierungsverfahren, das von Perry
et al (supra) beschrieben worden ist, als ein Verfahren erachtet,
das im Schutzbereich des Verfahrens der vorliegenden Erfindung liegt.
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Ovum Übertragung
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung stellt ein Verfahren
zur Herstellung eines klonierten Tieres bereit, umfassend die Übertragung
eines Zellkerns in Kombination mit der Übertragung eines Ovums. Zweiphotonen-Visualisierung
und Ablation können
verwendet werden, um eine Übertragung des
Zellkerns wie oben beschrieben durchzuführen. Dementsprechend führt der
Austausch des Zellkerns einer Empfängerzelle mit dem Zellkern
einer Spenderzelle zu einer rekonstruierten Zygote. In einer Ausführungsform
werden Eier im pronuklearen Stadium als Empfängerzytoplasten verwendet,
die bereits durch Befruchtung aktiviert worden sind. Alternativ können nicht-aktivierte Metaphase
II-Eier als Empfängerzytoplasten
dienen und die Aktivierung nach Wiedereinführung des Kerns induziert werden.
Das Ovum kann über
eine Übertragung
des Ovums kultiviert werden, wobei das Ovum, das die rekonstruierte Zygote
enthält,
in eine Empfängerhenne überführt wird.
Das Ovum wird kurz nach der Eiablage chirurgisch in das Ovidukt
der Empfängerhenne überführt. Dies
wird entsprechend normaler züchterischer
Abläufe
erreicht (Eiablage, Bebrütung
und Schlüpfen; siehe
Tanaka et al., supra).
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Alternativ
kann das Ovum vor Übertragung
in eine Empfängerhenne
bis zum Stadium X kultiviert werden. Spezifischer, werden rekonstruierte
Stadium I-Embryonen für
24–48
Stunden bis zum Stadium X kultiviert. Dies erlaubt ein Entwicklungsscreening
des rekonstruierten Embryos vor der Übertragung. Stadium I-Embryonen
sind von einer dicken Eiweißkapsel umgeben.
In diesem neuen Verfahren wird die Eiweißkapsel entfernt, wonach der
Zellkern-Spender in die Keimscheibe injiziert wird. Anschließend werden die
Kapsel und die Keimscheibe durch In-Kontakt-Bringen der dicken Kapsel
mit der Keimscheibe auf der Oberfläche des Dotters rekombiniert.
Embryonen entwickeln sich bis zum Stadium X in ähnlichen Raten wie diejenigen,
die mit ihren intakten Kapseln kultiviert worden sind. Im Stadium
X wird der Embryo in das Ovidukt der Empfängerhenne übertragen.
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Sobald
der Embryo übertragen
worden ist, entwickelt er sich im Innern der Empfängerhenne
und wandert durch das Ovidukt der Henne, wo es von natürlichen
Eiweißproteinen
und einer natürlichen
Eierschale eingekapselt wird. Das Ei, das endogenen Dotter und einen
Embryo von einer anderen Henne enthält, wird gelegt und kann dann
bebrütet
werden, und ein normales Küken
kann schlüpfen.
Das resultierende Küken
kann ein Transgen in allen oder in den meisten seiner Zellen enthalten.
In einer Ausführungsform
befindet sich das Transgen mindestens in den Oviduktzellen der Empfängerhenne.
Nach Reifung kann der klonierte Vogel einen gewünschten Phänotypen exprimieren oder kann
in der Lage sein, Eier zu legen, die ein gewünschtes heterologes Protein
oder mehrere gewünschte
heterologe Proteine enthalten.
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Samen-vermittelte Integration von heterologen Transgenen
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Detaillierte
Beschreibungen für
Verfahren der Samen-vermittelten Übertragung einer Nukleinsäure, die
für die
Verwendung in der vorliegenden Erfindung geeignet sind, sind unter
anderem in der
PCT-Offenlegungsschrift
WO 00/697257 ;
WO 99/42569 ;
WO 00/09674 ;
WO 01/19183 ; und in
US Patent Nr. 5,804,191 bis Scofield
beschrieben, die durch diese Bezugnahme in ihrer Gesamtheit Bestandteil
diese Anmeldung werden. Ein Verfahren für den Einbau heterologen genetischen
Materials in das Genom eines Vogels liefert eine Nukleinsäure unter Verwendung
bekannter Genzuführungssysteme
in männliche
Keimzellen in situ in den Hoden des männlichen Vogels (beispielsweise
durch in vivo-Transfektion oder Transduktion). Alternativ umfasst
ein in vitro-Verfahren für
den Einbau heterologen genetischen Materials in das Genom eines
Vogels die Isolierung männlicher
Keimzellen ex corpora, die Zuführung
eines Polynukleotids dorthin und dann die Zurückgabe der transfizierten Zellen
in den Hoden eines männlichen
Empfänger-Vogels.
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In vivo-Verfahren
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Ein
in vivo-Verfahren, das für
die Verwendung in der vorliegenden Erfindung in Betracht gezogen
wird, verwendet die Injektion der Genzuführungsmischung, vorzugsweise
in die Samenkanälchen
oder in den Hoden und am meisten bevorzugt in den Samenleiter oder
die Samenleiter unter Verwendung von beispielsweise einer Mikropipette
und einer Pico-Pumpe,
die ein genau abgemessenes Volumen unter gesteuerten Druckmengen
zuführt.
Eine kleine Menge eines geeigneten, nicht toxischen Farbstoffes
kann zur Genzuführungsmischung
(Flüssigkeit)
gegeben werden, um die Zuführung
und die Verteilung an die Samenkanälchen des Hoden zu bestätigen. Die
genetisch modifizierten Keimzellen differenzieren sich in ihrem
eigenen Milieu. Nachkommen-Tiere, die die Integration der Nukleinsäure in ihren
Keimzellen (transgene Tiere) aufweisen, werden selektiert. Die selektierten
Nachkommen können dann
gepaart werden, oder ihr S amen für die Befruchtung oder in vitro
Befruchtung verwendet werden, um weitere Generationen transgener
Nachkommen zu schaffen.
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In vitro Verfahren
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In
einem alternativen Verfahren können männliche
Keimzellen vom männlichen
Spendervogel durch jegliche Hilfsmittel, die in der Technik bekannt
sind, erhalten oder gesammelt werden, wie beispielsweise durch Durchschneiden
des Hoden. Die Keimzellen werden dann einer Genzuführungsmischung
ausgesetzt, vorzugsweise innerhalb mehrerer Stunden oder für eine spätere Verwendung
kryokonserviert. Wenn die männlichen
Keimzellen durch Durchschneiden der Hoden aus dem Spenderwirbeltier
erhalten werden, dann können
die Zellen mit einem Enzymgemisch inkubiert werden, das dafür bekannt
ist, vorsichtig das Gewebegerüst
aufzubrechen und unbeschädigte
Zellen freizusetzen, wie beispielsweise pankreatisches Trypsin,
Kollagenase Typ I, pankreatisches DNAse Typ I, sowie Rinderserum-Albumin
und ein modifiziertes DMEM-Medium. Nach dem Waschen können die
Zellen in ein Inkubationsmedium gegeben werden, wie beispielsweise DMEM
und dergleichen, und für
genetische Modifikation durch Aussetzen mit einer Genzuführungsmischung
in eine Kulturschale plattiert werden.
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Je
nachdem, ob in dem in vivo Verfahren oder dem in vitro Verfahren
verwendet, erleichtert die Genzuführungsmischung, sobald sie
in Kontakt mit den männlichen
Keimzellen ist, die Aufnahme und den Transport des heterologen genetischen
Materials zum geeigneten Ort der Zelle zur Integration in das Genom
und zur Expression. Eine Vielzahl bekannter Genzuführungsverfahren
kann zur Aufnahme von Nukleinsäuresequenzen
in die Zelle verwendet werden. Solche Verfahren umfassen virale
Vektoren, Liposomen, Elektroporation, Restriktionsenzym-vermittelte
Integration (REMI) (nachfolgend diskutiert) und dergleichen, sind
aber nicht darauf beschränkt.
Sowohl im in vivo- als auch im in vitro-Verfahren umfasst eine Genzuführungsmischung
typischerweise ein Polynukleotid, das für die gewünschte Eigenschaft oder das
Produkt (beispielsweise Immunglobulin-Polypeptide) kodiert und eine
geeignete Promotorsequenz, wie beispielsweise einen gewebespezifischen
Promotor, eine IRES und dergleichen und, optional, Substanzen, die
die Aufnahme der Polynukleotidsequenz erhöhen oder diese umfassen, wie
beispielsweise Liposomen, retrovirale Vektoren, adenovirale Vektoren,
Adenovirus-verstärkte
Genzuführungssysteme
und dergleichen oder Kombinationen davon. Ein Reporterkonstrukt,
das einen genetischen Selektionsmarker umfasst, wie beispielsweise das
Gen, das für
das Green Fluorescent Protein kodiert, kann zusätzlich in die Genzuführungsmischung gegeben
werden. Targeting-Moleküle,
wie beispielsweise der C-kit-Ligand können zur Genzuführungsmischung
gegeben werden, um die Übertragung
des genetischen Materials in die männliche Keimzelle zu verstärken. Eine
Substanz, die die Immunantwort unterdrückt, wie beispielsweise Cyclosporin
oder ein Kortikosteroid kann auch, wie in der Technik bekannt, in
die Genzuführungsmischung
gegeben werden.
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Jede
Genzuführungsmischung,
die von einer Vielzahl gewerblicher Genzuführungsmischungen erhältlich ist,
kann verwendet werden. Dieser wird das Polynukleotid, das eine gewünschte Eigenschaft oder
ein Produkt kodiert, zusätzlich
beigemischt. Die endgültige
Genzuführungsmischung,
umfassend das Polynukleotid, kann dann mit den Zellen gemischt werden,
und es wird ermöglicht,
dass dieses Gemisch für
einen Zeitraum von zwischen ungefähr zwei Stunden und ungefähr 16 Stunden,
bei einer Temperatur von zwischen ungefähr 33°C bis ungefähr 37°C auf die Zellen einwirkt. Nach
diesem Zeitraum werden die Zellen vorzugsweise bei einer geringeren
Temperatur von ungefähr
33°C bis
ungefähr 34°C für ungefähr 4 Stunden
bis ungefähr
20 Stunden, vorzugsweise ungefähr
16 bis 18 Stunden, gelagert.
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Die
Isolierung und/oder die Selektion genetisch transgener Keimzellen
(und transgener somatischer Zellen und transgener Wirbeltiere) erfolgt durch
jedes geeignete Hilfsmittel wie beispielsweise durch physiologische
und/oder morphologische interessierende Phänotypen unter Verwendung geeigneter
Hilfsmittel, wie beispielsweise biochemische, enzymatische, immunchemische,
histologische, elektrophysiologische, biometrische oder ähnliche
Verfahren und durch Analyse zellulärer Nukleinsäuren, wie
beispielsweise das Vorhandensein oder die Abwesenheit von spezifischen
interessierenden DNAs oder RNAs und Verwendung konventioneller molekularbiologischer
Techniken, einschließlich
Hybridisierungsanalyse, Nukleinsäureamplifikation,
einschließlich
aber nicht begrenzt auf, Polymerasekettenreaktion, Transkriptions-vermittelter
Amplifikation, Reverse Transkriptase-vermittelter Ligasekettenreaktion und/oder
elektrophoretischer Technologien, ist aber nicht darauf beschränkt.
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Ein
Verfahren, das von der vorliegenden Erfindung zur Isolation oder
Selektion männlicher Keimzellpopulationen
in Betracht gezogen wird, umfasst das Erhalten spezifischer männlicher
Keimzellpopulationen, wie beispielsweise Spermatogonien aus einer
Mischpopulation testikulärer
Zellen durch Extrudieren der Zellen aus den Samenkanälchen und Enzymspaltung.
Die Spermatogonien oder andere männliche
Keimzellpopulationen können
aus einer Mischzellpopulation durch bekannte Verfahren isoliert
werden, wie beispielsweise durch Verwendung einer Promotorsequenz,
die in Stammzellpopulationen periodischer männlicher Keimzellen spezifisch oder
selektiv aktiv ist. Geeignete Promotoren umfassen B-Myb oder einen
spezifischen Promotor, wie beispielsweise die C-kit-Promotorregion,
c-raf-1-Promotor, ATM (Ataxia-telangiectasia)-Promotor, Vasa-Promotor, RBM (Ribosomen-bindendes
Motiv)-Promotor, DAZ (gelöscht
in Azoospermien)-Promotor, XRCC-1-Promotor, HSP 90 (Hitzeschockgen)-Promotor,
Cyclin-A1-Promotor, oder FRMI (von der Fragilen X-Stelle)-Promotor
und der gleichen. Ein gewählter
Promotor kann mit einem Reporterkonstrukt verknüpft sein, umfassend beispielsweise
ein Konstrukt, das ein Gen umfasst, das für das Green Fluorescent Protein
(oder EGFP), das Yellow Fluorescent Protein, das Blue Fluorescent
Protein, das Phycobiliprotein, wie beispielsweise Phycoerythrin
oder Phycocyanin, oder jedes andere Protein, das bei einer geeigneten
Wellenlänge
des Lichtes fluoresziert oder für
ein Lichtemittierendes Protein kodiert, wie beispielsweise die Luciferase
oder Apoaequorin. Die spezifischen Promotorsequenzen vermitteln
nur während
spezifischer Stadien der männlichen
Keimzellentwicklung die Expression des Reporterkonstrukts (beispielsweise
Mailer et al., 1999, J. Biol. Chem. 276(16): 11220–28; Schrans-Stassen
et al., 1999, Endocrinology 140: 5894–5900, die durch diese Bezugnahme
in ihrer Gesamtheit Bestandteil dieser Anmeldung werden). Im Falle
eines fluoreszierenden Reporterkonstruktes können die Zellen mit Hilfe von
beispielsweise einem FACS-Gerät
bei der geeigneten Wellenlänge
(bei den geeigneten Wellenlängen)
sortiert werden, oder sie können
durch chemische Verfahren selektiert werden.
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Männliche
Keimzellen, die die DNA in der gewünschten Art und Weise modifiziert
haben, werden isoliert oder selektiert und in den Hoden eines geeigneten
Empfängertieres übertragen.
Eine weitere Selektion kann nach Biopsie eines oder beider Hoden des
Empfängermännchens
unternommen werden oder nach Untersuchung des Ejakulats des Tieres, das
durch die Polymerasekettenreaktion amplifiziert worden ist, um zu
bestätigen,
dass die gewünschte Nukleinsäuresequenz
eingebaut worden ist.
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Die
genetisch modifizierten Keimzellen, die wie oben beschrieben isoliert
und selektiert worden sind, werden vorzugsweise in den Hoden eines männlichen
Empfängervogels übertragen,
beispielsweise eines Huhns, das dasselbe Empfängertier sein kann, aber nicht
sein muss. Bevor die genetisch modifizierten männlichen Keimzellen in das
Empfängertier übertragen
werden, können
die endogenen Keimzellen aus dem Hoden des Empfängers entfernt werden, wodurch
die Kolonisierung des Empfängerhodens
durch genetisch modifizierte Keimzellen erleichtert wird. Dies kann
durch jedes geeignete Hilfsmittel durchgeführt werden, einschließlich durch Gamma-Bestrahlung,
durch chemische Behandlung mit Hilfe von infektiösen Stoffen, wie beispielsweise Viren,
oder durch Autoimmundepletion oder durch Kombinationen davon. In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung kann der Hoden unter Verwendung einer
Behandlung, die die Verabreichung eines alkylierenden Stoffes mit
Gamma-Bestrahlung kombiniert, entleert werden.
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Jedes
Verfahren, das in der Technik zur Entleerung des Hodens bekannt
ist, kann in der vorliegenden Erfindung verwendet werden, vorausgesetzt, dass
die grundlegende starre Architektur der Gonade durch die Behandlung
weder zerstört
noch signifikant geschädigt
werden soll. Beispielsweise kann ein Zerreißen der Samenkanälchen zu
einem beeinträchtigten
Transport des testikulären
Samen führen
und in Unfruchtbarkeit resultieren. Zudem soll die ausgewählte Behandlung
auch nicht die Sertoli-Zellen irreversibel schädigen, da sie einen Ausgangspunkt
für die
Entwicklung der Keimzellen während
der Reifung und für
das Verhindern der Zerstörung übertragener Fremdspermatogonien
durch das Wirtsimmunabwehrsystem bieten.
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In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird ein zytotoxischer alkylierender
Stoff, wie beispielsweise, aber nicht begrenzt auf, Bisulfan (1,4-Butanediol-dimethansulfonat),
Chlorambucil, Cyclophosphamid, Melphalan, Ethyl-ethan-Sulfonsäure oder
dergleichen mit Gamma-Bestrahlung kombiniert, was in jeder Reihenfolge verabreicht
werden kann. Die Dosis des alkylierenden Stoffes und die Dosis der
Gamma-Bestrahlung
haben eine Menge, die ausreicht, um den Hoden umfassend zu entleeren.
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Der
alkylierende Stoff kann durch jedes pharmazeutisch akzeptierbare
Zuführungssystem
verabreicht werden, einschließlich,
aber nicht begrenzt auf, intraperitonealer, intravenöser oder
intramuskulärer Injektion,
intravenösem
Tropf, Einpflanzung oder transdermaler oder transmukosaler Zuführungssysteme.
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Die
isolierten oder selektierten genetisch veränderten Keimzellen können durch
direkte Injektion unter Verwendung einer geeigneten Mikropipette in
den Empfängerhoden übertragen
werden. Hilfszellen, wie beispielsweise Leydig- oder Sertoli-Zellen die
unmodifiziert oder genetisch modifiziert sein können, können gemeinsam mit den modifizierten
Keimzellen in einen Empfängerhoden übertragen
werden.
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Zur
Bildung einer transgenen Zygote wird eine Einheit männlicher
und weiblicher Gameten durch Paarung männlicher und weiblicher Wirbeltiere gleicher
Art, oder durch in vitro oder in vivo künstliche Hilfsmittel geschaffen.
Wenn künstliche
Hilfsmittel gewählt
werden, dann ist besonders der Einbau eines genetischen Selektionsmarkers,
der in männlichen
Keimzellen exprimiert wird, in das Genom nützlich.
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Geeignete
künstliche
Hilfsmittel schließen ein,
sind aber nicht begrenzt auf, künstliche
Befruchtung, in vitro Befruchtung (IVF) und/oder andere künstliche
Reproduktionstechnologien, wie beispielsweise intrazytoplasmatische
Sameninjektion (ICSI), subzonale Befruchtung (SUZI) oder partielle
Zona dissection (PZD). Es können
auch andere Verfahren, wie beispielsweise Klonierung und Embryonentransfer,
Klonierung und Embryonenteilung und dergleichen in dem Verfahren
der vorliegenden Erfindung verwendet werden.
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Die
transgenen Wirbeltierabkömmlinge
können
wiederum durch natürliche
Paarung, durch künstliche
Befruchtung oder durch in vitro Befruchtung (IVF) und/oder andere
künstliche
Reproduktionstechnologien vermehrt werden. Beispielsweise können intrazytoplasmatische
Sameninjektion (ICSI) und Huhn-intrazytoplasmatische Sameninjektion (CHICSITM), subzonale Befruchtung (SUZI), oder partielle
Zona dissection (PZD) verwendet werden, um weitere Generationen
transgener Nachkömmlinge
zu erhalten. Obwohl das genetische Material ursprünglich nur
in die Keimzellen eines parentalen Tieres eingefügt ist, wird es letztendlich
in den Keimzellen zukünftiger
Nachkömmlinge
und nachfolgender Generationen davon vorhanden sein. Zusätzlich kann
das genetische Material auch in anderen Zellen als den Keimzellen
der Nachkömmlinge
vorhanden sein, d.h. in somatischen Zellen.
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Restriktionsenzym-vermittelte Integration
(REMI)
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Das
REMI-Verfahren für
die stabile Integration heterologer DNA in die genomische DNA einer Empfängerzelle
wie beschrieben von Shemesh et al. in der
PCT-Offenlegungsschrift WO 99/42569 und die
durch diese Bezugnahme in ihrer Gesamtheit Bestandteil dieser Anmeldung
wird, umfasst teilweise eine Adaption der REMI-Techniken, die von
Schiest und Petes (1991, PNAS U.S.A. 88: 7585–7589) und Kuspa und Loomis
(1992, PNAS U.S.A. 89: 8803–8807),
die beide durch diese Bezugnahme in ihrer Gesamtheit Bestandteil
dieser Anmeldung werden.
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Das
REMI-Verfahren ist geeignet für
die Einführung
heterologer DNA in die Genom-Nukleinsäure von
Samen- und Samenvorläuferzellen,
oder in eine Eizelle, in eine embryonale Zelle oder somatische Zelle
eines Tieres, vorzugsweise eines Vogels, bevorzugter eines Huhns.
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Die
heterologe Nukleinsäure,
die beispielsweise in Samen-Zellkern-DNA integriert werden soll, wird
durch In-Kontakt-Bringen der heterologen DNA mit einem Typ-II-Restriktionsenzym,
das nach Schneiden einzelsträngige
kohäsive
Enden schafft in eine lineare doppelsträngige DNA überführt, die solche Enden aufweist.
Die Nukleinsäure,
die geschnitten werden soll, kann eine zirkuläre Nukleinsäure sein, wie beispielsweise
in einem Plasmid oder einem viralen Vektor, oder eine lineare Nukleinsäure, die
mindestens eine Erkennungs- und Schnittstelle außerhalb der Gene oder der regulatorischen
Regionen aufweist, die kritisch für die gewünschte Post-Integrationsfunktion
der Nukleinsäure
sind, und keine Erkennungs- und Schnittstellen innerhalb der kritischen
Regionen.
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Alternativ
kann die heterologe DNA, die in die Samen-Zellkern-DNA integriert
werden soll, durch chemisches und/oder enzymatisches Hinzufügen kohäsiver Enden
an lineare DNA hergestellt werden (siehe beispielsweise Sambrook
et al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual, 2nd ed., Cold Spring Harbor
Laboratory, Cold Spring Harbor, New York (1989), das durch diese
Bezugnahme in seiner Gesamtheit Bestandteil dieser Anmeldung wird).
Die hinzugefügten
kohäsiven
Enden müssen
in der Lage sein, mit den kohäsiven
Enden zu hybridisieren, die für
eine Nukleinsäure,
die mit einer Typ-II-Restriktionsendonuklease
geschnitten worden ist, charakteristisch sind. Alternativ können die
kohäsiven
Enden durch Kombinieren der Verfahren, die auf Schneiden mit einem
Typ-II-Restriktionsenzym
und auf chemisches und/oder enzymatisches Hinzufügen basieren, hinzugefügt werden.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung können eine
heterologe Nukleinsäure,
die für
mindestens ein Immunglobulin-Polypeptid kodiert, und das geeignete
Restriktionsenzym gemeinsam oder hintereinander durch beispielsweise
Elektroporation oder Lipofektion in Samenzellen eingeführt werden.
Allerdings zieht die vorliegende Erfindung in Betracht, dass jede Technik,
die in der Lage ist, heterologes Material in Samen zu übertragen,
verwendet werden kann, solange die Technik die Befruchtungsfunktionen
des Samen ausreichend erhält,
so dass der resultierende Samen in der Lage ist, die geeigneten
Oozyten zu befruchten. Es wird verstanden, dass die heterologe Nukleinsäure für eine anschließende Übertragung
in einen Embryo oder in das testikuläre Material des männlichen
Empfängertieres,
vorzugsweise eines Huhns, in das Genom einer Empfängerzelle,
wie beispielsweise einer spermatogonalen Zelle oder einer spermatogonalen
Vorläuferzelle
integriert sein kann. Es wird zudem verstanden, dass die heterologe
Nukleinsäure
nicht in das Genom der Empfängerzelle
integriert sein kann (beispielsweise episomal enthalten sein kann).
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Die
Kombination von REMI, wie in der vorliegenden Erfindung beschrieben,
kombiniert mit einem relativ gutartigen Verfahren der Übertragung
heterologen Materials in eine Zelle kann darin resultieren, dass
eine heterologe Nukleinsäure
stabil in die genomische DNA eines hohen Anteils des behandelten Samen
integriert wird, ohne die Lebensfähigkeit des Samen oder seine
Fähigkeit,
Oozyten zu befruchten, in großem
Ausmaß zu
reduzieren. Beispiele für
geeignete Verfahren der Einführung
von genetisch modifiziertem Samen, spermatogonalen Zellen oder spermatogonalen
Vorläuferzellen
in einen Empfängervogel,
vorzugsweise in ein Huhn, sind oben beschrieben.
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Es
wird in Betracht gezogen, dass es zum Schutzbereich der vorliegenden
Erfindung gehört, dass
Nukleinsäuren,
die für
Immunglobulin-Polypeptide kodieren, und die Immunglobulin-Polypeptide und
Antikörpermoleküle, die
daraus gebildet werden, aus jeder geeigneten Species stammen, einschließlich beispielsweise
aus einem Mensch, aus einer Maus, einer Ratte, einem Kaninchen,
einer Ziege, einem Schaf, einer Kuh, einem Pferd oder einem Vogel.
Die Antikörper
oder die Nukleinsäuren,
die für diese
kodieren, können
monoklonale Antikörper
sein. Es gehört
weiterhin zum Schutzbereich der vorliegenden Erfindung, dass die
Immunglobulin-Polypeptide und davon abgeleiteten Antikörper beispielsweise
durch Austauschen von Regionen innerhalb der Polypeptide einer Tierspecies
durch äquivalente
Regionen aus anderen Tierspecies modifiziert werden. Es wird weiterhin
verstanden, dass ein Immunglobulin-Polypeptid aus einer Tierspecies
mit einem Immunglobulin-Polypeptid aus einer anderen Tierspecies
kombiniert werden kann.
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Ein
Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren für die Herstellung
eines Antikörpers
durch eine Vogelzelle, umfassend die Schritte des Kultivierens einer
Vogelzelle, die mit einem ersten Expressionsvektor und optional
mit einem zweiten Expressionsvektor transformiert worden ist; wobei
die Expressionsvektoren jeweils eine Transkriptionseinheit, die eine
Nukleotidsequenz umfasst, die für
mindestens ein Immunglobulin-Polypeptid kodiert, einen Transkriptionspromotor
und einen transkriptionellen Terminator, die operativ mit der Nukleotidsequenz,
die für mindestens
ein Immunglobulin-Polypeptid kodiert, verknüpft sind, aufweisen, und wobei
die kultivierte Vogelzelle einen Antikörper herstellt, der selektiv
an ein Antigen bindet. Erläuternde
Beispiele dieses Aspektes der vorliegenden Erfindung werden hier
in den Beispielen 1 und 2 unten gezeigt.
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In
einer Ausführungsform
des Verfahrens der vorliegenden Erfindung wird die Vogelzelle mit
mindestens einem Expressionsvektor transformiert, der eine Transkriptionseinheit
umfasst, die für
mindestens ein Immunglobulin-Polypeptid kodiert, das ausgewählt wird
aus einer variablen Region der schweren Kette eines Immunglobulins,
einer schweren Kette eines Immunglobulins, umfassend eine variable Region
und eine konstante Region, einer variablen Region einer leichten
Kette eines Immunglobulins, einer leichten Kette eines Immunglobulins,
umfassend eine variable Region und eine konstante Region, und einem
Einzelkettenantikörper,
umfassend zwei verknüpfte
variable Regionen eines Immunglobulins.
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In
einer weiteren Ausführungsform
des Verfahrens der vorliegenden Erfindung wird die Vogelzelle mit
einem Expressionsvektor transformiert, der eine Transkriptionseinheit
umfasst, die für
ein erstes Immunglobulin-Polypeptid und ein zweites Immunglobulin-Polypeptid kodiert,
wobei die ersten und die zweiten Immunglobulin-Polypeptide ausgewählt werden
aus einer variablen Region der schweren Kette eines Immunglobulins,
einer schweren Kette eines Immunglobulins, die eine variable Region
und eine konstante Region umfasst, einer variablen Region der leichten
Kette eines Immunglobulins, einer leichten Kette eines Immunglobulins,
das eine variable Region und eine konstante Region umfasst, und
zusätzlich
einer internen Ribosomeneintrittsstelle (IRES), die operativ mit
dem zweiten Immunglobulin-Polypeptid verknüpft ist. Die IRES wird die
Translation des zweiten Immunglobulin-Polypeptids als ein individuelles
Polypeptid ermöglichen.
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In
noch einer weiteren Ausführungsform
des Verfahrens der vorliegenden Erfindung kann das einzelne Immunglobulin-Polypeptid
Peptidregionen aufweisen, die für
die Isolierung des Immunglobulin-Polypeptids geeignet sind, wie
beispielsweise ein Polyhistidin-Peptid zur Bindung an eine Ni+-enthaltende Säule.
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In
den Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung gehört
es zum Schutzbereich der vorliegenden Erfindung, dass die Vogelzelle
eine Zelle aus einem Huhn, einem Truthahn, einer Ente, einer Gans,
einer Wachtel, einem Fasan, einem Laufvogel, einem Ziervogel oder
einem Wildvogel, am meisten bevorzugt aus einem Huhn, sein kann.
Die Vogelzelle kann aus einer somatischen Zelle, wie beispielsweise
einem Fibroblasten, einer Oviduktzelle, einer embryonalen Zelle
und dergleichen ausgewählt
werden, ist aber nicht darauf beschränkt, oder kann alternativ das
Ovum einer Keimzellenlinie oder einer testikulären Zelle, vorzugsweise einer
embryonalen Zelle, oder eine Oviduktzelle sein.
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Es
wird erachtet, dass Expressionsvektoren, die zum Schutzbereich der
vorliegenden Erfindung gehören,
virale Vektoren, Plasmidvektoren, lineare Nukleinsäurevektoren
und dergleichen oder Kombinationen davon umfassen, nicht aber darauf
begrenzt sind.
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Der
Expressionsvektor kann jeder geeignete virale Vektor sein, wie beispielsweise
ein aviärer
Leukose-Virus-Vektor, ein adenoviraler Vektor, ein Transferrin-Polylysin
verstärkter
adenoviraler Vektor, ein humaner Immundefizienz-Virus-Vektor, ein
lentiviraler Vektor, ein Moloney-Maus-Leukämievirus-abgeleiteter Vektor
und dergleichen oder alternativ Virusabgeleitete DNAs, die die Polynukleotidaufnahme durch
und die Freigabe in das Zytoplasma der Keimzellen erleichtern.
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Transkriptionelle
Promotoren eines Expressionsvektors der vorliegenden Erfindung können ein konstitutiv
aktiver Promotor wie beispielsweise der Cytomegalovirus Promotor
oder ein gewebespezifischer Promotor sein. Beispielsweise zieht
eine Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung die Verwendung eines gewebespezifischen
Promotors in Betracht, der in Oviduktzellen einer Vogelart funktional
ist, einschließlich,
aber nicht begrenzt auf, der Promotoren der Gene, die für Ovalbumin,
Lysozym, Ovomucoid, Ovotransferrin (Conalbumin), Ovomucin und dergleichen
kodieren. Optional kann der transkriptionelle Promotor eines Expressionsvektors
ein regulierbarer Promotor sein.
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Der
transkriptionelle Terminator mindestens eines Expressionsvektors
kann zusätzlich
eine Region umfassen, die für
einen transkriptionellen Terminator kodiert, wie beispielsweise
für den
transkriptionellen Terminator eines Rinderwachstumshormons.
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In
den verschiedenen Ausführungsformen dieses
Aspektes der vorliegenden Erfindung kann ein Immunglobulin-Polypeptid,
das von der transkriptionellen Einheit mindestens eines Expressionsvektors kodiert
wird, ein Polypeptid einer schweren Kette eines Immunglobulins sein,
umfassend eine variable Region oder eine Variante davon, und kann
zusätzlich
eine D-Region, eine J-Region, eine C-Region oder eine Kombination
davon umfassen. Ein Immunglobulin-Polypeptid, das von der transkriptionellen Einheit
eines Expressionsvektors kodiert wird, kann auch ein Polypeptid
einer leichten Kette eines Immunglobulins sein, das eine variable
Region oder eine Variante davon umfasst, und das zusätzlich eine J-Region
und eine C-Region umfassen kann. Es wird auch zum Schutzbereich
der vorliegenden Erfindung gezählt,
dass die Immunglobulin-Regionen aus der gleichen Tierspecies oder
einer Mischung von Arten, einschließlich, aber nicht nur, Mensch,
Maus, Ratte, Kaninchen und Huhn stammen.
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In
weiteren Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung umfasst das Immunglobulin-Polypeptid, das von
der transkriptionellen Einheit von mindestens einem Transkriptionsvektor
kodiert wird, eine variable Region einer schweren Kette eines Immunglobulins,
eine variable Region einer leichten Kette eines Immunglobulins und
ein Linkerpeptid und bildet dadurch einen Einzelkettenantikörper, der
in der Lage ist, selektiv an ein Antigen zu binden.
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Ein
anderer Aspekt der vorliegenden Erfindung stellt ein Verfahren für die Herstellung
eines heterologen Proteins in einem Vogel bereit, das in der Lage
ist, einen Antikörper
zu bilden, der für
die selektive Bindung an ein Antigen geeignet ist, umfassend den
Schritt der Herstellung eines transgenen Vogels, den Einbau mindestens
eines Transgens, wobei das Transgen für mindestens ein heterologes
Polypeptid kodiert, ausgewählt
aus der variablen Region der schweren Kette eines Immunglobulins,
aus der schweren Kette eines Immunglobulins, umfassend eine variable
Region und eine konstante Region, aus der variablen Region der leichten
Kette eines Immunglobulins, der leichten Kette eines Immunglobulins, umfassend
eine variable Region und eine konstante Region, und aus einem Einzelkettenantikörper, umfassend
zwei Peptid-verknüpfte
variable Regionen eines Immunglobulins. Zusätzliche Schritte des Verfahrens
der vorliegenden Erfindung beinhalten die Einlagerung des heterologen
Polypeptids in das Weiß des
sich entwickelnden Vogeleis, das Einsammeln der so hergestellten
hartschaligen Vogeleier und die Isolierung des heterologen Polypeptids,
das in der Lage ist, einen Antikörper
zu bilden, aus dem eingesammelten Ei. Es wird auch verstanden, dass die
heterologen Polypeptide auch unter der transkriptionellen Kontrolle
von Promotoren exprimiert werden können, die die Abgabe der Polypeptide
in das Serum des transgenen Tieres erlauben. Ein beispielhafter
Promotor für
die nicht-gewebespezifische Herstellung eines heterologen Proteins
ist der CMV-Promotor.
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In
einer Ausführungsform
dieses Verfahrens der vorliegenden Erfindung umfasst das Transgen eine
Transkriptionseinheit, die für
ein erstes und zweites Immunglobulin-Polypeptid kodiert, die operativ mit
einem Transkriptionspromotor, einem Transkriptionsterminator und
optional einer internen Ribosomeneintrittsstelle (IRES) verknüpft sind
(siehe beispielsweise
U.S. Patent
Nr. 4,937,190 bis Palmenberg et al., deren Inhalte durch
diese Bezugnahme in ihrer Gesamtheit Bestandteil dieser Anmeldung
werden).
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In
einer Ausführungsform
dieses Verfahrens der vorliegenden Erfindung ist das isolierte heterologe
Protein ein Antikörper,
der in der Lage ist, selektiv an ein Antigen zu binden. In dieser
Ausführungsform kann
der Antikörper
im Serum eines Vogels oder im Eiweiß des Vogeleis hergestellt
werden durch Kombination mindestens einer variablen Region der schweren
Kette eines Immunglobulins und mindestens einer variablen Region
der leichten Kette eines Immunglobulins, die vorzugsweise durch
mindestens eine Cystein-Brücke
quervernetzt sind. Die Kombination der beiden variablen Regionen
wird eine Bindestelle schaffen, die in der Lage ist, ein Antigen
zu binden.
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Es
wird aber zum Schutzbereich der vorliegenden Erfindung gezählt, dass
die leichten und schweren Ketten eines Immunglobulins oder Varianten
oder Derivate davon in verschiedenen transgenen Vögeln exprimiert
werden und daher aus verschiedenen Medien, einschließlich Serum
oder Eiern, isoliert werden, wobei jedes Isolat eine einzelne Art
eines Immunglobulin-Polypeptids umfasst. Das Verfahren kann zusätzlich den
Schritt der Kombination einer Vielzahl von isolierten heterologen
Immunglobulin-Polypeptiden umfassen, wodurch ein Antikörper hergestellt
wird, der in der Lage ist, selektiv an ein Antigen zu binden. In
dieser Ausführungsform können zwei
individuelle transgene Vögel
geschaffen werden, wobei ein transgener Vogel Serum oder Eier herstellt,
in dem/in denen eine variable Region der schweren Kette eines Immunglobulins
oder ein Polypeptid, das eine solche enthält, exprimiert wird. Ein zweiter
transgener Vogel, der ein zweites Transgen aufweist, stellt Serum
oder Eier her, in dem/in denen eine variable Region der leichten
Kette eines Immunglobulins oder ein Polypeptid, das eine solche
enthält,
exprimiert wird. Die Polypeptide können aus ihren entsprechenden
Seren und Eiern isoliert werden und in vitro kombiniert werden,
um eine Bindestelle zu schaffen, die in der Lage ist, an ein Antigen
zu binden.
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In
einer Ausführungsform
dieses Verfahrens der vorliegenden Erfindung wird der transgene
Vogel, der ein Transgen aufweist, das für mindestens ein Immunglobulin-Polypeptid kodiert,
beispielsweise ein transgenes Huhn, hergestellt durch Einführen eines transgenen,
Vogel-Spender-Zellkerns in eine Rezipientenzelle zur Herstellung
einer rekonstruierten Vogel-Zygote, Aktivierung der rekonstruierten
Zygote und Ermöglichung
der rekonstruierten Zygote, sich vollständig zu entwickeln. Die Empfängerzelle
kann eine entkernte Zelle sein und unter Verwendung von Zweiphotonen-Rasterlaser-Mikroskopie
visualisiert werden.
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In
einer anderen Ausführungsform
dieses Aspektes der vorliegenden Erfindung kann der transgene Vogel
durch Samen-vermittelte Übertragung mindestens
eines Transgens hergestellt werden, wobei das mindestens eine Transgen
für eine
variable Region der schweren Kette eines Immunglobulins, für eine schwere
Kette eines Immunglobulins, umfassend eine variable Region und eine
konstante Region, für
eine variable Region der leichten Kette eines Immunglobulins, für eine leichte
Kette eines Immunglobulins, umfassend eine variable Region und eine konstante
Region, oder für
einen Einzelkettenantikörper,
umfassend zwei verknüpfte
variable Regionen eines Immunglobulins, kodiert, und wobei das Transgen
in das Genom einer Spermatozoen-Zelle oder eines Vorläufers davon
eingebaut wird, so dass vom männlichen
Vogel eine genetisch modifizierte männliche Gamete hergestellt
wird. Die Paarung des männlichen
Vogels mit einem weiblichen seiner Art wird einen transgenen Abkömmling schaffen,
der mindestens ein Transgen in seinem Genom trägt.
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In
noch einer anderen Ausführungsform
dieses Aspektes der vorliegenden Erfindung wird das Transgen in
die genomische DNA einer Vogel-Spermie durch ein in vivo Verfahren
integriert, umfassend die Schritte der Gabe einer Genzuführungsmischung,
umfassend einen viralen Vektor, der mindestens ein Polynukleotid
umfasst, das für
mindestens ein heterologes Immunglobulin-Polypeptid kodiert, an
einen Vogel-Hoden, vorzugsweise einen Hühnerhoden; wobei das heterologe
Polypeptid beispielsweise ausgewählt
wird aus einer variablen Region der schweren Kette eines Immunglobulins,
einer schweren Kette eines Immunglobulins, umfassend eine variable
Region und eine konstante Region, einer variablen Region der leichten
Kette eines Immunglobulins, einer leichten Kette eines Immunglobulins, umfassend
eine variable Region und eine konstante Region, und einem Einzelkettenantikörper, umfassend
zwei verknüpfte
variable Regionen eines Immunglobulins; wobei das heterologe Nukleotid
operativ mit einer transkriptionellen Promotorsequenz verknüpft ist,
so dass eine transkriptionelle Einheit unter Bedingungen gebildet
wird, die das Erreichen einer Spermatozoen-Zelle oder einer Vorläuferzelle
im Hoden ermöglichen.
Die Vorläuferzelle
kann ausgewählt werden
aus der Gruppe, bestehend aus spermatogonalen Stammzellen, Typ-B-Spermatogonen,
primäre Spermatozyten,
präleptotäne Spermatozyten,
weiterhin leptotäne
Spermatozyten, zytogene Spermatozyten, Pachytän-Spermatozyten, sekundäre Spermatozyten,
Spermatide und dergleichen. Die Ausführungsform kann zusätzlich die
Schritte des Einbauens des Polynukleotids, das für das mindestens ein heterologes
Polypeptid kodiert, in das Genom der Spermatozoen-Zelle oder der
Vorläuferzelle,
so dass eine genetisch modifizierte männliche Gamete vom männlichen
Vogel hergestellt wird und der Paarung des männlichen Vogels mit einem weiblichen
der gleichen Spezies umfassen, so dass dadurch ein transgener Nachkömmling hergestellt
wird, der das Polynukleotid in seinem Genom trägt.
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In
noch einer weiteren Ausführungsform
dieses Aspektes der vorliegenden Erfindung kann das Transgen, wie
in der vorherigen Ausführungsform oben
beschrieben, in die genomische DNA einer Vogel-Spermatozoen-Zelle
oder einer Vorläuferzelle durch
ein in vitro Verfahren eingebaut werden, wie beispielsweise durch
In-Kontakt-Bringen der Spermatozoen-Zelle oder einer Vorläuferzelle
mit einer Genzuführungsmischung,
umfassend einen viralen Vektor, ungefähr bei oder unterhalb der Körpertemperatur
des Vogels und für
einen effektiven Zeitraum, so dass die Transkriptionseinheit in
das Genom der Zelle eingebaut wird; Isolieren oder Selektieren der genetisch
modifizierten Zelle mit Hilfe eines genetischen Selektionsmarkers,
der in der genetisch modifizierten Zelle exprimiert wird; Übertragen
der isolierten oder selektierten genetisch modifizierten Zelle in den
Hoden eines männlichen
Empfängervogels,
so dass die Zelle in einem Samenkanälchen des Hodens eingelagert
wird und eine genetisch modifizierte männliche Gamete darin hergestellt
wird; und Paarung des männlichen
Empfängervogels
mit einem weiblichen Vogel seiner Art, so dass dadurch ein transgener
Nachkömmling
hervorgebracht wird, der das Polynukleotid in seinem Genom trägt.
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In
noch einer weiteren Ausführungsform
dieses Aspektes der vorliegenden Erfindung kann das Transgen in
die genomische DNA eines Vogel-Samens durch Restriktionsenzym vermittelte
Integration (REMI) integriert werden, umfassend die Gabe einer Genzuführungsmischung
an eine Vogel-Samenzelle oder eine Vorläufer-Samenzelle, worin ein
heterologes Polynukleotid für
eine variable Region der schweren Kette eines Immunglobulins, eine
schwere Kette eines Immunglobulins, umfassend eine variable Region
und eine konstante Region, eine variable Region der leichten Kette
eines Immunglobulins, eine leichte Kette eines Immunglobulins, umfassend
eine variable Region und eine konstante Region, einen Einzelkettenantikörper, umfassend
zwei verknüpfte variable
Regionen eines Immunglobulins und dergleichen kodiert, so dass das
heterologe Polynukleotid operativ mit einer Promotorsequenz verknüpft ist,
so dass eine transkriptionelle Einheit gebildet wird, und wo kohäsive Enden
in dem heterologen Polynukleotid geschaffen worden sind, wobei die
kohäsiven
Enden mit den kohäsiven
Enden identisch sind, die charakteristisch für eine DNA sind, die mit einer
gegebenen Typ-II-Restriktionsendonuklease
geschnitten worden ist. Das heterologe Polynukleotid und die Typ-II-Restriktionsendonuklease
können
in eine Spermatozoen-Zelle oder eine Vorläuferzelle überführt werden, wodurch das heterologe
Polynukleotid in das Genom der Spermatozoen-Zelle oder der Vorläuferzelle
eingebaut wird, so dass vom männlichen Vogel
eine genetisch modifizierte männliche
Gamete hergestellt wird. Der männliche
Vogel kann dann mit einem Weibchen der gleichen Art gepaart werden,
so dass dadurch ein transgener Nachkömmling hergestellt wird, der
das Polynukleotid in seinem Genom trägt.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung stellt einen transgenen
Vogel bereit, der in einem Vogelei einen Antikörper herstellt, wobei der transgene
Vogel mindestens eine heterologe Nukleinsäuresequenz umfasst, die für die Polypeptidkomponenten
eines Antikörpermoleküls, das
in der Lage ist, selektiv an ein Antigen zu binden, kodiert, und
wobei der Antikörper
von einem Vogelweibchen in das Eiweiß eines Vogeleis abgegeben
wird.
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In
einer Ausführungsform
dieses Aspektes der vorliegenden Erfindung umfasst der transgene Vogel
eine Transkriptionseinheit, umfassend eine heterologe Nukleotidsequenz,
die für
mindestens ein Immunglobulin-Polypeptid, einen Transkriptionspromotor
und einen transkriptionellen Terminator kodiert, die operativ mit
der Nukleotidsequenz, die für mindestens
ein Immunglobulin-Polypeptid kodiert, verknüpft sind.
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In
einer anderen Ausführungsform
dieses Aspektes der vorliegenden Erfindung umfasst das Transgen
des transgenen Vogels zusätzlich
eine interne Ribosomeneintrittsstelle (IRES), die operativ mit einer
Nukleotidsequenz, die für
mindestens ein Immunglobulin-Polypeptid
kodiert, verknüpft
ist.
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Noch
ein weitererer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein transgenes
Vogelei, das von einem transgenen Vogel erhalten wird, wobei das
Ei mindestens ein heterologes Polynukleotid enthält, das für einen Antikörper kodiert,
der in der Lage ist, selektiv an ein Antigen zu binden, wobei das
Eiweiß des Vogeleis
den Antikörper,
der von dem heterologen Polynukleotid kodiert wird, umfasst.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung stellt einen transgenen
Vogel bereit, der in einem Vogel-Serum einen Antikörper produziert,
wobei der transgene Vogel mindestens eine heterologe Nukleinsäuresequenz
umfasst, die für
die Polypeptid-Komponenten eines Antikörpermoleküls kodiert, das in der Lage
ist, selektiv an ein Antigen zu binden, und wobei der Antikörper in
das Serum des Vogels abgegeben wird.
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In
einer Ausführungsform
dieses Aspektes der vorliegenden Erfindung umfasst der transgene Vogel
eine Transkriptionseinheit, umfassend eine heterologe Nukleotidsequenz,
die für
mindestens ein Immunglobulin-Polypeptid, einen Transkriptionspromotor
und einen transkriptionellen Terminator kodiert, die operativ mit
der Nukleotidsequenz verknüpft sind,
die für
mindestens ein Immunglobulin-Polypeptid kodiert.
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In
einer anderen Ausführungsform
dieses Aspektes der vorliegenden Erfindung umfasst das Transgen
des transgenen Vogels zusätzlich
eine interne Ribosomeneintrittsstelle (IRES), die operativ mit einer
Nukleotidsequenz verknüpft
ist, die für
mindestens ein Immunglobulin-Polypeptid kodiert.
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Noch
ein anderer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein transgenes
Serum, das von einem transgenen Vogel erhalten wird, wobei das Serum mindestens
ein heterologes Polynukleotid beinhaltet, das für einen Antikörper kodiert,
der in der Lage ist, selektiv an ein Antigen zu binden, und wobei
das Vogel-Serum den Antikörper,
der von dem heterologen Polynukleotid kodiert wird, umfasst.
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Obwohl
bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung unter Verwendung von spezifischen Begriffen, Vorrichtungen
und Verfahren beschrieben worden sind, ist eine solche Beschreibung
nur für
erklärende
Zwecke. Die verwendeten Wörter
sind eher beschreibende Wörter
als beschränkende.
Es wird verstanden werden, dass Änderungen
und Variationen von Durchschnittsfachleuten durchgeführt werden können, ohne
vom Geist und dem Schutzbereich der vorliegenden Erfindung, die
in den angehängten
Ansprüchen
dargelegt ist, abzuweichen. Zusätzlich
sollte es verstanden werden, dass Aspekte der verschiedenen Ausführungsformen
sowohl gesamt als auch teilweise ausgetauscht werden können. Die
vorliegende Erfindung wird zusätzlich
durch die folgenden Beispiele erläutert, die zur Erläuterung
hinzugefügt worden
sind und nicht als beschränkend
ausgelegt werden sollen.
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Beispiel 1: Transfektion von kultivierten
Wachteloviduktzellen
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Das
Ovidukt wurde aus einer Japanischen Wachtel entfernt (Coturnix coturnix
japonica) und der Magnumanteil wurde zerhackt und enzymatisch mit 0,8
mg/ml Kollagenase (Sigma Chemical Co., St. Louis, MO) und 1,0 mg/ml
Dispase (Roche Molecular Biochemicals, Indianapolis, IN) durch Schütteln und Reiben
für 30
Minuten bei 37°C
aufgetrennt. Die Zellsuspension wurde dann durch ein steriles OP-Tuch filtriert,
dreimal mit F-12 Medium (Life Technologies, Grand Island, NY) durch
Zentrifugation bei 200 × g gewaschen
und in OPTIMEM
TM (Life Technologies) resuspendiert,
so dass die OD
600 ungefähr 2 war. 300 μl der Zellsuspension
wurden pro Loch einer 24-Loch-Platte plattiert. Separate Vektoren,
die eine cDNA enthielten, die entweder für die schwere oder leichte
Kette eines humanen monoklonalen Antikörpers gegen DTLA-4 kodieren
(
WO 01/14424 , deren Inhalt
in seiner Gesamtheit durch diese Bezugnahme Bestandteil dieser Anmeldung
wird), wurden von einer Antikörperfirma
bereitgestellt. Für
jede Transfektion wurden 2,5 μl
DMRIE-C Liposomen (Life Technologies) und 1 μg cDNA 15 Minuten bei Raumtemperatur
in 100 μl
OPTIMEM
TM vorinkubiert und dann zu den Oviduktzellen
gegeben. Zellen mit DNA/Liposomen wurden 5 Stunden bei 37°C in 5% CO
2 inkubiert. Dann wurden 0,75 ml DMEM (Life
Technologies), enthaltend 15% fötales
Rinderserum (FBS) (Atlanta Biologicals, Atlanta, GA), 2X Penicillin/Streptomycin (Life
Technologies), 10
–6 M Insulin (Sigma),
10
–8 M β-Estradiol
(Sigma) und 10
–7 M Kortikosteron (Sigma) in
jede Vertiefung gegeben, und die Inkubation wurde für 72 Stunden
fortgesetzt. Dann wurde das Medium geerntet und bei 110 × g für 5 Minuten
zentrifugiert. Der Überstand
wurde durch ELISA und FACS auf Antikörpergehalt analysiert. Bezugnehmend
auf
1 zeigen die Ergebnisse an, dass nur die Zellen,
die mit sowohl schwerer Kette (p1083) als auch leichter Kette (p
1086) cotransfiziert worden sind, monoklonalen Antikörper exprimierten,
der durch ELISA nachweisbar war, allerdings waren die Spiegel unterhalb
der FACS-Nachweisgrenzen.
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Beispiel 2: Herstellung von pCMV-L Kette-IRES-H Kette
(L-IRES-H)
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Der
pCMV-L-IRES-H Vektor (bezeichnet als pAVIWH-A149.70.1.8) wurde durch
Prozessieren von drei DNA-Fragmenten aus drei einzelnen Plasmiden
hergestellt: p1087, pBS-IRES, p1083. Die Plasmide p1087 und p1083
wurden, wie oben in Beispiel 1 beschrieben, erhalten, während pBS-IRES von
Dr. Peter Mountford (University of Edingburgh) erhalten wurde. Restriktionsenzymspaltung
von p1087 mit XbaI und EcoRI, gefolgt von einer Behandlung mit alkaliner
Phosphatase, wurde gemäß molekularer
Standardtechniken durchgeführt
(Sambrook et al., supra). Das resultierende 6259 Basenpaar (bp) Fragment
wurde durch Elektroelution aus einem Gel aufgereinigt.
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Das
zweite Plasmid, pBS-IRES, wurde mit EcoRI und NcoI geschnitten und
das resultierende 592 bp Fragment wurde wie oben beschrieben aus einem
Gel aufgereinigt. In einer ähnlichen
Art und Weise wurde p 1083 mit NcoI und XbaI geschnitten und das
resultierende 1500 bp Fragment aus einem Gel aufgereinigt. Alle
drei aufgereinigten DNA-Fragmente
wurden über
Nacht bei 16°C
in Gegenwart von T4 DNA Ligase ligiert und zur Transformation von
E. coli DH5α verwendet.
Ampicillin-resistente Kolonien wurden durch Restriktionsspaltung
gescreent. Das resultierende Plasmid, pCMV-L-IRES-H wurde durch QIAGEN-Präp aufgereinigt
(Qiagen Inc., Valencia, CA) und wie in Beispiel 3 beschrieben verwendet.
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Beispiel 3: Transfektion von kultivierten
Huhn-Gesamtembryofibroblasten
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Zur
Bestimmung, ob Antikörper
von Zellen hergestellt wurden, die mit cDNAs für die schwere und leichte Kette
transfiziert waren, die entweder auf getrennten Plasmiden lagen,
die, wie in Beispiel 1 beschrieben, erhalten wurden, oder zusammen
auf dem gleichen Plasmid kodiert waren, wie beschrieben in Beispiel
2, wurden Huhn-Gesamtembryofibroblasten
(WEFs) wie folgt erhalten und vorbereitet. Befruchtete Hühnereier
wurden ungefähr
für 65
Stunden bebrütet.
Embryonen wurden unter Verwendung von Filterpapierringen gesammelt,
dann dreimal in Phosphat gepufferter Saline mit Glukose gewaschen (PBS-G),
gefolgt von einem Waschschritt in kalzium- und magnesiumfreiem EDTA
(CMF-EDTA). Die Embryonen wurden dann 30 Minuten in frischem CMF-EDTA
bei 4°C
unter leichtem Schütteln
inkubiert. CMF-EDTA wurde entfernt und durch eine 0,5% Trypsin-Lösung (kein
EDTA) für
3 Minuten bei 37°C ersetzt.
Die Zellen wurden zehnmal verrieben, dann wurden 5% Hühnerserum
hinzugefügt,
um die Trypsin-Reaktion zu inhibieren. Die Zellsuspension wurde dann
zu α-MEM (Life Technologies),
versetzt mit 2,2 g/l NaHCO3, 2,52 g/L EPPS,
0,18 g/l D-Glukose,
5% FBS, 5% Kükenserum
(für 1
Stunde Hitze inaktiviert bei 55°C),
5 × 10–5 M β-Merkaptoethanol,
0,2 mM L-Glutamin, 2X Penicillin/Streptomycin gegeben und zentrifugiert.
Die Zellen wurden in α-MEM
resuspendiert, das wie oben beschrieben ergänzt war, und in 6-Loch-Platten
in einer Dichte von 2 × 105 Zellen pro Loch plattiert.
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Für jede Transfektion
wurden 6 μl
FuGene 6 Liposomen (Roche Molecular Biochemicals) und 2 μg DNA in
OPTIMEMTM für 15 Minuten bei Raumtemperatur
vorinkubiert, und dann zu den WEFs gegeben. WEFs mit DNA/Liposomen
wurden für
5 Stunden bei 37°C
in 5% CO2 inkubiert. Das Transfektionsmedium wurde
dann entfernt und durch 2 ml α-MEM, das wie oben
beschrieben ergänzt
worden war, ersetzt. 72 Stunden nach der Transfektion wurde das
Medium entfernt und bei 110 × g
für 5 Minuten
zentrifugiert.
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Die Überstände wurden
durch ELISA und FACs auf Antikörpergehalt
analysiert. Nun Bezug nehmend auf 2, zeigten
die Resultate, dass die Cotransfektion von Zellen mit Plasmiden
für sowohl schwere
als auch leichte Kette monoklonale Antikörper herstellte, die sowohl
durch ELISA- und FACS-Analyse nachgewiesen wurden.
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3 zeigt
die Ergebnisse, die erhalten wurden, wenn WEFs mit pCMV-EGFP alleine
(Negativkontrolle) transfiziert wurden, mit p1086 (L-Kette) und p1083
(H-Kette) cotransfiziert wurden, oder mit entweder 1 μg oder 2 μg pCMV-L
Kette-IRES-H Kette (L-IRES-H)
transfiziert wurden. Die ELISA-Analyse zeigt an, dass Zellen, die
mit dem Vektor transfiziert waren, der für beide cDNAs kodierte, die
durch ein IRES-Element getrennt waren, nachweisbaren Antikörper herstellten.
Allerdings war die Antikörperherstellung
in Zellen, die das IRES-Konstrukt enthielten, ungefähr zehnfach
geringer als Antikörper,
der durch cotransfizierte Zellen hergestellt worden war.
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Beispiel 4: Herstellung von Humanen Antikörper in Kükenserum
durch Samen-Vermittelte Transgenese
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DNA-Konstrukte,
die, wie in Beispielen 1 und 2 oben beschrieben, hergestellt wurden,
wurden auch unter Verwendung von Samen-vermittelter Transgenese
(SMT) in das Hühnergenom
integriert, und es wurde gezeigt, dass diese Konstrukte Antikörper im
Serum der resultierenden Küken
exprimieren. SMT kann Transfektion, Elektroporation oder Inkubation
von Samen mit dem gewünschten
DNA-Konstrukt (das heißt
der Lysozym-Promotor, der die Expression der schweren und leichten
Ketten des MAb steuert) und Befruchtung des Ovums mit dem behandelten
Samen durch künstliche
Befruchtung oder durch Huhn-intrazytoplasmatische Sameninjektion (chICSITM) beinhalten.
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Liposomenkomplexe
wurden mit jeweils 5 μg mit
MluI geschnittenen Plasmiden p1086 und p1083 und 10 μg LIPTOFECTAMINE
in 200 μl
OPTIMEM (Life Technologies) gebildet. In einem separaten Gefäß wurden
100 Einheiten Mlul-Restriktionsenzym mit 10 μg LIPOFECTAMINE in 200 μl OPTIMEM
gemischt. Beide Gefäße wurden
30 Minuten bei Raumtemperatur inkubiert, zu 109 frisch
ejakulierten Samen von einem White Leghorn Hahn gegeben und 30 Minuten
bei Raumtemperatur inkubiert. Das Samen/Liposom/DNA/Restriktionsenzym-Gemisch wurde
dann für
die künstliche
Befruchtung von vier White Leghorn Hennen verwendet. Am zweiten
und den folgenden Tagen nach der Befruchtung wurden die Eier gesammelt
und bei 38°C
bis zum Schlüpfen bebrütet.
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Serumproben
wurden von 40 Küken
genommen, deren Alter im Bereich von 3 bis 6 Wochen lag. Für jede Probe
wurden ungefähr
100 μl Kükenblut
in heparinisierten Kapillargefäßen aufgenommen
und zu 100 μl
Phosphat gepufferter Saline in 96-Loch-Platte gegeben. Die Platte wurde 5 Minuten bei
110 × g
zentrifugiert und ungefähr
100 μl des Überstandes
aus jedem Loch wurden zum Antikörpernachweis
in 0,5 ml Eppendorf-Gefäße überführt. Die
ELISA-Ergebnisse wiesen nachweisbare Spiegel (–2 ng/ml) humaner monoklonaler
Antikörper
in fünf der
40 Proben auf.
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Beispiel 5: Herstellung Transgener Hühner, die
Humane Monoklonale Antikörper
(MAbs) Exprimieren unter Verwendung einer Retroviralen Plattform
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Ein
retroviraler Vektor, basierend entweder auf dem aviären Leukosevirus
(ALV) oder auf den Moloney-Maus-Leukämievirus (MOMLV) wird so konstruiert
werden, dass die leichten (L) und die schweren (H) Ketten des MAb
mit einem Element für eine
interne Ribosomen-Eintrittsstelle (IRES) verknüpft sind. Beide Gene werden
dann transkriptionell von einem Promoter reguliert werden, wie beispielsweise
vom Cytomegalovirus (CMV) immediate early Promotor/Enhancer oder
von einem Promotor, der Gewebespezifität für das Hennenovidukt zeigt (das heißt Lysozym-Promotor,
Ovalbumin-Promotor, etc.). Die Promotor-L Kette-IRES-H Kette DNA-Expressionskassette
wird von den langen terminalen Wiederholungen (LTRs) des Retrovirus
flankiert werden. Hühnerembryonen
im Stadium X werden zur Herstellung transgener Hühner mit übertragenden Partikeln injiziert
werden, die das obige Konstrukt enthalten.
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Alternativ
werden die schweren und leichten Ketten in separaten retroviralen
Vektoren enthalten sein und verschiedene Linien transgener Hühner werden
hergestellt werden. Jede Linie wird entweder die schwere oder die
leichte Kette des MAb exprimieren. Sobald die Übertragung des Transgens in
die Keimbahn in beiden Linien etabliert ist, werden sie miteinander
gepaart werden, um die schweren und leichten Ketten gemeinsam zu
exprimieren, um funktionale MAbs in der Nachkommenschaft herzustellen.
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Beispiel 6: Herstellung eines Empfänger-Zytoplasten unter
Verwendung von TPLSM
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Herstellung eines Vogelembryos zur Visualisierung
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Eizellen
wurden aus eingeschläferten
Hennen zwischen 2–4
Stunden nach Eiablage des vorherigen Eies isoliert. Alternativ können Eier
von Hennen isoliert werden, deren Ovidukte ausgehöhlt worden sind
(Gilbert & Woddgush,
1963, J. Reprod. & Fertility 5:
451–453
und Pander et al., 1998, Br. Poult. Sci. 30: 953–7).
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Bevor
Bilder vom frühen
Vogelembryo hergestellt wurden, wurde DNA nach dem folgenden Protokoll
mit einem spezifischen Farbstoff inkubiert. Die Eiweißkapsel
wurde entfernt und das Ovum wurde in eine Platte mit der Keimscheibe
nach oben gelegt. Reste der Eiweißkapsel wurden von der Oberseite
der Keimscheibe entfernt. Phosphat-gepufferte Saline wurde in die
Schale gegeben, um ein Austrocknen des Ovums zu verhindern. Ein
Klonierungszylinder wurde um die Keimscheibe gelegt, und 1,0 μg/ml DAPI
in PBS wurde in den Zylinder gegeben. Die Visualisierung wurde ungefähr nach
15 Minuten Inkubation durchgeführt.
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Injektion der Keimscheibe
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Die
Vorbereitung des Eies wurde durchgeführt wie für die Inkubation beschrieben.
Nach Entfernung der Kapsel wurden 10–50 Nanoliter einer 0,1 μg/ml DAPI-Lösung in
PBS unter Verwendung einer Glaspipette in die Keimscheibe injiziert.
Die Visualisierung wurde ungefähr
15 Minuten nach Injektion durchgeführt.
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Visualisierung, Zellkernablation und Entkernung
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Nach
der Inkubation wurden Bilder aus dem Innern des frühen Vogelembryos
unter Verwendung von TPLSM erstellt. Die Keimscheibe wurde unter das
Mikroskopobjektiv gelegt und die pronuklearen Strukturen wurden
im zentralen Bereich der Scheibe gesucht, bis zu einer Tiefe von
60 μm unter
Verwendung geringer Laserleistung von 3–6 Milliwatt bei einer Wellenlänge von
750 nm.
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Sobald
die pronuklearen Strukturen lokalisiert waren, wurden sie einer
Laser-vermittelten Ablation unterzogen. In diesen Experimenten wurde eine
Olympus 20x/0,5NA (numerische Apertur) Wasser-Immersions-Linse verwendet.
Die zu entfernenden x- und y-Ebenen
wurden durch die Zweiphotonen-Software definiert, wobei die z-Ebene
(Tiefe) für diesen
Objektivtyp gerade unter 10 μm
war. Da jede pronukleare Struktur ungefähr einen Durchmesser von 20 μm hatte,
umfasste die Ablation zwei Schritte (2 mal 10 μm). Der Brennpunkt wurde abgesenkt,
um die Reste des Pronukleus zu visualisieren, die anschließend ablatiert
wurden. Die Laserleistung, die zur Ablation der Pronuklei verwendet
wurde, lag bei einer Wellenlänge
von 750 nm zwischen 30 bis 70 Milliwatt. Für die oben beschriebenen Ablationsexperimente
wurde das Bild um einen Faktor von 4 bis 5 vergrößert, was eine 16–25 fache
Bereichskomprimierung ergab. Dann wurde die Leistung für einen 160–300 fachen
Anstieg der Gesamtintensität
verglichen zur Visualisierungsintensität von 3–6 Milliwatt 10–12 fach
erhöht.
Die Ablationsintensität
(Leistungsdichte) ist der funktionale Parameter, das heißt der 10–12 fache
Leistungsanstieg ergibt eine Ablationsleistung von 30–70 Milliwatt,
aber der Vergrößerungsfaktor
komprimierte diese Leistung in einem 16–25x kleineren Bereich, was
einen 160–300
fachen Anstieg der Leistungsdichte ergab.
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Beispiel 7: Aufbereitung einer Zellkern-Spender-Zelle und
Spender-Zellkern-Isolierung
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Fibroblastenzellen
in Kultur wurden trypsiniert (0,25% Trypsin und 1 μM EDTA) zweimal
in PBS, enthaltend 5% fötales
Kälberserum
(FCS), zentrifugiert und in eine 60 mm Plastikschale in PBS, enthaltend
5% FCS, gegeben. Unter Verwendung der Mikroskop/Mikromanipulationseinheit,
die unten beschrieben ist, unter Durchlicht, wurden dann Zellkern-Spender
durch wiederholtes Pipettieren der Zellen isoliert, was die zytoplasmatische
Membran zerriss und den Zellkern aus dem Innern der Zelle freigab.
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Beispiel 8: Aufbereitung einer rekonstruierten
Zygote
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Injektion
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Eine
Mikromanipulationseinheit, umfassend einen IM-16 Mikroinjektor und
einen MM-188NE-Mikromanipulator,
beide von Nikon/Marishige, wurden an ein aufrecht stehendes Nikon
Eclipse E800 angepasst. Dieses Mikroskop war angepasst worden, um sowohl
unter Durchlicht- als auch Auflicht-Bedingungen zu arbeiten. Diese
einzigartige Konfiguration erlaubte uns, somatische Zellen in Suspension
morphologisch zu untersuchen und aufzuarbeiten (Isolieren der Zellkerne
wie oben beschrieben) und die Injektionspipette unter Verwendung
trockener oder Wasserimmersionslinsen unter diaskopischer Beleuchtung
oder Durchlicht zu beladen. Darauf wurde eine sofortige Lokalisierung
und Positionierung der Keimscheibe unter dem Mikroskop und eine
anschließende
handgeführte
Injektion der somatischen Zellen durchgeführt, wobei trockene Linsen
und Fernlinsen unter Faseroptik- sowie episkopischer Beleuchtung
(Licht, das von der Seite bzw. durch die Objektive auf die Probe
kommt) verwendet wurden.
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Beispiel 9: Ovum-Überführung
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Zum
Zeitpunkt der Eiablage wurden Empfänger-Hennen durch Injektion
in die Flügelader
mit Pentobarbital (0,7 ml einer 68 mg/ml Lösung) betäubt. Zu diesem Zeitpunkt ist
das Infundibulum empfänglich für ein Spender-Ovum,
hat aber noch kein Ei ausgestoßen.
Aus dem abdominalen Bereich wurden Federn entfernt, der Bereich
wurde mit Betadin geschrubbt und mit 70% Ethanol gespült. Der
Vogel wurde in Rückenlage
gebracht und ein OP-Abdecktuch wurde über den Vogel gelegt, mit dem
Operationsbereich exponiert. Ein Einschnitt, ungefähr zwei Inches
lang, wurde gemacht, der an der Kontaktstelle zwischen Brustbein
und Brustknochen anfing und parallel zum Brustknochen verlief. Nach
Schneiden durch die Glattmuskelschichten und durch das Bauchfell
wurde das Infundibulum lokalisiert, herausgenommen und unter Verwendung
von behandschuhten Händen
und Steriltechnik geöffnet.
Das Spender-Ovum wurde vorsichtig an das offene Infundibulum angebracht
und es wurde ermöglicht,
dass es sich aufgrund des Eigengewichts in das Infundibulum und
schließlich
in das vordere Magnum bewegte. Das internalisierte Ovum wurde in
die Körperhöhle eingebracht
und der Einschnitt durch ineinander greifende Stiche sowohl für die Glattmuskelschicht
als auch für
die Haut verschlossen. Die Empfänger-Hennen
wurden in ihre Käfige
zurückgegeben,
und es wurde ermöglicht,
dass sie sich bei freiem Zugang zu sowohl Futter als auch Wasser
erholen. Die Eier, die von den Empfänger-Hennen gelegt wurden,
wurden am nächsten
Tag ein gesammelt, bebrütet,
und 21 Tage später
schlüpften
Küken.
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Alternativ
stellt eine Henne, die ein ausgehöhltes Ovidukt aufweist (Gilbert
and Woddgush, supra und Pancer et al., supra) ein Verfahren zur
Eiersammlung bereit, das nützlich
ist für
die Prozedur zur Entfernung des Zellkerns wie oben beschrieben. Die Überführung eines
rekonstruierten Embryos in eine Empfänger-Henne für die Herstellung
eines hartschaligen Eies ist beschrieben in Wentworth, 1960, Poultry
Science, 39: 782–784,
inter alia). Die Technik zur Entfernung des Zellkerns wird verwendet werden,
um Eizellen für
Empfänger-Zytoplasten
zu erhalten und die letztgenannte Technik wird verwendet werden,
um Empfänger-Hühner herzustellen,
die wiederholt für
die Übertragung
von rekonstruierten Embryonen verwendet werden.